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Dragon - Drachen lieben gefährlich

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Kapitel 21

Kapitel 21

Dejna:
 

Wir hatten noch eine halbe Stunde gewartet, bis Doktor Conner wieder ins Zimmer kam. Basti hatte sich auch wieder beruhigt und war seit einer halben Stunde auch wieder bei uns gewesen. Aber irgendetwas hatte sich verändert. Er ignorierte Alec zwar immer noch, aber er murmelte nicht mehr vor sich hin. Er hatte brav auf dem Stuhl gesessen und hatte gewartet. Er war sogar an mein Krankenbett gerutscht und hatte meine Hand gehalten. Ich war nur froh, dass er endlich etwas vernünftiger geworden war.

Doktor Conner schloss die Türe hinter sich und sah noch mal in eine Akte. Ich schluckte noch mal bevor ich fragte.

„Und?“, fragte ich ganz schnell. Ich wollte nur noch hören, dass es so war, dass der Krebs wieder da war. Ich wollte nicht auf die Folter gespannt werden. Doktor Conner sah von der Akte auf und in meine Augen. „Er ist wieder da.“ Er atmete aus und schüttelte den Kopf.

„Nein, er ist nicht wieder da“, sagte er und wollte weiter reden, aber Basti sprang auf und redete ihm dazwischen.

„Aber sie hat doch die Symptome, sie haben nicht richtig nachgesehen, wir bilden uns das alles nicht ein“, rief Basti entsetzt. Seine Reaktion war ein bisschen übertrieben. Ich meine, es war ja gut, dass ich keinen Krebs hatte. Es kam so rüber als wenn er wollte, dass ich wieder Krebs hatte, aber ich wusste warum er das sagte. Es war unwahrscheinlich, dass ich nichts hatte, also musst es etwas schlimmeres sein.

„Ja, das habe ich auch nicht gesagt, Mr. McKnight. Ich habe nur gesagt, dass Miss Collins keinen Krebs mehr hat“, sagte Conner langsam.

„Und was hat sie dann?“, fragte Alec ein bisschen netter als Bastian. Conner schluckte.

„Miss Collins, Sie haben Leukämie.“ Es wurde totenstill in dem Krankenzimmer.

Das konnte nicht sein, das durfte einfach nicht wahr sein.

Und schon wieder spürte ich, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Es dauerte nicht lange, bis sie dann auch schon über mein Gesicht rollten. Wie konnte das passieren?

Doktor Conner fing an, zu erklären, wie wir weiter vorgehen würden, aber ich hörte nicht zu. Meine Welt brach gerade auseinander. Ich würde daran sterben und diesmal gab es keine Heilung, selbst Medikamente würden nicht helfen. Ja, sie würden mir ein paar Jahre geben, aber was dann?

„Stopp. Merken Sie nicht, dass sie gar nicht zuhört?“, durchbrach Alecs Stimme meine Gedanken. Ich sah ihn an, aber er sah total verschwommen aus, wegen meinen Tränen. „Können Sie nicht einfach später wieder kommen?“ Ich schloss die Augen und ließ den Tränen einfach freien lauf. Daran ändern konnte ich ja jetzt eh nichts mehr. Ich spürte noch, wie sich jemand aufs Bett setzte und mich in den Arm nahm. Es war Alec, weil mir im nächsten Moment sein feiner Geruch in die Nase stieg. Ich krallte mich sofort an ihm fest und weinte. „Es wird alles wieder gut“, flüsterte er in mein Ohr und küsste mich dahinter. Ich schluchzte und sah zu ihm auf. Alec wischte mit einem Taschentuch meine Tränen weg. „Wir alle schaffen das zusammen, okay? Du hast doch genug Freunde, die dich unterstützen.“

„Er hat Recht“, meinte jetzt auch Bastian. „Wir werden das schaffen. Wir werden uns anhören, wie Conner das Problem angehen will und dann werden wir dagegen ankämpfen. Wir werden dich nicht gehen lassen und mit dieser Einstellung werden wir auch gewinnen, aber wenn nur einer nicht an uns glaubt, dann müssen wir ihn vom Gegenteil überzeugen.“ Ich zog die Nase hoch und nickte.

„Ihr habt recht“, murmelte ich. Ich musste jetzt stark sein. Ich musste das durchziehen und nicht schwarz sehen. Ich hatte genug Leute um mich herum, die mir halfen und wenn … dann würde ich die letzten Jahre, die ich habe noch genießen.

Ich streckte eine Hand nach Basti aus. Er nahm sie an und küsste meinen Handrücken.

„Wir gegen den Rest der Welt“, sagte er. Ich nickte und weinte weiter. Ich konnte nicht aufhören. In mir war eine große Trauer und ich glaube, ich brauchte noch ein paar Tage, um wirklich zu realisieren, was gerade passiert war, aber jetzt musste ich die Arschbacken zusammen kneifen und mir anhören, was Conner zu sagen hatte. Ich musste gegen die Krankheit ankämpfen, auch wenn sie nicht zu besiegen war.

Chad kam wieder näher und bot mir wieder die Taschentücher an. Ich nahm mir ein paar und bedankte mich bei ihm.

„Bereit?“, fragte Alec mich. Ich schniefte noch mal in das Taschentuch und nickte dann. Chad ging raus und holte Conner wieder zurück.

Als er wieder vor dem Bett stand, sah er mich erst einmal an.

„Alles okay? Ich weiß, es ist ein Schock“, sagte er. Ich nickte.

„Ich möchte so schnell es geht hier raus, also bitte. Erzählen Sie mir schnell, was wir jetzt machen und am besten, so wenig wie möglich“, sagte ich und krallte mich in Alecs und Bastians Hände. Conner nickte und fing an.

Er erklärte mir, dass eine Strahltherapie gemacht werden musste. Den ganzen Medizinischenkram verstand ich gar nicht. Nach Strahlentherapie war ich ausgestiegen und hatte nicht mehr zugehört, dass war alles was ich wissen musste. Mehr war für mich nicht von Bedeutung. Für mich galt, so lange auszuhalten, wie es ging.

„Es kann sein, dass Sie mit weiteren Anfällen rechnen müssen“, endete er. Ich nickte. „Ich werde mich bei Ihnen melden, wann wir die Strahlungstherapie anfangen.“ Bastian nickte. „Wenn es Probleme gibt, dann kommt bitte zurück ins Krankenhaus.“ Wir nickten und ich ließ meine Schultern hängen. „Dann sollten Sie für in zwei Monaten einen Termin machen, wo immer sie dann sind, außer es wird schlimmer.“ Er verabschiedete sich und dann waren wir alleine.

Kaum war die Türe zu, fing ich an, zu zittern. Basti drückte meine Hand und ich sah ihn an.

„Wir schaffen das. Sag es!“, verlangte er. Ich nickte.

„Wir schaffen das“, wiederholte ich. Er nickte auch und küsste meine Stirn.

Wir schaffen das.
 

Nach dem Krankenhaus waren wir dann zurück ins Hotel gefahren. Den anderen hatten wir nichts davon erzählt, was passiert war und ich wollte es ihnen auch noch nicht sagen. Ich musste selber erst einmal damit klar kommen, da brauchte ich jetzt kein Mitleid von anderen.

Alec hatte sich ein Zimmer hier im Hotel besorgt, damit er immer in meiner Nähe war. Bastian war sofort verschwunden, als wir im Hotel angekommen waren. Er brauchte bestimmt auch etwas Zeit für sich. Aber ich wollte nicht alleine sein. Ich hatte Alec gebeten mit zu mir aufs Zimmer zu kommen und er hatte natürlich nicht Nein gesagt.

Jetzt lagen wir in meinem Bett. Ich hatte mich an Alec geschmiegt und meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Seit ein paar Minuten hörte ich einfach seinem regelmäßigem Herzschlag zu. Es war beruhigend. Alec hatte einen Arm um mich geschlungen und seine Hand unter mein Shirt geschoben, um meinen Rücken zu streicheln. Chad hatte er weggeschickt, zum Glück. Ich wollte mit Alec alleine sein. Ruhe, das brauchte ich jetzt.

„Und was möchtest du jetzt machen?“, fragte mich Alec nach einiger Zeit. Ich zuckte die Schultern und malte auf seiner Brust herum. „Was hältst du davon, wenn wir morgen an den Strand gehen. Du solltest mit deinen Freunden wieder etwas unternehmen und dich etwas ablenken.“ Ich seufzte.

„Ja, das sollte ich“, stimmte ich zu. „Aber nur, wenn du mit kommst.“ Ich sah hoch zu ihm. Er strich mir über die Wange, beugte sich etwas zu mir herunter und küsste mich.

„Ich kann nicht“, flüsterte er an meinen Lippen.

„Was musst du denn machen?“

„Ich könnte nachkommen, aber ich weiß auch nicht, ob ich das schaffe. Jamie hat mir gemailt, dass ich noch ein wichtiges Treffen in New York habe.“ Ich seufzte wieder und küsste ihn noch mal.

„Okay, es sei dir verziehen, wenn du die Nacht bei mir bleibst.“ Er lächelte und küsste mich noch mal, diesmal länger.

„Okay, versprochen.“ Jetzt lächelte ich wieder und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. Seine Finger strichen immer weiter über meinen Rücken und ich genoss es total.

„Ich möchte mal nach Venedig“, sagte ich gedankenverloren. „Und nach London.“ Alec kniff mir leicht in den Po.

„Das wird doch jetzt keine Was ich vor meinem Tod noch alles machen möchte – Liste oder?“ Ich streckte ihm die Zunge raus und malte weiter auf seiner Brust herum.

„Doch, so in etwa, wenn ich mich schon damit abfinden muss, dann will ich noch etwas erleben.“ Für einen kurzen Moment hielt seine Hand auf meinem Rücken inne. „Und ich möchte das alles mit dir erleben, Alec.“

„Dejna“, hauchte er und ich bekam sofort eine Gänsehaut.

„Alec, wir müssen darüber reden.“ Ich setzte mich auf und sah ihn an.

„Jetzt?“

„Ja, jetzt. Ich fühle mich zu dir hingezogen und ich möchte so viel Zeit mit dir verbringen wie es nur geht.“ Er sah mir in die Augen.

„Dejna ...“ Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, bitte, Alec. Weich jetzt nicht aus. Bitte.“ Ich nahm seine Hand und legte sie mir auf die Brust, über mein Herz, dass wie wild schlug. Das tat es immer, wenn ich in seiner Nähe war. „Ich fühle mich gut bei dir. Ich muss lächeln, wenn du mir schreibst und ich kann es nie erwarten dich wieder zusehen, dich wieder zu küssen, dich wieder zu berühren. Ich hab mich noch nie so schnell verliebt, aber du … ich habe mich in dich verliebt, Alec.“ Ich legte alles auf eine Karte. Ich musste wissen, ob Alec das gleiche empfand.

Alec schloss die Augen und schüttelte den Kopf.

„Das geht nicht.“

„Wie das geht nicht?“ Er machte die Augen wieder auf und sah mir in die Augen. Seine strahlten und ich sah Verzweiflung darin.

„Ich fühle mich zu dir hingezogen, Dejna, daran gibt es nichts zusagen, ich … ich bin gerne bei dir. Ich mag es, wenn du lachst, wenn du glücklich bist und ich kann es auch nicht erwarten bei dir zu sein, um wieder dein Lächeln zu sehen … aber ich … ich bin glaub ich nicht das, was du dir so sehr wünschst.“

„Du bist alles was ich mir wünsche, Alec.“

„Es gibt Sachen, die du noch nicht über mich weißt.“

„Das ist mir egal, wirklich. Dann lerne ich die Sachen eben kennen. Alec, ich möchte mit dir zusammen sein.“



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