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Der Schrein der Himmel II: Höllenhunde

Sess x Kag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohes Neues zusammen, liebe Leser und heimlich Leser! Ich freue mich euch meinen ersten guten Vorsatzes des neuen Jahrs zu präsentieren. Viel Spaß damit! Komplett anzeigen

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10 - gelebte Rache

10 - gelebte Rache
 

Voller Freude rieb sich Naraku die Hände, gleich würden er und Sou'unga sich dem Höhepunkt des Varietees diabolischer Grausamkeiten widmen, das Dessert im Menü ihrer Pläne: Sesshoumarus eisernen Willen für immer zu brechen und zu beobachten, wie der ach so stolze Daiyoukai winselnd im Staub lag. Die schweifende Aufmerksamkeit des Schwertes sammelte sich bereits wieder in dem Stahl an der Hüfte des Halbdämons und brachte das Metall zum Glühen; sogar der Lichtschein wirkte nun voll irrer Vorfreude. „Das Beste zum Schluss“, schmunzelte Naraku. Da Sou'unga immer das letzte Wort haben wollte, fügte es noch hinzu: „Rache, zuckersüße Rache! Ich werde mich an diesem Köter rächen dafür, dass er mich an diesen erbärmlichen Ort verbannt hat!“
 


 

Eine kühle Stimme unterbrach die Vorfreude jäh: „Vater, es ist soweit. Sie sind alle versammelt.“ Es brauchte einen Moment, bis Narakus böser Geist wieder im Hier und Jetzt ankam, so versunken war er in die Vorstellung den Herrn des Westens zu vernichten. Nachdem er die Überraschung abgeschüttelt hatte, drehte er sich herum und sah eine vor ihm auf dem Boden devot kniende Gestalt. „Hakai*, du störst! Was ist so wichtig, dass es nicht warten kann, bis der Köter zu Staub zermahlen ist?“ Genervt und voller Vorwurf warf er dem gebeugten Mann abschätzige Blicke zu. „Euer Heer. Es ist bereit. Bereit von Euch geführt zu werden die Welt zu erobern.“ Langsam erhob sich der Abkömmling des Spinnenhanyous.
 

Hakai hatte sich seit seinem Tod nicht verändert. Sein dunkelgrünes Haar hing lang über seine Schultern hinab und verlieh ihm zusammen mit seiner blassen Haut ein ungesundes Aussehen. Giftgrün funkelnde Augen offenbarten eine wachen Blick und einen wachen Geist. Seine Kleidung orientierte sich wie auch schon zu Lebzeiten an seinem verehrten Vater; zweckmäßig und lila. Haori und Hose waren unter einer dunklen Stahlrüstung zum Großteil verborgen. Auf dem Brustharnisch prangte voller Stolz das Zeichen der flammenden Spinne. Wie jeder Krieger seiner Zeit trug er zwei Schwerter bei sich, ein Langes und ein Kurzes. Erwartungsvoll sah er auf zu den beiden mächtigen Anführern und wartete auf seinen Befehl.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du einen Sohn hattest“, bemerkte Sou'unga beiläufig im Plauderton. Die wahnwitzige Vorfreude auf das Schinden Sesshoumarus war mit einem Schlag verflogen. „Wir hatten bisher noch nicht die Gelegenheit alte Familiengeschichte auszutauschen, mein Bester“, erwiderte Naraku, „Da sich aber gerade die Gelegenheit aufdrängt, sollst du es erfahren.“ Versonnen ließ er seinen Blick in die Ferne schweifen. „Er ist sozusagen mein erster Ableger. Ich hatte das Erschaffen von Abkömmlingen zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemeistert, aber ich wusste auch damals schon, dass ich eine Schar loyaler Mitstreiter und Untergebener benötigen würde. Also entstand er auf die herkömmliche Methode und ist der Einzige meiner Gefolgsleute, der mich Vater nennen darf. Die anderen sind Teile meines Körpers und meiner Lebenskraft.“ „Und wer ist die Mutter des Burschen?“, hakte Sou'unga nach. Naraku war etwas überrascht, dass sich das Schwert der Unterwelt für banalen Klatsch interessierte, fuhr aber fort.
 

„Kumunojo, eine mächtige Spinnenyoukai. Sie war stark und Spinne und Spinne gesellt sich gern. Ich fürchte fast, sie hatte sich in mich verliebt. So entstand der kleine Hakai, der hier so treuergeben vor uns kniet. Ein plärrendes Balg konnte ich allerdings nicht gebrauchen, also ließ ich ihn erst einmal bei seiner Mutter und vollendete die Kunst neue Teile meines Ichs zu erschaffen. Ich hatte sie vollkommen vergessen, bis sie eines Tages mich aufspürte, zusammen mit meinem Sohn. Wie du siehst, ist aus dem schreienden Schwächling ein ansehnlicher Dämon geworden und so nahm ich ihn in meine Dienste.“ „Er ist ein verdammter Hanyou, genau wie du!“, spie Sou'unga sofort verächtlich. „Du kannst so viele Youkai schwängern wie du willst, dein menschliches Blut wird das dämonische immer verdrecken. Also nenn ihn nicht einen Dämon, wenn er nur ein mickriges Halbblut ist.“
 

Gereizt schaute Naraku auf das Schwert im Halfter seines Gürtels. Irgendwann, eines fernen Tages würde er ein vollwertiger Dämon sein. Bis dahin würde er diesen arroganten Youkai ihr vorlautes Maul stopfen mit ihren eigenen Gedärmen. Die Schmach vernichtend von einem Halbdämon geschlagen zu werden würde er ihnen bereiten. Im Falle Sou'ungas war es allerdings klüger gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Das hieß aber nicht, dass er diese Unverschämtheit vergessen würde.
 

Sou'unga schien das rapide Abkühlen der Gesprächsatmosphäre zu bemerken und versuchte Naraku etwas von seinem angekratzten Stolz abzulenken. „Und was ist aus der Mutter geworden?“ „Sie ging mir auf die Nerven, stellte Forderungen. Ich hatte keine Verwendung mehr für sie und auch sonst lag mir nichts an ihr. Also habe ich ihr vor unerfüllter Liebe krankes Herz durchbohrt. Sie ist tot.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, schien ihn ein Gedanke zu durchzucken. Hektisch und mit Paranoia sah er sich um. Er war ja auch tot!
 

„Krieg dich wieder ein, Hanyou“, knurrte das Schwert ungeduldig und richtete dann das Wort an Hakai. „Steh auf, Bürschchen. Wie bist du eigentlich gestorben?“ Elegant erhob Hakai sich und antwortete maliziös: „Vater und ich teilen nicht nur das gleiche Blut, sondern auch die gleichen Feinde. Ich habe ebenfalls eine Rechnung mit dieser unmöglichen Miko und dem räudigen Köter zu begleichen, mit diesen ganzen vermaledeiten Tempelbewohnern. Es ist noch nicht allzu lange her, dass sie mich vernichtend geschlagen hat, als ich ihren verlogenen Schrein angriff um Vater zu rächen.“ Sou'unga wandte sich wieder an Naraku: „Und was hast du mit ihm jetzt vor? Das ist ja alles ganz hübsch und rührselig, aber ich verstehe nicht, was wir mit ihm anfangen sollen?“
 

„Er wird unser Heerführer, das ist doch wohl offensichtlich“, verkündete Naraku ruhig. „Bitte? Ich dachte, du marschierst an der Spitze und unterwirfst die Welt! Bist du dafür zu feige, Halbblut? Hast du wegen deines menschlichen Bluts nicht genug Mumm in den Knochen dich deinen Gegnern selbst zu stellen?“ Die Klinge war außer sich vor Wut. Sou'unga verzieh jede Charakterschwäche, eigentlich ernährte es sich sogar von den Lastern und schlechten Gedanken der Welt und befürwortete diese daher für gewöhnlich. Aber es ruhte noch immer so etwas wie der Stolz eines Kriegers in ihm und für diesen gab es nichts Verachtenswerteres als Feigheit im Angesicht des Feindes.
 

Genervt verdrehte Naraku die Augen. Dieses Schwert war viel zu aufbrausend und ungeduldig, dachte nie gründlich über alles nach. „Wir beiden werden hier unten gebraucht. Du musst dich weiter um die Miko kümmern, ich habe den Hund noch zu schlagen. Gleichzeitig ist es nun höchste Zeit endlich die Tore zum Diesseits zu öffnen und unsere Eroberung zu starten. Ich glaube nicht, dass du irgendjemand anderem die ehrenvolle Aufgabe übertragen willst die kleine Miko zu schinden, deren Seele in dir gefangen ist, oder?“ „Ist ja gut, ist ja gut“, moserte Sou'unga. Schwerter konnten physikalisch gesehen nicht schmollen; könnten sie es, würde das Schwert der Unterwelt nun genau das tun. Konnte es aber zum Glück nicht, dachte Naraku erleichtert.
 

„Hast du alle Toten gefunden, die ich dir aufgetragen habe?“, wandte sich der Spinnenhanyou nun wieder seinem Sohn und dem Geschäftlichen zu. „Ja, es wird ihnen alle eine Freude sein Rache an dieser verfluchten Miko Kagome und ihren Freunden zu nehmen.“ Fest umschloss Narakus Hand den Knauf Sou'ungas und hob es mit beide Händen in die Höhe. Er konzentrierte all seine Kraft auf das Schwert, das es ihm gleich tat. Der Stahl vibrierte von all der Macht, die ihn durchfloss. „Mach schon“, ächzte Naraku angestrengt, der Schweiß stand ihm auf der Stirn und seine Arme begannen unter der enormen Anstrengung zu zittern. „Öffne endlich das verdammte Tor!“
 

Krachend entlud sich ein gleißend heller Blitz von der Spitze Sou'ungas und zuckte in die Höhe. In weiter Höhe erreichte er die Grenzen des Reichs der Toten und schlug donnernd in der steinigen Erde ein. Felsen und andere Brocken barsten aus der Grenze und fielen auf den Grund der Unterwelt. Die Macht des Schwertes der Toten arbeitete sich einem gigantischen Bohrer gleich durchs Erdreich hinaus in die Welt der Menschen. Der erste Strahl der Sonne, der durch den so geschaffenen Durchbruch fiel, wurde von den Armeen der Hölle mit lautem Jubel empfangen.
 


 


 

Das Warten und gleichzeitige Nichtstun waren das Schlimmste. Von innerer Unruhe getrieben lief Shippo immer wieder um den Schrein der Himmel herum. Seinen Freunden gegenüber hatte er gesagt, er würde patrouillieren, da er ja nun der einzige richtige Dämon war, der den Schrein beschützen konnte. Er musste jetzt tapfer sein, er durfte nicht zeigen, dass er furchtbare Angst hatte. Besonders hatte er Angst davor, dass Kagome nie wieder zurückkommen würde. Allein der Gedanke trieb dem kleinen Fuchs schon wieder die Tränen in die Augen. Nein, jetzt war nicht die Zeit zum Weinen. Er musste stark sein. Schließlich hatte Sesshoumaru gesagt, er solle auf den Schrein und die anderen aufpassen, während er weg war. Ein dicker Kloß bildete sich in Shippos Hals. Er würde mutig sein und den Daiyoukai nicht enttäuschen! Aber er hoffte dabei, dass die Angreifer nicht zu viele, nicht zu unheimlich und nicht zu stark sein würden. Entschlossen setzte er seine Patrouille im Stechschritt fort.
 

Auch die anderen hingen schwermütigen Gedanken nach. Sie hatten sich in Rin und Jinenjis Hütte versammelt und harrten der Dinge, die da kommen mochten. Sango ging zum wiederholten Male mit dem Wetzstein über ihren Knochenbumerang. Es lag etwas in der Luft und es war nicht der erste Bote des noch fernen Frühlings. Sie musste vorbereitet sein. Miroku war eigentlich dagegen, dass sie in ihrem jetzigen Zustand sich in einen Kampf stürzen wollte, aber das war ihr egal. Nichts und niemand würde sie halten können, wenn ihre Freunde in Gefahr waren. Sie würde alles dafür tun, dass Kagome wieder wohlbehalten zukehren konnte. Und wenn ihre Ahnung auch nur annährend richtig war, würde es keine Welt mehr geben für das Kind unter ihrem Herzen, wenn sie jetzt nicht in den Kampf zog gegen das, was sich langsam zusammenbraute. Böse Energien waren überall zerstreut; sie lagen in der Luft, durchzogen den Boden und selbst das Wasser hatten sie verpestet.
 

Jinenji wusste mit sich nichts anzufangen und saß stumm in einer Ecke der Hütte und wartete einfach. Es brachte einfach nichts jetzt, wo noch nichts passiert war, Energie zu verschwenden. Egal was aber passieren würde, er wäre bereit. Rin dagegen hatte in einer Übersprunghandlung den Bestand der Heilkräuter bereits zum dritten Male vollständig sortiert und kontrolliert. Es gab ihr einfach das Gefühl etwas Hilfreiches zu tun und gewappnet zu sein. Sie wusste genau, dass sie keine große Hilfe in einem Kampf sein würde. Also blieb ihr nur dafür zu sorgen, dass alle den Kampf heil überstehen würden. Wieder und wieder ließ sie ihre spirituellen Sinne durch die Umgebung schweifen. Nicht, weil sie wie die anderen nach potentiellen Gefahren Ausschau hielt, sondern weil sie sehnlichst auf die Rückkehr von Sesshoumaru und Kagome wartete. Sie hatte wenig Sorge, dass dies nicht gelingen würde. Nie hatte sie das kindliche Urvertrauen in die Stärke ihres früheren Meisters und jetzigen Ziehvaters verloren. Die Welt drehte durch und sprang auseinander, aber wenn Sesshoumaru-sama sich der Sache annahm, wäre bald schon wieder alles in Ordnung. Das war seit ihrer Kindheit so und daran hatte sich auch jetzt nichts geändert, da war Rin sich sicher. Es war nur eine Frage der Zeit bis er zusammen mit Kagome wieder wohlbehalten zurückkehren würde.
 

Bezüglich ihrer eigenen Lage hatte Rin dagegen ein mulmiges Gefühl. Die Barriere, die den Schrein schützte, war stark geschwächt. Tessaiga war ein Baustein des Bannkreises, aber Sesshoumaru hatte es mit auf seine Rettungsmission genommen. Die Kraft wirkte nur noch schwach aus der Ferne, es wäre einem Angreifer ein Leichtes den Schutz aufzulösen. Im Prinzip waren sie einem Angriff schutzlos ausgeliefert. Sie hatte die Situation mit Miroku besprochen, in der Hoffnung, dass es dem Mönch möglich war den Verteidigungszauber zu verstärken. Aber seine Möglichkeiten waren begrenzt, niemand konnte so einfach die Macht des Ino no Taishou ersetzen. Trotzdem gab Miroku sein Möglichstes und wirkte fleißig Bannkreise und Schutzzauber um sie herum. Sie würden einen starken Angreifer nicht aufhalten, aber zumindest wurden sie so rechtzeitig gewarnt. Das war der einzige Vorteil, den sie sich verschaffen konnten, dachte Rin resigniert.
 

Ein Tag verging, ohne dass etwas geschah. Trotzdem lag immer noch diese unheilvolle Spannung in der Luft, wie ein Gewitter, das sich am Horizont zusammenbraute. Nachts wachte Rin plötzlich schweißgebadet auf, ihr Herz raste in heller Aufregung. Was war geschehen? Warum alarmierten sie ihre Sinne so unvermittelt? Angespannt sah sie sich im Raum um, doch alles war wie immer. Das Zimmer war friedlich in Dunkelheit getaucht, das schwache Licht des Mondes schien durch das Fenster hinein. Die Stille wurde nur durch das Schnaufen Jinenjis unterbrochen, der neben ihr schlief und an dem die ganze Aufregung spurlos vorbeizog. Es war nichts mit bösen Absichten in ihre Hütte eingedrungen. Als das feststand, entspannte sich Rin ein klein wenig. Mit dem verbliebenen Rest ihrer spirituellen Kraft spürte sie nun ebenfalls durch die Nacht.
 

Sie schloss die Augen, konzentrierte sich und spürte – nichts. Da war nichts, überhaupt nichts. Und das durfte nicht sein. Wo war der letzte Hauch des Bannkreises? Warum war er nun endgültig zusammengebrochen? Die Frage ließ ihr keine Ruhe. Sie verließ die wohlige Wärme ihres Bettes, legte sich eine Decke um die Schultern und lief durch die Kälte der klaren Winternacht zum Schreingebäude. Das Knarren der schweren Holztür hallte laut in der Stille der Nacht. Leise trat Rin in das finstere Allerheiligste ein, spärlich erleuchtet vom milchigen Schein der Sterne. Der reich geschmückte Platz Tessaigas war leer. Direkt daneben stand die vergoldete Statue ihres Schutzgottes stumm in der Dunkelheit.
 

„Sag mal bist du irre, weißt du wie spät es ist?“, keifte es plötzlich aus dem Nichts. „Lass einen alten Mann gefälligst schlafen!“ Ein empörtes Glitzern huschte über das hölzerne Gesicht der Statue. „Ent… Entschuldige“, flüsterte Rin und kniff verängstigt die Augen zu. Nachdem einige Atemzüge später der Zorn der Götter sie doch nicht niedergestreckt hatte, entspannte sie sich wieder ein kleines bisschen. „Was willst du eigentlich mitten in der Nacht hier“, grummelte die Stimme nun etwas versöhnlicher. Schüchtern sah die junge Frau sich um. Alles sah wie immer aus, nur Tessaigas Platz war verwaist. „Die Barriere – ich meine der Rest, der davon übrig war – sie ist plötzlich weg“, wisperte sie ängstlich. „Warum, was ist passiert?“ Ein lautes Gähnen hallte unter der hohen Decke. „Ach so. Der alte Hund ist gegangen, er redete irgendwas davon, dass er woanders gebraucht werden würde und jemanden beschützen müsse.“ „Was?“, entgegnete Rin entsetzt, „Was meinst du damit?“ „Kindchen, er ist tot, ein Geist. Wahrscheinlich ist ihm eingefallen, dass er in der Unterwelt besser aufgehoben ist.“
 

Stumm und mit einem eisigen Schauer, der ihr über den Rücken strich, ging Rin wieder zurück zu ihrem Bett. Sie kroch unter die warmen Decken und kuschelte sich Schutz suchend an ihren Gefährten. Der Bannkreis, der sie schützen sollte, war verblasst, Inu no Taisho in die Unterwelt geeilt, wahrscheinlich, weil dort die Dinge um Kagome und Sesshoumaru nicht zum Besten standen. Ihre Hoffnungen auf ein glückliches Ende verfinsterten sich gerade.
 


 

Die Anmut der Morgenröte wurde dem donnernden Detonieren eines nahen Bergs zerstört. Wie aus einem Vulkan schossen Gesteinsbrocken aus dem Innern der Erde, doch ihnen folgte kein heißer Strom aus flüssigem Stein und Lava. Unter lautem Geschrei und Brüllen kletterten die Toten aus den Tiefen und hetzten den zerstörten Abhang hinunter. Voller Kampfeslust hackten sie auf alles Lebendige, das ihnen in den Weg kam und schlugen eine kahle Schneise durch den Wald. Hakai entstieg besonnen der Unterwelt und blieb auf der Spitze des Berges stehen. Der Schrein, wo war er? Er war hier irgendwo in der Nähe gewesen, so ein Tempel konnte nicht einfach so davonlaufen! Missmutig sah er sich um und ließ seinen kalten Blick den Horizont absuchen. Da! Da reflektierte etwas die ersten Strahlen des Tages! Er kniff seine Augen zusammen, begierig darauf auf in der weiten Ferne mehr zu entdecken. Ein goldenes, geschwungenes Dach glänzte da im Morgenlicht. Das Dach eines Tempels.
 

„Mir nach!“, donnerte seine Stimme, dann stürmte er mit gezogenem Schwert voran auf das Strahlen am Horizont zu. Heute war ein guter Tag. Heute war der Tag seiner Rache.
 


 

Mäßig interessiert beobachtete Naraku, wie sich die Heerscharen der Hölle durch das schmale Tor zwängten. Es waren viele und so schien der Strom der Toten nicht zu versiegen. Doch trotz des Auftakts zu seinem Triumph wirkte er unzufrieden. Er wartete auf etwas, besser gesagt auf jemanden. Und er hasste es zu warten. „Was wird jetzt eigentlich aus dem letzten Köter“, fragte Sou'unga und bohrte treffsicher in der Wunde auf dem Gemüt den Hanyous. „Du hattest dich doch so darauf gefreut.“ „Ja, ich habe mir das auch alles hübsch zurechtgelegt. Aber das entscheidende Etwas lässt auf sich warten!“ Nervös trommelten die Finger seiner verschränkten Arme auf seinem Bizeps.
 

„Meister“, erlöste ihn schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit eine Stimme in seinem Rücken. „Da bist du ja, wie kannst du deinen Gebieter nur warten lassen?“, giftete Naraku ungeduldig. Ruhiger und mit einem Lächeln in der Stimme fuhr er fort: „Begib dich in meine Nebel. Dann bring den großen Herrn des Westens dazu alles zu vergessen, was er in der Welt dort oben hat und weshalb er sogar in die Unterwelt gestiegen ist. Erinnere ihn daran, was er wirklich ist und was er wirklich will. Und dann bringe ihn zu mir.“
 

* Wer nicht mehr weiß, wer Hakai war: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/662150/296842/993825/default/#complete


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich finde, auch Leser sollten gute Vorsätze haben. Einer davon wäre es, wieder öfter einen Kommentar voller Inhalt zu schreiben ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2017-01-04T06:51:04+00:00 04.01.2017 07:51
Das Kapitel war mal wieder spitze!
Auch wenn ich gehofft hatte das Sesshoumaru hier seinen Auftritt hätte. 😅
Umso mehr freue ich mich auf das nächste und um auch zu erfahren wie es Kagome gerade ergeht.

Glg Kago
P.S.: Es freut mich das ich dich so zum weiterschreiben animiere. ;)
Antwort von:  Seelenfinsternis
17.04.2017 20:38
gut Ding will Weile haben. Ich löse hier doch nicht einfach alles in fluffigem Wohlgefallen auf ;)
Ich bin aber guter Hoffnung für das Neue
Von:  cindy-18
2017-01-03T23:13:51+00:00 04.01.2017 00:13
bitte mach schnell weiter
Antwort von:  Seelenfinsternis
17.04.2017 20:38
aye
Von:  Biancacojocaru
2017-01-03T22:39:53+00:00 03.01.2017 23:39
Dein Kapitel ist klasse geworden ich hoffe du lässt uns nicht mehr lange warten ,ich mag mehr und mehr deine Gedichte mach weiter so freu mich auf nächste LG Bia
Antwort von:  Seelenfinsternis
17.04.2017 20:38
Es hat diesmal immerhin nicht wieder ein Jahr gedauert ^^°


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