Zum Inhalt der Seite

Der Kampf ums Glück

(Pairs: Zorro x Robin, Nami x Ruffy, Ace x Bonney, Sabo x Koala)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Spiel, das man nicht gewinnen kann

Am nächsten Tag, Wohnung von Nami und Chopper, 16:18 Uhr
 

„Nami?“ fragte er, bekam jedoch keine Antwort. Mit seiner Hand wedelte er vor ihrem Gesicht. „Nami?“ wiederholte Tony. Die Angesprochene horchte auf. Zu tief war sie in ihren Gedanken versunken. Ständig gingen ihr die Ereignisse des vorherigen Abends durch den Kopf. Wie sollte sie nun handeln? Verschiedene Szenarien sponnen sich in ihren Gedanken zusammen, doch endeten sie immer an zwei Punkten: Entweder sie würde Princes Erpressung nachgeben, ihre Moral, Ideale, Seele und Freiheit verkaufen um alles behalten zu können was ihr noch geblieben war, um ihren Traum zu verwirklichen oder sie setzte sich gegen Prince zur Wehr, würde aus dem Baratié entlassen werden, ihre Wohnung verlieren, das Studium abbrechen und wieder auf der Tasche ihrer Schwester leben müssen und unter diesen Bedingungen war absehbar wie lange es dauern würde bis sie alles aufgeben müssten.
 

„Was ist?“ fragte sie vollkommen durcheinander. „Das sollte ich lieber dich fragen. Du bist heute schon den ganzen Tag so durch den Wind. Ist irgendetwas passiert?“ erwiderte Chopper. Nami winkte ab. „Nein, nein, alles in Ordnung“. Nami mochte zwar abwinken und behauptet haben, dass alles in Ordnung sei, doch wusste Chopper genau, dass sie ihn anlog. Die Sorge stieg in ihm immer mehr. Er hatte Nami als lebensfrohe, freche und durchsetzungsfähige junge Frau kennengelernt. Jedoch hatte sie sich in letzter Zeit verändert. Zwar nicht sonderlich stark, allerdings schien sie ein Geheimnis zu haben, welches ihre taffe Persönlichkeit schwer belastete und allmählich zum Bröckeln brachte. „Nami...“ er stockte. „Können wir mal re....“ doch ehe er sein Anliegen äußern konnte, unterbrach diese ihn schon. „Das muss leider warten. Ich muss heute früher zur Arbeit“ schüttelte sie ihren Mitbewohner ab. Sie erhob sich und ging zielstrebig in ihr Zimmer, gab Tony keine Chance etwas zu erwidern. So rasch wie sie ihr Zimmer betreten hatte, so eilig verlies sie es auch wieder.
 

Tony lief ihr ins Treppenhaus nach, wollte sie aufhalten, doch wieder gab sie ihm keine Gelegenheit dazu. „Nami!“ rief er ihr zu. Doch die Studentin würdigte ihn keines Blickes und lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Langsam ging Chopper zurück ins Wohnzimmer So würde das niemals etwas werden. Er sah nur einen Ausweg: Er musste jemanden zur Hilfe holen, der definitiv zu Nami durchdringen konnte, dem sie vertraute und Gehör schenken würde. Er griff nach dem Telefon, wählte die Nummer und wartete darauf, dass die Stimme desjenigen erklang.
 

Das Klingen durchdrang ihren Hausflur. Ein Lächeln zierte ihre vollen Lippen als sie die vertraute Nummer auf dem Display des Telefons erblickte. Mit ihren weichen Händen umfasste sie den Telefonhörer und hob diesen ab. „Hallo, Tony!“ grüßte sie den Anrufer. „Ha...Hallo, Nojiko“ grüßte er verunsichert zurück. „Woher wusstest du denn, dass ich nicht Nami bin?“ fügte er fragend hinzu. „Meine Schwester hat seit Ewigkeiten nicht mehr angerufen“ begründete sie kurz. „Also... ist es dir auch schon aufgefallen?“ fragte er zögerlich. „Ja“ bestätigte sie, „Sie hat sich verändert“.
 

U-Bahn Station, 16:32 Uhr
 

Der kalte Luftzug,der durch den langen und stickigen Gang an dem die Gleise sich entlang zogen, wehte verursachte einen unangenehmen Schauer auf ihrer Haut. Sie nahm auf einer der vielen Sitzbänke platz und lies ihren Blick zu der Anzeigetafel schweifen. „Noch 4 Minuten“ murmelte sie vor sich hin. Gedankenverloren richtete sich ihre Augen auf die Schienen. Der Klang der Absätze der Dame, die gerade die Treppe zu dem Bahnsteg hinab lief, rissen sie aus ihren Gedanken an Prince. Die Damen in dem langen beigen Mantel setzte sich mit dem Rücken zu Nami und wartete auf die U-Bahn, welche in die entgegengesetzte Richtung fahren würde. Diese Szenerie kam ihr überaus vertraut vor und rief eine angenehme Erinnerung in ihr hervor....
 

~~2 Jahre zuvor~~
 

Das Klicken und Klacken ihrer Absätze, welches entstand wenn diese auf die harten Treppenstufen trafen, durchhallten den langen und eisigen Flur. Gemütlich steig sie die Treppe hinab und immer wieder war der Klang ihrer Schuhe zu vernehmen. Unten angekommen wanderte ihr Blick wie gewohnt zur Anzeigetafel. U 3 - Ankunft in 15 Minuten. Mist das hieße sie hatte die Bahn um wenige Minuten verpasst. Seufzend lies sie ihre Tasche auf den Boden fallen, setzte sich auf die kleine Bank und platzierte ihren linken Fuß in Mitten der Trägerschlaufe, damit Taschendiebe auf keine blöden Ideen kamen. Der junge Mann, der mit dem Rücken ihr gewandt saß, wirkte ein wenig ungeduldig. Immer wieder trällerte er sinnlose Laute wie „dududu“ und „dadada“ vor sich hin, tippte auf der gitterartigen Sitzfläche des Nachbarsitzes und spielte unruhig mit den Fingern um die Zeit tot zu schlagen. Ein Zug nach dem anderen raste an seinem Bahnsteg vorbei. Wieder fuhr die Nummer 5 ein, die Nummer die weg fuhr kurz nachdem Nami hinter dem Jungen platz nahm. Nami kümmerte sich nicht darum, was sich hinter ihr abspielte, noch nervte er nicht mit seinem ständigen Geträllere und Geklimmbere. Ihr ging es einzig und allein nur darum, die gefühlten 45 Minuten zu überwinden. Der Junge hinter ihr stand auf. Wollte er nun zu Fuß gehen? Er ging um die Bank herum und stand nun vor ihr. Das Pfeifen des Zuges, der gerade einfuhr, übertönte sein Anliegen.
 

In der Gegenwart
 

Wie auch damals störte das Pfeifen des Zuges, der gerade einfuhr, die Stille und weckte Nami aus ihrer Erinnerung. Eilig schnappte sie sich ihre Tasche und stieg ein. Ein paar Stationen weiter stieg sie wieder aus. Wenige Minuten ging sie zu Fuß weiter, bis sie vor dem Höllenloch stand, welches sich das Baratié nannte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Jetzt gab es kein Weg mehr zurück. Sie betrat das Lokal und ging in die Garderobe, wo bereits Täubchen und ein paar der anderen Mädels auf sie warteten um ihr zu zeigen wobei es bei der „verführerischen Tanzkunst“ ankommt. An ihrem Gesicht konnten sie erkennen, wie Nami sie fühlen mussten. Dieses Gefühl war ihnen nicht fremd, ihnen erging es vor Jahren genauso. Darum versuchten sie Nami etwas „aufzuheitern“. Zwar gab es für diese Situation keinerlei Trost, doch so wollten die Tänzerinnen so gut es ging Nami die Angst vor ihrem Auftritt nehmen.
 

Gegen 20 Uhr war es auch soweit. Mit großen Tumult wurde sie angekündigt: „Das Kätzchen“. Der Scheinwerfer wurde auf den Vorhang gerichtet hinter dem Nami hervor kam. Die Männer pfiffen und rief ihr obszöne Parolen zu. Junges, frischen und unschuldiges Fleisch, dies war es was die lüsterne Meute sehen wollte. Bestrebt ging sie auf die Stange zu, würdigte ihrer Zuschauer keines Blickes. Wie denn auch? Es hätte ihr das Herz zerrissen, zu wissen, dass nun sie „das Opfer“ des heutigen Abends war. Zu wissen wie die Blicke der Masse sie durchbohrten, sehnsüchtig in der Erwartung, dass sie ihr Oberteil auszog und ihre sinnliche Weiblichkeit präsentierte. Sie umfasste die Stange mit beiden Händen. Zog ihren wohlgeformten Körper an diese heran. Spreizte die Finger auseinander, umfasste die Stange somit erneut und mit einem weiteren Spielraum zwischen ihren zierlichen Fingern. Langsam lies sie sich an der Stange hinab gleiten. Ihre Finger glitten spielerisch die dünne und eisige Stange herunter. Was als sinnlicher und verführerischer wirkte für die restliche Belegschaft, die täglich mit dieser Situation kämpfen mussten, wie ein Hilfeschrei. Der Hilfeschrei einer jungen Dame, die im dem Meer der Sorgen zu Ertrinken drohte. Die weit auseinander gespreizten Finger, die sich ängstlich an der Stange klammerten, wirkten wie die Hände eines Ertrinkenden, der versucht nach einer rettenden Hand zu greifen. Doch sie war alleine auf dem Meer. Keiner würde kommen um sie zu retten, ihr zu helfen. Es waren einzig und allein Blasen, die aus den letzten Atemzügen des Ertrinkenden entstanden, an die Oberfläche trieben und dort wie ihre Träume zerplatzten.
 

„Es bricht einem das Herz zusehen, wie wieder einmal ein junges und unschuldiges Mädchen, dies zum Opfer fällt“ sprach Täbchen ihr Mitgefühl aus, welche an der Bar saß und sah zu Robin hinüber. Robin schwieg. Sie wollte sich nicht noch einmal die Probleme der Mädchen zu Herzen nehmen und versuchen ihnen zu helfen, es war aussichtslos und brachte nur noch größeren Ärger ein. Zwar tat ihr es weh, Nami so sehen zu müssen, doch sie hatte ihre Grund für ihr Handeln und ihre abweisende Art. Ihr bleib nichts anderes übrig als zu hoffen, dass dieser Alptraum irgendwann sein Ende finden würde.
 

Baratié, Garderobe, 21:11 Uhr
 

„Was hast du nur getan?“ schrie sie verheult durch den Raum. „Wie konntest du nur?“. Wutendbrand schlug sie die Tür hinter sich zu, lies sich an dieser hinab gleiten. Nami zog die Beine an ihren Körper heran, vergrub das Gesicht in ihren Händen. Sie schluchzte laut, brach erneut in Tränen aus. Sie hatte es wirklich getan, hatte sich nur des Geldes wegen ausgezogen. Eine Welt brach für sie zusammen. Sie war eine Schande. Nami konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder hatte sie diese Bilder vor ihren Augen, die Bilder der Zuschauer, des Boden auf dem kroch, der Stange und den Anblick ihres nackten Körpers, der sich in den Schnapsgläsern der Zuschauer spiegelte. Und all dies tat sie nur für Geld. FÜR GELD!!!!
 

Sie hob ihren Kopf und blickte gerade aus und erkannte ihr Spiegelbild in dem großen beweglichen Schminkspiegel wieder. Zähnefletschend stand sie auf, wollte diesen Anblick von sich als kleine billige Stripperin, die für schmutziges Geld blank zog, nicht mehr länger sehen. Sie ging auf den Spiegel zu, erhob ihre Faust und schlug gegen diesen. Die Scheibe zersprang. In den einzelnen Spiegelfragmenten, die nur noch von dem Rahmen getragen wurden, konnte sie sich selbst sehen, mehrere Abbildungen ihrer Selbst. Schreiend warf sie den Spiegel um, die Scheren bedeckten den Boden. Wimmernd sackte Nami zusammen und saß in dem Ozean aus Scherben und Splittern.
 

Es gibt Menschen, die sehen das Leben als ein Spiel an. Ein Spiel in dem es um einiges mehr geht als es und eigentlich bewusst ist. Ein Spiel um Leben und Tod, Macht und Machtlosigkeit. Glück und Unglück. Doch eines vergessen sie, dass das Leben ein auswegloses Spiel ist, in dem es keinen Gewinner geben kann. Wir sind alle zum Verlieren verurteilt. Haben Höhen und Tiefen in unserem Leben. Es ist nur entscheidend wie lange wir es schaffen diese Höhen aufrecht zu erhalten. Wir sind alle Figuren, Figuren auf dem Spielbrett des Lebens. Und wie Spielfiguren leben wir in der Ungewissheit ob wir es sind, die unser Handeln entscheiden und ausführen oder ob wir vom Spielleiter gesteuert werden, der auf das Spielbrett und unser Leben hinab sieht. Und so wie wir in Ungewissheit schweben ob wir es sind, die unser Leben bestimmen, so wissen wir auch nicht, dass das Leben ein Spiel ist, das man nicht gewinnen kann.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kirschbluetentiger
2014-01-12T14:37:54+00:00 12.01.2014 15:37
Hey
ein wunderbares Kapitel. Mir gefallen deine Vergleiche und Methaphern unglaublich gut. Das Meer wo die Mädchen ertrinken und das Spiel das keiner gewinnen kann. Sehr negativ aber super passend!
Ich freue mich schon sehr auf ein neues Kapitel. Ich hoffe Nami sinkt nicht zu tief, sonst kann sie nicht mehr gerettet werden. Allerdings wäre es nicht schlecht, wenn Robin doch noch etwas mehr Sympathie zu Nami zeigen könnte. Sonst wirkt sie ein bisschen ooc ... und das wollen wir ja nicht, ne? ;)
Mach weiter so!
LG Kirschblütentiger
Von:  fahnm
2014-01-10T21:53:09+00:00 10.01.2014 22:53
Spitzen Kapi^^


Zurück