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Constant Craving

~alone no more~
von

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Fetish

"Kommt schon, es ist Freitag! Seid keine Langweiler", strahlte Hizumi in die Runde und sah jeden seiner Bandkollegen leicht bittend an.

Karyu hob eine Schulter. "Weiß nicht...", murmelte er elanlos. Wirklich nach feiern gehen war ihm nicht.

Tsukasa seufzte. "Ich würde schon mitkommen, denke ich. Lasst uns erstmal proben, und dann schauen wir, ob wir noch Lust auf den Club haben.", schlug er diplomatisch vor.
 

Nervös warf Karyu Zero immer mal wieder einen flüchtigen Blick zu. Er hatte den Drang, mit ihm zu reden. Irgendetwas wollte er ihm sagen, auch wenn er selbst nicht wusste, was das sein sollte. Auch der Bassist schien leicht unkonzentriert.

"Was soll das?" Unvermittelt, beim 4. Song, hörte Tsukasa auf zu spielen und sah die beiden stirnrunzelnd an. "Eure Anspannung kann ich ja richtiggehend fühlen." Er stand auf. "Machen wir eine Pause." So hatte das ja keinen Sinn.

Karyu verzog das Gesicht und stellte die Gitarre beiseite, bevor er sich kurzerhand auf den Boden setzte. Tsuksa nahm mit Hizumi auf der Couch Platz, während Zero sich auf einen Stuhl fallen ließ. Der Gitarrist zog die Beine an und schlang die Arme darum. Zum Glück schmerzten seine Oberschenkel schon etwas weniger...

"Ist etwas zwischen euch vorgefallen?", erkundigte sich Tsukasa, woraufhin er den Kopf schüttelte.

"Nicht direkt", antwortete Zero ruhig. "Ich habe ihm letztens gesagt, dass er aufhören soll, zu verstecken, was er tut..."

Hizumi hob die Augenbrauen. "Was er tut...?"

"Sich ritzen."

Hizumi nickte, während Tsukasa seufzte. "Wir haben doch darüber gesprochen. Wir wollten ihn nicht darauf ansprechen." Verärgert sah der Drummer zum Bassisten, während Karyu sich kleiner machte und versuchte, nicht allzu geschockt zu sein, dass alle 3 offenbar Bescheid wussten.

"Ich weiß, aber..." Zero presste kurz die Lippen aufeinander. "Wir nehmen das schweigend hin und alle tun so, als wäre nichts. Ich will nur nicht, dass wir das weiter ignorieren. Wenn er deswegen kaum noch stehen kann, soll er es uns sagen, anstatt sich unnötig zu quälen während der Probe."

Tsukasa brummte und sah zu Karyu. "Du hast ihn gehört. Bist du einverstanden?" Karyu summte nur.

"Gut, wäre das alles?", erkundigte sich der Drummer, woraufhin er kurz inne hielt. Das war ja nicht ganz alles..

"Ja, mehr war nicht.", antwortete da Zero.

"Stimmt das?"

Sofort nickte Karyu. Den beiden jetzt etwas über den kleinen Kuss zu erzählen, war vielleicht nicht so gut. Er wusste auch nicht, wie die beiden darauf reagieren würden. Er mochte Zero auch nicht in Schwierigkeiten bringen.

Tsukasa zog einen Mundwinkel nach unten. Er ahnte, dass da noch etwas vorgefallen war. "Schön, ihr seid erwachsen. Denkt ihr, ihr könnt jetzt weiter machen?"

Der Bassist bejahte das, doch Karyu zögerte. Die Lust war ihm vergangen. In diesem Augenblick stand Hizumi auf und schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich mag nicht mehr. Nehmt es mir nicht übel." Tsukasa nickte und erhob sich ebenfalls. "Dann lasst uns für heute Schluss machen."

In aller Ruhe packte Karyu zusammen. "Zero, ich würde dich bitten, unseren Großen sicher nach Hause zu bringen, ja?", bat der Drummer plötzlich, weswegen Zero und Karyu einen verwirrten Blick miteinander wechselten.

"Ja, in Ordnung", murmelte der Bassist, woraufhin sich Tsukasa und Hizumi zufrieden von ihnen verabschiedeten.
 

Schweigend verließ er mit Zero wenig später das Gebäude. Auf halber Strecke lud der Dunkelhaarige ihn auf einen Kaffee ein und deutete auf ein kleines Café auf der anderen Straßenseite. Widerwillig folgte Karyu ihm. Es wäre unhöflich gewesen, abzulehnen. Das Schweigen zwischen ihnen war unangenehm und er wollte einfach nur nach Hause...
 

Nachdem sie ihre Getränke erhalten hatten, lehnte sich Zero seufzend vor und sah ihn an. "Es tut mir leid, Karyu. Ich hätte dich nicht so überrumpeln sollen. Weder hätte ich dich konfrontieren noch küssen sollen. Das war wohl nicht so gut..." Milde lächelte Zero ihn an. "Ich mag dich, weißt du. Du bist mir wichtig."

Karyu schluckte und errötete etwas, weswegen er den Blick verlegen senkte. So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt... "Ich..ich mag dich auch. Sonst wären wir ja nicht in einer Band..", erwiderte er leise.

"Hm..." Zero lächelte ihn sanft an und legte vorsichtig die Hand auf Karyus. "Ich mag dich wirklich. Es ist schade, dass du dich so zurück ziehst." Er blinzelte. Tat er das wirklich? Verbrachten sie schon so viel Zeit zusammen, dass Zero das überhaupt einschätzen konnte? Die warmen Finger des Bassisten strichen sachte über seinen Handrücken. "Ich will ehrlich zu dir sein: ich würde dich gern besser kennen lernen. Ich will für dich da sein." Eindringlich sah der Bassist ihn an. "Du denkst wahrscheinlich, dass du ganz allein auf der Welt bist und sich keiner wirklich ernsthaft für dich interessiert. Du machst selten etwas mit uns. Vielleicht siehst du uns nicht mal als deine Freunde an." Zero neigte den Kopf. "Du kannst ehrlich sein. Bin ich für dich ein Freund oder nur ein Bandkollege?"

Unsicher erwiderte er den Blick und nagte an seiner Unterlippe. Ja, was war Zero für ihn? "Im weiten Sinne schon ein Freund", meinte er leise und räusperte sich.

"Hm...vielleicht definieren wir 'Freund' unterschiedlich. Ein Freund ist für mich jemand, dem ich vertrauen kann. Dem ich alles erzählen kann und mit dem ich gern meine Zeit verbringe. Ich kenne sein Leben fast so gut wie mein eigenes...ja, so stelle ich mir das vor. Und wir beide sind weit davon entfernt, Karyu. Aber das würde ich gerne ändern." Flüchtig leckte sich der Bassist über die Lippen und ließ Karyus Hand los, bevor er sich zurück lehnte und von seinem Kaffee trank.
 

Erneut räusperte sich Karyu. Er war irgendwie sprachlos. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Eigentlich würde er auch gern mehr mit Zero unternehmen, aber nach wie vor gab es da ja etwas, was der Andere nicht wissen sollte... Seine Hände krampften sich in seine Hose, während er den Blick gesenkt hielt.

"Was bedrückt dich, hm? Noch kann ich nicht Gedanken lesen." Zero schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, statt sauer zu sein, dass er nicht antwortete.

"Mh...ich..na ja, ich..kann das nicht erklären."

Zero seufzte. "Fangen wir mal kleiner an: was hältst du von meinem Vorschlag? Dass wir uns besser kennen lernen? Und wirklich Freunde werden im besten Fall?"

"Ich finde ihn gut...ich würde gern mehr mit dir machen, aber es wird sicher Dinge geben, die ich dir nicht erzählen will...", antwortete er leise.

"Alles musst du mir nicht erzählen. Aber ein bisschen wäre schon ein Anfang." Er machte eine kurze Pause. "Ich kann verstehen, dass du uns nicht sofort etwas über deine Bedürfnisse gesagt hast." Bedürfnisse...? Nachdenklich tippte Zero sich gegen das Kinn. "Weißt du, ich denke, wir haben ähnliche Interessen." Das bezweifelte er, weswegen er langsam den Kopf senkte. "Schau nicht so verschämt weg. Karyu, egal woran du auch denkst, du bist weder unnormal noch abartig oder sonstwas. Die meisten haben schmutzige Gedanken, und bei manchen sind sie eben noch etwas schmutziger. Du bist nicht der erste und einzige, der glaubt, sich für seine Gedanken schämen zu müssen."

Aus großen Augen sah er ihn an. Ihm war, als könne Zero genau in seine dunkle, verschrobene Seele gucken. Er schluckte und nickte langsam.

"Hast du das verstanden, Karyu?" Er nickte erneut. "Dann sag was dazu. Irgendwas."

"Ich werd versuchen..offener zu sein", murmelte er, weswegen Zero ihm ein Lächeln schenkte.

"Das klingt gut." Zero ergriff seine Hände. "Ich will dich zu nichts drängen, was du nicht willst. Du musst mir auch nicht alles sofort anvertrauen. Aber ich denke, du kannst jemanden an deiner Seite brauchen. Du solltest nicht so viel allein sein. Ich hab immer ein offenes Ohr für dich, ok?" Er ließ ihn wieder los und fuhr sich durch die Haare. "Ich verspreche dir, dich auch nicht mehr zu küssen. Ich hatte nicht nachgedacht. Alles klar soweit zwischen uns?"

Karyu nickte und versuchte zu lächeln. "Es war nicht wirklich schlimm...das mit dem Kuss. Ich hatte nur nicht mit gerechnet." Er musste schmunzeln. Das war noch untertrieben.

Zero sah ihn interessiert an. "Du fandest es nicht schlimm? Es war also ok für dich?"

"Ja, ich denke schon.."

Der Bassist summte und trank seinen Kaffee aus. "Das ist schön, dann bin ich beruhigt, dir nicht zu nah getreten zu sein."
 

Karyu schüttelte den Kopf. Nein, es hatte ihn wirklich nicht gestört, wenn er ehrlich war. Es sah aus, als ob Zero noch etwas sagen wollte, aber er tat es nicht. Doch die Stimmung war dennoch aufgelockert. Als auch Karyu ausgetrunken hatte, zahlte Zero für sie beide, betonte, Karyu eingeladen zu haben, und sie verließen das leere Café.

"Tsukasa überlegt, nächste Woche mit uns den Club-Besuch nachzuholen, der ja heute ausgefallen ist. Dienstag Abend nach der Probe. Würdest du mitkommen?"

Karyu nickte. "Ja, ich denke schon."

Lächelnd steckte Zero das Handy weg. "Schön. Dann bis dann."

Sie verabschiedeten sich und gingen ihrer Wege. Der Bassist hatte für ihn extra einen Umweg gemacht. Während Karyu keine 5 Minuten mehr heim brauchte, musste Zero noch mit der U-Bahn fahren.
 

Das Wochenende über hatte Karyu einen erstaunlich klaren Kopf. Er nutzte die freie Zeit, um gewissenhaft ihre bisherigen Songs zu üben und abends machte er sich immer daran, an den neuen Ideen und Melodien zu feilen, die ihm letztens eingefallen waren. Aber ganz zufrieden war er nicht.
 

Nicht ein einziges Mal verspürte er den Drang, nach der Rasierklinge zu greifen. Auch wenn das mit Zero eine neue Situation war, verwirrte es ihn nicht mehr so sehr, wie es vielleicht sollte.

Die Probe am Dienstag verlief ausgezeichnet. Seine Bemühungen hatten sich ausgezahlt. Er bemerkte am Rande, wie Tsukasa und Hizumi ab und an Blicke miteinander wechselten. Ihnen war klar, dass etwas gewesen sein musste, dass Zero und Karyu sich wieder gefangen hatten. Aber nachfragen taten sie nicht. Sie waren nur erleichtert.
 

Fröhlich zogen sie wenig später durch die beleuchteten Straßen. "Gehen wir wieder ins CC?", erkundigte sich Hizumi, worauf alle nickten. Warum nicht. In dem Club waren sie schon öfter gewesen, es wäre also nichts Neues, aber er war gut. Er befand sich auch nur ein paar Straßen weiter.

Dort angekommen holte Hizumi an der Bar Getränke, während sie einen Platz suchten, etwas abseits der tanzenden Menge. Karyu teilte sich eine Bank mit Zero, während Tsukasa und schließlich auch Hizumi sich ihnen gegenüber setzten. Sofort setzte sich ein angeregtes Gespräch in Gang. Sie wollten bald unbedingt wieder auftreten, da das letzte Mal doch schon sehr viele Wochen her war. Einige Mädchen hatten sich auch schon erkundigt - Zero und Tsukasa wurden von manchem Stammgast gefragt, die wussten, was ihr Hobby war.
 

Als sich unvermittelt einige interessant aussehende Leute in Lack und Leder verirrten in den Club, hielten die Vier inne. "Haben wir was verpasst?"

"Vielleicht ist heute eine Fetisch-Party", mutmaßte Hizumi grinsend, während sie alle ungeniert die Personen betrachteten.

"Oh, schaut mal, der eine hat doch tatsächlich eine Peitsche dabei!", sagte Tsukasa und deutete auf ein Pärchen. "Seine Freundin lässt sich das so einfach gefallen?"

Karyu senkte lieber den Blick. Er fand es unhöflich, die Leute so anzustarren. Hizumi lenkte das Gespräch dann passend auf Fetische. Ob sie denn welche hätten. Karyu schwieg beharrlich und hielt sich lieber zurück, anstatt dazu eine Antwort abzugeben. Hizumi gab offen zu, überhaupt nichts gegen Fesseln zu haben, obwohl das auch nur die oberflächliche Wahrheit zu sein schien. Tsukasa hatte auch nichts dagegen, zu seinen Vorlieben zu stehen: Rollenspielen. Da hörten sie alle interessiert zu.

Zero für seinen Teil erzählte etwas zu ausschweifend von seinem Sex- und Liebesleben, dass es allen klar war, dass er nur Spaß machte und zur Wahrheit nicht bereit war. Enttäuscht, aus Zero und Karyu nichts Vernünftiges heraus zu bekommen, stand Tsukasa auf. "Ich will tanzen! Kommt wer mit?" Hizumi bot sich sofort an und sie verschwanden auf die Tanzfläche - und konnten nicht mehr stören.
 

Sofort rutschte Zero etwas näher an den Gitarristen heran, sagte aber nichts. Neugierig und mit leichtem Rotschimmer sah er den Bassisten an. "Also du...stehst drauf, wenn die Frauen High-Heels beim Sex anhaben? Und am liebsten hast du deine Dates im Tierpark?" Zero grinste nur. "Und Löwen-Kigurumis turnen dich so richtig an?"

Der Bassist kicherte dunkel. "Wenn sich eine Frau da hineinwirft, kann sie mich zu hundert Prozent verführen.." Zero schüttelte den Kopf und sah ihn dreckig grinsend an. "Nein, eigentlich stehe ich auf groß gewachsene, blonde Gitarristen, die allein beim Wort 'Fetisch' rot anlaufen.."

Der Rotschimmer auf Karyus Wangen wurde stärker. "Uhm...ah ja?"

Zero lächelte ihn leicht an und lehnte sich dicht zu ihm. "Ja, das ist mein Ernst. Karyu, ich mag dich sehr. Ich will dich...", hauchte er in sein Ohr, woraufhin er schluckte und den Kopf zu ihm wandte, sodass ihre Gesichter nur einen Zentimeter voneinander entfernt waren. Ihm wurde ganz heiß, während er den dunklen Blick des Bassisten erwiderte. Zeros Hand legte sich auf sein Bein, strich sanft über seinen empfindlichen Oberschenkel hin zu seinem Knie. "Hast du, abgesehen von meinem Überfall letzte Woche, schon mal einen Mann geküsst?" Mit großen Augen schüttelte er leicht den Kopf, spürte Zeros Atem auf seinen Lippen. "Würdest du es gern mal probieren?" Bevor er es sich wirklich überlegen konnte, nickte er schon angedeutet. Lächelnd überwand Zero den letzten Zentimeter zwischen ihnen und küsste ihn sanft, legte die Lippen leicht auf Karyus. Sofort durchströmte ihn ein warmes, zufriedenes Gefühl. Beinahe automatisch klammerte sich seine eine Hand an Zeros Seite, während er sich leicht in die Polster zurück sinken ließ. Etwas fester, gieriger presste er seine Lippen gegen die des Bassisten. Leise seufzte er auf, als die warme Hand des Anderen sich in seinen Nacken legte, ihn sanft kraulte, aber auch in Position hielt. Diese Chance nutzte Zero, und sogleich strich dessen Zungenspitze über seine Unterlippe. Langsam öffnete Karyu die Lippen, hieß die fremde Zunge schüchtern in seinem Mund willkommen. Immer wenn er zu verlangend wurde, zog Zeros Zunge sich ein Stück zurück, wenn er ihr folgte, drängte der Bassist ihn kurz zurück, weswegen er mehr oder weniger geduldig wartete, bis die Zunge des Anderen wieder zu ihm kam und die seine erneut umspielte. So war er ganz vertieft in den Kuss, war entzückt und drängte sich leicht an den Bassisten, dessen Hand er ganz genau auf seinem Bein spürte. Doch eigentlich wollte er noch weiter angefasst werden!

Zero aber trennte sich langsam von seinen Lippen. "Hat's dir gefallen?", wisperte er und lächelte ihn leicht an. Stumm nickte er. "Dann sollten wir das..woanders hin verlagern." Dem stimmte er zu. Zero nahm seine Hand von Karyus Oberschenkel und rutschte ein Stück zurück.
 

Tsukasa und Hizumi standen währenddessen etwas abseits und hatten die beiden beobachtet. "Na was ist denn da los?" Amüsiert betrachtete der Sänger die beiden.

"Da muss ja noch einiges zwischen ihnen passiert sein", meinte Tsukasa und lächelte leicht, während die beiden sich sanft und ausgiebig küssten. "Sie könnten sich gegenseitig gut tun, was denkst du?"

Hizumi nickte. "Wir sollten uns nicht zu viele Sorgen machen. Wahrscheinlich wäre es gerade für Karyu gut, jemanden an seiner Seite zu haben."
 

"Hättest du übermorgen Zeit? Du kannst mich nach der Arbeit besuchen", schlug Zero leise vor. Karyu errötete und dachte kurz darüber nach. An dem Tag hatte er frei. "Ich kann dich dann abholen..", stimmte er zu.

"Gut, ok. Ich hab nachmittags Schluss, um 4." Sie lächelten sich an, und in dem Moment kamen Tsukasa und Hizumi wieder zu ihnen.

Der Drummer räusperte sich und setzte sich neben Hizumi. "Na ihr zwei, habt ihr euch gut amüsiert?" Zero nickte nur, sagte aber nichts weiter. "Die Lack und Leder Leute sind übrigens sehr nett", grinste er.

Hizumi kicherte. "Am liebsten hättest du dich doch von dem einen Typen auspeitschen lassen, so wie du die Peitsche angeschaut hast.."

"Neugierig wäre ich schon..", meinte Tsukasa schulterzuckend. "Aber der Typ ist nicht ganz so mein Fall, auch wenn er freundlich ist."
 

Nochmals drehte sich ihr Gespräch zum Glück nicht um Fetische. Dazu hatte Karyu nichts zu sagen. Es war schon schwierig genug, sich Zero gegenüber etwas zu öffnen... Noch lange saßen sie an diesem Abend zusammen. Erst nach Mitternacht kamen sie alle nach Hause. Dementsprechend gut und tief schlief Karyu in dieser Nacht.
 

Er war froh, am nächsten Tag rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Müde ging er in der Pause eine Straße weiter und holte sich einen Kaffee. Als er zurück kehrte, gab es einiges im Lager zu tun - zu seinem Bedauern war auch noch der stellvertretende Chef da. Dieser nörgelte gern und oft an ihm herum, scheuchte ihn von links nach rechts. Diesmal war es genauso.

"Was machst du denn immer noch hier im Lager!? Sei etwas schneller und dann ab zur Kasse, es ist voll!" Er nickte nur und versuchte sich etwas mehr zu beeilen. Als er wenig später hinaus in den Kundenbereich ging, schnaubte er. Es war nicht viel los. Er sah 5 Leute im ganzen Verkaufsraum. Seufzend widmete er sich den Einsortierungen, hatte aber immer ein Auge auf die Kasse, die zur Zeit unbesetzt war. Als der Mann das sah, meckerte er gleich wieder mit ihm und war für logische Argumentation nicht zugänglich. Karyu biss die Zähne zusammen und ging zum Kassenbereich. Dort staunte er nicht schlecht, als Zero sich ihm näherte. "Hi..du hier?"

Auch der Bassist war überrascht. "HIER arbeitest du? Hätte ich das vorher gewusst." Er hatte vermieden, ihnen den genauen Laden zu nennen.. Zero deutete in Richtung Lager. "Wer ist dieser Kerl? Alles in Ordnung?"

"Oh..du hast das mitbekommen?"

"Wie er dich angeschnauzt hat? Ja, das...ich stand in der Nähe", antwortete Zero und hielt ihm ein Buch hin. Es war ein Roman.

Karyu nahm ihn entgegen und scannte ihn ein. "Das ist der stellvertretende Chef. Irgendwas hat der gegen mich..", seufzte er und nahm das Geld von Zero entgegen. Er zahlte passend.

"Lass dich nicht unterbuttern."

Karyu schüttelte den Kopf. "Der ist zum Glück selten hier. Viel Spaß mit dem Buch und danke für deinen Einkauf", sagte er lächelnd.

Zero sah ihn freundlich an. "Unsere Verabredung morgen steht noch?"

Er nickte. "Aber natürlich. Um 4 bei dir im Café."

"Schön. Dann hoffe ich, dass du den restlichen Arbeitstag noch überstehst.." Der Bassist warf dem Stellvertreter einen finsteren Blick zu, bevor er sich von Karyu verabschiedete.
 

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tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Zero-chan-
2013-11-07T18:50:44+00:00 07.11.2013 19:50
Der Kuss *^^ ♥♡♥ hach, jetzt hast du mich neugierig gemacht XDDDD bin warte ganz gespannt, wie es weiter geht^^


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