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Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3

von

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Fehlgeschlagen

6. Kapitel - Fehlgeschlagen
 

Die drei Dämonenjäger waren nach Norden gereist, da sie gehört hatten, dass eine der Provinzen in letzter Zeit häufig Probleme hatte. Während der ganzen Reise beobachtete Kohaku heimlich seine ältere Schwester. Sie war vermutlich als dreifache Mutter glücklich aber erst jetzt, seit sie unterwegs waren, fiel dem jungen Mann auf das Sango die Dämonenjagd ebenso gefehlt hatte. Es war das erste Mal, das die drei Menschen überhaupt etwas gemeinsam unternahmen. Um so länger die Reise dauerte, um so besser arbeiteten sie zusammen. Jeder hatte das Gefühl, als wenn sie schon immer miteinander auf Dämonenjagd gewesen waren. Selbst für Kohaku war es nach langer Zeit wieder das erste Mal, das er mit seiner Schwester reiste.
 

Nie hätte die junge Frau gedacht, dass sie jemals eine so große Freundschaft mit den Menschen verbinden würde. Reika hatte ihre Entscheidung Daikis Reich zu verlassen und nach Musashi zu gehen nie bereut. Sie bedauerte nur, das Shaline zurückgeblieben war. Aber ihre jüngere Cousine fühlte sich in dem Dorf einfach sicherer als irgendwo in der Fremde. Nach allem, was mit Shalines Mutter passiert war, konnte Reika es verstehen. Sie selbst hatte den Neuanfang gewagt und zog deshalb jetzt mit zweien ihrer neuen Freunde durch die Gegend. Nur nachts, wenn sie ein Lager aufschlugen und sich zur Ruhe betteten oder Reika an der Reihe war die Wache zu übernehmen, dachte sie an ihren Gefährten. In diesen Momenten vermisste sie seine starken Arme und die Zärtlichkeiten. Gelegentlich kam sie ins Grübeln, ob ihr Verhältnis immer so eng sein würde oder ob sich Sesshomaru in einigen Jahren doch eher nach einer Youkai sehnen, würde die ebenso, wie er zeitlos schön wäre. Im nächsten Moment jedoch schob die Fürstin ihre Gedanken beiseite und freute sich an ihrem jetzigen Glück.
 

Nachdem die drei Reisenden eine Weile von Dorf zu Dorf gezogen waren, näherten sie sich eher zufällig der Stadt Hiraizumi. Es war Kohaku, der die Feststellung machte, dass sie nur noch eine halbe Tagesreise von dort entfernt waren. So beschlossen sie dorthin zugehen. Eventuell konnten sie für einen späteren Besuch schon mal alles ausspionieren. Aufgrund der Bannkreise mussten sie dann Kiara im Wald zurücklassen, da sie beschlossen die Stadt zu dritt zubetreten.

Sie quartieren sich in einem Gasthof ein und begannen Informationen zu sammeln. Sehr zu ihrer gemeinsamen Freude erfuhren die drei Dämonenjäger, dass der Händler gerade von einer Reise zurückgekommen war und sich in seinem Haus befand.

Auch wenn die Fürstin schon vorab wusste, dass sie sich bestimmt ärgerte, wollte sie dennoch den Zoo sofort besichtigen.

Die beiden Frauen und der junge Mann bekamen sogar das Privileg persönlich von dem Kaufmann durch seinen Park geführt zu werden. Jedes der Tiere weckte das Mitleid der drei Dämonenjäger. Auch wenn es nur primitive Lebewesen waren, so hatte keines dieses Schicksal verdient. Es musste wirklich an ein Wunder grenzen, das Keshan, das alles ein Jahr überlebt hatte. Reika die den Goldkatzendämon kennengelernt hatte, war froh das der junge Youkai immer noch ein sanftmütiges Wesen hatte und nicht durch die Gegend zog um Menschen aus Rache zutöten.
 

Ziemlich am Ende des Rundgangs standen die drei Besucher vor einem Käfig, indem eine kleine Raubkatze saß. Der erste Gedanke, den die grünäugige Frau hatte, war Sango zufragen, ob es sich um einen Dämon handelte. Sie wollte sichergehen, dass ihr eigenes Gefühl sie nicht täuschte. Die Färbung des Felles entsprach eindeutig dem von Lord Yago. Ihre Freundin verneinte und auch die Fürstin konnte keinerlei dämonische Energie wahrnehmen. Dennoch war Reika nicht erleichtert. Im Gegenteil sie musste sich beherrschen.

Sango wandte sich an den Kaufmann, um zu fragen:" Welches Tier ist das. Dieses Exemplar ist mir fremd."

"Oh der kleine sibirische Tiger. Katzen sind sehr beliebt bei den Besuchern. Die sind so niedlich, besonders in dem Alter", beeilte sich der Besitzer zu erzählen.

'Lord Yago und niedlich', dachte Reika gerade in Gedanken. Wenn der Tigerdämon je herausfinden sollte, was in dem Zoo die neueste Attraktion war, würde der Fürst des Nordens bestimmt einen Weg finden die Stadt dem Erboden gleichzumachen.

Bannkreise hin oder her. Da sie aber mehr wissen wollte, fragte die junge Frau: "Wie kam das Tigerbaby zu euch. Sibirische Tiger gibt es doch, soviel ich gehört habe, nur auf dem nördlichen Festland."

Glücklich über das Interesse seiner Besucher gab er die Information preis: "Es wurde auch dort gefunden. Pelzjäger haben offenbar seine Mutter erlegt, und während sie die Katze häuteten, tauchte das Kleine auf. Einer der Jäger ist mit mir befreundet, so brachte dieser mir das kleine Präsent mit."

Unwillkürlich zuckte Reikas Hand zum Griff ihres Schwertes. Sie wusste, nicht ob es ihre kurze Bekanntschaft mit Lord Yago war oder der Gedanke an Schippo und Miju, am liebsten wäre sie auf den Händler losgegangen. Das Einzige, was sie davon abhielt, war Sangos beruhigende Hand auf ihrem Arm.

Kohaku hatte die Reaktion der Freundin ebenfalls mitbekommen und versuchte den Kaufmann abzulenken, indem er den Mann auf etwas hinwies: "Ihr wisst aber schon das der Tiger, wenn er ausgewaschen ist, mehr als 6 Shaku (1,81 m) lang werden kann."

Daraufhin winkte der Händler die Drei in einen Winkel des Parks und zeigte ihnen seine Bauvorhaben. Er wollte für den Tiger ein festes Gebäude aus Mauerwerk bauen mit starken eisernen Gitterstäben, die zusätzlich noch mit einem Bann belegt werden würden. Auch für die anderen Tiere plante er geschützte Käfige. Dennoch waren sie immer noch zu klein, um einem Tier den nötigen Auslauf geben zu können.
 

Leider ergab sich aus den Bauvorhaben aber eine dringende Notwendigkeit. Wenn die Menschen den Tieren helfen wollten, durften sie nicht allzu lange warten. Die Fürstin lief noch einmal zu dem einen oder anderen Tier, um scheinbar zum wiederholten mal die Lebewesen zu betrachten. Doch in Wirklichkeit sah sie sich die Gegebenheiten des Parks und die Mauern an. Einiges wusste sie ja schon von Keshan oder Miroku. Dann ging sie zurück zu den anderen.

Der Zoobesitzer lud die drei Dämonenjäger noch zu einem Tee ein, den die Freunde nicht ablehnten. So saßen sie dann auf einer Art überdachten Terrasse mit Blick auf den Park.
 

"Was mich am meisten interessiert", begann Reika, indem sie sich an den Kaufmann wandte." Mir wurde erzählt, es gäbe in eurem Zoo eine asiatische Goldkatze. Kommen diese Tiere nicht nur in Südostasien vor?"

"Ja, die Goldkatze. Das ist so eine merkwürdige Sache", begann der Händler, kratze sich am Kopf, bevor er fortfuhr: "Die hat mir eigentlich nur Ärger eingebracht. Wie es sich herausgestellt hat, war das wohl ein Dämon.", dann legte er erneut eine Pause ein, sah seine Gäste der Reihe nach an und fragte: "Kann man euch drei als Dämonenjäger anheuern?"

"Gelegentlich schon", antwortete Sango ausweichend. Der Zoobesitzer war ihr unsympathisch.

Dieser sprach schon weiter: "Nun wie ich schon erwähnte, die Goldkatze hat eine Menge Ärger verursacht. Es ist in meinem Interesse sie zu erledigen. Sie lebt im Südwesten in der Nähe eines Bergmassivs und hat schon unzählige Leben auf dem Gewissen."

"Wenn wir diesen Auftrag übernehmen, will ich Gewissheit haben, dass die Katze wirklich verantwortlich ist. Ich töte keine unschuldigen Dämonen.", erklärte Reika.

Sofort versicherte der Händler: "Es gibt einen Überlebenden, er hat alles mit angesehen."

Mein lieber Gemahl da ist dir wohl ein Fehler unterlaufen. Der jungen Frau wurde gerade mulmig. Was wenn der Tierfänger sie dort gesehen hat. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, fragte schon Kohaku: "Können wir mit dem Mann sprechen?"

Nur wenig später war ein älterer Mann bei ihnen, dem man schon von Weitem die Falschheit und Feigheit ansah. Dieser erzählte nun sofort, dass die Gruppe in den Bergen grundlos von der Goldkatze angefallen wurde. Alle zwanzig Menschen, die sie umfasste wurden, von ihr getötet außer ihm selbst.

Deutlich murmelte Reika absichtlich: "Da habe ich ja Glück gehabt, einen Tag früher und die Katze hätte mich auch erwischt."
 

"Wollt ihr jetzt eurem Herrn nicht erzählen, was wirklich passiert ist?", mischte sich nun Sango ein. Den größten Teil was wirklich passierte kannten sie ja.

Der Diener widersprach, wobei man deutlich dessen Unsicherheit bemerkte: "Das war die Wahrheit."

Deshalb erklärte Reika nun:" Einige Tage nachdem du offenbar die Gegend verlassen hast war ich selbst dort. Ein anderer Dämon versteckt sich ebenfalls in dieser Gegend. So sah ich auch den Ort des Überfalls. Die meisten Toten hatten keine Kratzspuren, wie von einer Katze, sondern unzählige Wunden durch Gewehrkugeln. Außerdem wurde das halbe Plateau durch eine Explosion abgerissen. So etwas kann keine Katze getan haben, sondern nur Menschen.".

Verlegen blickte der Diener zwischen den Jägern und dem Kaufmann hin und her. Sein Herr sah ihn grimmig an. Der feige Mensch wusste was es bedeutet seinen Herrn anzulügen oder ihn zu betrügen. Die Strafe bestand aus mehreren Peitschenhieben.

Dann fasste er doch etwas Mut und gestand das sich die meisten Tierfänger durch ihre Dummheit selbst erschossen hatten, sowie andere in der Explosion des Abhanges ums Leben gekommen waren. Nur wenige waren dann wohl am Ende noch übrig gewesen, die dann der Rache der Katze zum Opfer fielen. Er selbst war, aufgrund der Explosion, von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Da er sich am Ende des Weges und nicht direkt mitten auf dem Plateau befand, ist er mit dem Leben davon gekommen.

Sehr zu Reika Erleichterung erwähnte der Mann weder einen weißen Hund noch einen Menschen in dessen Begleitung. Vermutlich hatte der Diener das von seinem Standpunkt nicht gesehen und durch seine Ohnmacht auch Sesshomarus Strafexpedition nicht mitbekommen. Der Mann konnte sich glücklich schätzen.
 

Kurz darauf verabschiedeten sich die drei Dämonenjäger und verließen das Haus des Händlers. Sie hatten ihm zwar kein Versprechen gegeben aber er glaubte, dass sie sich nun auf die Jagd nach der Goldkatze begeben würden.

Reika konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Sie war wütend über die Unverfrorenheit des Dieners, den wahren Hergang zu verschweigen und der Anblick der Tiere im Käfig hatte sie erschüttert. Dennoch fand sie keine Lösung, wie sie ihnen helfen konnten.

Kohaku schlug dann vor: "Was wenn wir uns einfach nachts in den Park schleichen und die Käfige öffnen. Vielleicht können dann die Tiere selbst in die Freiheit laufen. Wenn nicht alle, dann schaffen es bestimmt einige."

Die Idee war erst einmal akzeptabel. Da war es doch ganz gut, dass sich die junge Frau so genau umgesehen hatte. Offenbar hatten es auch ihre beiden Freunde getan, wie sie nun den jeweils anderen gestanden. Vielleicht würde es ihnen nicht gelingen jedem Tier zu helfen, doch eines war sicher, den kleinen Tiger würde die braunhaarige Frau auf jeden Fall mitnehmen, auch wenn sie noch nicht wusste, was sie mit dem kleinen Kätzchen tun würde.
 

Einige Nächte später führten sie dann ihren Plan aus. Sie hatten bereits mehrere Käfige geöffnet und die Tiere freigelassen, als im Haus plötzlich Lichter angingen. Gerade zerschmetterte Sango mit ihren Bumerang das große hölzerne Eingangstor, was wie Papier zerbrach bei dem Aufprall. Zum Schluss holte sich Reika noch das Tigerbaby aus dem Käfig und die drei verschwanden selbst über die rückseitige Mauer. Sie hielten sich nicht lange auf, sondern verliesen die Stadt sofort. Da die junge Frau mit den grünen Augen die Katze betäubt hatte, konnten sie das Tier auch verstecken, während die drei Menschen Hiraizumi verließen.

Gerade als sie die Bannkreise durchquerten, bekamen sie noch den ganzen Aufruhr mit. Am nächsten Tag wagte sich Kohaku noch einmal in die Stadt, wo es ihm gelang einige Dinge in Erfahrung zu bringen. Leider konnten viele der Tiere wieder eingefangenen werden, nur die Vögel entkamen. Die drei Dämonenjäger seufzten erleichtert. Wenigstens war ihre Aktion nicht ganz umsonst gewesen.

Dennoch hatten sie jetzt noch ein kleines Problem. Sobald der Tiger aufgewacht war, begann er wieder zu fauchen. Trotz seines jungen Alters war er schon recht angriffslustig. Vielleicht steckt da auch noch etwas Verspieltes mit drin. Oder das Tier erinnerte sich sehr gut daran, dass es Menschen waren, die seine Mutter töteten. Reika hatte den Kleinen den Namen Damien gegeben. Der Name stammte aus der Heimat ihrer Großmutter und bedeutet soviel wie bändigen oder bezwingen.

Dann sah der kleine Tiger plötzlich Kiara in ihrer kleinen Form. Sofort lief der etwas größere Tiger auf sie zu und versuchte die zweischwänzige Katze anzugreifen. Doch Kiara ließ sich das nicht gefallen und verwandelte ich in ihre wahre Gestalt. Nun stand die säbelzahnähnliche Katze vor dem Sibirischen, packte ihn im Nacken und schüttelte ihn. Dann wurde der Tiger sofort ruhig. Später gelang es Reika sogar das Tier so zutraulich werden zu lassen, dass dieser der jungen Frau aus der Hand fraß. Noch am selben Tag trat dann die kleine seltsame Gruppe aus zwei Katzen und drei Menschen die Heimreise an.
 

Am Morgen des nächsten Tages blieb Sango plötzlich stehen, einen sehr besorgten Gesichtsausdruck in ihren Zügen. "Eine starke Dämonenaura nähert sich uns", warnte sie.

Nun konnten es auch Reika und Kohaku spüren.

Lange brauchten sie nicht mehr zuwarten, als sie drei Tigerdämonen in ihren wahren Gestalten heran rennen sahen.

Reika beschlich ein ungutes Gefühl. Die Aura, die sie gerade spürte, war ihr sehr vertraut. Noch ziemlich weit entfernt verwandelten sich die Dämonen in ihre menschliche Gestalt und kamen dann in normalem Tempo näher. Das erste, was Reika auffiel, Lord Yago hatte diesmal seine dämonische Energie fast unterdrückt.

"Da ist Lord Yago der Herr der nördlichen Länder", erklärte die Fürstin. Dann sagte sie warnend zu ihren Freunden:" Was immer der Tiger sagt, haltet euch zurück. Überlasst mir das Reden und legte eure Waffen beiseite, da ich sicher bin, dass uns keine Gefahr droht."

Obwohl Sango und Kohaku skeptisch waren, wollten sie Reikas Rat befolgen. Die junge Frau hatte das schlafende Tigerbaby in einem aus Tuch gebundenen Tragekorb an ihrem Körper. Um es vorerst zu verbergen, schlug sie die Zipfel der Decke über den Kopf des kleinen Wesens. Dieser schnurrte nur und schlief weiter.
 

Da waren auch schon die drei Youkais bei ihnen angekommen. Instinktiv stellte sich Kiara vor die Menschen und verwandelte sich. Dann fauchte sie. Grimmig blieb der Fürst des Norden stehen und starrte die Katze an. Erst nach einer ganzen Weile verkleinerte sich Kiara und mauzte leise, danach strich sie Sango um die Beine, als ob sie dort Schutz suchte. Die schwarzhaarige Frau nahm sie deshalb auf die Arme.

Zufrieden wandte sich der Lord nun an die Fürstin der westlichen Länder.

"Welche Ehre Lady Reika", begann er höflich. Dann warf er einen Seitenblick auf die anderen beiden Menschen. Offenbar Bruder und Schwester." Da ich nicht annehme, dass ihr mir mein Frühstück auf dem Silbertablett serviert, gehe ich davon aus das sie eure Diener sind."

Die Fürstin erwiderte: "Dem kann ich nur zustimmen Lord Yago, ich bin über das Treffen ebenfalls sehr erfreut", dann blickte sie kurz zu ihren zwei Begleitern, während sie fortfuhr." Und nein, die Menschen sind keine Diener, sondern meine Partner. Wir befinden uns gerade auf Dämonenjagd."

Die beiden jungen Tiger in Yagos Begleitung schauten sich kurz an. Doch sie schwiegen.

Indessen begann Lord Yago, zu lachen. "Ihr gefallt mir immer noch edle Fürstin. Wir beide unterhalten uns besser unter vier Augen.", damit warf der Lord der nördlichen Länder einen Blick zu dem einen Dämon, der ebenso fürstlich gekleidet war wie er. Dieser nickte nur zustimmend. Was beide damit bezweckten, blieb den anderen verborgen. Vermutlich war es eine stumme Aufforderung, den die zwei jüngeren Tiger setzten sich nieder. Keiner von ihnen hatte seine Krallen in der Nähe einer Waffe. Reika wandte sich an Sango und Kohaku um zu bitten: "Wartet hier. "So ließen sich dann auch die Geschwister ins Gras sinken und blickten hinüber zu ihrer Freundin.

Danach folgte die Fürstin dem Tigerdämon, bis sie außer Hörweite waren.
 

Sehr zu Yagos Überraschung, schlug die Fürstin nun die Decke von dem Bündel, was sie in ihrer Hand hielt, beiseite und reichte es Lord Yago mit den Worten: "Würdet ihr euch um Damien kümmern. Vermutlich fühlt sich der Kleine bei Katzen eher wohl als in einem Schloss voller Hunde."

Mit ernsten Blick sah der Fürst des Norden die junge Frau an. Danach betrachtete er die kleine Raubkatze und nahm sie tatsächlich auf seine Arme: "Woher habt ihr das Tigerbaby", fragte er neugierig.

"Versprecht ihr mir das ihr Hiraizumi nicht dem Erdboden gleichmacht", fragte Reika, statt eine Antwort zu geben.

Deshalb schlussfolgerte Yago:" Ihr habt es in diesem Zoo gefunden. Wenn ich diesen Bastard zwischen die Pranken bekomme ...", den Rest ließ er unausgesprochen.

Sofort begann die junge Frau: "Es sollte Keshans Rache sein. Bestimmt wird uns etwas einfallen, wie wir, die Tiere befreien können und der Händler büßen wird."

Eine ganze Weile musterte Yago die Fürstin.

"Setzen wir uns", schlug der Youkai dann vor.

Nun saßen sie sich gegenüber und starrten sich an. Der kleine Tiger hatte sich auf dem Schoß des Dämons zusammengerollt und schnurrte zufrieden. Man sah deutlich, dass er sich wohlfühlte. Reika bereute ihre Entscheidung nicht. Zwar hatte sie die Katze lieb

gewonnen, doch sie war sich durchaus im Klaren, welches Raubtier daraus mal werden würde. Ganz sicher wäre dann Musashi nicht der geeignete Ort um sie dort leben zu lassen.

"Erzählt es mir!", forderte Yago dann die Dämonenjägerin auf. Sie kam dem nach. Zum Schluss drohte der Fürst: "Ich gab mein Wort, das ich das Ganze euch und dieser Goldkatze überlasse. Haltet diesen erbärmlichen Menschen auf, sonst mache ich ihn zu meiner nächsten Mahlzeit."

Reika versprach ihm: "Das werden wir."

Das es den Menschen ernst damit war hatten sie ja schon bewiesen, indem sie versuchten die Tiere zu befreien. Yago rätselte zwar immer noch, warum Sesshomarus Gefährtin ausgerechnet die Raubkatze mitgenommen hatte. Menschen waren doch eigentlich selbstsüchtig und egoistisch. Der Händler war das beste Beispiel. Dennoch hatte Yago in kurzer Zeit gelernt, das es auch in dieser Rasse offenbar Unterschiede gibt.

Vielleicht hatte Lord Sesshomaru das inzwischen begriffen und sich deshalb diese Frau ausgesucht. Viel Zeit musste er ja nicht mit ihr verschwenden. Dann sah der nördliche Fürst wieder auf das Tigerbaby.

"Ich werde mich um den Kleinen selbst kümmern und ihn aufziehen", teilte Yago seinen Entschluss mit, während er beinahe zärtlich über den Rücken der kleinen Raubkatze strich. Seine zwei eigenen jüngeren Kinder würden den Spielkameraden zu schätzen wissen.

"Damien,", murmelte der Tigerdämon danach noch.

Als Reika ihm erklärte was der Name bedeutete lächelte der Fürst und stimmte zu:" Ein wundervoller Name. Dann wird er ihn behalten."

Kurz darauf stand Lord Yago auf und bemerkte noch etwas zu Lady Reika:" Ihr solltet eurem Gemahl etwas ausrichten. Wenn er Menschen studieren will, da hat er sich das falsche Exemplar dieser Rasse ausgesucht. Ihr seht zwar aus wie ein Mensch aber ihr seit eine Youkai durch und durch."

Mit großen Schritten ging er dann zu seinen zwei Begleitern, denen er einen kurzen Befehl gab. Danach lief er den Weg, den er vor einiger Zeit hergekommen war, zurück, wobei er in seiner menschlichen Gestalt blieb und das Tigerbaby weiterhin ihm Arm hielt.

Reika hatte ihre Freunde erreicht und erklärte: "Damien wird es bei den Tigerdämonen gut ergehen."
 

Einer der Krieger trat herbei und erklärte nach dem er freundlich den Kopf gebeugt hat: "Lady Reika, wir werden euch und eure beiden Freunde auf dem schnellsten und sichersten Weg zur Grenze bringen."

Die junge Frau sah den Sprecher kurz an. Dieser war etwas kleiner als Lord Yago und wesentlich schlanker. Dennoch gab es eine gewisse Ähnlichkeit. Erst an der Grenze erfuhren die drei Dämonenjäger um wem es sich bei ihm handelte, als sich der Dämon erneut an die Fürstin wandte:" Was immer ihr mit meinem verehrten Vater gemacht habt, es ist bewundernswert. Normalerweise verschwendet er an Menschen nicht mehr als drei Worte."

"Ehrlich gesagt habe ich gar nichts getan. Wir haben kaum miteinander gesprochen.", entgegnete Reika etwas verlegen. Sie war sich keiner Handlung in dieser Richtung bewusst.

Sango war es dann, die fragte: "Verzeiht Prinz ..."

"Prinz Faruk", stellte sich der Tiger kurz vor.

"Prinz Faruk, darf ich fragen welche Worte."

Diesmal lächelte dieser zweideutig als er antwortete:" Aus dem Weg.", dann fuhr er fort: "Dennoch Lady Reika ich bin sicher das ihr damit etwas zutun habt. Seit dem Besuch im westlichen Schloss interessiert sich mein verehrter Vater plötzlich für eure Rasse und betrachtet sie nicht mehr ausschließlich als Mahlzeit."

"Dieser Verdienst ist wohl meinem Gemahl zu zuschreiben. Lord Sesshomaru hat eurem verehrten Vater geraten, Menschen zu studieren."

"Das erklärt dann einiges", schmunzelte Faruk. Gleich wurde er aber wieder ernst: "Dann werde ich mich von euch verabschieden. Vermutlich sehen wir uns in einigen Monaten im westlichen Schloss."

Danach verbeugte sich der junge Tigerdämon leicht und ging fort ohne eine Antwort abzuwarten. Der andere Dämon schloss sich ihm schweigend an.

Nur wenig später setzten die drei Freunde ihre Heimreise fort und kamen bald in Musashi an. Sie waren sich einig, dass es ein interessantes Abenteuer war, wenn auch ihre Idee, die Tiere zu befreien fehlschlug.
 

Nachdem Sesshomaru ebenfalls aus dem westlichen Reich zurückgekommen war, erzählte seine Gefährtin ihm von ihrem Erlebnis. Danach wurde der Blick des Fürsten nachdenklich. Lord Yagos Handlungen waren wie immer schwer zu durchschauen.

Schon früher hatte Sesshomaru stundenlang dagesessen und nachgedacht. Als Reika später kurz vor Sonnenuntergang zum Waldrand ging, fand sie den Fürsten immer noch so vor, wie sie ihn am Mittag verlassen hatten. Still setzte sie sich neben ihn.

Als die Sonne unterging und ihr sanftes Licht sich langsam verdunkelte, zog der Daiyoukai die Dämonenjägerin in seine Arme.

"Übermorgen möchte ich mit Inuyasha zum Schloss reisen. Es ist unser Wunsch, dass unsere Gefährtinnen uns begleiten", begann dann Sesshomaru, als es dunkel wurde.

Reika stimmte zu. Nach einer Weile hatte sie dann selbst etwas auf dem Herzen." Können wir morgen früh zum Meer gehen. Ich würde gern wieder einmal mit dir den Sonnenaufgang dort genießen."

Eine Bitte die Sesshomaru seiner Fürstin nur zugern erfüllte. Dass er dabei einen Hintergedanken hatte, verschwieg er.
 

Sie waren zwar am Morgen am Meer angekommen, doch sehr zu ihrem Leidwesen, zogen Wolken auf, so das vom Sonnenaufgang nicht allzu viel zu sehen war. Dennoch blieben sie eine Weile hier und spazierten durch die Gegend, bis sie zu einer schönen

Stelle kamen.

Da es eine kleine von menschlichen Siedlungen abgelegene Bucht war, entschloss sich Reika baden zu gehen. Sie streifte ihre Kleidung ab und lief langsam in das Wasser hinein. Es war sehr angenehm und so schwamm sie eine Weile, während der Lord der westlichen Länder am Ufer stehen blieb und sie beobachtete.

Kaum hatte Reika das Meer verlassen stand ihr Gefährte vor ihr. Er schloss sie in seine Arme und murmelte in ihr Ohr: "Das hast du absichtlich gemacht."

Zu einer Antwort blieb der jungen Frau keine Zeit. Ihre Lippen wurden mit einem Kuss versiegelt, während seine Klauenhände sanft über ihre Haut glitten.

Gleich darauf fand sich Reika auf den Boden liegend wieder. Das Letzte was sie noch registrierte, dass ihr Gefährte seine Oberbekleidung ausgezogen haben musste, da sie jetzt auf dem weißen Stoff lag, damit der Sand nicht an ihrem Körper kratzte. Jeder Tropfen Salzwasser wurde von ihrem Körper geleckt. So das die Fürstin ihre Augen schloss, als sie sich in den intensiven Gefühlen von Sesshomarus Berührungen verlor.

Später schwammen sie erneut im Meer.

Am liebsten hätten sie nie den Rückweg angetreten, doch da ihre Reise in den Westen für den nächsten Tag angesetzt war, mussten sie alsbald zurückkehren. Dennoch fand das Fürstenpaar Zeit in einem kleinen Fluss noch einmal zu Baden um sich das verkrustete Salz aus den Haaren zu waschen, wobei Sesshomaru seine Aktion vom Strand noch einmal wiederholte und sich Reika teilweise revanchierte.
 

Auf ihrer Reise in den Westen übernachtete die kleine Gruppe in der zweiten Nacht in einer Höhle. Kagome und Izayoi schliefen bereits. Inuyasha hatte freiwillig die erste Wache übernommen und saß im Freien in den Wipfeln eines Baumes. Eigentlich dachte Sesshomaru, dass seine Gefährtin ebenfalls eingeschlafen war. Doch sie stellte plötzlich eine Frage: "Glaubst du das auch andere Youkai ihre Einstellung zu Menschen ändern, können wenn es jemand, wie Lord Yago gelingt."

Erst nach einer Weile antwortete der Lord:" Bei dem Tiger bin ich mir in dieser Beziehung nicht sicher. Was in ihm vorgeht und ob er sich ändert, wird die Zukunft zeigen."

"Du hast dich doch auch geändert."

"Nein.", damit wollte er das Thema eigentlich abhaken.

Als er merkte, dass seine Gemahlin sich etwas versteifte, entschloss er zu erklären. "Meine Einstellung zu Menschen hat sich nicht geändert, auch wenn ich einige wenige zu schätzen gelernt habe. Von Rin, den anderen und letztendlich durch dich habe ich gelernt zu unterscheiden. Auch bei uns Youkai gibt es Gute und Schlechte."

Da seufzte Reika und murmelte noch, während sie langsam einschlief: "Da bin ich froh, dass ich zu den Wenigen gehöre."

Nach einem sanften Kuss in ihre nach Blumen duftenden Haare flüsterte der Lord:" Du wirst immer meine zauberhafte temperamentvolle Dämonenjägerin sein. Einige der wenigen Menschen, die mir besonders wichtig sind."

Vielleicht war es seiner Fürstin gar nicht mehr bewusst. Das Letzte, was sie hauchte, bevor sie endgültig einschlief: "Ich liebe dich mein starker, sanfter Youkaikrieger."
 

Noch lange in dieser Nacht dachte Sesshomaru darüber nach. Er kam immer wieder zu dem einen Schluss, er hatte seine Einstellung nicht geändert. In seinen Augen waren Menschen immer noch Schwächlinge, viele von ihnen sogar Abschaum. Als sein Blick dann hinaus ins Freie glitt und er feststellte, dass in wenigen Nächten Neumond sein würde, schmälerte er seine Augen etwas. Da sie langsamer reisten als sonst, würden sie genau in dieser Nacht am Fuße des Berges oder im Schloss ankommen, wenn sich sein jüngerer Bruder gerade in einen Menschen verwandelt hatte. Das hatte wohl keiner von ihnen beiden bedacht. Deshalb würden sie die Nacht in einer Höhle in der Nähe des Schlosses verbringen müssen. Das Ganze brachte den Fürsten auch wieder zurück zu seinen Überlegungen. Selbst Inuyashas menschliche Seite verachtete er immer noch, obwohl er es dem Jüngeren gegenüber nicht mehr zeigte. Es machte seinen Bruder schwach. So schwach das dieser in der Neumondnacht auf Schutz angewiesen war oder sich verkroch. Der Erbprinz war ihm wichtig geworden und deshalb hatte er ihm in vielen Nächten Schutz gegeben.

Doch vielleicht lag das Problem gar nicht bei der menschlichen Seite, sondern in Inuyashas persönlichen Einstellungen. Vermutlich war es der Hanyou, der sich ändern musste, um damit die Schwäche überwinden zu können. Das er es konnte hatte die letzte Begegnung mit den vier Schakalen gezeigt. Sesshomaru war sogar etwas stolz auf ihn gewesen, dass er als Mensch den einen Krieger besiegt hatte. Inuyasha hatte seinen eigenen Kopf und er ließ sich nicht immer etwas sagen, auch wenn er seinen großen Bruder respektierte. Dennoch beschloss der Youkai, dass er in Zukunft mit seinem Bruder auch in der Neumondnacht trainierte, damit er sich in menschlichen Maßstäben verteidigen konnte. Vermutlich würde Reika nichts dagegen haben und ihnen dabei helfen.

Dass es dringend notwendig war, zeigte der nächste Überfall.
 

Bald würden sie den Berg erreichen, wo das westliche Schloss stand. In der Ferne konnte man für gute Augen bereits erkennbar die Felsen des Bannkreises teilweise durch den Wald schimmern sehen.

Seit einigen Momenten beobachtete Sesshomaru das merkwürdige Verhalten seines Bruders. Am Anfang glaubte er, dass es mit der heutigen Nacht zu tun hatte.

Immer wieder blieb Inuyasha zurück und beobachtete den zurückliegenden Weg und schaute danach in Richtung Westen, dorthin wo bald die Sonne untergehen würde.

"Inuyasha?"

Der Hanyou fuhr überrascht herum. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sein Bruder neben ihm auftauchte. Die ersten Anzeichen, der kommenden Nacht, fingen an sich zu zeigen.

"Wir werden von fünf Youkai verfolgt", erklärte der Jüngere.

"Sieben.", entgegnete Sesshomaru. Dann gleich darauf wandte sich der Fürst ab und kam aber nur zwei Schritte weit.

"Es sind zehn", drang die Stimme des Hanyou an sein Ohr.

Jetzt wo die Verfolger sichtbar waren, sah man deutlich das sie schneller wurden. Spätestens zum Einbruch der Nacht würden sie die kleine Reisegruppe eingeholt haben.

Der Fürst ging zu seiner Gefährtin und befahl ihr: "Flieg mit Kagome zum Schloss, dort seid ihr drei in Sicherheit."

"Der Bannkreis?", fragte Reika.

"Er wird euch durchlassen", beruhigte der Fürst die junge Frau.

Reika war ja schon im Schloss bekannt und bei Izayoi war es das vererbte Blut der Familie. Dass mit Kagomes Anwesenheit der Alarm am Bannkreis ausgelöst wird, darauf spekulierte Sesshomaru sogar. Das gab Naoki Zeit zu reagieren.

Die Fürstin hatte zwar schlechtere Augen als ein Youkai, aber auch sie sah aus der Entfernung kleine Punkte in der Ebene. Zu gern würde sie Sesshomaru zur Seite stehen, vor allem da sie wusste, das Inuyasha in wenigen Augenblicken zum Menschen wurde.

Doch wenn sie im Schloss ankam, gab es die Möglichkeit Hilfe zu senden. Die Dämonenjägerin war sich sicher das Naoki, das tat. Außerdem traute ihr Gefährte ihr zu das sie im Notfall Kagome und Izayoi beschützen konnte.

Deshalb beeilte sie sich und kurz darauf war der Drache in der Luft. Die junge Frau schlug nicht sofort den Weg zum Schloss ein, sondern nahm einen Umweg. Außer Sichtweite wechselte sie erst die Richtung erneut und so kam sie nicht von Osten, sondern von Westen zum Schloss. Diesen Eingang hatte sie nur einmal mit Sesshomaru benutzt aber sie verließ sich auch auf Ah-Uns Instinkte. Der Drache hatte noch nie gefehlt. So steuerte Reika genau auf eine Felsenwand zu. Bevor Kagome sie darauf aufmerksam machen konnte, sagte die Dämonenjägerin: "Kagome schliss deine Augen."

Innerhalb des Bankreises landeten Reika und schaute zurück. Es gab keine Verfolger. Bis sie dann drei glutrote Augen entdeckte.

Gleich darauf war General Naoki, der erste der bei den beiden Frauen ankam. Sofort erzählte ihm die Fürstin alles. Sein Entschluss den Neffen beizustehen war schnell gefasst, den er war sich durchaus bewusst, dass heute Neumond war. Zu einem der Soldaten befahl er: "Gib mir dein Schwert."
 

Doch Reika war schneller und zog ihr Katana mit Scheide aus ihrem Gürtel und reichte es dem Daiyoukai. Sie warnte dann noch." An der Klinge ist Dämonengift."

Sämtliche Soldaten, die das gehört, hatten waren sich einig die neue Fürstin niemals zu reizen.

Nachdem der General den Soldaten noch befohlen hat Reika und Kagome ins Schloss zu bringen, begab er sich auf den Weg. Wobei er nicht den direkten Weg nahm, sondern am Zielort aus einer Richtung kommen wollte, mit der die Feinde nämlich nie rechnen würden.
 

Inzwischen auf der Ebene trafen sich die Unbekannten mit den zwei Brüdern. Noch bevor sie da waren hatte Inuyashas Verwandlung eingesetzt. Man schirmte zwar den Hanyou ab, doch keiner griff ihn an. Es war, als ob man ihn bewusst von Sesshomaru fernhalten wollte.

Diesmal war kein Hundedämon unter ihnen, dennoch zählte sie wohl zu den stärkeren. Katzenyoukai, zwei Wölfe und einige Schakale.
 

Überrascht hielten die Kämpfenden inne, als ein weiterer Dämon auftauchte. Drei Gegner davon war nie die Rede, auch wenn Inuyasha nicht wirklich zählte. Dieser hatte Tessaiga gezogen, um Angriffe abwehren zu können.

Doch dann kam der General blitzschnell aus dem Dunkel auf den Schauplatz.

Naoki gab ein Schwert an Inuyasha weiter. Die Klinge war eine ganz gewöhnliche Waffe wenn auch in ungewohnter Schärfe. Dann erkannte der Hanyou, dass es sich um Reikas Klinge handelte.

Er strahlte über das ganze Gesicht, als er das Schwert aus der Scheide zog. "Dämonengift", kommentierte er das ganze. Dann roch er daran und erkannte selbst mit seinen menschlichen Sinnen den Duft.

"Ganz frisch aufgetragen und sehr wirksam", äußerte er laut.

War bei seinen ersten Worten nur einer zurückgewichen, hatte er nun drei Gegner weniger in seiner unmittelbaren Nähe. Da der Kampf nun unterbrochen war, musterten sich alle. Auf der einen Seite standen zwei starke Hundedämonen, offenbar Daiyoukai und ein Mensch, wie die Söldner feststellten.

Auf der anderen Seite waren es nur noch 9 Krieger, da der Lord der westlichen Länder einen bereits getötet hatte. Den feindlichen Dämonen wurde bewusst, keiner von ihnen konnte es vermutlich mit den beiden silberweiß haarigen Hunden aufnehmen.

Nun sagte Sesshomaru: "Es ist eure Entscheidung, entweder wir kämpfen oder ihr verschwindet von meinem Land."

"Diese Klinge hier lechzt förmlich nach eurem Blut", konnte sich der Hanyou nicht verkneifen hinzuzufügen.
 

Die Youkais sahen sich an und gingen einen weiteren Schritt zurück. Mit dem Dämonengift auf dem Schwert wollten sie keine Bekanntschaft schließen. Gerade beschlossen sie zu gehen, als Sesshomaru sich zu einer Bemerkung hinreißen ließ.

Der Fürst fragte die Gegner: "Wie dumm seit ihr das ihr nicht wisst, wer ich bin. Sich mit mir anzulegen kann nur euren Tod zur Folge haben. Lächerlich."

Offenbar bekamen die Söldner gerade die Erkenntnis, dass hier etwas schief läuft. Der Auftraggeber hatte wohl selbst keine genaueren Informationen oder es machte ihm Spaß Dämonen aufeinander zu hetzen. Einer von ihnen erklärte: "Verzeiht Herr wir kommen von der Insel Kyushus tief im Süden, einige von uns sogar von den Nansei-Inseln wir haben noch nie etwas von euch gehört."

Ein anderer warf ein:" Man hat uns nur gesagt das ihr entweder allein oder in der Begleitung eines Krötendämons unterwegs seid. Gelegentlich auch mit einem Hanyou. Deshalb sollen wir die Neumondnacht nutzen da wir es nur mit einem Gegner, euch allein, zutun hätten.

"Zwecks dem Hanyou habt ihr keine Anweisung?", fragte nun Naoki.

Wieder wechselten die Krieger einen Blick. Der Hundedämon mit der Mondsichel auf der Stirn machte zwar einen ruhigen Eindruck aber seine kalten Blicke aus den goldenen Augen, sagten ihnen deutlich das er sehr gefährlich werden konnte.

Einer von ihnen entschloss sich zu sprechen: "Wenn er umkommt, wäre es kein großer Verlust aber er könnte später noch nützlich sein, deshalb sollen wir es nicht darauf anlegen."

Dass Ganze wurde immer rätselhafter. Feinde aus dem Süden die Sesshomarus Können testen, ein Hanyou der später noch nützlich sein könnte. Die silberne Scheibe mit dem Zeichen, das keiner in Japan kannte, ein fremder Hundedämon aus dem Norden und Drachenkrieger.
 

Es war dann der ältere Daiyoukai, mit den eisigen blauen Augen, der die Frage stellte: "Wer gab euch den Auftrag."

"Das wissen wir nicht, der Youkai war verhüllt. Andere haben uns berichtet, dass man ihn früher mit einem Drachenkrieger gesehen hat", gab einer der Söldner bereitwillig Auskunft.

Es war die Katze, die in unmittelbarer Nähe von Sesshomaru stand. Der Youkai schnupperte plötzlich und fügte hinzu: "Vermutlich war er ein Hundedämon, da er einen ähnlichen Geruch hatte wie ihr Lord Sesshomaru."

Der General horchte auf. Die einzigen die mit Sesshomaru den Geruch teilten, standen gerade hier neben dem Fürsten. Dann käme nur noch Yumi Frage. Um sicher zu sein, fragte er deshalb. "Es war definitiv ein männlicher Dämon?"

"Ja."

Da sah Naoki, wie drei Katzen die Ablenkung von Sesshomaru nutzen wollten und ihn gleichzeitig angriffen. Noch bevor Sesshomaru reagieren konnte, jagte die Windnarbe auf die drei Katzendämonen zu.

Auch wenn der General danach das Schwert gleich wieder in die Erde steckte, so hatte seine Aktion doch seine beiden Neffen verwundert. Inuyasha war sogar aufgefallen das sein Onkel nicht einmal Brandmale an der Innenfläche seiner Klauenhand bekommen hatte.

"Tessaiga ist der Fangzahn meines Bruders, warum sollte es mich abwehren, wenn ich meine Neffen beschützen will. Es ist zu eurem Schutz da. Seine Aufgabe ist es dich zu schützen Inuyasha aber auch Sesshomaru. So wie Tenseiga das auch kann, nur mit dem Unterschied, dass auf dem anderen Schwert kein Bann liegt.", das war eine Aussage, die beide Brüder verblüffte.

"Trotzdem wird aber Sesshomaru abgewehrt", musste der Hanyou aber widersprechen.
 

"Nun den Grund wird wohl allein dein Bruder kennen", entgegnete Naoki mit einen Seitenblick auf den jüngeren Daiyoukai.

Während sich die Familie unterhielt, verschwanden die Söldner allmählich. Sie hatten alle, bis auf einen eingesehen das sie gegen diese Feinde keine Chance hatten. Der selbst ernannte Anführer der Gruppe wollte sich nicht geschlagen geben. Er wurde von der Windnarbe getroffen, aber als Einziger nicht tödlich. Was er nicht wusste, dass es Naoki nicht möglich ist, die volle Kraft des Schwertes zu nutzen. Da der Mensch, so wie es aussah, offenbar den beiden Hundedämonen wichtig war, wollte er ihn vernichten, auch wenn es seinen eigenen Tod zur folge hatte. Der Katzendämon stand langsam auf und zog sein Messer.
 

In diesen Moment sah Sesshomaru im Rücken von Inuyasha einen Dämon stehen, der gerade ein Messer zum Wurf hob. Die Geste galt eindeutig Inuyasha der in seiner menschlichen Gestalt dadurch verletzbar war, wenn nicht sogar tödlich getroffen wurde.

Ohne nachzudenken, nahm Sesshomaru Tessaiga und schickte die Windnarbe in die Richtung des Feindes. Danach ließ er da Schwert aber sehr schnell wieder los.

"Das war nur ein Test", gab er als einzigen Kommentar ab auf die Blicke seiner beiden Verwandten. Gleich darauf untersuchte der Fürst die Toten. Alles, was sie fanden, war nur wieder die kleine Platte mit dem Zeichen.

Naoki stand in der Nähe und lächelt nur.

Später erklärte der General, da er den grimmigen Ausdruck in den Augen des Hanyou sah: "Tessaiga hat seinen eigenen Willen, aber es wird immer dein Schwert sein Inuyasha, wir alle haben unseren eigenen."

Der Halbdämon wunderte sich, den ein dämonisches Schwert hatte er bei seinen Onkel noch nie gesehen, entweder war er unbewaffnet oder trug nur einfache Schwerter. Trotzdem wollte er nicht nachfragen.
 

"Der Geruch", hörte man nach einer Weile Sesshomaru sagen. "Da kämen doch nur Geschwister oder Nachkommen infrage."

Auch der General hatte schon darüber nachgedacht. So antwortete er nun: "Euer Vater hat keine weiteren Kinder, nur euch beide. Was mich betrifft, habe ich in meinem ganzen Leben nur mit einer einzigen Youkai das Lager geteilt und dieses Wesen hat definitiv keine Kinder von mir. Von meinem Vater kann ich es ebenso behaupten, dass er keine weiteren Nachkommen in die Welt gesetzt hat."

Beide Neffen sahen ihren Onkel an. Er war offiziell immer noch unverheiratet. Da sie auch wussten das Naoki weder eine Konkubine hatte noch das Lager mit einem männlichen Dämon teilte, konnte dieses Verhältnis nur in der Vergangenheit liegen.

Sesshomaru machte sich keine Gedanken darüber. Diesem kam eher eine andere Möglichkeit in den Sinn. Der Youkai sagte seinem Geruch. Deshalb erinnerte sich der Fürst an die Briefe, die sein Vater hinterlassen hatte, und fragte plötzlich: "Verehrter Onkel. Du weißt nicht zufällig, nach welchen Wesen sich meine Mutter heimlich gesehnt hat?"
 

Zum Glück besaß der General genug Selbstbeherrschung, um sich bei dieser Frage nicht zu verraten, ganz besonders weil Inuyasha ihn genau beobachtete. Doch es nutzte nichts. Bei dem Hanyou wurde sein Verdacht gerade zur Gewissheit. Man konnte die Erkenntnis in dessen Augen lesen, die mit einem Mal größer wurden.

Da es Naoki bemerkte, warf er dem Hanyou einen eisblauen warnenden Blick zu.

Inuyasha fragte sich tatsächlich gerade, wie sein Onkel aus dieser Zwickmühle wieder herauskommen wollte.

Das war der beste Weg die heimliche Liebschaft ein für alle Mal seinem Neffen zugestehen. Weil er Yumi ein Versprechen gegeben hatte, war es nicht an ihm darüber zu reden. Deutlich konnte er in den Augen von Inuyasha die Hoffnung klimmen sehen, seinen Verdacht nun bestätigt zu bekommen. Doch der General antwortete ausweichend: "Das solltest du unsere edle Fürstin fragen. Das ist allein ihre Angelegenheit."

"Wäre es möglich ...", mehr wagte Sesshomaru, nicht auszusprechen. Allein der Gedanke, dass seine Mutter Inu no Taisho mit einem anderen Youkai betrogen hatte, schreckte ihn ab. Vermutlich würde das dann aber erklären, warum sein Vater sich Izayoi zugewendet hatte.

Doch die nächsten Worte seines Onkels beantworten nur einen Teil der unausgesprochenen Frage: "Selbst wenn deine Mutter einen Liebhaber gehabt hätte, es gibt außer dir kein weiteres Kind. Sie hätte es vielleicht Inu no Taisho verheimlichen können da sich dieser oft auf Reisen befand aber niemals mir oder den andern Schlossbewohnern. In dieser Beziehung stehen wir vermutlich vor einem Rätsel. Die Katze kann sich auch getäuscht haben."

"Es hätte ein paar Fragen beantworten können", war das Nächste, was der Fürst von sich gab.

Dem konnten alle nur zustimmen.
 

"Vielleicht ist das mit dem Geruch auch nur eine Finte um uns auf eine falsche Spur zu setzen", warf Inuyasha ein.

"Mir fällt nur einer ein, der Interesse hätte", schlussfolgerte der Lord der westlichen Länder.

"Du denkst an Lord Yago?, fragte sein Onkel.

"Ja, wir beide wissen, dass er von meinem Tod profitiert."

"Möglich aber Yago ist niemand, der erst spielt. Er würde dich persönlich herausfordern anderseits er ist eine Katze ...", den Rest ließ Naoki offen.

Weiter gingen sie nicht auf das Thema ein. Doch dann dachte Sesshomaru plötzlich an etwas: "Die Krähe."

"Hast du eine gesehen?", fragte Inuyasha plötzlich. Verdammt daran hatte auch er nicht gedacht.

Doch eine neue Stimme in ihrem Rücken informierte: "Um die Krähe hat sich gerade Lady Reika gekümmert."

"Ryan?", obwohl Naoki nur den Namen aussprach, merkte der Krieger deutlich die Frage darin. Sodass er gleich erklärte:" Die Krähe ist unserer edlen Fürstin und der Erbprinzessin bis zum Bannkreis gefolgt. Offenbar waren die roten Augen auch für menschliche sichtbar. Im Schloss verlangte Lady Reika einen Bogen und hat gleich darauf die Krähe erledigt, als sie fliehen wollte."

Bevor Sesshomaru etwas sagen konnte, fügte der Torwächter an: "Tara und Nanami sind bei eurer verehrten Gemahlin."

Der Lord hätte die Krähe gern verfolgt aber sie mit den gesammelten Informationen entkommen zu lassen dazu war das Risiko zu groß. Aus diesem Grund konnte er den Tod der Krähe nur gutheißen. Nur Reika gegenüber würde der Lord der westlichen Länder zugeben, wie dankbar er seiner Gefährtin deshalb war.
 

Nachdenklich blickte Sesshomaru noch eine Weile hinaus in die dunkle Ebene, wo von den Söldnern nichts mehr zu sehen war. Der Lord war überzeugt, dass er die Überlebenden nie wieder sehen würde. Dennoch machte er sich keine Illusionen. Er wusste, dass es vermutlich noch genügend abtrünnige und verstoßene Krieger gab, die für etwas Gold nur gern den Kampf mit ihm suchten. Würde doch auch derjenige der es schaffte den stärksten Daiyoukai der Hunde zu besiegen, selbst großes Ansehen erlangen.

So gingen die Youkai nun zum Schloss, während Sesshomaru zusammen mit Inuyasha die Nacht vor dem Bannkreis verbrachte. Der Fürst brauchte nur einen Blick um sich zu versichern, dass Ryan wegen dem menschlichen Aussehen seines Bruders schweigen würde. Da der Krieger nicht einmal überrascht war, kannte er vermutlich die Schwäche eines jeden Hanyou.
 

tbc..
 

7. Kapitel - Wer bist du?
 

Sesshomaru muß seiner Gefährtin etwas gestehen und Shun kommt zurück mit neuen Erkenntnissen.
 

Das neue Kapitel wird etwas kürzer( hoffe ich ;) )



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sophie1
2013-08-18T15:49:12+00:00 18.08.2013 17:49
da bin ich wieder jetzt schon bei kapitel
7 aber das haet ich jetzt nich gedacht das
naoki tessaigas windnarbe beherscht blos weil
er der bruder des daemons ist aus dessen
zahn das schwert ist ich dachte ja das
kein daemon tessaiga halten kann = (aber du
hast es plausiebel erklaert also glaub ich
dir das mal ;).uebrigens hab ich nichts
dagegen wenn die kapitel lang werden solange
man sich auf die geschichte konzentriert merkt
man garnicht wie lang das kapitel ist ;) und
bei den geschichten kann man eh nich mekern
bis bald deine sophie

Antwort von:  CheyennesDream
18.08.2013 18:15
Jeder Dämon, der Tessaiga an sich nehmen wollte, hatte es in böser Absicht getan.
In den späteren Folgen merkt man ja das beide Schwerter gelegentlich einen eigenen Willen zeigen. Tessaiga ist dazu da Inu zu beschützen.
Und wirklich halten konnten sie es ja auch nicht. Nur schnell einsetzen und dann ganz schnell wieder loslassen ;).
Naoki konnte auch nicht die volle Macht abrufen.

Freut mich, das du immer noch am Lesen bist.
Die Länge geht erst einmal. Ich glaube das nächste was sehr lang ist, Kapi 18 erst.

Chris
Von: abgemeldet
2013-06-29T09:26:13+00:00 29.06.2013 11:26
Die Liebe in dem Kapitel kam, wie immer nicht zu kurz. ;D sehr schön

General Naoki kam da aber in eine wirkliche Zwickmühle. Hab schon gedacht, er gesteht nun Sessy, dass er mit Yumi das Lager teilt.

Reika hat das Tiegerbaby Damien gerettet und es in Yago's Obhut gegeben. Bin mir sicher, dass Damien es gut bei ihm hat. :D

Ich frage mich genau, wie Reika, ob es nicht möglich wäre, dass auch andere Youkai ihre Meinung gegenüber Menschen ändern könnten? Es würde sicher gehen, wenn sie über ihren eigenen Schatten springen würden. ;)

Fazit: Ein wirklich seeeehr gelungenes Kapi mit viel Spannung. Freue mich schin auf mehr! :D

deine Nessa<3
Antwort von:  CheyennesDream
29.06.2013 14:32
So schnell kommt diese kleine Tatsache nicht ans Licht.
Damien sorgt noch für genug Wirbel im Schloss des Westens, ist nicht das letzte mal das Reika ihn sieht.

Dieses Thema Youkai - Mensch wird sich noch weiter durch die FF ziehen. Verrate nur so viel, es gibt da auch einen Menschen außer Reika, der über solche Sachen nachdenkt.

Freue mich über deine Treue

Chris

Antwort von: abgemeldet
29.06.2013 14:46
Ja, mich wirst du nicht mehr so schnell los. ;D


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