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Doctor Holiday in Paradise

~ Tun sie's, oder tun sie's nicht?
von

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Kapitel 1 - Willkommen im Paradies

Jeppa! Hier habe ich nun eine kleine Folgestory von Chase und Sean für euch. Die kleine Geschichte hier schließt sozusagen die Lücke zwischen 'Er will mich, er will mich nicht …' und 'Manchmal ist es einfach Schicksal'. Denn während Sean, Chase, Peter und Sascha im Urlaub waren, hat Aaron ja in der Zwischenzeit seinen Leon kennengelernt, und ich wollte diese kleine Informationslücke einfach schließen.

Ich denke mal, dass mir das hiermit ganz gut gelungen ist, und wünsche euch jetzt viel Spaß unter Palmen und am weißen Sandstrand. Ganz einsam nur mit meinen vier Chaoten!
 

Leider notwendig zu erwähnen: Alle Rechte meiner Texte liegen allein bei mir. Meine Texte, mein Eigentum. Unerlaubte Veröffentlichungen, auch nur auszugsweise, auf anderen Plattformen oder Onlineshops sind verboten, und das mache ich Text-Dieben auch rechtlich begreiflich, falls es sein muss.

Also? Klauen is nicht. Und wie ich kürzlich erfahren habe, haben meine lieben Leser ihre Augen überall und berichten mir jeden dreisten Text-Diebstahl.

Auch ich werde in Zukunft besser aufpassen und genauer hinsehen, was einem auf digitalem Wege angeboten wird.
 

In diesem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Eure Fara
 


 

Doctor Holiday in Paradise

~ Tun sie's, oder tun sie's nicht?
 


 

Kapitel 1 - Willkommen im Paradies
 

~Sean~

Erschöpft und schwitzend falle ich auf das wunderbar kühle Bett. Das duftet aber gut ... Wenn ich jetzt doch einfach einschlafen könnte! Doch leider muss ich noch was ganz Wichtiges erledigen, bevor ich mich unter die Dusche stellen und dann für ein Mittagsschläfchen auf dem Bett einpennen kann.

Ich schalte mein Handy an und warte, bis es zu neuem Leben erwacht ist. Die Netzsuche dauert unangenehm lange, doch als ich endlich alle Balken angezeigt bekomme, wähle ich sofort Aarons Nummer. "HEY!!!!", schreie ich ins Telefon, was aber meine Müdigkeit nicht gänzlich verbergen kann.

/Hey Kleiner. Und? Gut auf Grenada angekommen? Hörst dich müde an./ Hach, mein Aaron. Er kennt mich einfach zu gut.

"Ja und ja", antworte ich ihm. "Und bei dir? Geht's dir gut?"

/Klar. Warum sollte es mir nicht gut gehen?/ Da fragt er noch?

"Falls was ist, du weißt, dass du mich jederzeit anrufen ..."

/Das werde ich nicht. Du hast Urlaub! Den genießt du. Verstanden?/

"Na gut", schmolle ich und höre was außerhalb meines Zimmers rumpeln. Sicher Chase oder einer der anderen beiden, die sich in unsrem Ferienhaus umschauen.

/Fein! Für die nächsten zwei Wochen bin ich tabu, klar?/ Idiot!

"Ja, ja. Ich werde mir Mühe geben, mir um dich keine Sorgen mehr zu machen."

/Na hoffentlich! Ich bin schließlich kein Kleinkind mehr./ Das glaubt auch nur er! Zwar geht es Aaron wirklich seit Wochen schon sichtlich besser, doch ihn gerade jetzt zwei Wochen allein zu lassen, ist mir nicht ganz so recht. Er trinkt endlich keinen Alk mehr, zieht das jedoch allein durch. Ich habe einfach Angst, dass er wieder rückfällig wird, wenn was ist und er niemanden zum reden hat. Außerdem ist er ganz alleine in Deutschland. Na gut. Nicht ganz allein. Damit meine ich eigentlich, er hat niemanden 'engeren' bei sich. Wie lange suchen Chase und ich schon einen netten Kerl für ihn? Ewig! Ja, na gut. Chase sucht nicht so besessen wie ich, doch er fände es auch gut, wenn Aaron endlich jemanden hätte, der ihm genauso helfen könnte, wie Chase mir geholfen hat.

Alles Wunschträume und vergebene Liebesmüh, denn Aaron will niemanden. Er wird zwar häufig angemacht, und ich schleppe auch immer mal einen Typen mit auf eine Party, der Single ist, doch Mr. Gefühlsverkrüppelt geht auf keine Anmachen drauf ein.
 

Ok. Das mit dem Gefühlsverkrüppelt nehme ich wieder zurück. ... Das war gemein. Aber so ist es doch! Und ich kenne das schließlich! Bei mir war's auch so. Na ja. Nicht so extrem. Ich wollte mich ja verlieben und habe jemanden gesucht und auch gefunden. Nur eben Aaron nicht. /Wart ihr schon im Meer schwimmen?/, holt mich Aaron aus meinen Überlegungen zurück.

"Nein. Aber wir sind mit einem Boot drüber geschippert."

/Und wie ist es sonst so auf der Insel?/

Ich fange an zu lächeln. Jetzt mache ich ihn mal neidisch. Denn er wollte ja nicht mit uns Fliegen! "Hier ist es wie im Paradies! Das Wasser ist türkisblau. Ein weißer Strand und überall Palmen und exotische Blumen. Und das Beste: Wir haben den ganzen Strandabschnitt, der zu unsrem Ferienhaus gehört, ganz für uns alleine!" Tralalalala! So sieht es aus, mein lieber Aaron! Hoffentlich regnet es gerade in Deutschland. He he!

/Wow. Hört sich an, als würde es dir auf Grenada gefallen./ Und ich finde, Aaron hört sich tatsächlich ein klitzekleines Bisschen neidisch an.

"Und wie! Weißt du, wie wir hier hergekommen sind?"

/Wie?/, fragt er in seiner typischen Aaron-Art.

"Am Flughafen hat uns jemand von dem Reiseunternehmen abgeholt. Danach sind wir bis zum Meer gefahren, in einem großen Geländewagen, und dann ging's mit dem Boot weiter. Direkt übers Meer! Chase hatte totalen schiss! Ich meine sogar gesehen zu haben, dass er grün angelaufen ist. Jedenfalls hat uns das Boot an diesem traumhaften Strand abgeladen. Und unser Haus! Aaron! Sowas hast du noch nicht gesehen! Es ist direkt an einen Hang gebaut worden. Über eine Steintreppe kommt man hinauf. Man hat eine traumhafte Aussicht von hier und wie gesagt: Wir haben den ganzen Strandabschnitt nur für uns vier!"

/Mach Fotos./ Mööp. Mehr hat er dazu nicht zu sagen?

"Klar mach ich Fotos. Ich kann dir nachher welche per Mail schicken."

/Gern. Und was macht dein Verlobter? Ist ihm immer noch übel?/

Angepisst puste ich mich auf. "Chase ist nicht mein Verlobter!" Fängt er schon wieder damit an! Immer ärgert er mich damit! Nur weil Chase mal im halb betrunkenen Zustand allen zugesäuselt hat, dass er mich zum Traualtar schleppen will, bekomme ich das jetzt mein Leben lang vorgehalten! Das ist gemein! Chase hat die Scheiße verzapft. Nicht ich!

Aaron lacht. /Nein? Dann seit ihr schon verheiratet? Das ist aber gemein von euch! Mich einfach nicht einladen, oder was? Ich wollte doch deinen Brautschleier tragen!/

"Aaron! Sag noch einen Satz, und ich werde dich ..."

/Schon gut, schon gut/, kichert er. /Und? Geht es Chase wieder besser?/

"Ja", schmolle ich. "Der ist mit Sascha und Peter das kulinarische Angebot abchecken."

/Fisch und exotische Früchte?/

Ich zucke mit den Schultern, was er ja nicht sehen kann. "Keinen Plan. Das Personal macht jeden morgen den Kühlschrank voll."

Mein Kumpel lacht abgehackt. /Was in einem exotischen Kühlschrank wohl so alles rumfleucht .../

"Lass das!" Ich bekomme eine Gänsehaut. Gegen Riesenkrabbelgetier habe ich eine natürlich-gesunde Abneigung. Als Tierarzt vielleicht nicht die beste Einstellung. Doch was will man machen? Und bist jetzt musste ich auch noch gar eine Krabbelviecher wie Spinnen oder Schlangen behandeln. Das fällt zum Glück in einen anderen Fachbereich. Lass das mal die Tierärzte machen, die das auch können!

/Bin ja schon ruhig/, kichert Aaron, was er auch wörtlich nimmt. Es wird still in Deutschland.

Ich runzle die Stirn und warte ab, bis ich es nicht mehr aushalte. Genaue acht Sekunden lang. Dann wird mir das Warten zu langweilig. "Ist bei dir wirklich alles okay?"

/Was? Ja! Sorry. Ich bin gerade am Arbeiten./

Ich puste genervt in den Hörer. "Du arbeitest schon wieder zuhause? Aaron!" Das Thema hatten wir auch schon zu genüge. Seit er nicht mehr trinkt, stürzt er sich in seine Arbeit. Anfangs war mir das noch recht genehm. Aber der Mann kann doch nicht tagein tagaus in Arbeit versinken!

/Reg dich ab. Am Wochenende treffe ich mich mit einem alten Bekannten./ Da werde ich sofort hellhörig. Leider gefällt mir das Wörtchen alt an der Sache nicht besonders. Nicht das Wort an sich stört mich. Auch nicht das kurze Aufflackern eines ergrauten Kerls, der sich an Aaron ranmacht. Obwohl das schon irgendwie ... Üwääähgs!

"Welcher Bekannter?", bohre ich vorsichtig nach. "Kenne ich ihn?"

/Ein Bekannter, der Andy nicht kannte. Und kennen tust du ihn bestimmt auch nicht, da er seit Ewigkeiten in Zelle lebt./ Das erleichtert mich! Ein 'alter Bekannter', der ihn wieder an Andy erinnert, kann ich nervlich jetzt echt nicht gebrauchen. Ich will schließlich meinen Urlaub genießen!

"Dann ist ja gut. Wenn das so ist, erlaube ich dir, dass du dich mit deinem kleinen Freund zum Spielen triffst." Stille am anderen Ende der Leitung. Diesmal keine, die von seinem Arbeitsdrang herrührt.

Aaron scheint der Spruch total gegen den Strich zu gehen, denn ich höre, wie er nach dem kurzen Schweigen genervt aufseufzt. Grinsend senke den Kopf und lache still in mich hinein. /Ich lege jetzt auf, Sean/, brummt er und ich lasse ihm seinen Willen.

"Ist gut. Und amüsiere dich."

/Mal sehen./ Aufgelegt.

"Jetzt ist er bestimmt angesäuert", überlege ich laut.
 

"Wer ist angesäuert?" Hinter mir rumpelt es und Chase schleppt sich samt unsren Koffern ins Zimmer. "Bei dem Preis, den wir bezahlt haben, hätten die unsre Koffer auch ruhig bis auf's Zimmer schleifen können", meckert mein Schatz schwer atmend und lässt sich neben mir auf das Bett fallen.

"Die haben unsre Koffer die ganze Steintreppe hier hinauf getragen", erinnere ich ihn glucksend.

"Ja, ja. Schon gut." Chase hat die Augen geschlossen und seinen Arm darübergelegt. Er sieht wirklich erledigt aus. Mir geht es schon wieder ganz gut. Und von diesem 9 1/2 Stunden Horrorflug (mein erster Flug überhaupt!) habe ich mich auch schon wieder gut erholt. "Wer war jetzt angesäuert?" Ach stimmt. Da war ja noch was.

"Aaron", antworte ich leise und kuschle mich seitlings an meinen großen, starken Kofferträger.

"Was ist denn nun schon wieder? Kann man nicht einmal in Ruhe …?"

"Ich habe ihn gefoppt!", unterbreche ich ihn und kraule seinen Bauch. "Er will sich vielleicht mal mit einem alten Bekannten treffen, und ich habe angedeutet, dass er doch mal mit seinem Bekannten etwas 'Spaß' haben könnte."

Chase grinst schief, was lustig aussieht, da er noch immer den Arm über seinen Augen liegen hat. "Meinst du, das wäre eine gute Idee?"

"Klar! Aaron braucht jemanden. Dringend!"

"Fängst du wieder damit an? Lass ihn doch einfach sein Tempo finden. Wenn er noch nicht bereit ist für jemanden, dann ..."

"Er war noch nie bereit für jemanden!" Jetzt bin ich angesäuert und richte mich auf. Schnippisch ziehe ich Chases Arm von seinen Augen und blinzle ihn an. "Das ist doch das Problem! Er muss sich endlich mal einem Menschen öffnen! Mit mir beredet er doch auch nur das Nötigste. Wenn überhaupt! Aaron muss ..." ich schaue aus dem Fenster, weil mir nicht besseres einfällt außer "er muss heilen. ... Ich weiß, das hört sich dumm an. Aber so empfinde ich es eben."

Chase setzt sich nun ebenfalls auf und zieht mich in seine Arme. "Das hört sich nicht dumm an. Aber es bringt auch nichts, wenn du ihm ständig fremde Kerle vor die Nase setzt und dann denkst, er verliebt sich auf den ersten Blick in einen davon."

"Das will ich doch gar nicht!" Chases Augenbraue wandert nach oben. "Also nicht nur! Das wäre natürlich der Idealfall." Ich lehne mich gegen die starke Schulter vor mir und zupfe an dem Shirt meines Schatzes rum. Es ist ganz nassgeschwitzt. Bei dem Wetter auch kein Wunder. (Oh man Sean! Jetzt beschwere dich noch über zu viel Sonne!) "Aaron soll doch nur wissen, dass da draußen jemand auf ihn wartet und das er noch gebraucht wird. Nicht nur von uns. Verstehst du?"

"Ich denke ja", flüstert mein Schatz und presst seine Lippen auf meinen Kopf. "Er muss sich aber von selbst auf sowas einlassen. Was anderes geht bei ihm sonst nur schief. Das weißt du doch." Und ob! Aaron kann ganz schön ungemütlich werden, wenn man ihn unter Druck setzt.

Ich schließe die Augen und seufze. Genau so sollte sich mein dickschädliger Aaron auch mal fühlen! Geborgen und geliebt. Er sollte mal das Gefühl haben, dass wenn man in den Armen des Menschen liegt, den man über alles liebt, einem nichts passieren kann. Das hat er verdient, und das braucht er auch. Dessen bin ich mir vollkommen sicher.

Dann würde auch mal sein ständiges Gemuffel ein Ende haben. Obwohl … "Sag mal Chase ... Hattest du bei unserer Abfahrt auch das Gefühl, dass Aaron irgendwie anders war als sonst?"

"Anders?"

"Ja. Als ob er ... ruhiger gewesen war." Jetzt, wo ich darüber nachdenke, war er tatsächlich ausgeglichener als sonst.

Chase lacht leise und schiebt mich von sich, damit er mein Gesicht umfassen kann. "Hör jetzt auf dir was einzureden! Aaron geht es gut."

"Hm. Hast ja recht." Hat er das wirklich? Bilde ich mir nur was ein, weil ich mir zu große Sorgen um ihn mache? Wenn ich es mir recht überlege ...
 

Ich straffe mich und atme tief ein. Wir haben Urlaub! Unser erster, gemeinsamer Urlaub! Schluss mit nachgrübeln und sich Sorgen machen! Anzüglich grinse ich meinen großen Schatz an und pinsle mit meinem Zeigefinger über seine Brustwarze, die man unter dem feuchten Shirt erkennen kann. "Chase ...?", säusle ich. "Wie wäre es mit einer Dusche?"

Mein Schatz beginnt ebenfalls zu grinsen. "Gute Idee. Aber vorher ..." Er verschließt mir für einige Sekunden die Lippen und wispert dann: "Vorher machen wir uns richtig schmutzig." Uhhhh! Guter Plan! Sehr, sehr guter Plan!

Ich werde auf das Bett geschmissen und sofort thront Chase über mir, zerrt an meinem Oberteil und beißt mir ihn den Hals. Himmel, ist der heute stürmisch! "Das wollte ich schon den ganzen Flug über!", keucht er. "Du sahst so heiß aus, wie du aus dem kleinen Flugzeugfenster gestarrt hast. Dir begeistert nach allem Möglichen den Hals verengt hast und auf den Erdboden oder das Meer gezeigt hast. Ich hätte dich am liebsten in die Flugzeugtoilette gezerrt und dann so richtig ..."

"Leute?! Das müsst ihr sehen!" Unsre Zimmertür wird aufgerissen und Sascha steht plötzlich vor unsrem Bett.

Kennt ihr das trötende Geräusch, wenn in einer Gameshow irgendwas schief läuft? Das höre ich gerade in meinem Kopf loströten. Möp, möp, mööööp! Das hätte ihr Preis sein können ...

"Jetzt?", fragt Chase und liegt noch immer in mehr als eindeutiger Pose auf mir.

"Ja! Kommt mit! Vögeln könnt ihn danach immer noch." Oh Gott! Wenn mir nicht schon so heiß wäre, jetzt wäre ich es mit Sicherheit!
 

~Chase~

So ein Stimmungskiller! "Auf jetzt!" Sascha ist ja kaum zu bremsen. Muss ja was ganz Tolles sein, wenn er uns deshalb bei der schönsten Nebensache der Welt stört.

Ich schaue Sean an, um mich mit ihm zu beraten, was jetzt am besten zu tun ist. Doch ein Blick genügt, um zu wissen, dass hier jetzt sowieso nichts mehr laufen wird. Mein Kleiner ist rot wie 'ne Tomate. "Also gut. Wir kommen."

"Beeilung!" Saschas Grinsen lädt geradezu dazu ein, meine Faust darin zu platzieren. Aber auch nur fast.

Ich rolle von Sean hinunter und steige aus dem Bett. "Machen wir eben später weiter. Wenn die beiden Holzköpfe ebenfalls beschäftigt sind. Hm?" Ich zwinkere meinem Süßen zu, der endlich seine rote Farbe verloren hat und sich neben mich stellt.

"Okay. Aber wehe es ist nichts sensationell Tolles, was sie uns zeigen wollen." Da sind wir uns wohl einig. Ich lege meinen Arm um Sean und verlasse gemeinsam mit ihm das Zimmer.
 

"Ihr müsst mit runter kommen!", ruft Sascha uns noch zu und wetzt die Treppe nach unten. Der Bungalow ist in zwei Etagen eingeteilt.

Unten besteht er quasi nur aus einem riesigen Raum, in dessen Mitte ein großer Wohnbereich liegt. Die Küche ist mit einer langen Theke vom Rest abgetrennt und bietet allen Schnick-Schnack. Eindeutig Sean und Peters Revier! Sascha und ich haben kein großes Kochtalent. Sean dagegen hat seitdem wir zusammen sind, viele Gerichte von Peter abgeschaut. Mein süßer Giftzwerg meinte mal zu mir, seine Mutter sagte immer, man müsste so gut kochen können wie die Schwiegermutter seines Mannes, damit es dem Ehemann auch schmeckt. Ich sagte nichts dazu. Das Peter nicht meine Mutter ist und auch nicht, dass Sean gar keine Ehefrau ist, obwohl das betrunkene Zungen einmal behauptet haben ...

Die Schlafzimmer befinden sich alle oben. Der ganze obere Bereich ist wie eine Art Galerie aufgebaut und umgeben von einem Geländer. Dort lehne ich mich nun an und schaue nach unten, wo Sascha und Peter vor der großen Terrasse stehen. "Wow!", flüstert Sean. "Wo kommt der den her?"

"Die Schalosie waren zu, wie wir angekommen sind", antworte ich und starre geplättet auf die Terrasse, wo ein riesiger, blau leuchtender Pool lockt. Fast sieht es so aus, als würde er bis über die Klippen reichen. Doch von hier oben sieht man, dass er begrenzt ist. "Das muss toll sein, dort drinnen zu schwimmen." In mir kribbelt es augenblicklich unternehmungslustig. Am liebsten würde ich mich dort auf der Stelle kopfüber reinstürzen.

"Ja. Man hat sicher als den Eindruck, gleich über die Felsen zu fallen." Seans Augen funkeln aufgeregt.

"Kommt doch endlich und glotzt nicht so doof!", ruft Peter uns zu, zieht sich sein Shirt aus und springt mit seiner Bermuda in den Pool.

Sean und ich schauen uns an. Wir brauchen nichts zu sagen, grinsen uns an und stürmen die Treppen nach unten. "Wer zuerst nackt ist!", ruft mein kleiner Giftzwerg und wirft mir sein Shirt entgegen.

Moment mal! ... Nackt?!
 

***
 

~Chase~

Natürlich sind wir nicht nackt in den Pool gehopst. Dafür hat mein Kleiner aber eine verdammt enge Badeshorts an, die eigentlich keine Fragen offen lässt. Zum Glück sind wir nur mit Peter und Sascha hier. Nicht auszudenken, wenn wer anders meinen Kleine so sehen würde!

"Der Kellner mit den Getränken fehlt", murmelt Sean und räkelt sich auf seiner Liege.

"Der hätte nochmal drei grüne Scheinchen pro Woche extra gekostet", brummt Peter.

"Sauerei!", gähnt Sascha.

"Wir hätten doch Aaron mitnehmen müssen. Dann hätten wir einen kostenlosen Poolboy", meine ich. Ich habe zwar meine Augen geschlossen und hinter einer Sonnenbrille versteckt. Dennoch kann ich die fragenden Blicke der anderen auf mir spüren. "Glotzt nicht so." Leises Lachen.

"Wir wundern uns nur. Du und ein Poolboy? Ich dachte du bist nicht schwul." Peter kann's echt nicht lassen!

"Bin ich auch nicht. Ich bin Sean-sexuell." Eine Hand klatscht auf meine Brust. Es ist Seans, der rechts neben mir liegt. "Was denn?", frage ich und nehme die Brille ab.

"Nichts." Seine Mundwinkel zucken leicht, als seine Hand weiter nach unten rutscht. An meinem Hosenbund angekommen, zögert er kurz, rutscht dann aber drunter hindurch. Unsicher schaue ich nach links, wo Sascha und Peter liegen. Sie dösen wieder vor sich hin und würdigen uns keines Blickes. … Oder?

"Die merken nichts", flüstert Sean in mein Ohr und setzt einen leichten Kuss drauf.

Trotzdem ... "Nicht hier."

"Spielverderber!", grummelt Sean laut, lässt seine Hand aber noch für einige Sekunden in meiner Hose.

"Ihhh! Müsst ihr hier rumfummeln, auf der Liege, wo wir uns vielleicht auch mal drauflegen?!" Peter lacht nur über Saschas Kommentar und verschränkt seine Finger mit seinen. Händchenhaltend liegen sie nebeneinander und schauen sich kurz an.

"Das sagen die Richtigen! Ich würde drauf wetten, dass ihr die Ersten seit, die hier die Liegen einsauen." Befriedigt sehe ich zu, wie die beiden ernste Gesichter auflegen. Vielleicht zu ernst ... "Ist irgendwas?", frage ich nach.

"Nee. Alles bestens." Hm. Warum habe ich gerade das Gefühl, dass nicht alles bestens bei den Zweien ist?

Mich selbst über diesen Gedanken rügend verdränge ich dieses Gefühl wieder. Was soll bei den beiden nicht in Ordnung sein? Ich meine, die zwei sind bis über beide Ohren ineinander verknallt. Das sieht ein Blinder. Noch immer halten sie Händchen und liegen sich halb zugewandt auf den Liegen. Ich schüttle all meine Bedenken ab und positioniere mich bequemer auf meiner Liege. Was auch immer das gerade für eine Gefühlsregung war, sie hatte nichts zu bedeuten.
 

***
 

~Sean~

"Möchte noch jemand was?" Oh bitte nicht!

"Nein, Danke Peter. Ich platze gleich." Ja wirklich! Wie ein aufgeplatzter Igel hänge ich auf dem Stuhl und reibe mir den Bauch. "Das war aber wirklich lecker!"

"Und wie", schnurrt Chase und sieht nicht besser aus. Er hat sogar ein kleines Bäuchlein unter seinem Shirt. Da muss ich doch gleich mal näher nachhaken. "Was wird das?", fragt mein Schatz auch gleich, als ich sanft über sein Bäuchlein kraule.

Sascha beugt sich über den Küchentisch und begafft Chase mit aufgerissenen Augen. "Krass! Das sieht ja aus, als wärst du schwanger!"

Ich fange an zu lachen. Mein 'schwangerer' Liebling findet das jedoch nicht so komisch. "Kann gar nicht sein, weil du uns nämlich andauernd beim Beischlaf störst!" Oha! Ich sage mal nichts dazu …

"Hab ich doch gar nicht!", blökt Sascha zurück.

"Ach!? Und was war das vorhin bei uns im Zimmer und danach, als wir unter der Dusche standen?!"

"Das konnte ich doch nicht wissen, dass ihr zwei unter der Dusche zu Gange wart!"

"Also bitte! Unser Zimmer war leer und Sean hatte man sicher schon vom Flur aus quietschen hören! Sag mir nicht, dass dir das nicht aufgefallen war!"

Während mit das Blut in den Kopf schießt und ich den Schlagabtausch meines Freundes und meinem besten Freundes folge, grinst Peter in sich hinein und hält sich die Hand vor den Mund.

Ich glaube, ich schreite mal lieber ein, bevor die sich noch an die Gurgel gehen. "Es ist mal gut jetzt! Hört auf euch in unsrem Urlaub zu streiten!" Chase knirscht mit den Zähnen, lehnt sich dann aber mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl zurück. Sascha tut es ihm gleich und trinkt einen Schluck. "So ist brav. Und da Peter und ich gekocht haben, kümmert ihr euch jetzt um den Abwasch." Befriedigt schaue ich zu, wie Chase und Sascha gleichzeitig die Gesichtszüge entgleisen. Damit haben sie nicht gerechnet.

Peter lacht jetzt ganz offen und steht auf. "Gute Idee Sean", meint er. "Und wir legen uns nochmal raus in die Abendsonne, oder?"

"Aber sowas von! … Bis nachher ihr zwei." Wir winken unsren noch immer doof dreinglotzenden Schätzchen nochmal zu und trollen uns auf die Terrasse.

"Morgen müssen wir dann aber mal an den Strand", meint Peter gähnend.

"Oh ja. Ich hätte nicht gedacht, dass der Jetlag so schlimm sein kann." Wir vier haben den ganzen Tag halb pennend verbracht.

"Morgen ist er hoffentlich weg und wir können mal die Umgebung erkunden."

"Hört sich gut an." Ich setzte mir meine Sonnenbrille auf und lege mich neben Peter auf eine der Liegen. Jetzt noch ein wenig dösen und dann mit meiner großen Schmolllippe ins Bett. Nicht, dass er sich noch beschwert, ich würde mich nicht ausreichend um ihn kümmern während unsres Urlaubs.

Hach! Das werden sicher zwei tolle Wochen!
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Usaria
2020-10-20T20:59:45+00:00 20.10.2020 22:59
Hallo Fara,

Äh wo sind die Kommentare? Das gibt´s doch nicht. Mal ne Geschichte von dir wo´s keinen Kommi gibt? Was ist da los? oder wurden die gelöscht? Wie auch immer.
Ich liebe deine Geschichten, würdest du sie in Buchform veröffentlichen, würden sie wie die Wüstensklaven Reihe einen Platz im offenen Real bekommen.
Die Zwei sind so süß. Als du das kleine Häuschen beschrieben hast, hatte ich das Ferienhaus von Frankreich vor meinem geistigen Auge. Das war im Mompele 2008. Oh! Gott ist das auch schon wieder soo lange her. So und weiter geht´s


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