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Das Gesetz der Krieger

von

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Im Schülerbau

Narupfote folgte Iruschweif durch das Lager. Auf der einen Seite war eine Felswand mit natürlichen Höhlen. Möglich das diese Höhlen im Laufe der Zeit von Wasser in die Felswand gewaschen worden waren, Wasser, das es jetzt nicht mehr hier gab, drei Seiten wurden von dichtem Dornengestrüpp geschützt, die offensichtlich nicht natürlich gewachsen waren. Die Katzen mussten sie herbeigeschleppt haben, und die Pflanzen hatten dann anscheinend ihre Wurzeln in den Boden geschlagen, und waren gewachsen. Wie hatten sie das gemacht, trotz der Dornen?

Aber – Narupfote konnte eine gewisse Anerkennung nicht unterdrücken. Dieses Lager war eine fast uneinnehmbare Festung. Dann gab es noch den Tunnel zwischen dem Gestrüpp. Trotz seiner Größe hatte Narupfote eine unangenehme Erfahrung mit diesem dornen- bewachsenen Tunnel gemacht, und einiges an Fellfetzen verloren, während Gelbstern geschmeidig hindurch marschiert war und geschickt jeder einzelnen Dorne auswich.

„Kibapfote, Sakupfote und Shinopfote. Das hier ist Narupfote. Er ist ab heute ein Schüler des Clans genau wie ihr," erklärte Iruschweif den drei jungen Katzen im Schülerbau. Neugierig kamen sie näher um ihn zu beschnüffeln.

„Hey," fauchte Narupfote,„behaltet eure Nasen bei euch" und wich zurück.

„Er riecht nach Zweibeinern," stellte Sakupfote angewidert fest. Die hellrote, fast pinkfarbene Kätzin krauste angewidert ihre rosa Nase.

Kibapfote und Shinopfote wechselten einen Blick. Warum brachte man ein Hauskätzchen in den Clan?

„Also, macht euch einander bekannt, ich habe noch etwas zu tun. Kibapfote, du zeigst und erklärst Narupfote alles," ordnete Iruschweif an.

„Was, warum ich?“

„Möchtest du lieber das Fell der Ältesten nach Zecken absuchen, Kibapfote?“ fauchte Iruschweif ungehalten.

Kibapfote schwieg und Iruschweif verließ ohne eine weitere Bemerkung den Bau der Schüler.

„Wer ist das überhaupt?“ maulte Narupfote.

„Iruschweif ist unser Lehrer," antwortete Shinopfote.

„Euer Lehrer?“

„Ganz recht. Wer ist deiner?“ fragte Shinopfote.

„Ich habe keinen," miaute Narupfote. Die anderen drei lachten. „Ich habe einen Mentor. Kakapelz."

Sakupfote kreischte plötzlich: „Was? Nein, das kann unmöglich sein. Kakapelz ist mein Mentor."

„Shinopfote und ich haben auch eine gemeinsame Mentorin," miaute Kibapfote nur.

„Komm mit, ich zeig dir wo du schläfst," forderte der braune, zottelige Kater Narupfote auf. Mit einem Schwanzschnippen forderte er ihn auf, ihm zu folgen.

Narupfote folgte ihm bis ans Ende des Bau's. Zu seiner Erleichterung musste er nicht neben der roten Kätzin schlafen. Die schien ziemlich arrogant und kratzbürstig zu sein.

„Was ist eigentlich ein Mentor? Was genau tut er?“ fragte Narupfote.

„Er bringt dir alles bei was ein Krieger wissen muss, um für seinen Clan zu kämpfen. Du musst ihm unbedingt gehorchen, sonst wirst du bestraft," erklärte Shinopfote.

Also ein Lehrer, dachte Narupfote.

Mit seinen Pfoten schob Kibapfote ihm das Moos zurecht.

„Sag mal, ist Iruschweif euer Mentor," fragte ihn Narupfote.

„Nein," antwortete Kibapfote. „Iruschweif wird immer dann als Lehrer eingesetzt, wenn unsere Mentoren in Kämpfe verwickelt sind."

„Kämpfe?“

„Fang nicht gleich an zu zittern, du Maus," kicherte Kibapfote.

„Mach mich nicht so blöde an. Das habe ich nicht gemeint," fauchte Narupfote ihn an.

„Beim Sternenclan, so ein lauter und nerviger Kater," grummelte Sakupfote vor sich hin.

„Kämpfe mit anderen Clankatzen," miaute Shinopfote knapp.

„Aha, es gibt also noch andere Clans im Wald?“

„Blitzmerker," stellte Kibapfote fest, trottete zurück zu seinem Platz und drehte sich solange, bis es ihm bequem genug war. Dann legte er sich hin.

„Worum geht es bei den Kämpfen?“ Narupfote war plötzlich sehr aufgeregt.

„Um unser Revier natürlich und jetzt schlafe," Kibapfote riss weit sein Maul auf, so dass man die spitzen, weißen Zähne gut sehen konnte.

„Ich werde der beste Kämpfer des Clans werden," rief Narupfote plötzlich.

Kibapfote und Sakupfote lachten.

„Das heißt Krieger, nicht Kämpfer. Und jetzt schlaf endlich," miaute Shinopfote.

„Warte mal," unterbrach Kibapfote plötzlich und hob den Kopf. „Stimmt es, das Gelbstern dich aus dem Magen eines Monsters herausgeholt hat?“

„Ja, das stimmt. Es hatte mich gefressen," miaute Narupfote angeberisch. „Aber ich hatte trotzdem keine Angst. Gelbstern sprang in sein Maul, rutschte zu mir runter bis in seinen Magen und holte mich raus."

„Das ist Gelbstern. Typisch für ihn, er ist so tapfer," rief Sakupfote verzückt. "Ich wünschte, er hätte mich gerettet vor dem Monster."

„Die Monster der Zweibeiner haben schon einige Katzen unseres Clans auf dem Gewissen," knurrte Kibapfote finster.

„Haben sie sie gefressen?", wollte Narupfote wissen.

Auch er hatte schon tote Katzen auf dem Donnerweg gesehen. Unbehaglich leckte er seine Brust.

„Nein, sie haben sie getötet. Einfach nur zum Spaß. Sie sind furchtbar," antwortete ihm Sakupfote. „Das sie uns auch fressen, höre ich heute zum ersten Mal."

„Warum glotzt du mich so an," fauchte Narupfote Shinopfote ohne jede Vorwarnung an. Er war sich sicher, das Shinopfote ihn anstarrte, obwohl er seine Augen nicht sehen konnte, das lange Fell verdeckte völlig dessen Gesicht. Seltsamerweise war es am übrigen Körper kurz.

„Nichts weiter," sagte Shinopfote mit seiner langsamen und monotonen Stimme. „Ich dachte nur, wenn dein Pelz nicht so lang wäre, dann würdest du genauso aussehen wie...ach vergiss es."

Komischer Kater, überlegte Narupfote. Wo war er hier nur gelandet?

Unglücklich legte er seinen Kopf zwischen die Vorderpfoten. Es wurde ruhig im Schülerbau und schließlich auch im Lager.

Bald hörte Narupfote von den anderen die gleichmäßigen Atemzüge, wie sie nur von schlafenden Katzen kam.

„Wenn ich doch nur zu meiner Familie zurück könnte," dachte Narupfote verzweifelt. Aber existierte sie überhaupt noch? Es war eine Tatsache, das der Zweibeiner ihn mit Absicht an das Monster verfüttert hatte. Auch wenn es ihm schwer fiel, es zu glauben. Vielleicht wachte er morgen früh zuhause auf, und alles war nur ein böser Traum gewesen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sasunarufangirl1990
2013-06-10T11:27:14+00:00 10.06.2013 13:27
Armer Naru tut mir richtig leid hoffentlich wird alles wieder gut, findet Freunde und seine Mutter wieder und wer weiß vielleicht auch noch jemanden den er gerne hat;)
Die Geschichte ist echt süß gemacht sie alle als Katzen darzustellen ist einfach mal etwas anderes.
Freu mich schon aus das nächste Kapi und mach weiter so
GLG sasunarufangirl


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