Zum Inhalt der Seite

Let's live

Eine OneShot-Sammlung zu Haikyuu-Pairs
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nach dem Mond fragen

II. Nach dem Mond fragen
 

“People aren’t either wicked or noble. They’re like chef’s salads, with good things and bad things chopped and mixed together in a vinaigrette of confusion and conflict.”
 

— Lemony Snicket
 


 

Es war nicht mehr genug.
 

Yamaguchi kannte dieses Gefühl nur zu gut. Er empfand es selten, doch wenn es die Oberfläche seines Bewusstseins durchbrach, dann meistens mit immensen Auswirkungen. Diese Auswirkungen waren bisher jedoch nur positiver Natur gewesen, ein netter Stoß in Richtung Selbstbewusstsein.

Der Drang mehr zu trainieren, mehr zu studieren, mehr anderen Menschen zu helfen, mehr von allem um ein besserer Mensch zu werden. Dementsprechend erschütterte es ihn in seinen Grundfesten, als er erkannte, was genau nicht mehr genug war.
 

Es war nicht mehr genug nur Tsukishimas bester Freund zu sein.
 

Er wollte mehr. Mehr Beachtung, mehr Nähe, mehr Berührungen, mehr von allem um der Mensch zu sein, der Tsukishimas Herz sein Eigen zu nennen.

Noch nie in seinem Leben hatte Yamaguchi so viel Angst vor seinen eigenem Verlangen gehabt.
 

Normalerweise würde er dem Verlangen nachgeben, so war er diesem Drang bisher immer entgegen gekommen. Einfaches passieren lassen, einfach leben lassen. Doch in dieser Hinsicht wurde ihm bewusst, dass sich fallen lassen, keinerlei akzeptable Option war. Fallen lassen, würde zu einem harten, schmerzhaften, brechenden Kollidieren führen.

Es würde sein Herz einfach zerschmettern und dann wäre für immer alles genug.
 

Jedoch stellte Yamaguchi fest, dass er kein Mensch war, der sein Verlangen unterdrücken oder gar kontrollieren konnte. Er war ein Mensch mit Herz und ohne Verstand. Und sein Herz ohne Verstand verlangte nach dem Verstand ohne Herz. Verlangte so sehr danach, dass jede Sekunde eine Qual wurde, die es nicht leben konnte. Es gierte solange bis der Körper sich ergab und ohne Widerstand jedem Befehl befolgte.
 

Innerhalb einer Sekunde, einer Bewegung, ließ sich Yamaguchi in sein Verlangen fallen, sich den Folgen seines Handelns im Klaren.

Jedoch war es ihm wert. Wert, da es ein Moment war, wenn auch nur einen Augenblick lang, der gelebt werden musste. Der in all seiner Unvollkommenheit alles war, wofür es sich lohnte, alles aufs Spiel zu setzen. Auch wenn es das eigene Herz war.
 

Yamaguchi stand auf seinen Zehnspitzen, seine Hand im Kragen des Anderen verkrampft und seine Lippen auf die von Tsukishimas gepresst – und niemals zuvor hatte er sich lebendiger und zerissener zugleich gefühlt.
 

Es war nicht mehr genug.

Hände umschlagen Körper, Lippen begrüßten sich, Wärme des Anderen wurde willkommen geheißen.

Es war nicht mehr genug und daran war absolut nichts falsch.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SchwarzflammeDethora
2019-03-28T22:28:40+00:00 28.03.2019 23:28
Grah!
Nach dem ich mir Ffs durch las mit Oikawa und Iwayzumi...
Dachte ich, ach das geht ja.
Dann kam eine Oikawa und Kuroo Ff, die liegt mir heute noch im Magen.
Aber das Jetz... T.T Nein >.<
Ich mag meinen knuffigen Tsukishima nich an Yamaguchi abgeben!!!
Kuroo, ja! Tadashi NEIN!!!
Trotzdem gut geschrieben, auch wenn ich für das kleine Ding ne halbe Stunde gebraucht habe -_-

Gruß SfD
Von:  Jeon_Jungkook
2017-04-08T20:15:31+00:00 08.04.2017 22:15
Es ist wirklich schön auch mal die etwas mutigere Seite von Yamaguchi lesen zu dürfen! Da schließe ich mich meinen Vorrednern an. Denn immerhin hat jeder Mensch auch mal seine starken Momente, Momente im Leben, wo man eben über seinen Schatten springen muss. Dass dies ein positives Ende nimmt, ist da nur noch angenehmer zu lesen!
Von: Swanlady
2016-02-15T18:40:59+00:00 15.02.2016 19:40
Ich habe die (leider seltenen) Momente, in denen Yamaguchi Mut zeigt, wirklich gern. Das war ein schöner Einblick in seine Gedankenwelt und am Ende war ich richtig stolz auf ihn, dass er den ersten Schritt gewagt hat. Und es wurde ja auch schön angedeutet, dass Tsukki dem nicht unbedingt abgeneigt war, was mich umso mehr gefreut hat.
Ich mochte den Herz/Verstand-Vergleich, die Sätze haben mich schmunzeln lassen. Sehr passend!
Von:  karlach
2015-02-20T21:14:14+00:00 20.02.2015 22:14
Ich werde immer glücklich, wenn ich einen mutigen Yamaguchi lese * w * <3
Tsukkis Reaktion hätte ich ehrlich gesagt auch gerne gesehen, aber das Ficlet ist genau richtig lang. Es fühlt sich so an, als würde jedes Wort perfekt sitzen, daher ist es mehr als okay, dass man für die Fortsetzung etwas die Fantasie ankurbeln muss c;
Ich gehe dann mal angetan weiterlesen~
Von:  Rinchi
2013-09-17T23:00:14+00:00 18.09.2013 01:00
Oooh~ Ich find's irgendwie total interessant, dass die FF so abrupt aufhört, wie sie anfängt!
Auch, wenn ich mir so komplexe Gedankengänge bei Yamaguchi gar nicht vorstellen kann, so find ich es trotzdem echt passend für seine Person.
Das Pairing ist sowieso mächtig liebe. Tsukki ♥
Von:  Ichirun
2013-09-17T18:33:53+00:00 17.09.2013 20:33
Oh Gott. Karasuno ist nicht meine lieblingsgruppe, was aber nicht heißt, dass ich die Charaktere nicht mag.
Aber die beiden, Yamaguchi und Tsukishima passen einfach. Sie ergänzen sich schon alleine vom Wesen her.
Danke für dieses Chapter, ich mag deine Schreibstil wirklich sehr.


Zurück