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Schlangenbrüder

von

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Toms Plan

Die nächsten Tage waren die Anstrengendsten, die Harry jemals in Hogwarts erlebt hatte. Überall waren schwarze Banner aufgehängt worden, um Hermine zu gedenken. Harry dachte ziemlich oft an Hermine, aber seltsamerweise hatte er keinerlei Schuldgefühle wegen seiner Tat.

Auch war er wieder in der Kammer des Schreckens gewesen und Tom hatte ihm gezeigt, dass man durch den offenen Mund der Steinstatue in einen breiten, steinernen Gang gelangte, in deren Wand eine Tür eingelassen worden war.

Harry stieß die Tür auf und trat in ein riesiges Büro, das in den Farben grün und silber gehalten war.

Tom zeigte ihm, dass es alles gab, was man in dem Büro zum Leben brauchte. Es gab ein kleines Badezimmer, das an das Büro angeschlossen war. Eine Toilette und eine Dusche waren ebenfalls vorhanden und Dobby versorgte Tom auf Harrys Befehl immer mit Essen aus der Küche.

Tom arbeitete eifrig daran, Harry neue Zaubersprüche beizubringen und auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten.

Als dann endlich die Prüfungswoche begann, wurde es unnatürlich still in Hogwarts.

Nach jeder Prüfung, die sie absolvierten, stöhnten die Zweitklässler, wie schwer doch die Aufgaben diesmal gewesen waren.

„Ich fand sie gar nicht so schwer. War doch nur Stoffwiederholung!“, sagte Harry zu Ron.

Dieser sah ihn ungläubig an und trat ein wenig von ihm weg.

„Du wirst bald eine zweite Hermine!“, maulte Ron und entfernte sich weiter von Harry.

Die Freundschaft zwischen Harry und Ron hatte merklich gelitten, vor allem, weil Harry es nicht geschafft hatte, auch Hermine lebendig aus der Kammer zu bringen. So verbrachte Harry die Prüfungstage vor allem damit, mit Tom den Stoff ein letztes mal zu wiederholen und zu üben.

Als dann die Prüfungswoche endlich vorbei war und Harry sich am Abend wieder in die Kammer schlich, fand er Tom im Badezimmer vor, wie dieser einen Zaubertrank in der Badewanne braute. Harry glaubte seinen Augen nicht, als er das sah. Als Tom sich zu ihm umdrehte und ihm ein Lächeln entgegen warf, verlor er jeden Zweifel an Tom und fragte ihn:

„Was machst du denn da?“

Tom wischte sich das schweißnasse Gesicht und sagte:

„Ich stelle einen Trank her, der dir erlauben wird, auch außerhalb von Hogwarts zu zaubern, ohne dass das Ministerium etwas davon mitbekommt!“

Harry warf noch einen weiteren Blick auf den Zaubertrank und fragte dann weiter:

„Wie bekommt eigentlich das Ministerium mit, dass ich gezaubert habe und warum stellst du diesen Trank in der Badewanne her und nicht in einem normalen Kessel?“

Tom rührte ein weiteres mal im Trank und erwiderte dann:

„Auf jedem minderjährigen Zauberer liegt die Spur, also ein magischer Ortungszauber, der dem Ministerium sofort mitteilt, falls der minderjährige Zauberer verbotener Weise gezaubert hat. Ich fertige den Trank in der Badewanne an, damit du nachher darin baden kannst. Dadurch wird sich die Spur von dir lösen und niemand wird etwas mitbekommen!“

Harry machte große Augen.

„Und was ist mit den Dursleys? Muss ich zu ihnen zurück?“, fragte er und Unbehagen machte sich in ihm breit.

Tom schüttelte den Kopf und zog eine einfache Holzpuppe aus der Innenseite seines Umhangs. Die Holzpuppe hatte eine blitzförmige Narbe auf der Stirn, genau wie Harry. Tom fuhr mit seiner Hand durch Harrys Haare und zog ein wenig daran.

„Au, musste das sein?“, fragte Harry vorwurfsvoll.

Tom entschuldigte sich und band die Haare um die Holzpuppe. Seine Lippen bewegten sich lautlos und plötzlich fing die Puppe an zu leuchten und fing an zu wachsen. Eine Sekunde später stand ein Ebenbild von Harry neben ihnen und starrte an ihnen vorbei.

„Das ist eine einfache Puppe, die alles macht, was man ihr sagt. Man kann nicht erkennen, dass es sich dabei nicht um dich handelt. So wirst du nicht zu deinen Verwandten fahren müssen!“

Harry staunte über Toms Weitsichtigkeit und sagte:

„Das ist genial. Aber wohin werden wir dann gehen?“

Tom winkte abschätzig mit der Hand und erwiderte:

„Da hab ich mir schon einen passenden Ort ausgesucht. Aber jetzt rein mit dir in die Wanne, sonst verliert der Zaubertrank seine Wirkung. Du musst genau eine Stunde in der Wanne liegen bleiben. Falls du ein Prickeln fühlst, ist das vollkommen normal. Ich warte draußen auf dich!“

Daraufhin verließ er das Badezimmer und ließ Harry alleine im Bad zurück.

Harry sah noch einmal zur blubbernden Flüssigkeit in der Wanne zurück, die nun ein leuchtendes grün angenommen hatte. Er zog sich aus und stieg in die Badewanne. Die Flüssigkeit fühlte sich an wie normales Wasser und war angenehm warm.

Er machte es sich in der Badewanne bequem und tauchte auch einmal den Kopf unter, so dass auch seine Haare nass waren. Dann planschte er ein wenig herum und trieb ein wenig in dem Wasser.

Er war ein wenig müde wegen der letzten Prüfungen und so döste er in der Wanne ein.

Als Tom nach einer Stunde nach Harry sah, klopfte er zuerst an die Badezimmertür, doch er bekam keine Antwort. So öffnete er die Tür vorsichtig und schaute hinein. Er sah, dass Harry in der Badewanne eingeschlafen war und der Trank eine dunkelgrüne Farbe angenommen hatte, was das Zeichen dafür war, dass Harry jetzt die Badewanne verlassen musste.

Er betrat das Bad und beugte sich zu Harry hinunter. Er zückte seinen Zauberstab und ließ den schlafenden Harry aus der Wanne schweben. Durch einen weiteren Schlenker des Zauberstabs wickelte sich ein Handtuch um Harrys Hüfte und ein anderen Handtuch trocknete Harry vorsichtig ab.

Nachdem der schlafende Harry trocken war, ließ ihn Tom aus dem Badezimmer schweben und ließ ihn auf eine Couch in der Ecke des Büros nieder. Dort legte sich sofort eine Decke über Harrys Körper und wärmte ihn.

Tom setzte sich in den großen Stuhl hinter dem Schreibtisch und las sich weiter die Bücher durch, die er Harry dann zeigen wollte. Einige der Bücher handelten über körperliche Veränderungen, die durch Magie erzielt werden konnten. So konnten sie Harrys chronische Unterernährung in Angriff nehmen und wenn er es wollte, konnte Tom ihm einen Zauber beibringen, durch den er seine Sehstärke wiederherstellen konnte.

Als sich Harry endlich regte und langsam die Augen öffnete, schaute Tom auf.

„Wie ich sehe, bist du nun wach. Wie fühlst du dich?“, fragte er zu dem noch müden Harry.

Dieser rieb sich die Augen, setzte sich aufrecht hin und setzte schon die Brille wieder auf die Nase. Dann schaute er sich um und sah, dass er nichts am Leib trug als seine eigene Haut.

Er erschrak und zog sich die Decke enger an den Körper.

„Deine Kleidung befindet sich noch immer im Badezimmer. Genau dort, wo du sie hast liegen lassen!“, sagte Tom und deutete mit seinem Zauberstab auf die Badezimmertür, die sofort aufschwang.

Harry stand auf und schleifte die Decke mit sich, die er noch immer um seinen Körper gewickelt hatte. Er ging ins Badezimmer und zog sich dort seine Sachen wieder an.

„Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?“, fragte Harry aus dem Badezimmer heraus an Tom.

„Ungefähr eine Stunde auf der Couch.“, antwortete Tom und fing dann an auf einem Blatt Pergament etwas zu schreiben.

Harry verließ das Badezimmer und sah, dass Tom etwas schrieb.

„Was schreibst du denn da, Tom?“, fragte er und ging zu diesem herüber.

Tom schrieb den letzten Satz noch zu Ende und erwiderte dann:

„Ich mache mir Notizen darüber, wo wir in den Sommerferien leben können. Einige Orte kommen in Betracht, aber einige Orte sind auch ungeeignet!“

Harry nickte und fragte nach den Orten, wo sie leben könnten. Tom nannte ihm einige der Orte und fragte dann Harry, wo er den am liebsten leben würde.

Harrys Augen fingen an zu strahlen und er sagte begeistert:

„Ich würde gern am Meer leben. Bitte Tom, such einen Ort am Meer raus!“

Tom nickte und suchte sich dann einige der Orte raus, die auf Harrys Bitte passten. Dann, als er einen geeigneten Ort gefunden hatte, schlug er Harry diesen vor.

„Wie würde dir der Ort Laxey auf der Isle of Man gefallen. Der Ort liegt am Meer und auf einer Insel, die genau zwischen England und Schottland liegt.“, schlug Tom vor und zeigte Harry eine Karte und deutet mit dem Zeigefinger auf den Ort.

Harry sah auf die Karte auf die Stelle, auf die Tom deutete und war vollkommen begeistert.

„Genau dort will ich hin! Tom, können wir dorthin ziehen?“, fragte Harry begeistert und sah Tom zugleich flehend an.

Auf Toms schöne Gesichtszüge schlichen sich ein sanftes Lächeln und er nickte.

Dann wandte sich Tom wieder seinen Unterlagen zu und sagte mehr zu sich selbst als zu Harry:

„Aber wie kommen wir zu einem Haus und zu Gold?“

Harry sah auf und sagte:

„Wir können das Gold aus meinem Verlies nehmen! Da ist genug drin!“

Tom sah für einen Moment lang überrascht auf, nickte dann aber.

„Gut, ich werde mich um den Kauf eines entsprechenden Hauses kümmern. Du solltest wieder nach oben gehen, sonst fällt dein Fehlen nur noch auf.“, sagte Tom.

Harry nickte und verließ dann das Büro. Er ging durch die unterirdischen Gänge und schwebte mithilfe eines Schwebezaubers wieder hinauf in das Klo der maulenden Myrte. Diese war offenbar nicht anwesend und so machte sich Harry schnell auf den Weg und verließ ihr Klo.

In den nächsten Tagen fand keinerlei Unterricht statt und Harry schlich sich öfter nach unten in die Kammer, um weitere Einzelheiten mit Tom zu besprechen.

Als sie dann nach einer Woche endlich die Zeugnisse bekamen, war Harry sichtlich überrascht, dass er als Jahrgangsbester abgeschnitten hatte. Er packte abends seinen Koffer und ging zu Bett, jedoch wartete er darauf, dass alle in seinem Schlafraum endlich eingeschlafen waren.

Als er einstimmiges Schnarchen hörte, stand er aus seinem Bett auf und positionierte die kleine Puppe darin. Mit einem einfachen Zauber ließ er sie auf Lebensgröße wachsen und deckte dann die Puppe zu.

Er nahm seinen Zauberstab, richtete ihn auf seinen Koffer und ließ ihn dann aus dem Schlafsaal fliegen. Für seine Puppe gab es einen anderen, genau identisch aussehenden Koffer, in dem nur Gerümpel und Harrys Muggelsachen waren.

Er verließ den Schlafsaal, streifte sich noch den Umhang über den Schlafanzug und machte sich dann auf den Weg hinunter zur Kammer. Zum Glück liefen weder Vertrauensschüler noch Lehrer auf den Gängen Streife und so stieß Harry mit niemandem zusammen.

Als er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in der Kammer des Schreckens ankam und das alte Büro betrat, fand er Tom in einem Reiseumhang vor.

„Bist du bereit?“, begrüßte er Harry und sah ihn eindringlich an.

Harry nickte und rief dann nach Dobby. Sie hatten abgemacht, dass der Elf sie zu ihrem neuen Haus bringen würde und als der Elf erschien, reichten beiden Jungen ihm eine Hand.

Der Hauself ergriff sie und einen Moment später spürte Harry ein ziehendes Gefühl direkt unter seinem Bauchnabel und gleich darauf stand er zusammen mit Tom und Dobby am Rand einer kleinen Straße vor einem großen beeindruckendem Haus. Tom holte einen großen, alten Schlüssel heraus und schloss die Tür auf.

Er öffnete die Haustür und drehte sich lächelnd zu Harry um. Mit einem Lächeln auf dem schönen Gesicht sagte er:

„Willkommen zuhause!“
 

Ende des 5. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2013-10-18T21:30:40+00:00 18.10.2013 23:30
So da schickt mir der liebe Kerl eine ENS, dabei hab ich es bereits geöffnet und hier gespeichert. Kam leider noch nicht zum kommentieren. Das hol ich dann jetzt mal als erstes nach.

Mir gefiel das Kapitel. Ja es war etwas holprig, aber es war nicht allzu holprig. Sonst hätte ich es dir wieder zurück geschickt und es neu schreiben lassen. Muhahaha!
Nuja.. mir ist total entfallen, das Hermine gestorben ist. Hmm.. Das mit Tom ist total toll. Da kommt Harry endlich weg von seinen Verwandten und dann noch in ein schickes Haus. Stell ich mir toll vor. Und teuer. Wie macht er das alles bloß?
Hach ja. Ich bin gespannt, was sie denn sonst noch so alles erleben werden.

LG Saku^^


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