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Hearteater

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ~
Da die Geschichte auf FF.de recht gut ankommt, habe ich mich dazu entschlossen sie hier ebenfalls hochzuladen. Ich hoffe, dass sie auch hier ein paar Leuten gefällt und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Heartache

Das körperliche Herz ist das Muster des geistigen - 

Verletzbar, empfindlich, rege und warm, aber ein derber, frei 

fortschlagender Muskel hinter dem Knochengitter. *

Doch es ist mehr als nur das.

Mehr, als normale Menschen sich vorstellen können.
 


 

Mit zitterndem Körper knie ich mich auf den kiesigen Boden und ignoriere dabei die unangenehmen Stiche der kleinen Steine, die ich an meinen Beinen spüre. Im Moment sind sie mir egal, alles ist mir egal, abgesehen von dem Grab vor mir.
 

Ich habe meine Trauer eingeschlossen und lasse sie nur an diesem Ort wieder heraus, genauso, als hätte ich sie in einen Käfig gesteckt und mit einem Schlüssel dort eingesperrt. 

Doch irgendwann wehrt sich die Traurigkeit und will sich nicht mehr einsperren lassen. 

Sie flieht, kommt wieder heraus, bringt einem die alten Gefühle zurück, bis man sie wieder fängt und sich einkriegt. Es kann lange dauern, oder auch sehr schnell gehen, das hängt von einem selbst ab.
 

Dieser Vorgang wiederholt sich, er wiederholt sich immer wieder. Irgendwann ist man müde und geschafft, doch man will nicht einsehen, dass es einen zu schaffen macht.
 

Heute wiederholt sich sein Todestag zum zweiten Mal. Doch dieses Jahr will ich ihn alleine verbringen. Es ist kein Fest, dass man mit seiner Familie verbringen kann.
 

Noch immer denke ich so oft an meinen Bruder, an sein Aussehen, seine Art, sein Lächeln, an alles. 
 

Es fällt mir so schwer ihn loszulassen. Die Trauer in mir sitzt immer noch tief, auch wenn ich mir einrede, dass es nur die Gewöhnung an den neuen Alltag ist, die mir meine Kraft raubt. 
 

Die Gewöhnung an den Alltag ohne ihn. 
 

Früher habe ich geweint wenn ich auch nur einen Tag ohne ihn verbracht habe und die anderen Kinder fragten mich, warum ich traurig sei.
 

Ich erinnere mich oft an seine Worte, als ich ihn fragte, was genau Traurigkeit ist. Sie wiederholen sich in meinem Kopf wie ein auswendig gelerntes Gedicht, obwohl er es mir nur ein einziges Mal erklärt hat.
 

„Traurigkeit? Hm, ich würde sagen,Traurigkeit ist, wenn es sich anfühlt als würde man fallen, wobei man nicht sehen kann, wie tief es nach unten geht.

Es ist wie der Anbruch der Nacht, wenn sich die Dämmerung langsam über den Wald herabsenkt und alles mit einem dunklen Tuch zudeckt.

Man sieht nichts mehr, man fühlt nur Kälte und Schmerz und einen Eisenreif, der sich um den ganzen Brustkorb zusammenzieht. 

Es ist wie Ersticken, 

ein leichter beständiger Schwindel, 

ein Ziehen an der Seele.“
 

Früher habe ich ihn nie verstanden. Doch jetzt haben diese Worte etwas Wahres für mich. Ich kann Teile meines Lebens in ihnen wiedererkennen, als hätte er es insgeheim einfach nur umschrieben.
 

Das erste Mal, als seine Worte wirklich verstanden habe, war, als mich die Nachricht seines Todes erreichte. Shanks hat sie mir überbracht, daran kann ich mich noch genaustens erinnern. Es war ein eigentlich schöner Tag, der nur durch diesen Augenblick zerstört wurde...
 

„Es ist wie Ersticken, 

ein leichter beständiger Schwindel, 

ein Ziehen an der Seele.“
 

Genauso fühlte es sich an.
 

In diesem Moment war mein größter Wunsch, einfach an den Tränen, die in mir hoch kamen und nicht mehr zu stoppen waren zu ersticken...
 

„Weißt du, Ace“, beginne ich zu sprechen, wobei sich, bei der Erwähnung seines Namens Tränen in meinen Augen ansammeln, „in dem Moment, in dem du gegangen bist, habe ich gedacht, dass ich nie wieder glücklich sein kann. Dass ich ohne dich nie wieder glücklich sein darf... Doch ich weiß, dass du das nicht gewollt hättest.“
 

Ein sanftes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.
 

„Kannst du dich noch an deinen Geburtstag erinnern? Als ich dir einen Kuchen backen wollte und dabei die Küche abgefackelt habe? Du warst nicht einmal sauer auf mich und hast sogar die Schuld auf dich genommen, als wir Ärger von Shanks bekommen haben. Und weißt du noch wie ich deine Kondome geklaut habe, um sie als Luftballons für deine Party aufzublasen? Später warst du total sauer, weil du keine mehr hattest, als Vivi bei dir geschlafen hat.“ 
 

Ich lache leise bei dieser Erinnerung. Es ist ein heiseres Lachen, jedoch nicht gekünstelt oder gespielt. Ich kann es nicht über mich bringen vor ihm unehrlich zu sein, auch wenn ich ihn nicht sehe. 
 

Trotzdem weiß ich, dass er irgendwo ist und mir zuhört, womöglich mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck, da in diesem Moment meine Tränen auf sein in weiß gehaltenes Grab kullern. Er hat es schon immer gehasst mich weinend zu sehen.
 

Ein leises Schluchzen dringt zusätzlich aus meiner Kehle, das ich trotz meiner Selbstbeherrschung einfach nicht in mir behalten kann.
 

„Du hast immer gesagt, das wir nichts in unserem Leben bereuen sollen, weißt du noch?“, frage ich ihn, während ich meinen Blick auf den Grabstein hefte, als würde er vor mir stehen. 
 

Viele Blumen liegen auf seinem Grab, die allesamt sehr frisch sind, ein Zeichen dafür, wie beliebt mein Bruder gewesen ist.
 

„Aber, ich bereue etwas“, kommt es mit quälendem Gesichtsausdruck über meine Lippen. Ich habe lange über die Worte nachgedacht und sie sehr sorgfältig gewählt...
 

„Ich bereue es, dich nicht gerettet zu haben. Ich hätte in dem Moment deines Unfalls da sein und auf dich aufpassen sollen, so wie du es all die Jahre für mich getan hast!“, presse ich hervor, während immer mehr Tränen über meine Wangen laufen. Ich habe soeben das erste Mal seitdem er gestorben ist, meine Schuldgefühle ihm gegenüber ausgesprochen.
 

„Heute ist wieder der erste August“, gebe ich zitternd von mir, während meine Sicht langsam verschwimmt. „Dein Todestag, genau sieben Monate nach deinem Geburtstag.“
 

Bei diesen Worten zieht sich in mir alles zusammen und schmerzt unausweichlich. Es fühlt sich fast so an, als würde mein Herz bluten, wenn ich so intensiv an Ace denke. Und trotzdem schlägt es weiter und versichert mir, mit dem intensiven Klopfen, dass ich am Leben bin, wenn ich mich tot fühle. 
 

Tot und leer – Ich habe mich wirklich eine lange Zeit so gefühlt.
 

Die Erinnerung an seinen letzten Tag fühlt sich an wie tausende Nadeln, die sich langsam und qualvoll, fast schon in Zeitlupe in meine Haut bohren, obwohl das einzige, dass mich in diesem Moment wirklich stechen kann, die kleinen Steine auf dem Boden sind. 
 

„Ich vermisse dich, Ace“, kommt es heiser über meine Lippen, ehe weitere Tränen aus meinen Augenwinkeln rinnen. Ich muss mich vollkommen auf meine Atmung konzentrieren, da es sich in diesem Moment wirklich so anfühlt, als würde ich nicht mehr atmen können. Doch ich brauche den Sauerstoff, ich brauche ihn um weiterleben zu können, so wie ich es ihm versprochen habe.
 

Der kühle Wind streicht durch meine Haare, während ich höchst konzentriert ein und ausatme. Die Tränen in meinen Augen verschwinden langsam, als ich die Augen schließe und meinen Kopf an das steinige Grab meines Bruders lehne. 
 

Es ist fast, als würde es mich trösten, so an Aces Grab zu liegen, fast so, als würde ich dadurch seine Wärme wieder spüren und gleichzeitig kühlt es meinen Kopf, welcher von der unerträglichen Hitze beinahe glüht.
 

Doch ich werde sie nie wieder spüren, die harte Realität zeigt mir immer wieder, dass ich nie wieder seine Wärme spüren werde.
 

Er ist tot.
 

Ich beiße mir auf die Unterlippe, da ich merke, wie meine Augen wieder glasig werden. Diese Aussage macht mich mehr zu schaffen, als alle anderen. Man kann mir an den Kopf werfen was man will, ich gebe nur nach, wenn es etwas mit Ace zu tun hat.
 

Nein“, befehle ich mir. „Du darfst nicht schon wieder weinen, Luffy.“
 

Ich verstärke den Druck auf meine Unterlippe und balle zusätzlich meine Hände zu kleinen Fäusten, um mich abzuregen. Ich atme ein und aus und genieße das kühlende Gefühl an meinem Kopf.
 

Nach gefühlten Stunden, in denen ich nichts weiter getan habe, als meinen Kopf an das kalte Gestein zu lehnen und den sachten Windgeräuschen zu lauschen, richte ich mich langsam wieder auf. 
 

Jede Bewegung meiner Muskeln fühlt sich dabei schrecklich an, als müsste ich mich anstrengen, um nicht zusammenzubrechen. Dabei geht es mir körperlich gut, ich bin nicht erkältet oder krank, habe keine Wunden und müsste eigentlich fit sein. 
 

Doch so fühle ich mich nicht, nicht in diesem Moment.
 

„Ich komme bald wieder, Ace“, verkünde ich meinem Bruder mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, als ich wieder auf den Beinen stehe und fahre kurz über mein von Tränen benetztes Gesicht. „Vielleicht bringe ich ja ein paar meiner Freunde mit. Weißt du, sie haben mir sehr geholfen, seitdem du... nicht mehr da bist.“ 
 

Mit einem letzten Blick auf sein Grab drehe ich mich schließlich um und beginne den schmalen Weg, den ich gekommen bin wieder zurück zu eilen. 
 

Ich weiß nicht wieso, aber ich will gerade einfach nur verschwinden, so schnell wie möglich. In ein paar Tagen werde ich sowieso wieder kommen, das weiß ich.
 

Am kleinen, gebrechlich aussehendem Eingangstor sehe ich bereits meine Orangehaarige Freundin stehen, welche, trotz der Verständnis, die sie für mich und Ace hat ein wenig ungeduldig mit dem Fuß wippt.
 

Ihr Blick schweift durch die Landschaft. Als er schließlich auf mich trifft, scheint sich ihre Laune zu verbessern, da sie mir freudig entgegen lächelt. 
 

Ich lächle ebenfalls und überbrücke die letzten Meter zu ihr. „Sorry, das ich so lange gebraucht habe.“ Sie winkt ab. „Entschuldige dich bei meiner Schwester falls sie uns anmotzt, nicht bei mir. Und jetzt komm!“ 
 

Nami zerrt mich am Oberarm die Treppe, die zu dem Eingang des Friedhofs führt hinunter, während ihre braunen Augen mich ein wenig besorgt mustern.
 

„Bist du dir sicher, dass du heute arbeiten und auch noch zur Bandprobe willst?“, fragt sie mich, während sie sich mit der freien Hand eine orange Strähne hinter das Ohr legt.
 

„Klar!“, entgegne ich sofort und sehe sie leicht lächelnd an. Auch wenn heute Aces Todestag ist, habe ich nicht vor diesen nur mit trauern und zurückziehen zu verbringen. Ich darf meinen Job und besonders die Probe nicht vernachlässigen, das hätte Ace auch nicht gewollt. 
 

„Okay...“, gibt sie etwas unsicher von sich, weshalb ich auf der Treppe stehen bleibe und sie an ihrem Handgelenk festhalte. Ein wenig überrascht dreht Nami sich zu mir um.
 

„Ich bin mir sicher“, bekräftige ich und lächle sie ehrlich an, woraufhin sich ebenfalls ein Lächeln auf ihren schmalen Lippen bildet.
 

„Wenn du das sagst.“ 
 

Ohne weitere Worte steigen wir die Treppen herab und finden uns an einer verlassenen Straße wieder. Rundherum gibt es nichts zu sehen, nur Bäume, Wiesen und Wälder, etwas, dass mir ein Gefühl der Freiheit gibt. Ich habe in meiner Kindheit viel zeit im Wald verbracht, ich fühle mich darin wie zuhause. 
 

Und auch wenn die Sonne nur so herunter brennt und meine Haut beinahe zu Glühen bringt, genieße ich den Moment der Ruhe, den man in der Großstadt, in der ich lebe nicht hat.
 

Ich denke noch einmal über das, was ich auf der Treppe, vor wenigen Sekunden, zu Nami gesagt habe. Es ist richtig gewesen. Wenn ich zuhause bleiben würde und weiter um ihn trauern würde, würde ich mich nur noch schwacher fühlen. Und das darf ich nicht, besonders nicht jetzt.
 

„Steig schon ein!“, grinst Nami mich an und reißt mich damit aus den Gedanken, woraufhin ich die Beifahrertür öffne und mich auf den mit Leder überzogenen Sitz gleiten lasse. 
 

Sofort kneife ich die Augen zusammen. Das heiße Leder an Rücken und Unterleib sorgt für ein unangenehm heißes Gefühl.
 

„Musstest du in der prallen Sonne parken?“, fahre ich Nami ein wenig angesäuert an, während ich versuche das klebrige Gefühl meines Körpers irgendwie zu ignorieren.
 

Die Orangehaarige verdreht darauf die Augen. „Willst du zu Fuß in die Stadt laufen?“
 

Ich schüttle den Kopf, ehe ich die Arme vor meiner Brust verschränke, was sie seufzen lässt. „Ich weiß, die Sitze mit Leder zu überziehen war keine gute Idee.“
 

Wenige Zeit später fährt sie auch schon los, während ich den Musik Player anschalte.
 

„Du hast eine CD drin?“, frage ich sie ein wenig überrascht, da sie sonst immer Radio hört. 
 

Sie sieht kurz zu mir und lächelt. „Hör sie dir an, ich glaube, du wirst sie mögen.“ 
 

Ein wenig irritiert drücke ich auf „Play“ und verstehe kurz darauf was Nami gemeint hat. Aus den Boxen dröhnt in mäßiger Lautstärke unserCover, von einem Lied der Band Three Days Grace. 
 

Dadurch gut gelaunt summe ich die Melodie mit, schließe meine Augen und lehne meinen Kopf an die Lehne des Sitzes. 
 

Auch wenn mir unerträglich heiß ist, zaubert der Gedanke, dass das Lied, was gerade aus den Boxen kommt von uns gespielt wird, ein Lächeln ins Gesicht und lässt mich alles andere für einen Moment vergessen.
 


 

„Luffy, wir sind da.“ Ein Kneifen in meinen Oberarm lässt mich verwirrt die Augen öffnen. Sofort spüre ich wieder diese unerträgliche Hitze in mir, besonders an meinem Rücken, der schon fast zu brennen scheint.
 

Ein wenig irritiert sehe ich zu Nami, welche sich gerade ihre dunkelbraune Sonnenbrille aus Glendale auf die Nase setzt. „Du bist eingeschlafen“, informiert sie mich äußerst amüsiert, wobei sich ein Grinsen auf ihre Lippen legt.
 

Ich lege meine Stirn in Falten. Eigentlich bin ich überhaupt nicht müde gewesen, als ich mit ihr zum Friedhof gefahren bin. Schließlich habe ich lange geschlafen. Vielleicht sogar etwas zu lange.
 

Ich zucke kurz mit den Achseln, ehe ich den Anschnallgurt öffne, der daraufhin surrend zurückfährt. 
 

Nachdem ich ausgestiegen bin und auf Nami warte, welche etwas aus dem Auto zu holen scheint, sehe ich mich kurz um, wobei mir nichts neues ins Auge sticht. Die Straßen sind wie immer gut gefüllt und auch das Café, vor dem Nami geparkt hat, scheint heute wieder sehr gut besucht zu sein. 
 

Ich zupfe kurz an meinem T-Shirt, das sich bei der Fahrt wie eine zweite Haut an mich festgeklebt hat und verziehe das Gesicht. 
 

„Das wird eine lange Schicht heute“, seufzt Nami, als sie ebenfalls einen Blick auf das Café wirft. Mit zwei Tüten in den Händen spaziert sie an mir vorbei und öffnet die Tür des gemütlichen Gebäudes.
 

Ich folge ihr, mit, wie fast immer, einem Grinsen auf den Lippen. 
 

Die wohlige Kälte, die mich in dem Raum willkommen heißt, lässt mich wohlig aufseufzen. Sie ist kein Vergleich zu der Hitze dort draußen. 
 

Ich glaube es sind um die 35°c, da kann ich wirklich froh sein, gestern Abend vor den Wettervorhersagen doch noch nicht umgeschaltet zu haben. Sonst hätte ich mich bestimmt nicht für eine Shorts und ein luftiges T-Shirt entschieden.
 

„Nojiko~“, trällert Nami sogleich und stolziert auf den Küchenbereich, indem sich ihre Schwester gerade befinden müsste zu. Das sie dabei von allen angestarrt wird, ist ihr egal.
 

„Nami!“, mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck stellt sich Nojiko vor ihrer Schwester auf. Als sie auch mich erblickt, stemmt sie noch wütender ihre Arme in die Seite. „Luffy!“, ihre Stimme wird eindeutig lauter, wobei ich die Blicke auf uns förmlich spüren kann.
 

„Ihr seid schon wieder zu spät!“, knurrt sie, während Nami und ich sie beinahe gleichzeitig entschuldigend angrinsen. 
 

Jeder andere wäre von der Blauhaarigen und ihrem, wie Nami ihn betitelt, „Killerblick“ wahrscheinlich ziemlich eingeschüchtert, doch wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt.
 

„Jetzt sind wir ja da“, gibt die Orangehaarige von sich und hebt entschuldigend die Hände. 
 

„Und ihr werdet auch bis zum Ende der Schicht bleiben!“, murrt die Blauhaarige und wirft uns beiden einen erneuten „Killerblick“ zu. Wir nicken artig, wobei ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann. 
 

Es kommt wirklich oft vor, dass wir uns einfach aus dem Staub machen, wenn gerade nichts los ist. Jeder andere hätte uns wohl schon längst gekündigt.
 

Nachdem Nojiko wieder verschwindet, gehen Nami und ich kurz noch in den Mitarbeiterraum, um uns unsere Arbeitsshirts überzuziehen. Sie betätigt den Lichtschalter, während ich zu den Schränken im hinteren Teil des Raumes zu gehe und zwei Shirts aus diesem hole. 
 

Ich werfe eins in ihre Richtung und beginne nun das, was ich gerade trage auszuziehen. Ein wohliges Gefühl überkommt mich, da ich nicht mehr das klebrige Shirt an mir spüre. Schnell streife ich mir das neue, dunkelblaue über und spaziere mit einem Grinsen zur Tür hinaus.
 

Nojiko, die an der Theke steht, sieht mich etwas wütend an und wirft mir einen kleinen Block und einen Kulli zu, welche ich lässig auffange.
 

Ich mag meinen Job als Kellner wirklich sehr. Ich komme mit dem Geld ganz gut klar, es reicht eigentlich immer für mich aus, da ich auch kein Auto habe. Klar, mit einem Auto in der Großstadt ist man auch ziemlich schlecht dran. 
 

Überall Verkehr, Stau und somit lange Wartezeiten, die ich gar nicht leiden kann. Auch wenn der überfüllte Zug, indem man das Vergnügen hat, sich an andere, schwitzende Körper zu pressen eine nicht viel bessere Initiative ist.
 

Ich sehe mich kurz um. Die meisten Leute sind schon am Essen, weswegen ich mich für zwei junge Männer entscheide, die in der Nähe eines Fensters ohne Teller sitzen. Ich setze mir ein freundliches Lächeln auf und bewege mich auf den Tisch zu.
 

„Haben Sie schon bestellt?“, frage ich den Schwarzhaarigen Mann, der etwas orientierungslos zu mir heraufschaut. Er ist ziemlich hübsch, wie ich jetzt feststellen kann. 
 

Er trägt einen schwarzen Kinnbart, sowie schwarze Koteletten, weshalb ich ihn auf etwas über zwanzig schätze. Seine Sturmgrauen Augen sehen mich erst ein wenig perplex und dann etwas gelangweilt an.
 

„Nein“, gibt er mit ruhiger Stimme von sich, sodass ich ihn gleich noch einmal mustern muss. Zugegeben, er sieht wirklich ziemlich gut aus. 
 

Was denkst du da, Luffy?
 

„Aber wir hätten gerne drei Kaffees und zwei Orangenmuffins“, sagt nun eine andere, tiefe Stimme, weshalb ich meine Augen auf das Gegenüber des Schwarzhaarigen richte. Er, ebenfalls ein Mann, den ich über zwanzig schätze, hat rote, hochstehende Haare und bernsteinfarbene Augen, die mich merkwürdig anblitzen, fast schon gefährlich, wie die Augen eines Raubtieres. 
 

Was will so jemand mit Muffins? Ich runzle kurz die Stirn. Seinem Aussehen nach zu urteilen, sieht er nicht wie jemand aus, der auf süße Sachen steht. Und damit meine ich nicht nur Muffins...
 

Irgendwie fühle ich mich in seiner Gegenwart total unwohl. Ich weiß einfach nicht was es ist, er kommt einfach bedrohlich rüber, ganz im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen, der eigentlich ganz sympathisch wirkt.
 

Ob die beiden wohl zusammen sind? Zuzutrauen wäre es ihnen, schließlich heißt es, dass Gegensätze sich anziehen.
 

Ich notiere die eben bestellten Sachen auf meinem Block und verschwinde wieder. Ein angenehmes Gefühl durchflutet meinen Körper, als ich endlich nicht mehr den stechenden Blick des Rothaarigen auf mir spüre. 
 

Normalerweise bin ich nicht jemand, der Vorurteile gegen andere Menschen hat, doch dieser Mann hat einfach etwas unheimliches an sich.
 

„Zwei Orangenmuffins und drei Kaffees“, teile ich Nojiko, welche bereits hinter der Theke auf meine Bestellung wartet mit. Sie nickt kurz und geht anschließend in die Knie, wobei ihr einige blaue Strähnen ins Gesicht fallen.
 

Erst als ich die Worte ausspreche, frage ich mich, warum die beiden drei Kaffees bestellt haben. Trinken sie zwei und teilen sich den dritten oder erwarten sie vielleicht noch jemand anderen? Aber dann hätten sie auch drei Muffins bestellen müssen oder?!
 

Oh Gott, ich flippe noch aus und das nur wegen einer von vielen Bestellungen... Es muss wohl mit dem heutigen Tag zusammen hängen... 
 

Der erste August, wie bereits angemerkt kein erfreulicher Tag für mich. Und durch meine Arbeit habe ich ihn vergessen, was doch schon etwas positives ist.
 

Während ich darauf warte, dass sie die Bestellung ausführt, spüre ich immer noch diese Blicke in meinem Rücken. Es ist fast so, als würden sie sich tief hinein bohren, tiefer, als es eigentlich möglich ist. Und dabei habe ich gedacht, dass sie gerade aufgehört hätten. Oder bilde ich mir das nur ein?
 

Ein Blick über die Schulter genügt um mich von dem Gegenteil zu überzeugen. Er sieht mich nicht an, er starrt regelrecht, als ob ich ein Monster wäre. Dabei ist er derjenige, der einem Monster am ähnlichsten sieht...
 

„Fertig“, Nojiko reicht mir ein Tablett mit der eben genannten Bestellung und stemmt sich einen Arm in die Hüfte. „Und nur um es kurz anzumerken, du wirst ziemlich eindeutig angestarrt“, kichert sie und hält sich die Hand vor den Mund um das Geräusch erfolglos zu dämpfen.
 

Ich rolle kurz mit den Augen, während ich das Tablett in eine Hand nehme. „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast!“ - Sarkasmus lässt grüßen.
 

Mit schnellen Schritten kehre ich zu dem Tisch zurück, wobei ich feststellen muss, dass zum Glück keine dritte Person aufgetaucht ist. Von drei Augenpaaren angestarrt zu werden und das, obwohl meine Schicht gerade erst begonnen hat, würde ich einfach nicht aushalten.
 

„Hier“, ich stelle die Tassen mit brühendem Kaffee, sowie die Teller mit Muffins auf den Tisch, während ich mich dazu bemühe mein freundliches Lächeln auf den Lippen zu behalten. Es würde wirklich nicht viel fehlen und meine Miene würde anderes zeigen, was ich mir laut Nojiko nicht leisten darf. 
 

Ich will mich gerade wieder entfernen, als mich ein „Warte mal, Kleiner“ inne halten lässt. 
 

Was ist denn nun?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  joalip
2014-09-20T22:46:39+00:00 21.09.2014 00:46
YAY!!!!!!THREE DAYS GRACE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Antwort von:  Caresty
02.10.2014 23:07
ja xD
Von:  Pussy1
2014-07-30T19:01:43+00:00 30.07.2014 21:01
Oha das wird ja langsam echt spannend^-^ freu mich schon voll auf die fortsetzung und das pairing liebe ich schon so oder so♥.♥
Ich finde den lauf der geschichte ziemlich gut und auch die idee:) Dein schreibstil kann ich echt nur loben und von schreibfehlern war weit und breit keine spur, was mich sehr freut=)
Mach weiter so;)
Antwort von:  Caresty
31.07.2014 14:39
Hey,
danke für dein Kommentar :) Ich liebe das Pairing auch, weshalb ich unbedingt diese Idee umsetzen musste :D
Ich versuche immer keine Rechtschreibfehler zu machen, freut mich, dass mir das auch halbwegs gut gelingt ^^
Das nächste Kapitel kommt gleich schon, da die Story auf FF.de schon 3 hat :)
LG


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