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Keep My Light Shining

What's worth living for?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
KankuroPuppet wird etwas nachdenklich...

Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Der gefallene Vogel

Prolog: Der gefallene Vogel
 

Der Tag an dem er ihnen begegnete schmückte sich mit einem leuchtend blauen Himmel, der nur hier und da von vereinzelten Wolken durchzogen war. Die See war ungewöhnlich ruhig, der Wind blies angenehm kühl in die Segel und trug die Schiffe gemächlich über die Meere der Neuen Welt. Nichts ließ erahnen, dass es ausgerechnet dieser Tag war, den sich das Schicksal ersucht hatte. Ein Tag an dem die Sonne geradezu hämisch auf die Gesichter der Leute fiel, die dazu verdammt waren, zurückzubleiben, um diese friedvolle Welt in der Qual der Trauer um das Verlorene erleiden zu müssen…
 


 

Es waren zwei Wochen vergangen seit die Strohhüte Dressrosa verlassen hatten. Siegreich waren sie in See gestochen, verabschiedet durch dem wiedergekrönten König und dessen dankbare Untertanen und begleitet von einem neuen Mitglied der Crew. Viola, eigentliche Prinzessin von Dressrosa, hatte sich entschieden, den Piraten zu folgen, um andere Länder vor dem zu bewahren, was ihrer eigenen Heimat bis zur Ankunft von Ruffy und seiner Mannschaft widerfahren war.
 

„Wir sollten bald die nächste Insel erreichen!“, rief Nami über das Deck der Sunny, während der Wind durch die langen Haare der Navigatorin blies. Der Nadel ihres Pods nach zu urteilen, sollte es ein ruhiger Aufenthalt werden, ohne besondere Gefahren und genau das war es, wonach sich die Crew nun sehnte, im Unwissen über das, was sie noch erwarten sollte. „Sie sollte gleich in Sichtweite sein.“
 

Kaum hatte sie es ausgesprochen, machte sich der Captain der Bande in Windeseile zur Spitze des Schiffes auf, wo er angestrengt die Augen zusammenkniff. „Da ist noch nichts!“, meckerte er ungeduldig. Hoch oben am Masten holte Lysopp sein Fernrohr hervor, setzte es an sein rechtes Auge und schloss das linke. Angestrengt blickte der Scharfschütze über die ruhige See, während der Rest der Crew von ihren Tätigkeiten abließ, um auf die Nachricht aus dem Ausguck zu warten.
 

„Ich sehe zwar noch keine Insel…“, rief die Langnase schließlich und verursachte damit ein allgemeines enttäuschtes Raunen, bevor er weitersprach, „…aber dafür ist dort ein anderes Schiff vor uns.“

„Die Marine?“, fragte Zoro, während er in Vorfreude auf einen Kampf nach seinen Katana griff. Die letzten Wochen auf See waren seiner Ansicht nach um einiges zu ruhig gewesen und er sehnte sich nach besserem Training, doch Lysopp winkte ab.

„Nicht die Marine. Ich kann die Flagge noch nicht erkennen, aber keine Marine!“
 

Kaum hatte er zu Ende gesprochen hörte man schon die Geräusche der Teleschnecke aus dem Innenraum der Sunny. Die Crew blickte verwundert auf, als Sanji sich aufmachte, den Anruf anzunehmen. Einige Minuten später klärte er seine Mannschaft darüber auf, dass das Schiff vor ihnen Piraten gehörte, die angekündigt hatten, dass sie sich dem Schiff der Strohhüte nähern würden. Zwar äußerten sowohl Nami, Lysopp, als auch Robin ihre Bedenken, doch der junge Captain war viel zu neugierig, als dass er auf die Begegnung mit den anderen Piraten hätte verzichten können.
 

Das Schiff, welches sich bald auf einer Höhe mit ihnen befand, war um einiges größer, sodass ihre Reling gute drei bis vier Meter höher als die der Sunny lag. Belustigt schauten einige Gesichter von oben herab auf die buntgemischte Crew der Strohhutpiraten. Diese schauten zurück, Ruffy mit einem breiten Grinsen, andere in Anspannung, weitere bereit für den Kampf.
 

„Hey!“, rief die Leute Stimme des jungen Bandenoberhauptes zum größeren Schiff herauf. „Was gibt’s?“ Auf die Frage folgte sein helles, fast kindliches Lachen. Es schien den fremden Captain, der sich nun über die Reling beugte, zu amüsieren. Er war größer als die meisten der Crewmitglieder, die man von weiter unten erkennen konnte. Sein Gesicht war größtenteils bedeckt mit einem blonden Bart, den an einigen Stellen graue Strähnen durchzogen, während der Kopf von einem dunklen Tuch gedeckt war. Ein langer Mantel sollte ihn als den Anführer markieren.
 

„Ich suche ein Schiff, das auf dem Weg nach Seasons Isle ist“, rief der Mann in einer rauchigen Stimme, ohne sich die Mühe zu machen, sich oder seine Mannschaft vorzustellen. Ruffy schien es aber auch nicht zu interessieren.

Seasons Isle?“, fragte er verwundert, kratzte sich am Kopf und drehte sich zu seiner Navigatorin um. Diese verstand ohne Worte und verzog mit verdrehten Augen den Mund, während sie jedoch bestätigend nickte. Der Strohhut-Captain lachte vergnügt. „Das ist unser Weg!“, rief er zum anderen Schiff hoch, verfolgt von Brooks und Choppers zweifelnden Blicken.
 

Der fremde Pirat wirkte zufrieden. „Wie treffend. Ich habe eine kleine Lieferung an diese Insel. Würdet ihr sie für uns ausstellen?“ Er hob fragend eine Augenbraue.

„Klar!“, rief Ruffy und streckte die Arme in die Luft.

„WAS?“, entgegneten einige seiner Crewmitglieder entsetzt, ein weiteres Mal geschockt von der kindlichen Gutgläubigkeit ihres Anführers.
 

Doch die Sache war beschlossen und so erkannten sie bald ein Bündel über der Reling des anderen Schiffes. „Willst du nicht einmal fragen, was es ist?“, flüsterte Nami besorgt ins Ohr ihres Captains, der jedoch nur nach oben deutete. „Wir werden es doch gleich sehen“, erklärte er und so sahen sie zwischen Gefühlen der Nervosität hin zur schieren Neugierde, wie ein verschnürtes Päckchen über den Rand des fremden Schiffes geworfen wurde und nach einem Augenblick auf ihrem Deck unter einem lauten Aufprall landete.
 

„Ich danke euch!“, hörten sie noch die rauchige Stimme über sich, bevor Segel gesetzt wurden und die anderen Piraten sich von ihnen entfernten. Offensichtlich hielten sie es nicht für nötig ihre ‚Lieferung‘ genauer zu erläutern, suchten lieber schnell das Weite und ließen die vor Erstaunen erstarrten Strohhüte hinter sich.
 

„Ist das…?“, fragte Lysopp mit zitternder Stimme und näherte sich dem Bündel auf ihrem Deck, dicht gefolgt von Chopper, der ungläubig schaute. „…ein Mensch?“, beendete Brook, was Lysopp begonnen hatte und legte den Kopf schief. Ruffy zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Nami hatte im Lauftempo das Heck der Sunny erreicht und rief dem sich entfernenden Piratenschiff etwas hinterher. Robin hatte den verschnürten Körper als erste erreicht. „Ich frage mich, ob er bereits tot ist…“, mutmaßte sie, woraufhin Lysopp ihr einen entsetzten Blick schenkte.
 

Nach und nach bildete sich ein Kreis um ihre neue Fracht. Zwischen ihnen lag ein Mann, die Beine festgekettet mit schweren, grauen Ketten, die Hände hinter dem Rücken verbunden mit Handschellen. Der Kopf war verdeckt durch ein Tuch, welches am Hals mit einem Seil geschlossen wurde. Es verriet jedoch nicht, ob es die Identität des Mannes verstecken sollte oder aber diesen daran hintern, den Kurs der Reise zu verfolgen. Am rechten Fuß trug der Mann, er mochte vielleicht Ende zwanzig sein, einen losen Sandalen, der jedoch am linken fehlte. Die Hose war dreckig vom Staub, ebenso das zugeknöpfte Hemd, welches sich am rechten Kragen langsam mit Blut tränkte.
 

„Das sind Seesteinketten“, stellte Sanji fest und zog nachdenklich an seiner Zigarette, als Franky den Gedanken zu Ende führte: „Dann ist es ein Teufelsfruchtnutzer.“ Robin verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wer ist es und warum sollen wir ihn zu dieser Insel bringen?“ In diesem Moment kam Nami zu ihnen zurückgerannt. „Die Bastarde sind einfach abgehauen“, erklärte sie, „Was sollen wir mit dem Kerl?“
 

„Ist doch egal. Finden wir heraus wer es ist!“, rief Ruffy erfreut und beugte sich unter Lysopps lauten Bedenken nach unten, als sich der Gefangene vor ihnen zu bewegen begann. Unterdrücktes Gemurmel am unter dem Tuch hervor, doch kaum hatte er sich auf die verletzte, rechte Seite gedreht, da zuckte er unter Schmerzen zusammen.
 

„Er ist verletzt! Lasst mich zu ihm!“, rief die Stimme des medizinisch ausgebildeten Rentiers, als es nach vorne stürmte. „Halt ihn fest, Sanji!“, befahl der Kleine und kaum hatte der Koch die Schultern des Gefesselten zu Boden gedrückt und Chopper dessen Hemd ein wenig aufgeknöpft, da wurde deutlich, was es zu behandeln galt. „Er muss sich beim Sturz das Schlüsselbein gebrochen haben“, erklärte Chopper und sah besorgt auf seinen neuen Patienten.
 

„Was ist das?“, fragte Sanji mit einem Mal und deutete auf Ansätze einer Zeichnung, die nun auf der Brust des Verletzten zu erkennen war. „Eine Tätowierung?“, dachte Robin weiter, beugte sich neugierig herab und öffnete weitere Knöpfe des Oberteils. „Wollen wir ihm nicht einfach das Ding vom Kopf ziehen?“, beklagte sich Ruffy währenddessen, doch wurde schnell von Lysopp daran erinnert, dass dieser Kerl, wer auch immer er war, gefährlich sein könnte und sie besser vorsichtig waren. Der Atem des Gefesselten wurde schwer und angespannt, doch versuchte er sich nicht gegen Untersuchung zu wehren.
 

Robins Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie erkennen konnte, um was es sich auf der Brust des Mannes handelte. „Das ist…“, begann sie, doch Ruffy war schneller. Erfreut rief er aus: „Das ist das Zeichen von Whitebeard!“ Und kaum hatte er es gesagt, da zog er auch schon das Tuch vom Kopf ihres unerwarteten Passagiers.
 

Die Crew hielt den Atem an, während der junge Mann zwischen ihnen seine Augen zum Schutz gegen die grellen Sonnenstrahlen zusammenkniff. Geblendet schüttelte er seinen Kopf, während er durch wiederholtes Blinzeln versuchte etwas zu erkennen. Vorsichtig blickte er um sich, prüfte die Gesichter, die auf ihn herabsahen, bis er Ruffy fand und bei dessen Anblick stehen blieb. Wie nun zu erkennen war, lag es an einem Knebel, dass seine Worte zuvor so undeutlich klangen.
 

„Höh?“, fragte Ruffy verdutzt und kratzte sich unter seinem Hut am Kopf, bevor er sich nach unten hockte und nur wenige Zentimeter vom Kopf des fremden Passagiers entfernt diesen musterte. „Kennst du den, Ruffy?“, fragte Sanji, der nun neben Robin stand, die sich wieder erhoben hatte. Ihr Captain lachte amüsiert, dann ließ sein Gesichtsausdruck erkennen, dass er anstrengt nachdachte.
 

„Vielleicht sind wir uns vor zwei Jahren am Marineford begegnet…“, stellte er am Ende des Denkprozesses fest, auch wenn deutlich wurde, dass er sich nicht sicher war. Der blonde Whitebeard-Pirat zog in einer Mischung aus Verwunderung und Enttäuschung die Augenbrauchen zusammen, was Robin zum Lachen brachte, zuckte aber schnell wieder zusammen, als er seine rechte Schulter bewegte.
 

„Ich glaube, er kennt dich“, stellte die Dunkelhaarige amüsiert fest und deutete auf das traurige Bündel am Boden. „Stimmt das?“, fragte der Strohhut-Captain daraufhin und stupste dem Piraten auf den Stirn. „Kennen wir uns? Warst du ein Freund von Ace?“ Doch er musste gar nicht weiter fragen, da sich Zoro einschaltete.
 

Schnell suchte sich der Schwertkämpfer seinen Weg durch den Kreis seiner Mannschaftsmitglieder und betrachtete einen Augenblick lang schweigend den Mann am Boden. Dann musste er belustigt grinsen. „Kennst du den Kerl?“, fragte Lysopp verwundert und auch die anderen musterten den jungen Mann mit der ungewöhnlichen Haarfarbe.
 

„Als ich noch als Piratenjäger bekannt war, gab es unter uns nicht einen, der ihn nicht kannte“, erklärte dieser in einem Anflug von Nostalgie. „Schließlich findet man nicht überall die Gelegenheit für ein Kopfgeld von 650 Millionen Berry.“

Die Crew zog scharf den Atem ein. „650?“, schrie Nami und man konnte förmlich spüren, wie sich der Mensch vor ihren Augen in einen kleinen Schatz verwandelte. „Das ist ja mehr als meins…“, murrte Ruffy und stupste abermals auf die Stirn des gefesselten Piraten, dessen müder Blick nun Zoro gewidmet war.
 

„Aber ich hätte nicht gedacht“, fuhr der Schwertkämpfer fort, „dass man sich so schnell von drittklassigen Piraten fangen lässt, als Kommandant von Whitebeards erster Division.“ Kaum hatte er den Titel ausgesprochen, da konnte man das Grinsen des blonden Piraten selbst durch den Knebel hindurch erkennen. Er schien diese Bezeichnung sichtlich zu genießen. „Kommandant?“, fragte Robin nachdenklich und Zoro nickte. „Kommandant der ersten Division“, wiederholte er, „Marco, der Phönix.“



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