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Time after Time

Homecoming
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute, nach endlosen Jahren habe ich diese Geschichte endlich mal fertig gestellt!
Wünsche euch viel Spaß beim lesen! :) Komplett anzeigen

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Time after Time


 

Time after Time
 

„Dad, ich werde dich umbringen, wenn sich das ganze als Fehler rausstellt!“, murmelte Juliette Graham ungnädig, während sie die Riemen ihrer schwarzen Highheels zuband.

Sie hörte das leise Lachen ihres Vaters, der sich wieder einmal königlich über sie zu amüsieren schien. Dann sagte er mit dem typischen Schalk in den Augen: „Hey, Kleines, sieh dich mal an. Du bist 25, extrem gut aussehend, was du übrigens von mir geerbt hast, und auch noch erfolgreich! Sie werden dich lieben.“ 

Juliette starrte ihn ab, als ob sie ihn noch nie zuvor gesehen hätte. Verdammt, sie hatte ihm praktisch die gesamte Geschichte ihrer verkorksten Highschoolzeit erzählt! Okay, sie hatte einiges ausgelassen, was er als ihr Vater nun wirklich nicht wissen musste, aber er musste doch verstanden haben, dass die Menschen, die sie heute wiedersehen würde der Albtraum ihrer schlaflosen Nächte waren.

Genervt verdrehte sie die Augen. Der Mann konnte schlimmer sein, als ein Kleinkind. Er wirkte immer, als ob er nichts ernst nehmen würde. Genau darum sah Juliette ihn auch böse an.

„Toll, Dad, vielen Dank jetzt geht es mir um Meilen besser.“ Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören, dennoch sagte Matthew: „Freut mich dir geholfen zu haben.“

Erneut stöhnte sie auf. Wie konnte ein Mann, wie ihr Dad nur so albern sein? Er war immerhin einer der Top-Modedesigner auf der ganzen Welt, ein knallharter Geschäftsmann - und oft wie ein kleiner Junge. Juliette sah aus dem Fenster des Ferraris und erkannte eine ihr sehr bekannte Gegend. Seit Jahren war sie nicht mehr in ihrer Heimatstadt gewesen und diese Strecke entlang gefahren, doch die Jahre davor hatten jede Einzelheit in mein Gehirn gebrannt.

„Ich kenne noch jeden einzelnen abgetretenen Kaugummifleck auf dieser verdammten Straße!“, dachte Juliette mit einem Seufzen. „Nun gut jetzt übertreibe ich schon wieder! Aber ich erkenne alles wieder. Es hat sich kaum etwas verändert, seit ich das letzte Mal hier war.“ Sie seufzte noch einmal. Ja, hier hatte sich nichts verändert und das hieß sie wurde zurück in ihre Highschool-Zeit versetzt, in der sie als ein kleiner Freak vor sich hin existierte.
 

Sie schob ihre Brille wieder hoch und schlug die nächste Seite ihres Mangas auf. Zu ihrem Pech hörte sie eine helle Stimme rufen: „Hey, Nathan!“ Und sofort sah sie auf und starrte den Leadsänger der Schulband an. Er saß nur wenige Meter entfernt auf dem Rasen, seinen i-Pod, den er immer bei sich hatte, in den Händen und sah der blonden Grazie, die ihn gerufen hatte und nun mit schwingenden Hüften auf ihn zu kam, entgegen. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht und seine braunen Augen blitzen bestimmt vor Freude.

Natürlich. Victoria Wilding würde jeden Jungen dieser Schule zum Grinsen bringen, wenn sie in ihrem kurzen Cheerleaderröckchen und dem dazu passenden Oberteil winkend auf ihn zukommen würde.

Keiner war vor ihr sicher, der auch nur halbwegs gut aussah und Nathan war neben Josh Cain, Victorias On-and-Off Freund, im Moment Off, der beliebteste Junge der East End High, obwohl er ohne sein Aussehen eher als einer der Freaks vom Dienst abgestempelt werden würde. 

Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen, als sie sah wie die perfekte Queen of Cool der Schule Nathan in einen heftigen Kuss verwickelte, den dieser nur zu bereitwillig erwiderte. Welcher Junge würde das auch nicht? 

Anstatt sich auf ihren Manga zu konzentrieren, stellte sie sich vor, wie es wäre, wenn nicht Vic auf Nathans Schoß sitzen würde, sondern sie. Ja, Nathan war der Traum jedes Mädchens. Und auch Juliette war ihm verfallen, was sie allerdings streng geheim hielt.

„Hey Habibi, tagträumst du schon wieder?“ , wurde sie aus ihren Träumereien geholt. Es war Shannon, ihre beste Freundin seit Kindertagen. Sie ließ sich neben Juliette auf den Boden fallen und nahm ihr den Manga aus der Hand, bevor sie ihn durchblätterte und einige Seiten darin las. „Hmm, ganz nett. Aber ich stehe ja eher auf Shojo-ai. Wobei der Kerl hier auch echt heiß aussieht. Da könnte man sich ja glatt nochmal überlegen, ob man wieder auf Männer umsattelt.“ Doch ihr Grinsen sagte schon wieder alles. Sie dachte nicht im entferntesten daran ihre Neigungen zu verleugnen

Mit einem nachdenklichen Blick spielte sie mit ihrem Lippenpiercing und sagte dann: „Na ja, kommen wir mal zu dir. Wann machst du dich endlich an unser Schulsängerchen ran, hm?“

„Ähm...wie wärs mit niemals?“, fragte Juliette zurück und sah Shannon mit ihrem bösesten Blick an, den sie zustande brachte. Es misslang jedoch kümmerlich, denn Shannon winkte nur mit der Hand ab. „Uhhh, wenn Blicke töten könnten, würde ich jetzt tausend Tode sterben. Na ja, aber wie du meinst. Blondie ist ja eh schon an ihm dran. Der Kerl hat auch keinen Geschmack. Genau wie alle Männer. Schau dir die Schlampe doch mal an.“ Ihre beringten Finger zeigten anklagend auf die Blondine, die immer noch an Nathans Lippen klebte.

Shannon. Juliette hatte sie seit einem guten Jahr nicht mehr gesehen, doch sie standen noch immer in Kontakt. Telefonierten gelegentlich, schrieben Mails oder chatteten manchmal miteinander.

Sie lebte inzwischen mit ihrer Freundin Jenna in London. Die beiden würden heute Abend auch hier sein und Juliette freute sich wahnsinnig darauf sie wiederzusehen. 

Die Stimme ihres Vaters riss sie aus meinen Gedanken. „Juliette. Erde an Juliette Graham. Wir sind da.“ 

„Oh, ja klar. Sorry, Dad!“ Sie nahm ihre Jacke und ihre Handtasche, dann gab sie ihrem Vater noch einen Kuss auf die Wange und sagte: „Danke, Dad, dass du mich hierhin gefahren hast. Wir sehen uns.“

Er nickte und sagte: „Viel Spaß, meine Kleine.“

Beklommen nickte sie und öffnete die Tür des roten Sportwagens. Leise murmelte Juliette: „Auf in meine ganz persönliche Hölle!“

Ihr Vater lachte nur leise und nickte ihr aufmunternd zu. Juliette räusperte sich und sammelte ihr Selbstvertrauen. Elegant hob sie eines ihre Beine aus der Tür und dann das andere, so wie man es ihr beigebracht hatte. Dann stand sie und hielt mit der linken Hand die Tür fest. „Bye.“

„Bye, Kleines!“ Dann schloss Juliette die Tür und ihr Vater hob noch einmal die Hand zum Gruß, bevor er abfuhr.

Zum ersten Mal sah Juliette sich nun wirklich um. Der Eingang der Schule war mit Ballons und noch mehr kitschigen Sachen geschmückt, genau wie bei allen Schulveranstaltungen.

Dann bemerkte sie die anderen. Sie starrten sie an. 

Unsicher und unauffällig checkte Juliette, ob ihr Kleid vielleicht verrutscht war. Das war ihr vor vier Jahren in Cannes passiert. Peinlich, doch heute war nichts. 

Also machte sie es, wie sie es durch den Pressetrubel, der um den „neueren“ Teil ihrer Familie immer herrschte gewohnt war: Einfach ignorieren und rein.

Im Inneren des Gebäudes hörte das Starren zwar nicht auf, wurde aber weniger. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der Ferrari ihres Vaters hatte mal wieder für Aufregung gesorgt.

Und plötzlich hörte Juliette die unverwechselbare Stimme ihrer besten Freundin. „Oh mein Gott, Habibi!“ Grinsend sah Juliette auf und sah sie schon, wie immer völlig in schwarz und voll behängt mit Schmuck, auf sie zulaufen. Ihre kurzen, weißblonden Haare flatterten lustig. Jenna folgte ihr in einigem Abstand. Dann umarmte sie Juliette stürmisch, die die Umarmung sofort erwiderte.

„Du bist tatsächlich hier! Ich kanns kaum glauben! Es scheint mir schon wie eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben, dabei ging das Jahr eigentlich schnell vorbei!“

„Ja. Aber es war lang genug!“ Juliette drückte ihre Freundin an sich. „Gut dich zu sehen!“

Shannon nickte und trat dann einen Schritt zurück. Sie lächelte breit. „Ich muss dir jemanden vorstellen!“ Dann winkte sie eine junge Frau zu sich, die einen Meter entfernt stand. Lächelnd kam sie zu ihnen hinüber. Shannon legte ihr einen Arm, um die Hüfte und sagte: „Das ist Jenna.“

Jenna war zierlich mit kurzen braunen Haaren und einem schüchternen Lächeln. Aus Mails wusste Juliette, dass sie seit acht Monaten Shannons Freundin war. Juliette lächelte und hielt ihr die Hand entgegen. „Hi, ich bin Juliette.“

„Hallo, Juliette. Schön dich kennenzulernen“, sagte die junge Frau mit einem Lächeln. „Shannon hat schon viel von dir und eurer Highschoolzeit hier erzählt.“

„Ich hoffe nichts allzu schlechtes über mich.“ Juliette grinste unwillkürlich, als sie einen Tisch entdeckte hinter dem eine blonde Frau saß, die ein Clipboard in der Hand hielt. Sie kam Juliette unglaublich bekannt vor und als sie erkannte, wer da saß, sagte sie: „Entschuldigt mich bitte kurz. Ich werde mich mal schnell anmelden.“ 

Mit dem lange geübten und elegantesten Gang, der ihr möglich war, stolzierte sie dann auf die Blondine zu.

„Hallo“, grüßte sie und die Frau sah auf. Mit ihren blauen Augen sah sie Juliette eindringlich an, doch schien sie nicht zu erkennen. „Oh, Hallo.“

Juliette nutze ihre Verwirrung, um sie kurz zu betrachten. Ja, sie hatte sich wahrscheinlich genauso sehr verändert, wie sie selber in den letzten Jahren. Doch es schien sich umgekehrt zu haben. Ihre ehemals langen Haare, reichten nur noch bis zu den Schultern und Juliette meinte bereits kleine Fältchen in ihrem Gesicht ausmachen zu können, die vom Überschminken und schlechten Genen kamen. Doch dann brachte sie sich zur Räson: „Das muss ich zugeben ist aber wahrscheinlich nur ein böser Gedanke meinerseits. Nun wen wundert das.“

Doch auch ihre Figur hatte gelitten. Allerdings schob Juliette das dem Umstand zu, dass sie wahrscheinlich schon mindestens ein Kind hatte, so wie es aussah und nicht plötzlich auf überaus ungesunderweise die Kilos zugenommen hatte.

Was Juliette jedoch auch sofort sah war das Kleid, dass sie trug. Es war kurz und aus roter Seide. Während sie es sich scheinbar genauer ansah, fragte sie schließlich mit einem zuckersüßen Lächeln: „Schönes Kleid. Wie gefallen dir die Strasssteine am Ausschnitt?“ 

Die Blondine lächelte ebenso zurück. „Oh, ich finde sie wundervoll. Sie waren das, was mich auf das Kleid aufmerksam machten.“ 

„Ich wusste es. Wie gut, dass mein Dad doch noch auf mich gehört hat und den Entwurf geändert hat. Ich wusste es einfach, dass die Steinchen das Kleid perfekt machen würden“, erwiderte Juliette und der fassungslose Blick Victorias war die ganze Komödie, die sie gerade spielte, mehr als wert. „Trag mich bitte als anwesend ein. Juliette Graham, ich müsste auf der Liste bei G zu finden sein. Es sei denn natürlich meine Sekretärin Shanice hat es vor lauter Terminen vergessen.“

Dann drehte sie sich um und warf ihr Haar über die Schulter zurück. Dabei ließ sie Victoria sprachlos zurück.

Juliette ging zurück zu Shannon und Jenna, die sich das Lachen nur schwer verkneifen konnten. Also gingen sie schnell in die Sporthalle, wo der Rest der Feierlichkeiten stattfand.

„Oh mein Gott, Kleines!“, brach es aus Shannon aus. Sie lachte und auch Jenna grinste, während Juliette versuchte nicht ebenfalls laut loszulachen. „Ihr Gesicht war einfach wunderbar! Diese Fassungslosigkeit!“

Inzwischen standen sie in der kitschig, doch absolut stilecht dekorierten Sporthalle. Juliette fragte sich einen Moment, ob sie nicht eigentlich zu alt für solche Späße und Kindereien wie die mit Victoria war, doch wie sagte man so schön: High school never ends! Und es hatte sich gelohnt!

Doch sie hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, den Shannon drückte ihr ein Glas Bowle in die Hand.

„Auf unser Wiedersehen!“, sagte sie mit einem fröhlichen Lachen und gemeinsam stießen die drei jungen Frauen an.

Juliette tat es gut, sie zu sehen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, den ganzen Stress der letzten Saison hinter sich zu lassen. Dass das ausgerechnet heute passieren würde, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, dennoch lächelte sie zufrieden. Dann wandte sie sich an Shannon: „Was machen die Vorbereitungen deiner Vernissage?“

„Laufen bestens. Wenn alles gut läuft kann ich vielleicht ein paar der Fotografien verkaufen. Das Geld könnte ich gut brauchen“, erzählte ihre Freundin bereitwillig.

Shannon arbeitete als Kunstfotografin. Um sich über Wasser halten zu können jedoch auch noch nebenbei in einem Fotostudie und einer Bar. Die Ausstellung, die demnächst eröffnet werden würde, war ihre erste und ihre Kritiken sahen nicht schlecht aus.

Juliette freute sich sehr für sie, denn Shannon hatte lange auf diese Chance gewartet. „Das ist super. Ich komme natürlich. Habe mir extra schon frei genommen!“

„Danke.“ Shannon sah wirklich unendlich dankbar aus. Juliette vermutete, dass sie doch ziemlich nervös war, dass etwas schief gehen würde oder ihre Werke nicht so gut ankamen, wie sie es sich erhoffte. Also versuchte sie sie zu beruhigen. „Das wird schon. Wenn die Sachen alle so gut sind, wie die Samples, die du mir geschickt hast, dann muss man einfach begeistert sein.“

„Ich hoffe es!“, sagte Shannon mit Inbrunst. Da knackte irgendwo ein Mikrofon. Neugierig drehten die Freundinnen sich zur Bühne um.
 

„Kommen wir nun zu unserem Königspaar des Jahres….“, verkündete Rektorin Springfield und sofort waren die Schüler der East End High ruhig. Juliette lächelte. Als ob es nicht klar war, dass Victoria die Wahl gewinnen würde. Und Josh würde ihr König sein, da sie im Moment wieder zusammen waren und Nathan in den letzten Tagen lauthals verkündet hatte, dass er nicht gewählt werden wollte. Und soweit sie wusste hatten sich viele daran gehalten.

Und so war es keine Überraschung, als Rektorin Springfield sagte: „Euer Homecoming König ist kein anderer als Footballstar Josh Cain und eure Königin die bezaubernde Victoria Wilding.“

Victoria kreischte und ging winkend auf die Bühne. Josh folgte mit einem breiten Lächeln und nahm die Krone entgegen. Zum ersten mal an diesem Abend fiel Juliette auf, dass Josh Hemd zu Victorias hellblauem Kleid passte. Ob er sich wohl dagegen gewehrt hatte? Wahrscheinlich nicht. Das war nicht seine Art. Mit seinem strahlendem Lächeln und den blonden Haaren erinnerte er Juliette heute mehr denn je an Nick Carter von den Backstreet Boys. Nicht gerade eine Beleidigung. Dennoch hatte sie Josh im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen nie etwas abgewinnen können. Vielleicht, weil sie von Anfang an nur Augen für Nathan gehabt hatte. Sie sah sich um, doch sie konnte ihn nirgends entdecken. Wahrscheinlich hatte er sich schon verzogen, um mit seinen Freunden eine richtige Party steigen zu lassen, wie angekündigt. Also richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu auf der nun Victoria ihren Dank zum Ausdruck brachte.
 

Victoria stand auch heute auf der Bühne und neben ihr ein blonder Mann in schwarzen Hosen und rotem Hemd, das perfekt auf ihr Kleid abgestimmt war.

„In Anbetracht der Tatsache, dass das ehemalige Königspaar die Eröffnungsrede hält...müsste das Josh sein!“, flüsterte Shannon. Ihrem Tonfall war deutlich anzuhören, dass sie erstaunt war, über die Veränderung des ehemaligen Football-Kapitäns. Und Juliette erging es nicht anders.

Josh war dünner, sehr viel dünner, als früher. Noch dazu sah er aus, wie ein einfacher Büroangestellter zweiter Klasse. Nicht das, was man vom Schulstar erwarten würde. Aus seiner Footballkarriere schien offensichtlich nichts geworden zu sein.

Juliette wollte ihre Beobachtungen Shannon und Jenna mitteilen, als das Mikro noch einmal laut knackte und Victoria, um Aufmerksamkeit bat. Sofort kehrte Stille ein und alle sahen neugierig zur Homecoming Queen. „Liebe ehemalige Mitschüler, Freunde und Anwesende. Es ist mir eine besondere Freude diesen Abend zu eröffnen. Es sind exakt sieben Jahre, auf den Tag genau, dass wir in dieser Aula unsere Abschlusszeugnisse entgegen nahmen und uns in die Welt der Erwachsenen stürzten. Und was haben viele von uns erreicht! Ich hoffe dieses Treffen ist Gelegenheit alte Freunde zu treffen, neue zu finden. Ich wünsche euch viel Freude an diesem wunderbaren Abend und natürlich auch am morgigen Tag!“

Als der Applaus verklang ging Victoria mit Josh von der Bühne, wo sie unten schon von einigen Bekannten erwartet wurden.

Plötzlich sagte Shannon: „Habt ihr gehört? Auf einen wunderbaren Abend!“ Sie hielt ihr Glas hoch und nahm dann einen tiefen Schluck. Zustimmend prosteten Juliette und Jenna ihr zu. „Oh, dass wird wirklich ein herrlicher Abend. Auf die, die ewig jung geblieben sind.“ 

Juliette fühlte sich etwas unwohl mit Shannons Aussage, trank dennoch erneut. Im Grunde hatte sie Recht. Alle schienen plötzlich völlig erwachsen. Nur eine handvoll Verrückter mit kreativen Berufen, wirkte noch so jugendlich, wie andere vor all den Jahren. Und sie gehörte dazu.

Es dauerte auch nicht lange, als das Tanzen begann. Es war, wie auf dem Abschlussball. Nur die Musik war besser, befand Shannon nach einer Weile. Irgendwann machten auch sie und Jenna sich daran zu den anderen Paaren zu stoßen.

„Nur für den wunderbaren geschockten Ausdruck auf den Gesichter!“, kicherte Jenna, die tanzen eigentlich nicht leiden konnte, während Shannon sie auf die Tanzfläche führte, ebenfalls mit einem Grinsen. Kopfschüttelnd blieb Juliette zurück.

Da piepte ihr Handy und sie holte es aus ihrer Handtasche.

Sie haben 1 neue Nachricht.

K. Robinson

Überrascht zog Juliette eine Augenbraue hoch. Das war nun wirklich unerwartet. Er hatte sich seit Wochen nicht gemeldet und jetzt plötzlich an diesem Abend? Ausgerechnet? Neugierig öffnete sie die Nachricht trotz ihrer ersten Vorbehalte.

>Hi Baby. Schon auf der Party? Ich hoffe du kannst es nicht erwarten mich zu sehen und einige Erinnerungen wieder zum Leben zu erwecken! Halt nach mir Ausschau.<

Sie verdrehte die Augen. Das war so typisch. Baby? Halt nach mir Ausschau? Er musste wieder auf seinem Machotrip sein. Als ob sie nur auf ihn warten würde!

Sie wusste, dass sie sich selber belog. Natürlich wartete sie auf ihn, obwohl sie bis dahin nicht gewusst hatte, dass er es schaffen würde zu kommen. Nun sie würde nach ihm Ausschau halten. Dürfte nicht schwierig werden ihn zu entdecken. Er hatte schon immer die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Und so war sie nicht überrascht, als sie nach einer halben Stunde mal frische Luft schnappen gehen wollte, dass er mit seinem Porsche vorfuhr. Einem nachtschwarzen 911er.

Sie musste gar nicht sehen, wie er ausstieg, denn das Auto kannte sie bestens und als dann auch noch der Andrang größer wurde, um zu sehen wer da gekommen war, war es klar. Sie ging nun doch zum Eingang und stellte sich neben die Eingangstür, um Nathans Auftritt zu beobachten. 

Er parkte den Wagen auf einem der Lehrerparkplätze, die wie durch ein Wunder auch an diesem Abend freigehalten worden waren und stieg aus. Er fuhr sich lässig mit einer Hand durch die Haare und Juliette grinste. Oh ja, genau dass was sie erwartet hatte.

„Hat nur die Pilotenbrille gefehlt“, dachte sie bei sich und ihr kam das letzte Bild, dass sie von ihm gesehen hatte in den Sinn. Aus Miami vor drei Wochen mit Charlene Simmons, dem neuen Model von Victorias Secret. Schlagzeilen waren das gewesen. Und sie hatten ihrem Herzen einen kleinen Stich gegeben, wie jedes Mal, wenn ihm wieder eine Affäre angedichtet oder nachgewiesen wurde.

Doch das zählte nicht, wenn sie ihn sah. Es zählte dann nie für sie. Denn dann war sie seine Affäre.

„Hey, Juliette“, grüßte Nathan sie in diesem Moment mit einem Kuss auf die Wange, während die anderen Ehemaligen fassungslos dastanden. In einer missbilligenden Geste zog Juliette eine Augenbraue hoch. „Wie immer zu spät, um einen großen Auftritt hinzulegen, Mr. Robinson, nicht wahr?“

Sie versuchte ihre Miene beizubehalten, doch sein Grinsen war entwaffnend. Es war wie damals in Rom. Sie musste ihn nur ansehen und schon schlug ihr Herz schneller. Er hatten mehr Einfluss auf sie als ihr lieb war und das allein mit seiner bloßen Anwesenheit und diesem verfluchten Lächeln, dass sich immer in seinen Augen widerspiegelte.

Nathan legte ihr einen Arm um die Schulter und drehte sie um. Im Gehen sagte er: „Natürlich, Miss Graham. Jeder Star weiß sich am besten in Szene zusetzten. Na ja, außer dir.“ Er grinste wieder und sie versuchte ihm ihren Ellbogen in die Rippen zustoßen, wurde jedoch aufgehalten, als er die Aktion voraussah und ihren Arm festhielt.

„Juliette, so was tut man doch nicht mit einem Freund.“ Mit einem anzüglichen Grinsen betrachtete er sie dann von oben bis unten bevor er sich vor neigte und ihr ins Ohr flüsterte: „Vor allem, wenn man sich so nahe steht, wie wir.“ Er platzierte seine Hand auf ihrem Hintern und schob sie dann gegen eine Wand.

Sie waren inzwischen bei den Schließfächern, außer Sicht der anderen Gäste. Er strich mit seiner Hand ihr Bein entlang und schob den Rock ihres Kleides ein wenig höher, als er den Saum erreichte. Juliette unterdrückte ein Stöhnen. Er war der Einzige, der das mit ihr machen konnte. Jede seiner Berührungen machte sie willenlos. So war es schon immer gewesen.

Leise hörte sie sein Flüstern an ihrem Ohr, während seine Lippen über die Ohrmuschel strichen. „Ich habe gerade ein kleines Deja-vu. Weißt du noch? Unser erster Kuss?“
 

Es war die Nacht des Abschlussballs. Aus der Aula drang laute Popmusik, sonst war es still auf dem großen Flur. Juliette stand am Fenster gegenüber den Schließfächern und starrte in die Nacht.

Ihr war merkwürdig zumute. Wie sehr sie es auch manchmal gehasst hatte in die Schule zugehen und die Leute zusehen, die einen jeden Tag in den Wahnsinn trieben, so unheimlicher war die Zukunft. Schon morgen würde sie von hier wegziehen zu jemanden, den sie kaum kannte. Zu ihrem Vater.

Ihrem eigenen Vater, den sie nicht kannte, weil ihre Mutter es nie für nötig gehalten hatte sie voneinander zu informieren. Juliette war so wütend auf sie. Matthew, ihr Vater, hatte sich während der Zeit in der sie ihn nun kannte, als super Typ herausgestellt. Als jemand, den sie lieber zum Vater gehabt hätte als Russell oder Anthony oder Mitch und wie sie alle hießen...und doch hatte ihre Mutter es nie für nötig befunden ihr die Chance zu geben ihn zu treffen. Und warum damit wollte sie auch nicht heraus! Es war zum verrückt werden. Sie war...

Da riss sie ein Geräusch auf dem Flur aus ihren Gedanken und Juliette sah dorthin. Plötzlich klopfte ihr Herz, wie wild, so sehr hatte sie sich erschrocken. Und der Flur war dunkel. Sie konnte nicht erkennen, wer dort stand nur, dass jemand dort stand. Und dann kam dieser jemand auf sie zu. 

Juliette wollte einen Schritt zurückweichen, als er sie ansprach: „Juliette? Was machst du denn hier so ganz alleine?“

Überrascht blinzelte Juliette, als sie Nathan erkannte. Was interessierte es ihn denn, was sie hier tat? Doch sie sagte es nicht, sondern: „Nachdenken.“

Wirklich? Worüber denn?“, wollte er wissen und stellte sich vor sie, um sie prüfend anzusehen. Und dann passierte es einfach, sie wusste nicht, wie ihr geschah, als er plötzlich seinen Kopf schief legte und lächelte, dieses umwerfende Lächeln, dass er noch nie für sie gehabt hatte und sagte: „Hat dir eigentlich schon mal wer gesagt, dass du verdammt hübsch bist, wenn du es darauf anlegst? So wie heute?“ Während er es sagte kam er ihr immer näher bis ihre Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt waren und sein warmer Atem eine Gänsehaut über ihren Rücken jagte. Dann lagen seine Lippen auf ihren und er küsste sie, besser als sie es sich je erträumt hatte. Sie bemerkte kaum, wie er sie gegen die Wand schob und seine Hand immer wieder über ihren Rücken und Po strich bis sie unter ihren Rock glitt und diesen ein Stück hochraffte. 

„Du hast mir nie erzählt worüber du nachgedacht hast“, sagte Nathan in diesem Moment und die Erinnerung verblasste. Juliette lächelte. „Über meinen Dad, wenn du es unbedingt wissen willst.“

Nathan nickte. „Das war kurz nachdem du erfahren hast, dass er dein Vater ist oder?“

„Ja, genau“, antworte sie ausweichend. Sie mochte es nicht darüber zu sprechen. Es war ein rotes Tuch. Noch immer. Aber sie hatte sich damit abgefunden. Juliette sah, dass Nathan noch was sagen wollte, also packte sie seinen Hemdkragen und zog ihn wieder zu sich herunter. Das war kein Gespräch, dass sie im Moment führen wollte. Als seine Lippen schließlich ihren Hals fanden schob sie sich näher an ihn heran und drückte ihren Unterleib an seinen.

Das war der Moment indem ein lautes Räuspern sie unterbrach. „Mr Robinson, von ihnen habe ich ja nichts anderes erwartet, aber Miss Graham! Ich bin schockiert!“

„Oh mein Gott“, entfuhr es Nathan, als sie erkannten wer da stand und sie inflagranti erwischt hatte. Es war Mrs Springfield persönlich, Direktorin der East End High seit fast 25 Jahren.

„Rektorin Springfield reicht völlig, Robinson!“

„Ja, Ma'am!“ Nathan war plötzlich ziemlich kleinlaut geworden. Juliette konnte ihr Grinsen nicht verbergen. Von ihm selber wusste sie, wie oft Mrs Springfield ihn hatte stramm stehen lassen für seine Vergehen. Nathan hatte wahrscheinlich öfter bei ihr nachsitzen müssen, als ihr Vater Kleider entworfen hatte!

Sie selber dagegen hatte immer einen guten Draht zur Rektorin gehabt, da sie sich sowohl für die Kunst AG eingesetzt hatte, an der Schülerzeitung mitgearbeitet hatte und eine vorbildliche Schülerin gewesen war mit guten Noten und noch besserem Benehmen. Kurz gesagt: weil sie absolut langweilig gewesen war, wie sie heute zugeben musste.

Doch heute würde wohl ihre erste Auseinandersetzung mit Mrs Spingfield sein, dass sagte Juliette der Blick mit dem sie sie betrachtete. Das machte ihr tatsächlich etwas Angst und dabei war sie nicht einmal mehr Schülerin, sondern eine erwachsene Frau!

„Graham, von Ihnen habe ich Besseres erwartet, als Sie heute mit einem Lüstling, wie ein Teenager knutschend in einer dunklen Ecke zu finden!“ Rektorin Springfield stemmte die Hände in die Seiten und funkelte mit ihren eisblauen Augen, die hinter eine Halbrunden Brille zu sehen waren. „Ich habe Sie immer für eine sehr vernünftige junge Frau gehalten, die sich nicht auf einen Mann einlässt, der hinter jedem Rock her ist!“

„Ich bin nicht hinter jedem Rock her! Damals, wie heute nicht!“ Nathan sah empört aus, doch nach einem Blick von Mrs. Spingfield schloss er den Mund wieder. „So? Mr. Robinson, in ihrer gesamten Zeit an dieser Schule hatten sie mehr Freundinnen, als ich zu zählen wage. Und erst vor zwei Wochen gab es die letzten Schlagzeilen über eine neue Affäre. Ja, ich verfolge so viele Laufbahnen meiner Schüler, wie möglich!“

Bei der Erwähnung von Charlene zuckte Juliette unangenehm berührt zusammen. Mrs. Spingfield hatte recht, wenn sie Nathan einen Weiberhelden nannte. Sie selber war immerhin „eines seiner Mädchen“. Das was sie in den letzten Jahren vorrangig verband waren kurze Treffen bei denen sie jedes Mal zusammen im Bett landeten, doch zu einer ernsten Beziehung war es nie gekommen. Ihr Kontakt bestand über kurze SMS oder Notizen.

Ich bin in Rom. Zimmer 108 Navona Palace. | Am 6. bin ich in New York auf der Fashion Week. Plaza Hotel Zimmer 18. | In drei Wochen bin mal wieder in LA.

Notizen von beiden Seiten. Doch alle anderen Kontakte waren selten gewesen.

„Und Sie, Miss Graham! Wie können Sie ihn sich so ausnutzen lassen? Sie sollten sich eine ernste Beziehung suchen!“

Juliette wusste keine Antwort. Sie fühlte sich nicht von ihm ausgenutzt. Nicht, wenn er an ihrer Seite stand. Dann war alles in Ordnung. Doch wenn er wieder ging...ja, dann fühlte sie sich ausgenutzt und leer. Nicht nur einmal, hatte sie ihn abschreiben wollen und sich einem anderen zuwenden wollen, doch er war der Einzige von dem sie sich indem Maße angezogen fühlte. Kein anderer hatte es in ihr Bett geschafft.

Es war Nathan, der Mrs. Spingfield antwortete: „Wer sagt, dass wir keine ernste Beziehung führen? Charlene zum Beispiel ist die Freundin eines Bandkollegen. Die Presse hat nur wieder die Tatsachen verdreht. Ich habe schon seit fast zwei Jahren keine Affären gehabt.“

„Was?“ Juliette starrte ihn entgeistert an. „Und was war das mit uns?“

Er sah sie ziemlich ernst an. „Wer sagt, dass ich das wie eine Affäre empfunden habe?“

„Na ja, es kam so rüber“, fuhr Juliette ihn an. Sie war wütend. Was sollte das jetzt? Wollte er sich jetzt vor Mrs. Spingfield, als guter Mann hinstellen?

Die schien inzwischen zu merken, dass sie nun störte. „Ich denke, sie haben sehr viel zu besprechen.“

Damit machte sie sich auf den Weg in die Aula. An der Tür wurde sie von Shannon erwartet. In Juliettes Kopf entstand ein irrsinniger Gedanke. „Shannon hat sie auf uns angesetzt! Sie war die Einzige, die von uns wusste.“

„Juliette?“ Sie drehte sich um. Nathan stand direkt vor ihr. „Wir müssen reden.“

„Nein, nicht jetzt. Ich muss mich mit Shannon unterhalten!“ Sie war nicht sicher, ob sie wütend war oder erleichtert. Wenn sie das geplant hatte....dann war das doch eigentlich die Gelegenheit alles mit Nathan zu regeln. Aber nicht hier. Das ging nicht. Dieser Ort war nichts für dieses ernste Gespräch. Und sie brauchte noch Zeit, um ihre Gedanken wieder zu ordnen.

Juliette wollte davon eilen, doch Nathan hielt sie fest. Er zog sie an sich. „Lauf jetzt nicht weg. Das haben wir lange genug gemacht!“

Juliette konnte es nicht fassen das aus seinem Mund zu hören. Sie hatte solange auf dieses Gespräch gewartet, aber jetzt war sie nicht bereit dafür. „Lass uns das nachher besprechen, Nathan. Bitte. Nicht hier. Nicht jetzt.“

„Gut, einverstanden. Aber, wenn die Feier vorbei ist, läufst du mir nicht davon!“ Er sah sie so ernst an, wie nur selten. Meistens war er sein fröhliches, verführerisches Ich.

Also nickte Juliette zustimmend. „In Ordnung.“

Daraufhin ließ Nathan sie los und sie gingen zusammen in die Sporthalle. Shannon und Jenna standen an einem der Tische neben dem Eingang und so ging Juliette, Nathan auf ihren Fersen, direkt zu ihnen hinüber. Beide lächelten Nathan an und grüßten kurz.

Ungezwungen sagte Nathan: „Shannon, richtig?“

Shannon nickte. „Ja, genau. Wie geht es dir, Nathan?“

„Danke gut. Und dir? Ich habe von der Ausstellung in London gehört. Du musst ziemlich gut sein, wenn man den Kritiken glauben darf“, plauderte er ganz ungezwungen weiter und Shannon schien angetan von seinem Interesse. „Das hoffe ich.“

„Ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Talent muss man fördern.“ Nathan lächelte sie einnehmend an, dann fragte er: „Wann ist die Eröffnung?“

„Am 27. August“, erwidert Shannon und nahm einen Schluck ihres Cosmo's.

Nathan nickte und legte einen Arm, um Juliettes Hüfte. „Ich werde versuchen da zu sein. Wir sind im August sowieso für ein paar Aufnahmen in London.“

„Ich freue mich darauf, dich dort zu sehen. Juliette wird ja auch da sein.“ Shannon sah zwischen ihnen hin und her, wobei ihr Blick immer wieder auf seinem Arm, um ihre Hüfte hängen blieb.

„Das habe ich mir schon gedacht.“ Er lächelte sein charmantes Lächeln. „Entschuldigt mich jetzt bitte. Ich sehe da ein paar meiner ehemalige Bandkollegen mit denen ich mich gerne unterhalten würde.“

Er drückte Juliette einen Kuss auf die Wange, bevor er ihr ins Ohr flüsterte: „Wir sehen uns später.“

Er war kaum weg, als sowohl Shannon, als auch Jenna Juliette abwartend ansahen. Die verdrehte die Augen, konnte ein Lächeln jedoch nicht unterdrücken. „Was denn?“

„Was soll denn 'wir sehen uns später' heißen? Ein kleines Stelldichein, hn?“ Shannon zwinkerte ihr zu und lachte. Auch Jenna lachte.

Doch Juliette schüttelte den Kopf. „Nein, er will mit mir reden.“

„Reden? Also so nennt man das heute? Interessant“, mischte nun auch Jenna mit. „Nach allem, was ich über eure Beziehung weiß, würde ich Reden nicht an erster Stelle anordnen.“

„Dieses Mal schon“, versuchte Juliette auszuweichen, doch Shannon schnaubte. „Komm schon, Juliette, dass glaubst du doch nicht wirklich.“

„Doch. Aber darüber möchte ich noch nicht sprechen.“ Sie wollte einfach noch nichts für öffentlich erklären, falls es doch alles anders verlaufen würde, als sie dachte. Immerhin hatte sie eigentlich nie wirklich nachvollzogen, was ihn damals am Abschlussabend dazu bewogen hatte ein Mädchen zu küssen und mit nach Hause zu nehmen, dass jahrelang unsichtbar für ihn gewesen war.

Nun okay, später hatte er sich schon erklärt, aber da war sie auch alles andere als unsichtbar gewesen. Denn gute drei Jahre später war sie gerade 21 und in den Augen der Welt erwachsen. Sie hatte von ihrem Dad, seinem Team und seiner Freundin gelernt eine Frau zu sein, die stolz auf sich war, sich zu kleiden und schminken wusste. Das war, als sie Nathan wieder traf. Er tourte mit seiner Band durch die USA und hatte auch einen Auftritt in L.A. in einem angesagten Laden. Maria und Jerome hatten sie damals mit dorthin geschleppt, weil sie der Meinung waren, sie wäre deprimiert nachdem Jason, ihr damaliger Freund, zurück zur Uni musste. An dem Abend führte eines zum anderen.
 

Maria Garcia und Jerome Coulder waren damals schon seit sie zu ihrem Dad gezogen war ihre nächsten Freunde gewesen. Beide arbeiten für ihren Vater, als Designer. Maria war eine begabte Latina, aus einer Kleinbürgerlichen Familie, die hoch hinaus wollte und Jerome, der Sohn der bekannten Schauspielerin Lynett Coulder. Sie Modezar Matthew Hastings neu gefundene Tochter. Zusammen gaben sie ein Trio ab an dem zu der Zeit jede Klatschzeitung Interesse hatte.

So auch an diesem Abend. Sie waren kaum vor dem Club ausgestiegen, als auch schon die Presse auftauchte. Es war Jerome, der dann immer die Initiative ergriff, da er von Kindesbeinen an mit der Presse aufgewachsen war im Gegensatz zu Maria und ihr.

Er stellte sich zwischen sie und lächelte in die Kameras. Eilig stellte Juliette sich in Pose, wie sie es geübt hatte, damit sie und die Kleider, die sie trug gut zur Geltung kamen. Denn sie war zu einer Art Repräsentantin der neuen Kreationen ihres Dads geworden, als sie Presse begann sich auf sie zu stürzen. Auch heute trug sie ein kleines Schwarzes, dass Matthew erst vor wenigen Wochen entworfen hatte und dazu silberne Manolo Pumps. Noch vor einem Jahr war ihr das eine fremde Welt gewesen, doch langsam gewöhnte sie sich an den Rummel und tat ihr Bestes die Arbeit ihre Dads zu unterstützen.

Doch sie war trotzdem froh, als sie endlich im Club waren und sich ohne lästige Pressefritzen setzen konnten. Sie ließen sich an einem der Tische nieder und bestellten Cocktails, die ihnen schon bald gebracht wurden.

Auf einen wunderbaren, feucht-fröhlichen Abend“, verkündete Jerome und die Freunde stießen darauf an. Maria sah sich neugierig um, doch sie schien nicht besonders angetan zu sein von dem was sie sah, denn sie sagte: „Die Aussicht hier war auch schon mal besser.“

„Du und deine Männergeschichten“, seufzte Juliette, doch sie lachte und auch Jerome grinste. Maria setzte schon zu einer Erwiderung an, doch dann verzog sie die Lippen zu einem „Uhh“. Juliette lachte. „Anscheinend trifft da doch einer deinen Geschmack.“

Oh, worauf du Gift nehmen kannst. Dein Pech, dass du in einer Beziehung steckst. Der Kerl sieht fickbar aus, Kleines.“ Sie nahm einem Schluck von ihrem Drink und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Verdammt fickbar sogar.“

Nun verdrehte Juliette die Augen über Marias Wortwahl, sah sich dennoch neugierig nach dem Mann um, den Maria meinen könnte. Die nickte zur Bühne. „Der Sänger mit den dunkelbraunen Haaren.“

Als sie den Mann erblickte, den Maria meinte, stockte Juliette der Atem. Sie hatte ihn seit drei Jahren nicht mehr gesehen und er hatte sich verändert, war viel erwachsener geworden, dennoch erkannte sie ihn sofort. Es war kein anderer als Nathan Robinson, der Junge, den sie ihre gesamte Highschoolzeit angeschmachtet hatte.

Sie starrte Nathan an bis Jerome sie anstieß. Er grinste und auch Maria lächelte. Dieses Lächeln sagte: „Na stimmst du mir nicht zu?“

Und Juliette nickte unwillkürlich. „Oh ja, der ist verdammt fickbar, wie du das immer ausdrückst.“

Nun schienen sowohl Jerome, als auch Maria verwirrt. Jerome ergriff das Wort: „Hast du gerade das f-Wort gesagt? Juliette, das habe ich noch nie aus deinem Mund gehört!“

„Einmal ist immer das erste Mal. Und wo wir gerade beim ersten Mal sind – darf ich vorstellen? Nathan Robinson. Er hat mich nach unserem Abschlussball entjungfert“, ließ sie die Bombe platzen, dann trank sie den Rest ihres Cosmo's in einem Schluck aus und winkte nach der Kellnerin. Sie bestellte sich einen Long Island Ice Tea, während Maria und Jerome sie sprachlos ansahen.

Schließlich sagte Maria: „Willst du mir sagen du warst mit der Schnitte da zusammen?“

„Nein, dass habe ich nie gesagt.“ Juliette nahm einen Schluck von dem gerade gebrachten Long Island Ice Tea, während sie zu Nathan sah, der gerade mit seiner Band seinen Auftritt startete. Warum fühlte sie bloß den Drang sich zu betrinken nur, weil sie ihn wiedergesehen hatte?

Jerome brachte ihre Gefühle dann auf den Punkt. „Du warst nicht mit ihm zusammen, aber du warst in ihn verliebt?“

„Ja.“ Sie nahm wieder einen Schluck. Langsam machte sich der Alkohol schon bemerkbar. Das war gut, denn Jerome fuhr fort: „Und du hast dich von ihm flachlegen lassen, obwohl du noch nie Sex gehabt hattest und nicht mit ihm zusammen warst?“

„Ja.“ Juliette vergrub den Kopf in ihren Händen. „Gott, er war damals einfach so geil. Und er ist es immer noch.“ Die Erkenntnis traf sie, wie ein Schlag ins Gesicht. Als sie aufsah wanderte ihr Blick unwillkürlich zu Nathan, der auf der Bühne stand und sang.

„Also das hätte ich nie von dir erwartet!“ Maria lachte laut auf. Dann lehnte sie sich vor und sah Juliette verschwörerisch an. „Wie ist es dazu gekommen, Kleines? Ich will alles wissen!“

„Es war unser Abschlussball. Irgendwer hatte was Alkoholisches in die Bowle gekippt, ich war angetrunken und einsam. Meine Freundin war nicht mehr dort, sie war schon früh gegangen, weil sie am nächsten Tag nach London fliegen würde. Ich war allein und er kam zu mir, um zu fragen ob alles okay ist. Und dann begannen wir rumzumachen, wie die Teenager, die wir waren. Betrunken wollte ich nicht nach Hause und irgendwie sind wir dann noch zu ihm gegangen. Da führte eins zum anderen. Ich war so in ihn verliebt, ich konnte mein Glück kaum fassen. Am nächsten Morgen schämte ich mich aber. Ich fühlte mich, wie eine dumme, notgeile Göre und verschwand ohne was zu sagen. Ich hab ihn seitdem nicht mehr gesehen, weil Dad mich am Vormittag bereits abholte und mit nach L.A. nahm“, schloss Juliette die Geschichte. Sie hatte ihn ununterbrochen ansehen müssen, wie er da stand und in seiner Musik aufging. Sie hatte schon lange nicht mehr an ihn gedacht, doch nun schien ihr diese Nacht zum greifen nah.

Maria holte sie wieder aus ihren Gedanken, indem sie vor ihrer Nase schnippte. Juliette schreckte auf. „Ja?“

„Der Kerl muss ja damals mächtig Eindruck hinterlassen haben. Weiß Jason das? Er muss unglaublich eifersüchtig sein“, neckte Maria sie und Juliette schüttelte den Kopf. „Warum sollte er?“

„Na weil er sicher länger, als einen Abend gebraucht hat, um dich dazu zubringen ihn ranzulassen“, mischte nun auch Jerome mit. Er grinste Juliette an, die unwohl zu Boden sah. Jerome sah sie fassungslos an. „Warte, warte. Wenn ich diesen Blick jetzt recht deute, dann habt ihr es noch nie miteinander gemacht? Juliette, ihr seid seit fast einem Jahr zuJuliettemen!“

„Na und? Was hat das damit zu tun?“ Juliette fühlte sich auf die Füße getreten. Jason war sowieso nie da und wenn er es war hatte er noch nie das Bedürfnis in ihr erweckt, dass sie Sex haben sollten.

Ich glaubs nicht. Unser Kleines ist eigentlich noch Jungfrau!“ Maria schien ein wenig überfordert. Dann fragte sie: „So, Schätzchen, ich bin jetzt indiskret. Hat Jason es jemals versucht?“

„Ein, zweimal“, sagte Juliette kleinlaut. Jerome hob seine Hand zum Mund. „Und warum hast du ihn abgewiesen?“

„Ich weiß nicht. Es schien noch nicht richtig“, versuchte Juliette auszuweichen, doch weder Maria noch Jerome würden locker lassen. Und so stieß Maria die Luft aus. „Tze. Der Junge muss noch langweiliger sein, als ich bisher dachte. Ich hab mich ja immer gefragt, was du an diesem Schnösel findest, aber bisher hab ich mich an den Strohhalm geklammert, dass ers im Bett einfach richtig drauf hat. Ich denke, was du brauchst ist ein richtiger Mann!“

„Maria, bitte nicht!“, flehte Juliette doch es war zu spät. Sie hatte bereits ihr breitestes Lächeln aufgesetzt und die Aufmerksamkeit von Nathan auf sich gezogen, der mit seiner Band gerade von der Bühne kam. Doch Juliette hatte Glück. Er lächelte zwar kurz, aber dann verschwanden sie hinter der Bühne. Maria machte einen Schmollmund und sagte: „Verdammt. Dann suchen, wir eben einen anderen. Sex mit dem Ex ist sowieso nicht unbedingt ratsam.“

„Ähm, ja. Dann guck dich um. Ich gehe zu Toilette!“ Juliette stand auf und trat eilig die Flucht zur Damentoilette an. Sie blieb einiges länger, als sie brauchte, doch vielleicht hatte Maria dann inzwischen eine neue Beschäftigung gefunden, als sich über ihr Sexleben Gedanken zu machen. Immerhin hatte sie selber sich inzwischen damit abgefunden, wie es war. Sie hatte gelesen, dass es Menschen gab die keinen Sex brauchten und sie zählte sich dazu. Immerhin machte sie es sich selber auch eher selten.

Oh, Gott und alles nur, weil er plötzlich hier auftaucht“, dachte sie, als sie in den Spiegel sah. Doch da musste sie jetzt durch. Sie fuhr sich noch einmal durch die Haare und verließ dann die Toilette. Auf dem Flur herrschte nur trübes Dimmerlicht an das sich die Augen erst gewöhnen mussten. Ziemlich unpraktisch, wenn man aus der hellen Toilette kam.

Das merkte Juliette, als sie mit jemandem zusammenstieß und beinahe von den Füßen gerissen wurde. Doch ihr Gegenüber hielt sie fest und lachte. „Tut mir leid.“

„Ja, mir auch. Verdammte Dunkelheit“, sagte sie und sah auf. Langsam gewöhnte sich ihre Augen an das Dämmerlicht und dann erkannte sie, wer sie da festgehalten hatte. Unwillkürlich sog sie da den Geruch ein, den er verströme. Er roch gut, sehr gut. Zu gut und sie wusste genau, wer diesen Geruch hatte.

Oh nein“, entfuhr es ihr sogleich.

„Rieche ich so schlimm?“, versuchte er zu scherzen. Doch Juliette war nicht nach Scherzen zumute. Da war sie geflohen und prompt lief sie in den hinein vor dem sie geflüchtet war. Und ob er schlimm roch, wollte er wissen? Ganz bestimmt nicht! Er roch so gut, dass ihr fast schwindelig wurde! Sie musste sich zusammenreißen sich nicht einfach an seinen Hals zu werfen. Und so antwortete sie auch nicht auf seine Frage. Doch nach kurzer Zeit stellte er eine zweite: „Sag mal, kennen wir uns?“

Zuerst wollte Juliette, die Frage verneinen, allein schon aus Selbstschutz, doch dann sagte sie: „So könnte man das nennen, ja.“

In dem Moment öffnete sich die Tür der Herrentoilette und helles Licht fiel auf den Flur. Juliette sah auf und sah Nathans erstauntes Gesicht. „Juliette?“

Und dann war es wieder dunkel. Juliette wollte auf dem Absatz kehrt machen, doch sie rutschte und fiel tatsächlich gegen Nathan, der sie packte und festhielt. „Warte, hau nicht wieder ab!“

„Und warum?“, fauchte Juliette ungehalten. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, doch Nathan hielt sie nur noch fester. „Vielleicht will ich wissen, warum du einfach ohne ein Wort abgehauen bist?“

Ach ja?“ Er hatte sich doch bestimmt königlich amüsiert, dass er es mit ihr gemacht hatte. Er hatte bestimmt mit seinen Kumpels mächtig Spaß gehabt, als er es ihnen erzählt hatte.

Doch Nathan schien nicht lachen zu wollen. Stattdessen war er plötzlich ganz ruhig und zog sie an sich. „Du jedenfalls riechst immer noch so gut.“

Damit warf er sie endgültig aus der Bahn.

Was?“, stotterte sie ungläubig und schob ihn von sich.

„Du hast mich schon verstanden.“ Er hielt sie immer noch fest und plötzlich kam er ihr immer näher. Langsam senkte er seine Lippen auf ihre und als er sie küsste, durchzuckten sie Blitze. Dieses Gefühl, wie elektrische Wellen durchströmte sie und sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie konnte gar nicht anders. Es war dieses Gefühl, dass nur er in ihr auszulösen vermochte. Das sie einfach alles vergessen ließ und sich fallen zu lassen.

Und ihm schien es ebenso zugehen. Er hatte die Arme fest um sie geschlungen und drückte sie an sich, während seine Zunge auf Wanderschaft ging. Leidenschaftlich liebkoste er ihre Zunge mit seiner, sodass Juliette nur am Rande mitbekam, dass er sie durch eine Tür schob auf der stand: „Nur für Personal.“

Sie wollte protestieren, doch Nathan schob sie gegen eine Anrichte in die ein Waschbecken eingelassen war. Er grinste. „Keine Sorge, ich bin berechtigt hier zu sein.“

Mit einem Ruck setzte er sie auf die Anrichte und stellte sich zwischen ihre Beine. Juliette lächelte ihn an. „Warum bist du immer noch Kellner?“, spielte sie auf seinen Nebenjob von früher an.

Nein, ich bin inzwischen Showact“, sagte er mit einem Grinsen und griff in ihr Haar. „Und warum bist du hier?“

Ich wollte mal wieder ausgehen“, flüsterte sie heiser und sah ihm in die Augen. „Ich habe gehört, die Band, die heute Abend auftritt soll ganz gut sein.“

Nathan grinste. „Dann lehn dich zurück und genieß die Vorstellung.“

Er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss und schob sich näher an sie heran bis Juliette schneller atmete. Sie griff nach seinen Haaren und hielt sich fest, als er seine Lippen über ihren Hals hinab in ihr Dekolleté wandern ließ. Fahrig ließ sie ihre Hände über seine Brust streichen, während er sich schon an ihrem Rock hocharbeite. Sie spürte, wie seine Finger sich ihrem Höschen näherten und stöhnte unterdrückt auf. Dieses Feuer das in ihr brannte kannte sie nicht. Doch es war Nathan der es entfachte und es lenkte, indem er sie einfach nur berührte.

„Oh Gott“, entfuhr es ihr, als seine Finger in sie drangen und sie streichelten. Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss ihre Augen. So entging ihr das Lächeln mit dem er sie bedachte. Er zog eine feuchte Spur mit seiner Zunge ihren Hals hinab, während seine Finger flink in sie ein und ausfuhren. Juliette stöhnte und schob sich ihm entgegen, dass er es zuende bringen wollte. Heiser flüsterte er ihr ins Ohr: „Ich will dich, Juliette, hier und jetzt.“

Sie nickte zustimmend und griff nach seiner Hose, als die Tür aufging. Ein junger Mann sah von Nathan zu Juliette und wieder zurück. „Sorry, Leute.“

Er schloss die Tür wieder und auf dem Flur wurde geredet. Dann wurde eine zweite Stimme laut. „Nathan? Ich will ja nicht stören, aber beweg deinen Arsch hier raus, wir müssen nochmal auf die Bühne.“

„Nicht jetzt“, stöhnte Nathan und ließ seinen Kopf gegen Juliettes Brust fallen, die stocksteif dasaß. Dann richtete Nathan sich auf. Er lächelte schief. „Du hast den Mann gehört. Ich muss nochmal au die Bühne. Tut mir leid, Juliette.“

„Ist schon okay“, stotterte Juliette peinlich berührt. War es ihm gar nicht peinlich, dass sie so inflagranti erwischt worden waren?

Dennoch stieg sie von der Anrichte und zupfte ihr Kleid wieder zurecht. „Ich gehe dann mal.“

Sie eilte an ihm vorbei zur Tür und riss sie auf. Der junge Mann der reingeplatzt war, stand noch immer dort und sah sie mit einem schiefen Grinsen an. Doch als er Nathan hinter ihr aus der Tür treten sah, drehte er sich eilig um und ging Richtung Vorraum. Juliette wollte ihm folgen, doch Nathan hielt sie zurück. „Ich komme gleich zu dir, wenn unser Auftritt vorbei ist.“

„Klar.“ Juliette nickte und ging dann zurück zu Jerome und Maria, die sie erfreut begrüßten.

Jerome lächelte und sagte: „Wir wollten schon einen Suchtrupp losschicken, solange hast du gebracht!“

„Tut mir leid.“ Juliette verspürte nicht die Lust ihnen die Einzelheiten zu erzählen, doch Maria war scharfsinnig und schien sofort zu wissen, dass etwas faul war. „Ist irgendetwas passiert? Oder besser was?“

Juliette wollte es gerade leugnen, als Nathan auf die Bühne trat und sich suchend umsah. Sein Blick blieb an ihr hängen und er lächelte, bevor er kurz die Hand zum Gruß hob. Juliette war sich der neugierigen Blicke von Maria und Jerome mehr als bewusst, darum musste sie sich eine Antwort einfallen lassen. Sie beschloss ihnen zumindest einen Teil der Begebenheiten zu erzählen. „Wir sind unten ineinander reingelaufen und haben uns etwas unterhalten, okay?“

„Kein Grund zickig zu werden“, versetzte Maria mit einem Lächeln. Doch Juliette ging nicht darauf ein. Sie hatte ihren Blick Nathan zugewendet, der wieder begonnen hatte zu singen. Sein bloßer Anblick löste ein Kribbeln in ihr aus, dass sie zu sehr an die Situation unten erinnerte und so bekam sie auch nicht mit, dass Maria und Jerome sich bedeutungsvoll ansahen.

Erst, als Nathan und seine Band wieder von der Bühne gingen, kam sie zurück in die Wirklichkeit. Und in dieser Wirklichkeit kam Nathan direkt auf sie zu. Er lächelte, als er vor ihrem Tisch stand. „Hey, Juliette.“

„Nathan“, begrüßte sie ihn und starrte ihn wieder an. Dann schüttelte sie den Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Sie räusperte sich und stellte dann vor: „Maria, Jerome. Das ist Nathan Robinson. Wir sind zusammen zur Highschool gegangen.“

„Sehr erfreut, Nathan. Willst du dich nicht zu uns setzten?“, sagte Maria mit einem Lächeln, dass sogar Julia Roberts Konkurrenz machen könnte. „Juliette hat uns schon von dir erzählt.“

„Hab ich nicht. Hör gar nicht auf sie“, mischte sich Juliette ein und sah Maria eindringlich an, die grinste und ihren Cosmo leerte. „Wenn du meinst.“

Dann wandte sie sich an Jerome. „Komm, Jerome, lass uns tanzen gehen!“

Der junge Mann folgte ihr sofort, wobei sie Juliette mit Nathan allein zurückließen. Der grinste nur, als Juliette sich entschuldigte. „Tut mir leid. Sie ist immer sehr direkt.“

„Kein Problem. Direkt sein ist ja nicht verkehrt“, sagte er und nahm einen Schluck von Juliettes Long Island Ice Tea. „Man, der haut rein. Hattest du vor dich heute Abend zu betrinken?“

„Vielleicht.“ Juliette sah ihn herausfordernd an. „Und wenn?“

Dann erinnert mich das daran, dass du in der Highschool keinen Alkohol vertragen hast“, sagte er mit einem erneuten Grinsen. Er rückte näher und flüsterte ihr ins Ohr: „Sonst hättest du mich doch niemals rangelassen. Du warst viel zu verklemmt.“

„Verklemmt?“, schoss Juliette zurück. Er hatte vielleicht Nerven ihr das so auf den Kopf zuzusagen! Doch dann sah sie sein Grinsen. Er lehnte sich wieder vor und hauchte: „Ja, verklemmt. Und wie hast du mich damals angemacht! Ich konnte mein Glück kaum fassen, als du echt mit zu mir bist nach dem Ball.“

Sie sah ihn überrascht an. Und in seinen Augen sah sie, dass er ehrlich meinte, was er sagte. „Oder hast du geglaubt, dass ich nur ausgenutzt habe, dass du betrunken warst, um damit rumzuprahlen, dass ich dich geknackt hätte? Dann liegst du falsch. Ich habs gemacht, weil ich echt scharf auf dich war.“

Juliette spürte eine Gänsehaut über ihren Rücken kriechen. Sie schluckte. Und Nathan legte seine Hand auf ihr Knie, die langsam nach oben wanderte. Dann grinste er schief. „Irgendwie bin ich es immer noch. Vielleicht mehr als früher.“

„Wirklich?“ Juliette war überrascht, aber auch ziemlich erregt von seinen Worten. Und als er nickte atmete sie tief ein und aus. Indem Moment tauchte eine Frau mittleren Alters hinter Nathan auf und verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. Sie wandte sich sofort an Juliette ohne auf Nathans Protest einzugehen: „Pass bloß auf, dass er seine Finger bei sich behält, Herzchen. Absoluter Draufgänger.“

Juliette war zu sprachlos, um etwas zu erwidern, doch Nathan sagte nur: „Rosalie, lass mal gut sein. Wir sind alte Bekannte. Sie weiß genau, was sie von mir zu erwarten hat.“ Er grinste und zwinkerte Juliette kurz zu.

Rosalie lächelte. „Na dann, störe ich euch nicht weiter. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass Liam, Jake und ich jetzt abhauen. Mike ist noch beim Boss und Trey hat sich 'ne Blondine geangelt und ist mit ihr abgezogen.“

Alles klar, Rosalie. Danke. Wir sehen uns morgen“, verabschiedete er sich und die Frau lächelte. „Einen schönen Abend noch.“ Dann ging sie.

„Unsere Managerin“, erklärte Nathan und Juliette nickte verstehend. „Sehr diskret, die Frau.“

„Ja, unglaublich“, lachte Nathan und stand auf. „Komm, lass uns tanzen.“

Juliette folgte ihm und sie mischten sich unter die Menge. Doch er hatte sie kaum an sich gezogen, als sich wieder diese unglaubliche Spannung zwischen ihnen aufbaute. Juliette versuchte es zu ignorieren, doch das wollte ihr einfach nicht gelingen, wenn sie seine Hand auf ihrem Hintern fühlte und den Ausdruck in seinen Augen sah. Also schlang sie ihre Arme, um seine Nacken und zog ihn zu sich herunter. Sie ließ ihre Zunge zischen seine Lippen gleiten und drückte sich an ihn. Nathan schob sie gegen eine Wand und bevor sie sich versah, drückten sie sich in einer dunklen Ecke, wie Teenager.

Es war Nathan der sagte: „Lass uns abhauen.“

Juliette nickte einfach nur und ließ sich von ihm rausbringen. Nathan organisierte ein Taxi und als sie einstiegen, fragte er: „Ins Hotel zu mir oder zu dir?“

„Zu mir. Ich hab ein Flat hier in der Nähe“, sagte sie, während sie ihr Smartphone zückte, um Maria und Jerome mitzuteilen, dass sie nach Hause fuhr. Sie würden sich wundern und morgen würden sie sie mit Fragen löchern, aber das war im Moment unwichtig. Sie gab dem Fahrer ihre Adresse und steckte das Telefon wieder in ihre Handtasche, bevor sie sich zu Nathan drehte, der sie unverwandt ansah. Sie lächelte. „Was ist, hab ich etwas auf der Nase?“

Nein“, erwiderte er. „Ich dachte nur daran, dass ich nie damit gerechnet hätte, dich wiederzusehen.“

„Man sieht sich immer zweimal im Leben“, sagte Juliette leichthin und lächelte ihn an. Nathan nickte. „Das ist wohl wahr.“ Dann neigte er sich zu ihr rüber und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.

Keine drei Minuten später, hielten sie vor dem Haus indem Juliette mit ihrem Vater wohnte. Nathan pfiff. „Nette Hütte.“

„Sag das meinem Dad.“ Sie ging um das Haus herum und öffnete eine zweite Haustür, die zu ihrer Wohnung führte. Ihr Vater hatte es extra umbauen lassen, damit sie und er ebenso, Privatsphäre hatten, aber dennoch zusammen wohnen konnten.

Nachdem sie abgeschlossen hatte, ließ sie ihre Tasche und Schuhe achtlos an der Garderobe stehen. Sie drehte sich um und prallte wieder fast mit Nathan zusammen, der ganz nah hinter ihr stand. Lachend sagte sie: „Das wird wohl zur Gewohnheit, dass ich in dich reinlaufe!“

„Ja, es scheint wohl so“, sagte er ebenfalls mit einem Lachen. „Na ja, wen störts? Mich wohl nicht. Dann ist es viel leichter für mich das hier zu machen.“ Schwungvoll zog er sie an sich und küsste sie, wobei er sie gegen die Hauswand drückte. Dieses Mal ließ er sich nicht soviel Zeit, sondern seine Hände glitten sofort zielstrebig zu ihren Brüsten und unter ihren Rock. Juliette war das recht, nachdem sie beim ersten Mal so rüde unterbrochen worden waren, wartete ihr Körper auf seine Berührungen. Dennoch schob sie ihn von sich. „Warte, lass uns ins Schlafzimmer gehen.“ Nathan nickte und folgte ihr die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer. Er machte das Bett unter einer mit Glas überdachten Schräge aus und schob sie zielstrebig in diese Richtung. Er konnte sich nicht mehr zurück halten und öffnete den Reißverschluss am Rücken ihres Kleides, bevor er es ihr über den Kopf zog. Juliette zog ihm sofort seine Jacke aus und ließ sie achtlos zu Boden fallen, bevor er sich sein Shirt auszog und sie rücklings aufs Bett fielen.

Als er sie unter sich sah, schaltete er seinen Verstand endgültig aus. „Ich will dich, Juliette.“

„Juliette, Erde an Juliette?“

Juliette schnappte aus ihren Gedanken. Shannon schnippte mit ihren Fingern vor ihrer Nase herum und sah sie eindringlich an. Erfreut nahm sie zur Kenntnis, dass sie sich wieder in der Realität befand. „Ah, da bist du ja wieder! Hast du von der Zukunft mit Nathan geträumt?“

„Nein, eher von der Vergangenheit.“ Juliette seufzte. Sie war diesem Mann hoffnungslos verfallen, egal was passierte. Er war nicht zuverlässig, was das Melden anging, genauso, wie sie. Sie waren immer am Arbeiten, doch aus irgendeinem Grund wussten sie immer voneinander, wenn sie sich in derselben Stadt aufhielten. Das erste mal, dass es passiert war, schien Ewigkeiten her.

Es war Sommer in Rom. Die Straßen waren von Gluthitze erfüllt und die Luft war stickig. Kaum auszuhalten, doch Matthew Graham ließ sich nicht davon abhalten in seiner Boutique klar Schiff zu machen. Schon seit den frühen Morgenstunden waren er und sein Team dabei den Laden aufzubauen, denn nächste Woche stand die offizielle Eröffnung an und es war noch viel zu tun.

Juliette stand ihrem Vater zur Seite. Sie kümmerte sich um die Lieferungen, die eintrafen. Farbe, Stoffe, Möbel, Kleider und wieder Stoffe. Stoffe für die Umkleidekabinen, Stoffe für die Schaufenster, Stoffe für die restliche Dekoration. Juliette wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand vor lauter Stoff. Da klingelte ihr Handy wieder. Genervt holte sie es ihrer Hosentasche und bemerkte, dass sie nur eine Mitteilung bekommen hatte. Doch die Nummer kannte sie nicht.

Nun doch interessiert öffnete die Nachricht. >Happy Birthday, Juliette! Ich hoffe du hast einen entspannten Tag und musst nicht zu viel arbeiten ;) Nathan.<

Vor Überraschung ließ sie beinahe ihr Clipboard fallen, was besorgt von ihrem Vater beobachtet wurde. Sofort kam er zu ihr und fragte: „Alles in Ordnung, Juliette? Geht es dir nicht gut? Du bist plötzlich so blass.“

„Nein, nein. Alles bestens, Dad“, stotterte Juliette und sah ihn mit einem unsicheren Lächeln an. Matthew hob zwar eine Augenbraue, seine Geste dafür, dass er ihr nicht glaubte, doch sie hatten eine Art schweigendes Übereinkommen getroffen nicht immer gleich zu bohren, wenn einer von ihnen nicht reden wollte. Also nickte er und machte sich wieder an die Arbeit.

Juliette dagegen starrte die SMS noch einmal an. Woher wusste er, dass heute ihr Geburtstag war? Und wo zum Teufel hatte er ihre Handynummer her? Sie wollte ihm gerade genau diese Fragen stellen und hatte kaum zu tippen begonnen, als eine zweite Nachricht eintraf. >Ich bin auch in Rom. Zimmer 108 Navona Palace.<

Das war zu viel! Juliette holte tief Luft und gab ihrem Vater ein Zeichen, dass sie kurz raus gehen wollte, bevor sie eilig auf die Straße trat. Sie spazierte ein Stück über den Platz und ließ sich auf dem Rand des Brunnens in seiner Mitte nieder.

Ich bin auch in Rom. Zimmer 108 Navona Palace.

Sie konnte es nicht fassen. Das war eine direkte Einladung ihm einen Besuch abzustatten. Und sie konnte sich vorstellen, wie er sich das vorstellte und worauf es hinauslaufen sollte. An ihre gemeinsamen Tage in L.A. Konnte sie sich noch gut erinnern. Sie waren zwei Tage nicht aus ihrem Flat herausgekommen! Und das Ende vom Lied war dann, dass sie sich von Jason trennte, dem sie einfach nichts mehr vorspielen konnte nachdem sie diese Tage mit Nathan verbracht hatte. Doch er, er hatte sich nicht mehr gemeldet. Mit keiner Silbe. Sie hatte ihn fast schon zu den Akten gelegt gehabt und jetzt ausgerechnet kam diese SMS von ihm. Und verdammt, sie wollte ihn wiedersehen.

Ihre Finger schienen von allein über ihre Tastatur zu gleiten. >Danke für die Glückwünsche. Ich bin natürlich voll im Einsatz für die neue Boutique von Dad. Aber was soll ich mit deiner Zimmernummer? xxx Juliette<

Sie stellte sich bewusst naiv und seine Antwort kam sofort. >Ich hab da so meine Ideen. Ich könnte sie dir zeigen, wenn du mich heute Abend aufsuchst.<

>Sorry, aber Dad, Sally und ich gehen heute Abend essen anlässlich meines Geburtstages.< Tippte sie und wartete auf seine Antwort, die genauso prompt kam, wie die davor. >Ein Essen dauert ja nicht ewig. Ich bin da, komm wann du möchtest.<

Juliette holte tief Luft. Sie tippte nur ein Wort: >Vielleicht.<

Und natürlich war sie bei ihm gewesen. Sie verabschiedete sich von ihrem Dad und seine Freundin Sally vor ihrem Hotel. Dann winkte sie ein Taxi heran und ließ sich zu seinem Hotel fahren. Er hatte gewartet und sie mit einem siegessicheren Lächeln bedacht, als er öffnete. Er bat sie herein und kaum war die Tür zugefallen hatten sie sich aufeinander gestürzt, wie Verdurstende.

Jetzt fühlte sie sich eher, wie eine Ertrinkende. Sie war sich nicht sicher, wie ernst er es meinen konnte. Selbst, wenn sie eine Beziehung, eine richtige Beziehung beginnen wollten...wie sollte das über die Entfernung und das ständige Reisen halten? So waren sie beide nicht verpflichtet gewesen, hatten ihr Leben so leben können, wie es gerade kam, aber wie sollte das in Zukunft dann weitergehen?

Juliette seufzte leise und nahm einen Schluck von ihrem Cocktail, den Shannon ihr liebenswürdigerweise in die Hand gedrückt hatte vor einigen Minuten. Die Blondine war inzwischen mit Jenna am Buffet, stapelte Essen auf mehreren Tellern und plünderte es so für sie drei. Dabei schienen sie und Jenna ständig Blickkontakt zu halten, sodass kleine Gesten alleine reichten, um sich zu verständigen. Die innige Vertrautheit der beiden versetzte Juliette einen Stich. So eine Beziehung hatte sie selber noch nicht aufbauen können und sie beneidete die beiden, um ihre Vertrautheit miteinander, die davon zeugte, wie gut die beiden sich durch ihre gemeinsam verbrachte Zeit kannten.

Sie kannte Nathan sehr viel länger, als Shannon Jenna, dennoch schien diese Vertrautheit zwischen ihnen nicht zu existieren. Wenn sie jetzt zu ihm sehen würde, würde er es nicht einmal bemerken, da war sich Juliette sicher. Unwillkürlich tat sie eben das – sie sah zu ihm hin und im nächsten Moment verwünschte sie sich selber dafür. Er stand mit dem Rücken zu ihr, Victoria fest in den Armen, die ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. Zum ersten Mal empfand Juliette wirkliche Eifersucht. Bei jeder anderen Frau hätte es sie kalt gelassen, doch sie wusste, dass Victoria seine erste Freundin gewesen war – und er ihr erster Freund. Ihre Verbindung war auch nachdem Schluss war geblieben, wie Juliette sich öfter mit eigenen Augen hatte überzeugen können. So schien es ihr auch jetzt und es verpasste ihr einen Schlag. Sie zwang sich die Augen von ihnen zu lösen und so sah sie nicht, wie Nathan sich zu ihr umdrehte.
 

Nathan wusste nicht, wie ihm geschah, als Victoria ohne Vorwarnung ihre Arme, um seinen Hals schlang und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Sie lächelte ihn an und er drückte sie kurz an sich bevor er sich von ihr löste. Victoria warf ihr Haar zurück und sagt: „Nathan, es ist so schön dich mal wieder zu sehen! Es ist wirklich viel zu lange her!“ Langsam nickte er., „Ja, dass ist es wirklich. E geht es dir so?“

„Oh gut, gut. Josh und ich sind jetzt seit vier Jahren verheiratet und haben einen Sohn. Sein Name ist Ryan“, erzählte Victoria gut gelaunt und sah Nathan dann an. „Von dir weiß ich ja alles! Wer hätte jemals wirklich gedacht, dass du es so weit bringst mit deiner Musik? Dabei haben alle dir immer gesagt, dass du es schaffst.“

Nathan zog eine Augenbraue hoch. Ob sie selber gemerkt hatte, dass sie ihn gerade vor den Kopf gestoßen hatte mit ihrer Bemerkung? Wahrscheinlich nicht. Über ihre Worte nachdenken bevor sie herauskamen war nie ihre Stärke gewesen und es schien sich nicht sehr verändert zu haben.

„Ach ja, was für ein Leben du hast! Du kannst dir nicht vorstellen,wie sehr ich dich beneide. Wenn ich nicht schwanger geworden wäre, dann hätte ich sicherlich auch noch weit kommen können als Model.“, holte Victoria ihn aus seinen Gedanken. Unwillkürlich nickte er, als sie ihn auffordernd ansah, dann fuhr sie schon fort: „Es ist sicher herrlich im Mittelpunkt zu stehen und nur mit den erfolgreichsten Leuten zu verkehren.“ Verschwörerisch zwinkerte sie ihm zu. „Und mit den schönen Frauen der Szene, nicht wahr? Ich hab über dich und das neue Model von Victorias Secret gelesen. Du hattest immer schon ein Auge für schöne Frauen!“ Sie lachte. Nathan hatte beschlossen sich jeglichen Kommentars zu, auch wenn es ihm gar nicht passte, dass er erneut an diesem Abend auf diese Schlagzeile angesprochen wurde.

„Wo wir grade bei Frauen sind – hast du schon gesehen, wer auch da ist?“ Sie wies mit ihrem Finger an ihm vorbei auf eine Person, die er nicht sehen konnte. Also drehte er sich ihr zuliebe um und blickte direkt auf Juliette, als er Victorias Stimme hörte: „Das hässliche Entlein ist wirklich zum Schwan geworden. Wer hätte das gedacht. Was ein reicher Papi nicht alles ändern kann.“

„Meinst du Juliette?“, wollte Nathan es genauer wissen und wandte sich wieder an Victoria, die nickte. „Ja, genau. Juliette Graham. Sie hält sich wohl jetzt auch für was besseres nur, weil ihr Papa ein berühmter Designer ist und sie den Einsatz von Schminke endlich erlernt hat.“

Die gehässigen Worte zeigte Nathan deutlich, wie neidisch Victoria auf Juliette war. Er konnte es ihr kaum verübeln. Es musste tief treffen, dass es nun Juliette war, die die Aufmerksamkeit auf sich zog, erfolgreich war und nicht mehr sie, Victoria. Dennoch konnte er ihr die Worte nicht so durchgehen lassen, nicht wenn es um Juliette ging. Also sagte er: „Sie hat sich auch früher schon geschminkt und war mehr als hübsch, wenn sie es drauf anlegte.“

Victoria schien einen Moment sprachlos, dann lachte sie los. „Du bist immer noch genauso witzig, wie früher Nathan! Komm schon, sie war ein hässliches Entlein, ein zurückgezogenes, schüchternes Mäuschen! Als ob du sie damals nur einmal angesehen hättest!“

„Da hast du recht“, sagte er langsam und Victoria sah ihn siegessicher an. Er sah ihr fest in die Augen und fuhr fort: „Ich hab sie nicht nur einmal angesehen. Ich habe sie ein Jahr lang ständig angesehen bis ich mich endlich getraut habe sie am Abschlussabend anzusprechen.“

„Du machst Witze!“, sagte Victoria und starrte ihn an, also schüttelte den den Kopf. „Nein, tue ich nicht.“

Dann nahm er sein Glas und wandte sich zum gehen. „War schön dich mal wieder gesehen zu haben, Vic.“

Zielstrebig ging er zu Juliette hinüber und ließ sich neben ihr auf den freien Stuhl fallen. Er sah sie an und zog sie zu sich heran, bevor seine Lippen auf ihren waren.
 

Juliette beobachtete die Unterhaltung aus den Augenwinkeln heraus, wollte sich jedoch nichts anmerken lassen und konzentrierte sich auf Shannon und Jenna, die mit den vollen Tellern auf sie zukamen, als Nathan sich auf den Weg zum Tisch machte. Als er sich neben sie fallen ließ konnte sie jedoch nicht verhindern, dass ihr Blick seinen traf. Die Eifersucht musste ihr ins Gesicht geschrieben stehen, denn Nathan grinste und sagte: „Keine Sorge, du musst mich nicht teilen.“ Bevor er ihr einen Kuss gab, der sich gewaschen hatte. Er drückte sie fest an sich und schien sich nicht mehr loslassen zu wollen. Das Rücken von Stühlen ließ ihn aufsehen. Dann wandte er sich wieder an Juliette. Er sah sie ernst an und flüsterte ihr ins Ohr: „Nie wieder.“

Überrascht sah sie ihn an. Was sollte das heißen, dass sie ihn nie wieder teilen musste? Was wollte er ihr damit denn bitte sagen?

Sie hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn er zog sie plötzlich vom Stuhl hoch und entschuldigte sich bei Shannon und Jenna. „Entschuldigt uns bitte, wir haben etwas sehr wichtiges zu bereden. Wir sehen uns morgen. Viel Spaß noch!“

Dann zog er Juliette hinter sich aus der Halle, die hilfesuchend zu Shannon blickte. Die schien sich jedoch bestens zu amüsieren und winkte nur zum Abschied bevor sie sich über eine Minipizza hermachte.

Ohne sich zu wehren folgte sie Nathan also auf den Flur. Er blieb kurz stehen und lächelte sie an. „Komm, mein Auto steht draußen. Lass uns gehen.“
 

„Mein Auto steht draußen. Du kannst mit zu mir kommen, wenn du möchtest. Meine Eltern sind nicht da.“ Er lächelte sie an und langsam nickte Juliette. Sie wollte wirklich nicht betrunken nach Hause kommen und sich noch am letzten Abend völlig mit ihrer Mutter überwerfen, denn in dieser einen Hinsicht war sie mehr als streng – kein Alkohol in ihrem Haus. Wenn sie morgen nach Hause kam, konnte sie immer noch sagen, sie wäre bei Shannon gewesen und es wäre zu spät gewesen, um anzurufen. Das würde Michelle sicherlich glauben, auch ohne Kontrolle. Dennoch zögerte sie kurz.

Nathan schien es zu bemerken und sagte: „Keine Sorge, ich versuche keine krummen Dinger. Versprochen!“

Er sah sie ehrlich an und so nickte Juliette. Sie nahm die Hand, die er ihr entgegen hielt und er zog sie aus der Eingangstür in die Nacht. Eine laue Brise schlug ihnen entgegen und der Himmel war sternklar.

Zielstrebig führte Nathan sie zu seinem alten Ford Escort Cabrio. Er öffnete ihr die Beifahrertür und ließ sie einsteigen. Nachdem sie ihre Röcke gerichtet hatte, schloss er die Tür und ging um die Motorhaube herum, sodass er selber einsteigen konnte. Wortlos ließ er den Motor an und fuhr selbstsicher auf die Hauptstraße hinaus. Das Radio spielte leise einen Kultsong.
 

Juliette folgte ihm auch dieses Mal zu seinem Auto. Er ließ sie einsteigen und der Porsche kam mit dem typischen Röhren zum Leben, als er startete. Nathan lenkte den Wagen aus der Parklücke und das Radio sprang an. Zuerst hatte Juliette nur Augen für Nathan, der völlig abwesend vor sich hin lächelte, als ihr bewusst wurde, welches Lied gespielt wurde. Zuerst hatte sie es nicht erkannt, denn es handelte sich dabei nicht um den Originalsong, sondern um ein Cover. Ein Cover, dass eindeutig von Nathans Band geschrieben worden war!
 

Lying in my bed I hear the clock tick, and think of you

Caught up in circles confusion is nothing new

Flashback - warm nights, almost left behind


 

Sie sah Nathan an, der ihr einen Seitenblick zuwarf. Er lächelte, deutlich sah man, dass er das geplant hatte und Juliette entfuhr ein erstauntes: „Du erinnerst dich noch daran, welcher Song damals im Auto lief und coverst ihn mal eben?“

„Offensichtlich!“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte sie an. „Ich kann mich an viele Dinge erinnern, die mit dir zu tun haben. An sehr viele.“
 

Suitcases of memories,

Time after time

„Und ich habe ihn nicht einfach mal eben so gecovert – ich habe ihn mit viel Mühe und Liebe gecovert, weil er mich an dich erinnert. An den Moment, indem ich wusste, dass ich mich damals in dich verliebt habe. “ Er lächelte, sah ihren verwirrten Blick und fuhr fort bevor sie etwas sagen konnte. „Aber ich habe das nicht klar gemacht und du hattest dein - verständliches Bild von mir und darum konntest du nicht bleiben.“
 

Sometimes you picture me, I'm walking too far ahead

You're calling to me, I can't hear what you've said

Then you say go slow

„Und dann konnte ich nicht bleiben. In den letzten Jahren konnte ich nicht bei dir sein, weil...es zu viel anderes gab. Ich habe mir meine Träume erfüllt und das mit größerem Erfolg, als ich es jemals erwartet habe. Ich habe nicht zugehört, auf nichts und niemanden. Mir war der Erfolg wichtiger, als alles andere, aber langsam merke ich, dass das nicht mehr alles ist, was ich möchte.“
 

I fall behind 

The second hand unwinds
 

„Man kriegt nicht oft eine zweite Chance im Leben. Ich – wir haben sie damals in L.A. bekommen. Wir haben sie nicht verschwendet, aber auch nie so genutzt, wie wir es hätten tun können.“ Er hielt einen Moment inne und seufzte leise.

If you're lost you can look and you will find me

Time after time

If you fall I will catch you I'll be waiting

Time after time

Mit sicherer Stimme sprach er dann weiter: „Ich möchte diese Chance nicht verschwenden und darum soll dir dieses Lied sagen, was ich solange nicht getan habe.“
 

If you're lost you can look and you will find me

Time after time

If you fall I will catch you I'll be waiting

Time after time

„Ich glaube wir haben beide oft aneinander gedacht und grade darum haben wir nie ganz aufgehört miteinander zu schreiben und uns zu sehen. Es spricht immerhin für sich, wie wir auf einander reagieren, wenn wir uns sehen.“ Er lächelte leicht.
 

After my picture fades and darkness has turned to gray

Watching through windows you're wondering if I'm ok
 

Er sah Juliette an, die ihn scheinbar sprachlos ansah. Also fuhr er fort bevor ihn der Mut verließ: „Wir sind uns näher, als wir dachten. Und es wird Zeit, dass wir das einsehen.“ Eindringlich sah er Juliette an. In ihren Augen schienen Tränen zu schimmern.
 

Secrets stolen from deep inside

The drum beats out of time
 

„Egal, was passiert, Juliette, ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da sein will. Ich habe viel zu lange gebraucht um zu begreifen, dass ich mich damals nicht nur in dich verliebt habe, als schwärmender Teenager, sondern, dass ich dich liebe – heute, im Hier und Jetzt.“
 

If you're lost you can look and you will find me

Time after time

If you fall I will catch you I'll be waiting

Time after time
 

Mit einem brummenden Geräusch erstarb der Motor und das Lied verklang endgültig. Zum ersten Mal wandte sich Nathan nun Juliette wieder ganz zu und sah sie abwartend an. Er hatte alles gesagt, was er hatte sagen wollen, es war nun ihre Entscheidung, wie sie mit seinen Worten verfahren wollte.

Nathan gab ihr einen Moment, denn ihr Gesicht verriet ihm, wie verwirrt sie über sein Geständnis war – sein musste! Die Tränen standen noch immer in ihren Augen, doch ihre Lippen schienen zu einem irritierten Lächeln verzogen, dennoch kam kein Wort über ihre Lippen. Ein wenig unruhig rutschte Nathan auf seinem Sitz hin und her. Das Warten machte ihn nervös. Nervöser, als er jemals in der Gegenwart einer Frau gewesen war! Ihre Antwort bedeutete soviel für ihn und sein Leben! Es musste einfach die Richtige sein!

„Das ist das Haus deiner Eltern.“ Die nüchterne Feststellung traf ihn unvorbereitet, wie ein Schlag in den Magen. Dennoch nickte er langsam. „Ja, ist es. Ich...wohne hier, während ich da bin.“

Juliette nickte. Dann sah sie ihn an. „Sind sie heute da?“

„Ja, sind sie.“ Verwirrt sah Nathan sie an. Warum sagte sie nichts zu all dem, was er ihr eben ihm Wagen gesagt hatte? Wollte sie ausweichen?

Er beobachtete, wie sie den Kopf schief legte. „Dann ist ja doch nicht alles genauso, wie damals – zum Glück. Dieses Mal wird es sicherlich alles besser! Wir sollten deine so gut geplante Chance nutzen und genau jetzt nochmal beginnen.“ Sie lächelte ihn an und ihr Herz schlug schneller, als sie sah, wie seine Augen immer größer wurden. „Wir haben viel zu lange gebraucht, um das zu erkennen, was eigentlich offensichtlich war.“ Sie griff nach seiner Hand und lehnte sich vor, sodass ihre Lippen an seinem Ohr waren. „Ich liebe dich, Nathan, ich denke, ich liebe dich seit wir das erste Mal gemeinsam hier an diesem Punkt im Auto saßen. Aber du weißt es wird nicht leicht werden. Wir führen beide noch immer ein Leben in der Öffentlichkeit.“

„Ja, aber wir werden das gemeinsam meistern!“ Nathan strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus der Frisur gelöst hatte. Dann lächelten sie sich an. Nathan legte seine Hände auf ihre Wangen und lehnte sich zu ihr vor bis seine Lippen ihre endlich berührten. Sanft legte Juliette daraufhin ihre Arme, um seinen Hals und erwiderte den zärtlichen Kuss. Es war nicht wieder einer der Leidenschaftlichen, die alles verschlangen, was sich in den Weg stellte, wie Flammen, sondern ein langer, sinnlicher Kuss, in den sie ihre gesamten Gefühle aus all den Jahren legten, die sie gewartet hatten.

Als auf der Veranda das Licht anging und die Stimme einer Frau zu ihnen durch das offene Fenster drang, lösten sie sich voneinander.

„Nathan Robinson! Willst du nicht ins Haus kommen und uns endlich nach all den Jahren deine Freundin vorstellen?!“

Juliette und Nathan sahen sich an und verfielen nach einem Moment der Überraschung gemeinsam in Lachen. Nathans Mutter war schon immer für ihre freundliche Direktheit bekannt gewesen.

Juliette sah ihn an. „Bist du bereit?“, schienen ihre Augen zu fragen und er lächelte. Seine Worte waren nur ein Flüstern, doch sie konnte sie deutlich verstehen: „Ich liebe dich und ich werde es jetzt der ganzen Welt zeigen!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, dass war die Geschichte von Juliette & Nathan.
Wie gesagt, dass Ganze ist schon ein bisschen älter, aber ich wollte es trotzdem mal teilen :)
Ich hoffe, es hat euch gefallen :)

Liebe Grüße
suzame Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kittykate
2013-04-27T07:50:14+00:00 27.04.2013 09:50
Hallo,

so eine süße Geschichte. Ich hab mich während dem Lesen gefühlt, als würde ich direkt neben den Charakteren stehen. Du hast alles so schön und bildlich geschrieben, der Textfluss ist schön zu lesen und die Spannung entstand durch das ineinander greifen der immer wieder aus der Vergangenheit preisgegeben Situationen.

Das ist wirklich sehr schön.

Viele Grüße
Antwort von:  Suzame
27.04.2013 14:51
Hi :)
freut mich das dir die Geschichte so gut gefallen hat und das lob :)
toll das du dich so reinfühlen konntest :3

LG
Von:  Thuja
2013-04-26T10:06:04+00:00 26.04.2013 12:06
Megasupertoller Text ^__^
Wow
Du hast dich selbst übertroffen
Total genial geschrieben. Echt super
Richtig umwerfend ist die ganze Geschichte und am Ende musste ich vor Freude/ Glück/ Rührung mit den Tränen kämpfen

Diese Liebesgeschichte ist richtig schön und begeistert mit bunten, aber tollen Charakteren. Von dem sehr sympathischen Vater bis hin zu der direkten Shannon, die damals an der Schule zum Beispiel frei heraus fragt, wann Juliette sich endlich an Nathan ranmacht ^_^
Ganz großartig springst du zwischen Vergangenheit und Gegenwart und als Leser hat man das Gefühl, dabei fügt sich ein Puzzle zusammen, welches die Wahrheit über das was zwischen Juliette und Nathan schon immer war, offenbart.
Wusste ich am Anfang nicht, was ich von Nathan halten sollte, erwärmte sich mein Herz immer mehr für ihn.
Mir fällt gerade nicht genug Lob ein. Ich weiß nur. Das hier ist fantastisch

Antwort von:  Suzame
27.04.2013 14:48
Hey :) es freut mich das es dir gefällt :3 so ein lob von dir zu bekommen macht mich immer wieder total happy :3
Das springen war auch gar nicht so einfach weil einmal begonnen müsste man es ja durchziehen xD
Danke nochmaaaal! Ich muss dir irgendwann mal eine Medaille für die jahrelange treue basteln glaub ich ;)

LG
Von:  Thuja
2013-04-26T10:06:04+00:00 26.04.2013 12:06
Megasupertoller Text ^__^
Wow
Du hast dich selbst übertroffen
Total genial geschrieben. Echt super
Richtig umwerfend ist die ganze Geschichte und am Ende musste ich vor Freude/ Glück/ Rührung mit den Tränen kämpfen

Diese Liebesgeschichte ist richtig schön und begeistert mit bunten, aber tollen Charakteren. Von dem sehr sympathischen Vater bis hin zu der direkten Shannon, die damals an der Schule zum Beispiel frei heraus fragt, wann Juliette sich endlich an Nathan ranmacht ^_^
Ganz großartig springst du zwischen Vergangenheit und Gegenwart und als Leser hat man das Gefühl, dabei fügt sich ein Puzzle zusammen, welches die Wahrheit über das was zwischen Juliette und Nathan schon immer war, offenbart.
Wusste ich am Anfang nicht, was ich von Nathan halten sollte, erwärmte sich mein Herz immer mehr für ihn.
Mir fällt gerade nicht genug Lob ein. Ich weiß nur. Das hier ist fantastisch

Von:  LadyNayami
2013-04-14T09:40:07+00:00 14.04.2013 11:40
Ui, eine süße Geschichte! Gefällt mir!
Die Idee und die Umsetzung sind nett gemacht. Trotz der Sprünge in die Vergangenheit ist ein klarer roter Faden zu erkennen, den du nicht verlierst. Gleeichzeitig wird die Spannung oben gehalten. Wirklich gelungen!
Würde mich freuen noch mehr solcher Geschichten von dir lesen zu können! Mach weiter so :)
Antwort von:  Suzame
21.04.2013 10:27
Hi :)

Schön, dass dir Geschichte gefällt und für dein Kommi :3
Mal sehen, was noch so kommt ;) Aber erstmal muss ich meine begonnen Sachen zuende schreiben :D

Liebe Grüße
suzame


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