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Kurzgeschichten zum fesseln

spannende, lustige und romantische Geschichten
von

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Ruhelose Geister

Mai war erst seit wenigen Monaten an der neuen Schule. Sie hatte bisher leider keine Freunde gefunden und die anderen Mitschüler machten auch nichts in dem Sinne, dass Mai sie gerne als Freunde gehabt hätte. Sie schubsten und ärgerten sie wo sie eine Gelegenheit hatten.

Auch heute war wieder so ein Tag. Es war Freitag und eigentlich schon Schulschluss. Alle waren schon nach Hause gegangen, nur Mai nicht. Die anderen haben so lange auf sie eingeredet, bis sie einwilligte die Klassenarbeiten am Ende der Woche zu machen, die normalerweise mindestens fünf Schüler machen sollten.

Müll rausbringen, Schwämme ausklopfen und säubern, Klasse fegen, Fenster putzen.

Mai brauchte Stunden für die Arbeiten.

Als sie endlich am Ende ihrer Arbeit war, wollte sie nur noch nach Hause.

Als sie an der Turnhalle vorbei kam bemerkte sie, dass dort noch Licht brannte. Sie schaute rein, doch niemand war zu sehen. Sie führte schon die Hand zum Lichtschalter als sie von oben ein Geräusch hörte.

„Wie sollen wir das schaffen?“

Mai schaute nach oben und erschrak. Etwa 5 Meter über dem Boden standen zwei Jungs in der Luft. Sie fiel nach hinten, schlug die Tür zu und rannte weg.

Das war der Schock ihres Lebens gewesen. Sie rannte so schnell sie konnte nach Hause.

Am nächsten Tag stand sie noch sehr müde auf, denn die Nacht hatte sie kaum schlafen können.

Es ließ sie nicht los, diese zwei Jungs, wie konnte es sein, dass sie in der Luft standen? Das ist doch unmöglich? Es blieb nur einen Weg, sie musste sich den schwebenden Gestallten noch einmal stellen.

Mai zog sich also an und packte ihren ganzen Mut zusammen. Sie zog ihre Schuhe an, eine dünne Jacke und ging aus dem Haus.

Der Weg zur Schule war nicht weit. Sie stand bereits nach 10 Minuten vor der Tür der Turnhalle. Auch wenn Wochenende war, war die Turnhallt heute nicht abgeschlossen, da Kurse sie mieteten für ihr Training, aber gerade war sie leer.

Mai stand lange vor der Tür, sie überlegte was sie wohl tun sollte, würden diese schwebenden Gestallten wieder da sein, jedoch viel ihr nichts ein.

Sie hatte es leid zu warten, also holte sie tief Luft, nahm die Türklinke in die Hand und öffnete die Tür, im Nuh stand sie in der Turnhalle. Sie schaute sich um, am Boden war schon mal nichts zu sehen, dann schaute sie in die Luft, an die Stelle, wo am Tag zuvor noch die zwei Gestallten standen, doch heute war nichts zu sehen außer Spinnweben.

Mai entspannte sich und atmete wieder ruhig weiter als sie hinter sich dieselbe Stimme wie gestern hörte.

„Hey, du bist doch das schreiende Mädchen von gestern, oder?“

Mai drehte sich um und vor ihr stand ein schwarzhaariger Junge in Schuluniform.

„Oh, haben Sie mich erschreckt.“, sagte Mai noch leicht unter Schock.

„“Sie“? Ich bin 17 Jahre alt, ich wette du bist nicht viel jünger, oder?“, fragte sie der Junge.

„Ehm, nein, ich bin 16, du siehst viel älter aus.“, antwortete Mai.

„Was? Süße 16 bist du? Hey Markus, sie ist genauso alt wie du.“, rief der Junge und schaute dabei in die Luft. Dort stand ein anderer Junge, jedoch diesmal wie gestern schwebend in der Luft.

„Was sagst du da?“, rief der Junge herunter.

„Die Süße hier ist genauso alt wie du, stell dich ihr doch mal vor, vielleicht wird das ja was mit euch.“

Der Junge aus der Luft kam heruntergeschwebt. „Wohl kaum, du vergisst was wir sind, oder Samuel?“

„Nenn mich nicht immer so, Sam reicht doch völlig.“

„Mag sein, aber sollten wir uns nicht mal Gedanken um die Sporthalle machen?“

„Immer diese Sporthalle, du hast sie zu Lebzeiten nicht fertig bekommen und nach deinem Tode wirst du es auch nie schaffen.“, sagte Sam worauf Mai einen leisen Schrei verlor.

„Oh, tut mir Leid falls wir dich gestern erschreckt haben sollten. Normalerweise sind wir nicht so. Ich heiße Markus und das ist Samuel.“

„Sam reicht völlig Süße und wie heißt du?“, stellten sich Sam und Markus vor.

„Ehm…ich…ich heiße…Mai.“, antwortete sie leicht zitternd.

„Na du brauchst doch nicht zu zittern Kleine.“, sagte Sam.

„Naja, ich habe so was wie euch noch nie zuvor gesehen, was seid ihr eigentlich?“, fragte Mai.

„Nun, ich denke das kann Alex dir am besten erklären.“, antwortete Markus ihr mit einem Lächeln im Gesicht, worauf es bei Mai leicht kribbelte.

„Alex? Wer ist das?“

„Alex? Kommst du bitte mal her?“, rief Markus quer durch die Halle.

„Ich komme ja schon, was gibt es denn? Ich bin mitten in der Planung für die Fertigstellung.“, meckerte ein Junge, der auf einmal auftauchte.

„Alex, das ist Mai, das Mädchen, von dem wir dir erzählt haben, die gestern so geschrien hatte.“, sagte Markus und Mai wurde dabei rot.

„Ach so, nett dich kennen zu lernen, aber es überrascht mich schon, dass du uns sehen kannst.“

„Wieso?“, fragte Mai nachdenklich.

„Nun ja, du musst wissen, wir sind das was man Geister nennt, uns kann man normalerweise nicht sehen. Wie hausen seit Wochen in dieser Turnhalle und bisher hat noch niemand auf uns reagiert. Anfangs wussten wir nicht mal selber, dass wir Geister waren..“, erklärte Alex.

„Ja, wir wachten hier in der Turnhalle auf und wussten nicht warum, also gingen wir nach Hause, jedoch konnten wir die Turnhatte nicht verlassen, sind wir durch die Tür gegangen, war es so, als gingen wir hinein. Wir konnten sie einfach nicht verlassen.“, erzählte Markus.

„Ja ist das nervig, ich will wieder in meinem Zimmer Musik hören.“, meckerte Sam.

„Aber, wie ist das alles denn passiert? Was war mit euch, bevor ihr hier aufgewacht seid?“, fragte Mai neugierig.

„Nun ja, wir hatten ein ganz normales Leben. Eine Familie, Freunde, einfach alles. Eines Tages jedoch hatten wir alle einen Unfall.“, erzählte Alex.

„Einen Unfall?“

„Ja, wir sind von einer Party nach Hause gegangen und an der Schule hier vorbei. Da brannte in der Turnhalle Licht. Wir schauten rein und der alte Hausmeister war drinnen am Reparieren. Du musst wissen, diese Turnhalle ist schon ziemlich alt und wird als diese nicht mehr benutzt, sie müsste erst renoviert werden und wir versprachen dem Hausmeister ihm zu helfen, als auf einmal ein Auto in den Schulhof reingerast kam und den Hausmeister erfasste. Er war auf der Stelle tot…“

„Wie schrecklich, wer war das gewesen?“

„Irgendwelche Rowdies, die später eingesperrt wurden, aber das war es noch nicht gewesen an dem Abend, nein, wir standen natürlich nicht einfach nur da, nein, wir gingen auf sie zu und wollten sie zur Rede stellen was das solle, doch sie lachten nur. Sam, natürlich so impulsiv wie immer, trat gegen ihr Auto, woraufhin alle ausstiegen und Streit suchten. Es endete damit, dass es eine Rauferei gab und einer der Rowdies hatte ein Messer mit dem er uns alle erstach.“

„Oh, das ist keine Geschichte mit Happy End.“

„Nein, ganz und gar nicht. Jedenfalls sind wir am nächsten Tag hier aufgewacht und konnten nicht mehr raus.“

„Und wisst ihr, was ihr nun tun müsst?“

„Wir vermuten, dass wir die Renovierung des klapprigen Hausmeisters beenden müssen“, sagte Sam.

„Ja, es gibt da nur ein Problem, wir sind wie gesagt Geister, wir haben keine festen Körper und können daher auch keine Gegenstände berühren, geschweige denn sie bewegen.“, erklärte Markus.

„Oh und wie wollt ihr das dann bewerkstelligen?“, fragte Mai die drei Jungs.

„Nun, Alex hatte da so eine Idee, dass wir vielleicht in die Körper von lebenden Menschen reinschlüpfen könnten und diese dann steuern.“

„Denkt du das ginge Alex?“

„Einen Versuch wäre es wert.“

„Gut…dann…versucht es an mir.“

„Bist du dir sicher Mai? Du kennst uns doch erst seit wenigen Minuten.“, sagte Markus verwundert.

„Ja, ist schon OK, ich werde es schon überleben. Es ist für einen guten Zweck, dass ihr endlich frei seid.“

„Gut, dann schließe nun deine Augen, ich werde es testen.“, sagte Markus und näherte sich Mai langsam.

„Ja, ist gut.“ Sie schloss ihre Augen. Leichtes nervöses Zittern breitete sich in an ihrem ganzen Körper aus. Die Jungs hatten zwar keinen festen Körper, dennoch konnte sie deutlich spüren wie Markus immer näher kam. Nur noch wenige Zentimeter trennte sie voneinander. Dann durchfuhr es sie wie ein eisiger Hauch, von ihr hatte ein Geist die Kontrolle übernommen, jedoch war es nicht Markus.

„Was soll das Sam?“, fragte Markus.

„Du warst mir einfach zu lahm, da dachte ich, ich komme einfach von hinten und teste es mal fix.“, erklärte Sam. „Wow, die Kleine hat eine super Figur. Echt sexy.“

„Sam, komm da raus, wir können es ja sehen, es funktioniert.“, sagte Markus.

„Hey, lass mir doch den spaß…hm…was sie wohl für eine BH-Größe hat?“ Sam packte Mai an die Brüste um zu schätzen. „Oh man sind die weich.“

„Sam! Lass das jetzt!“ Markus wurde aufbrausender.

„OK, jetzt bin ich neugierig geworden, was für ein Höschen sie wohl trägt?“ Sam wollte Mais Rock schon hochziehen, als er von hinten einen Schlag bekam und aus Mais Körper fiel. „Aua! Was soll das Markus?“

„So was macht man nicht bei einer Dame! Du solltest wohl nochmal auf eine Benimmschule.“, meckerte Markus.

„Ehm, danke Markus.“, bedankte sich Mai, die ihren Körper wieder selbst unter Kontrolle hatte.

„Kein Problem, aber bei ihm solltest du in Zukunft besser aufpassen.“ Sowohl Mai wie auch Markus wurden leicht rot und konnten sich nicht richtig anschauen.

„In Ordnung, es funktioniert also. Was machen wir dann jetzt?“, fragte Alex.

„Was für eine Frage, ihr schlüpft in meinen Körper und renoviert die Halle.“, erklärte Mai mit lächelnden Gesicht.

Alle lachten zusammen und fingen mit der Arbeit an.

Mai besorgte alle Materialien, dann teilten alle drei sich ihren Körper. Sie strichen die Wände, schliffen den Boden ab und pflegten ihn daraufhin. Hingen neue Vorhänge auf, reparierten die Basketballkörbe die kaputt waren, putzten die Fenster. Alles dauerte bis zum Abend, jedoch schafften sie es und die Halle sah wie neu gebaut aus.

„Das sieht toll aus Jungs.“, sagte Mai nach getaner Arbeit.

„Ja, so hab ich es mir vorgestellt.“, meinte Alex.

„Oh ja, echt klasse, jetzt würde ich gerne ein Spielchen spielen.“, sprach Sam.

„Ja, aber auf uns wartet etwas anderes.“, murmelte Markus leise.

„Ja, ich fürchte du hast recht, jetzt würde ich auch gerne noch hier bleiben und Zeit mit euch allen verbringen, natürlich auch mit dir Mai.“, sagte Alex.

„Ja, ich auch mit euch. Ich wünschte, ich hätte euch kennen gelernt, als ihr noch gelebt habt.“, trauerte Mai.

Sam und Alex schauten sich gegenseitig an und Sam trat zu Mai.

„Weißt du, Alex und ich haben noch einen Wunsch du uns bitte erfüllen sollst.“

„Ja? Welchen denn?“, fragte Mai und Markus wirkte etwas aufgeregt.

„Alex und ich sind gestorben, ja, das stimmt, aber Markus, naja, er liegt im Krankenhaus im Koma.“

„Was? Im Koma?“, rief Mai aufgebracht.

„Ja und unser Wunsch ist es dass du ihn dort besuchst. Wenigstens einmal bevor er auch gehen muss.“

Mai schaute in Markus´ Gesicht. „Ja, das mache ich.“

„Aber es muss schnell passieren, wir lösen uns schon auf.“, sagte Alex.

„Ihr alle etwa? Auch du Markus?“

Markus hob seine Hand um sie zu kontrollieren und sah durch sie hindurch den frisch gepflegten Boden. „Ja, ich auch…anscheinend will mein Körper nicht mehr lange mit machen.“

„Nein, ich…ich wollte dir doch noch etwas sagen.“

Es dauerte nur wenige Sekunden, da war Alex auch schon weg.

„Oh, nein, bitte warte auf mich Markus, bitte.“ Mai rannte aus der Turnhalle raus in die Dunkelheit.

„Hoffentlich schafft sie es noch.“, sagte Sam zu Markus und war auch schon kurz danach verschwunden.

„Bitte beeil dich…mein Engel.“, flüsterte Markus zu sich und wurde immer blasser.

Mai rannte so schnell sie konnte. Das Krankenhaus der Stadt, in dem Markus lag war nur wenige Blocks entfernt. Sie rannte über Straßen und Ampeln ohne auf den Verkehr zu achten, sie wollte nur so schnell wie möglich zu Markus, sie wollte ihm doch noch etwas sagen, etwas Wichtiges.

Als sie endlich am Krankenhaus ankam stürmte sie zur Rezeption und fragte nach seinem Zimmer. Unter dem Vorwand, dass sie seine Schwester war erfuhr sie die Zimmernummer, I203.

So schnell sie konnte rannte sie die Treppen rauf, stürmte durch die Gänge auf der Suche nach dieser Zimmernummer.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber in Wirklichkeit nicht mal 5 Minuten waren stand sie endlich vor dem Zimmer. Sie ging rein ohne zu klopfen und sah zum einzigen Bett, was im Zimmer stand.

Am Kopfende standen einige Geräte zur Lebenserhaltung und um das Bett herum standen außerdem noch einige Leute die trauerten. Die Person, die selber im Bett lag war komplett zugedeckt und man hörte nur noch einen einzigen langen Piep Ton von den Geräten.

Mai trat langsam an das Bett heran. Die Leute schauten sie an und fragten wer sie sei, doch sie reagierte nicht darauf.

„Warum?“, fragte sie nur. „Warum bist du schon gegangen?“ Sie fing an zu weinen und kniete sich neben das Bett in Höhe des Kopfes. „Du wusstest genau, dass ich dir noch etwas sagen wollte! Warum bist du schon gegangen?! Du bist so ein Idiot!“ Sie schrie auf und weite noch stärker. Die Angehörigen schauten sie verwundert an.

Mai legte ihren Kopf auf das Bett und weite in die Matratze hinein, als sie auf einmal eine Hand an ihren Kopf merkte die sie tröstend streichelte. Sie dachte erst, es wäre einer der Angehörigen, doch dann sprach eine Vertraute Stimme mit ihr.

„Dann schieß los, was willst du mir sagen Mai?“

Mai hob erschrocken den Kopf und unter der Decke kam der das lächelnde Gesicht von Markus hervor.

Sie fiel ihm um den Hals und weinte nun noch mehr, jedoch diesmal aus Freude.

Die Angehörigen trauten ihren Augen kaum, freuten sich aber mit ihnen.

„Markus, was ich dir sagen wollte ist, ich liebe dich.“



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