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Blutlinien der Mafia

Das Leben ist ein Spiel, das uns unterliegt.
von

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Lektion Spiegel: Kontrolliere deine Augen!

Schweißüberströmt stand Naruto vor seinem Zimmerfenster. Sie waren bodentief und gewährten einen atemberaubenden Blick auf den umliegenden Wald und die angrenzenden Felder und Wiesen. Feiner Schnee fiel vom Himmel. Frost überzog die Fenster und feinen Äste der Bäume und alles erstrahlte in einem vollen goldenen Glanz der aufgehenden Sonne.

»Guten Morgen Sir.«

Naruto drehte sich von dem beruhigenden Anblick des frühen Tages weg. Seine eisblauen Augen funkelten den ... wie sollte man ihn nennen? Diener? Zumindest war er einer für Naruto, er brachte ihm frische Klamotten, Handtücher und deckte den Tisch im Esszimmer zu jeder Mahlzeit auf und ab.

»Ich habe Ihnen die Handtücher im Bad aufgehängt. Sie werden warm für Sie sein, die Heizung ist dementsprechend auch angestellt. Im Ankleidezimmer finden Sie bequeme Kleidung, um nach dem Frühstück direkt zu ihrem Unterricht bei Meister Iruka zu gehen. Wünschen Sie etwas spezielles zu frühstücken?«

»Du redest zu viel«, schnauzte der junge Mann seinen Diener an, zog sich das Sport Shirt über den Kopf und warf es dem Mann vor die Füße. »Wasch meine Sachen heute Abend und lege sie mir morgen wieder bereit. Du kannst gehen«, er wollte sich gerade umdrehen und zum Bad stampfen, als ihm noch etwas einfiel. »Da wäre noch etwas, was du tun könntest.«

»Alles was Sie wünschen, Sir!« Mit einem sanften Lächeln verbeugte sich der Mann und erwartete seine Befehle.

»Bring mir einen Kaffee ins Bad, schwarz mit einem Teelöffel Zucker. Stell ihn einfach aufs Waschbecken.«

»Wie Sie wünschen, Sir.« Verbeugend und rückwärts gehend entfernte sich der Mann.
 

Heißes Wasser prasselte auf den nackten Körper Narutos. Er genoss diesen Strom seiner Dusche. Genoss die Wärme, das Wasser, die Ruhe. Ganz besonders die Ruhe über alles nach zu denken und sich einfach mal gehen zu lassen.

Das gestrige Training mit Kakashi war anstrengend gewesen. Sie hatten lange trainiert. Als Narutos Kräfte schwanden, wollte er gehen, doch das war einer der Fehler, die er direkt als Lektion zu spüren bekam.

Drehe niemals deinen Feinden den Rücken zu. Er erinnerte sich zu gut, wie Kakashis eines Auge ihn anfunkelte und der erhobene Finger ihn tadelte.

»Man weiß nie, wer sein Feind ist und wer nicht. ... So als kleine Lektion nebenbei«, hallte Kakashis Stimme in seinen Ohren wieder. Er hatte nur geantwortet, dass er es bei ihm nicht so genau wüsste, was er sei. Feind oder Freund.

Vor drei Tagen hatte Naruto seine Mentoren kennen gelernt. Vor drei Tagen hatte er Spaß daran gehabt, Sasuke Schmerzen zuzufügen. Er hatte die Macht genossen Schmerzen auszuteilen. Schockiert hatte er feststellen müssen, dass Iruka recht hatte mit dem, was er ihm sagte.

Heute würde er den Tag mit Iruka verbringen, komplett alleine. Kryptisch wie er war, sagte er nur, dass sie lernen wollten, seine Seele zu verschließen. Iruka wollte Naruto den Schlüssel zu seinen Gefühlen in die Hand geben.

Der Wasserstrom brach ab, Naruto fuhr sich durch die nassen Haare und schüttelte den Kopf. Mechanisch griff er nach dem Handtuch zu seiner rechten und öffnete das Fenster. Ein eisiger Wind kroch über seine feuchte Haut und der Duft von heißem Kaffee erfüllte den Raum.

Seufzend sah Naruto in den Spiegel. Er sah beschissen aus. Unkontrolliert entwichen ihm seine Gesichtszüge. Kontrollier dich, Naruto. Du darfst nicht die Beherrschung verlieren!

Ein sachtes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.

»Sir, das Essen stünde nun im Nebenzimmer bereit.«

»Ich komme gleich!«, brummte der blonde, junge Mann.

Genug der Einsamkeit, der nächste Tag verlangte nach ihm.
 

Während Naruto bedächtig aß, strömte abermals der ganze Reichtum auf ihn ein. Das wunderschöne holzvertäfelte Badezimmer mit Blick auf eine weite Wiese und dann diese hohen Decken in der Stube, der Kamin, die unendlich wirkenden Fenster, diese riesige Couch und der monumentale Fernseher waren eine Pracht, die ihn Schlucken ließen, dann noch dieses gemütliche Esszimmer, dass eine Wand bestückt mit Regalen und unendlich vielen Büchern besaß und geschickt in ein Arbeitszimmer aufgeteilt war. Das traumhafteste an dieser kleinen Wohnung in der Villa war jedoch das Schlafzimmer, hohe Decken, ein weicher, flauschiger Teppich auf dem ein Himmelbett stand, das größer und einladender gar nicht hätte sein können. Schwere samtene Vorhänge hielten das Tageslicht ab und ein wundervoller Kleiderschrank beherrschte die Wand gegenüber dieses Fensters, dass einen Blick auf den Wald und einen riesigen See in weiter Ferne erahnen ließ.

Alle Räume waren nur durch das Wohnzimmer erreichbar. Vom Wohnzimmer gelangte man ins Esszimmer, dessen hinterer Abschnitt ins Schlafzimmer und angrenzende Bad mündete. Im Wohnzimmer selber gab es noch einen kleinen Eingang der zu einer Toilette führte.

Dies alles spiegelte einen Besitz wieder, den Naruto sich nie erträumt hätte. Doch es war kein Segen für ihn, es linderte nicht seine Qualen. Nachts konnte er nicht schlafen. Tagsüber war er mit so viel Hass und Rache erfüllt, dass er sich fragte, wann er platzen würde.

Das einzige, was ihn davon abhielt durchzudrehen war, dass man ihn und Sasuke seitdem schiefgelaufenen Kampf auseinanderhielt. Man sorgte sich um Sasukes Sicherheit. Ihm könnte ja etwas passieren. Naruto schnaubte bei dem Gedanken verächtlich auf und trank einen kräftigen Schluck seines Kaffees. Es war inzwischen eines seiner Lieblingsgetränke geworden. Denn ohne dieses würde er wohl keinen einzigen Tag in diesem Gebäude überstehen.
 

Doch während der eine darum kämpft bei Verstand zu bleiben, so kämpft ein anderer darum sich nicht gegen die Anweisungen und Ratschläge seiner Untergebenen zu richten.

Quälende Alpträume plagten Sasuke Uchiha Nacht für Nacht. Doch was dieser junge Mann derzeit als quälend empfand war eine Beleidigung dem gegenüber, was Naruto durchmachen musste. Sasuke sehnte sich so sehr nach der Nähe Narutos, dass er Nacht um Nacht davon träumte, wie er im Krankenhaus lag, wie Naruto ihn besuchte und ihn im Krankenhausbett verführte.

Die Qual in alldem lag für ihn darin, dass es nicht passierte. Das es wohl nie passieren würde, dass überhaupt dergleichen zwischen ihm und Naruto passieren könnte. Er verfluchte sich für die Stränge seiner Organisation und wünschte sich nichts sehnlicher herbei, als endlich andere Wege aufzubauen und neue Gefilde zu erkunden.

»Ich kann mich einfach nicht mehr Gedulden. Habe Geduld Sasuke, wir schaffen das schon!, wie ich diese Auswüchse von ignoranter Leichtgläubigkeit hasse und ... und ... Argh!«

Wutschnaubend stampfte Sasuke durch seine Gemächer und drückte die Wandvertäfelung, die sein Badezimmer verbarg. So sehr er auch darüber fluchte und sein Missfallen allem gegenüber zum Ausdruck brachte, so wusste er doch auch, wie recht alle hatten, wie sehr diese Geduld nun von Nöten war und das er Naruto nicht drängen konnte, wenn er überhaupt je wieder mit ihm reden konnte, ohne dass der andere ihn umbringen wollte.
 

»Guten Morgen Naruto, wie ich an deinem feuchten Haar erkennen kann, warst du also wieder laufen. Dass dir diese Eiseskälte nicht ausmacht, verlangt von mir schon eine gewisse Hochachtung.«

»Morgen Iruka. Du hast vorgestern sehr kryptisch angedeutet, dass du mir heute zeigen wolltest, wie ich meine Seele verbergen könnte. Na dann hau mal raus.« Schwungvoll wie an jedem der vergangenen Tage hatte Naruto die Tür aufschwingen lassen und war in ihre kleine Private Bibliothek getreten. Iruka saß wie immer an dem Tisch direkt in der Mitte, der in einigen Stunden von der Sonne eingefangen werden sollte, um bald darauf aus ihren Händen gerissen zu werden.

»Immer mit der Ruhe, das geht alles nicht so schnell, wie du es dir wahrscheinlich gerade wünschst.« Iruka hob abwehrend die Hände, während sein Gesicht von einem einladenden Lächeln eingenommen wurde. »Setz dich doch erstmal, bitte Naruto.« Er deutete auf die Bank vor sich, die mit dem Rücken zur Tür lag und den blonden Mann hinaus in die Weite der Welt blicken ließ. »Lass uns ganz entspannt anfangen, wir haben auch heute wieder den gesamten Tag für unsere Lehren. Wie hast du geschlafen?« Der braunhaarige Mann verschränkte die Hände vor seinem Körper und lehnte sich mit den Ellbogen auf den Tisch. Er sah den Jüngeren fast schon begierig und neugierig an.

»Ich kann mich nicht beklagen«, erhielt Iruka als knappe Antwort.

»Ich hab wundervoll geschlafen, hab zwar einen Moment gebraucht, bis ich ins Land meiner Träume abtauchen konnte, aber dann war es sehr erholsam. Danke der Nachfrage. Nun gut...«, orientierungslos fing Iruka in den Unterlagen, die sich vor ihm auftürmten, zu wühlen an. »Ah, da ist es. Lies dir bitte diesen Bericht durch, Naruto.«

Mit teilnahmslosem Blick nahm Naruto den Bericht entgegen. Oben auf dem Zettel stand Kakashis Name, er stand als Verfasser da. Das Thema des Berichts bezog sich auf einen kürzlich Auftrag. Grauen packte den jungen Mann, als er nach und nach verstand, was dieser Bericht erzählte.
 

»Am 23. Februar diesen Jahres (2013) wurde ich damit beauftragt mir einige Männer zunehmen und einem Angehörigen einer unserer Männer eine Lektion zu erteilen, die jedoch an unseren Mann gehen sollte.

Gegen 18 Uhr am Abend traf sich mein typisches Bombenleger Team im Keller des Uchiha Anwesens. Der Spezialist war anwesend. Er empfahl mir, eine Bombe in das Haus zu schmuggeln (das genaue Vorgehen wird in einer geheimen Akte vom Spezialisten festgehalten).

Gegen 22:25 Uhr kamen wir am Objekt an. Wir führten den Plan des Spezialisten aus, wie wir ihn einige Male geprobt hatten. Alles lief glatt, die Zielpersonen wurden eliminiert.

Im Anhang sind die Verzeichnis Nummern angegeben, die die Berichte der Beteiligten darstellen. Weiterhin sind Bilder des Ortes vor und nachdem Auftrag im Anhang zu finden. Ebenso die Zielpersonen in ihren genauen Details.«
 

Leichenblass begann Naruto in den Zetteln zu wühlen, es waren zu wenige. Keine Fotos. Doch er fand die Nummern für die weiteren Berichte. Wer war daran beteiligt seinen Vater zu ermorden? Warum hatte Iruka ihn das lesen lassen? Aber viel wichtiger war, wer war dieser Spezialist und was genau hatte er für einen Plan, dass der in einer geheimen und zugleich versiegelten Akte verstaut war?

»Wo finde ich die anderen Berichte? Nein, wage es nicht mich zu unterbrechen! Was soll es bitte für einen Sinn haben, dass du mir das zeigst?« Naruto knallte die Blätter vor sich auf den Tisch. Er war aufgesprungen, hatte dabei die Bank umgeworfen und stemmte sich nun mit den Fäusten auf den Tisch ab. Er beugte sich bedrohlich über Iruka und sah ihm hasserfüllt in die Augen. »Gib mir die Namen der Männer. Gib mir den verfluchten Bericht. Den vollständigen Bericht!«

»Genau da liegt dein Problem, Naruto«, antwortete Iruka seelenruhig.

»Mein Problem? Mein Problem? Willst du mich verarschen? Du zeigst mit diese Akte und erwartest, dass ich sie seelenruhig lese und dich nach nichts weiterem Frage?«, zischte Naruto mit zitternder Stimme.

»Wenn ich ehrlich sein soll, dann ja, dann hab ich genau das gewollt und gehofft, Naruto.«

Narutos innerliche Anspannung fiel in sich zusammen. Hatte er mit seinem Verhalten einen Fehler begangen? Was hatte Iruka gehofft, was er tun würde? Er hat mich aus der Reserve gelockt und mich zu einem Wutanfall gebracht.

»Du hast geplant, dass ich so ausflippe«, stellte Naruto schlicht und ohne weitere Gefühlsregungen fest.

»Ja, du hast recht. Ich wollte, dass du so ausflippst. Du fragst dich bestimmt, warum ich das wollte. Nun das ist recht einfach, ich will dir heute den Schlüssel zu deiner Seele in die Hand legen, Naruto. Weißt du, was du dafür bezwingen musst?«

»Nein. Was sollte ich bezwingen, um meine Seele zu beherrschen?«

»Deine Mimik, deine Gefühle, ganz besonders deine Reaktionen auf Sachen, die dich persönlich tangieren. Verstehst du was ich meine und warum ich gerade diesen Bericht ausgewählt habe?«, fragte Iruka voller Seelenruhe.

Naruto wurde plötzlich etwas klar, dass was Iruka ihm heute beibringen wollte, beherrschte sein Meister zu einem Maß, dass an Perfektion grenzte. Er nickte nur, ihm war als ob seine Kehle zugeschnürt wurde.

»Hast du schon mal gepokert?«, erkundigte sich Iruka mit einem sanften Lächeln und holte einen Koffer unterm Tisch hervor.

»Nein, noch nie. Aber wie soll ...?«

»Ganz einfach. Wenn du ein Pokerface besitzt, dann kann keiner deine Gedanken lesen. Wenn du also am Gewinnen bist und dir das Grinsen verkneifen kannst und nicht mal ein Muskel in deinem Gesicht zuckt, dann bist du ganz gut. Aber wenn du es auch schaffst, wenn eine Karte zu deinen Gunsten gespielt wird, oder eben nicht und du dich in jeglicher Spiellage beherrschen kannst, dann bist du sehr gut. Wollen wir ein bisschen üben?«, fragte Iruka, als er schon den Koffer aufklappte und anfing alles vorzubereiten. »Ach und bevor ich es vergesse«, ein Spiegel wurde aus einem zweiten Koffer geholt und seitlich vor Naruto aufgestellt. »Betrachte dich, spiele mit deinen Muskeln und sehe, wann du dich rührst und wann du dich wirklich in der Gewalt hast.« Iruka holte noch eine dritte Tasche hervor, baute einen Laptop auf und klemmte eine Webcam an die obere Kante des Spiegels. »Ich werde deine Reaktionen aufnehmen, dann kannst du dir diese nachher in Ruhe anschauen und wir können nochmal analysieren, was du wie besser machen hättest können.«

»Okay, dann lass uns anfangen.« Etwas ausgeliefert fühlte sich der junge Mann schon. Gefilmt und von sich selbst im Spiegel beobachtetet. Es dauerte eine Ewigkeit bis er sich mit den Spielregeln auskannte und einige Kniffe verstanden hatte und noch länger dauerte es, bis er sie einigermaßen umsetzen konnte. In der Mittagspause aßen sie eine Kleinigkeit und schauten sich einige Ausschnitte aus der Aufnahme von Narutos Reaktionen an. Es waren ernüchternde Ergebnisse.

»Was hältst du von einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft?«, lächelnd stand Iruka auf.
 

Es war kalt draußen, doch der eisige Wind war schön, er kühlte die überreizten Nerven Narutos ab und ließ ihn wieder zu sich finden. Sie gingen schweigend in den Wald, kamen an den Rand zu der weiten Wiese und schauten in die Ebene. Ein Hase raste über den gefrorenen Boden hinweg. Einige vereinzelte Vögel kreisten in der Ferne.

Der Tag verging und die zweite Hälfte des Trainings verlief besser. Sie machten Pausen zwischen den Spielen. Manch einmal brach Iruka eine Runde ab und warf ihm ein paar Berichte vor die Hände. Lies! War sein einziger Befehl in diesem Moment.

Grausige Bilder von verstümmelten Menschen, verbrannten Menschen und vor Angst geweiteten Gesichtern offenbarten sich Naruto. Schreckliche Veränderungen der Umgebungen, wo Bomben hochgejagt wurden und schrecklich genaue Todesschüsse zwischen die Augen wurden ihm vorgeführt. Er verlor jedes Mal die Beherrschung.

»Lerne, es nicht als das zu sehen, was es ist. Lerne, deine Gefühle als ein Gut der Menschlichkeit zu sehen, die du vor dem ganzen Bösen hier beschützen möchtest. Verschließe dich und nimm den Schlüssel zu deiner Seele und deinem Bewusstsein, um alles nüchtern und aus einer gewissen Entfernung zu betrachten.«

Dies waren die Worte, die Naruto eins ums andere Mal in allen möglichen Ausführungen zu hören bekam. Es war ein emotional anstrengender Tag gewesen. Sein Unterricht endete für diesen Tag und er wurde in seine kleine Wohnung zurückgeschickt. Während er über den Flur zurückging, fanden sich auf seiner Stirn viele nachdenkliche Falten wider.
 

Das Feuer prasselte warm im Wohnzimmer, eine gewärmte Decke und sein angefangenes Buch lag auf der Couch, ein warmer Kaffe qualmte neben dem Bild auf einem kleinen Tisch.

Naruto musste sich ein Lächeln verkneifen. Sein Diener wusste nur zu gut, was er haben wollte, wenn er von seinen lehrreichen Lektionen mit Iruka heim kam. Er setzte sich, lehnte sich gegen die weichen Kissen, warf sich die Decke über die Beine und griff nach dem Kaffee. Sein Blick verlor sich im Feuer.

Er hörte das zaghafte Klopfen nicht, die leisen Schritte, die sich ihm näherten. Erst die sanfte Hand, die sich auf seine Schulter legte, ließ ihn aufschrecken.

»Was zur Hölle ...?«, fluchend sprang Naruto auf und sah in diese haselnussbraunen Augen.

»Sir, ist alles in Ordnung? Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich das Essen in 20 Minuten bereitstellen kann, wenn Sie das möchten.« Naruto nickte und wischte sich die Kaffe überströmten Hände an der Hose ab. »Ich wollte Sie nicht erschrecken. Es tut mir ungemein leid, ich werde sofort das Badezimmer erwärmen und ihnen ein Bad einlaufen lassen. Sie haben ja eiskalte Hände.«

Verwirrt sah Naruto diesen jungen Mann an. Was hatte er? Erst da bemerkte er, wie dieser nach der Tasse in seiner einen Hand gegriffen hatte und dabei seine Haut gestreift hatte. Er hatte sich keineswegs Unterkontrolle. Er wollte nur noch flüchten, flüchten vor diesen braunen Augen.

»Ja, mach das, ... Wie heißt du überhaupt?« Naruto hatte sich zum Gehen gewandt, bis ihm auffiel, dass er nicht mal wusste, wie dieser Mann hieß, der sich nun seit einigen Tagen um ihn kümmerte.

»Nennen Sie mich Fin, Sir.« Lächelnd sah Fin in diese blauen Augen, die nicht ganz so kalt zurückstarrten wie sonst.

»Danke Fin.«
 

Der nächste Morgen brach an. Naruto wurde von Fin geweckt, zu der üblichen Zeit, die er dann für sein morgendliches Training nutzte, doch anstatt wie jeden Morgen mit einem ausgiebigen Lauf Training im Wald und auf den Wiesen zu beginnen, wollte Naruto einfach nur unter die Dusche und eine Kleinigkeit frühstücken.

Der vergangene Tag war so ... die ganzen Bilder steckten ihm noch tief in den Knochen. Heute würde es so weitergehen und die vergangene Nacht hatte ihn auch nicht in Ruhe gelassen. Was sollte er nur noch alles ertragen?

Naruto stand vor seinem Fenster im Wohnzimmer, als Iruka mit einem sanften Klopfen eintrat. Der etwas ältere Mann verstand sofort was los war, als Naruto sich zu ihm drehte. Die Augenringe verrieten es ihm, ebenso die nicht ganz so kalten Augen darüber.

»Naruto, wenn du Sorgen hast, dann kannst du jederzeit mit mir reden, dass weißt du doch, oder?«, mitfühlend kam Iruka auf Naruto zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte diese leicht. »Ich bin für dich da, als Mentor und Freund.«

Naruto wandte den Blick ab, Iruka folgte ihm und sie sahen der rot leuchtenden, aufgehenden Sonne entgegen. Was ihn wohl heute erwarten würde? Was ihn wohl die nächsten Wochen alles begegnen würde? Er schloss die Augen. Sein Vater erschien auf seinen geschlossenen Augenlidern, lächelnd, strahlend, der Mann, der er war, dann erschien ein verbrannter Leichnam, der kaum zu identifizieren war mit diesem lebensfrohen anderem Mann.

Ob er das alles überstehen konnte?
 


 

Ende des neunzehnten Kapitels


Nachwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen ihr lieben Menschen,

es ist einige Zeit vergangen seit ich routiniert Kapitel hochgeladen habe. Doch lasst euch eins sagen, diese Zeit ist nun wieder gekommen.

Wie eine teure Freundin zu mir sagte: »Die Muse scheint dich nicht nur geküsst zu haben, sie hat dich fest gepackt!« Hoffen wir, dass sie mich noch etwas länger festhält und ich euch noch viele spannende Moment von Naruto und Sasuke schreiben kann.

Einigen von euch ist es vielleicht aufgefallen, dass die nächsten Kapitel etwas Naruto lastiger ausfallen werden, das liegt daran, dass er in meinen Augen momentan mehr Protagonist ist als Sasuke. Ich möchte seinen Leidensweg besser hervorbringen, erklären und auch beschreiben wie er lernt und lebt.
Ich hoffe, dass euch das entgegen kommt.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntag, einen guten Rutsch und bis nächstes Jahr dann!

Eure mondscheinlichter alias Kim Liv Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Niua-chan
2014-12-29T23:19:09+00:00 30.12.2014 00:19
Mir blutet noch immer das Herz wenn ich so von Naruto lese, aber du hast es gut beschrieben und es muss ja auch so sein.
Sein Training ist emotional gesehen wohl so ziemlich das schlimmste was man sich Vorstellen kann und dafür schlägt er sich gut.
Allerdings sehe ich ein Silberstreif am Horizont... es war für mich ehrlich gesagt sehr schlimm das Naruto seinem Hausdiener gegenüber so kalt und abweisend ist, der ja eigendlich nichts für Narutos situation kann (auch wenn es eine durchaus natürliche Reaktion von Naruto ist) und so habe ich mich einfach sehr gefreut zu lesen, dass Naruto zumindest soweit aus seiner Dunkelheit auftaucht, dass er nach dem Namen fragt.
Mir ist bewusst, dass das hoffnungslos optimistisch ist aber nun ja ich finde solche kleinen Details einfach wichtig und von dir sehr schön umgesetzt (insofern ich sie denn richtig interpretire^^).
Ich wünschr dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr und Alles Liebe
Niua
Antwort von:  mondscheinlichter
01.01.2015 16:38
Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr, Niua!
Und du bist nichts hoffnungslos optimistisch, denn das, was du so nennst ist die pure wahre Interpretation dessen, was ich mit dem Namen des Dieners bezwecken wollte.
Ich bedanke mich hiermit auch rechtherzlich für deinen schönen Kommentar und bin mehr als nur gespannt, was du von den weiteren Kapiteln halten wirst :)

Liebe Grüße
deine
mondscheinlichter alias Kim Liv
Von:  Onlyknow3
2014-12-29T20:22:55+00:00 29.12.2014 21:22
Super Kapitel, sehr gut geschrieben auch der Inhalt, besonders die Stelle wo Naruto seine Gefühlen freie lauf lässt, und sich immer wieder dabei ertappt wie er sich nicht in der Gewalt hat. Mach weiter so, es ist doch wichtig zu verstehen wie sich Naruto durch das Training und den verlust sich verändert zu verstehen. Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  mondscheinlichter
01.01.2015 16:22
Frohes neues Jahr!
Ich danke auch dir für deinen Kommentar und bin glücklich darüber, dass du das Kapitel so gelungen findest :) Das macht mir Mut, dass die kommenden Kapitle genauso gut sein werden :)
Bis Sonntag, liebe Grüße
deine
mondscheinlichter alias Kim Liv
Von:  Momo26
2014-12-29T19:04:02+00:00 29.12.2014 20:04
Klasse kapi ich finde es gut das du naruto jetzt mehr hervorhebst so versteht man besser was und wie er lernt und wie schwer es doch eigentlich für ihn ist.
Lg Momo
Antwort von:  mondscheinlichter
01.01.2015 16:20
Ein frohes neues Jahr!
Ich danke dir für deinen Kommentar und freue mich, dass dir die kommende Kapitel struktur auf jeden Fall zu sagen wird. Natürlich wird Sasuke hin und wieder zu Wort kommen und auch kleine Zwischenszenen haben, aber wie gesagt, ist Naruto momentan purer Protagonist :)

Liebe Grüße
deine
mondscheinlichter alias Kim Liv


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