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Breaking Point

Battlefield 4 Fan-Fiction
von

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Punishment And Reward

Es war jetzt schon die siebte Woche, in der Emily zu Hause war und Catherine beschützen sollte. Für sie gab es dazu überhaupt keinen Anlass, zumal sie ohnehin dachte, dass dafür eher die CIA zuständig war aber nicht sie als Marine. Aber sei’s drum, dachte sie sich und schaute Catherine an, die neben ihrem Bruder Matthew saß und sich unterhielten. Robert holte sich gerade ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder an den Tisch.

Sie waren alle liebenswert, das wollte Emily nicht ausdrücken, wenn sie über ihre Bestrafung nachdachte aber sie konnte bessere Arbeit leisten, wenn sie wieder auf See war und dort ihrem Beruf nachging. Außerdem vermisste sie Pac bereits. Klar, dass sie sich öfter nicht sahen aber man lief sich doch schon mal zufällig auf dem Schiff über den Weg anders, als wenn sie in Washington hockte und er irgendwo auf den Weltmeeren herumschipperte.

„So, es ist Zeit für mich zu gehen.“ sagte Emily und stand auf.

„Was? Wieso denn schon so früh? Ich hab noch überhaupt nicht den guten Alkohol rausgeholt.“ beschwerte Robert sich.

„Ich bin einfach nur müde. Wir sehen uns ja in ein paar Tagen schon wieder.“

Catherine begleitete sie noch zur Tür und nahm sie dort in den Arm.

„Komm gut nach Hause und pass auf Dich auf.“

„Natürlich, wie immer eben.“

Die Frauen ließen sich los und Emily nahm die Treppe nach unten und begab sich auf die Straße. Wie jeden Tag nahm sie die U-Bahn in der gegen 22 Uhr nichts los war. Nur vereinzelt saßen Leute auf den Bänken. Anstatt wie jeder mit seinem Handy zu spielen, starrte Emily in ihr Spiegelbild das von dem Fenster reflektiert wurde und ließ ihre Gedanken schweifen, bis ihre Haltestelle genannt wurde. Sie ging an die Tür und stieg aus, sobald die U-Bahn gehalten hatte. Noch einmal machte sie den Reißverschluss ihrer Jacke etwas weiter nach oben zu, da es doch schon frisch war. Die Stufen nach oben nahm sie in einem normalen Tempo und schaute sich auf der Straße kurz um, ehe sie sich den restlichen Weg nach Hause machte. Es waren nur ein paar Blocks weswegen sie etwa 10 Minuten brauchte um bei ihrem Apartment anzukommen, in dem sie zusammen mit Martin lebte.

Das Apartment an sich war nur unweit von dem seines Bruders und Nichte. Martin verbrachte viel Zeit bei ihnen, wenn er nicht einen Job angenommen hatte aber seit dem letzte, in dem er Emily fast erschossen hätte, überlegte er sich das noch einmal genau. Die Wahrscheinlichkeit war verschwindet gering, dass er ihr nochmal als Feind gegenüber stehen würde aber dennoch machte ihm die Vorstellung Angst. Er hatte ohnehin immer das Gefühl von Angst wenn sie nicht da war und auf diesem Schiff. Ihr Leben war grundsätzlich immer in Gefahr. Er musste nur an die Geschehnisse 2020 denken und wie viele amerikanische Marines dabei ums Leben gekommen waren. Keiner konnte wissen, wann so etwas wieder passieren würde. Aber er redete es ihr nicht aus, sagte aber dennoch was er darüber dachte.

Wie es schien war Martin jetzt noch immer bei seinem Bruder Paul und dessen Tochter Holly, da alles dunkel war, als sie im sechsten Stock die Tür aufschloss und eintrat. Mit einem langen Seufzer zog sie sich die Jacke aus und hing sie an die Garderobe, danach folgten ihre Schuhe und der Schal. Anschließend lief sie in die Küche um sich noch einen Tee zu machen. Während sie das Wasser aufgesetzt hatte, schaltete sie kurz auf die Nachrichten, um kurz noch zu wissen, was sie verpasst hatte. Als sie nun wusste, wie die Wirtschaft in China langsam am einbrechen war und die Präsidentin der vereinigten Staaten Hilfe der Katastrophenopfer in Vietnam zugesagt hatte, schaltete sie den Fernseher wieder aus und entschied sich stattdessen eine CD einzulegen und dieser zu lauschen, während sie in aller Ruhe ihren Tee trank. Als der Kessel pfiff, sie benutzte noch einen Kessel nur weil es mehr Charme hatte, ging sie wieder in die Küche und goss das heiße Wasser auf den Teebeutel.

Gerade machte sie das Licht in der Küche aus und wollte sich umdrehen um in das Wohnzimmer zu laufen, als sie ohne Vorwarnung von hinten gepackt wurde. Ein Arm umfasste ihren Rumpf, eine Hand legte sich auf ihren Mund. Aus Reflex ließ sie die Tasse fallen und zog den linken Arm nach hinten um den Angreifer so einen Schlag zu verpassen, was auch klappte. Der Mann der sie festhielt, schien nicht auf den Widerstand gefasst zu sein, daher hatte sie wohl Glück mit ihrem Angriff. Sie machte sich keine Gedanken wer das sein konnte aber war bereit zu kämpfen und wenn dass Einbrecher war, was sie wohl mindestens waren, dann hatten sie sich das falsche Opfer ausgesucht. Allerdings war der Mann, den sie jetzt sehen konnte nicht ausgeschaltet, nur kurz überrascht. Emily selbst hatte sich zu ihm umgedreht und wollte ihn gerade wieder angreifen und dieses Mal sicher gehen, dass er K.O. gehen würde, tauchte ein zweiter Mann auf. Sie war davon kurz irritiert was der erste Angreifer nun nutzte und es erneut versuchte. Da Recker sehr gut im Nahkampf war, hatte Emily die Gelegenheit gehabt etwas von ihm zu lernen, was jetzt sehr nützlich war. Sie wehrte zwar den ersten Angriff ab, war aber überfordert, als sich der zweite Eindringling noch einmischte. Emily bekam jetzt einen Faustschlag in ihr Gesicht und taumelte zurück an die Wand. Als sie ihre Augen wieder aufmachte, war der zweite Mann fast bei ihr und sie griff sich einfach in Panik die Glasvase und schlug sie ihm gegen den Kopf. Sie war so massiv, dass sie nicht mal zersplitterte, als sie auf dem Boden auftraf. Das Wasser und der Blumenstrauß verteilten sich auf dem Parkett und machten den Boden rutschig. Der erste Mann schien die Faxen dicke zu haben und griff sie sich an den Haaren und zerrte sie zu sich. Emily schrie nun auf und rief um Hilfe, was aber schnell erstarb, da sie einen brutalen Schlag in den Magen einstecken musste. Hätte man sie nicht an den Haaren festgehalten, währe sie in die Knie gegangen. Sie musste husten und schnappte nach Luft. Wieder an den Haaren auf Augenhöhe gezogen, wurde sie erneut in ihr Gesicht geschlagen und fiel nun auf den Boden. Das Blut vermischt mit Speichel tropfte aus ihrem offenen Mund auf den Boden. Einen Moment hatte sie Probleme richtig zu sehen. Darüber musste sie sich aber keine Gedanken mehr machen, da ihr jetzt ins Gesicht getreten wurde. Kurz wurden ein paar Worte zwischen den Männern getauscht, die in einer Sprache sprachen, die Emily überhaupt nicht zuordnen konnte. Aktiv Gedanken machte sie sich nicht, da sie sich zum größten Teil auf die Schmerzen in ihrem Gesicht konzentrierte und sich die extrem schmerzende Seite hielt. Sie war ein Marine aber war derartiges auch wieder nicht gewöhnt. Zusätzlich war sie den Männern auch körperlich unterlegen. Dennoch war ihr Wille so unbeschadet wie möglich aus der Situation zu entkommen groß, weshalb sie sich schnell aufrappelte und in Richtung Küche wollte um sich dort eines der Messer zu nehmen. Sie kam gerade mal bis zur Tür, ehe sie wieder an den Haaren genommen wurde und nun ihr Kopf rücksichtslos gegen die Wand geschlagen wurde, was das Ergebnis zur Folge hatte, dass sie eine Platzwunde am Kopf bekam und das Bewusstsein verlor. Ihr Körper fiel zu Boden und beide Männer sahen sich an. Der erste Mann, holte sein Handy hervor und tätigte einen kurzen Anruf und steckte dann das Handy wieder zurück in seine Jackentasche. Der zweite Mann, den Emily die Vase über den Schädel gezogen hatte, hielt sich die blutende Wunde und sah sich um.

„Er sagte, es soll wie ein Einbruch aussehen, also los, fang an die Sachen zu durchsuchen und zu verwüsten. Aber beeil Dich.“ sagte der größere von beiden zu dem blutenden auf usbekisch.

Sein Komplize nickte und machte sich an die Arbeit, während der andere Emily mit Kabelbinder Arme und Beine fesselte und den Mund mit Panzertape abklebte. Danach half er ihm und ließ es ebenfalls so aussehen, als hätte er einige Schubladen durchsucht. Der Inhalt war aber für beide irrelevant, da es ihnen so nicht aufgetragen wurde. Als es chaotisch genug aussah, hörten sie auf und liefen wieder zu Emily, die noch immer bewusstlos war. Der eine nahm sie auf den Arm und trug sie nach draußen, während der andere die Tür hinter sich zuzog und beide dann nach unten auf die Straße liefen und Emily auf die Rückbank legten um dann die Stadt zu verlassen.
 

Martin schaute auf den Display seines Handys um die Uhrzeit abzulesen. Es war kurz nach 12 Uhr. Eigentlich wäre er noch länger bei Paul geblieben aber er hatte ihn rausgeschmissen, da er morgen wieder arbeiten musste. Martin hatte das verstanden aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er nicht noch weiter mit ihm hatte reden wollen. Aber was sollte er schon tun? Im Grunde hatte Paul ihm alles gesagt was er hören musste. Es waren jetzt schon drei Jahre die Emily und er zusammenlebten und nachdem das in Indien passiert war, wollte er mehr. Daher hatte er seinen Bruder gefragt, der schon einmal verheiratet gewesen war, wie er das am Besten anstellen konnte. Zuerst war Paul erstaunt gewesen, dass Martin das überhaupt in Betracht zog, da er nun eher der Typ Mann war, der nicht so schien, als wäre eine Ehe etwas für ihn. Dennoch hatte er ihm mit Ratschlägen geholfen.

Und nun war Martin auf dem Weg zurück nach Hause und nahm sich für den kommenden Tag vor, den Ring kaufen zu gehen und sie dann zu fragen. Ehrlich gesagt hatte er eine Menge Respekt vor dieser Frage und er war sich sicher sie würde zustimmen aber trotzdem blieb der Zweifel und die Frage ob er eine Zurückweisung ertragen würde und auch ihre Beziehung. Aber das würde er sehen, wenn es soweit war. Seit drei Wochen überlegte er schon, ob er das machen sollte und hatte sich nun dafür entschieden. Außerdem hatte sein Bruder ihm Mut zugesprochen. Es war so, dass er sich grundsätzlich immer schlecht fühlte, was mit den Geschehnissen in Dubai zusammenhing, die er überlebt hatte..wenn man das so nennen kann. Aber jetzt im Augenblick, wenn er den Gedanken einfach weiter spinnt und daran dachte, dass sie seine Ehefrau sein würde, machte sich ein Gefühl von Zufriedenheit in ihm breit, dass er so schon lange nicht mehr gespürt hatte. Emily half ihm die Ereignisse zu verarbeiten und auch sich zu entspannen aber das er das alleine konnte und nur weil er diesen Gedanken hatte, erstaunte ihn und machte ihn sogar ein bisschen glücklich. Möglicherweise würde er bald in der Lage sein über seine PTBS hinwegzukommen und wieder ein normales Leben zu beginnen.

Martin nahm den Aufzug in die richtige Etage und hatte aus seiner Hosentasche bereits seinen Schlüssel herausgefischt und steckte ihn in das Schloss. Im ersten Moment dachte er sich nichts dabei, dass das Licht noch an war, vielleicht wartete Emily ja auf ihn. Ruhe breitete sich aus, als er daran dachte, wie er jetzt noch neben ihr im Bett liegen und sich von ihr das kurze Haar kraulen lassen kann. Er erstarrte aber in der Bewegung, als er das anfängliche Chaos sah. Sein Instinkt, den er sich seit den Tagen eines Deltas angewöhnt hatte, schlug Alarm. Die Tür ließ er noch offen und machte leise Schritte in die Wohnung. Aber das Verhalten änderte sich, als er das Blut an der Wand und dem Boden sah. Natürlich hab es keinen Weg um auf die Schnelle zu sagen, ob das Emily’s Blut war aber der Gedanke reichte schon, damit er in Panik verfiel. Jetzt rief er nach ihr und suchte jeden Raum ab, was aber erfolglos blieb. Zur Salzsäule erstarrte stand er in der Diele und starrte auf das Blut. Er wusste nicht was er machen sollte. Die Cops zu rufen, wäre sicher ein Anfang aber dass seine Emily verschwunden war, war so penetrant in seinem Gehirn, dass kaum ein anderer Gedanke zuzulassen war. Er wusste nicht ob es 5 oder 50 Minuten waren, die er auf das Blut schaute, eher er sein Handy hervorholte und seinen Bruder anrief. Martin wusste sich nicht anders zu helfen.

Paul hatte schon im Bett gelegen, als ihn das Vibrieren seines Handys wieder aus dem leichten Schlaf holte. Blind tastete er nach seinem Gerät und schaute mit zusammengekniffenen Augen auf den leuchtenden Display und sah den Namen seines Bruders.

„Martin…was ist denn noch? Ich hab Dir gesagt ich muss morgen früh wieder arbeiten…“ beschwerte er sich schläfrig.

Allerdings saß er schnell aufrecht im Bett, als er der zitternden und stammelnden Stimme von Martin zuhörte.

„Ich bin sofort bei Dir. Bleib wo Du bist, verstanden?“

Augenblicklich war er aufgestanden und zog sich eine Jeans und Sweat-Shirt an. Leise ging er in den Flur und kontrollierte ob seine Tochter noch ruhig schlief. Das tat sie auch aber trotzdem hatte Paul kein gutes Gefühl seine Tochter so alleine zu lassen. Da er nicht wusste, wie lange er weg war, schrieb er einen Zettel auf dem stand „Ruf Daddy an.“ und legte diesen dann vor die Zimmertür seiner Tochter, damit sie ihn sah, wenn sie aufstehen würde. Er zog sich schnell Schuhe und Jacke an und eilte dann zur Wohnung seines Bruders, der an der Wand gelehnt auf dem Boden hockte und vor sich hinstarrte. Auf dem Weg dorthin hatte Paul die Polizei angerufen, die bald da sein würden.

„Martin..“ sagte Paul vorsichtig und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Daraufhin hob Martin den Kopf und sah ihn an. Der Blick erinnerte ihn an den, den Martin gehabt hatte, nachdem er aus Dubai zurück war. Er war emotional und menschlich am Ende. Aber Paul konnte das verstehen, schließlich war Emily weg und keiner wusste warum. Dennoch versuchte er positiv zu bleiben. Das war jetzt auch seine Aufgabe, denn wenn er es realistisch betrachten würde, dann würde das Martin nur noch mehr verletzten.

In der Zeit in der die Polizei den Tatort absicherte und nachdem Martin befragt wurde, nahm Paul ihn mit zu sich. Er wusste, dass Martin nicht alleine sein konnte, nicht in dieser Verfassung, wer wusste schon was er anstellen würde. Die leitende Ermittlerin hatte Paul ihre Karte geben und würde sich melden, wenn sie etwas in Erfahrung bringen würde oder sie Fragen an ihn oder seinen Bruder hatte. Aber fürs Erste hatten sie beide Ruhe. Zwar lag Martin im Bett des Gästezimmers seines Bruders aber er konnte nicht schlafen. Wie auch, wenn seine Freundin, die eine besondere Person in seinem Leben, die ihm Halt und Sicherheit geben konnte, weg war. Er konnte nicht einmal beschreiben was er fühlte außer übermächtiger Leere. Irgendwann aber schlief er doch ein und hatte einen Alptraum, von dem was in Dubai passiert war, was er getan hatte. Schon lange hatte er nicht mehr so extrem geträumt und das Schlimmste war, dass Emily nicht bei ihm war, die ihn beruhigen konnte nachdem er schweißgebadet aus dem Schlaf hochgefahren war. Erst jetzt, als er keuchend im Bett saß, wurde ihm das Ausmaß ihres Verschwindens erst richtig bewusst.
 

Als Emily wieder zu sich kam, war das erste was ihr auffiel, dass sie so gut wie nichts sehen konnte, was nicht an ihren Augen lag, sondern an der Umgebung. Der Boden war hart, nass und kalt. Einige Momente dauerte es, bis sie sich die Umgebung komplett erschließen konnte. Ihr Kopf tat weg und sie hatte Schwellungen im Gesicht, was nur noch verstärkt wurde, da sie mit der Schläfe auf dem Boden lag. Das Atmen fiel schwer, da sie fast auf dem Bauch lag und so das Gewicht auf ihre Lunge erhöhte. Als sie sich aufsetzten wollte, merkte sie, dass ihre Arme an ihren Unterarmen zusammengebunden waren. Sie schaute über ihren Rücken und versuchte die Lage irgendwie zu erfassen, was aber kaum möglich war, da das spärliche Licht nicht half viel erkennen zu können. Den Kopf legte sie wieder auf den Boden und versuchte kurz nachzudenken. Dabei merkte sie, dass sie Dreck an ihr Gesicht bekam. Eine Mischung aus Wasser und Erde, vielleicht aber auch schlimmeres. Wegen den Schmerzen die sie aber hatte, fiel das nicht leicht und daher versuchte sie erneut aufzustehen. Sie drehte ihren Kopf auf die Stirn und versuchte sich auch mit der Schulter am Boden abzustützen und sich so aufrichten zu können. Während sie das versuchte, merkte sich auch, dass ihr fast alles wehtat. Sie zog die Beine an und stützte sich mit der Schulter ab und schaffte es beim zweiten Versuch. Sobald sie saß bemerkte sie auch, dass sie nicht nur gefesselt war, sondern auch dazu noch an die Wand gekettet. Nach ein paar Minuten, in denen sie sich konzentrierte um etwas Kraft zu schöpfen, bewegte sie sich etwas vorwärts um abzustecken, was ihr Bewegungsradius war. Sie schätzte dass es vielleicht ein Meter war, also nicht gerade sehr viel. Danach setzte sie sich an die Wand und lehnte ihren Hinterkopf daran. Zwar versuchte sie nachzudenken, um sich einen Plan zurechtzulegen aber sie war zu müde um einen richtigen Gedanken zu fassen. Das einzige was sie schlussfolgern konnte war, dass sie wohl eine Gefangene war. Welcher Art oder warum blieb ihr noch unbekannt. Sie schaute auf den dünnen Lichtstrahl, der an die Wand geworfen wurde und ihr fielen immer wieder die Augen zu aber Schlaf war ihr nicht vergönnt. Der Lichtstreifen veränderte sich nicht, was Emily vermuten ließ, dass es künstliches Licht war. Aufgrund dessen hatte sie auch kein Zeitgefühl und konnte nicht einschätzen was für eine Tageszeit war, geschweige denn die ungefähre Uhrzeit. Nicht im Geringsten hatte sie eine Ahnung wie lang sie dort saß aber die Zeit fühlte sich unheimlich lange an.

Irgendwann stellte sich auch der Hunger und Durst ein, der sich weiter steigerte. Sie versuchte an ihren Fesseln zu rütteln aber sie gaben nicht nach. Irgendwann begann sie aus Verzweiflung zu schreien und wurde immer wütender aber es hatte keinen Nutzen und schwächte sie nur noch mehr. Es waren zwei Tage, in denen Emily dort in ihrem Gefängnis saß und mit sich alleine war. Aber ihr kam es vor, als wären es doppelt so viele gewesen. Dann aber ging die Tür auf. Es war auch auf dem Gang dunkel und sie konnte lediglich die Gestalt eines Mannes erkennen. Aus Reflex machte sie sich kleiner und zog sie Beine und Schultern an, als er näher kam. Er sagte nichts und griff sie an ihrem Shirt und zog sie auf die Beine. Die Kette war aber so kurz, dass sie gebeugt stehen musste. In dem Moment in dem sie aufsah, wurde sie fest in ihr Gesicht geschlagen. Durch die Tage in denen sie dort eingesperrt war, war sie am Ende ihrer Kräfte und hatte kaum Kraft zu stehen. Dadurch fiel sie zu Boden und kam hart mit dem Kopf auf dem Stein an. Sie stöhnte gequält auf und krümmte sich zusammen. Der Mann zerrte sie wieder hoch und Emily sank gleich wieder auf die Knie, weswegen er sie erneut hochzog und festhielt. Das Blut rann ihr aus dem Mund und dann noch heftiger, als sie erneut geschlagen wurde. Danach ein Schlag in die Magengrube und Emily übergab sich vor die Füße des Mannes. Dieser trat einen Schritt zurück und ließ sie fallen. Es kam nichts weiter heraus, als Magensäure, was sie dazu brachte sich nur noch mehr zu übergeben. Sie zitterte und beugte sich vornüber, weil sie so kraftlos war und somit in ihrem eigenen Erbrochendem. Aber das kam ihr überhaupt nicht richtig in den Sinn. Der Mann machte ein letztes Mal einen Schritt auf sie zu und trat ihr in die Seite. Emily schrie auf und das hallte von den kahlen Wänden wieder. Mit Tränen in den Augen, sah sie den Mann an, der den Raum wortlos verließ. Seitlich auf dem Boden liegend blieb sie so, bis sie einschlief oder das Bewusstsein verlor, was genau es war, konnte sie im Nachhinein nicht mehr genau sagen. Aber für einige Stunden dieser Folter zu entfliehen, war das Beste auf das sie hoffen konnte.

Wieder verging einige Zeit, mehrerer Stunden oder Tage, Emily konnte es nicht genau sagen. Dieses Mal betrat wieder ein Mann den Raum und wieder konnte sie ihn kaum erkennen, ihr linkes Auge war zugeschwollen. Durch die Erfahrung die sie das letzte Mal gehabt hatte, zog sie sich so weit in eine Ecke zurück, wie es ihre Fessel zuließ. Dieses Mal allerdings wurde sie nicht grundlos geschlagen. Stattdessen kniete sich der Mann neben sie und schnitt ihre Fesseln auf. Da ihre Arme seit Tagen in dieser Position waren, fielen sie einfach nach unten und für die ersten Augenblicke hatte sie keine Gewalt mehr über sie. Der Mann, dessen Gesicht sie nun etwas besser sehen konnte, da er ihr so nah war, nahm ihre Hände nach vorne und fesselte diese vor ihrem Körper mit Handschellen zusammen. Und diese Handschellen wiederum befestigte er an der Kette, die sie wieder an die Wand fesselte. Danach erhob sich der Mann wieder und ging kurz vor die Tür um dann eine Schüssel samt einer Plastikflasche Wasser zu holen, die er ihr hinstellte und wieder ging. Unsicher sah sie ihm nach und dann auf die Schüssel, die sie erkennen konnte. Sie nahm sie und tastete mit den Fingern nach dem Inhalt. Es fühlte sich wie Reis an, weswegen Emily es einfach griff und sich in den Mund steckte. Die Überlegung, dass das vielleicht mit etwas versetzt sein könnte, was sie töten könnte, kam ihr überhaupt nicht in den Sinn so dermaßen übermächtig war der Hunger. Nach dem ersten Happen, führte sie die Schüssel an ihre Lippen und schob sich mit der anderen Hand den Reis in den Mund, da es auf diese Weise schneller ging. Es war nicht viel aber genug um sie kurz von diesem wahnsinnigen Hunger zu befreien. Danach griff sie sich sofort die kleine Wasserflasche und trank sie in zwei Zügen leer. Danach lehnte sie sich wieder an die Wand. Für ein paar Minuten genoss das angenehme Gefühl und hatte dann wieder Kraft zum Denken. Die erste Idee die sie hatte war, auf die Flasche zu sehen. Sie nahm sie und hielt sie so hoch wie es ging und versuchte das Etikett zu lesen, was aber nicht mehr vorhanden war. Sie konnte also noch immer keine Rückschlüsse ziehen, wo sie war. Also hatte sie keine Wahl als den Umstand noch immer so zu akzeptieren, wie er war.

Die ganze Prozedur verlief so weiter. Ohne einen bestimmten Grund wurde sie entweder bestraft oder belohnt. Nicht immer abwechselnd, was es unvorhersehbar machte. Manchmal wurde sie dreimal hintereinander geschlagen und bekam dann erst wieder Nahrung. Das ging so mehrere Wochen, bis wieder ein Mann zu ihr in den Raum kam. Er löste die Kette von ihren Handschellen und zog sie auf die Beine. Emily sah ihn ängstlich an, da diese Vorgehensweise neu war. Seitdem sie Handschellen trug, wurde sie nicht abgekettet. Ohne Widerworte oder Widerstand, stellte sie sich hin, als er sie hochzog. Am Arm hielt er sie grob fest und zog sie auf den Gang. Auch wenn sie sich fügte, schaute sie sich dennoch um. Als sie aber durch eine weitere Tür geführt wurde, musste sie die Augen zusammenkneifen, da das Licht in ihren Augen schmerzte. Über Wochen hatte sie in einem dunklen Loch gesessen und hatte nur spärlich Licht gehabt, jetzt in einer Umgebung zu sein, die voll beleuchtet war, fühlte sich ungewohnt an. Die meiste Zeit hatte sie die Augen zusammengekniffen und wusste nicht wohin sie gingen. Als sie an etwas hängen blieb und stolperte wurde sie losgelassen und kam auf dem Boden an. Sie nahm an, dass sie deswegen bestraft wurde. Grob zerrte er sie wieder auf die Beine und schlug sie mit der Faust in ihr Gesicht. Er hielt sie auf den Beinen, da sie sonst wieder auf den Boden gefallen wäre und ging mit ihr weiter. In sich zusammengesunken stolperte sie neben ihm her. Nach wenigen Minuten nahm er die kurze Kette der Handschellen, drückte sie mit dem Rücken an eine Wand und hob ihre gefesselte Händen über ihren Kopf und machte sie an einem Hacken fest. Danach ließ er sie los. Sie hörte wie er wegging. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen ein Stück. Ihr Blick fiel auf den Boden, der aus weißen Kacheln bestand, dann hörte sie die Person erneut näher kommen und sah seine Schuhe. Im nächsten Moment, sah sie ein Feldmesser. Sofort kam ihr Überlebensinstinkt zurück und sie hob den Kopf an und versuchte ihre Arme wieder noch hinten zu bekommen, während sie nach ihm trat. Dieses Mal wurde sie mit der Rückhand geschlagen, was ihre Gegenwehr zum erlöschen brachte. Sie ließ den Kopf hängen und hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Der Mann nahm nun den Stoff ihres Oberteils und schnitt es von unten nach oben auf, dann an den Ärmeln um es ihr von dem Oberkörper zu reißen. Danach folgte die Hose und sie stand in Unterwäsche an der Wand. Als nächstes entfernte er sich wieder und jetzt hatte sich ihre Augen auch etwas an das Licht gewöhnt. Was folgte war, dass sie mit kaltem Wasser abgespritzt wurde. Ihr entfuhr ein Aufschrei, weil es eisig war. Es war entwürdigend, da sie sauber gemacht wurde wie ein Tier. Es dauerte zum Glück nicht lange, da sie bereits nach wenigen Sekunden zu zittern begonnen hatte, wie Espenlaub. Triefend nass und schlotternd wurde sie von dem Hacken gelöst und weitergezogen. Sie strengte sich an, Schritt zu halten und nicht wieder etwas falsch zu machen, damit sie nicht wieder geschlagen wurde. Sie sah es schon als Belohnung, dass sie mehr menschlichen Kontakt hatte. Immer wieder sah sie sich um und hatte sich fast an das Licht gewöhnt. Wieder führte er sie durch verschiedene Gänge und dann nach draußen. Es lag Schnee auf dem Boden und ein kalter Wind erfasste sie sofort und ließ sie augenblicklich noch mehr frieren. Da sie auch keine Schuhe mehr hatte, tat der Schnee auch an ihren Füßen weh. Zusätzlich schneite es auch noch. Von dem was sie sah, schien es wie ein Innenhof zu sein. Vielleicht waren es 50x50 Meter aber so genau konnte sie das noch nicht sagen. Das war auch noch nicht so wichtig die Umgebung zu analysieren.

Der nächste Gang den sie betraten, sah anders aus, wesentlich einladender. Der Boden war nun aus grauen Steinfliesen, sowie auch die Wand. Sie wollte aufsehen und damit den Mann, der sie durch den Gang führte, wusste aber dass sie dafür sicher auch wieder bestraft werden würde und ließ es deswegen sein. Vor einer massiv aussehenden Holztür, mit irgendwelchen Verzierungen, blieb er stehen, was sie auch stehenbleiben ließ. Er klopfte an und öffnete dann die Tür, nur um Emily hineinzuschieben. Sie ging hinein und sah zur Tür als sie wieder, als diese ins Schloss fiel. Dann sah sie sich um. Das Zimmer war wohl eine Art Arbeitszimmer, da vor ihr ein Schreibtisch stand und diverse Regale an der Wand. Auf dem Schreibtisch ein Laptop von Acer. Daneben ein Tablet außerdem war an dem Laptop eine externe Festplatte angeschlossen. Hinter dem Schreibtisch stand ein normaler Stuhl über dessen Rückenlehne eine Jacke hing. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der Besitzer der Jacke zurückkam. Zu ihrer Rechten war ein Sofa und ein passender Hocker, vor dem ein kleiner Tisch stand. Sie blieb stehen und versuchte nicht zu zittern, was sie aber kaum unterdrücken konnte. Das Wasser floss von ihren Haaren, die in ihrem Gesicht klebten über ihre Wange, zum Kinn und dann weiter bis zu ihrem BH wo die Tropfen aufgefangen wurden. Eine Uhr hing an der Wand auf die sie immer wieder sah und sah, dass es knapp 20 Minuten dauerte, bis jemand das Zimmer betrat. Durch ihre Erfahrung hatte sie gelernt, dass sie besser so tat, als wäre sie nicht da und wartet auf Erlaubnis irgendetwas zu tun. Die Person, ging um sie herum und blieb vor ihr stehen. Er hielt ihr ein Handtuch unter das Gesicht, sodass sie es sehen konnte. Ihr Blick ging nach oben und sie sah ihrem Gegenüber ins Gesicht, das ein Lächeln auf den Zügen hatte. Sie schätze ihn auf etwa fünfzig. Sein Haar zeigte bereits Geheimratsecken und er hatte einen Drei-Tage-Bart. Dennoch sah man ihn die Attraktivität seiner Jugend noch immer an, auch wenn Emily das nicht wirklich wahrnehmen konnte. Er trug einen beige gestrickten Pullover unter dem er noch ein blaues Hemd an hatte und eine einfache Jeans.

„Nimm es.“ sagte er und Emily nahm es.

Kurz sah er sie an und schmunzelte dann bereits.

„Was ist? Trockne Dich ab.“

Auch jetzt kam Emily der Anweisung nach. Vorsichtig trocknete sie ihr Gesicht, da es noch immer von den Schlägen schmerzte. Danach folgten Arme, Oberkörper und Beine. Als sie dann wieder aufrecht stand, hielt der Mann seine Hand ausgestreckt hin. Sie war nicht sicher was er wollte und gab ihm daher das Handtuch, was wohl richtig war, da er es nahm.

„Sag mir Deinen Namen.“

„Emily.“

„Dann setzt Dich hin, Emily.“

Er deutete auf das Sofa und lief selbst bereits hin. Emily folgte und setzte sich dann hin, allerdings nach vornegebeugt um ihre Nacktheit etwas zu bedecken.

„Nimm das.“

Er ging zu dem Schreibtisch und nahm sich die Jacke, die er ihr über die Schultern legte. Sie hätte normalerweise gelächelt aber das konnte sie im Moment nicht, weswegen sie kurz den Blick hob und im ins Gesicht sah. Er setzte sich ihr gegenüber auf den Hocker.

„Wie geht es Dir? Gut?“

Durch Nicken bejahte sie die Frage, auch wenn es nicht so war, so gut ging es ihr nämlich nicht wirklich.

„Sehr schön. Also Emily, Du bekommst ein neues Zimmer. Ich bin so etwas wie der Hausmeister hier, ich passe auf alles und jeden auf. Wenn etwas sein sollte, dann kannst Du zu mir kommen, hast Du mich verstanden?“

Wieder nickte sie.

„Dein Begleiter wird gleich wiederkommen und Dich dorthin bringen.“

Er sah wie sie sich sichtlich verspannte, als er ihn ansprach.

„Du brauchst keine Angst haben, Du bist sicher in meiner Obhut. Du kannst mir vertrauen.“ Er stand auf und setzte sich neben sie. „Ich gebe Dir mein Wort, dass Dir nichts mehr passieren wird.“

Sie sah zu ihm auf und wollte ihm einfach glauben auch wenn sie tief im Inneren wusste, dass das nicht die Wahrheit sein musste und das er sicher auch nicht ihr Freund war, so wie er das zumindest behauptete. Ihr Gegenüber legte eine Hand auf ihre Schulter und lächelte sie ein wenig an. Dann klopfte es an der Tür und sie ging wieder auf. Er sah zu dem Mann, der Emily bereits hergebracht hatte und teilte ihm mit, dass er Emily in ihren neuen Raum bringen sollte, was er nickend zur Kenntnis nahm.

„Nun, steh auf und folg ihm.“

Emily nickte und ging zu ihm. Dieses Mal nahm er sie nicht am Arm sondern lief einfach nur vor ihr. Pevnov sah ihr hinterher und begab sich an das Fenster von dem aus er den Hof sehen konnte.

Wieder auf dem Hof, sie hatte noch immer nicht mehr als die Jacke an, die zwei Nummern zu groß war, folgte sie weiter. Dann nahm sie aus dem Augenwinkel jemanden wahr, der auf sie zukam. Und die Art wie er es tat ließen ihre Instinkte anschlagen. Es war Feindseligkeit und Aggressivität, die sich direkt gegen sie richtete, da er sie anpeilte. Sie wurde langsamer und schaute ihn an, ehe ihr Blick auf den Gegenstand in seiner Hand fiel. Auf einen Blick erfasste sie die Situation. Dieser Kerl schien sie sie verletzten zu wollen. Ehe der Mann vor ihr reagieren konnte, war der andere bei ihr und versuchte sie mit einem zusammengebastelten Messer zu verletzte. Automatisch wehrte sie den Hieb ab und machte einen Schritt nach hinten. Der zweite Angriff folgte. Dieses Mal konnte sie nur eine Abwehrhaltung einnehmen, was zu einer Verletzung am Unterarm führte, da sie ihn vor ihren Körper gezogen hatte. Ihr Begleiter drehte sich nun um und bekam einen Schlag ins Gesicht der so kraftvoll gewesen war, dass es ihn von den Beinen holte und er in den Schnee fiel. Jetzt war wieder Emily das Objekt des Interesses. Emily hatte durch einen kurzen Blick auf den ausgeknockten Körper gesehen, dass er ein Waffenholster trug, in dem eine Pistole steckte. Es war das einzige, das ihr Schutz bog, als versuchte sie dort heran zu kommen. Das war aber nicht so einfach, da sie es noch mit einem zu tun hatte, der ihr an den Kragen wollte. Direkt nach der Waffe greifen zu wollen lag im Moment im Bereich des Unmöglichen. Zuerst musste sie ihn austricksen oder ablenken aber irgendwie musste sie ihn zwischen sich und der Pistole wegbekommen.

Er kam weiter auf sie zu und Emily selbst sah sich seine Bewegungen an um abschätzen zu können, was er als nächstes vorhat. Da sie aber nur drei Attacken von ihm gesehen hatte, hatte sie keine große Grundlage. Dem ersten Angriff konnte sie ausweichen beim zweiten Mal, hatte sie seine Hand ergriffen und verdrehte sie, was ihm ein überraschtes Aufkeuchen entlockte. Mit Gegenwehr hatte sie gerechnet und konnte haarscharf einem Schlag mit der linken Faust entgehen. Sie war dadurch seitlich hinter ihn getreten und trat ihm in die Kniekehle. Das brachte ihn dazu auf die Knie zu gehen und Emily ließ sofort von ihm ab um jetzt an die Pistole zu kommen. Einen Schritt konnte sie machen, dann wurde sie am Knöchel gepackt und festgehalten. Sie fiel hin und drehte sich auf den Rücken um ihn zu treten. Das hielt ihn aber nicht auf sie über den Schnee zu sich zu ziehen und fast über ihr gebeugt zu sein. Bevor er aber gänzlich über ihr war, zog sie ihre Beine an und legte ihre Oberschenkel um seinen rechten Arm. Mit einem starken Ruck, kugelte sie ihm die Schulter aus und er brüllte auf und fluchte. Emily schlug ihm gegen die Schläfe, da das der empfindlichste Teil am Schädel war und stieß ihn dann mit den Beinen von sich weg. Aber egal was den Kerl ritt, er schien unerschöpfliche Kräfte zu haben und die ausgekugelte Schulter machte ihn vielleicht nur noch wütender. Er zerrte sie an den Haaren zurück und Emily stolperte nach hinten und stieß ihm ihren Ellenbogen in die Eingeweide. Er ließ sie wieder los und jetzt machte sie einen Hechtsprung zu dem Holster, griff sich die SIG P210 und drehte sich in dem Moment um, in dem er Kerl wieder über ihr war. Sie drückte ab ohne überhaupt zu wissen, wohin sie schoss. Das Blut spritze ihr ins Gesicht und der Körper sackte über ihr zusammen. Sie hatte ihm in den Kiefer geschossen und die Kugel hatte dabei die Wirbelsäule zerfetzt. Durch die geschätzten 90 Kilo die auf ihr lagen, fiel ihr das Atmen schwer. Das Blut sickerte weiter auf sie und mit den Beinen versuchte sie ihn von sich zu schieben, was erstaunlich leicht ging. Sie sah, als der Leichnam von ihr runter war, dass es dieser Hausmeister war, der ihn von ihr gezogen hatte.

„Bist Du verletzt? Ich hab den Schuss gehört und bin sofort zu Dir.“

„Es geht schon…“

Sie keuchte und setzte sich auf.

„Na komm, Emily. Ich bring Dich in Dein Zimmer.“

Er stellte sich hin und zog sie auf die Beine. Emily fiel ihm fast entgegen als sie auf ihren Beinen stand.

„Du bist doch stark, Emily.“ sagte er noch, dann verlor sie das Bewusstsein.

Pevnov stand mitten im Hof und hatte Emily ohnmächtig gegen sich lehnen.

„Denkst Du, dass ist eine gute Idee?“

Roman, der engste Vertraute von Pevnov kam dazu und sah sich Emily an. Pevnov nickte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.

„Später wirst Du merken, was für einen hohen Wert sie haben wird.“

„Dein Söldner ist aber noch immer nicht aufgetaucht. Dein Plan funktioniert nicht, Anton.“

Er half seinem Freund und Boss, indem er ihm Emily abnahm und sie sich über die Schulter legte um sie so zu tragen. Pevnov gab den Weg vor.

„Das soll er auch noch überhaupt nicht. Es war Pech, dass er nicht da war, als meine Männer ihn holen sollten aber ich habe meinen Plan geändert. Dieser flachwichsende Hurenbock kann mich mal, ich habe jetzt das Mädchen. Du weißt bereits, dass sie bei den Marines war, bei denen, die Robert aus Indien geholt hat. Und gerade konntest Du eine kleine Kostprobe ihres Könnens sehen und sie war nicht einmal bei vollen Kräften.“

„Sag bloß nicht, dass Du beeindruckt bist.“ lachte Roman und stieg eine Treppe nach oben.

„Das bin ich durchaus. Sie hat Potenzial, das ich zu meinem Vorteil nutzen werde. Ich habe sie schon soweit dressiert, dass sie nicht einmal auf die Idee gekommen ist sich meinen Laptop anzusehen und wartet immer auf eine Aufforderung bis sie etwas tut. Meine Kontrolle über sie ist schon groß. Ich weiß schon lange, dass die US Regierung meinen Kopf haben will. Sie denken, dass ich ein Terrorist bin. Ich werde ihnen zeigen, welche Art Terrorist ich bin. Emily hier, wird mein erstes Opfer sein.“

Er streckte sich ihm Gehen und gähnte dann danach. Roman ließ ihn vorbei laufen und Pevnov eine Tür öffnen. Es war spärlich eingerichtet aber eine Verbesserung zu dem, was sie die vergangenen Wochen hatte. Roman legte sie auf das Bett und warf die Decke über sie. Beide Männer verließen den Raum wieder.

„Ich hoffe Du bist Dir einfach sicher mit dem was Du tust.“ meinte Roman und sah ihn an.

„Du weißt, dass ich allen immer einen Schritt voraus bin.“

„Das weiß ich wohl, nur lass sie nicht zu einer Schwäche werden.“

„Willst Du etwas andeuten?“

Beide liefen den Gang hinunter.

„Das Lieblingsspielzeug zu verlieren ist manchmal schmerzlich. Lass sie einfach nicht dazu werden. Sie ist so ersetzbar wie die anderen auch.“

Pevnov blieb stehen und sah ihn an.

„Ich hab nicht nur sie und alle anderen unter Kontrolle, sondern auch mich. Was meinst Du, wie wäre ich sonst so weit gekommen?“

„Es war nur eine Warnung, Anton.“

„Eine Unnötige. Geh jetzt und besorg mir, was ich Dir aufgetragen hatte.“

„Jawohl.“

Pevnov sah Roman nach und ging dann selbst weiter. Sie war jetzt schon sein Lieblingsspielzeug, da sie ein völlig anderes Potenzial hatte, als alle Lakaien vor ihr. Diese blonde Frau würde sein größter Trumpf werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fehy-Jukraft
2014-03-14T20:38:54+00:00 14.03.2014 21:38
Emily!! ;A;
Pevnov! Warum?!
Sie tut mir so leid. das hat sie nicht verdient.

Aber du schreibst das so gut! Gott! Das ist so realistisch....
Antwort von:  Emily_Clark
15.03.2014 11:33
Vielen Dank :)
Ich versuche immer so realitätsnah wie möglich zu schreiben.
Tja, warum? Das bekommst Du vielleicht im nächsten Kapitel heraus ;)


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