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December nights...

-Schnee und Unschuld-
von

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-Schnee und Unschuld-

...December nights...
 

Pairing: Taichi x Yamato (Wunder über Wunder... -_-;;)

Disclaimer: Blablabla...gehören alle nicht mir und so weiter blabla...sondern irgendwelchen, viel zu reichen Firmen, den wir jetzt dankbar sein müssen, dass es Digimon gibt, ne ?...blabla

Warnung: steht in verschiedenen Farben ganz oben, außerdem Yaoi, wer sich das aber nicht *denken* kann, hat hier nichts verloren! (...merkt man, dass ich verdammt *schlechte* Laune habe?!)

Kommentar: Morgen (heute 04.06.03) werde ich 15 Jahre alt...und jetzt bekomm ich Depressionen deswegen... scheiße, ich bin grad so scheiße drauf, sorry...

Dedicated to: Diesmal niemand besonderes, weil ich mit dieser Fic ausdrücken will, wie scheiße es Einem an manchen Tagen gehen kann...so eine Fic irgendjemanden zu widmen währe ziemlich mies und pervers!
 

"Irgendwie habe ich wohl einen Hass auf die Welt. Auf die gesamte Welt. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte meinem Leben, und all dem Schicksal entfliehen...aber immer wenn ich es versuche, meine Augen schließe und sie Sekunden später wieder öffne, befinde ich mich noch immer in dieser beschissenen Welt. Ich möchte fliegen...möchte frei sein...ich möchte eine Welt, ganz für mich allein. Warum bin ich an diesen Ort gefesselt?! Warum darf ich nicht frei sein?! Warum kann ich nicht fliegen?!...lasst mich fliegen, ich möchte nicht mehr an mein Schicksal, an mein Leben gekettet sein... oh...bitte lasst mich fliegen..."

***

"Ishida Yamato, -sehr erfreut." Monotone Stimme. Tadelloser Anzug.

Die Odaiba- Oberschule hatte einen Neuling. Mitten im kalten Dezember. Taichi sah desinteressiert aus dem Fenster. Schnee. Weiß, rein, unschuldig...seltsam...beruhigend. Taichi schloss die Augen und nahm nur von fern und gedämpft die Stimme des Neuen wahr, wie sie sich vorstellte. Worte...Taichis Ohren nahmen sie auf, schickten sie an sein Gehirn, nur um zu vergessen... Die fremde Stimme setzte Wort an Wort, diese bildeten Sätze, beschrieben seine Person, gestalteten ihn...auf eine vertraute, unheimliche Weise. Taichi öffnete müde zur hälfte seine Augen. Musterten das Tadellose vor ihm. Blonde Haare, blaue Augen, weiße Haut, schmal, zerbrechlich...Der dunkelblaue Anzug saß perfekt, die schwarze Krawatte war ordentlich geschnürt, das weiße Kragenhemd tadellos in der Hose. Tadellos- Tadellos- Perfekt, zum sterben perfekt! ...und Taichi war zum sterben zu Mute. Nur ein letzter flüchtiger Blick in die blauen Augen, die natürlich *nicht* in seine Richtung blickten, dann wandte er den Blick wieder aus dem Fenster. Schnee. Immer noch. Rein, so unendlich rein. Taichi zitterte leicht. Er wollte eine Schneeflocke sein...Wollte weiß, rein und unschuldig sein...langsam vom Himmel fallen... Das wundervolle Gefühl vom Fliegen spüren, die Freiheit erfahren und dann...ganz langsam... auf die Erde fallen und sterben. Ein kurzes Leben...jedoch ohne Schmerz und Trauer...nur ein kurzer Moment der Freiheit, in Unschuld geboren, unendlich rein...wahr es nicht viel wertvoller, als ein ganzes Menschenalter, zwar ebenfalls in Unschuld geboren, jedoch zu lange auf der Welt um diese zu wahren? Trauer, Schmerz und Einsamkeit zu erfahren?...sie in sich zu verschließen...? Taichis Blick verlor sich im Himmel der scheinbar aus Milliarden von wirbelnden Flocken zu bestehen schien. Eine Schneeflocke wollte er sein. Mitten im kalten Dezember.

"Ishida Yamato. Sehr erfreut. Ich sitze ab Heute neben dir.". Taichi hörte das Geräusch von einem rückendem Stuhl. Er wandte den Blick nicht vom Himmel ab. Worte, Worte, Worte. Ständig sprach er Worte...Taichi zuckte leicht zusammen...zu viele Worte. Sie prasselten auf ihn nieder...drangen in ihn...warum?! Er würde sie vergessen...warum diese Worte?! Menschen...waren...seltsam...

Nur Schnee. Für immer rein...zu jung gestorben um zu verschmutzen. Taichi wartete das erlösende Klingeln ab. Minuten verstrichen, wandten sich, zogen sich in die Länge. Minuten voller Worte. Worte voller Informationen. Informationen, die Taichi nicht fähig war zu ergreifen. Sein Geist schwebte im Himmel...unter den zahllosen Flocken, reines, unschuldigen Schnees. Sein Blick war klar, hing jedoch nicht an der Tafel oder an den Lippen der Person, die unerbittlich Wörter sprach...sondern am Himmel...Taichis Blick, Geist, Konzentration und Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem grellen, blendend weißem Himmel. Sein Blick war klar, aber starr. Er Blinzelte nicht...kümmerte sich nicht um das stechen in den Augen...bemerkte die Tränen nicht, die ihm die Wange entlang liefen...so grell...seine Augen schmerzten...doch Taichis gesamter Geist schwebte inmitten den Flocken...er war jetzt sehr weit fort...wartete auf das Klingeln...frei...fliegen...frei...

***

Immer mehr Verwirrung. Yamato wollte sich ja auf die Lehrerin und die Tafel konzentrieren...doch...dieser Junge neben ihm... Yamato wusste ihn nicht zu beschreiben. Was war das bloß für ein Junge?! Starrte Minutenlang schon in den Himmel und gab keine Regung von sich. Kein Blinzeln, kein Heben und Senken des Brustkorbs... Yamato schauderte...starr den Blick auf den Himmel gerichtet, verströmte der Junge neben ihm eine Aura von tiefster Verstörtheit...unsicher löste Yamato seinen Blick von dem Jungen, dem inzwischen Tränen die Wange hinabrollten und er wandte seinen Blick nach rechts, zu seiner anderen Sitznachbarin. Diese sah ihn kurz an, wandte dann aber den Blick auf den Jungen neben ihm und nickte dann resignierend. Sie beugte sich leicht zu ihm.

"Das ist Taichi Yagami. Seit seine kleine Schwester gestorben ist, ist er nicht mehr ganz normal...".

Yamato nickte nur. Boshaftes Mädchen! Yamato wandte den Blick schnell von ihr und drehte sich wieder zu Taichi. Die Lehrer nahmen wohl Rücksicht auf diese, seine Situation...seine Schwester war gestorben? ...Yamatos Augen fielen in Schatten. Dann...waren sie gleich...auch er...hatte jemanden verloren...

"Takeru...". Yamato drehte sich ruchartig nach vorne und konzentrierte sich wieder auf die Worte der Lehrerin. Schule, Schule...nicht an Takeru denken...nicht an Tod denken...Schule, Schule...auferlegter Zwang, perfekte Ablenkung...Yamato seufzte innerlich auf...niemals mehr daran denken...unerfüllbarer Luxus!

***

Erlösung. Klingeln. Erlösendes Klingeln. Taichi Yagami erhob sich und schwankte vorsichtig nach draußen. Niemand beachtete ihn...niemand sah seinen Blick, der nach Freiheit gierte...Schule war gut... ein egoistischer Ort, in dem nur die Besten und Stärksten gewinnen und überleben konnten. Die Schwachen... Taichi...waren egal...uninteressant... unwichtig...und...leicht zu vergessen. Taichi lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen das Gitter des Schuldaches. Vergessen werden...Taichi öffnete die Augen wieder halb. Er stieß warme Luft aus und beobachtete, wie sie in einer weißen Wolke zum Himmel hinaufschwebte um die fallenden Flocken zu begrüßen. Wieder starrte er in den grell-weißen Himmel, spürte die Flocken, die weich auf sein Gesicht fielen. Er spürte die Kälte nicht, war doch sein Gesicht, seine Haut, sein gesamter Körper schon lange viel kälter als dieser Schnee...Ein Seufzen entwich seinem Mund...das Gitter, gegen welches er sich lehnte trennte ihm vom Fallen...vielleicht aber auch vom Fliegen...Taichi drehte sich langsam um und verkettete seine erstarrenden Finger in die Gitterlöcher. Vorsichtig sah er hinunter auf den Schulhof. Schüler die sich unterhielten, dich in Mantel und Schals vermummt, Schüler die hinter einem Ball her rannten...Taichi überlegte kurz... das war...Fußball? Taichi schloss wieder die Augen. Einst war auch er einer von ihnen gewesen. Ewige Fröhlichkeit, das Leben als Geschenk sehend...Taichi schluckte hart. Doch dem war nicht so, das wusste er jetzt. Das Leben war kein Geschenk...es war ein Fluch. Ein Fluch, der den Menschen auferlegt wurde, sobald sie ihre Unschuld verloren, sobald ihre Reinheit schwand... Taichi umklammerte sich mit seinen Armen. Kalt. Ein Lächeln zierte nun seine Lippen. Er war verrückt! Stand hier oben, ohne Mantel und Schal, dachte über das Leben nach und das alles mitten im kalten Dezember...

***

Dunkelheit. Es war...Nacht? Taichi fragte sich nicht, warum er nicht zurück in die Klasse gegangen war. Er sollte also hier bleiben...in dieser Dezember Nacht...

Ein Räuspern. Taichi drehte seinen Kopf langsam nach rechts. Ah...das war...Taichi wusste es nicht mehr. Er versuchte vergeblich sich die leeren, hohlen Worte wieder ins Gedächtnis zu rufen...

"Ishida...Ya- Yamato- san?". Taichi flüstert nur. Seine Stimme war leise und hatte einen verrückten Klang. Also ob würde er jeden Moment den Verstand verlieren...Yamato kniete sich langsam neben ihn. "Yagami Taichi?". Auch nur ein Flüstern. Taichi wandte den Blick wieder in den Himmel. Es hatte nicht aufgehört zu schneien... Taichi wunderte sich nicht, dass seine Beine vollkommen von der weißen Masse bedeckt waren. Yamato resignierte. Er seufzte leise und setzte sich vorsichtig neben Taichi.

"Ich musste lange warten...".Yamatos Stimme verlor sich in der Dunkelheit. Nur das leise Rieseln des jungfräulichen Schnees. Yamato tastete nach Taichis Hand, fand sie und drückte sie gegen seine warme.

"...wartest du...dass dich der Schnee holt?". Yamatos Stimme war zärtlich...Taichi drehte seinen Kopf zu ihm und erstarrte. Dieser Mensch...sprach Worte...die er...verstand. Taichi seufzte leise und schmiegte sich an den Blonden Jungen. Yamato war dies Antwort genug.

"...ich musste lange warten..." wiederholte er. "...bis ich jemanden fand...der mit mir wartet...". Yamato brach ab und drückte Taichis Hand etwas fester.

"...willst du mit mir warten?". Yamatos Stimme zitterte ein wenig.

Taichi blickte ihn stumm an. Dann nach vielen Minuten sprach er.

"...fragst du um Erlaubnis, mit mir warten zu dürfen?...hast du Angst?"

Yamato schluckte leicht. Wieder drückte er die kalte Hand.

"Ja...ich habe Angst..." murmelte er leise und Taichi lächelte.

"...keine Angst...heute...ist der Tag...der Schnee ist so rein...wir werden frei sein...".

Yamato schloss die Augen. Nun war es schon ein Jahr her...seit einem Jahr kannte er Taichi bereits... und heute... war es soweit...heute würden sie frei sein...

"Du...hast mich nicht wieder erkannt?". Yamatos Stimme war emotionslos. Taichis Blick verfremdete.

"...du warst auch in diesem weißen Haus...mit den Pflegern und Gittern vor dem Fenster?". Feststellung.

Yamato drückte nur die Hand. Taichi blickte hinauf in den schwarzen Himmel. Weiße Flocken rieselten hinab auf die Erde...morgen würden auch sie beide eine dieser vielen Flocken sein. Reiner Schnee, unschuldiger Schnee...

"Wir werden fliegen...dann werden wir frei sein...". Taichis Stimme spiegelte Erschöpfung. Yamato bemerkte es und drückte den Jungen zu sich.

"Schlaf, wenn du müde wirst...morgen...fliegen wir dann zusammen...". Ein Flüstern noch... dann schlossen sich Taichis Augen und er schlief ein. Schon bald verebbte das Heben und Senken Taichis Brustkorbes...und Yamato schloss die Augen...Schlafen, frei sein, fliegen...Takeru...wiedersehen...fliegen...frei...und unendlich rein...Yamato schlief ein. Der Schnee rieselte hinab auf die Beiden Gestalten. Einer noch schlafend, der andere... schon weit entfernt, zwischen den weißen Flocken schwebend...und so schliefen sie Beide ein. Nach einander, nach über einem Jahr, und Schnee rieselte bedächtig auf sie hinab...mitten in einer kalten Dezember Nacht...
 

-December nights-

ENDE
 

Persönliche Anmerkung:

So...das war -December nights- von mir...und schon wieder wollte ich einige Gefühle ausdrücken, diesmal kann ich sie auch benennen:

Angst, Trauer, Schmerz...

- das sind Gefühle sie mich zur Zeit sehr beschäftigen...ich hoffe ihr habt es gespürt. Ich bin jetzt seit 5 Minuten 15 Jahre alt...ich weiß nicht, was mir mein Jahr Nummer 15 alles bringen wird...ich habe Angst vor meiner Zukunft, ich spüre Trauer, wegen meiner Vergangenheit ...und ich fühle Schmer. Jeden Tag, wie wir alle...so, das ist also meine Art, diesen Schmerz zu verarbeiten...ich hoffe ihr habt mich jetzt gut verstanden, ich danke, wie immer, recht herzlich fürs Lesen...vielen Dank

chu-chu

ren



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yulchen
2005-07-30T20:04:11+00:00 30.07.2005 22:04
Wuahhhh *heul* Immer muss ich weinen...*Tränen wegwisch* Wow, großartig gemacht *schnief* Kommt gleich in meine Favo Liste ^.^
lg Yu
Von: abgemeldet
2005-04-25T14:44:02+00:00 25.04.2005 16:44
Voll gut geworden *schwärm*
Mehr kann man dazu nit sagen *immer noch ganz hin und weg is*

BYE KOTOMI-CHAN
Von: abgemeldet
2004-11-14T20:34:34+00:00 14.11.2004 21:34
gut, dass ich auf diese FF gestoßen bin *_*
Mir hat sie ebenfalls sehr gut gefallen ^^
Dein Stil ist kurz, knapp, aber interessant und sagt viel aus! Ich muss mich einfach Tsutsumi anschließen! ^^
Du hast mit dieser FF eine sehr schöne Atmosphäre geschaffen, die mich so in ihren Bann gezogen hat *_*
Ich konnte beim Lesen meine Augen einfach nicht abwenden!
Zwar ist die Geschichte sehr traurig, melancholisch, depressiv, aber meiner Meinung nach doch schön durchdacht. Du regst damit echt zum Nachdenken an. Lobenswert! Ich liebe solche Geschichten ^^
btw. Tai und Mat ist mein liebstes Pairing *_*

*applaused*
Verdammt schön!
Ich werde sie empfehlen, sofern ich weiß wie es hier geht *grmblz*

Red_Lotus
Von:  Tsutsumi
2003-06-05T16:14:54+00:00 05.06.2003 18:14
Herlichen Glückwunsch nachträglich!^^
(Ob du's nun hören wolltest oder nicht...)
Mir hat die FF gefallen. Dein Stil, die Situationen zu beschreiben, ist toll!^^ Man fühlt sich da gleich mitreinversetzt, man vergisst beim Lesen alles um sich herum. Es ist, als ob es bei mir auch geschneit hat... Find ich schön, auch wenn der Inhalt sehr sehr traurig war...

So long,

Tsutsumi


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