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Nicht wie immer

Sasuke × Sakura | (Naruto × Hinata)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe es tatsächlich geschafft, zwei Kapitel in einem Monat hochzuladen! Dass man das noch erleben darf :D
Das Kapitel mag bei weitem keine Meisterleistung sein, bringt aber meine Planung so ziemlich genau auf den Punkt. Aber damit ich nichts vorwegnehme, sage ich im Nachwort noch etwas dazu :)

Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Achter Teil

Achtes Kapitel: Einen Knall haben
 


 

»Manchmal muss Altes losgelassen werden, um anderem zu weichen«
 


 

Unweigerlich zog Sasuke den Reißverschluss seiner Jacke höher, als er die Schule betrat und anscheinend sämtliche Blicke auf ihm ruhten. Normalerweise ließ er sich immer Zeit, doch nun hastete er eilig durch die verschieden Gänge, um zum Unterrichtsraum zu gelangen. Er war nicht gerne das Zentrum aller Aufmerksamkeit. Im Moment fühlte er sich jedoch, als hätte er irgendetwas Widerliches im Gesicht. Natürlich hatte auch er von den Gerüchten gehört, die herumkursierten, doch nun, da sie ja in gewisser Weise stimmten, schienen sie ihm noch präsenter zu sein. Dabei sollte es eigentlich niemand wissen können, was gestern alles in Sakuras Zimmer passiert war. Oder eben nicht.

Als er endlich das Klassenzimmer erreichte, konnte er bereits den blonden Hinterkopf seines Kumpels ausmachen. Der Sitzplatz Sakuras hingegen war noch leer. Ein merkwürdiger Umstand, wie Sasuke fand. Normalerweise kam Naruto immer als einer der letzten, während ihre Freundin unlängst im oder vor dem Raum wartete.

"Alter, bist du gerannt?", kam es ihm statt einer Begrüßung von Naruto entgegen, als Sasuke schwer atmend zu ihrem Tisch kam und seine Tasche abstellte. Er setzte sich und kramte seine Wasserflasche hervor.

"Wie im Zoo …", nuschelte er und setzte die Öffnung an seinen Mund, um die kühle Flüssigkeit trinken zu können. "Die gaffen herum, als wäre ich ein verdammter Löwe oder so."

"Löwe würde ich jetzt weniger sagen", lachte Naruto, musterte ihn dann aber neugierig. "Wo ist Sakura? Ich glaube, ihr seid eher so zwei Hasen, die den ganzen Tag nur am Rammeln sind und … Aua!"

Während Sasuke ihm entrüstet gegen den Oberarm geboxt hatte, zog sich gleichzeitig ein dickes Schulbuch über Narutos Kopf. Mit böser Miene stand Sakura hinter ihnen und schnaufte.

"Ganz bestimmt nicht", pustete sie Naruto in das Gesicht, der sich seinen lädierten Hinterkopf rieb. "Wie du eine Freundin abbekommen hast, ist mir mittlerweile ein echtes Rätsel!"

"Sagt die, die Zettelchen mit irgendwelchen Sprüchen über Morgenlatten bekommt!", konterte er und Sasuke verdrehte nur genervt die Augen. "Aber jetzt erzählt doch mal! Was war denn nun gestern? Als ich wieder aufgeschlossen habe, saßt ihr nur wie die Blöden da!"

Sasukes Herz schlug schneller und er musste einmal schlucken, bevor er antworten konnte. "Was soll schon passiert sein?"

"Und was ist mit diesem riesigen Knutschfleck an Sakuras Hals?"

Sasuke wurde unmittelbar wärmer.

"Netter Versuch, Blödmann. Aber wo nichts ist, da ist auch nichts." Sakura hatte sich ihren Stuhl geschnappt und zu ihnen herumgedreht. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass ihre Augen einmal kurz zu ihm huschten. Ganz so, als wollte sie abschätzen, was er alles erzählt hatte. Gleichzeitig schien es wie ein stilles Abkommen zwischen ihnen, dass sie einfach nichts über den letzten Tag erzählten und ihren Freund im Dunkeln tappen ließen. Sakura konnte taff sein, das musste man ihr lassen.

"Ich bin neugierig!"

"Und stellst die komischsten Fragen, die niemand anderem außer die einfallen können!"

Noch bevor Naruto dazu kam, sich auch nur in irgendeiner Art und Weise zu verteidigen, kam ihr Lehrer eilig hereingeschneit und begann den Unterricht.
 

Sasuke fuhr sich über den Nacken. Er saß, zusammen mit Naruto, auf ihrem angestammten Sitzplatz in der Pausenhalle und fühlte sich nach wie vor beobachtet. Die letzten Tage war er noch so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er es wahrscheinlich einfach nicht mitbekommen hatte, doch heute spürte er die ganzen Fragen, die sich die anderen Schüler über ihn stellten, regelrecht gegen ihn fliegen. Und warum mussten Ino und Karin, Freundinnen von Sakura, immer so verschmitzt grinsen, wenn sich ihre Blicke kreuzten? Sakura würde doch kaum …?

Naruto hingegen schien nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Er aß voller Vergnügen ein Sandwich, das er sich geholt hatte und fing hektisch an zu winken, sobald er Hinata sah, die soeben den ausladenden Flur betreten hatte. Vielleicht bemerkte er die Blicke auch nicht, weil er sich generell zum Trottel machte und immer angeschaut wurde. Das härtete bestimmt ab.

"Hey", lächelte Hinata, als sie sie erreichte, setzte sich neben ihren Freund und ließ sich einen Kuss geben.

Sasuke schaute weg, wollte den beiden einen Moment geben und konnte Sakura entdecken, die aus Richtung Spinde kam und ihr Mathebuch unter dem Arm eingeklemmt trug. Entweder beachtete sie die tuschelnden Leute nicht oder – und das nahm Sasuke nun nicht an – bemerkte sie sie ebenfalls nicht. Sicherlich ignorierte sie dir anderen einfach. Oder?

Wenn er genauer hinsah, konnte er doch erkennen, wie ihre Augen jeden einzelnen Schüler, der auffällig unauffällig über sie zu reden schien, genau ins Visier nahmen. Also störte sie es auch. Eine merkwürdige Art der Zufriedenheit breitete sich in ihm aus. Ein ganz kleiner Teil in ihm war froh, dass gewisse Ereignisse auch nicht spurlos an ihr vorbeigegangen waren.

"Hallo, Hinata!" Lächelnd ließ Sakura sich zwischen ihn und Naruto plumpsen, dessen Freundin sie ebenfalls begrüßte.

"Komisch, wieder hier mit euch zu sitzen", begann Naruto und Sasuke konnte schwören, dass er wusste, worauf diese arglose Konversion hinauswollte. "Die letzten Tage seid ihr euch schließlich immer aus dem Weg gegangen. Und jetzt plötzlich nicht mehr. So, als hätte jemand mit dem Finger geschnipst und alles wäre wieder gut." Er griff nach Hinatas Hand und drückte sie einmal.

Sasuke konnte schwören, dass Sakura sich ein genervtes Stöhnen verkniff und dass ihnen Hinata irgendwie einen sehr neugierigen Blick zuwarf, wenn auch nur kurz. Danach schaute sie auf ihre mit Narutos verschränkten Fingern und wurde rot.

"Stimmt. Sorry", begann Sakura gedehnt. "War bestimmt blöd für dich." Allerdings schaute sie während des Sprechens provozierend zu Sumi, die sich unweit von ihnen hingestellt hatte und Sakura alles andere als freundlich anstarrte. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße sahen die in die Seiten gestemmten Hände nicht sehr bedrohlich aus, doch mittlerweile hatte Sasuke gelernt, dass die Köpergröße eines Mädchens nichts zu sagen hatte. Wenn er es sich recht überlegte, war seine Mutter auch nicht die größte und wenn sie wollte, konnte sie in Sekundenschnelle die Hosen in ihrer Familie an haben, sodass sogar sein Vater nach ihrer Pfeife tanzte. Und das sollte schon etwas heißen.

"Warum guckt Sumi so böse?" Hinata hatte sie auch bemerkt und beugte sich nun etwas vor, um das Mädchen besser sehen zu können. "Im Unterricht sieht sie eigentlich immer ganz nett."

"Ganz nett?", fragte Sakura und auch Sasuke hätte sich beinahe lachend an die Stirn getippt. "Sie ist jetzt nicht der Teufel, aber sicherlich auch kein Engel …"

Gut, so genau konnte er das nicht bewerten, aber sie hatte etwas Hinterlistiges an sich. So viel hatte er doch mitbekommen.

"Ich finde, sie sieht so aus, als wolle sie dir am liebsten eine reinhauen", flüsterte er Sakura ins Ohr, die daraufhin doch zu schmunzeln begann.

"Weißt du was? Dann schlag ich auch zu." Sasuke lachte. Das wollte er sehen. Sakura schaute nun zu ihm und er war sich sicher, dass sie überlegte, ob sie ihn einfach vor den Augen aller küssen sollte.

"Ich würde das jetzt nicht noch provozieren, hinterher hast du wirklich noch ein Veilchen um dein Auge, oder so."

"Aber die Leute würden aufhören zu reden."

"Was tuschelt ihr da?", fragte Naruto und beugte sich ebenfalls zu ihnen.

Sasuke musste grinsen, dann lehnte er sich noch ein Stückchen weiter vor und legte seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde auf Sakuras. Wahrscheinlich bildete er es sich nur ein, aber die ganze Pausenhalle schien zu verstummen.
 

"Uhrg!", war das erste Geräusch, das zu hören war und gleichzeitig von Naruto kam, ehe die Welt sich dazu entschloss, dass es wohl doch keinen Grund gegeben hatte, um sich nicht mehr weiterzudrehen.
 

∞ ∞ ∞
 

'Musstet ihr das machen?!'

Sasuke lachte unweigerlich kurz auf, als er die Nachricht von Naruto las. Er hatte sie den ganzen Tag so entgeistert angeschaut, als hätten er und Sakura eröffnet, dass sie eigentlich von einer anderen Galaxie kämen und hier nur Urlaub machten.

'Küsst du Hinata nicht auch ständig?', schrieb er zurück.

'Seine eigenen Freunde dabei zu sehen ist wie seine Eltern dabei zu erwischen, wie sie es miteinander treiben!'

Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe.

'Außerdem sind wir zusammen, du Penner! Ihr nicht!', kam der Nachtrag, ehe er noch weiter über die vorherige Nachricht denken konnte. Aber vielleicht wollte Sasuke das auch gar nicht. Sicher ist sicher. Am besten sprach er das auch nicht an. Zu viele Informationen waren zu viele Informationen.

'Oder seid ihr jetzt zusammen? Könnt ihr mich irgendwie mal aufklären?!'

Sasuke lachte noch einmal. Kurz überlegte er, dann schrieb er Sakura.
 

∞ ∞ ∞
 

"Ja?", rief Sakura durch ihr Zimmer, nachdem jemand von außen lautstark an ihre Tür hämmerte. Sie vermutete Naruto, der sich nun endlich von seinem Schock erholt hatte und sie mit Fragen löchern wollte.

Es polterte noch einmal, sodass Sakura genervt aufstand, die Tür aufriss und entgegen ihrer Annahme nicht Naruto, sondern einer wütenden Sumi gegenüber stand. Irgendwo hatte sie wohl damit gerechnet, aber dass sie so kurz nach Unterrichtsschluss gleich auftauchte, hätte sie nicht gedacht.

"Hast du einen Knall oder so?", rief Sakura, als Sumi sie zurück in ihr Zimmer schubste, selber eintrat und die Tür hinter sich mit Schwung zurück in die Angeln warf.

"Du bist hier die, die den Schuss nicht gehört hat!", keifte Sumi zurück. In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt. "Warum hast du was mit Sasuke angefangen? Ist es nicht offensichtlich, dass ich ihn mag?" Wütend stampfte sie einmal mit den Fuß auf. "Ich hab Ino doch nicht umsonst zu dir geschickt!"

Perplex schaute Sakura sie an. "Du warst das also wirklich, die Ino gesagt hat, dass sie mir sagen soll, dass ich Sasuke in Ruhe lassen soll? Weißt du eigentlich, wie dämlich das ist?!"

"Dämlich?! Was hätte ich denn sonst machen sollen? Und jetzt hat er sich in dich verknallt und will nichts mit mir zu tun haben."

Abwehrend hob Sakura ihre Arme. In so einer surrealen Situation hatte sie sich noch nie befunden. Innerlich war sie darauf eingestellt gewesen, dass Sumi eine Furie wurde und ihr die Augen auskratzen oder sonst was antun wollte. Aber sicherlich nicht mit so etwas!

"Ich weiß nicht, ob Sasuke überhaupt wusste, wer du bist, wenn ihr ehrlich bin", gestand sie.

Sumi heulte einmal auf, ehe sie Sakura hart vor die Brust stieß. Ein bisschen Aggressionen waren also doch da … Und obwohl sie es Sasuke gesagt hatte, schaffte sie es nicht, irgendwie großartig wütend zu werden. Sauer vielleicht, aber eigentlich empfand sie (wie sie mit Schrecken feststellte) fast so etwas wie Mitleid mit Sumi. Auch sie wusste wie es war, wenn man einen Kerl toll fand, der aber (anscheinend) Interesse an einer anderen zeigte.

"Was findet er so toll an dir?! Du hast so kleine Dinger, du kannst mir nicht erzählen, dass er darauf steht! Und sonst hast du auch nichts, was ich nicht habe!"

Sakura schnappte einmal nach Luft. Ein bisschen gemein wurde sie ja schon. Und nur, weil sie keine Monsterbrüste aufweisen konnte, hieß das immer noch nicht, dass sie so flach wie ein Brett war!

"Freundschaft. Ich bin mit ihm befreundet, du nicht. Ganz einfach", erwiderte Sakura bissig und verschränkte die Arme unter ihrer Brust – auch wenn sie davon nicht unbedingt größer aussah.

"Du kannst mich mal!", zischte Sumi, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und fluchtartig das Zimmer verließ. Die Tür blieb offen.

Noch immer verwundert starrte Sakura auf die Stelle, wo vor wenigen Augenblicken noch ihr unfreiwilliger Besuch gestanden hatte. Sie wusste nicht genau, was sie nun darüber denken sollte. Da kreuzte dieses Mädchen auf, machte sie lediglich halbherzig zur Sau und ging dann wieder? Hoffentlich kam da nichts Schlimmeres auf sie zu …

Sakura wurde erst wieder aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Handy kurz klingelte und ihr so eine eingegangene Nachricht mitteilte.
 

"Mehr hat sie nicht gesagt?"

Sasuke saß auf seinem Bett und schaute Sakura so verwundert an, wie Sakura es vor ungefähr einer Stunde auch war. Er hatte vorgeschlagen, dass sie doch zum ihm kommen könne, woraufhin sie zugestimmt hatte. Sie hatte unbedingt mit jemandem reden müssen und da Ino eine Freundin von Sumi war, fiel diese schon einmal weg und auf die Zurechnungsfähigkeit von Naruto konnte sie wahrscheinlich immer noch nicht zählen.

Also hatte sie alles Sasuke erzählt, sobald sie bei ihm ankam und sich ebenfalls auf sein Bett gesetzt hatte. Nur, dass er eventuell in die verliebt sein könnte, hatte sie außen vorgelassen. Soweit hatte ihre 'Unterhaltung' gestern doch nicht geführt. Auch wusste sie nicht, ob sie dieses Thema ansprechen sollte. Einerseits war sie zu froh darüber, endlich wieder mit ihm zu reden und wollte das nun eigentlich auch beibehalten, andererseits war diese Sache mit dem Kuss auf dem Ball für sie noch immer nicht so richtig geklärt. Sie waren schon immer gut darin gewesen, unangenehmen Situationen nicht gerecht zu werden, indem sie nach einiger Zeit einfach ignoriert wurden. Allerdings war dies bis jetzt immer nur in anderen Situationen passiert und nicht in einer, die sie so direkt betraf.

Und sie hatten herumgeknutscht. Nicht unbedingt wenig, um genau zu sein.

Sie hatte Sasuke tatsächlich geradeso davon abhalten können, ihr einen Knutschfleck zu verpassen. Was Naruto dazu gesagt hätte, wollte sie sich gar nicht vorstellen.

"Danach ist sie einfach weggelaufen", bestätigte Sakura Sasukes Frage.

"Meinst du, sie wird dich in Ruhe lassen?"

"Ich glaube, die Frage ist eher, ob sie dich in Ruhe lässt. Spätestens jetzt kannst du nicht mehr leugnen zu wissen, dass sie auf dich abfährt."

Sasuke schnaubte nur, sodass Sakura grinsen musste. Es stimmte schon. Wenn es um Mädchen ging, stand Sasuke so dermaßen auf dem Schlauch, dass es schon wieder lustig war. Vor zwei Jahren hatte sich ein Mädchen aus einem der unteren Jahrgänge für ihn interessiert. Allerdings hatte er das erst verstanden, nachdem Sakura und Naruto ihn viel später darüber in Kenntnis gesetzt hatten.

"Irgendwie hat sie mir sogar etwas leidgetan, weißt du?"

Sasuke schnaubte abermals. "Mir nicht. Wer Gerüchte über mich in die Welt setzt kann, der wird auch nicht von mir bemitleidet."

"Naja", kicherte Sakura. "Sie hat lediglich das weitererzählt, was du ihr erzählt hast."

Böse funkelte Sasuke sie an und drehte sich zu ihr. Der Lattenrost knacke dabei leise. "Verteidigst du sie auch noch?"

"Es ist nur die Wahrheit", lachte Sakura laut. "Das musst selbst du zugeben."

Sasuke brummelte etwas Unverständliches und ließ es darauf beruhen.
 

"Warum wolltest du eigentlich, dass ich herkomme?" Neugierig musterte sie ihn. Vor gewissen Ereignissen hatten sie sich natürlich auch nur zu zwei getroffen, aber im Moment wusste Sakura nicht recht, auf welcher Ebene sie standen. Sasuke hatte sie bestimmt nicht eingeladen, weil ihm langweilig war.

"Ist jetzt nicht mehr wichtig", behauptete er.

"Erzähl das deiner Oma, aber nicht mir!" Sie stieß ihm mit den Ellenbogen in die Rippen. Sie kannte Sasuke nun lange genug um zu sagen zu können, dass das eine dicke Lüge gewesen war. "Sag schon, was war so wichtig, dass du es mit mir besprechen wolltest?"

"Gar – nichts", betonte Sasuke und verdrehte genervt die Augen. Er wusste genau, dass Sakura hartnäckig sein konnte, wenn sie etwas wissen wollte.

"Du warst schon immer ein schlechter Lügner! Raus mit der Sprache!" Doch Sasuke tat scheinbar so, als hätte er sie nicht gehört. Sakura schnippte ihm mehrmals gegen den Oberarm.

"Hallo? Ich rede mit dir!"

"Und ich habe gesagt, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist!"

Sakura schloss ihre Augen und holte einmal tief Luft. "Du kannst doch ni-"

Sasuke hatte seine Hände auf ihre Hüften gelegt und küsste sie. Unerwartet, plötzlich, schon wieder. Im ersten Moment blinzelte Sakura, da sie diese Attacke nicht hatte kommen sehen können. Sie wurde nicht schlau aus diesem Jungen. Sie konnte, zugegeben, nicht genau verstehen was er wollte – zumal er sie allen Anschein nach zum Schweigen bringen wollte. So viel Verstand konnte sie einsetzten. Allerdings hatte sie den leisen Verdacht, dass Sasuke selber nicht wusste, worauf er hinauswollte.

Seine Lippen bewegten sich vorsichtig gegen ihre, bevor seine Zunge sachte gegen sie stupste. Sakura unterdrückte ein Seufzen, ehe sie sich ihm hingab und ihre Arme um Sasukes Nacken schlang und sich näher an ihn drückte. Eigentlich war es ein schönes Gefühl ihn zu küssen, das musste sie sich eingestehen. Und Sasuke hatte schnell herausgefunden, wie er zu küssen hatte, damit es ihr gefiel. Seine Lippen fühlten sich warm und irgendwie vertraut auf ihren an. Nicht so wie der paar Jungen, mit denen sie bis jetzt ausgegangen war und mit denen sie nicht einmal befreundet war, bevor sie mit ihnen zusammenkam. Es war ein seltsamer Unterschied, wie sie fand und wenn Sakura ehrlich zu sich selber war, fühlte sich der Kuss mit Sasuke viel echter an. Einfach, weil sie ihn kannte und ihn – wenn auch auf eine andere Art und Weise – liebte.

Ihre intensiven Küsse unterbrachen, als er sie vorsichtig auf seine Bettdecke drückte. Er hauchte ihre Wangen und ihr Kinn hinab, ehe er sich ihrem Hals hingab und ihn sanft mit seinen Lippen abtastete. Sakura legte ihren Kopf in den Nacken und drückte ihr Rückgrat durch. Sasuke hatte gestern schon bemerken dürfen, dass sie dort besonders stark auf seine Berührungen reagierte. Trotzdem versuchte sie, ihn zurückzuhalten.

"Nicht", flüsterte sie, ehe sie ihn wieder zu sich hochzog und erneut in einen Kuss verwickelte. Sasuke stützte sich auf seinen Armen neben ihr ab und sie musste sich eingestehen, dass sie das Gefühl dieser besonderen Gefangenschaft anstachelte.

Ein Teil in ihr war über diesen Sasuke, der scheinbar doch nicht nur auf der platonischen Eben dachte, erstaunt, wollte mehr von ihm kennen lernen und wissen, wie er auf sie reagierte. Ein anderer, irgendwie kleinerer Teil war traurig bei dem Gedanken, dass ihre Freundschaft wohl nie mehr so werden würde, wie sie einst war. Neckisch biss sie ihm in die Unterlippe, sodass Sasuke sich von ihr löste.

"Hey!", raunte er. Ein Grinsen zierte sein Gesicht und seine Augen schienen einmal im Schalk aufzublitzen, ehe er sich mit seinem vollen Gewicht auf ihr niederließ und ihr so kaum noch Bewegungsfreiheit ließ. Sie schaffte es gerade noch so, eines ihrer Beine um seines zu schlingen, eine Hand in sein Haar und die andere in die Bettdecke zu krallen. Abermals trafen sich ihre Münder und Sakura entwich ein Keuchen, über das sie sich selber erschrak. Nie hätte sie gedacht, dass sie es so anmachte, in ein Bett gedrückt zu werden. Vor allem nicht von Sasuke, dem sie dieses Handeln nie zugetraut hatte, wenn man bedachte, dass er bis vor kurzem noch nicht einmal geküsst wurde. Er saugte an ihrer Lippe und strich mit seinem Daumen sanft über die Kuhle ihres Schlüsselbeines entlang. Egal, was Sakura versuchte, er ließ sie nicht zum Zuge kommen, sodass sie resigniert nach- und sich ihm hingab.

Erst das Klopfen an seiner Zimmertür veranlasste Sasuke dazu, von ihr abzulassen. "Der Tisch ist gedeckt!", rief seine Mutter von außen.

"Wir sind gleich da!", antwortete er und begann noch im gleichen Atemzug damit, Sakura erneut zu küssen.
 

∞ ∞ ∞
 

"So etwas kann man doch nicht einfach so sagen!"

Sasuke glaubte, dass sein Herz ein Stück Richtung Hose rutschte. Es hatte ihn so einiges an Mut gekostet und war ihm ziemlich peinlich gewesen, sie zu fragen.

Er hatte Sakura gebeten, nach dem Unterricht mit ihm in den kleinen Garten hinter dem Gebäudekomplex zu kommen, in dem seine Freunde ihre Zimmer hatten. Eigentlich war er recht zuversichtlich gewesen – solange, bis sie sich auf die kleine Bank gesetzt hatten und Sasuke das fragen wollte, was ihm seit einigen Stunden auf der Zunge lag. Seine Entschlossenheit war ihm genau dann abhanden gekommen, als sie ihn mit erwartungsvollen Augen angeschaut hatte. Und trotzdem hatte er es geschafft, sie zu fragen. Auch, wenn er ein paar Mal stocken musste.

"Warum nicht?", fragte er. Sasuke hoffte, dass seine Stimme nicht zu zaghaft klang.

Die ganze Nacht hatte er wach gelegen und überlegt. Eigentlich hatte er sie bereits gestern fragen wollen, aber dann hatte Sakura ihn mit ihrer Erzählung so dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass er es doch nicht mehr geschafft und sie stattdessen geküsst hatte. Taten waren so viel leichter als Worte.

"Man entscheidet doch nicht einfach so, ob man nun zusammen ist, oder nicht!"

"Wie denn sonst?"

Darauf konnte Sakura keine Antwort geben. Vielleicht wusste sie es selber nicht – und wenn Sasuke so zurückdachte, dann war sie eigentlich immer recht überraschend mit ihren Kurzzeitfreunden angekommen. Gerade das war doch aber genau die Art gewesen, wie er ihr vorgeschlagen hatte … zusammen zu sein. Oder es wenigstens zu probieren.

"Naja … ich weiß nicht. Aber wäre es nicht komisch, wenn wir jetzt einfach zusammen sind?"

Sasuke stutzte kurz. Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet, da die Antwort für ihn klar auf der Hand lag und so offensichtlich war, dass er im Geheimen darauf gehofft hatte, dass sie die gleichen Gedanken wie er hatte.

"Alle denken doch eh, dass wir es wären und …" Er zögerte kurz. Es war ihm unangenehm, es auszusprechen. "Jetzt wird es doch eh nicht mehr wie früher werden, nach dem, was ich getan habe. Und ich will nicht, dass das jetzt irgendwie immer zwischen uns hängen wird."

Für einige Augenblicke musterte Sakura ihn ausgiebig, ehe sie begann, verhalten zu kichern und sich an ihn lehnte.

"Manchmal, glaube ich, bist du der größte Idiot von uns allen."
 

∞ ∞ ∞
 

Seufzend starrte Kakashi aus einem der Flurfenster in den Schulgarten hinab. Eigentlich hatte er es sich, wie schon so oft, einfach dort gemütlich machen und alle Geräusche um ihn herum ausblenden wollen. Normalerweise lag der Garten auch immer verlassen da, doch nun hatte er einmal Naruto gesehen, wie er mit einem Mädchen, das er lediglich vom Sehen her kannte, da war und nun saßen Sasuke und Sakura auf der Bank und schienen sich gegenseitig aufessen zu wollen.

Kakashi war noch nie so ganz schlau aus dem Handeln von Heranwachsenden geworden, aber konnten sie ihre Aktivitäten nicht bitte irgendwo andershin verlegen? Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er überhaupt noch auf der Bank, die er schon als sein Eigentum betrachtete, sitzen oder liegen wollte. Wahrscheinlich musste er dann immer daran denken, dass seine eigenen Schüler genau hier wild miteinander rumgemacht hatten. Und darauf konnte er verzichten.

Er seufzte noch einmal und schaute auf das kleine Buch in seiner Hand. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass seine drei Schüler, die zu manch Zeiten im Kollegium einfach nur noch Chaostrio genannt wurden, sich wieder zusammengefunden hatten. Dabei hatte er die Zeit, in der er keine Überraschungen auf Tischen oder der Tafel vorfinden musste, genossen. So wie er Sakura, Sasuke und Naruto konnte, würde es nicht lange dauern, bis das Theater wieder von vorne losging und sie eine Lehrkraft nach der anderen in den Wahnsinn treiben konnten, wenn sie es denn wollten.
 

Und vielleicht war es an der Zeit, sich ein neues Örtchen zum Lesen seiner Bücher zu suchen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das letzte Kapitel dieser Geschichte. Es folgt nur noch der Epilog und dann kann ich das alles endlich abschließen - irgendwann werde ich nur noch einmal die Fehler ausbessern. Hat aber auch lange genug gedauert! :D
Aber ich habe es immerhin doch noch in die Zielgerade geschafft.

Das war meine erste richtige Kusszene, wie ich gestehen muss und ich weiß nicht, wie sie mir gelungen ist.
Und ich hoffe, dass auch klar geworden ist, dass Sakuar und Sasuke nun irgendwie zusammen sind, auch wenn sie sich keines Wegs sicher über ihre Gefühle sind. Ich habe so gut wie es mir gelungen ist anzudeuten, dass sie sich nicht mehr auf dieser freundschaftlichen Ebene befinden sondern irgendwie ein Stückchen darüber. Aber vielleicht wird das im letzten Teil dann etwas klarer :)
Ich hoffe, ihr nehmt mir den ganzen Aufzug um die beiden nicht übel. Für mich sind sie hier einfach in einem Alter, in dem viele das Thema Beziehung/Liebe noch immer etwas naiver angehen, als man es später tut :)
Ansonsten hätte ich wohl etwas komplett anderes schreiben müssen :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Goetterspeise
2015-07-26T13:15:53+00:00 26.07.2015 15:15
Sauber.
Also, ich weiß gar nicht was du hast, der Kuss war doch gut. :D
Und das heißt jetzt, sie haben irgendwas, das wie eine Beziehung ist? :P Oder so. Schade, dass es jetzt schon vorbei ist und das Gespräch so plötzlich beendet war, aber gut, es kommt ja noch ein Epilog und ich bin mal gespannt, was der uns sagen wird oder ob dort der Fokus auf etwas ganz Anderem liegt. Ich bleib dran. ;)
Naruto ist übrigens nach wie vor sehr süß und irgendwie halt auch einfach fett naiv. Und einfach ein kleines Kind und dieser Vergleich mit den Eltern. Lol :D Ich mag ihn aber sehr gerne mit Hinata zusammen. hast du schön beschrieben und so.
Und Kakashi XDD Tja :P

Ein paar kleine Flüchtigkeitsfehlerchen haben sich eingeschlichen. :O Diese Schlingel immer!! Ansonsten wie immer halt, schön flüssig und hübsch geschrieben und schade, dass es jetzt schon so gut wie beendet ist. :( Aber wer weiß, vielleicht machst du ja irgendwann wieder so eine Art von FF? :)

Die Pepsi-Speise :P
Von: abgemeldet
2015-07-26T09:56:19+00:00 26.07.2015 11:56
Das war mal wieder ein echt tolles Kapi ^^
Schade das es mit den nächsten schon beendet ist.
Von:  Kleines-Engelschen
2015-07-26T09:42:31+00:00 26.07.2015 11:42
ein tolles kapitel. richtig schön :)
freue mich schon auf den epilog.

greetz
Von:  fahnm
2015-07-25T22:08:21+00:00 26.07.2015 00:08
Spitzen Kapitel
Freue mich schon aufs nächste Kapitel
Von:  Eruza03
2015-07-25T21:35:50+00:00 25.07.2015 23:35
Super schönes kapi :))
Von:  Kaninchensklave
2015-07-25T19:01:24+00:00 25.07.2015 21:01
ein Klasse Kap

also ich habe echt kein Mitleid mit Kakashi warum auch soll er doch seine Pronobüchlein vom Notgeilen eremiten am Lehrerklo lesen dannmuss er nicht an das Cjaos Trio denken wobei einer dabeoi ist gezähmt zu werden
darüber sollte er sich doch freuen das Naruto mehr bei seiner freundin gedanklich ist
als dabei die Lehrer in den Wahsinn zu treiben
vieleicht sollte er sich überlegen ob es nicht sinnvoll währe Hinata in seine Klasse zu holen damit Naruto gar keinen Blödsinn mehr macht und immer wieder mit einem Kuss abgelenkt wird er scheint ja dann alles andere zu vergessen ;)


Tja Sasuke hat recht ob sie nun Offiziell oder Inoffiziell zusammen sind ist doch eigendlich egal
immerhin Denkt das ohnehin schon jeder also macht es keinen Unterschied
mal sehen wie es anhc der Knutscherei weiter geht denn Kakshi wird die Bank nie wieder benutzen können ohne daran Denken zu müssen wie sich Sasuke und Sakura fast gefrssen hätten xD

GVLG
Von:  jillianZ
2015-07-25T18:21:11+00:00 25.07.2015 20:21
Hammer Kapitel. Mach weiter so. Das ganze FF ist dir total gelungen. Lg ^ω^



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