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Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3

von

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Tod und Leben

2. Kapitel Tod und Leben
 

Keshan der Goldkatzendämon war nach seiner Rückkehr in die Berge bei der kleinen Höhle geblieben, in der er vorher mit seiner Familie gelebt hat. Seit er die verkrusteten Blutflecke auf den Felsen gefunden hatte, glaubte er das seine Tochter Miju nicht mehr am Leben war. Was aus FaiMao geworden war blieb ein Rätsel. Er hatte keinerlei Hinweise finden können. Etwas entfernt in der Nähe der Lichtung, wo der Bach in den Weiher mündete, gab es zwar noch andere Spuren. Überreste eines großen Dämons und zerfetzte menschliche Kleidung, doch da musste es keinen Zusammenhang gegeben haben.
 

So vergingen einige Monate in denen Keshan ein einsames Leben führte. Eines Tages als er von einer erfolgreichen Jagd zurückkehrte bemerkte er am Fuße der Berge Menschen. Es dauerte nur wenige Stunden, bis er herausgefunden hatte, dass es sich um Tierfänger handelte. War es Glück oder sollte es Keshan Unglück werden, alle Männer standen in den Diensten des Händlers aus der Stadt im Norden. Sein erster Impuls war alle zu töten. Doch dann entdeckte er die vielen Käfige auf dem Wagen. Deshalb kam der Goldkatze eine bessere Idee. Zuerst würde er sie erschrecken und ihnen die Beute nehmen. Nach und nach würde Keshan dann unter ihnen Angst und Schrecken verbreiten. Sie werden sich bestimmt Wünschen, nie wieder diese Gegend betreten zu haben.
 

So schlich er des Nachts in ihr Lager und befreite einige Tiere aus den Käfigen. Doch Keshan hatte kein Glück und wurde von einer Wache entdeckt. Ein Ruf erfolgte und schon waren etliche Männer wach. Gleich darauf wurden Pfeile auf den Dämon abgefeuert. Schnell verschwand der Katzenyoukai einen schmalen Bergpfad hinauf. Da Keshan die Dunkelheit auf seiner Seite hatte konnte er ihnen entkommen. Doch er belauerte die Menschen weiterhin. Ihnen zu folgen war ein Leichtes. Doch offenbar hatten sie nicht die Absicht die Berge zu verlassen, den sie schlugen auf halber Höhe des Berges ihr Lager auf. Aufgrund von starken Felsblöcken war ihnen der weitere Weg mit den Wagen, die sie mitführten, ins Gebirge versperrt. Beinahe täglich stahl Keshan ihnen Gegenstände oder Nahrungsmittel, die er alle in eine tiefe Schlucht warf. Manchmal entwendete er auch leere Holzkäfige. Wenn die Männer auf der Suche nach Tieren waren, folgte er ihnen und griff sie sogar offen an. Geschickt wich er ihnen dabei ständig aus, sodass sie das betäubende Pulver bei ihm vergebens anzuwenden versuchten. Selbst Schlingen und Netze, die sie benutzten, zerstörte er ständig. Ein paar Mal verletzte er auch die Tierfänger mit seinen Krallen.
 

Die Gruppen wurden immer größer aber das hinderte Keshan nicht daran, wieder zuzuschlagen. Aufgrund seiner Geschwindigkeit gelang es dem Katzendämon, immer zu entkommen. Eines Tages nahm einer der Männer keinen Pfeil und Bogen, sondern ein langes Rohr, das mit einer Lunte verbunden war. Kurz nachdem der Mensch diese in Brand gesteckt hatte gab es ein leises Zischen und dann kam eine kleine Kugel geschossen. Zum Glück streifte das Geschoss nur den Arm des Dämons. Die Wunde war in einigen Stunden bei ihm verheilt.
 

Die Menschen fluchten. Wer immer dieser Goldkatzendämon war er hatte nicht nur die Arbeit von Monaten zunichtegemacht, sondern verwundete etliche Männer. Um diesem Ungeheuer endlich Einhalt zu gebieten, beschloss man ihn in eine Falle zu locken.

Der Anführer war inzwischen so wütend das er zum äußersten Greifen wollte. Eigentlich war es ihm lieber den Katzendämon, den er inzwischen erkannte hatte, zu fangen. Sein Herr würde nur zu gern diese asiatische Goldkatze zurückbekommen, die ihm vor etlichen Monaten auf unerklärlicherweise entkam. Im Besitz des Anführers befanden sich zwei mit Schwarzpulver gefüllte Kapseln. Diese platzierten sie an einem abfallenden Hang und legten eine lange Lunte.

Wie jeden Tag schlich sich Keshan an. Diesmal hatten die Menschen ihn jedoch erwartet und einen Hinterhalt gelegt.

Zu spät merkte er das dieses Lager nicht echt war und eine Falle. Im nächsten Moment senkte sich ein Netz auf ihn herab.

Jemand sagte mit vor Hohn triefender Stimme: "Haben wir dich Dämon. Diesmal entkommst du uns nicht wieder. Unser Herr wird sehr zufrieden sein, dass wir seine beste Attraktion wieder eingefangen haben."

Mit einem leichten Schmunzeln entgegnete Keshan: "Glaubt ihr."
 

Der Katzenyoukai gab sich nicht geschlagen, denn seit er die Stadt im Norden verließ, hatte er nicht nur seine alten Kräfte zurück, sondern war mit jedem Tag stärker geworden. Er hob seine Krallen und griff auf seine dämonische Energie zurück. Es dauerte nicht lange dann hatte er das Netz, in dem man ihn gefangen hatte, zerfetzt. Dann jedoch wurden unzählige Waffen auf ihn gerichtet. Die Tierfänger waren nicht dumm. Sie wussten das sich die Goldkatze nun nicht mehr zurückhalten würde. Ab jetzt war es für beide Seiten ein Kampf ums Überleben. Mehrere Pfeile wurden auf ihn abgeschossen. Jeder traf. Dann plötzlich kamen weitere Männer gelaufen, diesmal mit Gewehren bewaffnet.

Da Keshan schon am eigenen Körper erlebt hatte, wie weit so eine Kugel fliegen konnte, erkannte er mit Genugtuung den Fehler, den sie gerade in ihrem blinden Hass begingen. Wenn sie die Waffen von beiden Seiten auf ihn abfeuern würden, bestand die Gefahr, dass sie sich sogar selbst treffen würden. Deshalb sah sich die Goldkatze nach einem Ausweg um. Den Berg hinauf springen dazu fühlte er sich zu schwach. Also blieb nur noch den Abhang hinunter. Leider war dieser jedoch sehr steil und tief.

Als er hinunterblickte, sah er einen kleinen Felsvorsprung. Dort würde er kurz aufkommen können und hätte somit nur die Hälfte zurückgelegt. Das dürfte kein Problem werden.

Sein Blick schweifte kurz in die Ebene hinein und zu seiner Erleichterung sah er dort ein Wesen, was sich mit großen Schritten näherte.

Das konnte nur Hilfe bedeuten. Sesshomaru würde auf jeden Fall merken, was hier oben vor sich ging. Der Wind wehte in die Richtung des Fürsten und immerhin schrien die Männer lautstark.

Mit diesem großen Vertrauen in den Lord der westlichen Länder verwandelte sich Keshan wieder in seine wahre Gestalt. Gerade als die Männer die Lunten in Brand setzten, drehte sich die Goldkatze um. Die Gewehre feuerten als Keshan bereits zum Rand des Plattaus sprang. Hier sah er sich noch einmal zu den Männern um, von denen etliche am Boden lagen, wenn nicht tot, so doch verwundet.

Im nächsten Moment gab es besonders für Keshan empfindlichen Ohren einen lauten Krach und der Dämon verlor den Boden unter seinen Füßen. Er versuchte zwar noch weg zuspringen, doch es gelang ihm nicht richtig. Außerdem kam ihm auch der große weiße Hund entgegen, sodass sich Keshan nun endgültig fallen ließ.
 

Währenddessen näherten sich zwei weitere Wesen der Gegend in friedlicher Absicht. Sesshomaru und Reika waren nun schon einige Zeit unterwegs. So konnte der Fürst seiner Gefährtin einen Teil seiner Grenzen zeigen und sie hatten gemeinsam die Suche nach dem Blütenstaubdämon aufgenommen. In einer Gegend, wo es keine menschlichen Dörfer mehr gab, wollte Sesshomaru endlich sein Versprechen einlösen Reika seine wahre Gestalt zu zeigen. Außerdem bekam sie das einzigartige Privileg sich mit ihm fortbewegen zu dürfen.

Nachdem ihr Gemahl gesagt hatte: "Du wirst vermutlich die Einzige sein, der ich das je erlaube.", war Reika über das Vertrauen besonders Stolz.

Nun saß sie in seinem Nacken und schmiegte sich in das weiche Fell. Nicht allzu schnell strebten sie zusammen dem Gebirge zu. Unterhalb des Plattaus, wo er mit Jaken eine kurze Erinnerungspause an Rin eingelegt hatte, wollte er sich wieder in seine menschliche Gestalt verwandeln und dann von dort aus den Weg fortsetzen oder direkt zur Lichtung fliegen. Für Sesshomaru bedeutete Reika kaum Gewicht und die junge Frau genoss es, von ihm getragen zu werden.
 

Kurz darauf erreichten die beiden Reisenden das Gebirge. Der Lord hatte vor mit ihr die Nacht auf der Lichtung zu verbringen wo Reika von FaiMao angegriffen worden war.

Am Rande des Bergmassivs, dort wo eine Felswand steil nach oben ging, blieb Sesshomaru stehen. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Laute Stimmen, ein bekannter Geruch und dann erfolgten Schüsse.

Dann erblickten beide Gefährten das Wesen oben am Hang. Reika musste zugeben, dass sie bis jetzt nur eine so schöne Katze gesehen hatte. Sie sah FaiMao ähnlich, auch wenn ihre Fellfärbung etwas anders war. Das Fell des Dämons schimmerte rot bis Goldbraun und er hatte einige schwarze Streifen auf dem Rücken. Im nächsten Moment waren Stimmen zu hören. Es hatte den Anschein das sich die Goldkatze gehetzt umsah. Sie fauchte mehrmals gefährlich. Dann schien alles gleichzeitig zu passieren.

An mehreren Stellen blitzte es und knallte. Dann sah man deutlich, wie die Felswand regelrecht auseinanderbrach. Unterschiedlich große Felsbrocken polterten in Tal. Sesshomaru wurde bewusst das er sofort handeln musste, bevor er selbst getroffen wurde.

Dennoch konnte er Keshan nicht hier lassen. Vermutlich war der Goldkatzen Dämon bereits verletzt, wenn der Fürst die schwerfälligen Bewegungen richtig deutete.
 

Dann stürzte Keshan vom Felsen. Der Hundeyoukai sprang nach oben. Doch leider hatte sich Reika gerade umgesehen und hielt sich deshalb nicht richtig fest. Da sie nicht mit einem Sprung nach oben, sondern eher mit einem zur Seite aus der Gefahrenzone heraus gerechnet hatte, traf sie das unerwartet. Das Fell ihres Gefährten glitt ihr aus den Fingern und sie kam ins Rutschen. Dennoch schaffte sie es, sich lang genug zu halten. In dem Moment, wo ihr Griff versagte, wurde sie auch schon mit den Zähnen an ihrer Kleidung gepackt. Wie Sesshomaru es schaffte beide, seine Gefährtin und auch gleichzeitig den Katzendämon in der Luft wegzufangen ohne das einer von beiden verletzt wurde, konnte nur an seiner extrem schnellen Reaktionsfähigkeit liegen.

Er setzte beide sanft ab und verwandelte sich zurück in seine menschliche Gestalt. Besorgt fragte der Fürst zuerst Reika: "Bist du in Ordnung."

Mehr als ein Nicken bekam er jedoch nicht. Reika hatte sich zwar erschrocken aber als sie die schweren Wunden der Katze sah, wurde ihre Besorgnis geweckt. Sie wusste genau das der Fürst keine Katze retten würde, wenn er sie nicht kannte.

Keshan hatte sich ebenfalls in seine menschliche Gestalt verwandelt, da er sich aber nicht auf den Beinen halten konnte brach er zusammen. Reika war sofort zu ihm gelaufen und sah nach seinen Verletzungen.

Ihr war sofort, das außergewöhnliche Aussehen, die rotgoldenen Haare und braunen Augen aufgefallen. Da sie immer Wasser bei sich trug, riss sie einen Streifen Stoff von ihrem Rock und begann die Wunden auszuwaschen. Wichtig war herauszufinden ob Kugeln im Körper des Dämons steckten. Sehr zu ihrer Erleichterung waren die meisten Wunden nur von herausgezogenen Pfeilen oder Streifschüssen, nichts was vermutlich nicht bald die eigenen Heilkräfte der Katze schaffen würde.

"Wer ist das?", fragte die Dämonenjägerin nach einer Weile ihren Gefährten.

"Keshan, FaiMaos verschwundener Gefährte.", erklärte der Daiyoukai.
 

Kurz darauf erlangte die Goldkatze wieder das Bewusstsein. Aufgrund seiner Kräfte hatte die Selbstheilung schon begonnen. Dann bemerkte er, was das Wesen war, das in Begleitung des Lords der westlichen Länder reiste.

Er spürte die Magie der beiden Armbänder und zog sofort den richtigen Schluss. Hatte er gerade mit seinem unbedachten Sprung vom Felsen, Sesshomarus Fürstin gefährdet? Er entschuldigte sich sofort.

Doch Sesshomaru unterbrach ihn. Der Fürst hatte gleich richtig geschlussfolgert. Wenn Keshan nicht gesprungen wäre, hätte das seinen Tod in der Explosion bedeutet. Dennoch musste der Hundedämon unbedingt wissen, weshalb der Goldkatzendämon so lange verschwunden war und nun auf der Flucht vor etlichen Menschen.

Auch wenn sich die Goldkatze nicht gern erinnerte, erklärte er die Geschehnisse.

Reika hatte ihren Gefährten bei dem Bericht genau beobachtet und konnte sich denken, was in ihm vorging. Niemand wilderte ungestraft im Land des Fürsten oder vergriff sich an seinen Untertanen. Sesshomaru hatte Keshan seinen Schutz versprochen und ein Angriff auf die Katze war ein direkter Angriff auf ihn. Selbst wenn die verachtungswürdigen Menschen davon keine Ahnung hatten, so durfte Sesshomaru das Ganze nicht ungestraft lassen. Er würde sonst seinen Ruf und die Achtung anderer Dämonen verlieren.

Sie wusste genau was gleich passieren würde, war sich jedoch nicht sicher, ob sie es gutheißen konnte.
 

Der Lord stand eine Weile da und schaute nach oben, dort wo nach Aussage der Katze das Lager der Menschen war. Dann drehte er kurz seinen Kopf zu den anderen beiden, Mensch und Dämon. In Keshans Augen sah er Zustimmung und Dankbarkeit. Doch Reikas Gesicht war ohne Emotionen, ein Ausdruck, den er normalweise bei ihr nicht kannte. Ob einige seiner Eigenschaften auf sie abfärbten.

Die Dämonenjägerin hatte den Blick bemerkt. Bat er sie gerade stumm um Erlaubnis oder wollte er nur mitteilen, dass er das tun musste. Sehr leise, dennoch wurde es von den beiden Youkai gehörte flüstere Reika: "Erbärmliche Menschen. Abschaum."

Nichts in seiner Stimme verriet, was der Hundedämon fühlte, sie war wie man es von ihm gewohnt war emotionslos. "Wartet hier!"

Die Dämonenjägerin fragte sich im Stillen ob es ihre Worte waren, die das Todesurteil der Tierfänger besiegelt hatte. Doch dann erinnert sich die junge Frau wieder an die Erzählungen ihrer Großmutter, was sie in der Sklaverei erlebt hatte und Keshans Bericht.

Besonders die engen Käfige, in denen das Tier sich kaum bewegen konnte, erleichterten den Gedanken das dort oben in den Bergen gerade Wesen ihrer eigenen Rasse starben.

Kurz darauf kam der Lord zurück. Das Erste, was der jungen Frau auffiel, ihr Gefährte hatte sich gebadet. Bestimmt wollte er ihr den Anblick seiner blutigen Klauen ersparen.

"Sind sie alle ...", weiter getraute sie sich nicht zufragen.

Der Fürst nickte nur und löste jedoch nicht den Augenkontakt. Im Moment konnten sie nicht darüber sprechen aber er wollte sichergehen, dass sie mit der Situation umgehen konnte.

Reika drehte den Kopf weg und sagte leise: "Das was Keshan passiert ist, wünsche ich keinem Wesen, egal ob Tier, Mensch oder Youkai."

Sesshomaru trat zu ihr hin und nur ganz kurz berührten sich ihren Finger. Mehr Zuneigung zeigte Sesshomaru nicht in Anwesenheit eines anderen. Es genügte jedoch Reika.

Auf Keshans fragenden Blick erklärte der Fürst: "Reikas Großeltern waren Sklaven. Wenn jemand versteht, was du erdulden musstest, dann meine Gefährtin."
 

Noch einmal sah sich Sesshomaru das Ausmaß der Explosionen an. Warum es ihm ausgerechnet jetzt in den Sinn kam, wusste er nicht. Dieses Schwarzpulver war bestimmt keine nützliche Annehmlichkeit.

Mit Abscheu wandte er sich dann um und musterte Keshan. "Wenn du dich in der Lage fühlst, brechen wir zum Schloss auf. Du willst sicher nicht länger von deiner Tochter sowie deiner Gefährtin getrennt sein."

"Sie leben, beide?", fragte dieser erstaunt.

"Im westlichen Schloss." kam die kurze Antwort.

Reika wandte sich nun auch an Keshan und informierte ihn: "Heute Abend, wenn wir rasten, erzähle ich dir, wie es dazu kam. Es ist auch die Geschichte wie ich FaiMao kennenlernte."
 

Lange Zeit liefen sie über die Ebene. Später durchquerten sie einen Wald und konnten nur hintereinander laufen. Als der Weg dann wieder breiter wurde, wartete Sesshomaru auf Reika. Er nahm ihre Hand und lief nun neben ihr her.

Er wollte ihr vermutlich Geborgenheit geben und dankbar nahm die junge Frau die Nähe an.

"Hätte ich dich aufhalten können?", fragte sie leise.

Sesshomaru strich Reika zärtlich über die Finger, die er in seiner Hand hielt. " Es musste geschehen. So etwas kann ich nicht dulden."

Als Reika nun die Zärtlichkeit zurückgab erklärte sie gleichzeitig:" Schon bevor du gesagt hast das du zu ihnen willst ist es mir klar geworden. Es geht um das was du mir an der Badestelle erklärt hast."

Ihr zustimmend und dann erklärend sagte Sesshomaru: "Sie waren nicht besser als Sklavenfänger. Manche dieser Käfige boten kaum Platz um sich zudrehen. Sicher haben die Tiere unzähliges Leid erfahren."

"Natürlich, deshalb akzeptiere ich die Notwendigkeit. Das ist einfach dieser dumme mitfühlende Mensch in mir, der jedes Leben behüten will. Bitte verzeih.", bat sie mit leiser Stimme. Sie kam sich manchmal schwach vor.

"Vergiss nicht, dieser dumme mitfühlende Mensch hat es geschafft, eine wütende Katzendämonin zu besänftigen. Du hättest FaiMao mit Leichtigkeit töten können, wenn du dein Schwert genommen hättest."

Ungern erinnerte sich Reika an die Geschehnisse mit dem Dämon, der für alles verantwortlich war.

Nachdenklich begann sie deshalb gleich darauf: "Gerade frage ich mich, was ich tun werde, wenn ich diesen Blütenstaubdämon endlich gefunden habe."

Ihr Gefährte bot ihr mit seinen einfachen Worten gleichzeitig seine Hilfe an: "Wenn es so weit ist, werden wir das zusammen entscheiden."

"Nach allem, was der Blütenstaubdämon getan hat, verdient er den Tod. Ja, du hast recht. Es ist immer noch Zeit nachzudenken, wenn wir ihn gefunden haben."

Sesshomaru konnte es nicht verhindern, dass er in diesem Moment an Callmaru dachte. Dieser hatte das westliche Schloss verlassen und war vorerst unerreichbar. Dennoch ging dem Lord der Gedanke im Kopf herum ob der ausländische Lord und der Blütenstaubdämon nicht doch ein und derselbe Youkai waren. Vorerst behielt er seinen Verdacht aber für sich.
 

Keshan der hinter ihnen lief hatte aufgrund seines guten Gehörs jedes Wort vernommen. Als FaiMaos Name fiel hatte er aufgehorcht. Dankbarkeit durchflutete ihn. Wenn er die Geschichte am Abend hörte, würde er auch alle Zusammenhänge kennen. Eines war ihm aber gerade klar geworden, Reika war zwar ein Mensch aber bei weiten ein wesentlich besseres Wesen als viele Youkai oder andere Menschen ihrer Art.

Kein Wunder das sich Sesshomaru für sie entschieden hatte.
 

Nach wenigen Tagen hatten sie dann das Schloss erreicht. Da sich Reika entschlossen hatte nicht mit ins Schloss zugehen, legten sie in der Nähe des Bannkreises eine kurze Pause ein. Obwohl Keshan es eilig hatte, verstand er das Sesshomaru kurz mit seiner Gefährtin sprechen musste.

"Bist du sicher, dass du hier allein bleiben willst?", fragte der Fürst noch einmal seine Gefährtin. Er hatte ihr angeboten mit ins Schloss zu kommen doch Reika war noch nicht so weit.

Deshalb antwortete sie nun: "Mach dir keine Gedanken, ich werde mir einfach ein paar Fische fangen und so auf deine Rückkehr warten."

Daraufhin ging Sesshomaru in Richtung Schloss davon. Keshan folgte ihm und bald waren sie unter den Bäumen außer Sichtweite. Nach wenigen Schritten sagte Sesshomaru:" Warte hier."

Blitzschnell eilte er zu Reika zurück und nahm sie in die Arme. Es folgte ein langer und zärtlicher Kuss. Gleichzeit streiften seine Hände die Arme seiner Gefährtin entlang und auch über den Rücken.

Dann ließ der Lord von Reika ab. Er lächelte beinahe, als er erklärte: "Nun ist mein Geruch überall an dir. Das müsste genügen für den Fall, dass jemand kommt. Falls dieses Wesen seinen Geruchsinn nicht benutzt, zeige ihnen das Armband."

Gleich darauf, noch ehe die Dämonenjägerin zu einer Antwort fähig war, verschwand der Daiyoukai bereits wieder.

Obwohl sie eigentlich Fische fangen wollte, setzte sich die junge Frau an einen Baum nieder und wartete. Ihr Gemahl machte sich nicht die Mühe, sie zu küssen und seinen Geruch zu hinterlassen, nur dass sie ihn gleich darauf im Bach abspülte.

Dennoch hatte Reika Hunger. So ging sie dann auf der Suche nach Beeren oder Pilzen im Wald umher.
 

FaiMao saß auf der Steinbank im Garten vor dem westlichen Flügel des Schlosses und sah Miju zu, wie sie spielte. Etwas irritiert hob die Katzendämonin plötzlich ihren Kopf und zog prüfend die Luft ein. Dann schüttelte sie den Kopf. Vermutlich war es nur eine Sinnestäuschung oder Wunschdenken gewesen. Die kleine Miju hatte die Reaktion ihrer Mutter mitbekommen.

"Mama?", fragte sie deshalb.

"Es ist nichts, ich dachte nur für einen Moment den Geruch deines Vaters gerochen zu haben", erklärte sie mit einen seufzen.

Im nächsten Moment erklang eine Stimme hinter hier, nur wenige Schritte von Pavillon entfernt: "Und warum begrüßt du mich dann nicht?"

Beide Katzendämoninnen, Mutter und Tochter, fuhren überrascht herum.

"Keshan", flüsterte die Katzendämonin. Sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen.

Miju war die Erste die sich gefangen hatte und stürmte auf ihren Vater zu. Etwas langsamer ging FaiMao zu ihrem Gefährten. Er schloss beide glücklich in die Arme. Danach küsste er seine Gefährtin. Obwohl sie eigentlich stark sein wollte, gelang es der Goldkatze nicht. FaiMao konnte es nicht verhindern aber sie weinte vor Glück.
 

Am Eingang zum Schloss wandte sich Sesshomaru mit einem leichten Lächeln ab. Er wechselte ganz kurz einen Blick mit General Naoki, der zufrieden nickte. Im Schloss holte der Lord der westlichen Länder gleich darauf ein Geschenk für Nyoko. Auf dem Rückweg zum Ausgang begegnete dem Hundedämon die Hofdame Beniko.

Nicht weit entfernt davon an der Tür hatte auch sein Onkel gewartet. Dieser fragte: "Edler Herr ihr habt nicht vor länger zubleiben."

Sesshomaru blieb kurz stehen und erklärte: "Nein General. Meine Fürstin wartet außerhalb des Bannkreises auf mich. Wir werden auf dem schnellsten Weg nach Musashi zurückkehren, da der Erbprinz demnächst Vater wird und wir haben versprochen, zur Geburt zurück zu sein."

Beniko gehörte zu den Dämoninnen, die gelegentlich ihren Geruchsinn einsetzten, was sie auch gerade tat. Es erfüllte Sesshomaru mit Genugtuung, dass die Hofdame Reikas Geruch an ihm bemerkte, da er nur zu deutlich die Erkenntnis in ihrem Ausdruck

entdeckte. Vermutlich wurde ihr auch klar das er menschlich war.

Dann lief der Fürst weiter. An der Tür drehte er sich noch einmal um und warf einen Blick auf Beniko. Sie hatte ihm hinterher gesehen und zuckte nun zusammen, besonders da sie sah, dass ihr Fürst dieses eiskalte Lächeln zeigte.

Erst auf dem Hof fiel Naoki noch etwas ein. "Die Patrouille müsste jeden Moment am Bach eintreffen", warnte er deshalb seinen Neffen.

Obwohl er sich keine Sorgen machte, beeilte sich Sesshomaru trotzdem. Der General folgte ihm.
 

Tatsächlich verspeiste Reika gerade ein paar Früchte, die sie gefunden hatte, als hinter ihr eine Stimme erklang.

"Interessant, ein Menschenweib und ein so hübsches noch dazu."

Die junge Frau drehte sich um, wobei sie den Griff ihres Schwertes mit der Hand umschloss. Vor ihr standen zwei Soldaten, beide mit blonden kurzen Haaren und der grünen Kleidung, die sie eindeutig als Wachsoldaten des Schlosses auswiesen.

Nun sprach der Erste schon weiter: "Obwohl ich eigentlich Dämonen bevorzuge wird die Kleine hier mir bestimmt auch vergnügen bereiten."

Reika verstand sofort, worauf der Soldat hinaus wollte, so zog sie ihr Schwert.

"Das Vergnügen liegt dann ganz auf meiner Seite. Ich fiebere schon seit Wochen endlich meine scharf geschliffene Klinge an Youkais auszuprobieren."

In diesem Moment sah der andere Soldat den Armreifen und nahm den Geruch wahr.

"So widerspenstig ...", begann der Soldat erneut. Doch weiter kam er nicht. Sein Kamerad stieß ihn an und warnte: "Benutze deine Nase und sieh dir den Armreif an."

Dann lagen beide vor Reika auf den Knien. Keiner von beiden hatte Lust in den Ställen Dienst zu tun. Außerdem war der Geruch eindeutig der des Fürsten. Wenn man von ihm erwischt würde, wären die Ställe wohl das Letzte was dieser an Strafe wählen würde.

"Verzeiht edle Herrin", kam es beinahe gleichzeitig von den Soldaten.

Reika murmelte: "Schade", und steckte ihr Schwert ein. Sie hatte nämlich gerade zwei weißhaarige Youkai entdeckt die nun schnell näher kamen.

Beide Soldaten wollten gerade einen heimlichen Blick riskieren, um sich die braunhaarige Frau noch einmal genau zu betrachten, als zwischen ihnen weiße Beinkleider und schwarze Schuhe auftauchten. Das veranlasste sie, ihre Köpfe noch tiefer zu senken.

Sesshomaru sah auf die beiden hinab: "Dummköpfe", mehr sagte er nicht. Der Lord war sich sicher, falls Strafen notwendig waren, würde das sein Onkel übernehmen.

Dann ging er zwei Schritte weiter und blieb vor Reika stehen:" Ist meine edle Fürstin Aufbruch bereit."

"Du verdirbst mir den ganzen Spaß", entgegnet die junge Frau beinahe trotzig, mit einem Seitenblick, auf die zwei knienden Hundedämonen. Danach erklärte sie: "Wir können gehen und es wäre ganz nett, wenn ich irgendwoher noch etwas Essbares bekommen könnte."

Außer Sichtweite der beiden Soldaten, zog Sesshomaru seine Gemahlin zu sich heran und küßte sie, dankbar das sie seinetwegen mit dem Essen gewartet hatte. Da der Fürst wusste, das Reika auf das Fische fangen verzichten würde, wegen des Geruchs an ihren Kleidern, überreichte er Reika gleich darauf einen Kanten Brot. Auf ihren überraschten Ausdruck erklärte Sesshomaru: "Frisch gebacken. Nicht alle Youkai im Schloss ernähren sich nur von Fleisch."

Kaum hatte er ausgesprochen als sich Sesshomaru ebenfalls ein Stück Brot von dem Leib abbrach und aß. Er hatte selbst seit Tagen nichts zu sich genommen und manchmal konnte er dem verführerischen Duft des Brotes auch nicht widerstehen.

Reikas verwunderte Blicke wollte er eigentlich ignorieren. Als ihre Augen jetzt noch größer wurden, weil er tatsächlich Menschennahrung aß, erklärte ihr Gemahl: "Das hat ein Youkai gebacken, also ist es keine Menschennahrung."

In diesem Moment konnte Reika nicht mehr an sich halten, sie musste einfach loslachen. So konnte man die ganze Sache auch auslegen.
 

Die beiden Wachen waren zurückgeblieben und schauten sich erstaunt an.

"Haben wir jetzt etwas falsch gemacht oder nicht?", fragte der eine. Beide hatten mit einer Strafe gerechnet, da sie nicht gleich Reika erkannt hatten.

"Warum sollten wir, anhand des Geruches haben wir die neue Herrin doch erkannt.", erwiderte der andere.

In diesem Moment bemerkten sie einen weiteren Hundedämon, der direkt hinter ihnen stand mit einem finsteren Ausdruck im Gesicht.

"Herr?", eine unausgesprochene Frage lag darin.

Naoki schnaubte nur und erwiderte: "Das ihr beide euren Geruchssinn nutzt habt ihr gerade demonstriert. Aber scheinbar habt ihr vergessen, wozu ihr Beine habt. Bestimmt brauche ich euch nicht zu erinnern, für welche Aufgabe ihr heute eingeteilt seid. Ansonsten würden unsere beiden Schnellboten sich über einen kleinen Wettstreit freuen. Der Verlierer übernimmt dann für einen Mondzyklus ihre Arbeit."

Daran lag ihnen ganz bestimmt nichts, wie sie gleich zeigten. Obwohl sie den beiden schnellsten Boten gerade alle Ehre machten, als sie aufsprangen und losliefen, um ihre Patrouille fortzusetzen.
 

Die beiden Reisenden kamen gut vorwärts. Einen Teil legten sie auch durch die Luft zurück. Am Abend landete Sesshomaru in der Nähe einer Höhle. Kurz darauf loderte neben dem Eingang, sodass der Rauch nicht in das Innere ziehen konnte, ein kleines Feuer. Hier briet sich Reika ein paar Pilze und einen kleinen Fisch. Nach einer Weile kam Sesshomaru von seinem Rundgang zurück. Vermutlich würde sie heute Nacht in der Höhle sicher sein, dennoch errichtete er mit Hilfe von Tenseiga einen Bannkreis zum Schutz.

Nachdem sie sich beide in die Höhle zurückgezogen hatten, legte sich Reika auf das weiche Lager nieder das sie selbst aus Gras und Blättern errichtet hat. Ihr Gefährte zog sich aus und legte sich neben sie, um ihr Zärtlichkeiten zu schenken. Er wollte sie heute Nacht die Schrecken der letzten Tage vergessen lassen. Der Lord konnte froh sein, dass seine kleine Dämonenjägerin, das alles besser verstand, als er geahnt hätte. Anderseits, wenn es jemanden gab, der sein Handeln infrage stellte, würde er dann vielleicht weniger Fehler machen. Sesshomaru hoffte es. Vermutlich würde er von einer Youkai niemals diese Zuneigung, das Vertrauen und diese Nähe bekommen, wie er es bei seiner Menschenfrau gefunden hatte.

Beniko würde ihm diese Dinge ganz sicher nicht schenken, sie war eher eine Youkai die hinter seinen Rücken intrigieren und ihre eigenen Pläne schmieden würde. Immer, wenn er an die einfachen Dinge dachte, die Reika ihm schenkte breitete sich in seinem Inneren ein warmes Gefühl aus. Mit diesen Gedanken glitt Sesshomaru in einen kurzen Schlummer. Er wachte zwar schon nach wenigen Stunden auf und stellte fest das Reika noch immer schlief.

Am nächsten Morgen lächelte seine Gefährtin ihn an und bedankte sich für das Frühstück, was er schon für sie vorbereitet hatte.

Eines würde Sesshomaru nie erfahren. Reika war mitten in der Nacht aufgewacht und hatte ihren Gefährte schlafend vorgefunden. Sie würde ihm ganz sicher nie erzählen, wie glücklich sein Ausdruck gewesen war.

Danach begaben sie sich wieder auf dem Weg.
 

In Musashi indessen würde die zukünftige Mutter von ganz anderen Dingen geplagt. Um so näher die Geburt rückte um so mehr Sorgen machte sich Kagome. Es war weniger die Angst vor der ersten Geburt, den darauf war sie sehr gut vorbereitet. Sie selbst hatte in ihren ersten Jahren hier ihm Mittelalter für die alte Miko Kaede einige Bücher über Schwangerschaften mitgebracht, die ihr jetzt selbst zugute kamen. Nein es war das Kind selbst um das sich Kagome sorgte. Immerhin würde das Baby immer noch ein Viertel Dämonenblut in sich tragen. Die Schwangerschaft verlief zwar relativ normal, dennoch konnte das Kind ein Monster sein. Über ihre Gefühle hatte sie mit niemand gesprochen. Sie hatte lange nachgedacht und einen Entschluss gefasst. Wenn jemand, ihr helfen konnte, dann der Fürst der westlichen Länder.
 

Dessen Rückkehr hatte sich jeder vermutlich anders vorgestellt. Kaum war Sesshomaru im Dorf angekommen und erblickte Miroku, schnellte der Daiyoukai zu ihm hin. Er ergriff den Mönch mit seiner Klaue am Hals.

"Hat da jemand etwas vergessen zu erzählen?", fragte der Lord sichtlich verärgert und man spürte deutlich die Kälte in seiner Stimme.

Hilflos sah sich der Mönch um. Inuyasha wollte zwar seinen Bruder an dem hindern was immer er wohl noch mit Miroku vorhatte, doch Sango mischte sich ein. Mit einem ihrer grimmigsten Gesichtsausdrücke sagte sie: "Lass, dein Bruder hat bestimmt einen guten Grund. Mich würde auch alles interessieren."

So zuckte der Halbdämon nur mit der Schulter und beobachtete weiter.

Nur ein Wort, besser ein Name nannte der Lord als weiteren Hinweis. "Keshan."

In diesem Moment fiel Miroku alles ein. Vielleicht hätte er seine Begegnung mit der Katze doch erwähnen sollen. So erklärte er ganz schnell: "Wir haben Keshan auf eigenen Wunsch in der Nähe des westlichen Schlosses abgesetzt. Ich hatte ja keine Ahnung, wo dein Schloss ist, Sesshomaru, und Keshan wollte keine genaueren Angaben machen."

"Du hättest einer Familie etliche Monate Leid ersparen können, wenn du nur ein Wort erwähnt hättest", mit diesen Worten ließ Sesshomaru den Mönch los und ging weg.

Reika übernahm es dann, die ganze Geschichte, allen Anwesenden zu erzählen.

Wirklich zerknirscht murmelte Miroku zum Schluss: "Es tut mir leid.", und meinte das damit ernst. Dennoch trug auch Keshan Mitschuld an der Geschichte, da er ja selbst einen Bogen um das Schloss gemacht hatte und nach Süden reiste.
 

Wenige Tage nachdem Sesshomaru und seine Gefährtin zurückgekommen waren, kam ein Reiter in das Dorf. Der Fürst der Gegend bat Miroku in einem naheliegenden Dorf eine Dämonenaustreibung vorzunehmen. Noch am selben Tag reiste der Mönch in Begleitung von Inuyasha und Reika ab.
 

Am nächsten Tag sah der Fürst die Gefährtin seines Bruders von oben aus dem Tempel kommend.

Kaum war Sesshomaru bei Kagome angekommen fragte die schwarzhaarige Frau, ob er kurz Zeit hätte. Bevor er jedoch antworten konnte, stieß Kagome einen kurzen Schrei aus. Sie hatte zwar schon den ganzen Tag stärkere Rückenschmerzen und auch kurz schmerzliche Stöße gehabt aber das es erste Anzeichen von Wehen sind wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Doch jetzt wo Wasser ihre Beine hinunter rann, wurde ihr bewusst das ihre Fruchtblase geplatzt war. Ausgerechnet jetzt, wo alle unterwegs waren, selbst Kaede war in einem Nachbarort um eine Kranke zu pflegen.

"Das Baby", keuchte sie deshalb und hielt ihren Bauch. "Hol Sango!", bat sie dann noch den Fürsten.

Sesshomaru stand reglos da. Es dauerte eine Weile bis er begriff was Kagome gemeint hatte. Bevor er jedoch los rannte die Dämonenjägerin und dreifache Mutter zu holen, hob er die Gefährtin seines Bruders auf die Arme und brachte sie in die Hütte von Kaede, da es der nächstliegende Ort war. Dann erst eilte der Youkai zu Sango.

Kaum war er in die Hütte getreten, meldete er: "Das Kind kommt."

Bevor die schwarzhaarige Dämonenjägerin etwas erwidern konnte hatte der Fürst sie schon auf die Arme genommen und sprang aus dem Haus. Rin konnte nur noch ein: "Um die Kleinen kümmere ich mich.", hinterher rufen.

Kaum bei Kagome angekommen setzte Sesshomaru die Dämonenjägerin sachte neben dem Lager ab. Er hatte eigentlich die Absicht das Haus zu verlassen doch eine Bitte von Kagome hielt ihn auf.

"Sesshomaru bitte. Kannst du hier bleiben."

Der Youkai drehte sich um und schaute nachdenklich die beiden Frauen an. Das Letzte was er wollte war bei einer Geburt dabei zu sein. Es ziemte sich nicht das ein männliches Wesen dabei war, der nicht ein Heiler war.

Sango blickte nicht zu ihm, sie kümmerte sich um alle Dinge, Tücher, Heilkräuter und Sonstiges, was für die bevorstehende Geburt von Nöten war.

"Halte bitte meine Hand.", bat Kagome erneut.

Der Hundedämon zögerte noch immer. Deshalb sagte die Dämonenjägerin: "Ich würde allein zwar zurechtkommen, aber wenn noch jemand dabei ist, wäre es besser. Nur für den Fall, dass Komplikationen eintreten."

Näher brauchte Sango nicht darauf einzugehen. Es kam leider immer wieder vor, das Mütter bei der Geburt starben oder Kinder verkehrt herum im Mutterleib lagen.

Irgendwann, die Wehen setzten nun häufiger ein, fragte die werdende Mutter: "Du musst es mir versprechen. Wenn es ein Monster ist, will ich es nicht sehen. Dann musst du es sofort töten."
 

Sesshomaru starrte sie einen Moment an. An so eine Möglichkeit hatte er nie gedacht. Doch da kaum etwas über Hanyous oder ihre Nachkommen bekannt war, musste man auch mit dieser Möglichkeit rechnen. So viel Sesshomaru bekannt war, hatte Nanami einen Enkel, der überwiegend menschlich war. Man sah diesem seine Herkunft nicht an, auch wenn er ihm nie begegnet war, so fiel ihm dieser jetzt ein. Er verstand auch warum Kagome ausgerechnet ihn um so etwas bat. Sie glaubte als Youkai wäre er skrupelloser. Vermutlich würde Inuyasha so etwas niemals übers Herz bringen. Ob er es konnte, darüber weigerte sich der Lord, jetzt nachzudenken. Das Einzige, was ihm in den Sinn kam, war die Bitte von Inuyashas älteren Ich. Nein, wenn das Kind ein Monster werden würde, hätten die Gebrüder Taisho ihn gewarnt, dessen war er sich sicher.

"Rede nicht solchen Unsinn, konzentriere dich lieber auf die Geburt" erwiderte Sesshomaru daraufhin sanft.

"Aber Sesshomaru ...", begann die schwarzhaarige Frau erneut.

Diesmal war seine Stimme eiskalt, als der Lord ermahnte: "Kagome, ich wiederhole mich nicht gern."

Nun mischte sich auch Sango ein: "Sesshomaru hat recht. Wenn das Baby da ist, werden wir weiter sehen, bis dahin will ich das du deine Kräfte konzentrierst."

Deshalb lehnte sich die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit zurück und schloss für einen Moment die Augen. Da spürte sie eine sanfte Berührung an ihrer Wange. Überrascht riss sie ihre Lider auf. Hatte Sesshomaru ihr gerade sanft über die Wange gestreift?

Doch nichts in seinen Blick verriet etwas. Wahrscheinlich war es nur der Wind oder Einbildung. Doch sie konzertierte sich nun tatsächlich auf das vor ihr Liegende.
 

Einige Stunden später hatte Sango dann das kleine Wesen in der Hand. Nachdem sie es gebadet hat, wickelte sie das Kind in eine kleine Decke und reichte es Sesshomaru mit den Worten: "Sie ist ein kleiner perfekter Engel."

Der Lord betrachtete das Baby, was ihn mit großen wachen Augen ansah. Der Blick erinnerte ihn sofort an seinen Bruder. Mal abgesehen von den Händen die etwas Klauen ähnlich waren, zwar nicht so ausgebildet wie bei Inuyasha erinnerte fast nichts mehr im Aussehen an eine dämonische Herkunft. Selbst die Haare waren kürzer als bei Youkais nach ihrer Geburt und die Ohren waren ebenfalls fast menschlich, vielleicht an den oberen Enden nicht ganz so rund. Jedoch waren es keine niedlichen Hundeohren.

Irgendwie hätte das zu einem Kind von seinem Bruder gepasst. Sanft strich Sesshomaru über die grauschwarzen Haare des Mädchens. Eines Tages würde sie ein starkes Wesen werden, denn noch immer war das dämonische Blut in dem Kind stark. War es auch kein Wunder bei seinem Großvater und Vater. Selbst Kagome besaß starke spirituelle Kräfte.

Dann trat Sesshomaru an das Lager und berührte sanft Kagome. Kurz nach der Geburt des Mädchens war sie für einen Moment erschöpft eingeschlafen, öffnete aber ihre Augen sofort. Gleich darauf wurde ihr das Kind von dem Youkai gereicht "Izayoi ist ein perfekter Name für ein perfektes Kind. Mein verehrter Vater hätte sich darüber gefreut."

"Izayoi", flüsterte Kagome. Der Name hatte wirklich einen schönen klang. Dann blickte sie den Lord der westlichen Länder an: "Danke Sesshomaru."

Diesmal nickte er nur.

Noch einmal warf er einen Blick auf die glückliche Mutter mit ihrem Kind. Gerade als er das Haus verlassen hatte, stürmte Inuyasha heran.

"Was ist mit Kagome, geht es ihr gut?", rief er besorgt.

Es war kein Wunder, musste der Jüngere doch deutlich den Geruch von Blut wahrgenommen haben. Deshalb beruhigte Sesshomaru den Hanyou: "Kagome und Izayoi sind beide wohlauf."

Als die Bedeutung der Worte sank, breitete sich ein Lächeln auf Inuyashas Gesicht aus und mit zwei Sätzen war er ihm Haus verschwunden. "Ich bin Vater", war alles, was man noch hörte.
 

Wie so oft in den letzten Tagen war Kagome auch heute wieder am Brunnen. Sie saß auf dem Rand und erzählte dem Baby von ihrer Familie.

Sesshomaru war in der Nähe, wenn auch durch Bäume vor ihren Blicken verborgen. Seit Tagen schon beobachtete der Daiyoukai die Gefährtin seines Bruders und ihre Bemühungen durch den Brunnen zu kommen. Er war der Einzige, der wusste, dass es unmöglich war, denn die Siegel waren sehr stark und Kagome würde es mit ihren jetzigen Kräften nicht lösen können. Außerdem war es ihr nicht mehr bestimmt, jemals wieder eine Reise in die Neuzeit antreten zu können.

Schon längst hätte der Fürst es ihr mitteilen können, wollte es aber nichts tun, um die Zukunft nicht zu beeinflussen. Dennoch gab es etwas anderes, das wichtig war. Er wusste genau das er dieses Gespräch nicht länger aufschieben konnte.
 

"Wolltest du durch den Brunnen.", fragte Sesshomaru.

Mit einen seufzen erklärte Kagome: "Ja, ich habe es bereits mehrmals probiert. Anderseits, wenn ich durchkomme, habe ich auch Angst nicht wieder zurückzukommen. Im Moment fühle ich mich zerrissen."

"Das hier ist nun deine Welt, es wird kein zurück mehr geben. Inuyasha braucht dich", entgegnete der Daiyoukai.

Nach einer Weile fragte sie wehmütig: "Ist es falsch, wenn man sich wünscht, dass meine Familie auf der anderen Seite an meinem Glück teilhaben kann?"
 

Kagome wusste nicht, was sie in den goldenen Augen finden wollte oder was sie erwartet hatte. Den üblichen kalten Ausdruck, Verachtung, doch dann würde sie buchstäblich erschüttert. Alles was sie sah war Schuld?

Wieder schweifte Sesshomarus Blick kurz zum Brunnen. Dann sah er die Frau seines Bruders erneut mit gleichgültiger Mine an. Seine nächsten Worte überraschten Kagome erneut: "Schreib es auf!"

"Was?, fragte sie, nicht wissend, was er gemeint hatte.

"Alles, schreibe Tagebuch, erzählen ihnen von deinem Leben und deinem Kind. Was du denkst, was du fühlst."

"Was soll das für einen Sinn haben?", konnte sie nicht verkneifen zu fragen.

Doch sie spürte diese wissenden Blick erneut. Genau in diesem Moment, begann die junge Mutter zu begreifen. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, als ihr es klar wurde, dass ihre Familie jedes Wort was sie in den nächsten Jahren aufschreiben würde, tatsächlich in 500 Jahren zu lesen bekam. Es war nicht nur eine Vermutung die Kagome hatte, nein es war Gewissheit.

Dann holte Sesshomaru aus seinem Hakama ein kleines Foto heraus und gab es ihr mit den Worten: "Jemand gab es mir für dich."

Als sie sah was der Hundedämon ihr überreichte, hauchte sie ein Leises: "Danke."

Sie würde das Foto in Ehren halten und so konnte ihr Kind eine Vorstellung von den Menschen bekommen, die in der Neuzeit lebten. Vielleicht hatte Izayoi sogar die Möglichkeit eines Tages noch alle kennenzulernen.

"Ich lasse Feder, Tinte und Papier aus dem Schloss kommen.", dann drehte sich der Daiyoukai um und ließ die schwarzhaarige Frau allein stehen.

Der Drang hinterher zulaufen und Fragen zustellen war groß, doch Kagome wusste das Sesshomaru ihr nicht mehr erzählen konnte oder wollte.
 

Erst viel später als sie schon etliche Seiten des Tagebuchs gefüllt hatte, erfuhr Kagome das Sesshomaru auch mit Reika gesprochen hatte. Er hatte eine Bitte an seine Gefährtin, die sie ihm gern erfüllte. Sie sollte Bilder von Kagome und Izayoi malen. Am Anfang war es noch etwas schwierig da die Dämonenjägerin mit Porträt wenig Erfahrung hatte aber durch viele Versuche wurde sie immer besser.
 

tbc....
 

ja, ja man merkt deutlich Sessy ist auch der Sohn seiner Mutter ;), Er sollte Beniko nicht zu sehr reizen. Das nächste mal lässt sie sich was einfallen, nur dumm das er daran auch noch gefallen findet.
 

3. Kapitel - Besuche im Schloss



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-06-13T20:20:27+00:00 13.06.2013 22:20
Spannend! Einfach nur spannend! :D
Sesshomarus Idee mit dem Tagebuch ist wirklich toll. (wär ich nie drauf gekommen XD)
Ich fand es auch toll, dass Sesshomaru Kagome bei ihrer Geburt so zur Seite stand. ;D

Nessa <3
Antwort von:  CheyennesDream
14.06.2013 00:02
Danke dir fürs lesen.
Wir wüssten weniger über die vergangenheit wenn uns durch Bücher nicht so viel überliefert worden wäre ;)
Da war Kagomes Lebensdokumentation das beste ;)

Ich hoffe es war nicht zu übertrieben. Sessy und liebenswerter Dämon, nein das ist er ganz und gar nicht.

Chris

Antwort von: abgemeldet
14.06.2013 13:35
Quatsch, war überhaupt nicht übertrieben. ;D Auch Dämonen können mal einer ihrer guten Phasen haben. :D

Nessa <3


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