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Engelspfote und Tautropfen

Alles Gute mein herzchen :*
von

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Auf der Suche nach Kräutern

Tautropfen sortierte gerade seine Kräuter, als Schwalbenpfote in seinen Bau gestürmt kam. Er schaute auf und sofort legte sich ein amüsierter Ausdruck auf sein Gesicht. „Hey Schwalbenpfote! Was treibt dich zu mir?“, fragte er, doch bevor die schildpattfarbene Katze antworten konnte, kam hinter ihr auch schon ihre Schwester Engelspfote in den Bau. Als der Heiler die Schülerin sah, fing sofort sein Herz an, schneller zu schlagen.

„Wir haben gerade erfahren dass wir morgen zu Kriegern ernannt werden!“, antwortete sie auch schon an Schwalbenpfote‘s Stelle. Er stupste die beiden freundschaftlich an und musste amüsiert mit den Schnurrhaaren zucken. „Na, das wurde aber auch mal Zeit! Nach der Reise, in der ihr so viel gemacht habt müsst ihr auch endlich mal eure Belohnung dafür erhalten!“, schnurrte er. Er war wirklich stolz auf seine beiden Freundinnen, die er schon seit seiner Geburt kannte. Es war nur richtig, dass sie nun endlich zu Kriegern ernannt werden, denn hätten sie ihm nicht auf ihrer Reise geholfen, wären wahrscheinlich noch ein paar Katzen mehr gestorben. Ihr fragt euch jetzt, was das für eine Reise ist? Nun, in ihrem alten Wald, voll von Katzen aus unterschiedlichen Clans, kamen irgendwann die Zweibeiner und nahmen ihnen ihr Territorium weg. Da jedoch die anderen Clans ebenfalls nicht genug Platz hatte, um sie alle aufzunehmen, sah sich der SchattenClan gezwungen, sich ein neues Zuhause zu suchen. Mehrere Monde und Blattwechsel hatte ihre Reise gedauert, in der auch ein paar Katzen gestorben sind, allerdings waren Schwalbenpfote und Engelspfote ihm eine große Hilfe. Genau wie seine verstorbene Mentorin, Blütenregen. Hätte sie ihm nicht in seinen Träumen mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hätte er einige Katzen aus bloßer Unwissenheit nicht behandeln können. Noch heute half sie ihm, da sie zu Lebzeiten es nicht geschafft hatte, ihm alles beizubringen, was sie wusste. Und auch, wenn es nicht das Gleiche war, so war er doch froh, sie zu haben.

„Nun, da ihr ja jetzt bald Krieger werdet, muss ich mir einen der neuen Schüler aussuchen, die mir beim Kräutersammeln helfen! Aber bevor ich euch nun aufgeben muss, könnt ihr ja noch einmal mit mir auf die Suche gehen, oder? Ich bräuchte nämlich noch ein wenig Katzenminze, immerhin will ich für die nächste Blattleere vorbereitet sein“, sagte er, und schaute leicht zu der weißen Kätzin. Er hoffte, dass sie wenigstens noch einen Tag zusammen verbringen könnten, bevor sie zur Kriegerin wurde und sie beiden noch weiter voneinander entfernt sein würden. Manchmal fragte er sich wirklich, ob er nicht vielleicht doch Krieger hätte werden sollen, denn so könnte er endlich mit Engelspfote zusammen sein können. Aber so sehr es auch schmerzte, immer, wenn er einer Katze das Leben rettete, wusste er wieder sicher, dass er sich damals für das Richtige entschieden hätte. Als Krieger hätte er nicht so viel getaugt wie als Heiler.

„Ach, nein, nicht schon wieder, Tautropfen, oder?? Waren wir nicht erst vor ein paar Tagen auf Kräutersuche?“, fing auch schon sofort Schwalbenpfote an zu meckern und er zuckte abermals amüsiert mit den Schnurrhaaren.

„Jaa, aber das ist schon eine Weile her, und so langsam wird es kälter, da will ich vorbereitet sein. Immerhin soll keine Katze hier an Grünem Husten sterben, nur, weil ich keine passenden Kräuter da habe. Und man kann nie früh genug anfangen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten“, sagte er amüsiert und verließ seinen Bau. Die beiden Schülerinnen sahen sich nur an und seufzten etwas, ehe sie ihm folgten. Sie durchquerten gemeinsam das Lager, als plötzlich ein hellroter Kater angesprungen kam. „Entschuldige, Tautropfen, kann ich dir kurz meine Schülerin entführen? Bevor sie zur Kriegerin ernannt wird, würde ich gerne vorher noch einmal mit ihr trainieren“, sagte er und blickte mit warmen Blick zu Schwalbenpfote. „Außer du brauchst sie natürlich dringend, dann kann ich das auch noch auf später verschieben“, fügte Fuchsenfeder schnell hinzu, woraufhin der Heiler nur den Kopf schüttelte. „Nein, du kannst sie ruhig mitnehmen. Ich wollte nur ein wenig Katzenminze sammeln gehen, das kann man auch zu zweit“, antwortete er ihm.

„Ach, jetzt hab ich mich schon auf das Kräutersammeln gefreut!“, sagte Schwalbenpfote grinsend, bevor sie schnell ihrem Mentor hinterhersprang, als dieser sich in die Kampfkuhle bewegte. Tautropfen schüttelte ein wenig den Kopf, ehe er und Engelspfote aus dem Lager schlüpften. Auf dem Weg zu einem nahen, verlassenem Zweibeinernest herrschte verlegenes Schweigen bei ihnen beiden. Es war einerseits merkwürdig, andererseits einfach toll, wieder alleine mit der weißen Schülerin zu sein. Sie hatten gemeinsam schon so viel durchgemacht… Aber trotzdem werden sie wohl nie eine Chance haben.

Kurz danach kamen sie auch schon an dem Zweibeinernest an, und Engelspfote sah sich neugierig an. „Wo wächst denn die Katzenminze?“, fragte sie neugierig, und er sah sich ein wenig um, bevor er hinter das Haus schnippte.

„Dort hinten, in einem kleinen abgezäuntem Gebiet“, antwortete er ihr und gemeinsam gingen sie in die Richtung, in die er gezeigt hatte. Doch gerade als sie hinter das Haus abbiegen wollten, blieb Engelspfote resigniert stehen. Er hielt ebenfalls an, sah sie fragend an und zuckte leicht mit den Ohren. „Was ist denn los?“

„Ich rieche einen Hund!“, rief sie aus. Erschrocken überprüfte Tautropfen die Luft, und tatsächlich, es war wirklich ein Hundegeruch in der Luft! Und der war auch noch frisch… Langsam schlich er sich ein wenig an die Wand und lugte um die Ecke. „Dort hinten ist er!“, flüsterte er seiner Freundin zu, jedoch war das nicht nötig, da sie selbst ebenfalls schon neben ihm kauerte.

„Ich sehe ihn… Er sieht ziemlich gefährlich aus!“, flüsterte sie, wobei Tautropfen ein wenig Angst in ihrer Stimme heraushören konnte. Und auch er bekam bei dem Anblick einen Schrecken: ein wenig weiter schnüffelte ein großer, brauner, ausgewachsener Hund in den Kräutern herum.

„Ganz ruhig… Am besten schleichen wir wieder zurück ins Lager und sagen denen Bescheid!“, flüsterte er seiner Freundin hinzu, die daraufhin nickte. Langsam und vorsichtig setzten sie eine Pfote vor die andere und versuchten, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.

Nachdem sie bereits ein kleines Stück gegangen waren und dachten, sie wären endlich in Sicherheit, vernahm dieses Mal Tautropfen ein Geräusch, woraufhin er augenblicklich stehen blieb. Er deutete auf eine Stelle im Gebüsch, die kurz darauf auch schon anfing, zu wackeln. Sie wichen ein paar Schritte zurück, doch da sprang auch schon der Hund aus dem Gebüsch hervor und stellte sich knurrend in ihren Weg. „Lauf!!“, jaulte er, drehte um und stürmte in die entgegengesetzte Richtung, Engelspfote ihm direkt auf den Fersen. Hektisch sah er sich um. Wo konnten sie nur hin? Sie waren erst seit ein paar Monden hier, er kannte noch nicht alle Verstecke… Doch da holte Engelspfote auch schon auf und begab sich zu seiner Seite. „Komm, dort lang!“, rief sie ihm zu und er überließ ihr die Führung. Seite an Seite preschten sie durch die Büsche, der Hund ihnen immer hinterher. Er wollte einfach nicht müde werden! Es dauerte nicht lange, bis sie schließlich an einem kleinen Bach ankamen. Engelspfote sprang über diesen, hechtete zu einem großen Baum mit dicken Wurzeln und verschwand unter diesen. Tautropfen zögerte kurz, bevor sie ihr zwischen die Wurzeln folgte, da er erst das Loch, durch das Engelspfote geschlüpft ist, nicht fand, doch als diese hervorschaute, sprang er ihr sofort hinterher. Gerade noch rechtzeitig, denn keine Sekunde später erschien auch schon der Hund an dem Eingang, schnüffelte ein wenig und kratzte an den Wurzeln herum, während er anfing, laut zu bellen. Dicht kauerten sie beide sich unter diesen Wurzeln zusammen, Tautropfens Herz schlug schnell in seiner Brust.

„Denkst du er wird irgendwann weggehen?“, fragte Engelspfote ängstlich. Der Heiler versuchte, seine eigene Angst ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Er musste sie jetzt beruhigen. Langsam begann er, der weißen Kätzin über den Rücken zu lecken.

„Na klar, du wirst schon sehen, es dauert nicht lange und er verzieht sich wieder!“, sagte er ruhig und sah sie mit seinem üblichen, warmen Blick an, woraufhin sich Engelspfote, sichtlich erleichtert, ein wenig schüttelte. „Na, dann ist ja gut! Ich hoffe nur, dass er sich schnell verzieht, oder ich muss ihm gehörig seinen hintern zerkratzen“, zischte Engelspfote ein wenig, und Tautropfen musste amüsiert schnurren.

„Na, das ist doch die Engelspfote die ich kenne!“, sagte er leicht grinsend aus und stupste sie leicht an, woraufhin sie lachen musste.

„Jaa, und bald werde ich Kriegerin sein!“, rief sie freudig aus und er musste nicken.

„Ja, dann hast du‘s endlich geschafft!“, stimmte er ihr zu und lachte ebenfalls ein wenig. Doch plötzlich wurde Engelspfote wieder ein wenig ruhiger, schmiegte sich ein wenig an ihn.

„Ich habe dich vermisst… Ich meine, ich weiß, wir haben uns in letzter Zeit immer gesehen, und es verstößt gegen das Gesetz der Krieger… Aber wir waren schon lange Zeit nicht mehr auf diese Art und Weise alleine…“, sagte sie leise und er nickte leicht. Ja, es stimmte, in letzter Zeit hatte er viel zu tun gehabt, und gerade wenn Engelspfote Schülerin ist, hatten sie nicht sehr häufig Gelegenheiten dazu, sich alleine irgendwo zu treffen. Aber leider wurde das auch nicht gerade sehr viel besser, wenn sie erst einmal zur Kriegerin ernannt worden ist, da ihre Liebe dann immer noch gegen das Gesetz der Krieger verstoßen wird. Und er kannte seine Freundin mittlerweile wirklich gut genug, um zu wissen, dass sie nie, auch nicht für ihn, gegen das Gesetz der Krieger verstoßen wird. Aber mal ehrlich, er fand die Regel, dass Heiler keine eigene Familie haben dürfen, schon ziemlich unnötig. Immerhin stand der Clan immer an erster Stelle, egal wie sehr er Engelspfote liebte, er würde sich immer als erstes um die schwerer verletzten Katzen kümmern, denn das war seine Aufgabe.
 

Sie blieben noch einige Zeit lang gemeinsam zwischen den Wurzeln, eng aneinander gekauert und redeten, bis der Hund es irgendwann aufgab, sich umdrehte und wegging. So ganz trauten sie beide dem Frieden jedoch nicht, weshalb sie noch ein wenig länger da blieben, bevor sie sich schließlich auf den Weg ins Lager machten. Sie beide wussten, dass das wahrscheinlich eines der letzten, auf diese Art und Weise gemeinsamen Treffen gewesen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  herzEsca
2013-11-23T13:38:56+00:00 23.11.2013 14:38
von wegen das ist eine deiner schlechtesten...
Ich mag sie total *-*
ich find sie wirklich super! Danke :*
Du machst dir immer noch die Mühe und ich krieg sowas nie gebacken...
tzt, jetzt muss ich wenigstens zu Weihnachten nachziehen, was? ;)
deine Esca <3 :*
Antwort von:  Morgenlicht
23.11.2013 14:53
Dooch...
Das freut mich ^^ bitte :*
Naja, eigentlich hab ich es auch komplett vergessen und erst skype hat mich gesteen daran erinnert... zum Glück hatte ich dann früher schluss sodass ich schreiben konnte:D
Ach was, musst du nicht, ich mach das doch gerne <3


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