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Blutlinien der Mafia

Das Leben ist ein Spiel, das uns unterliegt.
von

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Blutschuss, Mondscherben und das Schießen an sich

Am nächsten Morgen erwachte Naruto vor Sasuke. Blinzelnd öffnete er die Augen, sah direkt in das schlafende Gesicht Sasukes. Lächelnd erinnerte er sich an die vergangene Nacht. Röte stieg in seine Wangen. Wir haben beinahe miteinander geschlafen... Irgendwie glücklich, es doch noch nicht getan zu haben, kuschelt er sich an Sasuke heran und genoss dessen warme Haut unter seiner.

Einige Zeit später neckten die ersten Strahlen der morgendlichen Sonne Sasuke. Er war ruhig und zufrieden eingeschlafen und die vergangene Nacht war unglaublich erholsam gewesen. Allmählich trat sein Bewusstsein den Weg des Wachseins an und ein stetiger warmer Luftzug auf seiner Brust, ließ Sasukes Herzschlag schneller schlagen. Naruto bemerkte den unregelmäßigen Herzschlag und hob überbesorgt den Blick. Fehlte Sasuke etwas? Als er die geöffneten Augen Sasukes erblickte, die ihn sanft ansahen, kam er nicht umhin ihm einen hauchzarten Guten-Morgen-Kuss zu geben.

»Hast du gut geschlafen, Sasuke?«

»Wie könnte ich bei solch einem Abend, einer entspannten Nacht und so einer herzlichen Begrüßung nicht gut geschlafen haben?«

»Unverbesserlich«, lachte Naruto und stupste Sasuke an die Nase, unterbrach dann prompt sein Lachen, um Sasuke gespielt ernst und mit zusammengekniffenen Augen anzuschauen. »... Arsch!«, doch nicht lange konnte er bei Sasukes Blick ernstbleiben und brach in schallendes Gelächter aus.

»Hast du mich allen Ernstes »Arsch« genannt?«, fragte Sasuke völlig entrüstet, doch das zarte Lächeln, das sich auf seine Lippen geschlichen hatte, ließ seine Entrüstung zerfallen. »Das wirst du mir heimzahlen!«, hauchte er mit böser, doch belustigter Stimme Naruto entgegen. Schon saß er auf dem Blonden, blickte ihn frech an und stahl ihm einen kaum fühlbaren Kuss, liebkoste Narutos Brust, während er liebevoll murmelnd sagte: »Du kleiner Idiot.«

Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen erwiderte er. »Kannst du etwa nicht genug von mir bekommen?« Mit einem unschuldigen Funkeln in den Augen sah er zum Uchiha auf.

»Wer weiß ...«, murmelte Sasuke und küsste Naruto sanft, hauchzart, beinahe flüchtig. Seine Hand glitt über das Shirt, dass Naruto zum Schlafen angezogen hatte, hinunter. Beim Bund der Boxershorts angekommen, wollte er gerade unter das Shirt gleiten und die warme Haut liebkosen, als ein vernehmliches und zugleich zurückhaltendes Klopfen an der Tür erklang. Genervt seufzte Sasuke auf. Naruto konnte beobachten, wie plötzlich ein kalter Glanz in die Augen Sasukes trat, während dieser sich auf ihm aufrichtete und Richtung Tür blickte und dann gegen die Wand, an der das Bett mit dem Kopfende stand. »Was ist?«, knurrte Sasuke vernehmlich.

»Sir, Sie haben mich gebeten, Sie an das Treffen zu erinnern und das exakt drei Stunden vor Beginn«, der Butler, denn das musste der Mann sein, was sollte er sonst sein, machte eine kurze Pause, eine Höflichkeitspause. »Wenn Sie wünschen, werde ich nun im Esszimmer den Tisch decken. Ich nehme an für zwei Personen, Sir?«

Sasuke knurrte abermals eine Antwort und Bestätigung, dann schwang er sich von Naruto herunter. Entschuldigte sich für das eben geschehene und erklärte ihm, dass er sich jetzt fertig machen müsste, genauso wie Naruto auch. Als Naruto jedoch fragte, was das für ein Treffen sein sollte und ihn neugierig ansah, setzte Sasuke sich wieder auf die Bettkante, winkelte ein Bein zum Schneidersitz an, das andere stand auf dem Boden.

»Ich hatte gestern das Treffen erwähnt, doch da konnte ich dir noch nichts genaueres sagen. Aber jetzt will ich dir schnell erklären, worum es sich dabei wirklich handelt. Meine Familie wird sich mit einer anderen Treffen und einen Deal aushandeln für das nächste Geschäft. Meine Anwesenheit ist dabei von besonderer Bedeutung.« Ein fragender Blick sprach die Frage aus, warum gerade seine Anwesenheit so wichtig sei, doch Sasuke schüttelte nur den Kopf. »Entschuldige, aber das kann ich dir noch nicht erzählen, habe etwas Geduld. So und jetzt geh ich duschen, danach kannst du duschen gehen, okay?«

»Hm, ja okay, beeil dich.«

Als Sasuke aufstand und gehen wollte, hielt Naruto ihn abrupt am Arm fest, zog ihn wieder zu sich und küsste ihn schnell, bevor er ihn verschmitzt lächelnd losließ. Sasuke lachte und küsste Naruto auf die Stirn, bevor er sich zu der geheimen Tür des Badezimmers aufmachte.
 

Sasuke ging in den fensterlosen Raum und stellte das Wasser in der riesigen Dusche an. Leises Surren verriet die Klimaanlage und den Lüftungsschacht. Schnell waren die restlichen Klamotten von seinem Leib entfernt und genüsslich stellte er sich unter das heiße Wasser. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen unter dem Wasser, das über seinen Körper hinweg floss. Was mache ich nur mit Naruto? Er braucht Training. Kampf und auch Manieren und auch historisch ... Puh, wer soll ihm das nur alles beibringen?

Einige Minuten blieb Sasuke so stehen und grübelte, bis er sich die Haare einseifte und fertig duschte, nur mit einem Handtuch bekleidet und noch feuchten Haaren, kam Sasuke frisch rasiert aus dem Bad.

»So, ab mit dir Naruto«, sagte Sasuke, doch als er sah, dass der blonde Mann einfach wieder eingeschlafen war, musste er lachen. Er weckte Naruto, brachte ihn ins Bad und erklärte ihm, wie die Dusche funktionierte, legte ihm Handtücher hin und gab ihm alles andere, dann verschwand er aus dem Bad und ging in sein Ankleidezimmer. Nach einer dreiviertel Stunde, war Sasuke fertig angezogen, gestylt und hatte auch was passendes für Naruto gefunden.

Sasuke führte Naruto aus seinem Zimmer heraus in einen Flur und in den Speisesaal. Dort setzen sie sich an das eine Ende der Tafel, kaum saßen sie, erschien ein Mann, der wie ein Butler gekleidet war. Naruto erkannte die Stimme und wusste, dass es der Mann war, der sie vorhin geweckt hatte.

»Möchten die Herrschaften einen Kaffee oder Tee?«, Sasuke wünschte einen Kaffee, so wie er ihn immer nahm und Naruto wollte lieber einen Kräutertee, denn er spürte jetzt schon, wie im Schlecht wurde und er aufgeregt war und nicht wusste, was er tun sollte. Als der Butler sich entfernte, sah Naruto zu Sasuke auf.

»Sasuke? Ich hab da eine Frage ... Hast du schon mal Menschen mutwillig Schmerz zugefügt?«

Überrascht von dieser Frage, musterte Sasuke sein Gegenüber. »Nein, ich selber nicht. Aber andere in meinem Namen und Auftrag. Naruto, wie kommst du jetzt auf diese Frage?«

»Ich ... ich hab schon seit einer kleinen Ewigkeit dieses Bild vor Augen, wie du jemanden erschießt, einfach nur weil es dir gerade in den Kram passt«, flüsterte Naruto und senkte den Blick auf sein Brötchen.

»Hey, schau mich an Naruto. Ich habe noch nie jemanden erschossen. Auch habe ich noch nie den Auftrag für eine Tötung gegeben«, ernst sah er in die blauen Augen und griff nach dem Arm Narutos, den er fest drückte. »Das ist mein Ernst und die Wahrheit!«

»Okay«, flüsterte Naruto und suchte noch immer nach einer Lüge in den so perfekten Gesichtszügen Sasukes.

»Wenn du gerade keine weiteren Fragen an mich hast, dann möchte ich dir jetzt klar machen, dass ich dir in der verbleibenden Zeit bis zum Treffen noch ein paar Kleinigkeiten an Benimmregeln beibringen muss, ansonsten wirst du leider nicht hier bleiben können und wir müssen das Wochenende wann anders fortsetzen.«

Naruto nickte und sah sich dabei auf dem Tisch um, es gab so viel Auswahl, dass er sich gar nicht entscheiden konnte. Nahm er eine der unzähligen Marmeladen, oder etwas von dem köstlich aussehendem Aufschnitt, oder von dem Käse? Gab es überhaupt so viele verschiedene Käsesorten?

»Danke. Naruto, ich sagte gerade, dass wir das Gespräch mit den Benimmregeln wohl lieber auf nach dem Frühstück verschieben, daher entscheide dich bitte etwas zügiger.« Ein herzliches Lächeln lag auf den Lippen Sasukes, der die Unentschlossenheit Narutos bemerkt hatte. Hektisch griff Naruto erstmal nach dem Tee und nahm einen Schluck, augenblicklich verbrannte er sich die Zunge und japste schmerzerfüllt auf. Indessen lachte Sasuke ihn nur aus.
 

Der Uchiha betrachtete sich noch einmal im Spiegel, als sie auf dem Flur standen.

Er hatte eine schwarze Hose, sowie schwarze Schuhe an. Ein schwarzes Jackett und ein weinrotes Hemd darunter, das aus Satin war. Ein schmaler roter Gürtel hielt die Hose. Seine Haare waren noch immer perfekt gestylt und zum ersten Mal konnte der Blonde vielleicht wirklich erkennen das Sasuke ein Mafiosi war.

Naruto tat es ihm nach und musterte sich. Er fand sich viel zu schick und sehr wohl fühlte er sich in dem Fummel auch nicht. Er hatte ebenso eine schwarze Hose und schwarze Schuhe an. Das Jackett schien auch das gleiche zu sein, oder zumindest fast das gleiche, es hatte nur einen ähnlichen Schnitt. Sein Gürtel war jedoch nicht rot, sondern blausilbern, die Schnalle war bei Naruto auch pompöser, sie war silbern und aus feinen Ornamenten stellte sie ein verschlungenes Muster dar. Das Hemd spiegelte den selben Farbton wie der Gürtel wieder, es war blau und doch schimmerte es silbern, wenn Naruto sich bewegte. Dass es solche Farbmöglichkeiten bei Stoffen gab, hätte Naruto nie gedacht.

Schwarze Augen musterten Naruto und ihm wurde noch unwohler, als Sasuke sich ihm zuwandte und seinen Hemdkragen richtete. Stumm ließ er es über sich ergehen, beobachtete nur die Mimik Sasukes dabei.

»So sieht es sehr überzeugend aus. Gut. Dein Outfit stimmt, dann lass uns mal weitermachen. Komm.«

Sasuke führte Naruto in den Raum von gestern. Er bedeutete ihm, sich auf den Stuhl vor dem riesigen Schreibtisch zu setzen, während Sasuke um diesen herumging und sich auf den genauso riesigen Schreibtischstuhl setzte.

»Gut, wir fangen da an, wo wir eben aufgehört haben. Beim Essen.« Naruto sah ihn verständnislos an, er sprach noch immer nicht, war viel zu nervös. »Du musst sehr vornehm essen. Offener Mund beim Kauen. Verboten. Reden mit vollem Mund. Verboten. Teller beim Suppe essen kippen, um den Rest zu erwischen. Verboten. Mit den Fingern essen. Verboten. Den Kopf aufstützen und krumm dasitzen. Verboten. Wenn dich jemand höheren Ranges anspricht, hörst du auf zu essen und schaust ihn an. Wenn dich jemand niedrigeren Ranges anspricht, kannst du weiter essen und ihn hin und wieder anschauen. Bekommst du auf einer kleinen Veranstaltung Häppchen angeboten, darfst du mit deinem derzeitigen Rang nur dankend ablehnen - dies könnte gleich der Fall sein, also merk dir das.« Sasuke führte diese Benimmregeln beim Essen noch immer weiter aus. Bis Naruto der Kopf zu platzen schien.

»Wie soll ich mir das denn bitte alles merken?«, unterbrach er Sasuke nach der sechsunddreizigsten Regel.

»Weißt du was? Wir werden mal ein Probe essen machen, wenn dann deine Lehrer dabei sind, haben wir auch gleich noch mehr Augen und Münder, die dich korrigieren können. Aber so grob konntest du erstmal folgen?« Naruto nickte langsam. »Gut, dann mal weiter im Thema.«

»Nein, warte«, unterbrach Naruto hin schon wieder. »Was meintest du mit Lehrern?«

»Geduld, Naruto, dazu kommen wir gleich ausführlich«, bat Sasuke und suchte dann wieder den roten Faden dieses Gesprächs. »So, ich werde dich meinen Eltern gegenüber als meine rechte Hand vorstellen. Das ist die höchste Position, die man vergeben kann, daher werden sie einiges von dir erwarten, deswegen sag lieber nicht so viel, damit man dein Unwissen nicht erfährt, mach dich rare. Wichtig ist, dass du niemandem Gegenüber deinen Namen verraten darfst. Sie würden dich jagen, wenn sie merken, wer du bist und das du unwissend und ohne Ausbildung bist. Hast du das verstanden?«

»Ich denke schon, grob soll ich einfach die Klappe halten und niemandem sagen, wer ich wirklich bin, sondern, dass ich einfach zu dir gehöre und deine rechte Hand bin?«

»Nicht ganz, du kannst sagen, dass du zu mir gehörst, aber nur meine Eltern erfahren, dass du meine rechte Hand sein wirst, noch bin ich nicht berechtigt offiziell eine rechte Hand zu haben. Und Naruto?« Naruto sah ihn fragend an. »Versuch dich etwas kultivierter auszudrücken. Nicht »Klappe halten« sondern »still sein«, »schweigen« oder dergleichen, ja?«

»Okay, okay, ich werd mich bemühen, mich etwas ... geziemter auszudrücken«, versprach Naruto und Sasuke lächelte erfreut über den ersten gelungenen Versuch.

»Danke. So nun zurück zu dem Thema mit der rechten Hand. Leute in dieser Position können mit zu den mächtigsten Männern der Mafia werden, besonders wenn sie die von Adeligen sind und so einer bin ich. Adelig bedeutet bei der Mafia lediglich, dass man eine bestimmte und sehr lange Zeitspanne im Mafiageschäft tätig ist und das durchgehend aktiv. Ich agiere zwar so gegen den Wunsch deines Vaters, aber es geht nun mal nicht anders. Also noch einmal die Warnung: sei achtsam deinen Worten gegenüber und verrate niemandem, wer du bist. Triffst du auf Menschen, die dich aus deinem sonstigen Umfeld kennen könnten, weiche ihnen erstmal aus, denn wer weiß schon immer alles über seine Bekannten. Verstanden?« Wieder nickte Naruto nur und schien zu grübeln. Sasuke gewährte ihm die kurze Denkpause. Es war inzwischen kurz nach elf, sie hatten nicht mehr viel Zeit, um zwölf müssten sie da sein beziehungsweise sollten sie da sein.

»Ich denk schon, doch apropos mein Vater ...« Begann er und sah Sasuke fragend an. »Woher kennt ihr euch?« Naruto wusste, dass sie jetzt eigentlich Wichtigeres besprechen sollten, doch er wollte auch seine Neugierde stillen.

»Naruto, das muss warten. Wir haben nicht mehr viel Zeit und du solltest besser vorbereitet sein. Ich erzähle es dir heute Abend beim Essen, versprochen. Ist das okay für dich?«

»Ja, okay, damit kann ich leben, aber bitte vergiss es nicht«, bat Naruto.

»Keine Angst, dass kriegen wir schon hin. Da fällt mir ein ... fändest du es noch immer absurd, wenn Sai dich nun töten lassen würde wollen?«

Naruto schluckte und dachte über all das nach, was er in den letzten Stunden erfahren hatte, schweigend schüttelte er den Kopf, sprechen konnte er nicht, irgendwas band ihm die Stimme ab.

»Diese Gefahr wird sogar noch fühlbarer, wenn herauskommen sollte, dass du meine rechte Hand werden sollst oder besser bist und dazu noch mein Liebhaber. Dadurch, dass ich dich dazu gemacht habe, habe ich mir selber eine sehr große Blöße gegeben. Kannst du das verstehen?«

»Warum du dir diese Blöße gibst? Nein, ehrlich gesagt kann ich das nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich mich geehrt fühlen soll, oder dich verfluchen«, gestand Naruto.

Sasuke senkte den Blick und stütze seinen Kopf auf seine ineinander verschränkten Hände. Der Gedanke beunruhigte ihn, doch dem musste er sich später stellen. Nein, er musste es jetzt erklären.

»Es gilt als Frevel, wenn die rechte Hand auch die Liebschaft ist. Es wird nicht gerne gesehen, es heißt, dass dadurch zu viel Macht und Einfluss auf diese Person gelegt wird. Daher sollten wir erst einmal geheim halten, dass wir nicht nur die Geschäftspläne zusammendurchgehen, sondern auch das Bett teilen.« Sasuke wusste, dass letzteres noch nicht vollständig stimmte, doch das es doch bald stimmen würde, dass Narutos Gesichtsfarbe rapide rot geworden war, war jedoch ein Problem. »Du solltest nicht erröten, wenn ich davon rede, dass wir Sex haben werden.«

»Ich ...«, Naruto brach seine Erklärung ab, sah auf seine Hände in seinem Schoß und versuchte an irgendwas unerotisches zu denken. Ziegen, oder Schafe, eine grüne Wiese. Eine Decke. Sasuke ... Sasuke nackt auf dieser Decke. Verzweifelt raufte Naruto sich die Haare und sah Sasuke an. »Das geht nicht. Ich kann mir gerader nur erotische Sachen vorstellen ...« Erschrocken weiteten sich Narutos Augen. Das hatte er doch gerade nicht wirklich gesagt, oder?

Plötzlich war das Thema Mafia vom Tisch. Sasuke überkam eine innere Begierde, die gleiche wie in der vergangenen Nacht, doch er wusste, dass solange seine Rippe nicht komplett schmerzfrei verheilt wäre, Naruto ihn immer wieder von der Bettkante schubsen würde.

Ohne ein Wort zu sagen, stand Sasuke auf. Die Zeit war ihr Feind, sie mussten sich beeilen. Er verlangte, dass Naruto nochmal wiederholen sollte, was er gleich alles zu beachten habe.

»Ich soll nicht reden, soll meinen Namen geheim halten, soll kleinere Speisen dankend zurückweisen, soll aufmerksam und höflich sein, soll mich gepflegt ausdrücken und wahrscheinlich in deiner Nähe sein. Oder?«

»Perfekt, du hast besser aufgepasst, als ich von dir erwartet hätte. Verhalte dich einfach unauffällig und gehe immer leicht hinter mir, etwas linksversetzt von mir. Wenn wir uns an einen Tisch setzen sollen, setz dich an meine rechte Seite, egal, was jemand sagt und mache es, ohne zu reden und zu fragen mit einer ausdrücklichen Bestimmtheit. Ja?«, fragte Sasuke und Naruto nickte, dann fiel Sasuke noch etwas ein. »Ach und versuch dir Namen und Gesichter einzuprägen. Und du brauchst noch einen Decknamen, ich finde deine Augenfarbe wäre ein schöner Deckname. Wenn dich also jemand fragt, wie du heißt, dann sag Ao. Okay?«

»Ja, der Name gefällt mir und ich kann ihn mir gut merken!« Doch dann senkte Naruto wieder den Blick, stand auf und sah aus dem Fenster. »Ich darf mir jetzt keine Fehler mehr leisten.«

»Es tut mir Leid, Naruto, aber ich verspreche dir, ich passe auf dich auf. Sag mir, hast du schon mal eine Waffe in der Hand gehabt?«

Erschrocken sah Naruto Sasuke an. »Nein, noch nie! Sag mir nicht, dass ich jetzt auch noch eine Waffe mit mir führen muss!«

»Doch das musst du.« Sasuke lachte. »Hast du die Männer unten im Lager gestern nicht gesehen? Klar, brauchst du eine. Warte hier, ich hol schnell zwei, wir haben nicht allzu viel Zeit und ohne dich komm ich schneller voran und danach muss ich dir noch zeigen, wie du damit schießt, stell dich darauf seelisch ein.« Sasukes Hand legte sich auf das Holz der vertäfelten Wand, man hörte ein klicken und die Tür ging auf. Die Dunkelheit verschluckte den Uchiha und nur wenige Minuten später kam er aus dem Dunkel getreten.

Währenddessen hatte Naruto mit einem unguten Gefühl im Bauch gewartete, als sein Blick nun Sasuke strich und er in seiner Hand die Waffen sah, wurde ihm wieder übel. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Mit meinem Glück schieße ich mir eher in den Fuß, als dass ich meinen Gegner treffe ... Bekümmert musterte er die beiden Waffen genauer.

Eine silberne Waffe in der Hand stand der Uchiha vor ihm. Sie war mit unzähligen Schlaufen bedeckt, doch sie schien noch unvollendet zu sein. Der Glanz, der von der Waffe ausging, war jedoch einfach übernatürlich schön.

»Das wird deine Waffe sein. Ich zeig dir mal schnell wie man sie bedient.« Mit schnellen Handgriffen hantierte er an der Waffe herum und zog den Auslöser für den Schuss zurück. Ein Blick traf den Blonden und in der nächsten Sekunde zielte Sasuke neben sich auf den Spiegel. Ein lauter Knall, lauter als Naruto gedacht hätte und tausend kleine Scherben fielen zu Boden. »So musst du lernen mit einer Waffe umzugehen. Dir muss der leichte Rückstoß der Waffe, das anfangs kalte Metall völlig normal vorkommen. Du musst es wie einen Teil deines Körpers empfinden. Hier nimm und fühle das Gewicht der Waffe.« Sasuke gab Naruto die Waffe in die Hand, doch zuvor ließ er den Auslöser zurück schnellen. »Ich habe auch meine eigene.« Aus seinem Hosenbund am Rücken zog Sasuke ein Waffe hervor die schöner war als irgendeine andere. Sie war aus schwarzem Metall, doch auch diese hatte solche verworrenen Schnörkel wie die Waffe des Blonden. Die Schnörkel waren in einem bordeaux Rot gehalten. Sasuke hielt sie in der rechten Hand, bereit zum Schuss, leicht schräg hielt er sie, damit der Blonde die linke Seite der Waffe betrachten konnte. Kleine silbern funkelnde Diamanten waren durcheinander zusehen. Das schwarz sah aus wie der schwärzeste Nachthimmel den es gab, doch mit unzähligen kleinen Sternen und einem verworrenen Pfad von Blut.

Unsicher hielt Naruto die Waffe in der Hand, er traute sich nicht, die Waffe richtig zu nehmen, sie lag auf beiden Händen. Doch Sasukes Blick sagte genug aus. Mutig nahm er sie wie Sasuke in die Hand.

»Passt zu ihm ...«, murmelte der Blonde leise. Die Waffe war genauso dunkel wie Sasukes Haare und Augen. Innerlich den Kopf schüttelnd riss er sich aus seinen Gedanken und hielt die Waffe nervös hoch. »So?«

»Ja, ungefähr so.« Sasuke betrachtete genau, wie Naruto die Waffe hielt, würde sich die Fehler in der Haltung merken und sie später an Narutos Lehrer weitergeben. »Die Waffe, die man bekommt, ist speziell auf einen geprägt. Deine ist noch nicht fertig. Ich habe sie vor Wochen anfertigen lassen, für den Fall, dass ich endlich eine rechte Hand finde. Wir werden wohl blaue Ornamente einsetzen und vielleicht ein paar kleine Lapislazulifragmente. Meine Spezialisten werden sich darum kümmern, wenn wir wieder da sind.« Er sah den Blick des Blonden und war erfreut. »Ich werde dir einen Crash Kurs im Schießen geben. Komm mit, unten im Lager ist eine Schieß Station eingebaut.« Zwanzig Minuten hatten sie noch, dann müssten sie da sein.

Stumm folgte der blonde junge Mann dem Uchiha nach unten ins Lager. Dabei musterte er ausgiebig die Waffe, sie war schön, auch so unvollendet. Wie sie wohl aussehen würde, wenn sie den letzten Schliff bekommen hätte? Sasukes Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, er öffnete gerade eine Tür, sah Naruto nicht an und erzählte einfach.

»In der Mafia ist es üblich, dass man jemanden ausgebildeten zu seiner rechten Hand macht. Ich bin wahrscheinlich der erste, der einen Stümper erwählt. Aber ich werde dich in den nächsten Wochen so drillen, dass du mindestens das Niveau eines zweitrangigen Schützen inne haben wirst.« Sie stiegen in einen Aufzug, welcher leise und geschmeidig nach unten fuhr und mit einem sanften Ruck stehen blieb. Die Türen gingen auf und Sasuke schritt mit der Waffe in der Hand voraus.

Unzählige Blicke folgten ihm, denn Sasuke hielt selten seine Waffe so offen in der Hand und auch die funkelnde Waffe seines Verfolgers zog die Aufmerksamkeit auf sich.

Die Zeit war ihr Feind und Sasuke ahnte, dass sie zu spät kommen würden. Doch lieber komme ich zu spät, als den Anschein zu erwecken, ein abgerichteter Sohn meiner Familie zu sein.
 


 

Endes des dreizehnten Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Maron89
2014-03-22T08:08:25+00:00 22.03.2014 09:08
Huhu :)
also erstmal tut es mir leid das ich soooo lange gebraucht habe um die Kapitel zu lesen. Aber du weißt ja was los ist.

So jetzt zum Kapitel:

Also wenn mir jetzt schon so der Kopf raucht dann kann ich mir vorstellen wie es bei Naruto ist. Das ist einiges was er erstmal verarbeiten muss aber die Zeit hat er dazu gar nicht weil er ja gleich zu diesem Treffen mit muss... Heijeijei... Aber ich denke Naruto wird dieses Treffen ganz gut meistern! Und die Schießübungen wird er glaub ich auch schaffen!

Das war auch wieder ein sehr schönes Kapitel und wieder einmal fühlte ich mich so als wäre ich dabei!!

Ich lese jetzt gleich mal das nächste Kapitel!

Deine Maron

Ps.: Dieses Kapitel war keins deiner Lieblingskapitel? :)
Antwort von:  mondscheinlichter
22.03.2014 11:03
Moin Maron,
brauchst dich nicht entschuldigen, schließlich kannst du für die Sachen in deinem privaten Leben nichts :)
Ich freue mich aber sehr, dass du es endlich geschafft hast, die Kapitel zu lesen und mir zu sagen, was du davon hälst! Ich persönlich bin schon gespannt, ob ich es schaffe inhaltliche Fehler zu vermeiden, schließlich kam hier ja ne ganze Menge an Fakten zusammen ...

Und ja, es ist nicht gerade eines meiner Lieblingskapitel, aber ich finde den TItel so toll *-*

Bis gleich zum zweiten Kapitel von dir :P
Deine
mondscheinlichter alias Liv
Von:  Onlyknow3
2014-03-02T17:46:35+00:00 02.03.2014 18:46
Das ist wohl etwas was dem Uzumaki nicht gefallen werde, weder dem Jungen noch dem Alten.
Was da jetzt auf Naruto zu kommt ist schlimmer als Schule, und ich denke mal das sich Naruto noch wünschen wird sich nie mit Sasuke angelegt zu haben.Super Kapitel, mach weiter so freue mich auf das nächste.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  mondscheinlichter
04.03.2014 11:15
Schlimmer als Schule? Ich habe meine Schulzeit eigentlich [fast] immer genossen und daher genieße ich persönlich auch die Zeit der Lernens für Naruto :)
Und eins sage ich dir, ich hoffe inständig, dass Naruto sich an jede Regel hält, denn die Konsequenzen will er nicht tragen, dass weiß ich!

So und nun mein herzlichsten Dank für deinen Kommentar und dein Lob und wir lesen und dann wieder beim nächsten Kapitel, hoffe ich! Bis dahin
mondscheinlichter alias Liv
Von:  Niua-chan
2014-03-02T00:31:32+00:00 02.03.2014 01:31
Wow da hat Naruto aber viel zu knabbern bekommen und das in so kurzer Zeit. Aber eins muss man Naruto lassen, er hat echt Geduld. Lässt alles was ihm wichtig erscheint einfach nach hinten verschieben und lässt es zu, dass Sasuke so schnodderig zu ihm ist. Mich würde diese kurzen nichts erklährenden Sätze voll aufregen...Naja vielleicht ist es auch nur son Eindruck von mir und Sasuke ist sogar eher zuvorkommend, fällt das unter Art der Betrachtungsweise oder soll es so herrisch rüberkommen? Ha das Wort war es was ich gesucht hab 'Herrisch'.
Aber den Morgen hast du echt süß hinbekommen. Das morgendliche Schäckern ist aber auch was schönes und die beiden sind einfach so niedlich wenn sie alleine sind^^
Liebe Grüße
Niua
Antwort von:  mondscheinlichter
04.03.2014 11:11
Ich danke dir für deinen Kommentar, Niua. :)
Ich musste ehrlich von Herzen bei dem Wort »schnodderig« lachen, dass hab ich ja ewig nicht mehr gehört, aber es passt irgendwie sehr gut. Ich glaub, dass werde ich Sasuke mal von Naruto an den Kopf werfen lassen ... So in etwa:

Sasuke lief wütend im Zimmer auf und ab. Hätte er gewusst, was Naruto tun würde, hätte er ihn niemals alleine gehen lassen. Es klopfte an der Tür und Kakashi öffnete langsam die Tür, kannte er doch die Launen des Uchihas zu gut.
»Wir haben ihn gefunden, Sir. Sollen wir ihn zu euch bringen?«
Sasuke knurrte nur eine Zustimmung, zumindest ging Kakashi davon aus, dass es ein Ja symbolisieren sollte.
Einige Minuten später erschien wieder das bekannte Geräusch eines Klopfens von der Tür her und diesmal schnellte Sasuke auf die Tür zu und riss sie auf. Zum Vorscheinen kam der erschrockene Naruto. Doch so kurz dieser Moment der Verwunderung war, so schnell beherrschte sich Naruto wieder und sah so kalt - wie Sasuke es ihm beigebracht hatte - in die schwarzen Diamanten vor sich.
»Was fällt dir eigentlich ein ...«
Einige Zeit ging es nun so. Hin und her, ein »Warum hast du?« zu einem »Weil du ...!« Kakashi hatte sich schnell geflüchtet, er wollte nicht zur Zielscheibe werden, wenn die beiden jungen Männer sich nichts mehr zu sagen hatten.
»Wenn du dich nur ein wenig mehr beherrschen würdest, dann wäre das alles nicht passiert!«, knurrte Sasuke aufgebracht.
»Ich soll mich besser beherrschen? Dass sagt gerade der richtige. Wenn du nicht immer so schnodderig mit mir umgehen würdest, dann wäre das alles ...«, brüllte Naruto dem Uchiha ins Gesicht, doch als dessen Gesichtszüge entgleisten, verstummte der Blondschopf. »Was?«
»Schnodderig?«, fragte Sasuke und ein breites Grinsen überzog sein Gesicht.
»Willst du dich jetzt schon wieder über meine Ausdrucksweise lustig machen, du Lackaffe!«
Doch als einzige Antwort erhielt Naruto nun mehr ein herzliches Lachen. Sasuke konnte nicht mehr. Schnodderig? Schnodderig? Dachte er nur immer wieder und so verschwand der ernst dieser Lage in diesem einen unscheinbaren Wort.

Ende

So ein kleines bisschen Improvisiert, aber das musst jetzt sein, so was ähnliches lief gerade in meinem Kopf ab, natürlich würde ich es noch ausführlicher Schreiben, wenn ich es im Kapitel einbauen würde, sodass der Streit in jederm lustigen Detail für uns zugänglich wird, aber hier ist es halt »nur« das geworden. :)

Ich denke, dass das mit dem Herrisch eher eine Betrachtungsweise ist. Denn jeder in der Mafia würde wohl denken, wie lasch Sasuke mit Naruto umgeht und jeder Außenstehende würde sich die Haare raufen und sich fragen, wie man sich so eine grobe und herrische Art gefallen lassen kann. Also ja, Betrachtungsweise. :)

So jetzt verabschiede ich mich hier aber mal und bedanke mich nochmal für deinen Kommentar! Bis dahin :)
mondscheinlichter alias Liv
Antwort von:  Niua-chan
04.03.2014 12:05
ohh herrlich ich musste wirklich lachen,
auch wenn es gruselig ist das wir manchmal scheinbar auf derselben Welle liegen.
Ich habe mir nähmlich nach dem ich meinen Kommentar noch mal gelesen habe (ich hab den im Halbschlaf geschriebn und musste schauen wie viele Rechtschreibfehler ich eingebaut hab^^)an eine ähnliche (erschreckend ähnliche) Szene gedacht.
Es wäre echt toll wenn du die mit einbauen könntest und ich bin schon sehr auf deine lustigen Details gespannt (mal sehen wie weit sie von meiner Szene abweichen)^^
Vielen Dank für den Einblick
Niua
Antwort von:  mondscheinlichter
04.03.2014 12:26
Immer wieder gerne!
Und ich werde sie mit Sicherheit einbauen, aber dann wird Naruto wohl kurz vor der Vollendung seiner Ausbildung stehen, denn anscheinen hat er ja mal auf eigene Faust gehandelt, ich muss mir nur überlegen, was er verbockt hat. Aber das hat noch Zeit, wir sind ja erst am Anfang von allem!

Und ich bin begeistert, dass wir die selbe Idee hatten und es ermutigt mich auch, dass ich mir die richtige Partnerin gesucht hab. <3
So bis nächstes Mal!
mondscheinlichter alias Liv


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