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Schwarz vor Augen

von

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Ruhe im Sturm

Eren wachte mitten in der Nacht auf. Als der junge Ex-Polizist sich zu regen versuchte, merkte er, dass die Handschellen ihn daran hinderten, aufzustehen. Es musste wohl passiert sein, während er schlief.

Den Rest des Tages hatte Eren in seiner Zelle verbracht. Ihm war der Kontakt zur Außenwelt untersagt, sein Telefon konfisziert und den Schlüssel der Zelle trugen Levi und Auruo stets bei sich.  Dennoch konnte er von Glück reden, dass ihm das Abendessen gebracht wurde. Es waren wohl Reste gewesen, kalte Reste. Doch Eren hatte sich geweigert, zu essen. Er hatte an jenem Tag gar nichts gegessen. Zu trinken bekam er Wasser, sein Geschäft konnte er in seiner Zelle erledigen, da dort eine kleine Toilette und ein Waschbecken war. Duschen konnte er aber in einem der Badezimmer, doch Auruo wartete vor der Tür auf ihn.

Es war wie ein Gefängnis. Der junge Mann konnte nichts machen, sondern verbrachte den ganzen Tag nur mit Rumsitzen. Er fragte sich, wann es mal so weit wäre und er aus der Zelle rauskommen dürfte, außer zum Duschen.

Er hielt sich den Kopf. “Verdammt…”, flüsterte er, “worauf habe ich mich da nur eingelassen…”

Ihm war klar- den Bericht für Erwin konnte er für’s Erste mal abschneiden. Zu schade aber auch. Vielleicht hätte der Polizeichef zu gerne gehört, dass sein (wenn auch ehemaliger) Untergebener gefangen im Kerker war.

Eren dachte sich nichts weiteres dabei. Er wollte nur noch schlafen. Doch er ließ sich den Tag Revue passieren. Wie aufgeregt er war, als er sich auf den Weg machte, den Boss traf und letztendlich im Keller landetet. Er fragte sich, wie der Alltag für ihn ablaufen würde. Den ganzen Tag im Keller verbringen… nein, das war nichts für ihn. Ein Energiebündel wie ihn brauchte Freiraum. Diesen hatte er zu seiner Zeit als Polizist zwar eher selten gehabt, stattdessen hatte er sich in der Freizeit oft draußen blicken lassen.
 

“Na, bist du wach?”, ertönte eine Stimme. Eren hatte noch geschlafen, als er die Stimme wahrnahm. Er öffnete seine Augenund setzte sich auf. Erst dann bemerkte er, dass die Ketten etwas länger waren, als er erwartet hatte.

“Guten Morgen, Eren. Wie hast du geschlafen?”, wollte Levi wissen.

Doch Eren antwortete nicht auf die Frage. “Ich will mal nicht so sein”, kam es von Levi und öffnete das Gitter. Als er die Zelle betritt, näherte er sich dem jungen Mann und befreite ihn aus den Handschellen. Eren nahm einen süßlichen und angenehmen Duft an ihm war, der ihm fast die Sinne raubte. Wie konnte jemand, der so gehässig und kalt war, nur so gut duften?

Noch bevor Eren in Trance fallen konnte, begann der Mafiaboss zu sprechen:

“Frische Kleider warten im Bad auf dich. Geh duschen, danach bringt Auro dich zur Veranda. Wir werden gemeinsam frühstücken.”

Er nickte nur. Was ging denn jetzt ab? Zuerst wurde er für den Rest des Tages eingesperrt und nun sollte er gemeinsam mit dem Boss frühstücken? So ganz konnte er Levi nicht trauen.

Dieser verließ dann die Zelle und begab sich ins Erdgeschoss. Für einen Moment starrte er auf seine Handgelenke, dann begab auch er sich nach oben und anschließend ins Badezimmer.

Das warme Wasser tat ihm gut. Es war eine wundervolle Erfrischung. Vielleicht würde der Tag auch besser werden. Er musste erneut an Levi denken. Ihm ging der Duft nicht aus der Nase- es war so, als ob er da haften blieb.

Anschließen war Eren mit der Dusche fertig und starrte die Klamotten an, welche sauber gefaltet auf der Kommode zu finden waren. Es waren ein weißes Hemd, eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose. Dies könnte wohl die Standardkleidung der Mafialeute sein.

Beim Anziehen merkte er, dass sie ihm passte- und das perfekt. Er wusste, dass seine Körpermasse nicht gleich war, aber diese Klamotten waren wie maßgeschneidert.

Vor seinen Füßen waren auch noch Schuhe zu finden. Als er sie anzog, schien dies jedoch ebenfalls gruselig, denn sie schienen ihm ebenfalls zu passen.

Nachdem er sich fertig umgezogen hatte, verließ er das Badezimmer und bemerkte, dass Auruo auf ihn wartete.

“Ich habe auf Sie gewartet, Mr. Jaeger. Folgen Sie mir” Eren gehorchte ihm und folgte ihm zur Veranda.

Die Veranda war recht groß und machte einen ländlichen Eindruck. Er starrte auf den Tisch mit den Speisen.

“Setz dich. Und bedien dich. Hanji hat alles gemacht”, sagte Levi von der anderen Seite des Tische.

Der Ex-Polizist setzte sich hin und starrte auf das Essen. Auruo schenkte ihm eine Tasse ein, wobei Eren ihm dankend zunickte.

“Zögerlich schnappte er sich einen Teller mit Rührei und starrte zuerst auf das Essen. Es war liebevoll auf dem Teller serviert und es duftete köstlich.

Als er davon probierte, weiteten sich seine Augen. Es schmeckte nicht nur köstlich, nein sie zerging ihm auf der Zunge. So etwas leckeres hatte er noch nie gegessen. Er würde sie am liebsten ganz runterschlingen, da er Levi aber nicht negativ auffallen wollte, aß er es mit aller Ruhe. Genüsslich aß er den Teller leer, genoss jeden einzelnen Bissen dieser Köstlichkeit.

“Schmeckt’s?”, ließ man den Boss hören, welcher schon sein Mal beendet hatte.

Als Eren’s und leer war, antwortete er mit: “Ja, es ist köstlich” er hinterließ ein Lächeln.

“Freut mich, dass es dir schmeckt, Eren. Hanji ist eine hervorragende Köchin.”

Eren nickte nur und starrte auf den leeren Teller. Er hatte in den letzten Tagen zwar wenig gegessen, aber mehr konnte er nun wirklich nicht reinbekommen.

Levi hatte sich unterdessen einen Apfel genommen und ihn angefangen zu schälen. Eren schaute gespannt zu. Diese Hände, wie er das Messer bediente und den Apfel hielt… es war Wahnsinn.

Eren musste leicht seinen Kopf schütteln, um wieder bei Bewusstein zu kommen. Okay, er gab es zu. Levi war schon attraktiv, auf irgendeine Art und Weise.

“Hier” Levi hielt ihm ein Stück des Apfels entgegen.

Dankend nahm er das Stück und starrte es an. Es war säuberlich geschnitten und geschält. Da blieb kein Stück Schale dran.

“Du sollst es nicht anstarren, sondern essen”, meinte der Boss nur und aß ebenfalls ein Stück.

Er nickte und aß sein Stück. Der apfel war ziemlich süß und sauer zugleich. Solche Äpfel hatte er noch nie gegessen. Das Essen war im Gegensatz was er kannte so lecker gewesen.

“Ich hoffe, es hat dir geschmeckt, Eren. Beim Mittagessen können wir wieder gemeinsam essen, was sagst du dazu?”

Wie bitte? Hatte Levi ihn gerade gefragt, ob er ihm beim Mittagessen Gesellschaft leisten will.

“S-sehr gerne”, war seine Antwort.

“Gut!” Auruo fing langsam an den Tisch abzuräumen.

“M-muss ich wieder in den Keller?”, fragte Eren.

“Keller? Diesmal nicht. Ich denke, dich im Keller verstecken zu lassen, ist nicht fair. Ich sagte zwar, ich hätte mehr erwartet, aber im Grunde bist du gar nicht mal so übel.”

Wie konnte der Jüngere das verstehen? Zuerst wurde er in den Keller verfrachtet. Und nun brauchte er gar nicht mal dorthin zurück.

“Ich war ein wenig zu streng mit mir selbst. Ich kann so was doch keinem jungen Burschen wie dir antun. Verstehst du was ich meine?”

Und ob er verstand. Oder doch nicht?

“Du bist der Wachhund der Mafia, mein Wachhund, verstehst du? Und ich denke, der hat einen besseren Platz als der Kerker verdient.”

Sein Wachhund?

“Oder soll ich es Spielzeug nennen?”

Das ging ein wenig zu weit. Doch Eren wollte keine Anstalten machen. Sonst hieß es angeblich wieder Keller.

“Du wirst in einem der Zimmer schlafen. Auruo wird dich gleich dorthin bringen. Doch dir ist es nicht erlaubt, ich außerhalb des Geländes zu befinden, ist das klar? Ich will mein Spielzeug doch nicht verlieren.”

Da war es schon wieder. Spielzeug. Wie konnte Eren das nur verstehen?

“Du kannst gehen. Warte ein wenig, bis Auruo fertig ist. Er wird dich zu deinem Schlafgemach hinführen. Und dann… spielen wir eine Runde.”

Der Boss erhob sich und verließ die Veranda. Eren schaute ihm hinterher. Ihm liefen einige Schauer in den Rücken. Spielzeug. Ihm ging die Bezeichnung an sich selbst nicht aus dem Kopf. War er wirklich nur das Spielzeug für den Boss gewesen? Wachhund hatte ihm deutlich besser gefallen.



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