Daijobu
Honey why are you calling me so late?
It's kinda hard to talk right now
Honey why are you crying is everything okay?
I gotta whisper 'cause I can't be too loud
Schwach drang das matte Licht der Straßenlaterne durch das Fenster, aus welchem sie mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen sah, während sie den Telefonhörer fest an ihr Ohr presste und dem Klang seiner Stimme lauschte.
Sie wusste, dass es ein Fehler war ihn anzurufen. Doch ihr Herz sehnte sich nach ihm, während ihr die Tränen schluchzend über die Wangen rollten. Er hasste es, wenn sie weinte und er nicht bei ihr sein konnte, um ihre Tränen zu trocknen …
Well, my girl's in the next room
Sometimes I wish she was you
I guess we never really moved on
Sie waren längst keine Kinder mehr, die sorglos ihren Jugendträumen hinterhereifern konnten. Sie waren erwachsen geworden, hatten sich ein Leben aufgebaut, das sie einerseits unabhängig voneinander zu führen vermochten. Doch nichts davon war echt. Sie taten nichts weiter, als sich selbst etwas vorzumachen. Aber wann hätten sie abspringen und ihren wahren Gefühlen nachlaufen sollen?
Jetzt blieb ihm nichts weiter, als der liebliche Klang ihrer Stimme, die seinen Namen sagte und die weinerlich in seinem Ohr widerhallte.
It's really good to hear your voice saying my name
It sounds so sweet
Coming from the lips of an angel
Hearing those words it makes me weak
„Ich vermisse dich …“
„Lucy …“
„Bitte … Ich brauche dich.“
And I never wanna say goodbye
But girl you make it hard to be faithful
With the lips of an angel
Der Geschmack von Alkohol, der damals auf ihren Lippen gehaftet hatte, als sie zu tief ins Glas geschaut hatte und nicht mehr Herrin ihrer eigenen Sinne selbst war, schmeckte er noch heute deutlich auf seinen eigenen Lippen. Der bloße Gedanke daran machte ihn schwach. Denn jeder noch halbwegs klardenkende Mann wäre darauf eingegangen. Nur er nicht, da er die Beziehung zu dem wichtigsten Menschen in seinem Leben nicht gefährden wollte.
Does he know you're talking to me
Will it start a fight
No I don't think she has a clue
Sie wollte ihn bei sich haben, auch wenn das eine Menge Ärger mit sich bringen würde. Ihre Entscheidung war längst gefällt. Wieso ließ er sie warten? Warum tat er ihr das an? Machte sie sich etwa etwas vor? Dabei hatte sie nie gewollt, dass es so endete. Sie hatte sich für ihn nur das Beste gewünscht; so wie er für sie. Und nun standen sie sich gegenüber, wussten einander nichts mehr zu sagen, weil mit jedem weiteren Wort das Leben anderer unbewusst ins Ungleichgewicht gebracht werden würde.
It's really good to hear your voice saying my name
It sounds so sweet
Coming from the lips of an angel
Hearing those words it makes me weak
Was auch immer er sich versuchte vorzumachen, es funktionierte nicht. Es war verrückt. Absolut verrückt. Warum zögerte er überhaupt noch? Immerhin wusste er genau, was zu tun war; wohin sein Herz gehörte. Und trotzdem sah er nun in die eisblauen Augen seiner Freundin, die ihn nicht gehen lassen wollte. Doch es kümmerte ihn nicht mehr, denn er hatte einen Entschluss gefasst.
And I never wanna say goodbye
But girl you make it hard to be faithful
With the lips of an angel
Eine kühle Abendbrise wehte über die Stadt hinweg, als sie an diesem Abend die Tür öffnete. Sie war alleine. Er war nicht zu Hause.
Ohne sie überhaupt zu Wort kommen zu lassen, drückte er sehnsüchtig seine Lippen auf die ihre. Niemals hätte er es je für möglich gehalten, diese Süße jemals wieder schmecken zu dürfen.
„Na-Natsu …“, hauchte sie verwirrt gegen seine rauen Lippen, strich ihm sanft durch das rosafarbene Haar, während er seine langen Finger über ihre Wange gleiten ließ.
„Daijobu.“
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But girl you make it hard to be faithful
With the lips of an angel
