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Gravity

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry, hat etwas länger gedauert >;< Komplett anzeigen

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Siegreiche Lügen

Lokis Silberzunge zeigte erneut ihre Wirkung. Er schaffte es binnen weniger Minuten die Dunkelelfen davon zu überzeugen das er bereit war die Seiten zu wechseln, wenn sie ihm dafür Asgard überließen und bot ihnen im Gegenzug sein Wissen und seine Macht im Kampf gegen die Asen an.

Genau prägte er sich alles was er von ihnen erfahren konnte ein und erklärte ihnen genau wo die Schwachpunkte der Asen lagen und sie am besten angreifen konnten.

Nach der langen Nacht und dem Nervenkitzel den er verspürt hatte, während er zum Anführer der Dunklen Macht gebracht wurde, gönnte er sich nun endlich eine Auszeit von allem um sich herum. Mithilfe seines Stabes schaffte er eine Illusion die ihn zurück in seine Zelle führte, was ihm dabei half einen kühlen Kopf zu bewahren und seine Kräfte zu sammeln.
 

Das fein gewobene Geflecht aus Lügen aufrecht zu erhalten kostete ihn viel Kraft und er durfte sich in so einer heiklen Situation keinen einzigen Fehler erlauben. Wenn jetzt nichts mehr schief ging, dann würde sich am kommenden Tag alles zu seinen Gunsten entscheiden. So oder so, er konnte nicht verlieren. Selbst wenn sein Bruder und seine Gefährten scheiterten, so blieb ihm immer noch die Möglichkeit die Seiten tatsächlich zu wechseln. Wobei der Anführer der Dunkelelfen nicht den Anschein machte als ob er sein Wort halten würde und somit ihm Asgard überließ. Vielmehr war er darauf aus alle Informationen für sich zu nutzen und ihn, sobald er keine Verwendung mehr für ihn hatte, genau wie alle anderen Asen, töten würde.

Von diesem Blickwinkel aus gesehen war es wohl besser für ihn, wenn sein Bruder als Sieger aus dieser Schlacht hervorging.

Wie es danach weitergehen würde, darüber konnte er sich später noch Gedanken machen. Nachdem er so viele Monate abgeschottet von der Zivilisation zugebracht hatte, gewann seine Momentane Freiheit eine ganz neue Bedeutung für ihn. Die körperliche und seelische Einsamkeit war selbst an ihm nicht spurlos vorbeigegangen, was er immer deutlicher daran merkte das es ihm immer wieder schwer fiel mit mehreren Personen in einem Raum zu sein und seine Geräuschempfindlichkeit. Ein stückweit gab die Illusion seiner Zelle ihm Sicherheit, immerhin war es der sicherste Ort den er im Augenblick hatte. So genoss er die angenehme Stille noch eine Weile, bis der Abend über das Land einbrach und sie sich schließlich auf den Weg machten.
 

Der Plan war ebenso einfach wie riskant. Er sah vor, das Loki die Dunkelelfen zu einem großen Tal führen sollte und mit Hilfe seiner Magie eine Illusion schaffte die sie glauben machte, die Asen würden dort auf sie warten.

Sobald sie dann bis ins Tal vorgedrungen waren, konnten sie ihre zuvor drapierte Falle, in Form von Spiegeln, die ihre Gegner blenden sollte, zuschnappen lassen und sie somit im weiteren Kampf schwächen. Es war allgemein bekannt das die Dunkelelfen tagsüber schwächer waren und durch das wandeln in der Dunkelheit empfindlich gegenüber hellem Licht. Es war also alles eine Frage des Timings.

Soweit ging der Plan auch auf, nur war der Anführer der Dunkelelfen nicht ganz so leichtgläubig wie er zuerst schien, und so bestand er darauf das Loki mit ihnen ins Tal schritt und somit mitten unter ihnen war als sie auf die Illusion zuritten. Unter dem enormen Druck aufzufliegen blieb ihm nichts anderes übrig, als die Illusion so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und den Schein des Verbündeten zu wahren. Die Anspannung war seinem Gesicht genau abzulesen, seine Augen waren wach und er biss die Zähne bereits fest zusammen um die Konzentration auf das von ihm geschaffene Heer nicht zu verlieren.

Als der erste Dunkelelf einen Schlag ins leere tat und sich das Trugbild kurz darauf auflöste, wanderten alle Blicke fragend herum bevor sie nach hinten bis zum Verursacher des ganzen fanden.

Loki hatte sich diesen Moment der Verwirrtheit zu nutzen gemacht um ein weiteres Trugbild seiner selbst auf das Pferd zu setzen und versuchte geduckt aus der Menge zu verschwinden. Zu seinem Vorteil hatten die Asen nun auch endlich die Spiegel hochgezogen und auf das Tal gerichtet, wodurch sich die Dunkelelfen unfähig waren ihn zu sehen und teilweise herumirrten. Einige fingen sogar an wie wild um sich zu schlagen und verletzten dabei ihre Verbündeten.

Durch die ausbrechende Panik hatte er es beinahe bis aus dem gröbsten geschafft, wurde aber kurz vor den schützenden Wäldern doch noch vom Anführer zurückgehalten, er hatte sich wohl im rechten Augenblick schützen können und war sofort dazu übergegangen die Spiegel zu zerschlagen.

“Du warst das!”, keifte der Anführer erzürnt während er Loki am Hals packte und ihn brüllend zurück in die Mitte mit sich zog.

“Einmal ein Verräter, immer ein Verräter. Aber das soll dein letzter Streich gewesen sein Loki!”

In seiner Wut vergaß der Anführer alles um sich herum und hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch ein einziges Ziel, und zwar die Vernichtung dieses Störfaktors, der es tatsächlich gewagt hatte ihn reinzulegen und das auch noch mit Erfolg.

Seine Hand krallte sich so fest durch die blasse Haut des Schwarzhaarigen, und ließ ihn für mehrere Sekunden vergebens nach Luft japsen. Loki sah nur noch verschwommen die Umrisse der kämpfenden Krieger und auch die Stimmen wurden zunehmend undeutlicher. Mit letzter Kraft schaffte er es seinen Körper kurzzeitig zu dematerialisieren und somit hustend auf dem Boden zu landen. Sein wütender Gegner fackelte nicht lange und hob seine geballten Fäuste hoch in die Luft, um sie im nächsten Moment mit Schwung auf den am Boden liegenden herab stürzen zu lassen. Doch bevor er mit seinen Fäusten überhaupt in die Nähe des Gottes kam, wurde er von einem grellen Licht gebremst das sich als die Waffe Mjölnir herausstellte. Ein grelles metallisches Klirren war zu hören und eine enorme Druckwelle ging durch das Schlachtfeld bei der Kraft die zwischen dem Hammer und den Fäusten freigesetzt wurden.

Loki hatte bereits die Augen geschlossen gehabt als der dunkelhäutige zum Schlag ausgeholt hatte. Umso überraschter war er über die folgenden Geräusche. Im ersten Moment als er seine Augen öffnete, sah er einfach nur diese leuchtend helle Signalfarbe rot, doch als sich seine Augen ein zweites Mal öffneten, erkannte er den wehenden Umhang und den breiten Rücken seines Bruders vor sich.

Sofort machte sich Erleichterung in ihm breit und er hielt sich seinen Hals, während er sich vom Boden erhob.

“Früher konntest du es wohl nicht einrichten”, kam es gewohnt patzig vom Schwarzhaarigen. Sofort zog er seine Waffe zu sich ran und stieß einige Energiestöße damit aus um angreifende Gegner zurück zu schleudern und positionierte sich dann Rücken an Rücken zu seinem älteren Bruder.

“Ich dachte du hast eine Schwäche für große Auftritte”, scherzte Thor zurück und musterte zunächst einmal den Zustand des Jüngeren. Die Blessuren an seinem Hals wie auch die Müdigkeit seiner Augen verrieten ihm, dass er bereits stark geschwächt war.

Loki jedoch kam, trotz seiner körperlichen Erschöpfung, gerade erst richtig in Schwung.

“Ach, einen großen Auftritt nennst du das? Natürlich habe ich dafür eine Schwäche, allerdings nur wenn es meine eigenen sind”

Er konnte es sich selbst nicht nehmen lassen aufzugrinsen und haute nebenher immer wieder einen angreifenden Dunkelelfen weg.

“Wann hast du denn zuletzt einen großen Auftritt hingelegt? Und jetzt verschon mich bitte mit Midgard. Du~”

“GENUG!!!” Eine zornige laute Stimme unterbrach die beiden Brüder in ihrem Dialog und zog ihre Aufmerksamkeit auf den großgewachsenen Dunkelelfenanführer, der gerade im Begriff war vor Wut zu platzen.

Entschlossen tauschten sie kurz einmal Blicke aus bevor Thor direkt auf ihn zustürmte, während sein Bruder ihm Rückendeckung gab und Andere Angreifer von ihm fern hielt.

Der Zweikampf schien erst zu viel für den Donnergott, da sein Gegner über enorme Kräfte verfügte. Er verbrachte den ersten Teil des Kampfes nur damit auszuweichen und nach Schwachstellen zu suchen.

Erst als er einen Blick auf seinen Rücken erhaschen konnte, kam ihm die entscheidende Idee. Da sein Bruder es ebenfalls gesehen hatte, schaffte dieser ihm einen Doppelgänger um die Aufmerksamkeit des Feindes auf diesen zu lenken, damit er ungehindert angreifen konnte.

Sofort begann er damit, Mjölnir in einer Hand herum zu wirbeln und stürmte von hinten auf den Anführer zu, der noch mit dem Doppelgänger beschäftigt war und erst im letzten Moment realisierte, das er erneut hinters Licht geführt wurde und nur noch für einen Sekundenbruchteil den Schlag im Nacken spürte, bevor er bewusstlos zu Boden ging.

Thor kam außer Atem neben dem geschlagenen Feind auf und vergewisserte sich mit einem Fußtritt ob dieser auch wirklich außer Gefecht war, bevor er weiter kämpfte und am Vorbeigehen noch stolz über die Schulter des jüngeren Bruders klopfte.

Nachdem sie diese Tat vollbracht hatten, näherte sich die Schlacht allmählich ihrem Ende und es dauerte einige Minuten in denen es Still war, bevor seitens der Asen großes Jubeln ausbrach und schließlich Thor wie auch Loki auf den Schultern der Krieger als Sieger vom Schlachtfeld getragen wurden.

Während Thor das ganze sichtlich genoss und dabei noch die Augen zu fallen ließ vor Erleichterung, konnte man an Lokis verkrampften Haltung, seinen nach unten gezogenen Mundwinkeln, wie auch seinem kritischen Blick deutlich ablesen, wie unangenehm ihm das Ganze war.

Das ganze fand sein jähes Ende, als sie im Lager angekommen waren und die tapferen Krieger den Duft von gekochtem Essen in ihre Nasen bekamen. Durch seine Entspanntheit landete Thor ungeschickt auf dem Hintern als sie ihn losließen und musste sich sofort das hämische Grinsen seines Bruders ansehen, der ihm aber trotzdem hilfsbereit seine Hand anbot.

Ohne zu zögern ließ er sich von ihm hochziehen und legte sofort wieder seine Hand in Lokis Nacken um ihn an sich ran zu ziehen.

Er drückte seine Stirn gegen die seines jüngeren Bruders und konnte einfach nicht anders als ihn anzugrinsen.

Immer wieder ließ er seine Hand auf Lokis Nacken auf und ab rücken und trat ein paar Mal auf der Stelle bevor er sich selbst dadurch beruhigte und sich erst mal bewusst machen musste, was in den vergangenen Stunden alles passiert war.

//Er hat mich nicht im Stich gelassen, und dank ihm haben wir wirklich gewonnen…//

“Ich danke dir mein Bruder, über deine heldenhafte Tat wird man in vielen Jahren noch sprechen”

Loki kam nicht umher sich das sofort vorzustellen und konnte sich an den Gedanken gewöhnen. Er sah bereits die erbauten Statuen und Denkmäler zu seinen Ehren und musste selbst wieder grinsen.

“Es war wohl die Tat eines Königs”, sagte er nun auch noch übermütig, wurde aber sofort wieder im Nacken heran gezogen und stutzte als der Blonde ihn gegen seine Schulter drückte und ihm mit seinem heißen Atem gegen seine Wange und direkt ins Ohr schnaubte.

Ungewollt erschauderte er bei diesem engen Kontakt und musste die Augen schließen um sich zu sortieren.

Er war im Begriff sich gegen die herzliche Geste zu wehren, doch dadurch dass sein Körper endlich zur Ruhe kam, merkte er erst wie geschwächt er durch den strapaziösen Kampf wirklich war und fiel augenblicklich in die Bewusstlosigkeit.

Thor bekam dies erst mit als die Arme seines Bruders schlaff nach unten baumelten und er sein volles Gewicht zu spüren bekam.

Ganz langsam schob er ihn von sich weg und fing ihn sofort mit einer Hand am Rücken auf um sich sein ruhendes Gesicht anzusehen.

“Die Tat eines Königs also?” Schmunzelnd drückte er seine Lippen gegen die Stirn des Schwarzhaarigen und presste sie einmal fest gegen.

“Werd’ bloß nicht übermütig Loki”

Thor beugte sich kurz etwas hinab um mit seiner Freien Hand in die Kniekehlen seines Bruders zu greifen und diesen ganz auf den Armen zu tragen.

Mit einem letzten Schulterblick zu der feiernden Masse hinter sich, machte er sich auf bis zu den Pferden und hievte erst Loki hoch, bevor er selbst aufstieg und mit ihm in Richtung des Palastes ritt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Happiness
2013-05-18T18:27:23+00:00 18.05.2013 20:27
Hallöchen! Ich bin auf deine Fanfic gestoßen und finde sie super :) Du kannst vor allem Lokis Gefühle gut darstellen, ich bin selbst verwirrt, ob er nun wirklich gut oder böse ist :D Schreib bitte schnell weiter! Ich werde nicht immer kommentieren, dafür bin ich zu faul, aber du wirst etwas von mir hören :) Liebe Grüße, Happiness


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