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Dreamcatcher

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Soo, hier ist es (endlich). Das erste Kapitel, das mir irgendwie leichter als leicht gefallen ist. oO -Freue mich immer über Kommentare- :3 Komplett anzeigen

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One...

~POV Karyu~
 

„Yoshitaka! Das Essen ist fertig!“
 

Die Stimme meiner Mutter und ihre Aufforderung zum Essen zu kommen, übertönte kurz die sanften Klänge meiner Gitarre und ging dann in meinen Gedanken unter.

Ich war so vertieft in mein Gitarrenspiel, dass ich meine Umgebung kaum noch wahrnahm. Konzentriert und bestimmt spielte ich Ton für Ton und war so von der Musik eingenommen, dass ich kaum glauben konnte, dass ich es war, der das hier spielte.

Es war einfach zu perfekt, um dass es hätte meins sein können, aber tatsächlich war ich es, der diese Melodie erfunden hatte. Sie war einfach gestrickt, aus wenigen Noten, aber hatte trotzdem so viel Kraft in sich.

Wie sehr wünschte ich mir jetzt, sie jemandem zeigen zu können. Der Welt zu zeigen, dass ich es war, der das hier komponiert hatte. Ich, Yoshitaka Matsumura.
 

„Schön, was du da spielst. Ist das von dir?“
 

Ich sah meine Mutter an, senkte peinlich berührt den Kopf und ein unangenehmes Gefühl überkam mich. Ich hatte sie gar nicht bemerkt.

Wie lange sie wohl schon dort stand und mir zuhörte?

Amüsiert lächelnd kam sie auf mich zu, setzte sich zu mir aufs Bett.
 

„Du musst dich doch nicht schämen. Das ist wirklich sehr gut. Willst du es nicht Papa zeigen?“

Ich schüttelte schnell den Kopf.

Meinem Vater? Der sich sowieso nur dann für mich interessierte, wenn es um meine Leistung in der Schule ging? Der alles schlecht machte, was ich tat, selbst, wenn es gut war?

Ausgerechnet ihm sollte ich meinen Traum von der Musik anvertrauen? Damit er wieder darauf herumtrampeln konnte? Nein.

„Du kennst meine Einstellung zu Papa. Sie hat sich nicht geändert… und das wird sie auch nie.“ Ich stand auf, stellte meine Gitarre in ihren Ständer und machte Anstalten, in die Küche zu gehen, als Mama mich aufhielt.
 

„Dein Vater und ich wollen nur das Beste für dich. Du kennst ihn, er hat viel Stress bei der Arbeit und er will nicht, dass es dir schlecht geht. Er möchte, dass aus dir ein anständiger Junge wird und tut alles dafür, damit du nicht auf der Straße landest. Ich weiß, dass du es nicht verstehst. Aber sieh mal, du wirst in einem Monat siebzehn. Es dauert nicht mehr lang, dann musst du arbeiten gehen und Geld verdienen.“
 

„Und du meinst, das gibt ihm das Recht, alles schlecht zu machen, was ich tue? Ihr beide kennt meinen Traum. Ihr wisst genau, was ich machen will. Aber ihr seid nicht für mich da! Ich will Musik machen, egal was kommt! Aber was sage ich dir das überhaupt… es interessiert dich ja sowieso nicht.“
 

Ich ging, ohne auf eine Antwort zu warten. Meine Mutter wusste, dass es mein größter Traum war, nach Tokyo zu gehen und eine Band zu gründen. Aber anstatt mich zu unterstützen, stand sie auf Papa’s Seite und versuchte, mir das alles auszureden.

Schon wieder sammelten sich Tränen in meinen Augenwinkeln, aber ich wollte stark bleiben. Ich wollte ihnen nicht schon wieder das Gefühl geben, schwach zu sein und nichts auf die Reihe zu bekommen.
 

In der Küche stieß ich auf meinen Vater, der schon am Tisch saß und in der Tageszeitung las.

Erst, als ich mich setzte, bemerkte er mich.
 

„Na. Wie läuft es in der Schule?“

Auf seine Standardfrage folgte meine übliche Standardantwort.
 

„Gut.“

„Schön.“
 

Und da war sie wieder. Diese unangenehme, drückende Stille, wie sie immer zwischen uns war. Ich hatte nicht das Bedürfnis, noch ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln, denn er hatte es auch nicht.

Innerlich machte es mich traurig, dass ich bei ihm mit allem, was nicht mit der Schule zu tun hatte auf taube Ohren stieß. Aber warum sollte ich mich deswegen so fertig machen? Ich kannte es ja nicht anders.

Meine Mutter setzte sich zu uns.
 

„Ihr hättet aber ruhig schon anfangen können“, sagte sie, gewohnt freundlich und griff nach meinem Teller, auf den sie einen Haufen Ramen schaufelte und ihn mir dann vor die Nase stellte.
 

„Guten Appetit.“
 

Hätte sie sich nicht denken können, dass der mir gerade vergangen war?

Ich zwängte mir das Essen rein und ging wieder auf mein Zimmer. Ich wollte raus hier. Einfach nur weg. Am besten heute Nacht noch.

Was sprach schon dagegen, einfach die Koffer zu packen, in einen Bus oder eine Bahn zu steigen und nach Tokyo zu fahren?

Richtig. Die Angst. Die Angst vor dem Ungewissen.

Wo sollte ich schlafen, womit sollte ich anfangen? Gitarre in einem Park spielen, um Geld für eine Wohnung zu bekommen? Da konnte ich lange stehen.

Außerdem würde mich sicher irgendwann jemand nach meinem Ausweis fragen und bemerken, dass ich noch nicht volljährig war. Und dann würden sie mich nach Hause zurück bringen und das Theater wäre riesig.

Ich war gefangen in meinen eigenen Gedanken.

Ich wollte hier weg, am liebsten sofort, aber ich hatte Angst vor dem, was mir dann bevor stehen würde. Ich hatte niemanden, bei dem ich unter kommen könnte. Und niemanden, den ich in den Plan einweihen könnte.

Ich wäre komplett auf mich allein gestellt, würde ich das tatsächlich durchziehen wollen.

Nachdenklich ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Was würden meine Eltern denken? Vielleicht liebten sie mich doch mehr, als ich es dachte und zeigten es nur nicht?

Ich war überfordert… mit mir selbst. Ging das überhaupt? Mit sich selbst überfordert sein? Die Gedanken an alle möglichen Dinge machten mich müde. Und ohne es eigentlich zu wollen, schlief ich ein. +++



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-10-26T22:36:56+00:00 27.10.2013 00:36
da fühlt man ja mit karyu mit
bin gespannt wie es weiter geht
meine neugier is auf jedenfall geweckt
Von:  Phoenix_Michie
2013-10-23T10:53:45+00:00 23.10.2013 12:53
Naaa da bin ich ja mal gespannt, wie das weitergeht.
Man kann sich sehr gut in Karyu einfühlen QQ Armes Mäuschen...der hats nicht leicht. Befindet sich in einer blöden Zwickmühle. Ich hoffe das beste für den kleinen Yoshitaka <3


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