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Du, Er und Ich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
OMG. Sorry Freunde. Ein kurzer OS kann es nicht mehr werden. Das wären umgerechnet und zu viele Wörter und das kann ich keinem auf einmal antun. Daher nun also in einzelnen Kapiteln. Bitte nicht erschlagen T°T

Der Teil mit Tsunami gefällt mir ja persönlich am besten <3 Komplett anzeigen

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Kapitel 1
 

Auch am nächsten Tag wurde der Inazuma Japan viel abverlangt. Am späten Nachmittag hatte Coach Kudou schließlich noch die Idee gehabt das Team in Vierergruppen aufzuteilen und kleine Matches auszutragen. Auf die Weise sollte das Zusammenspiel mit verschiedensten Kombinationen ausprobiert werden. Zudem fungierten Endou und Tachimukai diesmal nicht als Keeper.

„Super gemacht, Kogure!“, rief Endou dem jungen Gruppenmitglied zu, während er den Ball weiter zu Midorikawa passte. Dieser fing den Pass sicher ab, umspielte den näher kommenden, dem gegnerischem Team angehörenden, Hiroto gekonnt.

„Kazemaru!“ Doch noch bevor Midorikawa den Ball abspielen konnte, wurde er ihm von Kurimatsu abgenommen. Der Brünette setzte sogleich wieder zum Schuss an, als der Grünhaarige hineingrätschte und der Ball im hohen Bogen davonflog. Kurz bevor der Ball jedoch im Aus landete war, Kazemaru nach vorn gesprintet und schoss ihn mittels Fallrückzieher zurück aufs Feld. Der Ball landete zielsicher vor Endous Füßen.

„Wahnsinn! Echt Hammer, Ichirôta!“, rief der Brünette lautstark und winkte dem Blauhaarigen freudig zu. Das alle Spieler in ihren Bewegungen inne hielten und ihn mit großen Augen ansahen, bemerkte der Captain erst Sekunden später. „Was ist?“

„E-Endou...!“, brachte Kazemaru heiser hervor, sich dem Anderen schnell nähernd. „Doch nicht hier...!“ Ein leichter Rotschimmer umspielte die Nase des Blauhaarigen, doch verstand Endou nicht, was er falsch gemacht hatte.

„Was meinst du?“

„Du...“

„Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so nahe steht“, kam es plötzlich, aber in gewohnter Tonlage, von Gouenji, der sich den Beiden genähert hatte. Die Anderen waren ebenfalls erstaunt darüber, sagten aber nichts weiter dazu und fuhren in ihrem Training fort.

„Was? Wie? Hab ich was falsches gesagt?“, kam es fragend von Endou und sah zwischen seinen Freunden hin und her.

„Weißt du das wirklich nicht?“ Irgendwie wollte Gouenji das nicht glauben. Sein Blick fiel nun auf Kazemaru, der noch immer peinlich berührt drein sah. „Und was ist mit dir?“

„I-ich...?“

„Ja.“

„N-nun...“ Kazemaru wusste es selber nicht, weswegen er es Gouenji auch nicht erklären konnte und nur den Kopf senkte.

„Es war seine Idee, nehme ich an?“

Der Blauhaarige nickte dem bestätigend zu.

„Was meinst du, Gouenji?“, kam es mit lauter Stimme vom Brünetten, der sich ausgeschlossen fühlte und darüber sichtlich empört war.

„Schon gut, Endou. Aber auf dem Platz solltest du das besser lassen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten begab sich der Stürmer zurück zu seiner Gruppe.

„Mann!“, brachte der Captain grummelnd zu verstehen. „Warum sagt er mir denn nicht was los ist? Kannst du mir das verraten, Ichirôta?“

„Endou... Das...“, nuschelte Kazemaru und führte den Anderen vom Feld. Dieser sah ihn nur verwirrt an. „Kannst du bitte aufhören, mich so zu nennen? Das ist mir unangenehm...“

„Eh? Aber wieso denn? Das ist doch dein Name, oder nicht?“

„Schon, aber...“

„Dann kann ich dich doch auch so nennen.“

„E-Endou...“ Wie zu erwarten war ließ sich der Brünette nicht umstimmen.

„Was ist falsch daran?“, fragte er nun mit ernstem Blick.

Natürlich war nichts falsch daran, doch... „Weißt du, das...“, begann der Junge mit dem Pferdeschwanz, als sich der Coach hinter die Beiden stellte und sie streng ansah.

„Gibt es ein Problem?“

Ein wenig erschraken Beide, als die tiefe Stimme erklang und drehten sich zu dem Mann um. „Nein! Kein Problem.“

„Dann zurück auf den Platz.“

„Ja!“, gaben Endou und Kazemaru synchron wieder, sich dann wieder dem Training widmend.

'Ich muss es ihm wohl später nochmal erklären...'
 

Etwas später am Abend, nachdem die Sonne bereits untergegangen und alle auf ihren Zimmern waren, machte sich Endou auf den Weg zu Kazemaru – dessen Zimmer nur zwei Zimmer neben dem seinigen angrenzte. Gerade wollte er an der Holztür anklopfen, da drang eine ihm bekannte Stimme an sein Ohr. 'Gouenji?'

„Ich weiß, dass ich es dir schon viel früher hätte sagen sollen, aber...“

„Gouenji...“, hörte man Kazemaru bedrückt sagen.

Fest drückte der Brünette sein Ohr gegen die Tür. 'Was bereden die wohl?'

„Ich kann nicht von dir verlangen, dass du dasselbe fühlst... Dennoch würde ich mich sehr über eine Antwort freuen. Es muss auch nicht jetzt gleich sein. Denk darüber nach. Und ganz gleich wie du dich entscheiden wirst – wir bleiben Freunde.“

Leicht senkte Kazemaru seinen Blick. Er wusste nicht, was er jetzt sagen sollte.

'Kazemaru?', dachte Endou und entfernte sich etwas von der Tür. 'Wovon reden die nur? Was hat Gouenji ihm nur gesagt?' Nachdenklich ging der Keeper in sein Zimmer zurück. Dort fiel sein Blick auf einen der Fußbälle, die er herumliegen hatte. Einen von diesen hob er an und sah ihn sich lange an. „Ob er...?“

Lange noch starrte er auf das runde Leder, bis er das Öffnen und Schließen einer Tür vernahm. Kurz noch wartete Endou, öffnete dann die seinige und sah Gouenji, welcher den Flur entlangging. Spontan beschloss er seinem Teamkollegen doch noch einen Besuch abzustatten. Er ließ den Ball los, klopfte sich kurz auf die Wangen und begab sich ein zweites Mal zu Kazemarus Zimmer. Er klopfte an. Es dauerte jedoch einen Moment bis er eine Antwort bekam.

„Hey, Ichirôta!“ Er grinste breit. Schnell waren die nachdenklichen Gedanken von eben verschwunden.

„Endou...!“, kam es ein wenig überrascht vom Blauhaarigen.

„Alles klar bei dir?“ Endou hatte den nachdenklichen, beinahe trüben, Blick seines Freundes bemerkt, trat dann einen Schritt näher heran und sah ihm in die Augen. Am liebsten hätte er ja nachgefragt was zwischen ihm und Gouenji war, doch würde dann auffallen, dass er es mitbekommen hatte. 'Ich wüsste es aber schon gern...', dachte er sich und wartete weiter auf eine Antwort seines Gegenübers.

„Ja, alles klar“, gab Kazemaru mit freundlichem Lächeln zu verstehen. Er wusste, dass er sich nicht davon beeinflussen lassen sollte. Zuerst musste er sich dieser Worte Gouenjis wirklich bewusst werden und ihm dann eine ehrliche Antwort geben. Auch wenn es vielleicht etwas dauern würde. „Was gibt’s denn, Endou?“, fragte Kazemaru und stand vom Bett – auf dem er bis eben noch gesessen hatte – auf.

„Eh? Also... Na ja...“, druckste der Brünette herum und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich... weiß es nicht mehr...“

„A-aha...“, kam es nur vom Blauhaarigen. 'Das ist irgendwie typisch...', fügte er gedanklich hinzu und verkniff sich ein Lachen. „Aber gut dass du jetzt da bist.“

„Hm?“ Neugierig spitzte Endou die Ohren. Was jetzt wohl kam?

„Wegen der Sache mit meinem Namen...“ Kurz machte Kazemaru eine Pause ehe er fortfuhr. „Kannst du das bitte lassen?“ Ein wenig verlegen senkte er seinen Blick. Ein wenig Farbe hatten seine Wangen dabei angenommen.

„Warum denn? Ich mag deinen Namen!“

„D-das hat doch damit nichts zu tun, Endou! Es ist nur so, das...“

„Ja?“ Ein wenig kam der Captain seinem Freund näher. „Ja? Was denn, Ichirôta?“

Instinktiv trat der Blauhaarige zurück, als sich Endou ihm so näherte. „Es... Dadurch wirken wir so vertraut, verstehst du?“ Allen Mut hatte der junge Mittelstürmer zusammennehmen müssen, um es dem Anderen zu sagen. Dass sich seine Wangen dabei noch etwas dunkler färbten, entging dem Brünetten nicht.

„Aber wir sind doch Freunde? Beste Freunde? Und wir kennen uns doch nun wirklich lang genug! Du kannst mich auch gern Mamoru nennen!“ Endou verstand es immer noch nicht. Was wollte ihm sein Freund nur mitteilen?

„Natürlich sind wir das...“, antwortete Kazemaru mit leichtem Erstaunen in der Stimme.

„Was hat Gouenji vorhin von dir gewollt?“, brach es plötzlich aus Endou heraus, sein Gegenüber todernst ansehend.

„W-was? Woher...?“ Weit hatte der Blauhaarige seine Augen aufgerissen und sah den Anderen nun nervös an.

In diesem Moment registrierte Endou, dass er es laut ausgesprochen hatte und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. „Ich... habe ihn vorhin aus deinem Zimmer kommen sehen.“ Das er sie zuvor belauscht hatte, verschwieg er.

Kazemaru wusste nicht was er nun machen sollte und schwieg deswegen. Er konnte Endou nicht sagen was Gouenji ihm – und nur ihm – anvertraut hatte.

„Ichirôta?“

Ein wenig zuckte der Angesprochene zusammen. Langsam hob er seinen Kopf wieder an und sah Endou ins Gesicht. „Warum willst du das wissen?“

„Also...“ Warum? Endou versuchte in sich zu gehen. Warum wollte er es wissen? Warum beschäftigte es ihn so sehr? „Ich...“ Ja, warum? „Weil es mich beschäftigt! Was hat er gesagt?“ Er verstand sich selber nicht und dass sein Freund nichts sagte machte ihn fast verrückt. „Sag es mir!“

„Endou...“ Dieses Verhalten war wirklich untypisch für den Brünetten, sodass sich Kazemaru um ihn sorgte. „Ich... kann es dir nicht sagen...“

„Aber warum denn nicht?“ Eindringlich sah er dem Gleichaltrigen in die Augen.

„Es geht nicht. Tut mir leid.“ Bedrückt senkte der Blauhaarige wieder seinen Kopf. Eine Sache aber wollte ihm partout nicht aus dem Kopf. „Endou... Warum beschäftigt es dich...?“ Er selbst konnte es sich nicht erklären. Oder... wusste der Keeper etwa worum es ging und wollte es nur aus seinem Munde hören? Nein. Das konnte er sich nicht vorstellen. Aber... was war es dann?

Lange Zeit schwieg der Brünette. Wieder dieses warum. Er wusste doch selber nicht, warum es ihm so nahe ging. „Ich weiß es nicht...“, gab Endou zu verstehen und ballte seine Fäuste. „Ich weiß nur, dass du mir wichtig bist und es mir keine Ruhe lässt. Ich... Ich mag dich nun mal!“

„...Du also auch...?“, brachte Kazemaru perplex hervor und bereute sogleich es gesagt zu haben.

„Auch? Was meinst du mit 'auch'? Hat Gouenji etwa...?“ Enthusiastisch hatte der Brünette seinen Freund an den Handgelenken gepackt und sah ihn nun wütend an. „Ist es das? Darf ich dich deswegen nicht beim Vornamen nennen?!“

„Ah!“ Endou hatte den Druck seines Griffes erhöht, was Kazemaru einen kurzen Schmerzensschrei ausrufen ließ. „Nein. Deswegen nicht...“, murmelte der Blauhaarige und versuchte sich vom Griff des Anderen zu befreien.

„Aber warum dann Ichirôta?“, entfuhr es Endou, der langsam gar nichts mehr verstand. Wäre es wirklich wegen Gouenji dann könnte er es nachvollziehen. Aber so? 'Gouenji...' In diesem Moment verstand der Keeper den Sinn und die Worte, die er hatte hören können. 'Das heißt dann wohl, dass er ihn nicht nur mag, sondern...' Leicht senkte der Captain seinen Kopf, ließ Kazemaru los und trat einen Schritt zurück. „Es tut mir leid, Ichi- Kazemaru! Ich wollte dich nicht so bedrängen... Entschuldige mich bitte...“ Nach einer wehmütigen Verbeugung ließ er den verdutzten Mittelstürmer allein im Zimmer zurück. 'Hätte ich es doch schon früher verstanden!', schollt er sich gedanklich und ging auf sein Zimmer.
 

Nach einer unruhigen Nacht machte sich Endou auf den Weg zum Speisesaal, in welchem sich bereits alle versammelt hatten. Das heißt fast alle. Gouenji und Kazemaru fehlten noch. Ein wenig bedrückt trat er an seine Freunde heran und lächelte diese wie gewohnt an „Morgen!“, rief er laut und wandte sich schließlich um, um sich sein Frühstückstablett zu holen.

„Morgen“, kam es zur selben Zeit von seinen Mitstreitern.

„Guten Morgen“, hörte man wenig später eine weitere Stimme sagen.

„Morgen“, eine Dritte.

„Morgen Kazemaru, Gouenji“, erklang wiederum das Team. Nur Endou war still geblieben als die Beiden den Saal gemeinsam betreten hatten. Mit gesenktem Blick setzte er sich Kidou gegenüber.

Dieser sah seinen Captain verwirrt an. Einen solchen Ausdruck sah man an Endou selten. „Alles okay?“

„Ja. Ja, alles okay...“, antwortete der Brünette mit Unsicherheit in der Stimme; seinen Freund dennoch anlächelnd.

Kidou wusste nicht, was er davon halten sollte; ging aber auch nicht weiter darauf ein und aß weiter.

'Ich darf es mir nicht so zu Herzen nehmen', dachte sich Endou und trank einen Schluck. 'Ich darf mich nicht einmischen... Es geht mich... nichts... an...' Schwer nur brachte er sein Frühstück herunter. Doch warum? Sollte er sich nicht eher für die Beiden freuen?

„Ist wirklich alles in Ordnung?“, unterbrach Kidou die Gedanken Endous, woraufhin dieser erschrocken aufsah.

„Uh...“ Sah man es ihm wirklich so deutlich an? 'Ich muss mich wieder einkriegen! Ich bin doch schließlich der Kapitän!' Mit etwas Mühe lächelte Endou aber wieder. „Mach dir mal keine Sorgen, okay?“ Auch wenn es ihm jetzt noch schwerfiel, versuchte er sich aufzuraffen und mit gewohntem Elan ans Werk zu gehen.

Kidou nickte seinem Gegenüber zu; nicht verstehend, was mit diesem los war. Doch wenn er sein Lachen behalten konnte, war es sicher nicht so dramatisch.

Endou bestätigte seine eigenen Worte zusätzlich mit einem Kopfnicken und nahm noch einen Happen zu sich, als sein Blick unwillkürlich nach Rechts wanderte und an Gouenji und Kazemaru hängen blieb. Die Beiden saßen zusammen mit Fubuki und Toramaru an einem Tisch und schienen sich gut zu amüsieren. Schnell fiel Endou die leichte Röte in Kazemarus Gesicht auf, wenn dieser Gouenji ansah. 'I... Kazemaru...!'

Kurz trafen sich in diesem Moment ihre Blicke, doch noch im selben Atemzug wandte der Blauhaarige sich wieder ab. Endou konnte diese Reaktion nicht deuten. Warum sah er Gouenji an, ihn aber nicht? Ein wenig wurmte es den Keeper, woraufhin er schwungvoll aufstand und anschließend sein Tablett auf die Ablage legte. Dass ihn die gesamte Mannschaft perplex ansah kümmerte ihn gerade wenig. Mit großen Schritten stapfte der Brünette aus dem Raum; ließ alle unwissend zurück.

'Endou?'
 

Während des Trainings merkte man dem Captain durchaus an, dass er schlecht gelaunt war. Seine Teamkollegen sollten ohne Pause aufs Tor schießen, was sie auch taten – wenn auch mit mulmigem Gefühl. Dennoch hielt Endou jeden Ball, ganz gleich welcher Stärke.

Anders sah es da bei Kazemaru aus, dem scheinbar die Konzentration fehlte. Nachdem er erneut einen Ball verfehlt hatte, kamen Hiroto und Midorikawa mit besorgtem Blick auf ihn zu. „Ist alles in Ordnung, Kazemaru-kun?“, fragte der Rothaarige vorsichtig.

„Nh. Ja... sicher...“

„Hört sich aber nicht danach an“, kommentierte Midorikawa und stemmte seine rechte Hand gegen die Hüfte.

Bedrückt sah der Blauhaarige seine Freunde an. Er wusste nicht, ob er es ihnen erzählen sollte. Eins jedoch war ihm klar: Er musste sich endlich wieder konzentrieren! „Keine Sorge. Mir geht’s gut.“ Dass er sich damit selbst belog war ihm bewusst. „Lasst uns weitermachen.“ Lächelnd lief Kazemaru an den Beiden vorbei.

Hiroto und Midorikawa sahen einander verdutzt an. Etwas stimmte mit ihrem Freund nicht . „Wir sollten der Sache auf den Grund gehen...“, bemerkte der Rothaarige mit leiser Stimme, woraufhin sein alter Freund zustimmend mit dem Kopf nickte.
 

Zur selben Zeit am selben Ort wurde das Geschehen der Drei mit neugierigen Augen beobachtet. „Gouenji-san!“, rief Toramaru seinem Freund zu, welcher den auf ihn zufliegenden Ball entgegennahm.

'Schon wieder', dachte sich der Stürmer nur und fragte sich erneut, warum der Schwarzhaarige keine Tore schoss – selbst wenn er direkt vor dem Tor stand. Doch darum wollte er sich jetzt nicht kümmern, schließlich schien es Kazemaru nicht gut zu gehen. 'Dabei schien er heute morgen noch ganz Fit zu sein', dachte sich der Blonde und setzte zum Schuss an.
 

Nach gefühlt unzähligen Stunden war auch diese Trainingseinheit beendet. Nicht alle Spieler jedoch gingen zurück auf ihre Zimmer. Endou hatte sich an den Strand begeben und schlug bereits kräftig auf den Reifen, den er zusammen mit einem alten Mann an einer Palme befestigt hatte, ein. Hiroto war zu Midorikawa aufs Zimmer gekommen und Gouenji suchte nach dem blauhaarigen Sprinter, der sich unauffällig zurückgezogen hatte.

'Er benimmt sich eigenartig...', dachte sich der Stürmer und klopfte erneut an Kazemarus Zimmertür an – war er hier doch vor einer halben Stunde bereits gewesen, wenn auch erfolglos.

„Sekunde“, hörte man kurz rufen, ehe die Holztüre geöffnet wurde und ein frisch geduschter Kazemaru zum Vorschein kam. Seine Haare waren noch nass und – anders als man es an ihm kannte – nicht zu einem Pferdeschwanz gebunden. „Gouenji!“, rief er erstaunt aus. Er hatte nicht damit gerechnet, den Anderen erneut zu sehen.

„Hey. Können wir reden?“

„Eh? Ja, klar... Komm rein“, gab Kazemaru zu verstehen. Was es wohl zu bereden gab?
 

„Raaah!“, rief ein brünetter Junge und fing den auf ihn zukommenden Reifen mit beiden Händen – wobei er durch die Wucht des Aufpralls einige Zentimeter zurückgedrängt wurde. „Gouenji... und Kazemaru...“, murmelte Endou beinahe missbilligend. 'Ob sie wirklich...?' Vielleicht aber lag er ja auch falsch und interpretierte da zu viel hinein? 'Ich hoffe es...' Doch je öfter er sich die Situation vor Augen führte, desto eindeutiger sah es aus. 'Er wird zumindest etwas in die Richtung gesagt haben...'

„Endou-san!“, rief eine junge Stimme, woraufhin sich der Angesprochene umdrehte.

„Tachimukai!“ Erfreut über diesen Besucht lächelte er den Jüngeren an. „Was gibt's“?

„Endo-san, ich...“

„Yahoooo!“, ertönte mit einem Male ein Freudenschrei, der Tachimukai unterbrach. Die beiden Keeper drehten sich Richtung Meer um und sahen eine große Welle auf sich zukommen. Und auf dieser Welle kam ein braungebrannter Neuntklässler angeritten. Mit gewohntem Elan sprang der Surfer von der Welle herab und landete sicher mit beiden Füßen auf dem Sandboden; sein Board folgte ihm wenige Sekunden später auf den Fuß. „Yo! Endou, Tachimukai!“, begrüßte er seine Kollegen, nahm die Taucherbrille ab und setzte sie sich auf den Kopf und näherte sich den Beiden; das Board unter den Arm geklemmt. „Was liegt an?“

„Hey Tsunami!“

„Hallo“, begrüßte auch der Jüngste den Surfer, wandte sich dann aber wieder seinem Idol zu. „Endou-san, du warst heute so anders... Ist etwas passiert? Oder geht es dir nicht gut?“ Der Brünette dachte an den morgen, als Endou plötzlich gegangen war und an das heutige Training, bei dem er sich so verausgabt hatte. Zwar kannte er den Älteren noch nicht lange, aber inzwischen konnte er dessen Verhalten ganz gut deuten.

Während Tsunami neugierig zwischen den Beiden hin- und hersah, gab der Captain ein leises „Uhn...“ zu verstehen. Dann aber fasste er sich wieder und lächelte. „Mir geht’s gut, Tachimukai! Es ist alles in bester...“ Mitten im Satz brach er ab, sein Blick wanderte fast unmerklich gen Boden. Das stimmte schließlich nicht. Nichts war in Ordnung. Er hatte keine Ahnung was los war. Ob mit ihm, Kazemaru oder gar Gouenji. Und genau das machte ihn fast wahnsinnig!

„Oi!“, meldete sich Tsunami mit lauter Stimme zu Wort, trat an den Kleineren heran und kam dessen Gesicht gefährlich nahe.

„Uhm...?“, brachte Endou leise hervor, als der Ältere so nahe gekommen war und wich ein wenig zurück.

„Du siehst fast aus...“, begann er mit grübelnder Stimme und legte eine Hand an sein Kinn – wohl um seine Worte untermauern zu wollen. „als hättest du Liebeskummer“, beendete Tsunami seinen Satz mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und stemmte beide Hände gegen die Hüfte.

„W-Was?!“, brach es auf Endou heraus, der gleich einen weiteren Schritt zurückwich.

„Li-Liebeskummer?“ Auch Tachimukai konnte kaum fassen was der Surfer da sagte.

„Ahahaha! Und? Wer ist die Glückliche?“ Tsunami schien das sehr zu amüsieren.

„N-Nein... Du irrst dich, Tsunami! Ich bin nicht...“ Als Endou sich zu erklären versuchte, kam ihm Kazemaru in den Sinn. Er wusste nicht warum gerade in diesem Moment dessen Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte. Doch was wenn der Ältere Recht hatte? Was war wenn er sich tatsächlich verliebt hatte und er sich deswegen in letzter Zeit so komisch fühlte? Vielleicht erklärte das ja auch warum er nur noch an Kazemaru denken konnte und ihn das mit Gouenji so beschäftigte? Endou sah nur noch rot. Es konnte doch nicht sein, dass er sich in seinen Teamkollegen verknallt hatte! … Oder doch?

„Was redest du da, Tsunami-san?“, unterbrach Tachimukai die Gedanken Endous, wodurch dieser leicht aufschrak.

„Für mich sieht es danach aus“, kommentierte der Größere nur und sah wieder zu ihrem Captain. „Sag schon. Wer ist es? Fuyuka-chan? Natsumi-chan?“

„N-Nein...“, wiederholte der Brünette leise. Leichte Röte machte sich auf seinen Wangen bemerkbar, was seinen Freunden nicht entging.

„Hoho. Hab ich also Recht?“

„E-Endou-san...“, erklang Tachimukais Stimme beinahe flehend – als hoffe er, dass dem nicht so war.

„Nein hast du nicht! Ich bin weder in Fuyuppe noch in Natsumi verknallt!“, rief Endou seinem Gegenüber zu, ballte seine Hände dabei zu Fäusten.

„Schon gut“, gab Tsunami, seine Hände in die Luft haltend, wieder. „Sorry.“ Dass er es wohl etwas übertrieben hatte wurde ihm in diesem Augenblick bewusst.

„Ah...“, brachte der Keeper leise hervor. „Ich... Entschuldige. Ich wollte nicht schreien...“

„Schon gut, schon gut. Ich hab's wohl einfach übertrieben...“ Ein wenig war es dem Ältesten unangenehm, weswegen er sich mit einem lauten „Yosh!“ umdrehte. „Ich werd' wieder gehen. Bis später dann!“ Mit ruhigen Schritten entfernte sich der Surfer, mit dem Brett unterm Arm, von den Keepern.

„Tsunami-san...“, murmelte Tachimukai, während er diesem hinterhersah. Kurz darauf wandte er sich wieder seinem Idol zu; sah ihn lange Zeit schweigend an. „Endou-san... Kann es sein... dass Tsunami-san Recht hat?“, fragte er mit Unbehagen in der Stimme, seine Hände nervös knetend.

Mit großen Augen sah der Captain seinen Nachfolger an. „... Ich weiß es nicht...“, gab er ehrlich zu und richtete seinen Blick zum Meer und der untergehenden Sonne entgegen. „Es mag sein, dass ich in letzter Zeit etwas unkonzentriert war. Ich weiß auch nicht, was genau das ist, was mich so beschäftigt. Aber du kannst dir sicher sein, dass der Fußball immer das wichtigste für mich bleiben wird!“ Breit lächelte Endou den Kleineren an. Ja, ganz sicher. Solange er den Fußball hatte, war alles okay.

„Endou-san!“, freute sich der Jüngere sichtlich.

„Na gut. Lass uns zurückgehen. Es ist schon spät.“

„Ja!“
 

[Fortsetzung folgt...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-06-12T21:27:02+00:00 12.06.2013 23:27
Holla! Das Kapitel gefällt mir unglaublich gut! Mach weiter so :)
Von:  TyKa
2013-06-12T20:53:50+00:00 12.06.2013 22:53
awww
das kapitel ist ja echt
wuaahh
toll
* __ *
die Verwirrung von endou kann man
ja fast schon greifen
armer endou
der keeper tut mir echt leid
es ist wahrlich nicht einfach für den brünetten
aber ich denke auch
diese "3er-beziehung" mit kazemaru und gouenji
bzw. besser gesagt die Freundschaft
zwischen diesen drei "Hauptpersonen"
scheint hier wahrlich auch endou mitunter
zu verwirren

ich bin gespannt
ob es noch zu einem Gespräch kommt
zu einem klärenden Gespräch
& wie sich alle beteiligten vor verhalten
und wer sich für wen vor allem entscheidet
* _ *

klasse kappi
gefällt mir echt super gut
*knuddlz*


lg
TyKa


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