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Die Herrin der Dämonen

Sesshoumaru X ?
von

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und da waren's nur noch zwei

Es knisterte im Kamin und knackte bei jedem Biss der kleinen Hunde auf ihren Kauknochen.

„Scheiße, ist das kalt draußen!“, bibberte Nanashi, die gerade dick eingepackt in ihren Daunenmantel und mit Mütze und Handschuh in den warmen Salon sprang. „Wie kommt es, dass es jetzt schon so kalt ist?“

Kuraiko sah auf und lachte leise.

„Versuch es doch wärmer werden zu lassen.“

„Tut mir leid, aber die Macht hab ich dann doch nicht.“

Sie eilte zu ihr an den Kamin und zog sich schnell aus.

Unauffällig musterte sie die Frau im Sessel, wie sie so da saß; Den dampfenden Tee in der Hand, die Decke über die Beine und den in kürzester Zeit prall angewachsenen Babybauch. Kuraiko nahm ein Schluck von der Flüssigkeit im Becher und schwenkte den Rest dann umher.

„Hi, nun mach doch nicht so ein Gesicht!“, Nanashi lachte. „Draußen riecht es nach Schnee! Es wird bestimmt bald welcher fallen.“

Doch Kuraiko nickte lediglich und lächelte matt zu dieser Aussage.

„Hast du was? Hast du Schmerzen?“

„Ja, das auch, aber das ist ja nichts Neues mehr.“

Nein, das war es wirklich nicht. Kuraiko trug nun seit Wochen eine alt Trainingshose und viel zu weite Shirts. Und das nur, damit im Notfall schnell alle an ihren Bauch heran kamen. Es sah aber auch schrecklich aus. Kuraiko bezweifelte, dass sie diese Wunden wieder loswerden würde. Auf Schwangerschaftsstreifen wäre sie vorbereitet gewesen, doch als ihr Baby mit einem mal einen Wachstumsschub bekommen hatte, war sie nicht selten mitten in der Nacht aufgewacht, weil heiße Flüssigkeit über ihre Haut lief. Ihre Bauchdecke war blutend aufgerissen. Doch zum Glück war Kiyoshi jeden Tag hier und wenn er nicht da war, dann war es wenigstens Riko und sie hatte immer die passende Salbe da, mit der sie ihre Wunden sofort wieder verschlossen.

Erst hatte sie gedacht, dass es Zahnpasta war, die sie ihr da auf den Bauch schmierten, so quietschrosa war sie, doch dann hatte man ihr gesagt, dass es eine einfache Wund- und Heilsalbe, versetzt mit dem Blut von Sesshoumaru war. Sie hatte beinahe einen Aufstand gemacht, als sie erfahren hatte, dass Kiyoshi hierfür seinem Fürsten regelmäßig unter irgendeinem Vorwand Blut abnahm, doch es half nicht nur ihr, sondern auch ihr Kind schien ruhiger zu sein, seit sie regelmäßig mit diesem Gemisch in Berührung kam.

„Was ist es dann?“

„Ich habe Angst.“

Nanashi sah sie eine Weile nachdenklich an.

Noch vor wenigen Wochen wäre Kuraiko nie auf die Idee gekommen in Gegenwart eines Dämonen zu gestehen, dass sie Angst hatte. Aber inzwischen war das etwas Anderes. Lee war ihr Vater und ein Dämon dazu. Und Nanashi... nun, sie war doch so was wie eine Stiefmutter, oder? Gut, vielleicht auch nur Freundin, denn Sarana spielte noch immer eher die Mutterrolle.

Kuraiko hob den Blick und sah sie direkt an, da wandte die Frau sich ab und packte ihren Mantel, den Schal, die Mütze und die Handschuhe über einen Stuhl.

„Darum sind wir hier, Kuraiko. Solange unser Heim noch nicht fertig gebaut ist und vor allem noch keiner es geschafft hat Sesshoumaru wieder aus Akitos Klauen zu befreien, bleibt uns nichts anderes übrig, als hier Stellung zu beziehen.“

„Ein Monat ist wieder rum, Nanashi.“

„Ich weiß...“

„Ihr sagtet selbst, dass es wahrscheinlich ist, dass Yoshimitsu und Jou nun wieder einen der alten Großmeister angreifen.“

„Ich weiß.“

„Und wenn das alles noch nicht reicht, dann ist da noch immer das Kind. Wenn ich sterbe, was ist dann?“

Nanashi seufzte.

„Ich weiß, was du meinst.“, sie setzte sich zu ihr und lehnt sich über die Lehne der Couch hinweg zu ihr, um ihre Hand zu nehmen. „Aber bitte, mach dir nicht so viele Gedanken. Das schadet dir am Ende nur noch mehr und dem Kind womöglich auch. Wir alle hier werden alles tun, damit du das überlebst. Wir haben nicht vor dich einfach so sterben zu lassen, das kannst du mir glauben. Wir werden alles tun, damit du das überlebst... Und auch wenn es ein schwacher Trost ist: Dein Kind wird niemals alleine sein.“

„Ja... Ich weiß... Das sagst du mir jeden Tag.“

„Und es ist noch immer so wahr, wie am Ersten.“

Kuraiko seufzte leise, dann nickte sie.

„Und ich kann mich nur immer wieder bedanken. Ich weiß nicht, was ich ohne euch gemacht hätte.“

Nanashi lächelte entschuldigend.

„Gar nichts. Dein Kind hätte schon Alien gespielt und wäre durch deine Bauchdecke gestoßen.“

Das rang Kuraiko nun tatsächlich doch ein Schmunzeln ab.

Die Beiden schwiegen, während Nanashi sich nun vorbeugte und sich etwas zu trinken eingoss.

„Ich habe eine Entscheidung getroffen.“

Irritiert sah sie auf.

„Worüber? Wie das Kind heißen soll?“

„Nein, darüber denke ich lieber nicht nach... sonst denke ich nur daran, dass ich es vermutlich nie heranwachsen sehe.“, erklärte sie ihr und Nanashi nickte, sagte jedoch nichts dazu.

„Ich meinte eigentlich die Yokokume Company, das Familienunternehmen.“

„Darüber denkst du jetzt nach? Kuraiko, du bist hochschwanger! In einem Monat ist deine Niederkunft. Du solltest dir keine Gedanken um die Arbeit machen. Klarasi und Kyllian haben gesagt, dass sie dich vertreten, bis du dich erholt hast.“

„Sie brauchen mich nicht vertreten.“

„Du willst arbeiten? Kuraiko, dass...“

„Nein, das meine ich auch nicht.“, sie atmete schwer aus. „Ich werde die Führung des Unternehmens an die Beiden abtreten und mich lediglich mit einem gewissen Prozentsatz an Anteilen aus diesem Geschäft zurückziehen.“

Nun wusste die Ältere doch nicht mehr, was sie sagen sollte.

„Wow“, brachte sie nach einer gefühlten Ewigkeit hervor. „Hast du dir das auch gut überlegt?“

Kuraiko nickte.

„Na ja, um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist, aber wenn ich jemandem Vertraue, dann Kyllian und Klarasi und wenn ich die Geburt überlebe, dann will ich für mein Kind da sein. So lange wie es geht... ich bin sterblich. Mein Kind muss also den größten Teil der Ewigkeit ohne mich auskommen. Ich will so viel Zeit wie möglich mit ihm, oder ihr, verbringen.“

„Oh, Kuraiko“, flüsterte Nanashi und griff erneut nach ihrer Hand und rieb ihre Finger liebevoll. „Du wirst alle Zeit der Welt mit deinem Kind haben. Lee hat es dir versprochen, Sarana hat es dir versprochen und ich und Riko, Kiyoshi, Uyeda, Osamu und Masahiro. Wir sind acht Dämonen, wir schaffen es, dass du überlebst. Auch ohne unseren Herrn. Und dann sehen wir zu, dass wir euch beide wieder zusammenbringen.“

Kuraiko lächelte sie nur dankbar an für diese doch tröstenden Worte. Wenn sie auch nicht an deren Erfüllung glaubte.

„Hast du Hunger?“, fragte Nanashi dann wieder voller Tatendrang.

„Sarana kocht schon was Feines für uns.“, entgegnete Kuraiko nur und im nächsten Moment öffnete sich die Tür wieder und Lee und Riko kamen herein.

„Man, hier ist es warm drin!“, verkündete der Mann und schloss lieber schnell die Tür, ehe die Kälte vom restlichen Haus in das Wohnzimmer kroch. „Was habt ihr gemacht?“

„Feuer!“, meinte Nanashi. „Soll heiß sein. Kann man sich dran verbrennen, hab ich gehört.“

Lee lachte leise und hauchte sich in die Hände, hielt sie dann mit den Innenflächen zu den Flammen.

„Wir haben leider schon wieder nicht mehr viel übrig.“, meinte Riko und hielt die Dose hoch, in der Kiyoshi immer die Salbe anrührte. „Aber für eine Behandlung reicht es noch. Und Kiyoshi ist schon unterwegs um sich wieder etwas Blut von Sesshoumaru zu holen.“

Sie kam zu Kuraiko hinüber, die schon die Decke wegschlug.

„Ah, Pfoten weg, Missi, heute bin ich dran!“, Lee sprang sofort dazwischen und entriss ihr die Dose.

Während die Frauen lachten – Kuraiko war das alles allerdings eher peinlich – hockte er sich vor ihr auf den Boden und raffte den Bund ihres Longshirts, schob es über die runde, straffe Kugel von Bauch.

„Das ist so süß!“, seufzte Nanashi verliebt und sah Lee dabei zu, wie er sich vorsichtig den Babybauch seiner Tochter von allen Seiten besah.

„Und doch so grausam.“, seufzte Riko und betrachtete die vielen neuen, tief dunkelroten Risse und leichten Blutergüsse in der Haut.

Scharf sog Kuraiko die Luft ein, als Lee über eine der frischen Wunden, die er noch nicht kannte, strich.

„Au, tut mir leid.“, sagte er sofort und legte die Hand an eine Stelle, die vollkommen unversehrt war.

„Schon gut.“, Sie richtete sich leicht auf und drückte einmal die Wirbelsäule durch. „Diese Rückenschmerzen sind fast schlimmer. Oooooh“, sie schloss die Augen und drehte sich halb, als die Wirbel knackten und Nanashi und Riko begannen wieder zu lachen.

„Hast du gehört, du mein kleines Würmchen?“, Lee beugte sich vor und legte ein Ohr an ihren Bauch. Er lauschte mit freudiger Erwartung im Blick, dann legte er die gespitzten Lippen an ihre Haut. „Hallo du da, lass dir Zeit mit wachsen, du bist zu schnell!“, flötete er gegen die Haut.

Und die anderen drei lachten auf.

„Mir kann es eigentlich nicht schnell genug gehen... Ich habe keine Lust mehr!“, verkündete seine Tochter.

„Hast du gehört? Beeil dich und komm schnell raus!“, korrigierte Lee seine erste Aussage. „Ah! Aua!“, er wich etwas zurück und rieb sich das Kinn. Erst wunderten sie sich, was los war, aber dann sahen sie die kleinen Beulchen auf der strammen Haut, die sich bildeten und wieder zusammenfielen. Kuraiko lachte.

„Das war wohl deine Strafe, dass du dich nicht entscheiden kannst.“, meinte sie.

„Aber deswegen muss man mich doch nicht treten!“, er rieb sich die Stelle, wo das Baby ihn getroffen hatte und kam dann wieder näher.

„Ah, nein! Hör lieber auf zu tratschen und trag die Salbe auf!“, forderte Nanashi plötzlich erschrocken und schnellte mit der Hand vor. Durch die regen Bewegungen des Ungeborenen riss eine besonders dünne, empfindliche Stelle ein und nun rann ein dünner Rinnsal Blut über Kuraikos weiße Haut.

Lee seufzte leise bei dem Anblick und schraubte endlich den Deckel auf.

„Tut mir leid...“, murmelte er nur und strich mit zwei Fingern durch den letzten Rest der Pampe und trug es als erstes auf diesem Riss auf. Die Wunde schloss sich augenblicklich und er wandte sich den anderen blau-roten Streifen zu.

Die vier schwiegen eine Zeit, bis es Nanashi nicht mehr aushielt.

„Habt ihr schon irgendwas gehört? Welcher der alten Fürstenherren dieses Mal angegriffen wird, meine ich?“

„Nein“, Lee schüttelte den Kopf und packt alles beiseite, als die Salbe gut eingezogen war. „Aber wir sind hier. Wer auch immer die Herren umbringt. An uns kommt er nicht vorbei. Kuraiko wird er nicht in die Finger bekommen!“
 

„Allein“, dieses Wort aus Kiyoshis Mund war eindringlich an Sesshoumaru gerichtet, doch er sah hinüber zu der Kuraiko-Version von Tomomi.

Wenn sie nur wüsste wie wenig sie mit diesem Aussehen dem aktuellen Original ähnelte.

„Bitte, Herr, es ist wirklich vertraulich.“, meinte Akaya und sah ihn demütig von unten an, aber auch flehend. Seit etwas mehr als vier Wochen saß er beinahe jeden Tag Abends so in diesem Raum und versuchte den Herrn davon zu überzeugen, dass das, was er mit ihm besprechen wollte, so vertraulich war, dass niemand, nicht einmal Tomomi, hier sein durfte.

„Was ihr sagt, das kann Kuraiko ruhig mit anhören.“

Ja, wenn das Kuraiko wäre, hätten sie keine Probleme damit, sie im Raum zu haben. Und noch mehr: Wenn das Kuraiko wäre, dann würden sie jetzt gar nicht hier bei ihm sitzen!

Akaya sah zu Kiyoshi. Beiden Männern hing der entsprechende Satz im Mund, doch sie wussten dass Jou und Yoshimitsu zu Akito gehörten. Und Tomomi war dessen Geliebte – das hatten sie inzwischen herausgefunden, wenn die beiden auch seit Sesshoumaru nicht mehr miteinander schliefen – und so waren sie sich sicher, dass sie ihm sofort alles sagen würde, was sie in ihrer Gegenwart über Kuraikos Zustand ausplaudern würden. Mit solch einem Schritt hätten sie sie vermutlich nur in noch größere Gefahr gestoßen. Denn wer wusste schon, ob ihren Fürsten das überhaupt kümmern würde, dass sein Eigentum von ihm schwanger war? Es interessierte ihn ja nicht einmal mehr, dass Sarana, Lee, Nanashi und drei seiner Soldaten ununterbrochen im alten Herrenhaus bei ihr wohnten. Noch vor wenigen Wochen wäre er selbst los gezogen, um sie vor diesen Serienmördern zu schützen, doch nun gab er sich damit zufrieden, dass das sechs andere Dämonen für ihn übernahmen.

Die Männer seufzten nahezu zeitgleich.

„Bitte, Herr, gebt mir Euren Arm.“, bat Kiyoshi nun also, statt noch irgendetwas zu dem Thema zu sagen und nahm bereits eine entsprechende Manschette, um ihm den Arm abzubinden, ehe er etwas Blut abnehmen würde.

Akaya allerdings war weniger zurückhaltend, als der alte Arzt und beugte sich vor.

„Ich flehe euch an, Herr, es ist wichtig. Und es ist vertraulich. Ich kann dieses Thema nur dann mit euch besprechen, wenn Tomomi den Raum verlässt.“

„Kuraiko“, korrigierte Sesshoumar und sah ihn streng funkelnd an. Kiyoshi blickte zwischen den beiden hin und her, dann zu Tomomi, deren selbstgefälliges Grinsen ihm gar nicht gefiel, und stach dann einfach mit der großen Nadel in Sesshoumarus Arm.

Es war sinnlos.

Sesshoumaru ließ diese Dämonin nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie schien einfach überall zu sein. Wie war da an ihn heran zu kommen?

Kiyoshi atmete tief durch und setzte das kleine Röhrchen an, ließ das Blut seines Meisters hinein fließen, bis es gut gefüllt war, und nahm dann ein Zweites.

Da erhob nun die Frau in diesem Raum das Wort: „Wenn es hier um die Gesundheit eures Meisters geht, dann sollte es euch egal sein, dass ich da bin, wenn er es mir gestattet.“, erklärt sie.

Fürchterlich, diesen selbstgefälligen Ton in Kuraikos Stimme zu hören. So redete sie nicht. Sie war leiser, sie sprach etwas tiefer und nicht halb so hysterisch wie sie...

Tomomi war das mieseste Kuraiko-Yokokume-Immitat, das man sich vorstellen konnte. Doch auch, wenn Sesshoumaru das mit Sicherheit wusste, es interessierte ihn nicht.

Er begehrte Tomomis Scharade nicht wegen der Gestaltenwandlerin oder weil sie so gut zu ihm war, er begehrte lediglich ihren Körper, der der seiner Herrin war, weich und kurvig und sanft unter seinen Fingern. Und auch, wenn er sich dessen bewusst war, dass es vermutlich einfach nur die Gewöhnung an Tomomi war, so hätte er doch schwören können, dass sie nicht nur wie sie roch, sondern auch wie sie schmeckte.

Sie alle irrten sich. Hätte ihm auch nur einer gesagt, dass Kuraiko seine Hilfe braucht, er wäre gerannt. Einem kleinen Teil in ihm zerriss es die Seele, nicht ununterbrochen bei ihr zu sein.

Doch es war sein Stolz, der ihm das bestätigte, was Akito ihm einflüsterte: Er war krankhaft besessen von dieser Frau. Und leider war es nun einmal eben jener Stolz, der ihn ausmachte. Diese größte seiner Eigenschaften war es auch, die ihm immer wieder versicherte, dass er nur deshalb ihr zu Hilfe eilen würde, um sie am Ende eigenhändig zu töten.

Er war wie zwei Männer in einem Körper.

Er wollte Kuraiko so unbedingt wieder in sein Bett holen und sich das nehmen, was er wirklich wollte und sie nie wieder seine Zimmer verlassen lassen, doch auf der anderen Seite war da der erhabene Fürst der westlichen Dämonen, der an der Frau Rache üben wollte, die ihn gebrochen hatte. Außerdem hatte sie es einfach gewagt ihn abzuweisen!

Es war demütigend!

Besonders dann, wenn er nicht bei ihr war... Dieser Schmerz in seiner Brust... Er konnte doch nur eines bedeuten, aber...

Darum hatte er Tomomi in dieser Gestalt immer bei sich. Nein, sie war bei weitem nicht sie. Kuraiko hätte er niemals auf die Arten genommen, wie er es mit ihr tat, aber es befriedigte ihn, wenigstens ihr Antlitz zu sehen.

Kiyoshi zog inzwischen das dritte Röhrchen von dem Zugang an seinem Arm ab und nahm ein Viertes zur Hand.

„Bei dem Thema, das wir besprechen wollen, geht es nicht um die Gesundheit des Fürsten.“, erklärte er nur.

„Nicht? Aber darum sollte es gehen! Du nimmst nun schon seit Wochen alle paar Tage vier bis fünf Fläschen Blut von ihm und nie sagst du uns das Ergebnis der Untersuchungen.“

„Keine Sorge, sobald ich etwas Schlechtes finde, werden wir uns melden.“, meinte Akaya.

„Ihr rechnet mit einem Angriff gegen mich.“, stellte Sesshoumaru fest. „Ich hoffe ihr wollt mit eurer Geheimhaltung gegenüber Kuraiko nicht andeuten, dass sie etwas damit zu tun hat.“

„Nein, Herr, die Menschenfrau Kuraiko hat nichts damit zu tun.“, nun sah Akaya ihn eindringlich an. „Allerdings wisst ihr von unserem Verdacht, dass die Dämonen Jou und Yoshimitsu die beiden sind, die die alten Herren töten. Und sie gehören zu Akito und auch zu der Dämonin an Eurer Seite, Tomomi.“

Tomomi schloss verletzt die Augen und drehte sich zu Sesshoumaru. Er sah sofort zu ihr.

Kuraikos Verletzlichkeit...

Er strafte die beiden Männer bei ihm mit einem finsteren Blick.

„Sie wird mir nichts tun. Wir werden diese Untersuchungen beenden.“

Kiyoshi sah ihn schockiert an, auch Akaya richtete sich plötzlich auf.

„Was? Aber Herr...“, warf Kiyoshi ein, doch der noch immer herrische Blick seines Meisters zeigte ihm nur, dass er verloren hatte. Und wenn sie nicht so schnell sie konnten das Weite suchten, dann würde er vermutlich Tomomi nicht nur mit Worten verteidigen.

Der Arzt seufzte, nahm die Röhrchen und packte sie weg. Dann zog er den Zugang aus dem Arm des Fürsten und drückte ein Wattepad darauf, um die Blutung zu stoppen.

Er stand auf und verneigte sich vor seinem Fürsten.

„Aber Kiyoshi...“, begann Akaya und sprang auf, aber der Dämon sah ihn fest an.

„Halt die Klappe und geh raus!“, er nickte zur Tür, schien ihm dabei sagen zu wollen, dass sie draußen weiter redeten.

Er war sich sicher, dass es besser war zu gehen und es dabei zu belassen. Sie würden sich etwas anderes einfallen lassen müssen, um Sesshoumaru zu Kuraiko zurück zu bekommen.

„Kiyoshi!“, Akaya eilte hinter ihm her, als er den Gang entlang lief. Der Mann wollte so schnell es ging zurück zum Herrenhaus und die Salbe für Lees Tochter anrühren.

Doch nun sah er sich um.

„Was sollen wir jetzt machen?“, fuhr der Andere ihn an. „Wir können nicht alleine mit ihm reden und jetzt verbietet er uns, ihm das Blut abzunehmen, dass SIE dringend benötigt!“

Kiyoshi nickte.

„Nun, ich werde versuchen so viel Salbe herzustellen wie es geht. Und Riko werde ich sagen, dass sie nur noch die nötigsten Wunden damit einreiben soll. Wir müssen auf Sparflamme arbeiten. Sie muss noch einen Monat durchhalten!“

„Und wie bringen wir den Herrn und Kuraiko wieder zusammen?“

„Nanu? Eine Verschwörung?“, die beiden sahen sich irritiert um, aber es war zum Glück lediglich InuYasha, der auf sie zutrat und gerade seinen Anruf auf dem Handy beendete.

„InuYasha, etwas Neues?“

„Ja“, er hob kurz das Telefon an. „Das war gerade Kyllian Dubois. Scheinbar hat Kuraiko Yokokume die Arbeit im Familienunternehmen niedergelegt und nun sucht er einen neuen Geschäftsführer an seiner Seite. Er hat an Sesshoumaru gedacht.“

Die beiden sahen sich an. Die Firma, das war vermutlich die Lösung! Auf neutralem Boden konnten sie Kuraiko und Sesshoumaru zufällig ineinanderlaufen lassen. Und der Rest würde sich dann schon von allein ergeben.

„Würdet ihr eure Gedanken mit mir teilen?“, fragte der Bruder ihres Meisters und verschränkte die Arme. Er hatte die Blicke der Männer bemerkt.

„Stimmst du zu?“

„Keine Ahnung. Ich sollte das mit Sesshoumaru bereden und dann...“

„Tu es!“, auf diese Worte von Akaya verengte InuYasha nur die Augen und sah ihn prüfend an.

„Und warum?“

„Wir brauchen das Geld.“, meinte Akaya. „Und eine Möglichkeit Sesshoumaru und Kuraiko zusammen zu führen.“

InuYasha schüttelte den Kopf.

„Wollt ihr ihm das wirklich antun?“

Kiyoshi sah erhaben auf Akaya hinab, der nur schuldbewusst den Kopf wegdrehte.

„Ok?“, der Halbdämon sah zwischen ihnen hin und her. „Was wird hier gespielt? Raus mit der Sprache!“

„Kuraiko hat Sesshoumaru nie eine Abfuhr erteilt. Das hat er sich nur ausgedacht.“, erklärte Kiyoshi und blickt wieder zurück zu InuYasha.

„WAS?“, nun war er wirklich entsetzt. „Willst du mich verarschen? Das ist Hochverrat!“

„Ja und das Schlimme ist, dass wir danach feststellten, dass Kuraiko schwanger ist und die Tochter von Lee.“

Nun kratzte sich der Typ doch am Kopf.

Ein einfacher Mensch sollte das Kind von einem Menschen und einem Dämonen sein? Wo war da der Sinn?

Die Fragen, die er hatte, schienen ihm deutlich ins Gesicht geschrieben zu sein. Aber Akaya winkte nur ab.

„Ich schwöre dir, ich erkläre dir alles! Aber nimm dieses Angebot von Kyllian an!“

InuYasha dachte einige Sekunden nach, bis sie dachten, dass er ihnen nicht helfen würde, aber dann nickte er: „Alles klar.“

Er wollte gerade sein Telefon wieder aus der Tasche ziehen, als das zu klingeln begann.

Er meldete sich mit knapper Begrüßung und schwieg dann.

Erst nach einiger Zeit sah er wieder zu seinen Gesprächspartnern auf und blickte sie durchdringend an.

„James Cousins und deren Familien waren die nächsten.“, erklärte er irgendwann. „Bleiben noch Rotislaw und Kuraiko übrig.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SUCy
2015-02-07T20:32:11+00:00 07.02.2015 21:32
Hay, schön das es weiter geht :)
Man, die arme Koromi das klingt ja nach hardcore Schwangerschaftsstreifen. O.o
Und die Odyssee der Beiden ist kein bisschen besser. Hoffentlich bekommen die Andern das schnell gelöst und Sess ist bei der Geburt seines Kindes an der Seite seiner Frau, damit sie ihn die Hand brechen und ihn beleidigen kann. :D
Bin gespannt wie es weiter geht!

LG SUCy
Antwort von:  XdramaX
07.02.2015 21:45
Nein, das wird nicht apssieren XD... und ich muss sagen: das wüsstest du schon XD kapitel 28 und 29 sind schon on ^^ auch hier ^^... aber noch nicht freigeschaltet XD das dauert schon wieder XD
Antwort von:  SUCy
07.02.2015 21:57
ahhhh und da spoilerst du einfach? ich will aber das das so ist XDD
Antwort von:  XdramaX
07.02.2015 22:06
tja pech gehabt XD


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