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Aprikose und Mandel

von

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Stummes Erwachen

Er erwachte in den frühen Morgenstunden, ein schwacher Wind zog durch einen Spalt im Fensterrahmen, im Sommer müsste es hier sehr angenehm sein. Draußen schneite es weiter, alle Spuren die sie gestern hinterlassen haben mussten, waren jetzt unter einer hohen Schneeschicht begraben, so dass niemand sie finden würde. Er zog die Decke zurück und setzte sich auf die Bettkante, etwas müde spannte er seine Schultern an und streckte sich ausgiebig. Ein leises Gähnen entwich ihm, mit einem Ruck drehte er sich abrupt um. Seit Wochen schien er Dinge zu sehen, die gar nicht da waren und es machte ihn langsam verrückt. Ständig sah er sich um und entdeckte doch nichts, er wurde zunehmend paranoid. Vielleicht hätten sie mit der Operation noch warten sollen. Er sah sich weiter um.

Zu seinem Seelenfrieden lag doch jemand in seinem Bett, er hatte für einen Moment geglaubt, dass er sich alles nur eingebildet hatte. Der ganze Vorfall im Wald, Hinata, ihre dunklen Haare und dieser süßliche Geruch, der ihn an den Orangenbaum aus seiner Kindheit erinnerte. Er rieb sich noch einmal über seine verräterischen Augen, sie lag zusammen gerollt da und ihr Atem ging flach. Sie hatte in der Nacht gewimmert, er hatte nicht recht gewusst was zu tun war, doch bevor er sich zum Eingreifen entschlossen hatte, war sie wieder verstummt. Er wusste nicht wie lang sie noch schlafen würde, aber im Moment war das die beste Medizin. Er studierte noch mal ihr Gesicht, bevor er sich umdrehte und begann sich fertig zu machen. Er würde sie schlafen lassen, mehr blieb ihm nicht übrig, sie würde schon früh genug Fragen stellen, auf die er selber noch keine richtigen Antworten hatte.
 

In ihrem Kopf schienen sich die Worte in ihre Gedanken einzubrennen, ruhig atmen und nicht bewegen, seit er vom Bett aufgestanden war, lag sie so da. Seit wann sie wach war konnte sie nicht sagen, ihr fiel es schwer überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen und die Angst ließ ihre Glieder erstarren. Sie hatte es nicht gewagt sich zu ihm zu drehen, in der Hoffnung, dass dies hier alles nur ein schlimmer Alptraum war. Zudem schmerzte ihr gesamter Körper und ihr Bauch brannte wie Feuer. Und ihr war so unendlich heiß, am liebsten wäre sie in dem schönen Schnee gesunken, die wohlige Kälte hätte ihr Brennen sofort gelindert. Noch einmal erinnerte sie sich selber daran ruhig zu atmen. Erst als die Tür leise ins Schloss fiel entwich ihr ein Stöhnen.

Was war hier nur los? Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und registrierte nur langsam wo sie war oder was mit ihr geschah. Das Zimmer war groß, aber karg, die Kälte im Raum war fast schon mit Fingern zu greifen. Erst jetzt merkte sie, dass ihr rechter Arm fixiert war, sie musste sich wohl den Arm gebrochen haben. Etwas zögerlich fuhr sie mit ihren kühlen Fingern ihren Bauch entlang. Ein Verband, an einer Stelle hatte sich das Blut verkrustet, dunkel wurde ihr klar, dass er sie mit dem Katana erwischt hatte. Automatisch fragte sie sich was für Unterwäsche sie trug, peinlich berührt versuchte sie den Gedanken los zu werden, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihre Wunden versorgt hatte.

Allgemein fiel es ihr schwer zu glauben warum sie hier war, da ergab es sich doch, dass er sie gepflegt hatte, schließlich hatten sie sich ein Bett geteilt. Die ihr so verfluchte Röte schlich sich in ihr Gesicht, aus Gewohnheit griff sie an ihre Wangen, zuckte jedoch innerlich zusammen als ein stechender Schmerz ihre Hand hin auf fuhr. Es erschien ihr alles so absurd, ihr Kopf war so leer und ihr tat alles weh und doch fragte sie sich, was er wohl in ihr sah. Ihr war erstens klar, dass er sie verletzt hatte, sogar schwer, zweitens hatte er sie aber gerettet und drittens lag sie nicht in irgendeinem Zimmer, sondern im Schlafzimmer von Sasuke Uchia. Hätte sie am Vortag nicht erlebt, wie sich ihre Welt mit einem Mal komplett verändert hatte, dass sie nun kein Heim und keine Familie hatte, zu der sie zurück kehren konnte, dann kämen diese drei Tatsachen so unmöglich vor, wie die Annahme ein Fisch könnte an Land überleben. Aber anscheinend, war es möglich.

Sie hatte nicht gemerkt wie sich die Tür wieder geöffnet hatte. Erst als seine Umrisse vor ihrem Sichtfeld erschienen ging ihr Atem wieder schneller. Ihre Augen mussten sie täuschen. „Du bist wach…“, sie sah wie sich seine rosigen Lippen bewegten, doch mehr drang nicht mehr zu ihr, als sich die Schwärze wieder um ihre Wahrnehmung schloss. Heute war ihr Geburtstag und alles was sie kannte, war auf den Kopf gestellt. Beweis dafür war Sasuke Uchia.
 

Sie war wieder in den Schlaf gesunken, noch bevor er mit ihr reden konnte. Sie wirkte so viel zerbrechlicher, als es für sie gut war, hier gut war, ein Krankenhaus wäre wohl die beste Lösung gewesen. Doch er vertrieb seinen flüchtigen Gedanken mit der Realität, er war verstoßen und ihr erschien es nicht anders zu gehen, weit und breit kein Krankenhaus. Das Licht der kühlen Wintersonne fing an sich seinen Weg durch den Raum zu bahnen. Er hätte trainieren sollen, doch er wollte hier sein, er wollte bei ihr bleiben. Sie sollte nicht alleine aufwachen, dass Gefühl kannte er zu genüge und in ihrem Zustand wusste er nicht, was sie anstellen würde.

Er hatte fast den ganzen Tag neben ihr auf dem Bett verbracht, immer wenn ihr Atmen zu einem Röcheln wurde, legte er sein Buch weg und stützte sie, damit sie mehr Luft bekam. Sobald sie sich beruhigt hatte, legte er sie sanft zurück in die Kissen. Ein seltsames Gefühl von Sorge hatte ihn befallen. Und er wusste nicht, ob es ihn beunruhigen sollte. Auf unerklärliche Weise berührte sie ihn. Ab dem Nachmittag wurden ihre Anfälle weniger, aber dafür fing sie wieder an zu wimmern. Er zog ihren zitternden Körper auf seinen Schoß, legte die Decke um sie und strich vorsichtig über ihren Kopf. Auf fremde Art war es ihm vertraut, langsam sog er ihren Geruch auf. Er gestand sich ein, dass ihn die ganzen Kämpfe ermüdeten, es war vielleicht nie sein Wunsch gewesen, aber ihre weichen Haare zwischen seinen Finger wirkten eigenartig befriedigend. Er lehnte sich an die Wand und genoss die Ruhe. Auch wenn es nur für einen Moment anhalten würde, er wollte sich an genau das hier erinnern.

Immer wieder hatte er versucht sie auf zu wecken, damit sie ein wenig Tee zu sich nahm, aber es war vergebens. Am Abend wechselte er erneut die Verbände und zog ihr die verschwitzten Klamotten aus, er verbat es sich ihren entblößten Körper ungeniert an zu starren, doch er konnte nicht wiederstehen ihre alarbasterfarbene Haut von Kopf zu Fuß zu folgen. Er zog die Decke über sie. Er aß nur wenig, er wollte sie so selten wie nötig alleine lassen müssen, irgendwann schlief er neben ihr ein. Sein Gesicht zu ihr gewandt sank er in einen unruhigen Schlaf. Mitten in der Nacht wurde er durch eine Bewegung wach. Bevor er dazu ansetze den griffbereiten Kunai in die Richtung zu schleudern, wurde ihm klar, dass sein Gegenüber endlich wach war. Seine Hand sank wieder zurück, er öffnete die Augen und schaute in ein Paar sehr helle Augen, die ihn ungläubig musterten.

Ihr Atem ging kontrolliert ruhig. „Warum…“ ihre trockenen Stimme brach mitten in der Frage ab, doch er laß es in ihren Augen. „Hätte ich dich sterben lassen sollen“, er sah sie ernst an, das Licht des Mondes spiegelte sich auf ihrer hellen Haut und ließ sie etwas Leuchtendes annehmen. „Ja…Nein..“, mehr kam nicht über ihre Lippen, als er sich vorbeugte um sie besser sehen zu können. „Du solltest schlafen“, er schob die Decke näher zu ihr, sie erstarrte vor Schreck Körper. Es hätte ihn zum Schmunzeln gebracht, wenn sie nicht viel zu kalt gewesen wäre, als es ihr gut getan hätte. „Du wirst noch erfrieren.“ Sie atmete stockend ein, er hörte gleichzeitig wie ihr Herz unregelmäßig aufflatterte. „Danke“, flüsterte sie leise in seine Richtung. Er schwieg, automatisch fragte er sich, warum sie sich sicher war, dass es da etwas zu danken gab. Sie gehörte ihm, er hatte sie gerettet und er wusste, sie sollte ihm dafür nicht dankbar sein.

Das rhythmische Ausatmen verriet, dass sie wieder in ihrer Fieberwelt abgetaucht war. Seine Hand fuhr durch sein nasses Haar, es war lange her, dass sich bei ihm jemand bedankt hatte. Zerstreut stellte er fest, dass seine Müdigkeit verflogen war, er würde nur unruhig im Bett liegen, und auch wenn er es nicht zugeben würde, er würde darauf achten, dass er die zierliche Frau neben sich nicht verletzte.
 

Sie würde es bereuen nicht gestorben zu sein.

Sie würde ihn bereuen.

Er würde sie bereuen.

Alles.

Ein stummes Lächeln Stohl sich auf seine Lippen.
 

~~~~~~~~~~

Palimpalim, da bin ich wieder :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  KITE-MAISON
2013-09-04T18:55:28+00:00 04.09.2013 20:55
ohh mach weiter *.*
Von:  Natascha91
2013-08-26T20:00:15+00:00 26.08.2013 22:00
Uiii ich finde deine FF so toll und süß. Da ich die beiden so toll finde, die passen einfach gut zusammen. Schreib schnell weiter, freu mich auf das nächste Kapitel.

Lg Natascha91
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-25T10:06:29+00:00 25.08.2013 12:06
interessantes paaring ;)
auch dein coverbild gefällt mir sehr,
bin mal gespannt was du draus machst noch:)

lg, natsumi
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-25T10:06:29+00:00 25.08.2013 12:06
interessantes paaring ;)
auch dein coverbild gefällt mir sehr,
bin mal gespannt was du draus machst noch:)

lg, natsumi
Von:  fahnm
2013-08-24T23:27:05+00:00 25.08.2013 01:27
Süß die zwei.
Von:  LiveInPeace
2013-08-23T14:29:10+00:00 23.08.2013 16:29
Die ganze ff is uuurrr süß. bitte schreib bald weiter.^^
lg


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