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Konoha Gangs

Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten
von

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Nachtschicht

"Mäuschen, aufstehen! Sakura! Wach auf!" 

Mit einem Ruck schreckte das junge Mädchen auf und blickte verwirrt in das verärgerte Gesicht ihrer Tante.

"Himmelherrgott, zum Glück bin ich schon früher heim gegangen, sonst würdest du jetzt glatt zu spät zur die Schule kommen!"

"Wie spät ist es denn?", fragte Sakura verschlafen. Na klar, sie hatte den Wecker nicht gestellt!

"Halb acht! Um Acht beginnt die Schule!"

Sie nickte und sprang auf. "Weiss ich doch. Zum Glück habe ich ein nettes Tantchen, das mich zur Schule fährt."

Im Bad fuhr sie sich mit der Bürste durchs Haar, putze sich die Zähne und zog sich gleichzeitig dazu an. Ein bisschen Haarspray, ein wenig Kajal unter die Augen und schon war sie bereit.

"Tja, wenn die Tanten nicht wären...", seufzte Tsunade schnippisch, schnappte sich die Autoschlüssel und verliess mit ihrer Nichte die Wohnung.
 

Es war wiedermal Tsunades halsbrecherischer Fahrstil, der sie pünktlich an ihr Ziel brachte. Normalerweise verfluchte Sakura diese grenzwertig rasanten Fahrten mit ihrer Tante, aber heute kam es ihr gelegener als je zuvor.

Im Moment war sie zu sehr damit beschäftigt, Tsunade zu warnen, wenn eine rote Ampel kam oder Fussgänger über einen Zebrastreifen wollten, als dass sie über letzte Nacht nachdenken hätte können.

Sie beschloss, sich das ganze für die stinklangweilige Lateinstunde aufzuheben.

Hinata kam heute mit Krücken angehumpelt und schenkte ihren beiden Freundinnen ein schiefes Lächeln,.

"Irgendjemand musste sich ja bei dieser filmreifen Aktion etwas zuziehen", meinte Ino und lachte. "Wie gehts dir, Hina?"

"Geht gut, danke."

"Nicht zuletzt, weil du von Naruto durch die Gegend getragen wurdest, was?" Sakura grinste schelmisch, worauf Hinatas Gesicht schlagartig die Farbe einer überreifen Tomate annahm.

"Komm, wir lassen sie, Saku! Die ist schon längst auf Wolke sieben des Big-Fox-Himmels!" Ino wies mit dem Kopf in Richtung Eingang. "Wollen wir's hinter uns bringen?"

Leider blieb ihnen nichts anderes übrig und so setzten sie sich wohl oder übel in die allseits verhasste Latein-Stunde.

Sakura erlaubte es sich nun, endlich den gestrigen Abend in Gedanken aufzurollen. Ja, die Gedanken an IHN lösten in der jungen Kurama diese längst bekannten, jedoch immer wieder berauschenden und warmen Gefühle aus.

Aber sie erinnerte sich auch daran, wie seltsam er sich verhalten hatte, als sie ihn nach Kiba gefragt hatte und wie komisch die Stimmung kurz danach gewesen war. 

Es lag wohl an der riesigen Kluft, die sie trennte. Diese Kluft zwischen den Gangs, die sie nicht überwinden konnten, ohne irgendetwas zu verlieren. Früher oder später würde der Tag kommen, an dem sie sich entscheiden mussten und was dann?

Sie liebte diesen verdammten Taka. Aber sie liebte auch ihre Gang.

Und dann noch die Sache mit den Frauen. Ihr war klar, dass sie nicht seine erste war, aber trotzdem machte es ihr Angst, wie abweisend er auf dieses Thema reagiert hatte. Ihr war klar, dass da mehr war. Seine ungewohnt aggressive Reaktion war es, die ihr Angst machte. Er hatte an ihrem Gesicht ansehen können, dass sie sich genau die Frage nach den Frauen gestellt hatte.

Aber auch das schien nicht alles zu sein. Gestern war er von einem Moment auf den nächsten anders geworden und in seinen Augen hatte sie sehen können, dass irgendetwas los war. Nur was?

Und warum wurde sie das eigenartige Gefühl nicht los, dass er ihr das nicht so einfach sagen würde?

"Miss Haruno! Ich habe Sie etwas gefragt!"

Die Stimme ihrer Sprachlehrerin, Miss Terumi, riss Sakura unsanft aus ihren Tagträumen.

"Ähm, wie bitte?"

Miss Terumi seufzte. "Meine verehrten Damen und Herren, ich weiss zwar, dass man die lateinische Sprache auch als ausgestorbene Sprache bezeichnet, dass soll aber Herrgott nochmal nicht heissen, dass es hier im Klassenzimmer wie ausgestorben zu und her gehen muss! Miss Haruno, das betrifft nicht nur Sie, aber lesen Sie trotzdem bitte den Text auf Seite 45 laut vor! Und diesmal wird gut zugehört, denn ich werde danach einen kurze Verständnisprüfung über das Gelesene durchführen!"

Tja, so waren die Schule in letzter Zeit: Noch unerträglicher als sonst.
 

Nach diesem missratenen Schultag erhellte die wunderbare Tatsache, dass endlich Wochenende war, ihre Gemüter. Die drei wurden von Neji und Tenten abgeholt, die mit einem der Bandenautos unterwegs waren. Es war eines von denen, die nicht mit Motiven von Füchsen und Ähnlichem verziert waren, so wie all die anderen. Ansonsten kämen sie nicht unbemerkt durch die Stadt.

Geschickt lenkte Neji den Wagen durch die Strassen, die wieder einmal übervoll waren.

"Sag, mal was habt ihr eigentlich in der Stadt gemacht?", fragte Ino neugierig.

"Wir waren bei Oro, weil wir unser Waffenarsenal etwas aufstocken wollten", antwortete Tenten mit einem breiten Lächeln. "Und wir sind fündig geworden! Deshalb fährt der gute Ripper ja auch so vorsichtig, wir wollen es ja nicht darauf ankommen lassen, von den Cops rausgenommen zu werden."

Sie klopfte dem Fahrer auf den Oberschenkel, worauf dieser schelmisch grinste. 

Orochimaru, genannt Oro, vertickte irgendwo am Rande der Stadt, in einer alten Garage, genannt die "Gruft", illegale Waren. Dazu gehörten Waffen, aber auch Gras und andere Drogen. Er war der Lieferant der Gangs, ehemaliger Versicherungsvertreter und der Einzige, der ein solch grosses Sortiment führte. Dieses ominöse Geschäft betreibt er seit Jahren mit keinem schlechten Umsatz.

Und ja, nicht nur die Kuramas waren Kunden bei ihm, sondern eigentlich jede andere Gang, die Takas eingeschlossen und jede Menge Kriminelle aus Konoha.

Orochimaru an sich war ein mysteriöser Typ, der kaum etwas über sich preisgab. Woher er die ganzen Waffen und den Stoff bezog wusste niemand. Man munkelte, dass er kalt und skrupellos sei, so bald jemand nicht zahlen konnte oder sonst irgendetwas machte, was ihm gegen den Strich ging. Zudem hatte er noch einige Mitarbeiter, besser gesagt Handlanger, die mit ihm beinahe ein kleines Business aufgebaut hatten.  Zu den Gangs hatte er aber sonst ein sehr gutes Verhältnis, da diese schon jahrelang bei ihm Kunden waren und gab deshalb hin und wieder mal Rabatt auf gewisse Waren.

Sakura war noch nie bei Oro gewesen, was sie auch nicht unbedingt störte. Der Typ und vor allem die Gerüchteküche um seine Person waren ihr unheimlich.

Nach ungefähr zwanzig Minuten und jeder Menge Verkehr kamen die fünf Kuramas im HQ an. Dort herrschte allgemein eine ruhige Stimmung, nur einige waren dabei, sich bereit zu machen, denn heute Abend brach auch der Inner der Kuramas zur "Nachtschicht" auf. Das hiess eigentlich nur, dass einige von ihnen auskundschaften gingen.

Sakura verspürte das Bedürfnis nach etwas Action und deshalb ging sie schnurstracks auf Naruto zu, der sein Motorrad bereitmachte.

"Hey, Naruto!"

"Saku, wie gehts?", fragte dieser und grinste.

"Gut, danke und dir?"

"Bestens. Ich freu  mich auf etwas Spannung. Wir wollen Anhaltspunkte über die Lage des Taka-HQ herausfinden. Hoffentlich haben wir etwas Glück."

"Aber sag mal, ist der Outer so geschwächt von der letzten Schlacht, dass wir das jetzt übernehmen?"

Naruto nickte. "Na ja, es geht ihnen nicht besser als uns, du weisst ja ungefähr wie viele Verletzte vom Outer im Lazarett liegen."

"Ja, das stimmt. Naruto, sag mal...kann ich mitkommen? Ich meine, auf die Nachtschicht?"

Sie sah es Naruto direkt an, dass es davon nicht unbedingt begeistert war und das tat Sakura irgendwie weh.

"Ich weiss nicht..."

Nein, es machte sie wütend. "Warum nicht? An die Blood Zones hast du mich doch auch immer gelassen!"

Narutos Blick war schwer zu deuten, jedenfalls drehte er sich um. "Lass es, Sakura."

Sie wusste warum. Es war wegen Sasuke. Er hatte Angst, dass sie nicht mehr stark genug sein würde, gegen die Takas anzutreten. So ein Schwachsinn! Sie würde gegen jeden Taka antreten - ausser Sasuke.

"Was soll das, Naruto? Seit wann reden Kuramas denn nicht mehr miteinander?"

Naruto hielt inne und drehte sich um. "Tut mir leid, Sakura. Wenn du willst darfst du natürlich mitkommen. Aber nur wenn du bei mir mitfährst."

Sie nickte, seine Reaktion vorhin tat ihr aber immer noch weh. Andererseits verstand sie ihn auch, denn Naruto wollte immer nur das beste für seine Leute und ihm war durchaus bewusst, dass Sakura nicht gerade die stärkste Kämpferin in den Fox-Kreisen markierte. Aber trotzdem.

Die Traurigkeit musste sich wohl in ihrem Gesicht wiederspiegeln denn Naruto kam auf sie zu, umarmte sie und drückte sie an sich. "Hey, sei nicht böse. Wir müssen halt aufpassen."

"Ich weiss ja, dass ihr nicht glücklich seid, mit dem was ich mache oder gemacht habe. Aber es gibt euch nicht das Recht mich zu behandeln wie ein kleines Kind. Ich kann doch immer noch selber entscheiden."

Er nickte. "Es tut mir leid. Komm mit mir und das geht klar. Versprochen."
 

Sie assen gemeinsam noch etwas zu Abend und als es dann langsam aber sicher dunkel wurde, machten sie sich bereit.

Sakura schaute noch schnell bei Tsunade vorbei, die ihr nur ans Herz legte gut aufzupassen und schön bei Naruto zu bleiben, dann gesellte sie sich zu Naruto, Sai, Neji, Gaara und Lee. Ino hatte Naruto nun ebenfalls die Erlaubnis abgerungen, mitzukommen. Nachdem er es auch Sakura erlaubt hatte, konnte er ihr diesen Wunsch ja auch schlecht abschlagen.

So machten sie sich auf den Weg durch das nächtliche Konoha, das erstaunlich belebt war. Klar, es war Freitagabend, aber da Gangkrieg herrschte und sich auch tagsüber weniger Leute auf der Strasse herumtrieben hätte man meinen können, die Leute würden eher zu Hause bleiben.

Den Kuramas kam es gerade recht, denn je mehr Leute auf der Strasse waren, umso weniger fielen sie auf.

In der Nähe der DDM parkten sie ihre Motorräder in einer Seitengasse und mischten sich dann zu Fuss unter die Leute.

Sie beschlossen, sich aufzuteilen, so gingen Neji und Lee in Richtung Park, Sai und Ino in Richtung Flusspromenade und Sakura, Gaara und Naruto steuerten die Dance Devil Mansion an.

Es verstand sich von selbst, dass sie alle ihre Bandensymbole verdeckt hielten, denn jetzt galt es, unauffällig Takas auszumachen. Naruto hatte sich seine Kapuze über den Kopf gezogen, da er in Bandenkreisen etwas zu bekannt war, als dass er sich unbemerkt in die Nähe von Takas begeben konnte.

"Gaara, bleib du hier draussen und schau dich um, Cherry und ich gehen mal rein. Ich würde den Takas durchaus zutrauen, dass sie sich auch während es Kriegs in der DDM die Kante geben.", meinte Naruto abfällig.

Eigentlich war die DDM ein Ort, den man als Gang im Krieg mied, denn genau dort würde bei einem Zusammentreffen die nächste Schlacht stattfinden. Und die DDM brauchten sie noch, es war schliesslich ihr Club.

So begaben sich Sakura und Naruto vorsichtig, aber unauffällig zum Eingang, aus dem der Bass unaufhörlich hämmerte.

An einigen Betrunkenen vorbei, die schon jetzt, obwohl es erst kurz nach elf war, kaum mehr zu zählen waren, traten sie in den Club ein, in dem ganz schön etwas abging. Keiner von ihnen hätte erwartet, dass das Nachtleben, besonders in diesem Club, noch genauso stattfinden würde wie sonst. Schliesslich war Krieg, die Strassen unsicher und die DDM  der Club von den rivalisierenden Gangs. Aber vielleicht vermuteten die Leute ja, dass sie genau deshalb hier nicht aufkreuzen würden.

Wie dem auch war, sie mussten jetzt auskundschaften. Und tatsächlich sichteten sie schneller als gedacht ein Zielobjekt. Eine kleine Gruppe von Outer-Takas, die aber gerade dabei waren zu gehen.

Naruto hatte schon sein Handy gezückt und Gaara eine Nachricht geschickt, dass er sich mit Neji und Lee an ihre Fersen heften solle.

Für die Naruto und Sakura ging die Suche abermals weiter, doch da war etwas ganz anderes, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. 

In der Lounge der Kuramas, die sonst aus Ehrfurchtsgründen freigehalten wurde, sass plötzlich eine ganze Gruppe von Leuten. Und in der Taka-Ecke war genau dasselbe der Fall. Wahrscheinlich hatten die gewartet, bis die Takas den Raum verliessen.

"Wer ist das?", fragte Sakura den ebenfalls verdutzen Naruto.

Er schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung. Aber die tragen auch alle ein Symbol, schau!"

In der Tat. Die Armtattoos dieser Typen zeigten eine Raubkatze mit gebleckten Zähnen. 

"Lass uns mal in die Nähe gehen. Diese Lounges dürfen nur von den Gangs besetzt werden."

Sakura schlich also hinter Naruto her und sie stellten sich unauffällig an einen Stehtisch, der sich ganz nahe bei der Kurama-Ecke befand.

Einer, der irgendwie aussah wie der Anführer hob seine Bierflasche und grinste. "Lasst uns darauf anstossen, dass weder die Kuramas noch die Takas hier sind! Die beiden führen nämlich Krieg. Na ja, Krieg ist nichts Schönes, aber uns stört's jedenfalls nicht!"

Das darauffolgende Lachen war dreckig. Anders konnte es Sakura beim besten Willen nicht bezeichnen. Und das zustimmende Gelächter und Gejohle seiner Kollegen unterstrich das nur noch.

"Nun, wie auch immer, für uns und für viele andere der Gangs, die immer im Schatten dieser beiden haben stehen müssen, bietet das eine Chance. Solange die sich bekämpfen, haben wir freie Bahn, hier in den Clubs und eigentlich auch sonst überall!"

Wieder dieses Gejohle. 

Ein Blick in Narutos Gesicht verriet, dass ihm das genauso gegen den Strich ging wie ihr.

"Die Takas und die Kuramas kämpfen um die Herrschaft über die Strassen! Aber da haben wir anderen Gangs auch ein Wörtchen mitzureden! Wir, die Jaguar Riots, werden zu den ganz Grossen gehören, das verspreche ich euch!"

In diesem Moment vibrierte Narutos Handy, worauf er meinte: "Lassen wir diese Hochstapler. Als ob die jemals so werden könnten, wie wir! Sai hat geschrieben, dass er und Ino an einer weiteren Quelle dran sind und wir zu ihnen kommen sollen!"

Sakura nickte. So sehr sie sich auch über diese Dummköpfe, diese Jaguar Riots, ärgerte, wusste sie doch, dass es wichtiger war,jetzt die Takas im Auge zu behalten.

Die beiden verliessen die DDM und machten sich auf den Weg zu den Motorrädern, wo sie Sai und Ino trafen.

"Da ist eine Gruppe des Inner. Die sind in Aufbruchstimmung, deshalb sollten wir keine Zeit verlieren!", flüstere Ino und Sai nickte zustimmend. Aus der Richtung des Parks hörte man das Aufheulen von Motoren.

Sai und Ino fuhren als erste los, Naruto und Sakura eine Minute später. Ino gab Sakura per Handy durch, wo sie lang fuhren, damit Naruto nicht den selben Weg wie Sai einschlug.

Eine satte Stunde fuhren sie durch die Strassen der Stadt, da die Takas irgendwie haken zu schlagen schienen und  sich noch hier und dort in einem Club einen Drink zu gönnen. Es war ganz schön kühl und der Wind drang durch Sakuras Jacke. Unwillkürlich fragte sie sich, was Sasuke gerade so machte.

Ob er auch irgendwo da draussen war?

"Sakuraaaa!"

"W-was?"

"Sag mir ob ich rechts oder links abbiegen soll!"

"Oh, sorry! Ino, welche Richtung?"

Aus dem Handy kam eine deprimierte Stimme. "Vergesst es, wir haben sie aus den Augen verloren. Wir durften nicht zu nahe auffahren. Wir sind nur bis in die Vierundzwanzigste im North gekommen. Wir fahren zurück, ich sag Gaara und den anderen Bescheid."

"Alles klar. Naruto, sie haben sie verloren, wir sollten auch zurück. Ich denke, wir kommen hier nicht mehr weiter."

Dieser nickte nur, wendete scharf, aber geschickt und schlug die Strasse in Richtung East ein. 
 

Beim Eintreffen ins HQ wurden sie gleich von einer Schar Kuramas umringt, die natürlich wissen wollten, was die Erkundungstour ergeben hatte und das machte es doppelt so bitter, sie nun enttäuschen zu müssen.

"Hey, Naruto, du hast noch etwas vergessen", flüsterte sie ihm zu.

"Aber klar!" Und sofort erzählte er noch, was er in der DDM von diesen Jaguar Riots gehört hatte. 

Dieselbe Empörung machte sich breit, die Sakura auch gespürt hatte. Tja, so etwas verletzte ganz klar den Bandenstolz der Kuramas. Nur hatten sie im Moment keine Zeit, sich um diese komische Bande zu kümmern und deshalb blieb es bei einer allgemeinen Verstimmtheit.

Shikamaru meinte, dass die kleinen Gangs einfach im Auge behalten werden sollten. Wahrscheinlich war das sowieso nur bedeutungsloses Gerede unter Einfluss von etwas fröhlich stimmendem Alkohol gewesen. Jaguar Riots - so ein Blödsinn.

Sakura hatte irgendwie keine Lust, heute im HQ zu übernachten und so brachte Lee sie netterweise mit de Bandenauto nach Hause, wo sie sich erst einmal unter die Dusche stellte.

Es war zwar reichlich spät, aber irgendwie war sie ganz und gar nicht müde. Tsunade hatte ihr noch eine SMS geschrieben, dass sie das Wochenende im HQ verbringen würde, um Shizune und die anderen zu unterstützen. Sie war an ihrem Arbeitsplatz in der Anwaltskanzlei seit dem Battle krank geschrieben. 

Jedenfalls wälzte sie sich jetzt in ihrem Bett von einer Seite auf die andere, ohne dass sie einschlafen konnte.

Sie versuchte, ein bisschen für die riesige Mathe-Prüfung zu lernen, was auch erstaunlich gut klappte, aber nach einer Stunde hatte sie genug. 

Das Problem war, dass sie sich immer noch nicht müde fühlte.

Kurzerhand schnappte sie sich ihre Jacke und verliess das Haus. Vielleicht brauchte sie einfach etwas Luft. 

Der West Park lag nicht weit von Tsunades Wohnblock entfernt und sie beschloss, dorthin zu gehen. Es war inzwischen viertel nach zwei Uhr nachts.

Sakura mochte den West Park, eigentlich mochte sie von allen Vierteln das West am liebsten, da es der ruhigste Stadtteil war. Das Nachtleben fand eher in der Downtown, in einem Teil des Norths und in einem Teil des Souths statt, aber hier hatte man von Nachtschwärmern so ziemlich seine Ruhe. Im Moment war keine Menschenseele im Park anzutreffen.

Der Park war längst nicht so schön wie der Gold Park und auch etwas weniger gepflegt, aber immerhin besass er einen kleinen Brunnen in seiner Mitte, in dem sich nun das fahle Mondlicht sanft glitzernd im dunklen Wasser brach.

Sie mochte diesen Park auch lieber als der Gold Park, denn er war kein Zeichen dafür, wie reich dieses Viertel war. Er zeugte nicht von Arroganz und Überheblichkeit. Er war einfach ein stinknormaler Park, wie es ihn in jedem Viertel und in der Downtown gab.

Und dieses Gefühl von Normalität war es, was sie im Moment benötigte.

Sie war innerlich immer noch so aufgewühlt und fühlte sich hin- und hergerissen. Dieser Zwiespalt, in dem sie und Sasuke sich befanden wurde einfach immerzu spürbarer. Es belastete sie rund um die Uhr und sie fragte sich langsam, was das alles sollte. Dieser Krieg, die Feindschaft, die Bandenkämpfe - nie hatte sie irgendetwas davon in Frage gestellt, aber jetzt, da sie wusste, das ein Mensch, den sie liebte unter ihren Feinden war... jedes Mal musste sie befürchten, dass einer ihrer Freunde ihm etwas antun könnte oder umgekehrt.

Langsam verlor sie den Halt, den sie sich aufgebaut hatte und das fühlte sich mehr als beunruhigend an. Irgendwie wusste sie gar nicht mehr, wer sie war und was sie vom Leben wollte. Warum war sie an jenem Tag überhaupt von diesem DJ ausgewählt worden, um zu tanzen? Und warum er?

Nein, sie bereute es ja eigentlich überhaupt nicht, ihn kennengelernt zu haben. Es fühlte sich jedes Mal einfach nur gut an, bei ihm zu sein. Aber wenn er kein Taka wäre... oder sie keine Kurama...

Sie setzte sich auf den Brunnenrand und tauchte ihre Hand in das kühle Nass, dass sich so erfrischend anfühlte, als würde es all ihre Sorgen wegspülen.

Jedoch kamen sie wieder, die Sorgen. Sie hatte sich zwar vorgenommen, nicht mehr so viel zu weinen, aber im Moment war einfach alles so schwierig, dass sie nicht anders konnte, als ihre Angst und ihre Traurigkeit in Form von Tränen rauszulassen.

Die Tränen tropften von ihre Wange in das dunkle Wasser, wo sie winzig kleine Wellen verursachten.

"Warum ist nur alles so gekommen?", fragte sie sich selbst. 

"Ganz schön scheisse, was?"

Um ein Haar wäre Sakura vor Schreck in den Brunnen gefallen, jedoch packte sie jemand am Arm. Natürlich wusste sie sofort, wer es war.

Sie schämte sich. Sie wollte vor ihm nicht die ständige Heulsuse markieren und deshalb drehte sie sich weg.

"Was machst du hier?", fragte sie, so beherrscht wie es momentan ihr möglich war.

"Mir wurde die Nachtwache aufgebrummt. Und da sowieso nichts los ist hab ich das ganze Deidara überlassen und bin stattdessen zu dir gekommen. Doch bei dir war niemand zu Hause und dann hab ich dich gerade noch um die Ecke verschwinden sehen."

Er grinste und sie drehte sich jetzt trotzdem zu ihm um. Erst jetzt, als sie ihn so ansah merkte sie, wie kalt es eigentlich war. Er trug nämlich eine Mütze und eine ziemlich warm aussehende Jacke. 

Unwillkürlich fröstelte sie. 

"Ist dir kalt?"

"Nein, nein geht schon."

"Wie du willst. Aber sag mir nicht ich hätte dich nicht gefragt." Er grinste. "Aber mal im ernst: Was bringt dich dazu mitten in der Nacht in den Park zu gehen und zu weinen?"

Sie konnte ihm beim besten Willen nicht in die Augen schauen. Es war ja seinetwegen. Nicht, dass es seine Schuld war, dass sie sich so hin- und hergerissen fühlte.

"Weisst du...wir sind uns so nah...aber trotzdem gibt es so viel, was im Dunkeln liegt. Ich würde dir alles erzählen, aber bei genauerem Nachdenken merke ich, dass es trotzdem nicht alles wäre. Die Gangs sind die Sachen von uns, die wir niemandem Aussenstehenden preisgeben dürfen. Und schon gar nicht dem Feind." Sie musste sich ganz schön auf die Zähne beissen, um nicht wieder zu weinen.

Er nickte nur. "Ich weiss. Aber es fühlt sich nicht an, als wäre es falsch, also kann es nicht falsch sein."

Sie hob den Kopf. "Warum will uns dann jeder zu verstehen geben, dass es genau das eben ist?"

"Weil sie es nicht selber erleben. Ganz einfach."

"Sie sind gebunden an das, was von Kuramas und Takas gesagt wird. Sie haben keine eigene Meinung, sie vertreten nun mal die Meinung, die man eben vertritt, als Taka oder Kurama. Sie wollen auch gar nicht wissen, wie die anderen sind. Sie wollen das schlechte Bild des jeweils anderen beibehalten. Auch ich wollte das und du bestimmt auch. Aber dann ist dieser durchgeknallte DJ gekommen und hat mal die Vorurteile übergangen und uns ausgewählt. Obwohl ich glaube, dass du gar nicht bemerkt hast, dass ich ein Taka-Tattoo trage."

Sakura lachte ein wenig. Seine Worte wärmten ihre Seele. Es war wirklich so: Keiner hatte das erlebt, was sie erlebt hatten. Aber die Angst blieb.

Sasuke hatte sich inzwischen neben sie gesetzt und legte ihr nun die Hand auf die Schulter. "Sakura, mir ist egal, was die anderen sagen...ich weiss, dass die Gangs dazwischen sind und ich weiss, dass wir das alles immer voreinander geheim halten müssen, aber so lange es nur das ist, ist es mir gleichgültig... ich will dich nicht aufgeben... nie."

Die Tatsache, dass es ihm nicht unbedingt leicht fiel, das alles zu sagen, machte seine Worte nur noch echter und wertvoller für sie.Ihr Herz klopfte und ihr wurde ganz warm. Ohne nachzudenken legte sie den Kopf an seine Brust und er drückte sie an sich.

"Vielen Dank, dass ich dir begegnen durfte, Sasuke."

Er lacht leise. "Sag das dem durchgeknallten DJ. Ich hab mir vorgenommen, dem Typen einen Dankesbrief zu schreiben."

Auch sie begann zu lachen. "Ich will aber auch unterschreiben, ja?"
 

Sasuke begleitete sie zurück zur Wohnung, wo Sakura ihn schlussendlich einlud zu bleiben. Sie wollte jetzt bei ihm sein.

Und so schauten sie sich zusammen einen Film an. Die Wahl fiel auf Star Wars, mit der Begründung, dass man auch mal aus dem Leben flüchten müsse und dass im Science Fiction - Universum sowieso alles besser war.

"Prinzessin Leia hat eine ganz schön schicke Frisur. Würde dir auch stehen", witzelte er und sie konterte. "Solange du dir kein Vorbild an Lukes 70er- Haarschnitt nimmst ist alles okay."

"Alles klar, Skywalker."

Als der Film zu Ende war, war es beinahe Morgen und die beiden begaben sich trotzdem einmal ins Bett. Er legte den Arm um sie und drückte ihr, wie gewohnt einen Kuss auf dem Mund und einen auf die Stirn, bevor sie einschliefen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
soo danke für die Geduld!
Hier ist das neue Kapi!
Ich freue mich auf eure Kommis^^

glg ximi

P.S bis zum nächsten wird es auch wieder eine Weile dauern. =/ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2014-06-25T19:21:18+00:00 25.06.2014 21:21
richtig cooles kapi^^
Von:  Princess-Touko
2013-09-24T19:08:52+00:00 24.09.2013 21:08
Wieder ein total tolles Kapitel ^^ Sasuke und Sakura sind so ein süßes Paar <3 Und die Steckbriefe der Charaktere sind auch sehr infomativ ^^ Super toll, mach weiter so ;)

Deine treue Leserin
sasukes_prinzessin
Antwort von:  ximi
08.10.2013 22:55
Dankeschön^^
Ich hab richtig Gefallen daran gefunden, Steckbriefe zu erstellen^^

glg ximi
Von: abgemeldet
2013-09-23T19:43:09+00:00 23.09.2013 21:43
das neue kapi ist einfach genial geworden ;D
bin schon gespannt wie es weitergeht.
vl kannst du mir dieses mal auch wieder eine ENS schicken, wenn es weitergeht ^^
danke im voraus.

Lg sakura-uchiha1
Von:  kikotoshiyama
2013-09-23T19:32:24+00:00 23.09.2013 21:32
Spitzen Kap^^
lg kiko
Von:  _annuschka_
2013-09-23T13:02:11+00:00 23.09.2013 15:02
wa wie schön
ok tut mir leid, das der komi so kurz ist, aber mein iphone ist kaputt und der pc streikt...=(
deswegen echt hammer kapi weiter so

lg
Von:  DarkBloodyKiss
2013-09-23T11:34:58+00:00 23.09.2013 13:34
Tagchen ^^
Super tolles Kappi !!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!

glg & einen tollen Wochenstart DarkBloodyKiss ^^


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