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Come on Baby let´s play the Game of Love

von

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„Verdammt Uruha was hast du getan?“

Als Ruki die Stimme vor der Türe hörte zuckte er sichtlich zusammen. Seit Tagen schon hatte er sich in diesem Zimmer verkrochen und nur unter Druck gegessen oder getrunken. Ins Badezimmer war er auch nur gegangen wenn er sich sicher sei konnte, dass ihn niemand begegnete.

„Du bist grausam, ein Ungeheuer, du gehörst echt weggesperrt!“

Der Blondhaarige saß in einer Ecke und hatte die Knie angezogen.

„Jetzt halt die Klappe Kai, du bist doch so ein Menschenflüsterer, hol ihn da raus.“

„Du Türe ist abgeschlossen von innen...“

Von außen hörte Ruki das klimpern eines Schlüsselbundes. Ihm stockte der Atem als die Türe sich langsam öffnete.

„Vergiss es. Du bleibst draußen. Geh von mir aus paar Leute abknallen, aber hier ist erst einmal Sperrgebiet.“

Uruha bekam von Kai die Türe vor der Nase zugeknallt. Dann sah er zu Aoi, der grinsend weg sah.

„Du kannst froh sein, das die kleine Hexe zu dir gehört.“

Die Stimme des braunhaarigen war nicht mehr als ein zischen. Aoi packte ihm besänftigend an der Schulter und zog ihn mit sich.

„Glaub mir, du wirst Kai noch brav danke sagen.“
 

Kai schloss die Türe etwas zu feste, was den Kleineren hoch schrecken ließ. Mit dem Rücken an der Wand, kam er sich vor wie ein gejagtes Tier, welches man in die Enge getrieben hatte. Er musterte den anderen genau, jeden Zentimeter. Genauso tat es der Dunkelhaarige.

Kai blieb erst einmal auf der anderen Seite des Raumes und setzte sich auf einen Stuhl. Einige Minuten lang herrschte schweigen zwischen den Beiden. Kai kratzte sich letztendlich am Hinterkopf und seufzte.

„Du kannst dich auch ruhig hinsetzen. Von mir aus auch da drüber, ich bleib hier sitzen.“

Gerade als Ruki zu Boden geblickt hatte, sprach Kai ihn an, was die Aufmerksamkeit wieder auf ihn zog.

„Ich weiß im Groben was vor einer Woche passiert ist.“

Ruki sah zur Seite. Kai schüttelte den Kopf. So würde das nie was werden. Er überlegte kurz. Uruha hatte angedeutet das der Blonde vermutlich nichts sagen würde. Hatte er selbst ja auch lange genug gebraucht, bis Ruki sich mal dazu durchgerungen hatte ein paar Sätze mit dem Yakuza zu wechseln.

„Ich bin nicht hier um dir irgendetwas an zu tun. Du kannst dich nicht ewig hier einsperren, in der Hoffnung, dass sich alles im Sand verläuft. Ich will dir helfen, aber dafür musst du mit mir reden.“

Ruki schüttelte kaum merklich den Kopf. Wie wollt der Typ ihm helfen? Wollte er für ihn Uruha eine Kugel in den Kopf jagen, ihn im Schlaf erdrosseln oder erstechen? Wohl kaum. Wie also sollte man ihm dann helfen können?

„Ruki, bitte sag irgendwas. Was Uruha getan hat, hat für mich den Bogen überspannt. Er ist ein Arschloch, selbstverliebt und einfach nur krank. Er ist ein Mensch der nur die Kontrolle über jemanden haben will. Dafür geht er auch über Leichen, wenn es sein muss.“

Das wusste der Kleinere auch so. Das brauchte der Typ ihm nun wirklich nicht zu sagen.

„Du hast nur einen Vorteil ihm gegenüber.“

Vorteil? Ruki sah Kai zwar immer noch misstrauisch an, aber eine gewisse Neugier schwang in seinem Blick mit. Vorteile waren immer gut. Natürlich hatte Kai dies bemerkt und er lächelte kurz. Na wenigstens hatte er jetzt seine volle Aufmerksamkeit.

„Du bist immer noch hier in seinem Haus und nicht auf der Straße. So ganz hat er das Interesse an dir noch nicht verloren. Deswegen bin ich auch hier.“

Wusste er es doch. Genervt sah Ruki wieder weg.

„Verschwinde einfach“

Ruki schrie den anderen nicht an auch wenn er es gern getan hätte. Irgendetwas in seinem Inneren hielt ihn davon ab.

„Ich hab nicht gesagt das ich hier sitze um Uruha einen gefallen zu tun, oder? Ich hab gesagt ich sitze hier, weil ich dir helfen will. Außerdem muss diesem egoistischen Penner mal in die Schranken gewiesen werden.“

Kai stand auf und ging ein paar Schritte auf den Tänzer zu.

„Irgendetwas sagt mir dass du das kannst.“

Der Puls des Kleineren stieg an, als der andere näher kam. Warnend sah er ihm entgegen, aber Kai hielt das nicht ab.

„ Lass mich dir helfen“

Ruki´s Mund öffnete sich. Er wollte irgendetwas sagen, wollte sich verteidigen, wollte, dass der Andere ging, aber er brachte kein Wort hervor. Stattdessen sah er ihn einfach nur an. Kai blieb stehen. Er wollte ihm nicht zu nahe kommen. Ruki sollte merken, dass er ihm seinen Freiraum lassen wollte, sodass er ihm jeder Zeit ausweichen konnte. Langsam streckte er ihm die Hand entgegen.

„Durch Aoi kenne ich Uruha in- und auswendig. Ich kann gegen ihn nichts machen, schon alleine weil ich der Freund seines besten Freundes bin. Seines einzigen Freundes. Das einzigste was ich machen kann und das verspreche ich dir, ist es ihn für eine gewisse Zeit von dir fern zu halten.“

Diese Stimme, dieser warme Blick. Es beruhigte Ruki auf eine gewisse Art und Weise. Ruki fuhr sich durch die blonde Mähne und zögerte.

„Stell dich doch erst einmal vor.“

Kai sah ihn verdutzt an, doch lachte er dann peinlich berührt auf .

„Oh... tut mir leid. Kai...“

Verdammt. Dieses herzliche und ehrliche lachen.

„Ich will, dass Uruha diesen Schmerz spürt, den er anderen zufügt. Ich will die selbe Angst und Verzweiflung in seinen Augen sehen...“

Kai grinste breit, als er Rukis Hand in der seinen spürte.


 

„Ich hoffe, dass dir noch drei Tage schlecht ist Takashima Kouyou.“

Der Angesprochene, murrte als er in die Küche geschlurft kam. Er sah aus als ob er jeden Moment tot umfallen wollte. Seufzend setzte er sich an den Küchentisch und hielt sich den Kopf.

„Interessiert es dich gar nicht wie es Reita geht oder wo er gerade ist?“

Kais aufgebrachte Stimme hämmerte in dem Kopf des Braunhaarigen wie ein Presslufthammer auf Beton.

„Aoi bring ihn zum schweigen, sonst mach ich das“

Der Schwarzhaarige stellte seinem Freund ein Glas Wasser und eine Tablette hin.

„Ich habe letzte Nacht versucht dir den Rücken zu stärken, dafür hab ich jetzt ein blaues Auge. Da musst du diesmal selber durch“

Uruha sah Aoi an und dann Kai. Er hätte niemals mit solch einem emotionalen Ausbruch von ihm gerechnet.

„Der Arzt war diese Nacht noch da, er hat dich und Reita versorgt. Er liegt oben und schläft erst einmal.“

Uruha nickte. Die Bilder die sich in sein Kopf drängten, versuchte er krampfhaft zu über gehen.

„Er hat mit Schuld.“

Kai schnaufte verächtlich.

„Such nicht immer die Schuld bei Anderen. Jeder trägt an dieser Situation mit bei. Du, Aoi, Reita und ich auch. Wenn ich auch noch nicht genau weiß was.“

Aoi sah seinen Partner besorgt an. So wie Kai sich aufregte, konnte man meinen er würde jeden Moment einen Herzinfarkt erleiden.

Kopfschüttelnd stand Uruha auf.

„Wo willst du hin? Ich bin noch nicht fertig?!“

Kais Gekeife ließ Uruha nervös werden.

„Halt doch mal einen Moment die Luft an. DU bist ja schlimmer als ein Weib mit deinem herum Gezeter!“

Die flache Handinnenfläche des Yakuzas traf die Tischplatte.

„Ja verdammt, ich hab gestern zu viel getrunken und die Kontrolle verloren. Ich bin nicht Stolz darauf, aber rückgängig machen kann ich es auch nicht, verdammt!“

Kai fiel die Kinnlade runter als ihn Uruha so anfuhr.

„Du hast überhaupt keine Ahnung. Es geht hier schon lange nicht mehr darum, dass Takanori Schaden nehmen soll. Es geht darum, dass ich Schaden nehme. Ich weiß, dass sich das für dich jetzt wieder egoistisch anhören muss, mag es vielleicht auch in gewisser Weise sein, aber du kannst mir glauben, dass ist es nicht was mich so wütend macht.“

Aoi stand auf und stellte sich zwischen die Beiden. Mit sanfter Gewalt drückte er Uruha auf Abstand.

„Ich würde tauschen wenn ich könnte. Ich würde alles geben, damit er jetzt hier stehen könnte und ich im Krankenhaus liegen würde.“

Kai schluckte. Normalerweise hätte er Uruha nicht ein einziges Wort geglaubt, aber als er in dessen Augen sah. Diese Angst und Verzweiflung sah, verkrampfte sich sein Körper.

Ihm fielen die Worte wieder ein, die Ruki ihm gesagt hatte. Er hatte es, wenn auch unbewusst geschafft, sich an dem Yakuza zu rächen.

„Das was du für Aoi bist, ist er für mich.“

Kai biss sich auf die Unterlippe und sah zu Boden.

„Er ist mein Leben...“
 

Kai war in den nächsten Tagen und Wochen so gut wie jeden Tag bei Ruki gewesen. Er hatte ihn, wenn auch nur mit ganz kleinen Erfolgen, seelisch und auch körperlich gestärkt. Und auch wenn er Uruha von dem Blonden fern halten konnte, so war das auf Dauer keine Lösung.

Langsam trat er ins Zimmer des Tänzers. Dieser sah von seinem Buch auf.

Kai hatte sich schon seit letztem Abend darüber Gedanken gemacht, wie er den anderen dazu bringen konnte Uruhas Befehl, wie er es nannte, nach zu kommen.

„Wie wäre es mit Schoppen und Frisör?“

Fragte er vorsichtig. Ruki überlegte einen Moment und nickte.

„Ich würde so gerne mal hier raus, Kai. Gerne.“

Kai nickte grinsend.

„Schön, dann sehen wir uns in einer viertel Stunde unten.“

Der Schwarzhaarige kam sich mit jeder Treppenstufe die er weiter runter ging dümmer vor. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass Ruki ihm das mehr als übel nehmen würde. Seufzend suchte er seinen Autoschlüssel und zündete sich eine Zigarette an.

Ruki kam langsam die Treppe runter und lächelte Kai schwach entgegen.

„Können wir?“

Der Blonde nickte und kurz darauf waren die beiden auf dem Weg in die Stadt.
 

Ruki genoss den Tag sichtlich, was Kai wieder deutliche Pluspunkte einbrachte was das Vertrauen des Kleineren anbelangte. Leise vor sich hin lächelnd beobachtete er den Blonden, beim Frisör, beim Schoppen, beim essen. Er hasste Uruha für das, was er Ruki angetan hatte. Er konnte einfach nicht verstehen warum ein Mensch so grausam sein konnte. Vermutlich würde er es auch nie.

Als Kai das nächste mal auf die Uhr schaute, waren die beiden gerade dabei Kleinigkeit zu essen. Er verschluckte sich.

„Oh, wir müssen zurück.“

Meinte er etwas kleinlaut und sah ihn Rukis fragendes Gesicht.

„Ähm, also...“

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, während der Blonde die Stäbchen bei Seite legte und sich Arme verschränkend zurück lehnte.

„Was ist los?“

Die Ernsthaftigkeit ließ Kai ein Gefühl des erwischt seins aufkommen.

„Also.. Uruha will, dass du ihn heute Abend zu einem Geschäftsessen begleitest.“

In dem Gesicht des Kleineren konnte Kai keine Regung erkennen, was ihn noch nervöser machte als er in diesem Moment eh schon war. Die Sekunden kamen ihm vor wie eine Ewigkeit in denen Schweigen zwischen Beiden herrschte.

„Vergiss es. Das mach ich nicht.“

Kai starrte ihn mit offenen Mund an.

„D..das... doch machst du.“

Die dunklen Augen Rukis funkelten sein Gegenüber an.

„Denkst du wirklich ich bin so blöd? Meinst du, mir ist nicht aufgefallen, daas du nicht so gelöst bist wie sonst? Da konnte doch nur was hinter stecken. Es hat mich interessiert wie lange du brauchst um mit der Sprache raus zu rücken.“

Ruki stand auf. Irgendwie kam er sich in diesem Moment verarscht vor. Er hatte mit allem gerechnet, aber dass er diesen Mistkerl heute Abend irgendwohin begleiten sollte.

Nein, alles würde er tun. Alles, nur das nicht.

Kai sah ihm hinterher ehe er schnell bezahlte und ihm mit samt den Tüten hinterher lief.

„Jetzt komm schon, du brauchst doch nichts zu machen. Du gehst nur mit, sagst kein Wort und siehst einfach nur hübsch aus. Uruha ist eh viel zu beschäftigt, als das er auf krumme Gedanken kommen könnte.“

Stur ging Ruki weiter, ohne ein Wort zu sagen.

„Ruki komm schon, bitte.“

Kai ließ die Tüten fallen und stellte sich vor ihn. Versperrte ihm den Weg.

„Für mich wird das auch immer schwieriger. Langsam gehen mir auch die Ausreden aus.“

Ruki holte tief Luft und als er in Kais Augen sah hoffte er, dass dieser nicht anfing zu Weinen. Der Schwarzhaarige hatte auf ihn sowieso eine unschlagbare Wirkung. Er wirkte so unschuldig und rein. Es war so verdammt schwer für ihn, Kai eine Bitte abzuschlagen.

„Meine Güte ja, wenn es denn sein muss.“

Er hatte vor weiter zu gehen, aber dann spürte er wie sich die zwei Arme um ihn legten. Sichtlich überfordert erwiderte er die Umarmung von Kai.

„Danke...“

Es war nur ein kaum hörbares Flüstern. Ruki wusste das die Reaktion von Kai echt war. Er spürte es innerlich.


 

Uruha hatte die Küche ohne ein weiteres Wort verlassen, er wollte jetzt allein sein. Er musste nach denken. Den Kopf frei kriegen. Wenn doch diese höllischen Kopfschmerzen nicht gewesen wären. Langsam ging er die Stufen runter nach draußen.

Der feine Kies knirschte unter den Schuhen Uruhas. Er zündete sich eine Zigarette an.

Es kamen so viele in Frage, die ihm Schaden wollten, genauso viele wussten, dass seine größte Schwäche der blonde Tänzer war.
 

Aoi stand an der großen Eingangstüre und beobachtete den Yakuza. Kopfschüttelnd hatte er die Hände in der Hosentasche. Noch nie hatte er den anderen so erlebt. Er hätte nie gedacht das es mal jemanden im Leben Uruhas geben würde für den er alles riskieren würde. Langsam ging er die Stufen runter auf den Braunhaarigen zu.

Uruha sah über die Schulter hinweg dem anderen entgegen und ohne Gegenwehr ließ er sich um drehen.

Aoi musterte ihn ganz genau, strich ihm sanft ein paar widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er dessen Gesicht in beide Hände nahm. Uruha erwiderte den Blick und holte tief Luft. Er wollte etwas sagen, doch schüttelte der ältere bloß den Kopf und lehnte seine Stirne gegen die Uruhas.

Der Yakuza war froh das Aoi da war. Schon immer war er dessen einziger Halt gewesen. Immer war er da gewesen und hatte ihm mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hatte immer den Rücken des Jüngeren frei gehalten, egal ob Uruha recht hatte mit dem was er tat.

„Du musst das nicht alleine machen. Ich helfe dir. Ich und Kai. Wir lassen nicht zu das du daran zerbrichst.“

Uruhas Hände suchten bei den Worten Aoi´s ehe er langsam nickte und aufsah, als sich ihnen jemand näherte.

Kai kam mit eine leichten Grinsen im Gesicht auf die Beiden zu.

„Shinji hat gerade angerufen. Er ist wach.“
 

Ruki lief nervös in seinem Zimmer auf und ab. Warum hatte er Kai zugestimmt? Warum verdammt?

Er biss sich auf die Unterlippe und sah immer wieder in den Spiegel als ob darin die Antwort zu finden war.

„Ach verdammt, egal jetzt.“

Tief holte er Luft und verließ dann das Zimmer. Unten hörte er Kai wieder mit Uruha diskutieren. Er hatte sich schon des öfteren gefragt warum der Yakuza dies duldete. Nur weil er Aois Freund war?

Kai murrte genervt und winkte ab als er zur Treppe hoch sah.

„Wow“

Uruha und Aoi folgten seinem Blick. Der Yakuza hob die Augenbraue. Das Ruki auf ihn, von Anfang an, einen gewissen Reiz hatte, okay. Aber der Anblick der sich ihm gerade bot, hätte ihn fast umgehauen. Fast hatte er schon vergessen warum Ruki ihn so faszinierte.

Jeder Schritt, den Ruki nach unten machte wirkte elegant. Dieser schlanke Körper an den die Kleidung sich perfekt anpasste. Diese makellose Haut, die vollen Lippen und dieser stechende Blick. Ja es waren diese wunderschönen Augen gewesen, die ihn fasziniert haben.

Die Blicke der Beiden trafen sich und es war wie zwei Naturgewalten die Aufeinander trafen.
 

Schönheit. Kraft. Willensstärke. Kampf. Stolz.
 

Es war als ob in diesem Moment alles um Uruha verschwinden würde. Er sah nur noch diese Augen, die ihren Glanz zurück gewonnen hatten. Er merkte gar nicht wie er die Hand nach dem Kleineren ausstreckte. Er wollte ihn berühren, wollte diese wunderschöne Haut spüren.
 

Die Realität holte ihn aber wieder ein als jemand in seine Seite stieß. Aoi sah ihn aus dem Augenwinkel an. Kurz sah der Braunhaarige zu ihm und dann wieder zurück zu Ruki. Uruha wollte gerade etwas sagen, doch fuhr ihn Ruki drohend an.

„Halt einfach deine Klappe. Ich mach das Kai zu liebe, deswegen will ich das jetzt einfach nur schnell hinter mich bringen“

Der ganze Körper des Blonden, stand unter Strom, als er Uruha erst einfach stehen ließ und nach draußen ging. In der Dunkelheit hatte er einen Moment um durch zu atmen.

Uruha verdrehte die Augen.

„Wunderbar. Er hat seine Bissigkeit nicht verloren.“

Knurrend folgte er dem Kleineren.

Kai legte grinsend die Arme um Aoi.

„Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du das lustig findest Kai?“

Aoi lehnte sich an seinen Liebhaber und seufzte.

„Stimmt. Ich glaube einfach, das Uruha bei Ruki an seine Grenzen stößt“

Aoi grinste und nickte.

„Das ist gut möglich. Ich hoffe nur für dich, dass alles so verläuft wie du das denkst. Du kennst Uruha. Er kann eine tickende Zeitbombe sein.“

Der Ältere stand auf und stellte sich vor Kai. Er nahm das Gesicht in beide Hände und hauchte ihm einen sanften Kuss auf. Kai lachte leise und zog Aoi näher an sich.

„Ich habe Ruki meine Nummer gegeben. Wenn irgendetwas sein sollte, holen wir ihn daraus.“

Wieder hauchte Aoi ihm einen Kuss auf wanderte mit seinem Lippen zu Kais Hals.

„Wir?“

Mit sanfter Gewalt biss er in die weiche Haut. Als Antwort erntete er ein leises keuchen.


 

Uruha sah Kai irritiert an und fragte noch einmal nach. Er glaubte sich verhört zu haben, doch Kai wiederholte genau die selben Worte. Tief Luft holend vor Erleichterung musste Uruha kurz lachen. Kai sah zu Aoi und dieser hob grinsend die Schultern.

„Wir können heute Nachmittag hin. Die Ärzte wollen noch ein paar Untersuchungen machen.“

Der Braunhaarige nickte.
 

Ruki hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, hatte jegliche Versuche ein Gespräch aufzubauen abgeblockt. Er wollte nicht reden und als Uruha den Wagen parkte, wollte er fast schon fluchtartig ausstiegen. Uruha packte ihm am Arm und zog ihn zurück.

„Du hast die ganze Fahrt kein Wort gesagt, jetzt bist du auch still und hörst mir zu. Ich gebe dir einen Tipp. Bleib einfach nur an meiner Seite und sag bitte kein Wort. Das erspart dir und mir eine Menge Ärger. Verstanden?“

Ruki sah den Anderen einige Sekunden schweigend an.

„Verstanden“

Uruha nickte und stieg dann aus.
 

Ruki fand sich in einer Welt wieder, wo er niemals hin wollte. Um ihn herum Zuhälter, Drogenbosse und Dealer, Oberhäupte verschiedener Clans. Die Stimmung war merklich angespannt. Hier wurde niemandem getraut außer seiner Schusswaffen, die anscheinend jeder bei sich hatte.

Der Drang einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder rauszugehen überkam Ruki, doch spürte er die Hand Uruhas in seinem Rücken, die ihn vorwärts drückte.

Immer wieder wurde die beiden Aufgehalten und Uruha in kurze Smalltalks verwickelt ehe sie an ihren Tisch kamen. Auf dem Weg dorthin beobachtete Ruki immer wieder wie Unmengen an Geld und Drogen über die Tische wanderten und ihre Besitzer wechselten. Es war aber nicht das, was ihn schockierte, sondern die Versteigerung junger Männer und Frauen die etwas weiter vorne stattfand. Uruha beugte sich zu seinem Begleiter runter

„Wir gehen später etwas essen, ich traue denen hier nicht, aber ich muss mich hier blicken lassen.“

Ruki nickte, war aber erstaunt über die Ruhe in der Stimme des Anderen. Kurz sah er zu ihm und folgte Uruhas Blick der starr gerade aussah.

Auf die beiden kam ein Mann mittleren Alters zu, hinter ihm zwei Bodyguards.

„Lass uns allein.“

Ruki sah zwischen beiden hin und her „Du hast doch...“

Uruhas Blick traf Ruki und ließ ihn verstummen.

„Das ist eine Sache die dich jetzt nichts angeht. Lass uns allein“

Ruki biss sich auf die Zunge ehe er dann aufstand und sich entfernte.
 

„Takashima Kouyou. Lang ist es her.“

Uruha erhob sich ehe er den Kopf etwas senkte.

„Hiroto-Sama“

Die beiden Männer setzten sich. Man konnte das Verhältnis der beiden Yakuza als kompliziert erklären. Es herrschte eine gewissen Feindseligkeit zwischen Beiden, obwohl Uruha von seinem Gegenüber vor neun Jahren ausgebildet wurde. Hiroto hatte sich damals seiner angenommen, als er ihn bei einem Straßenkampf beobachtet hatte. Er hatte mehr in dem Braunhaarigen gesehen, doch hatte Uruha dem Clan den Rücken zu gekehrt und irgendwann sein eigenes Ding aufgezogen. Seit dem waren 4 Jahre vergangen und den Ärger darüber ließ Hiroto seinen Ex-Schützling bei jeder Gelegenheit wo sie sich sahen spüren.

„Wer war das? Er ist hübsch.“

Uruha ließ sein Gegenüber keine Sekunde aus den Augen, auch wenn er wusste, dass ihm hier mehr oder weniger keine große Gefahr drohte.

„Das hat dich nicht zu interessieren. Was willst du?“
 

Ruki hatte sich Abseits an eines der großen Fenster gestellt und sah raus in die Dunkelheit. Er konnte es sich jedoch nicht verkneifen immer wieder zu Uruha rüber zu sehen. Er wirkte so ruhig als er mit dem Mann sprach, doch war es als konnte er dessen innerliche Anspannung spüren. Er merkte förmlich wie Uruhas ganzer Körper unter Strom stand. Er sah es in seinem Blick, an seinen Bewegungen, wie er redete.

Gerade als er sich auf die Fensterbank setzte wurde ihm die Sicht versperrt und ein offensichtlich Betrunkener hatte sich vor ihn gestellt.

„Na Hübscher, ganz alleine?“

Dieser Gestank von Alkohol und Zigaretten riefen in Ruki Erinnerungen an die Nacht in der Uruha die Kontrolle verlor wach und Panik stieg in dem Blondhaarigen auf. Er rutschte von der Fensterbank und wollte weg, doch ein schmerzhafter Griff an seinem Oberarm hielt ihn davon ab.

„Wohin so eilig? Lass uns etwas Spaß haben“

Er spürte die kühle Wand in seinem Rücken und den glühenden Körper vor sich.

Nicht schon wieder. Nicht schon wieder. Bitte, nicht schon wieder.

Ihm schossen die Worte durch den Kopf. Er fühlte sich wie gelähmt als er die Hände dieses Typen auf sich spürte. Sie waren überall. Eine gewisse Übelkeit stieg in ihm auf. Kopfschüttelnd versuchte er dann mit aller Kraft von diesem Mistkerl los zu kommen. Die plötzliche Gegenwehr ließ ihn wütend werden und Ruki kniff die Augen zusammen. Der erwartete Schlag blieb aus. Als Ruki die Augen öffnete hatte er mit allem gerechnet nur damit nicht.


 

Es war später Nachmittag als die Drei sich auf den Weg ins Krankenhaus machten. Vor dem Zimmer in dem Ruki lag hielt Shinji wache. Der Rothaarige stand auf als Aoi, Kai und Uruha auf ihn zu kamen.

„Und? Wie geht es ihm?“

Der Angesprochene legte die Zeitung beiseite.

„Der Arzt meinte es wird wieder. Gerade schläft er.“

Kai nickte und meinte, dass Shinji eine Pause machen sollte. Er nahm diese dankend an und versprach in einer Stunde wieder da zu sein.

Uruha wollte gerade in das Zimmer rein, als sein Handy klingelte.

„Geht ihr zuerst rein“

Aoi und Kai sahen sich fragend an, taten aber dann was Uruha wollte.
 

Ruki sah zu Uruha, der die ausholende Hand abgefangen und auf den Rücken des anderen gedreht hatte.

„He... was soll das du Arschloch“

Beschwerte dieser sich laut stark. Kurz ließ Ruki den Blick schweifen. Uruhas Aktion hatte die Blicke auf sich gezogen.

„Komm her Ruki“

Es dauerte einen Moment bis die Worte ihn erreichten und er sich hinter den Größeren stellte. Im selben Augenblick ließ Uruha den anderen mit einen Stoß in den Rücken los, sodass sein Gesicht die Wand traf.

„Komm, lass uns gehen“

Uruha umfasste das Handgelenk des Kleineren und führte ihn durch die Menge nach draußen.

Erst als beide draußen angekommen waren, wagte Ruki sich aus dem Griff des Anderen zu befreien.

„Du brichst mir das Handgelenk.“

Murrend rieb er sich dieses.

„Steig einfach ein.“

Beide zuckten zusammen als ein Schuss die Stille der Nacht durchbrach.

Erschrocken sah Uruha zurück zum Eingang.

„Das gibt es doch nicht, steig ein Ruki.“

Er knallte die Türe seines Wagens zu und kam dem anderen entgegen.

„Was mischst du Penner dich ein“

Uruha grinste kalt.

„Ich kann es nicht ab, wenn sich jemand anderes an das vergehen will, was mir gehört“

Ruki bliebb die Luft weg, als Uruha dem Lauf der Waffe entgegen ging. Das darauf folgende Handgemenge nachdem Uruha sein Gegenüber entwaffnet hatte, überforderte den Tänzer sichtlich. Es war ein Reflex, dass Ruki dem Anderen helfen wollte. Doch hielten ihn zwei Männer davon ab. Es waren die Bodyguards von Hiroto, der sich zu Uruha gesellt hatte, genauso wie noch ein paar Männer.

„Halt dich daraus Kleiner. Er schafft das schon“

Die tiefe Stimme ließ ihn zusammen zucken.

Ruki wusste das Uruha stark war, hatte er das doch selbst schon zu spüren bekommen. Er wusste das er kalt sein konnte, doch was er hier sah ließ ihn erstarren. Er hatte nicht damit gerechnet das Uruha ihn beschützen würde, noch weniger das er jeden Schlag für ihn einsteckte und das wollte er nicht.

„Uruha hör auf!“

Immer wieder rief er dem Yakuza diese Worte zu.
 

Uruha schlug immer wieder auf den Anderen ein. Er hätte ihn bei sich lassen sollen. Er hätte auf das bisschen Respekt gegenüber Hiroto scheißen sollen. Jetzt stand er da und unbändige Wut brachte sein Blut zum kochen.

Er wollte nicht das ihn nochmal emand anderes anfasst. Er gehörte ihm allein und nur er durfte das. Verdammt, das Ruki ihn aber auch immer nur Ärger machen musste.

„Uruha verdammt, hör auf“

Irritiert sah er kurz über die Schulter

„Halt die Klappe. Bringt ihn weg, verdammt!“

Plötzlich war alles dunkel um ihn herum.

Uruha hatte sich ablenken lassen und seinen Gegner aus den Augen gelassen.


 

Nach einer Weile kamen Kai und Aoi wieder aus dem Zimmer von Ruki und genau in dem Moment legte Uruha auf. Auf die Frage was los sei, winkte der Yakuza ab und trat in das Zimmer. Sein Innerstes krampfte sich bei dem Anblick zusammen. Es war dunkel und eine unheimliche Stille hatte diesen Raum fest im Griff. Langsam ging er auf das Bett zu und setzte sich auf den daneben stehenden Stuhl. Sachte berührte er die Hand des Blondhaarigen, schloss sie in seine Hand. Er spürte ein leichtes zucken und blickte dann in die Augen Rukis. Als dieser etwas sagen wollte, unterband Uruha dies indem er sachte den Zeigefinger seiner freien Hand auf die weichen Lippen des Kleineren legte.
 

Als Uruha wach wurde, befand er sich in einem abgedunkelten Raum. Es brannten ein paar Kerzen, was seine Umgebung in ein warmes Licht hüllte.

Sein ganzer Körper schmerzte und als er sich aufsetzen wollte, kam es ihm vor als ob tausend Nadeln ihn durchbohrten. Fluchend ließ er sich wieder in das Kissen sinken und schloss die Augen.

Leise öffnete sich die Türe.

Es war eine hauchzarte Berührung die seine Haare aus dem Gesicht strichen. Langsam öffnete er die Augen und sah in das besorgte Gesicht Rukis.

„Wie geht es dir?“

Er half dem Yakuza, sich aufrecht hin zu setzen und besah sich dessen Wunden im Gesicht.

„Das ist meine Schuld Uruha, das tut mir Leid.“

Dieser schüttelte den Kopf.

„Das tut es nicht“

Die Antwort war leise entgegen gebracht.

„Warum hast du das getan?“

Ruki hatte sich die ganze Zeit über immer wieder die selbe Frage gestellt. Er hatte nicht verstanden warum Uruha das für ihn getan hatte. Er hatte immerhin keinen Grund dazu.

„Ich hab dir doch schon einmal gesagt, das ich nicht will das dich jemand außer mir anfasst.“

Es ging nur um Uruhas Ehre dachte sich der kleinere. Er war Uruhas Besitz, das hatte man ihm jetzt schon mehr als nur einmal deutlich vor Augen geführt. Seufzend sah er zur Seite weg.

„Ich lasse auch nicht zu das dich nochmal jemand anderes anfasst. Nie wieder“

Ruki spürte die kühlen Finger unter seinem Kinn, welches mit sanfter Gewalt forderten das er Uruha an sah.

„Ich weiß, du wirst es mir nicht glauben. Ich kann nicht Rückgängig machen was ich dir angetan habe. Ich werde mich dafür auch nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Ich bin so wie ich bin und ich ändere mich für niemanden.“

Ruki verstand gerade nicht was hier passierte und auch wenn er jetzt am liebsten aufgestanden wäre um sich diese Lügen nicht anhören zu müssen, konnte er nicht.

„Du bist wunderschön.“

Diese zarte Streicheln unter Rukis Kinn. Wie er ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Ich will das du nur mir gehörst Ruki.“

Es war ein verdammtes Spiel mit dem Feuer. Ruki wusste wenn er jetzt nachgäbe, würde er sich verbrennen. Er wollte nicht auf diese zärtliche, für ihn so ungewohnte Seite des Yakuzas reinfallen. Er spürte genau wie sich Uruhas Hand den Weg in seinen Nacken suchte und ihn zu sich zog.

„Versprich es mir. Sag das du mir gehörst.“

Der Blonde hatte die Augen geschlossen und kam Uruhas Hand bei jeder dieser zärtlichen Berührungen entgegen. Was tat er hier eigentlich? Warum ließ er das jetzt über sich ergehen? Es war doch bestimmt nur so, weil er sich Sorgen um den Anderen machte. Uruha hatte es doch eigentlich nicht anders verdient. Er war so verwirrt.

Als Ruki die Augen wieder öffnete waren die Beiden sich so verdammt nah. Er spürte den warmen Atem Uruhas auf seiner Haut.

„Ich verspreche es dir...“

Rukis Antwort war gegen die Lippen Uruhas gehaucht und er konnte diese schon förmlich auf den seinen spüren.

Es war eine Lüge, eine verdammte Lüge die Ruki als Antwort gab.

„Das ist schön“

Uruha gab dem Kleineren einen sanften Kuss auf die Stirn ehe er dessen Kopf in seinem Schoß spürte. Er lehnte sich zurück und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als er sachte durch die blonden Haare strich.
 

Ruki starrte auf eine halb runter gebrannte Kerze, als er den Kopf in Uruhas Schoß gebettet hatte. Hatte er sich was anderes erhofft als einen Kuss auf die Stirn? Nein. Eigentlich war er froh, dass es so war.

Es war eine verdammte Lüge. Langsam schloss er die Augen und redete es sich immer weiter ein.
 

Eine Lüge... eine Lüge... Keine Lüge...

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Die beiden hatten kaum miteinander geredet. Es war aber auch nicht nötig.

Uruha war einfach nur froh, dass der Andere wach war. Er hielt seine Hand und immer wenn Ruki kurz weg döste, wartete er bis er wieder wach werden würde und wenn es die ganze Nacht so ging.

Ruki wachte wieder auf als die Türe sich öffnete und die Nachtschwester rein kam, um Bescheid zu geben, dass die Besuchszeit zu Ende war. Uruha sah über die Schulter zu ihr und nickte. Langsam stand er auf und beugte sich über Ruki.

„Ich komme morgen wieder, sobald ich kann. Das ist versprochen“

Ruki sah ihm entgegen und schloss die Augen halb als er Uruhas Lippen auf den seinen spürte.



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