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Rise of the Titans

von

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Einsatz

Kapitel 8 - Einsatz


 

Nervtötendes Piepen weckte mich. Grummelnd deaktiviere ich meinen Handywecker und ließ mich noch einmal in die Kissen fallen. Mein ganzer Körper schmerzte, vor allem der Rücken. Stöhnend richtete ich mich auf und blickte zu dem Fenster. Helle Sonnenstrahlen fielen dadurch ins Zimmer.

Direkt musste ich an das 3DMG-Training denken und hoffte, dass wir bei diesem schönen Wetter heute das Training wieder aufnehmen würden. Dabei kam mir Levi in den Sinn. Hastig sprang ich aus dem Bett. Ich sollte mich schnell duschen und anziehen, nicht das er wieder hereinplatzte.
 

Bevor ich im Bad verschwand öffnete in die Zimmertür einen Spalt breit. Mit meinem Vater hatte ich am Vortag ausgemacht, dass ich die Tür anlehnen würde, damit er eintreten konnte, falls ich verhindert war.

Pfeifend ging ich ins angrenzende Bad und hüpfte unter die Dusche.
 

Kaum hatte ich das Wasser abgedreht, wurde an meine Zimmertür geklopft. Mein Vater war wohl gekommen, um mich zum Frühstück ab zu holen.

"Du kannst reinkommen. Ich bin auch gleich fertig.", informierte ich ihn. Schnell rubbelte ich meine Haut trocken und schlüpfte in frische Unterwäsche und Jeans, die ich mit ins Bad genommen hatte.

"Du musst mir unbedingt den Rücken mit Schmerzgel einschmieren, ich fühle mich wie eine alte Schachtel.", rief ich nach nebenan, während ich mir die nassen Haare kämmte und hochsteckte.

Nun schnappte ich mir das Handtuch und trocknete meine Schultern und Nacken, wobei ich ins Nebenzimmer ging. Abrupt blieb ich stehen, als ich sah, dass nicht wie erwartet mein Vater, sondern Levi vor mir stand. Mit dem Handtuch verdeckte ich meinen BH und sah anklagend zu Levi.

"Dir gefällt es wohl mich halbnackt zu sehen.", stellte ich trocken fest.

"Und dir gefällt es anscheinend mich so freizügig in Empfang zu nehmen.", konterte er.

"Wenn ich wüsste, wann du hier reinplatzt, würde ich mich auch entsprechend kleiden.", gab ich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und plusterte die Wangen auf.
 

Der Captain verdrehte die Augen. "Wo ist die Salbe?", fragte er urplötzlich. Verwundert schaute ich ihn an, denn für einen kurzen Moment wusste ich nicht was er von mir wollte. Anscheinend konnte er es aus meinem Gesicht ablesen. "Du hast Rückenschmerzen und ich soll dich einschmieren.", half er mir auf die Sprünge.

"A-Achso. Das musst du nicht. Ich dachte du-", stammelte ich.

"Gib sie mir und leg dich hin.", unterbrach er mich. Ich schloss den geöffneten Mund.
 

Mit einem Griff in meinen Koffer hatte ich das Gel in der Hand, das die Schmerzen lindern sollte, und überreichte es Levi. Dieser schraubte die Tube auf, während ich mit dem Rücken zu ihm vor dem Bett stand und den Verschluss meines BHs öffnete. Ich legte mich bäuchlings auf das Bett und vergrub das Gesicht in den Kissen. Was er wohl über mich dachte? Hoffentlich hielt er mich nicht für eine Aufmerksamkeitssüchtige mit nudistischer Veranlagung.
 

Bevor ich in weitere Grübeleien versinken konnte, spürte ich zwei Hände über meinen Rücken streichen. Kurz zuckte ich zusammen, denn das Gel fühlte sich kalt auf der Haut an.

Mit großen kreisenden Bewegungen verteilte Levi es über dem gesamten Rücken. Danach begann er vom Nacken abwärts die Muskelstränge der Wirbelsäule entlang zu massieren. Erleichtert stöhnte ich in die Kissen, als sich die Verspannungen zu lösen begannen und somit die Schmerzen nachließen. Nur am Rande bekam ich mit, dass draußen auf dem Hof großer Trubel herrschte.

Mittlerweile hatte Levi sich den Brustwirbeln zugewandt. Durch leichtes hin- und herbewegen sprangen sie zurück in ihre natürliche Position, wobei manche ein knackendes Geräusch verursachten. An manchen Stellen war es recht schmerzhaft und ich spannte automatisch die Muskeln an.

"Entspann dich!", forderte Levi. Ich versuchte zu gehorchen.
 

Nun waren meine Schultern an der Reihe. Er setzte seine warmen Finger an einen Punkt an und übte leichten Drück aus.

"Atme jetzt gegen meine Finger.", sagte er und erhöhte den Druck.

Es fühlte sich an, als hätte er mir ein Messer ins Fleisch gejagt. Erschrocken quietschte ich auf und krallte meine Hände ins Laken. Gleichzeitig versuchte ich meinen Körper unter Levis Berührung weg zu ziehen. Dieser nahm seine Finger von mir.

"Das reicht fürs erste.", sagte er und richtete sich auf.
 

Auch ich setzte mich hin, bedacht darauf meine Blöße zu bedecken. Schnell hatte ich meinen Büstenhalter umgelegt und mir ein Oberteil über gezogen. Levi stand am Fenster und schaute auf das Treiben außerhalb.
 

Ich schritt an seine Seite, wodurch er nun wieder zu mir blickte.

"Hier. " Er schob einige Bücher und Ordner auf der Tischplatte zu mir herüber. Den obersten Hefter nahm ich zur Hand.

"Erkenntnisse und Vermutungen über Körperfunktion, sowie Verhalten der Titanen.", las ich laut vom Deckblatt ab.
 

Skeptisch sah ich zu Levi, ehe ich mich einem kleinen Handbuch zuwendete.

"Ist 'Titanentöten leicht gemacht' auch dabei?", fragte ich belustigt, während ich durchblätterte. Er zuckte mit einer Augenbraue. Anscheinend wollte er ernst bleiben und nicht auf meinen Witz eingehen.

"Da du schon weißt wofür du dich einsetzt, solltest du nun wissen wogegen du kämpfst.", gab er mir zu verstehen.
 

Ich blickte weiter die Ordner durch. Das war ganz schön viel Stoff zum Lesen.

"Wir haben einen Einsatz.", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Wir werden ein paar Tage unterwegs sein."
 

Sofort stieg Sorge in mir auf. "Ist es was sehr schlimmes?"

"Nur ein Routineeinsatz." Sollte mich das beruhigen? Ich wusste ja noch nicht mal was unter einem Routineeinsatz zu verstehen war.
 

"Stell nichts dummes an." Damit wandte er sich zum Gehen.

War das jetzt ein Abschied?

"Komm heil wieder zurück.", sagte ich, bevor er die Tür erreicht hatte.

Er drehte sich zu mir um und sah mich mit einem undefinierbarem Ausdruck an. Seine Augen musterten mich.

"Mach dir da mal keine Sorgen.", sprach er. Dabei schlug er den Weg nach draußen ein und verschwand kurz darauf durch die Tür.
 

Ich hoffte inständig, dass er recht behielt.
 

Als ich später die Kantine betrat, war sie so gut wie ausgestorben. Eine Hand voll Männer saß an den Tischen verteilt, aßen etwas oder tranken ihren Kaffee. Von meinem Vater war keine Spur. Genervt atmete ich aus. Wo war er nur?

Der Appetit war mir mittlerweile vergangen, denn ich hatte schreckliche Bilder von Levi und den Titanen in meinem Kopf. Hoffentlich blieben sie nur Schreckensbilder und wurden nicht zur Realität.
 

Nachdem ich mir einen Tee zubereitet hatte, verschwand ich mit diesem auf meinem Zimmer. Ich schnappte mir das oberste Buch von dem Stapel, den Levi zuvor vorbei gebracht hatte und blickte auf den Titel.

„Historische Ereignisse unter Einfluss der Titanen“, las ich laut vor. Den Tee stellte ich auf dem kleinen Nachttisch ab und schmiss mich auf das Bett. Kurz ruschelte ich hin und her, bis ich eine angenehme Position gefunden hatte, und schlug eine Seite mitten im Buch auf.
 

Noch recht gelangweilt überflog ich die Zeilen, bis mein Hirn realisierte was ich da eigentlich las. Als die entsprechenden Verbindungen gemacht waren, setzte ich mich ruckartig auf und starrte ungläubig auf die abgenutzten Seiten. Ich las die Sätze von Neuem und dennoch konnte ich nicht glauben was dort geschrieben stand.
 

Es handelte von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, bei der 1986 eine Simulation eines totalen Stromausfall durchgeführt wurde. Dabei kam es in dem Reaktor zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, was diesen explodieren ließ.

Das war die offizielle Version. In diesem Buch stand, dass die Titanen für eben diesen Leistungsanstieg verantwortlich waren und die Explosion verursacht hatten.
 

Entsetzt legte ich das Buch zur Seite. Wie viel wurde uns tatsächlich verheimlicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-21T13:10:23+00:00 21.03.2015 14:10
Hihi ... die beiden sind ja so süß ... oder eher etwas verkrampft, aber trotzdem sweet XD


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