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Reaching you

Road to Ninja | Sasuke & Sakura
von

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Nicht

Eine weitere Woche zog ins Land und Sakura hatte nur noch einen Wunsch: Sie wollte zurück. Sie war einsam. Naruto verbrachte die meiste Zeit mit seinen Eltern, was sie ihm nicht verübeln konnte, aber genauso schmerzhaft wurde ihr bewusst, dass sie ihre Familie vermisste. Zwar behandelten die anderen Dorfbewohner sie mit aller Freundlichkeit, aber es reichte nicht um die Einsamkeit zu stillen, die sie ruhelos werden ließ. Nicht einmal Sasuke hatte sie ein weiteres Mal nach ihrem Gespräch außerhalb der Trainingsstunden gesehen. Wenn sie ehrlich war, überraschte es sie, dass er sich bisher scheinbar bei niemand anderem über ihren Vorwurf nicht real zu sein ausgelassen hatte. Aber es war ihr recht. Es reichte ihr allein zu sein, noch weniger konnte sie gebrauchen, wie eine Verrückte behandelt zu werden. Wer würde ihr schon glauben?
 

Auf der Suche nach Ablenkung hatte sie sich freiwillig bereit erklärt im Blumenladen der Yamanakas auszuhelfen. Auch in dieser Welt war Ino eine ihr nahestehende Freundin, auch wenn sie ihr nicht alles anvertrauen konnte, was sie bedrückte. Die verunsicherte, scheue Ino brauchte eine starke Sakura, zu der sie aufsehen konnte. Genau aus dem Grund war sie auch erfreut, dass Sakura die Kunden betreuen konnte, wo ihr es mehr als schwer fiel, während sie sich um den hinteren Bereich kümmerte.
 

Gedanken verloren wässerte sie die Blumen im Schaufenster. Die Erkenntnis, dass Sasuke ihren Gegenpart liebte, der verschwunden war seitdem Naruto und sie in dieser Welt erschienen sind, warf nur weitere Fragen auf.

„Dann... warum?“, hatte sie gefragt, da es ihr unergründlich erschien, was die beiden daran hinderte glücklich zusammen zu sein.

Er hatte lange gezögert ihr diese Frage zu beantworten, bis er mit den Schultern gezuckt hatte als wäre die Antwort keine große Sache: „Sie hatte eben nicht dieselben Gefühle.“

So einfach und doch so kompliziert war die Situation. „Sie versteht... einfach nicht viel von Gefühlen. Sie ist nicht wie du. Oder die anderen Mädchen.“

Und wenn sie ihr nur ein bisschen ähnlich war, verstand sie sogar warum. Diese Sakura wusste nicht mehr, wie es war, geliebt zu werden. Sie verbot es sich, aus Angst wieder zu verlieren, was ihr lieb und teuer war. Seit dem Tod ihrer Eltern schien sie niemanden besonders nah an sich heran gelassen zu haben, was die Distanz erklärte, die, trotz all der Freundlichkeit, die Dorfbewohner ihr gegenüber einhielten. Sakura wusste, wie sehr es sie ängstigte mit solchen Gefühlen konfrontiert zu werden. Es war nur natürlich, dass man dem aus dem Weg ging.

Für sie hatte es keinen Naruto gegeben, der sie anlächelte und ihr das Gefühl gab, dass die Sonne weiter scheinen würde, so dunkel die Wolken am Himmel auch waren. Dafür war sie mit Sasukes Geständnis konfrontiert, vielleicht sogar überfordert worden. Kein Wunder, dass sie ihn zurück gewiesen hatte.
 

Die Tür ging auf, was die Haruno wohl nicht mitbekommen hätte, wenn die kleine Glocke nicht wäre, die den Besuch potentieller Kunden ankündigte. Sie hob ihren Blick nur um auf ein bekanntes schwarzes Augenpaar zu treffen. Überrascht lehnte sie sich an der Theke den Schwarzhaarigen musternd. Ino hätte es ihr sicherlich erzählt, wenn er zu den Stammkunden gehörte, weshalb sie sein Auftreten wunderte. Wenn sie ihrer Freundin glauben schenkte, hatten die Uchiha einen eigenen großen Garten, weswegen es wohl nie zur Debatte stand, woher Sasuke seine Rosen nahm. Umso mehr drängte sich ihr die Frage auf, was er dann hier zu suchen hatte.

„Sakura“, begann er doch sie fiel ihm ins Wort, ehe sie bemerkte, dass er zum Sprechen angesetzt hatte: „Was suchst du hier? Sind dir die Rosen ausgegangen?“

Kaum hatte sie den letzten Satz ausgesprochen, herrschte eine kurze Stille zwischen den beiden.

„Du bist sauer.“ Es war nicht weniger als eine Feststellung. Ein einfaches Nicken reichte zur Bestätigung. Überraschung spiegelte sich in seinem Gesicht wider.

„Darf ich fragen, warum?“

„Warum?“, platzte es aus ihr heraus, ohne dass er ein weiteres Mal fragen musste „Vielleicht weil du herum gehst, Komplimente und Blumen verschenkst, während du eigentlich in jemanden verliebt bist? Wo ist das fair?“

Er nahm ihre Worte locker hin, vergrub die Hände in den Hosentaschen und zuckte mit den Schultern, als würde es ihn gar nicht betreffen. Doch er antwortete: „Es ist nicht so, dass ich vergeben wäre oder sowas. Ist ja nicht so, dass es etwas mit dir zutun hätte, oder? Also, was interessiert es dich?“
 

Bei seinen Worten biss sie sich unweigerlich auf die Zunge um nichts Unüberlegtes zu antworten. Es stimmte. Eigentlich mischte sie sich da in etwas ein, was sie nicht zu interessieren hatte. Eigentlich hätte sie mit dieser Situation nicht einmal in Berührung kommen können, hätte sie dieses Genjutsu nicht erwischt. Aber es war geschehen. Und es kümmerte sie, auf eine seltsame Art und Weise interessierte sie sich für die andere Version ihrer selbst, besonders im Bezug auf Sasuke.
 

„Vielleicht, weil, auch wenn ich nicht sie bin... denke, dass ich sie vielleicht verstehen kann?“ Sie war verunsichert, wie sie sich rechtfertigen sollte. Immerhin war das weder ihre Heimat, noch ihr Sasuke, noch ihre Welt. Sie hatte die andere Sakura nie getroffen und konnte nur von sich selbst auf andere schließen. War das nicht eigentlich falsch? Wahrscheinlich. Aber, dass es falsch war, hieß nicht, dass sie es nicht tun würde.

„Vielleicht, weil ich jemanden kenne, der ihr ähnlich ist.“ Ihre Gedanken wanderten zu Sasuke. Eine Erinnerung an sein letztes Danke, an seine Hand an ihrer Kehle. Seine Frage, warum Naruto und sie sich überhaupt noch die Mühe gaben.
 

„Natürlich... ist aufgeben einfacher. Aber es ist doch nicht das, was man will. Niemand will aufgeben.“
 

„Also rätst du mir jemandem hinterher zu laufen, den es nichtmal interessiert, dass ich existiere?“, fragte er und das arrogante, bittere Grinsen in seinem Gesicht erinnerte sie so sehr an ihren Sasuke, dass es sie fast schmerzte. Sie waren sich so unterschiedlich und doch gab es Gemeinsamkeiten in ihrem Handeln, in ihrer Gestik und Mimik, die ihr das Herz in ihrer Brust zusammen schnürten. Es waren diese Momente, wo ihr egal war, wer er in dieser Welt war, aber sie ihm jegliches Glück wünschte.

„Nein, so... war das nicht gemeint. Aber... eine Rose zu verschenken sollte etwas besonderes sein. Wenn du sie jedem schenkst, verliert sie ihre Bedeutung.“ Es war wie ein Versprechen, was nie gehalten werden sollte. Einfach nur ausgesprochen, weil es so schön klang. Weil es für einen Moment jemanden glücklich machen konnte. Aber es hielt nicht an. Es war eine vorprogrammierte Enttäuschung.
 

Sie stützte ihre Arme auf dem Tresen ab, beugte sich zu ihm vor, ihre grünen Augen voller Neugier auf ihn gerichtet. „Denkst du nicht an sie, wenn du mich siehst?“, fragte sie.

„Was meinst du damit?“, erwiderte er, überrascht von dieser plötzlichen Frage und machte den Fehler ihr direkt in die Augen zu sehen.

„Noch bin ich hier, aber irgendwann - vielleicht morgen, vielleicht heute Abend, vielleicht aber auch erst in einer Woche oder in ein paar Monaten - wird sie wieder hier sein.“

„Tse“, machte er nur und wandte den Blick schnell wieder ab „und wenn?“ Dabei entging ihr nicht, wie er sich kurz auf die Lippe biss. Das Thema war ihm unangenehm, aber damit würde sie sich nicht zufrieden geben.

„Denkst du nicht, du solltest dein Verhalten überdenken?“, bohrte sie weiter.

Ein trockenes Lachen kam von dem Schwarzhaarigen, was in ihren Ohren so fremdartig klang, dass sie einen Moment brauchte um es ihm zuordnen zu können.

„Ach ja? Sakura - ich bin kein kleines Kind, was sich für sein falsches Verhalten entschuldigen muss.“

„Nein, aber falsch ist es trotzdem!“ Die Worte verließen ihren Mund schneller als dass sie darüber hätte nachdenken können. Verdammt. Wahrscheinlich hatte er nun jedes Recht sie komisch anzusehen. Aber das machte es nicht besser.
 

Sie räusperte sich, versuchte ihre ruhige Aura wieder zu erlangen - ohne großen Erfolg.

„Ich habe nichts von einer Entschuldigung gesagt, oder?“

Skeptisch hob er eine Augenbraue. „Dann was?“

Sie richtete sich auf, ehe sie den Kopf schief legte und verschmitzt lächelte: „Sei für sie da. So wie für keine andere.“

Mit diesen Worten schien er sie nur noch mehr verwirrt zu haben. Hatte dieser Junge denn in keinem Universum Ahnung, wie man das Herz eines Mädchens gewann?
 

„Niemand möchte alleine sein. Ich denke, nicht einmal sie.“ Sie senkte den Blick, dachte daran, wie viele Male sie selbst schon zurück gewiesen worden war.

„Zumindest glaube ich fest daran, dass es so ist... weil ich mir eine Welt voller Einsamkeit grausam vorstelle.“

Wie oft hatte sie ihm angeboten, ihn zu begleiten, ihm die Einsamkeit nehmen zu wollen? Selbst jetzt würde sie es wahrscheinlich noch anbieten, hätte sie die Möglichkeit. Doch die gab es für sie nicht. Ihr Gegenüber hatte da wesentlich bessere Chancen.

„Warum sonst freuen Mädchen sich über so kleine Aufmerksamkeiten wie Blumen, die nach ein paar Tagen wieder verwelken?“, fuhr sie fort und suchte seinen Blick „Ich... habe mich gefreut. Sehr sogar.“

Mit letzteren Worten entlockte sie ihm dennoch ein Schmunzeln. „Du bist seltsam“, murmelte er.

Sie zuckte mit den Schultern. „Kann schon sein.“ Von jedem anderen hätte sie es wahrscheinlich als Beleidigung aufgefasst. Andererseits hatte sie es in den letzten Tagen so häufig gehört, da sie nicht die war, für die die anderen sie hielten.

Das erste Mal an diesem Tag ergriff er die Initiative, lehnte sich an den Tresen ihr entgegen, viel zu schnell als dass sie reagieren könnte.

„Warum konntest du nicht diejenige sein, in die ich mich verliebe?“

Erst vollkommen überfordert dank dieser Worte, stieg das Blut in ihre Wangen, färbten sie in ein sanftes Rosa. Solche Komplimente war sie nicht gewohnt, geschweige denn von seiner Nähe. Aber ihre Knie wurden nicht weich, ihr Herz begann nicht wie wild zu klopfen beim Blick in seine Augen. Nein, das würde das Privileg eines anderen bleiben.

„Ich denke nicht, dass wir uns das aussuchen dürfen.“
 

Mit einem Hauch von Enttäuschung nahm er wieder die Distanz auf. „Wahrscheinlich hast du Recht.“
 

„Aber einen Gefallen könntest du mir tun.“

„Hm?“
 

„Vergiss mich nicht, ja? Auch wenn sie wieder da ist.“
 

Und das ehrlichste Lächeln, welches sie in diesen Wochen gesehen hatte, legte sich auf sein Gesicht. „Wie könnte ich?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich ist es vollbracht !
Ich dachte schon, ich beende dieses Kapitel nie. Und nun... ist es irgendwie komplett anders geworden als ich es mir vorgestellt habe. Ob nun gut oder schlecht, ich weiß es nicht. Das ganze Projekt lief irgendwie anders, als ich es geplant habe.
Jedenfalls hoffe ich, dass es euch gefallen hat!
Wenn nicht... tut es mir Leid? Es war eben ein Versuch mal etwas anderes zu schreiben & ich bereue nichts. |D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Kerstin-san
2015-08-23T14:47:01+00:00 23.08.2015 16:47
Hallo,

kein Wunder, dass Naruto sich in dieser Realität so wohl zu fühlen scheint.
Für ihn wird es wohl am schwersten, wenn die beiden wieder zurückkommen.

Hm, irgendwie witzig, dass Sasuke in dieser Relität in Sakura verliebt ist und sie (scheinbar) nicht. xD
Auf jeden Fall, finde ich es gut, dass Sakura Sasuke mal erklärt, wie sein Verhalten rüberkommt und ihm mal ein bisschen was zum nachdenken mit auf den Weg gibt.

Das Ende ist sehr berührend. Man hofft wirklich, dass sie alle glücklich werden.
Wirklich eine schöne FF, die du da geschrieben hast.

Liebe Grüße
Kerstin
Von:  Mika-cha
2013-06-12T16:41:56+00:00 12.06.2013 18:41
Eine Fortsetzung wäre angebracht! xD

Von:  fahnm
2013-05-26T21:19:20+00:00 26.05.2013 23:19
Das war schön^^
Antwort von:  Ashelia
26.05.2013 23:20
freut mich :3
Von:  Tini1996
2013-05-26T16:52:59+00:00 26.05.2013 18:52
Wow *-*
Das war echt schön ;-D
Mach weiter so
GLG
Antwort von:  Tini1996
26.05.2013 18:54
machst du eig. noch Charakter beschreibungen?
Antwort von:  Tini1996
26.05.2013 18:56
Und ich würde mich echt über eine Fortsetzung freuen^^
Antwort von:  Ashelia
26.05.2013 19:03
Danke, freut mich, dass es gefallen hat!
Wenn ich ehrlich bin, bin ich zu faul für diese kurze Geschichte eine Charakterbeschreibung zu machen, wo ich ohnehin nicht gut in sowas bin |D.

Und ich kann mich nur wiederholen, dass bisher keine Fortsetzung in Planung ist, aber auf jeden Fall noch SasuSaku Geschichten von mir folgen werden, auch wenn ich momentan an etwas anderem schreibe :3 ♥
Von:  Kleines-Engelschen
2013-05-26T11:48:23+00:00 26.05.2013 13:48
ein tolles kapitel und ein echt gelungener abschluss. mach weiter so!

greetz
Antwort von:  Ashelia
26.05.2013 14:30
Danke ♥
Ich will mich bemühen!
Von:  Shizuka_Natena
2013-05-26T10:53:42+00:00 26.05.2013 12:53
Hach ich finde die ff super und ich würde mich super dolle freuen wenn es noch eine Fortsetztung geben würde!
Biddööööö!
Antwort von:  Ashelia
26.05.2013 13:18
Danke für den Kommentar! ♥
Aber eine Fortsetzung ist leider nicht geplant.
Ganz vielleicht noch ein Oneshot mit Sasuke und RTN!Sakura, aber das wäre dann in keinem Zusammenhang mit dieser Geschichte. (Danach würde ich aber das RTN Thema auch ruhen lassen - denke ich *lach*.)
Aber wer weiß, wie die Ideen kommen :3
Antwort von:  Shizuka_Natena
26.05.2013 14:49
naja ich würde mich auf jeden fall über eine kleine Geschichte über Sasu und Saku in RTN freuen!


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