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☾ Mikadzuki

von

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Aufgespürt

Die Stunden vergingen.
 

InuYasha hatte sich stur wieder auf seinen Beobachtungsposten verzogen, ungeachtet dessen, dass er in dieser Nacht kaum der aufmerksamste Wachposten war.

Dabei bekam er Gesellschaft von Shiori, die zum einen nicht müde war und zum anderen schon in den vergangenen Nächten nur unruhig geschlafen hatte. Ihre Gedanken waren noch immer in Aufruhr. Der Rest hatte sich am Lagerfeuer zusammengerollt, schlief längst.
 

Es war fast Mitternacht, der Himmel war rabenschwarz, kein Mond, nur wenige Sterne.
 

Sesshômaru blickte aus dem Augenwinkel auf Natsu herab, die noch immer an seiner Schulter lehnte. Vermutlich wusste sie, dass sie beinahe das einzige Wesen war, dem er das erlauben würde.

Er atmete tief durch. Seine Wunden waren auf dem Weg der Besserung. Mit etwas Glück, könnten sie das Kind morgen holen. Dann war er wieder auf dem Damm und auch InuYasha wieder einsatzfähig.

Sesshômaru gab sich zu, dass er froh darum war. Vielleicht hatte sein Vater auch diesmal recht gehabt. Vielleicht konnte er InuYasha als Teil seiner Familie sehen – Hanyô hin oder her.
 

In diesem Moment hörte er Schritte, entfernt noch, aber in ihre Richtung unterwegs. Er witterte, konnte aber seltsamerweise keinen Geruch wahrnehmen, der nicht sowieso um ihn herum war.

Jetzt sprang hinter ihm auch die Komori-Hanyô auf, sie hatte es also auch gehört.

Sesshômaru rührte sich nicht.
 

~*~
 

Unwillkürlich etwas geduckt rannte die Gestalt dahin.

Sie wusste, dass es nicht gefahrlos war, was sie hier tat. Aber sie wusste ebenso gut, dass es noch gefährlicher wäre, alles beim Alten zu lassen, auch für sie selbst. Denn man würde herausfinden, dass sie ganz tief mit drin hing und dann würde auch ihr Stand sie nicht mehr schützen.
 

Sie drückte das Bündel, das sie in den Armen hielt, noch ein wenig fester an sich und beschleunigte ihre Schritte, als ihr endlich die Witterung in die Nase stieg, die sie suchte. Wenn sie die wahrnehmen konnte, war sie schon recht nah. Eine RaionYôkai wie sie war nicht mit dem besten Geruchsinn gesegnet.

Eine Windböe zerrte an ihr und löste auch noch den letzten Rest dessen, was einmal ein Zopf gewesen war. Sie beachtete es nicht.

Etwas sagte ihr, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte.

Das Bündel in ihren Armen kühlte aus, auch es war geschwächt. Und das bedeutete, dass seine Mutter vollkommen abgekämpft sein musste.

Der Kampf war Selbstmord, Onee-chan…, dachte sie verzweifelt und beschleunigte ihre Schritte noch einmal – nur um im nächsten Moment schliddernd zum Stehen zu kommen.
 

Jemand hatte ihr den Weg vertreten, in den Schatten kaum richtig zu erkennen, selbst mit Katzenaugen. „Verschwinde…“, sagte der Jemand barsch.
 

Amaya verzog das Gesicht. Warum ausgerechnet musste sie auch noch aufgehalten werden?

Dann erst bemerkte sie, dass ihr Gegenüber zwar ein Schwert trug, aber keine Anstalten machte, es zu ziehen. Wollte er wirklich nur, dass sie einen Umweg machte? Aber dann würde sie vielleicht die Spur verlieren und das konnte sie sich auch nicht leisten.
 

Am Himmel zog eine Wolke weiter und gab ein Sternenfeld frei, das ihr ein bisschen Licht schenkte.

Jetzt konnte Amaya mehr erkennen.

Ihr Gegenüber kam ihr bekannt vor.

Der rote Suikan, den hatte sie schon einmal gesehen. Aber da war sein Träger weißhaarig gewesen und hatte goldene Augen gehabt, jetzt waren die Haare schwarz und die Augen braun. Sie stand einem Menschen gegenüber!
 

Einen Moment lang zögerte Amaya, dann beschloss sie, dass alles andere ungefähr genausoviel Zeitverschwendung wäre. „InuYasha?“
 

Die Gestalt legte wie ein Hund fragend den Kopf schief. „Woher kennst du mich?“
 

Also hatte sie sich doch nicht getäuscht.

Unwillkürlich atmete Amaya auf. Vielleicht war sie ihrem Ziel näher als gedacht.

„Ist dein Bruder hier?“, fragte sie anstatt Antwort zu geben.
 

Sie konnte nicht ahnen, dass es in etwa dem achten Weltwunder glich, dass InuYasha nicht gegen das ‚Bruder‘ protestierte, sondern einfach über die Schulter zeigte. „Da hinten. Gemeinsam mit seiner Löwin. – Was willst du denn nun?“
 

Wieder erwiderte Amaya nichts, sondern lockerte nur den Griff um das Bündel in ihrem Armen und hielt es InuYasha ein Stück entgegen, sodass er sehen konnte, was darin war.
 

Die braunen Menschenaugen weiteten sich überrascht, dann drehte InuYasha sich um. „Komm!“
 

~*~
 

Kagome erwachte, als InuYasha ans Lagerfeuer trat. „Was ist…?“, wollte sie schläfrig wissen. Sie wusste, dass er seinen Wachposten nicht einfach so verlassen hätte, egal wie (un-)brauchbar er heute Nacht dafür war.
 

„Wir sind aufgespürt worden. Frag‘ mich nicht, wer sie ist, aber sie erleichtert uns einiges“, antwortete der menschliche Hanyô und rüttelte Miroku ein wenig an der Schulter, damit auch er aufwachte.

Sango war längst wach und Rin blinzelte sich gerade den Schlaf aus den Augen.
 

„Mein Name ist Amaya“, mischte die herankommende Gestalt sich ein und im Widerschein des Feuers glitzerten ihre Katzenaugen deutlich.
 

„Amaya-sama? – Du bist Natsu-samas Schwester, oder?“, meldete Rin sich zu Wort und setzte sich langsam auf.
 

Die Katzenaugen richteten sich auf sie. „Und du musst Rin sein, habe ich Recht?“
 

Rin nickte. Die Lilienblüte, die die ganze Zeit über erstaunlicherweise in ihrem Haar geblieben war und – wäre der Plan jemals richtig angelaufen – als Erkennungszeichen zwischen Rin und Amaya hätte dienen sollen, löste sich und fiel zu Boden.

Rin klaubte sie wieder auf, während Amaya sich hinkniete.

Man sah ihr die höfische Erziehung an, auch wenn ihr nach Schamanenart schlichter Kimono starrte vor Dreck.

Sie senkte den Blick auf das Bündel in ihren Armen.

„Ich habe ihn aus Natsus Gemach geholt. Ich fürchte, lange wird es nicht mehr dauern, bis Fürstin Tôran drauf kommt, wie das heutige Geschehen mit all dem zusammenhängt. Und ich fürchte, ich werde auch Natsus und meinen Eltern reinen Wein einschenken müssen, sonst glauben sie noch, Natsu wäre tot und das würde es endgültig verkomplizieren. Um niemanden unabsichtlich in Gefahr zu bringen, sollte ich meiner Schwester aber nicht zu nahe kommen. Ihre Witterung würde man sofort an mir erkennen. Aber bitte… sagt ihr, dass ich ihr alles Gute wünsche, egal wie lange es dauert, bis wir uns wieder sehen. Und sagt ihr, dass ich alles versuchen werde, meinen Neffen doch noch vor Fürstin Tôran zu schützen.“

Damit legte sie das Bündel einfach in Kagomes Schoß.
 

Die junge Miko schloss unwillkürlich die Arme darum.

Als sie wieder aufsah, war Amaya bereits verschwunden. Als wäre sie nie dagewesen.

Kagome sah auf das Bündel hinab, betrachtete das noch so junge Kind darin. Sie wusste ja bereits von Kôgas Sohn, dass Dämonenbabys nicht viel anders aussahen, als Menschenbabys, aber diesem hier sah man dennoch vorallem den Vater deutlich an. Die weißen Haare leuchteten regelrecht und die Augen hatten einen deutlichen Goldton. Ihre Form entsprach aber eher Katzenaugen. Spontan schlich sich ein Lächeln auf Kagomes Lippen. Niedlich war der Kleine.
 

Rin schien da ganz ähnlicher Meinung zu sein. „Süß!“, stellte sie fest, als sie näher an Kagome heranrückte und einen Blick auf das Dämonenkind erhaschte.
 

Selbst InuYasha schaute mild drein.
 

„Du solltest ihn seiner Mutter bringen. Die Wärme des Feuers scheint ihm nicht zu reichen, ich nehme an, er braucht Körperwärme“, mischte sich da Sango ein, die zwar auch sanft lächelte, das Ganze aber etwas pragmatischer sah.
 

Rasch nickte Kagome und erhob sich.

Als InuYasha ihr jedoch folgen wollte, verneinte sie schnell. „Bleib‘ ruhig hier. Sesshômaru wird mich kaum fressen, solange ich seinen Sohn auf dem Arm habe!“

Damit machte sie sich auf den Weg zu dem Baum ein paar hundert Schritt entfernt, an dem Sesshômaru sich niedergelassen hatte.
 

InuYasha blieb etwas unwillig zurück, setzte sich wieder hin.

Es war ein seltsames Gefühl gewesen, Kagome mit einem Baby auf dem Arm zu sehen. Dieser Anblick hatte etwas in ihm ausgelöst, das gänzlich neu war. Mehr denn je hatte er sie beschützen wollen.

InuYasha ignorierte Mirokus wissenden Seitenblick mühsam und sah nachdenklich zu den spärlichen Sternen auf.
 

Sesshoumaru blickte auf, als er Kagome näher kommen hörte. Er hatte das Gespräch am Feuer mitgehört und spürte nun doch eine gewisse Vorfreude, seinen Sohn endlich zu sehen. Es war eine sehr positive Wendung in all dem Chaos, dass Amaya den Kleinen aus dem Schloss geholt hatte. Es erleichterte vieles.

„Gute, gute Imouto-chan“, hörte er Natsu flüstern, als die sich etwas aufrichtete und ebenfalls Kagome entgegenblickte.
 

Die junge Miko arbeitete sich nun geschickt durch ein dürres Gebüsch – und verharrte einen Moment.
 

Kagome glaubte ihren Augen nicht trauen zu können. Sie hätte nicht erwartet, die beiden Yôkai so nah beieinander sitzen zu sehen, nicht, solange sie und die anderen in der Nähe waren. Aber sie zuckte nur unauffällig mit den Schultern und trat näher.

Sie wusste, dass beide längst mitbekommen hatten, warum sie hergekommen war, zu genau lagen der bernsteinfarbene Blick Sesshômarus und die silbergrünen Katzenaugen Natsus auf dem Bündel in den Armen der jungen Miko. Also kniete Kagome sich hin und übergab das Dämonenkind an seine Mutter.
 

Fast interessiert musterte sie dabei den Gesichtsausdruck der jungen Raionyôkai, der plötzlich, bei aller Müdigkeit in den Zügen, ganz weich wurde.

Sango hat Recht gehabt… in erster Linie ist sie Mutter…, dachte Kagome bei sich, ehe sie sich erhob.
 

Gleichzeitig erhaschte sie gerade noch einen Blick auf Sesshômarus Miene – und musste sich sehr zusammennehmen, sich nicht anmerken zu lassen, wie erstaunt sie war. Für den Bruchteil eines Augenblicks waren die Züge des Inuyôkai ebenso weich geworden, wie die Natsus. Jetzt sah er allerdings wieder ebenso gleichgültig drein, wie immer.

Kagome machte sich auf den Rückweg und zog eine Grimasse, kaum dass sie außer Sichtweite der beiden war. Das war ja wiedereinmal typisch Sesshômaru: Bloß nicht offen zeigen, welche Emotionen der Anblick seines Sohnes in ihm auslöste. Seines Sohnes, dessen Mutter er ja offenbar sehr mochte.
 


 

Tatsächlich blieb Sesshômarus Miene nur mühsam reglos. Dieses kleine Wesen – sein Sohn.
 

Der noch rationale Teil seiner Gedanken wollte sich aber nicht ganz so kampflos abschalten lassen. „Deine Schwester hatte keine Witterung. Wie ist das möglich?“
 

„Das sind ihre Schamanenkräfte. Jeder Schamane kann seine Witterung unterdrücken, wie andere Yôkai ihre Dämonenenergie. Wenn sie sich nicht rühren, können sie sich sogar zugleich unsichtbar machen“, erklärte Natsu prompt, aber ihre Stimme klang abwesend.

Ihre Konzentration galt nun einzig ihrem Sohn. Dass sie ihn nun wieder nah bei sich hatte, tat ihr gut, sowohl emotional, als auch kräftemäßig, weil es ihr zumindest ein bisschen leichter fiel, ihn nicht über die Distanz hinweg unter Kontrolle halten zu müssen.

Aber sie war fast am Ende, das war ihm klar.
 

Er konnte sie jetzt noch nicht nachzeichnen, wie er es versprochen hatte, aber er konnte ihr helfen.
 

In einer fließenden Bewegung hob er eine Hand und legte zwei Finger sacht auf die Stirn des Dämonenbabys.

Natsu sah ein wenig auf, begriff aber und ließ ihn machen, als Sesshômaru die Augen schloss und sich konzentrierte.

Behutsam schickte er sein Yôki in den Mantel, den Natsu um die Energie ihres Sohnes gelegt hatte. Ihr so beizustehen, war einzig ihm als Vater möglich, jedes andere Yôki wäre abgestoßen worden. So aber konnte er seine Macht darunterweben.
 

Natsu nahm ihre Kraft in gleichem Maße zurück und entkrampfte sich spürbar dabei. Mit seiner Hilfe war eine große Bürde von ihr genommen worden.
 

Sesshômaru öffnete die Augen wieder, als er spürte, wie sie sich wieder an ihn lehnte.

Augenblicklich war Natsu weggedämmert, mit der Entspannung war sie in der Lage gewesen, ihre Erschöpfung anzunehmen und endlich Kraft zu tanken.

Vermutlich hatte Amayas Aktion ihr das Leben gerettet. Ihr und dem Kind.
 

~*~
 

„Was ist? Wollte er dich doch fressen?“, empfing Miroku die junge Miko spöttisch, als sie sich wieder ans Feuer setzte.
 

InuYasha, dem dieser Seitenhieb sicher gegolten hatte, ließ nur sein übliches „Keh“ hören.
 

Kagome schüttelte allerdings den Kopf. „Das nicht. Aber ihr hättet sein Gesicht sehen sollen. Er liebt seinen Sohn jetzt schon – aber zeigen will er es natürlich nicht“, gab sie zurück und streckte die Arme über dem Kopf. „Also ich möchte noch eine Mütze Schlaf bekommen – wer noch?“, fügte sie hinzu, doch zum Antworten kam keiner mehr.
 

„Ich fürchte daraus wird nichts. Natsus Schwester scheint nicht die einzige zu sein, die uns ihre Aufwartung machen will“, ging Shiori dazwischen, die bisher am Wachposten verharrt hatte und sich nun zu ihnen gesellte.
 

InuYasha senkte den Blick wieder. „Keh! Gibt’s bei uns was umsonst?“, brummte er mürrisch.

Es war offensichtlich, wie wenig ihm gefiel, dass hier so ein Betrieb war, solange die Sonne nicht wieder aufgegangen und er nicht wieder ein Hanyô war.
 

„Beruhige dich, InuYasha. Wer weiß, wer das ist. Ich wüsste niemanden mehr, der uns wohlgesonnen ist. Wir sollten wachsam sein“, warf Miroku ein und fasste vielsagend nach seinen Shakujô, der nicht weit von ihm entfernt im Gras lag.

Kirara war aufgesprungen und überlegte sichtlich, ob sie sich verwandeln sollte oder nicht. Das gab den Ausschlag, dass sich auch die anderen anspannten. Sie alle wusste, wie verlässlich der Instinkt der Nekomata war.
 

Plötzlich strich Wind heran, konzentrierte sich an einer Stelle, nicht weit entfernt, Funken mischten sich hinein, eine Säule entstand.

Hätte Kagome nicht inzwischen auch gelernt, Yôki zu erahnen, sie hätte an einen Wirbelsturm geglaubt. So aber zog sie nur misstrauisch die Augenbrauen zusammen, die Hand so fest um den Griffteil des Bogens gekrallt, dass die Fingerknöchel ganz weiß waren. Ihr schwante bereits, dass, wer auch immer da kam, nur so eine Inszenierung veranstaltete, weil er oder sie es sich leisten konnte.

Kirara grummelte etwas mit gesträubtem Nackenfell vor sich hin.

Sango hockte bereits, jederzeit bereit wegzuspringen in der lebenslangen Routine der Taijiya.

Rin hatte sich instinktiv an den Baumstamm zurückgezogen, ganz wie Sango ihr das in den letzten Jahren beigebracht hatte. So war es unmöglich, sie von hinten anzugreifen.
 

Zu Wort melden tat sich aber jemand ganz anderes: „Es würde auch genügen, wenn Ihr halb so viel Theater machtet.“ Diese Worte waren ruhig und emotionslos gesprochen und keiner machte sich die Mühe, sich nach dem Sprecher umzuschauen. Sesshômarus Tonlage war unverkennbar.
 

Der Verursacher der Leuchtsäule ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. „Ich glaube kaum, dass du in der Stellung bist, mir Vorschriften zu machen. Im Moment bist du auf mich angewiesen… Musuko.“
 

Sohn?!
 

Die Gruppe fuhr zusammen. „Deine Mutter?“, fragte InuYasha entgeistert.
 

„Still!“, konterte Sesshômaru scharf und trat noch einen Schritt vor, dem Funkenregen entgegen. „Es wundert mich, dass Ihr mich hier aufsucht“, fügte er dann scheinbar gelassen hinzu.
 

„Es sollte dich nicht wundern, immerhin entspricht es dem Protokoll, dass ich dich auf ein Fürstentreffen begleite. Stattdessen schleppst du Menschen mit.“ Das klang herablassend.
 

Sesshômaru ließ sich nicht narren. „Es ist mein gutes Recht. Euch mitzunehmen, dazu zwingt mich nur das Protokoll eines Jahrhunderttreffens.“ Innerlich aber verdrehte er die Augen. Hätte seine Mutter denn nicht auftauchen können, wenn sie zurück im Schloss waren?
 

Die Leuchtsäule verblasste derweil und ließ wieder Dunkelheit zurück. Außer Sesshômaru und Shiori vermochte keiner zu erkennen, dass dort eine Gestalt in der Dunkelheit stand, zumal jene die Augen geschlossen hielt. Erst jetzt schlug sie die Lider auf und das Feuer begann sich in bernsteinfarbenen Augen zu spiegeln, bernsteinfarben wie Sesshômarus, bloß ein wenig heller.

„Du solltest es dir nicht mit mir verscherzen. Das Gelingen deines Vorhabens hängt von mir ab“, sprach sie mit ebenso höflich unterkühlter Stimme wie ihr Sohn.
 

Sesshômaru schloss sich innerlich InuYashas Knurren an.

„Dein Vater lebt nicht mehr, also obliegt es mir, die Verbindung abzusegnen“, fuhr sie fort.
 

Für einen Moment herrschte Stille. InuYasha und seine Gruppe bekamen jetzt zum ersten Mal einen Einblick in dämonische Politik und Kagome überlegte ernsthaft, warum sich die Menschen in der Neuzeit über die verqueren Regeln ihrer Politik aufregten.
 

Da meldete sich plötzlich eine andere Stimme zu Wort: „Aber das kann doch nicht richtig sein!“

Rin war aufgesprungen und ihre Stimme perlte hell durch die Nacht.
 

Chiyos Augen verengten sich, als sie das Mädchen wiedererkannte. „Doch, Menschenkind. Es entspricht dem Protokoll, ergo ist es richtig.“
 

„Dann ist eben das Protokoll falsch!“, konterte Rin.
 

Selbst Sesshômaru musste bei diesem Auftreten seiner Ziehtochter ein Schmunzeln unterdrücken. „Rin!“, rief er sie dennoch zur Ordnung. Das gehörte sich nicht, auch wenn er ihr liebend gern zugestimmt hätte.

Als er weitersprach, klang seine Stimme auch nichts weniger als begeistert:

„Kommt mit. Ich werde sie Euch vorstellen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Also ich bin da ganz Rins Meinung, aber... naja, Sengoku Jidai eben^^

Im nächsten Kapitel gönnen wir unserer gebeutelten Bande mal eine "Ruhepause" - und klären, was Tôtôsai letztens so aufgescheucht hat^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avialle
2014-08-27T20:37:29+00:00 27.08.2014 22:37
Ha, ich wusste es doch! Auf Natsus Schwester ist verlass! Mit ihr habe ich auch gerechnet, mit dem zweiten Besucher aber nicht
Hachja, nichtmal in Ruhe ausspannen dürfen die Armen. Schlimm sowas
Immerhin gibt es einen Lichtblick was Natsu und Kin angeht, damit ist beiden wirklich geholfen
Ansonsten alles wie immer, was diese Gruppe angeht... Jahrelange Übung eben^^
Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie das mit der Frau Mama weiter geht
Vorallem, wo kommt die auf einmal her?
Und Yay, auch das Rätsel um Totosai wird gelöst
Antwort von:  Mimiteh
29.08.2014 00:29
Ja, Amaya ist ein Goldstück, das werden in Zukunft noch ganz andere sagen^^
Und schön, dass ich dich mit dem zweiten Besuch überraschen konnte. Na, Mami Hund musste doch wieder genau da aufkreuzen, wo sie gerade am Wenigsten erwünscht ist. Bei mir ist sie ja eher Nebenrolle, deswegen bleibt sie so unterkühlt, ohne dass ich die Tiefen ihres Charakters beleuchte.
Und Tôtôsai, ja, ich bin gespannt, was du dazu sagst...
Antwort von:  Avialle
29.08.2014 09:14
Zurecht wenn man mich fragt
Achja, apropos Frau Mama. Hab ich dir schon gesagt, wie schön ich es finde, dass du sie nicht Inukimi genannt hast? Wenn Nein, dann darfst das soeben als geschehen werten^^
Dein letzter Satz liest sich etwas ... naja... Werde ich denn etwas zu meckern haben? Gibt es neuen Grund zur Sorge?
Antwort von:  Mimiteh
29.08.2014 11:22
Du weißt, was ich von den etablierten Namen beider Elternteile halte^^

Keine Sorge, schlimm ist Tôtôsais Grund nicht - außer für sein eigenes Seelenheil, aber das sei dahingestellt^^


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