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Constant Craving

~alone no more~
von

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The blood's soothing ability

Reglos, nur in einer engen Panty, saß er auf der Kante seines Bettes, hatte sich die bordeaux-farbene Decke um seine Schultern gelegt. Seine Hände zitterten, wenn auch nicht vor Kälte. Langsam setzte er die Klinge an die Innenseite seines Oberschenkels. Unsicher knabberte er sich auf der Unterlippe herum. Er wollte das eigentlich nicht machen. Dennoch tat er es immer wieder, wenn ihm alles zu viel wurde. Er sich schlecht fühlte. Er etwas getan hatte, worauf er nicht stolz war. Heute war es alles zusammen.
 

Die Rasierklinge drückte gegen seinen Oberschenkel und langsam durchschnitt sie die Haut. Den Schmerz spürte er kaum. Es war nicht unangenehm. Wie in Trance zog er die Klinge von der Innenseite über seinen Oberschenkel nach links zur anderen Seite. Eigentlich vermied er solch langen Schnitte, doch gerade konnte er die Klinge nicht absetzen. Es blutete kaum. Nicht nennenswert. Er hob die Hand langsam und setzte einen neuen Schnitt an, unterhalb des frischen. Diesmal drückte er die Klinge tiefer in seine Haut, schon bald quollen die ersten Blutstropfen aus dem Schnitt, welcher kürzer war als der vorige. Karyu blinzelte und stoppte. Die Klinge fiel leise klimpernd zu Boden, während er die beiden neuen Schnitte betrachtete. Auf seinem rechten Oberschenkel befanden sich bereits einige kleine Schnitte. Von vorletzter Woche.
 

Er atmete tief durch und beobachtete die Wunden, die leicht bluteten. Langsam wurde ihm die Stille bewusst. In seiner Wohnung war es immer so furchtbar still... Stumm und wieder in eine Starre verfallen, starrte er auf seine Oberschenkel. Wie lange er so dasaß, mit der Bettdecke um die Schultern, wusste er nicht. Oft verließ ihn das Zeitgefühl.
 

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Er schreckte auf und blinzelte. Eine SMS, es handelte sich lediglich um eine SMS... Seufzend stand er auf. Die Schnitte hatten bereits aufgehört zu bluten. Mit leichtem Schmerz im Oberschenkel, aber etwas Erleichterung im Herzen, verließ er das Schlafzimmer und griff sich im Flur das Handy. Sein Herz machte einen unangenehmen Satz. Eine Nachricht von Zero. »Bei dem Club hast du nicht viel verpasst. Du bist sicher noch im Probenraum, aber mach nicht zu lange! Z.«
 

Karyu schluckte und legte das Gerät wieder hin. Da er ohne die Decke um die Schultern fror, die er auf dem Bett zurück gelassen hatte, zog er sich seine Schlafsachen an und kochte sich dann in der Küche einen Tee.

Nach der heutigen Probe der Band hatten sie etwas zusammen unternehmen wollen. Sie hatten nicht gleich gewusst, was sie machen wollten und waren zu viert auf den Straßen umher gelaufen, bis sie schließlich vor einem der angesagten Clubs Tokyos stehen geblieben waren. Allerdings hatte sich herausgestellt, dass der Eintritt erst ab 20 möglich war - da war Karyu als Jüngster in der Band mit 5 Monaten zu früh dran. Er durfte nicht mit hinein. Er hatte den Anderen den Spaß nicht vermiesen wollen, die sich unsicher angesehen hatten. Karyu hatte abgewunken und so getan, als störe es ihn nicht, dass er nicht mitkommen konnte. Großspurig hatte er davon geredet, sich im Probenraum ein paar Ideen hinzugeben, woraufhin die Anderen in den Club gegangen waren. Er hatte ihnen hinterher gesehen und war seufzend nach Hause zurück gefahren. Auf den kalten, kargen Probenraum hatte er beim besten Willen keine Lust mehr. Er hatte sich furchtbar ausgeschlossen gefühlt und das tat er immer noch. Es war ihm unangenehm und peinlich gewesen, so vorgeführt zu werden. Als Einziger nicht hinein zu dürfen, weil er zu jung war...
 

Er versuchte den Gedanken zu verscheuchen und nahm die heiße Tasse Tee in sein Schlafzimmer. Wenn er jetzt weiter darüber nachdachte, würde er sich wieder die Klinge nehmen und weiter machen. Apropos Klinge... Er bückte sich und hob diese auf, um damit ins Bad zu gehen. Er wusch die Klinge und tupfte sich mit feuchten Tüchern den Oberschenkel ab, bevor er zurück ins Bett kletterte und den Fernseher anmachte. Zero schrieb er nicht zurück. Es war lieb von ihm gewesen, die Nachricht zu schreiben, aber es änderte doch überhaupt nichts an der Situation. Auf den Fernseher achtete er nicht. Abwesend nippte er ab und an am Tee, überlegte, ob er eine rauchen sollte oder sich die letzte Flasche Bier genehmigen sollte, doch statt es zu tun, schlief er irgendwann einfach ein. Das Flackern des Fernsehers, die einzige Licht- und Tonquelle, störte ihn dabei nicht.
 

Am nächsten Tag hatte die Band um die Mittagszeit herum Probe. Es tat dann doch ziemlich weh, so lange mit der Gitarre vor dem Körper stehen zu müssen. Verbissen spielte er weiter und versuchte, sich nichts von den Schmerzen in den Oberschenkeln anmerken zu lassen - denn nicht nur die frischen Wunden ziepten etwas. Nach einer Stunde Probe war er kurz davor, sich hinzusetzen. Eine halbe Stunde später konnte er sich nicht mehr richtig aufs Spielen konzentrieren und setzte sich tatsächlich zwischen zwei Songs auf einen der Hocker. Dies allerdings nahm Tsukasa, ihr Drummer, zum Anlass, eine Pause vorzuschlagen. Er und Hizumi wechselten einen unauffälligen, raschen Blick mit ihrem Bassisten, bevor sie den Raum verließen, um zu rauchen und einen Kaffee zu holen.

Zero stellte seinen Bass in die Halterung, während Karyu sitzen blieb und gedankenverloren auf den Saiten spielte. Er sah erst auf, als der Bassist sich auf die Couch ihm gegenüber setzte und ihn ansprach. "Du solltest besser aufpassen."

Verwirrt sah er Zero an. "Wie bitte?"

"Die Schnitte. Mach weniger oder zieh sie nicht mehr so tief."
 

Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Er öffnete den Mund um zu widersprechen, den Unwissenden zu spielen, aber kein Ton kam aus seinem Mund. Zero schaute ihn ruhig, beinahe ausdruckslos an. Seine Stimme war sanft gewesen. Woher wusste er, dass er sich selbst weh tat?

Ein schwaches Lächeln umspielte die vollen Lippen des Anderen. Als hätte er seine Gedanken erraten. "Wir haben es alle gemerkt, Karyu. Aber wir hielten es für besser, uns nicht einzumischen. Es ist eine heikle Sache, jemanden darauf anzusprechen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es in letzter Zeit schlimmer geworden ist. Du hast dich auch ein bisschen verändert.." Stumm erwiderte er Zeros Blick, ohne etwas zu sagen. "Du bist stiller geworden. Und, na ja...deine Noten sprechen Bände." Ernst sah der Bassist ihn an. "Tun sie sehr weh? Die Wunden an deinen Oberschenkeln?" Karyu runzelte nur unwillig die Stirn und schüttelte den Kopf, bevor er diesen senkte und wieder etwas die Saiten bespielte. Er wollte dieses Gespräch jetzt nicht.

Das schien auch der Bassist einzusehen. Seufzend erhob dieser sich. "Wir sind für dich da, Karyu." Mit diesen Worten verließ Zero den Raum. Aufgewühlt hob Karyu den Kopf und starrte auf die sich schließende Tür. Was war das gewesen? Aus heiterem Himmel hatte ihn der Andere darauf angesprochen und so schnell wie es gekommen war, war das Thema auch wieder fallen gelassen worden. Es war ihm lieber, als dass sie darüber sprachen, aber dennoch..es war alles sehr verwirrend.
 

Die Probe dauerte dann auch nicht mehr lange. Karyu beeilte sich, den Probenraum zu verlassen und nach Hause zu kommen. Er musste arbeiten. Zwar zahlten ihm seine Eltern die Miete, aber alles andere musste er ja von irgendetwas bezahlen, solange sie noch nicht von der Musik leben konnten. Er arbeitete in einer Buchhandlung im Stadtzentrum, doch auch seine Bandkollegen hatten Jobs: Zero war Bedienung in einem recht vornehmen Café, Tsukasa war Kellner in einem Ramen-Restaurant und Hizumi arbeitete in einem Modegeschäft.
 

In der Buchhandlung war an diesem Tag so viel los, dass es ihn ablenkte von seinen wirren Gedanken. Erst als er zu Hause zur Ruhe kam, fand er sich schnell wieder nackt auf dem Bett sitzend vor, hatte ein kleines, äußerst scharfes Messer in der Hand. Im Hintergrund lief leise Musik, die dunkel, orchestral dahin floss und bestens zu seiner Stimmung passte.

Fest presste er die Lippen zusammen, während er die ersten, feinen Schnitte setzte. Viel Druck benötigte das Messer dabei nicht. Trotz des süßen Schmerzes musste er an Zero denken. Daran, dass dieser etwas wissen musste. Ob er ihn nochmals darauf ansprechen würde? Ihm alles ausreden würde? Ihn für krank erklären würde? Karyu schämte sich nicht für das, was er machte, aber er wollte nur nicht, dass Anderes es erfuhren, um ihm dazwischen zu reden. Er brauchte das hier!
 

Abwesend glitt sein Finger zum 3. Schnitt, welcher leicht blutete. Mit der Fingerkuppe fing er den roten Tropfen auf und leckte ihn langsam ab. Mh, das gefiel ihm. Der Geschmack betörte seine Sinne. Er begann, ältere Schnitte zu öffnen die sich oberhalb seines rechten Knies befanden, streckte das Bein und leckte das warme Blut, das daraus hervorquoll, genüsslich mit der Zunge ab. Immer wieder kam jedoch der Gedanke an die Probe zurück, Zeros Gesicht, die leise Belehrung in dessen Stimme. Das gefiel ihm gar nicht.

Karyu dachte gar nicht mehr darüber nach, wie viele Schnitte er gesetzt hatte und wie viele alte offen waren - er war sich nicht bewusst, wie viel Blut er nach und nach verlor. Sein Kopf fühlte sich immer schwerer an, alles begann sich langsam vor seinen Augen zu drehen. Mit zitternden Händen legte er das Messer beiseite und ließ sich auf das Bett sinken. Mit der dunklen Musik im Ohr, dem betörenden Geschmack von Blut im Mund, schlief er beinahe sofort ein.
 

Erst der Wecker holte ihn aus seinem tiefen Schlaf. Murrend starrte er das Teil an und streckte den Arm aus, um das Gerät zum Schweigen zu bringen. Dann drehte er sich auf die Seite und kuschelte sich wieder tiefer in seine Bettdecke. Leicht verzog er das Gesicht. Am Abend stand wieder Bandprobe an. Die Ungewissheit, ob Zero noch mal etwas zu ihm sagen würde, machte ihn nervös.

Es war nicht ungewöhnlich, dass seine Bandkollegen sich um ihn kümmerten und sorgten. Er war der Jüngste in ihrer Band, und das war immer wieder zu spüren. Er genoss es eigentlich sogar, wie die Anderen nach ihm sahen und auf ihn Acht gaben. Sie nannten ihn manchmal sogar süß, er wehrte sich dagegen und schmollte, stellte dann irgendetwas an, was die Anderen wieder dazu brachte, ihn süß zu nennen, nur damit er wieder schmollte. Ein Teufelskreis, den er genoss. Er mochte es, umsorgt zu werden.

Doch wirklich reden, auch über sehr private Sachen, tat er mit ihnen nicht. Auch vom Ritzen hatte er ihnen nichts erzählt. Er hatte Angst, dann noch ganz andere Dinge preiszugeben - dass er oft von ihnen träumte. Für einen jungen Mann in seinem Alter war es sicher normal, erotische Fantasien zu haben, in denen er es mit Frauen trieb - vielleicht war es auch noch normal, dass er diese offensichtlich dominierte, Spaß daran hatte, sie zu unterwerfen. Doch in den letzten Monaten tauchten häufiger seine Freunde in seinen Träumen auf - und nicht er war es, der sie kontrollierte, es war genau andersherum. Tsukasa, der ihn mit der Rasierklinge schnitt, Zero, der ihn fesselte und für seine Zwecke missbrauchte, Hizumi, der ihn bis zum Orgasmus würgte. Das waren Karyus dunkle Fantasien, wirre Visionen, erotische Träume und Gedanken, die ihn des Nachts heimsuchten - und von denen er niemandem erzählte. Keiner würde das verstehen. Er wollte seine Freunde auch nicht verlieren. Er war froh, trotz dieser schmutzigen Gedanken noch normal mit ihnen umgehen zu können. Er konnte sie ansehen und mit ihnen reden, ohne rot zu werden. Das sollte so bleiben. Also führte er möglichst oberflächliche Gespräche mit ihnen, um sich selbst und auch ein Stück weit die Anderen zu beschützen.
 

Schwerfällig quälte er sich aus dem Bett und machte sich etwas zum Frühstück, ging duschen, bevor es zur Arbeit ging. Viel war an diesem Mittag nicht los in der Buchhandlung. Nachdem er die neue Ware einsortiert hatte, verzog er sich zur Ausgabe bestellter Bücher, wo er wartete, dass die Leute ihre Bestellungen abholten. In der Zwischenzeit spielte er leise und unauffällig auf seiner Gitarre, um etwas zu üben für später. Sein Chef war da tolerant und auch die anderen Mitarbeiter kannten das mittlerweile - wenn es ruhig war und wenig bis nichts zu tun gab, durfte er sich ein bisschen zurück ziehen und üben. Solange kein Kunde bedient werden musste.
 

Als er am frühen Abend den Probenraum betrat, war er der letzte, der dort ankam. Tsukasa und Hizumi saßen gemeinsam auf der Couch, während Zero einfach auf dem Boden saß, den Bass angeschlossen und darauf spielend. Drummer und Sänger unterhielten sich leise, um den Bassisten dabei nicht zu stören.

Karyu nickte nur stumm in die Runde, wollte ebenfalls niemanden stören, und lief hinüber zu seinem Verstärker, um die E-Gitarre anzustöpseln. "Wie war die Arbeit?", erkundigte sich der Bassist plötzlich und sah zu ihm.

Er zuckte mit den Schultern, während er die Gitarre auspackte. "Es war nicht viel los", antwortete er. So begann sie ihre Gespräche immer. Tsukasa und Hizumi stiegen mit ein und erhoben sich dabei. Langsam kamen sie in die Gänge, damit die Probe beginnen konnte.
 

Während sie gemeinsam die Lieder durchgingen, spielte er die Blicke der Anderen auf sich. Immer wieder starrte Tsukasa ihm ein Loch in den Rücken, Zeros Blick brannte beinahe, und Hizumi sah immer wieder über den Spiegel zu ihm. Karyu biss sich ständig auf die Unterlippe, um ein leises Wimmern zurück zu halten. Seine Schenkel machten schmerzvoll auf sich aufmerksam.
 

Während das letzte Lied ausklang, verlagerte er sein Gewicht auf den anderen Fuß und genau in diesem Moment schoss ein scharfer Schmerz durch sein Bein, weswegen er das Gesicht verzog und sich ein leises Keuchen nicht verkneifen konnte. Er hatte es gestern Abend definitiv übertrieben! Sofort hatte er alle Blicke auf sich gezogen, doch keiner sagte etwas.

Tsukasa sprach ein paar Punkte der Probe an, die es noch zu verbessern galt, dann räumten sie schnatternd ihre Sachen zusammen, einzig Karyu blieb still und kniete sich umständlich auf den Boden, um seine Gitarre zu verstauen. Tsukasa und Hizumi hatten sich schnell verabschiedet, so dass er mit Zero allein zurück blieb. Sofort fühlte er sich unwohl. Er mochte jeden seiner Bandkollegen, aber er vermied es, alleine mit ihnen zu sein. Da bekam er zu viel Aufmerksamkeit und konnte nicht aus der Situation fliehen, wenn sie zu unangenehm wurde. Im schlimmsten Falle wurde er über irgendetwas ausgefragt, worüber er keine Auskunft geben wollte, aber das wäre unhöflich...und es wäre keiner weiter da, mit dem er ablenken konnte.
 

Er schluckte, nahm seine Gitarre und schulterte seine Tasche, bevor er rasch auf den Ausgang zuging. Doch Zero bat ihn, zu warten. Zögernd drehte er sich um und nahm auf der Couch Platz. Hoffentlich würde es schnell gehen...

Zero stand auf und nahm seine Sachen zusammen, bevor er sich zu ihm umwandte. "Hör auf, es zu verstecken, okay? Wir wissen schon lange, dass du dich ritzt, und wir akzeptieren das. Aber versteck es einfach nicht vor uns." Karyus Augen weiteten sich, sein Herz klopfte unangenehm schnell gegen seinen Brustkorb. "Du konntest dich heute kaum auf den Beinen halten. Hätte ich gewusst, dass es dir so schlecht geht, hätten wir dich einfach auf einen der Stühle gesetzt, das ist doch kein Problem. Wenn du uns gegenüber offen bist, können wir dir helfen oder dir zumindest entgegen kommen, ja?" Zero kam auf ihn zu, während er verwirrt zu ihm aufsah.

"Woher weißt du das denn?"

Der Bassist hob eine Schulter. "Es war nicht schwer, Großer, das zu sehen." Die warmen Hände des Älteren legten sich an seine Wangen. "Wir machen uns Sorgen um dich. Du kannst mit uns reden, wann immer dir danach ist. Wie ich schon sagte, wir sind für dich da. Das meine ich wirklich so, Karyu. Du bist nicht allein." Plötzlich landete ein sanfter Kuss auf seinen Lippen, dann richtete Zero sich auch schon wieder auf und lächelte ihn an. "Wir sehen uns übermorgen, denk dran." Leicht streichelte der Bassist ihm noch über das blond gefärbte Haar, dann verließ er den Probenraum. Mit großen Augen starrte er ihm hinterher. Zwar war er verwirrt, aber zeitgleich durchströmte ihn ein warmes Gefühl. Zeros Worte taten gut, das musste er sich eingestehen. Unruhig auf seiner Unterlippe knabbernd ging auch er nach Hause.
 

An diesem Abend war ihm nicht danach, zur Rasierklinge oder zu einem seiner kleinen Messer zu greifen. Mit einem warmen Tee in der Hand und schon in den Schlafsachen, saß er am Schreibtisch und versuchte, seine Gedanken in Noten zu fassen, schrieb diese dann nieder. Doch es waren nur Teile, Teile die nicht zusammen passten. So entstanden mehrere Ideen für verschiedene Lieder. Irgendwann, aber nicht mehr heute, würde er das alles ordentlich ausarbeiten.
 

Als er am nächsten Tag vom Nachmittag an arbeitete, erhielt er eine Nachricht von Tsukasa, der ihn zum Karaoke einlud. Ihr Drummer ging öfter im Monat singen, so oft, dass er manchmal keine Freunde mehr fand, die mit ihm hingingen. So wohl auch heute, dem Wortlaut der SMS nach. Allerdings lehnte er höflich ab. Alleine mit Tsukasa singen gehen? Am Ende sprach dieser ihn auch noch auf seine Schnittwunden an. Allerdings befürchtete Karyu auch, den anderen dann zu intensiv zu betrachten. Das passierte ihm öfter, dass er seine Bandkollegen lange anstarrte, während im Hinterkopf seine Fantasien aufstiegen. Nicht selten war er in einen Tagtraum versunken und schließlich rot angelaufen, als man ihn angesprochen hatte...
 

+++
 

to be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ZERITA
2013-11-08T20:05:32+00:00 08.11.2013 21:05
Eine interessante herangehensweise an das Thema mit dem Ritzen ^^ Meistens hört man dann eher, dass man sofort versucht demjenigen das 'auszutreiben', aber vielleicht ist das so sogar etwas besser.
Die Fetische finde ich ebenfalls gut. XD Raum für mehr. XD
Von:  -Zero-chan-
2013-11-01T04:41:25+00:00 01.11.2013 05:41
Ein Blut durchtränktes Kapitel und doch sehr schön ausgearbeitet^^
Hast du über das Thema ritzen vorher recherchiert oder hast du die Situation so beschrieben? Würde mich mal interessieren xD
Antwort von:  Phoenix_Michie
01.11.2013 09:24
Danke für das Lob :3
Mh wohl ein bisschen von beidem? (Sofern das überhaupt geht xD) also ich hab schon vorher ein bisschen geschaut, warum man das macht. Das wollte ich vorrangig wissen: die Gründe die einen dazu treiben können. Mir ging's beim recherchieren weniger ums "wie".. Ansonsten ist das meiste eher aus meiner Fantasie heraus beschrieben ^^" ich gebe es zu.

Danke für dein kommi! <3 *.*


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