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Demütigung 2

Ich will sein Spielzeug sein.
von

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Du schummelst

Kapitel 22

„Komm schon, mach die Tür auf.“

Ich greife die Klinke, drücke sie Herunter und die Tür kommt mir entgegen, wird aber mit einem Ruck von der Kette zurückgehalten.

Ich kann ihn sehen.

Er besucht oft Mama.

Aber Mama ist nicht da. Das weiß er und darum ist er hier.

„Was? Oh, Schieda, du kleines Dummerchen. Du musst doch vorher die Kette lösen. Sonst kann ich dir nicht zeigen, was ich dir mitgebracht habe.“

Mir mitgebracht?

Ein echtes Geschenk?

Aber ich hab doch gar nicht Geburtstag.

Ich schaue auf und sehe die Kette gespannt, neben ihr sehen mich zwei Augen durch den Spalt an.

Er zieht die Tür zurück, bis sie nicht mehr gespannt ist, lehnt die Tür aber nur an.

Ich gehe zur Tür, strecke mich mit dem Arm nach oben zur Kette, stelle mich auf die Zehenspitzen, aber ich bin noch viel zu klein.

„Ich komm n-nicht ran.“, sage ich irgendwann und gebe auf.

Ich schüttele den Kopf und öffne die Tür wieder so weit, bis die Kette gespannt ist.

„Ich kann n-nicht. Kannst du es m-mir nicht so zeigen?“

„Nein, das geht nicht.“

Er dreht sich um, zögert und denkt über etwas nach, ehe er wieder zu mir herunter sieht.

„Geh mal kurz von der Tür weg, Liebes.“

„W-wieso?“

„Mach einfach, was ich dir sage.“

Okay. Aber nur dieses eine Mal.

Ich weiche ein paar Schritte zurück, sehe, wie er die Tür anlehnt und sich dann mit einem Ruck gegen sie wirft.

Ich zucke zusammen, sehe die Kette reißen und starre den Mann vor mir an.

Ich reiße die Augen auf, schnappe nach Luft und schüttle hastig den Kopf.

„Nein.“, sage ich leise und sehe das Bücherregal vor mir.

Ich atme schnell, ziehe die Beine an und spüre, wie sich jemand hinter mir bewegt.

Das ist nicht passiert.

Das war nicht so.

„Was ist los?“

Es ist Sanji der sich hinter mir aufrichtet und zu mir herübersieht.

Aber ich sehe immer noch die Kette vor mir.

Das ist doch nicht wirklich passiert.

Das war ganz anders.

„Ich hab die Tür nicht auf gemacht.“, sage ich leise und schüttle sachte den Kopf, „Er kam nicht rein.“

„Was?“, Sanji versteht nicht, sieht mich weiter an.

Ich aber höre, wie er die Tür hinter sich schließt und mich ansieht.

Wieder schüttle ich den Kopf.

Nein, das war nicht so. Nicht so.

Das würde ich doch noch wissen.

Das war ganz anders.

Ich hab die Tür nicht auf gemacht.

Er kam nicht rein.

Sanji legt eine Hand auf meine Schulter, ich zucke zusammen, reiße mich von den Bildern los und blinzle verwirrt zu ihm auf.

„Geht es dir gut?“

Ich muss mich erst sammeln, realisieren, dass ich geträumt habe und atme erleichtert auf, drehe mich auf den Rücken, lege einen Arm über meine Augen und nicke sachte.

„Nur ein Traum. Ich hab schlecht geträumt.“, flüstere ich und spüre wie das Adrenalin langsam aus meinen Adern weicht.

„Bist du sicher?“, fragt Sanji vorsichtig nach, aber ich nicke sofort.

„J-ja, ganz sicher. D-das war ganz a-anders.“

„Was war anders? Was hast du geträumt?“

Ich atme tief durch, schaue dann unter dem Arm zu Sanji auf, schüttle dann aber nur wieder sachte den Kopf.

Ich will nicht drüber reden, atme einmal tief durch und setze mich dann mit Schwung im Bett auf.

„D-danke für Gestern.“, sage ich kurz, sehe ihn nicht mehr an, weiß aber, dass er mir nachsieht.

Ich sammle mich schnell, will das Bild so schnell wie möglich aus meinem Kopf verbannen, steige aus dem Bett und sammle mein, noch immer feuchtes, Kleid vom Boden auf.

Sanji bleibt in seinem Bett und schweigt.

Aber wenn ich jetzt so sein Zimmer verlasse, wird er mich heute nicht aus den Augen lassen.

Daher bleibe ich vor der Tür stehen, drehe mich noch einmal zu ihm um und lächle ihm zu.

Es geht mir gut, siehst du?

„Schieda…“, Sanji schüttelt den Kopf, sieht mich weiter an und setzt sich an die Kante seines Bettes.

„Es geht m-mir wirklich gut.“, wiederhole ich und nicke sachte.

„Was hast du geträumt?“

Sanji lässt nicht locker, aber ich habe wirklich keine Lust mit ihm zu reden, greife hinter mir die Türklinke und drücke sie herunter, als er sich vom Bett erhebt.

Doch als ich die Tür öffnen will, bleibt sie verschlossen.

Abgeschlossen.

Sofort schießt das Adrenalin wider in eine Adern zurück.

Ich will wirklich nicht reden.

Nicht darüber.

Sanji kommt auf mich zu und ich schaue wieder zu ihm auf, diesmal kann ich nicht mehr lächeln.

„W-wo ist der Schlüssel?“, frage ich sofort aber er geht nicht darauf ein.

Er bleibt erst dicht vor mir stehen, ich weiche seinem Blick ganz automatisch zur Seite aus, presse die Lippen aufeinander und spüre, dass ich Angst vor dem habe, was jetzt kommt.

„Bitte sprich mit mir. Ich kann dich nicht dazu zwingen mit mir zu reden. Aber ich kann nicht schlafen, wenn du nicht mit mir redest.“

Genau wie Ruffy. Wenn ihn etwas beschäftigt, dann kann er nicht schlafen.

Irgendwann wird er schon wieder anfangen zu schlafen.

„Bitte, es wird dir gut tun. Das weißt du.“

Darauf schüttle ich sachte den Kopf.

Nein, das weiß ich nicht. Das glaube ich nicht.

Wie kann es mir danach besser gehen wenn es mir schon schlecht geht, wenn ich nur darüber nachdenke?

Er greift mein Kinn, hebt er an und zwingt mich so ihm in die Augen zu sehen.

„Bitte. Nur kurz.“

Bei den Worten würde ich ihn am liebsten ins Gesicht spucken und von mir wegtreten.

Und was dann?

Soll ich dann den Schlüssel suchen und aus dem Zimmer verschwinden?

Wieder trifft mein Blick den Kratzer an seiner Wange und alle Wut auf ihn verraucht.

Nein, so weit war ich schon einmal.

Also nicke ich sachte, schweige allerdings und warte, bis Sanji sich von mir entfernt, was er aber nicht macht.

„Was hast du geträumt?“, will er dann wieder wissen, lässt mein Kinn los, und ich weiche sofort wieder seinem Blick aus, seufze leise und zwinge mich daran mich zu erinnern.

„I-ich hab nur-.. Das w-war nur ei-ein Traum.“, versichere ich ihm nochmal und spüre, dass er nickt. Aber er will es trotzdem wissen. Ich will wirklich nicht darüber reden, zögere noch immer, presse mein Kleid an mich und will mich am liebsten von ihm wegdrehen, was aber nicht geht, weil er zu nah bei mir ist.

„D-du weißt ja noch, was ich d-dir erzählt habe. Dass der Kerl, du weißt schon w-wer, vor der Tür stand und zu m-mir wol-lte, als meine Mut-ter nicht da war. Ich hab d-die Tür n-nicht auf gemacht, ich weiß das ganz g-genau. Aber ich hab geträumt, dass i-ich sie geöffnet habe. Es hing n-noch die Kette davor u-und hat ihn a-aufgehalten, aber dann hat er-„

Ich breche den Satz ab, weil ich es wieder vor mir sehen kann. Ich schließe die Augen, atme einmal tief durch und schüttle schnell den Kopf.

„Das ist so nicht passiert.“, flüstere ich leise und spüre Sanjis Hand an meiner Wange, die andere an meinem Arm.

Er lässt mich nicht alleine.

Nicht jetzt.

„Was ist nicht passiert?“, fragt er leise und zieht mich vorsichtig in seine Arme. Ich lasse das Kleid fallen, schüttle sachte den Kopf, will mich erst noch von ihm wegdrücken, lasse es dann aber zu, dass er mich bei sich hält.

Wieder steigen Tränen in mir auf, schnüren mir meinen Hals zu, aber ich kann jetzt nicht schweigen.

Jetzt nicht mehr.

„Die Kette ist gerissen. Er hat sich gegen die Tür geworfen und sie danach abgeschlossen. Er hat mich so…furchbar angesehen. Ich hatte Angst, aber ich wollte nicht weg. Ich wusste nicht, wieso ich Angst hatte und habe nicht auf meine Gefühle gehört.“

„Was hat er mit dir gemacht?“

Auf die Frage schüttle ich sofort wieder den Kopf, spüre die Tränen in meinen Augen und atme zitternd tief ein.

„Ich weiß nicht, das war nur ein Traum. Mehr ist nicht passiert. Das war alles ganz anders.“

„Wie war es wirklich?“

„Ich weiß nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass er nicht in die Wohnung kam. Er kam nicht an mich ran, da bin ich mir ganz sicher.“

„Bist du dir wirklich ganz sicher?“

Ich kneife die Augen zusammen, presse mich an seine Brust und atme tief durch.

Wieso muss er mich das fragen?

Wenn es anders gewesen wäre, würde ich es doch noch wissen, oder nicht?

Doch bevor ich weiter über diese Frage nachdenken kann, bevor ich es mir wirklich klar werde, was die Wahrheit und was ein Traum war, schüttelt Sanji den Kopf und unterbricht an meiner Stelle die Stille.

„Vergiss es. Denk nicht drüber nach. Ist okay. Es ist schon okay.“

Ich schüttle den Kopf an seiner Brust gelehnt und weiß, was er denkt.

Aber so war das nicht.

Bestimmt nicht.

Ich will meine Tränen gar nicht mehr zurück halten, spüre, wie meine Knie weich werden und ich mich an Sanji festhalten muss um nicht auf dem Boden herunter zu sinken.

Er hält mich fest, als er das Spürt, schweigt und hält mich an sich.

Es dauert lang, bis ich mich wieder beruhigt habe.

Ich kann spüren wie auch Sanji sich über die Augen streicht, als ich mich von ihm löse, aber ich kann ihm jetzt nicht in die Augen sehen um herausfinden zu können, ob er auch geweint hat.

Es geht mir nicht besser, aber ich fühle mich leichter.

„Ich muss noch was wissen bevor du gehst.“, sagt er dann leise und ich nicke, ohne die Frage zu kennen.

Er kann mich jetzt fragen, was er will, ich würde ihm alles sagen.

„Hast du das schon einmal jemandem erzählt?“

Ich nicke sachte, ziehe zitternd die Luft in meine Lunge und versuche mich zu sammeln.

„Kannst du mir sagen, wer das weiß?“

Wieder nicke ich sachte auf seine Frage, starre auf den Boden neben ihm und habe das Gefühl mich bewegen zu müssen. Daher hebe ich das Kleid vor meinen Füßen auf und presse es an mich.

„Und wer ist das? Wenn du schon nicht mit mir reden kannst, dann muss ich wenigstens mit ihm reden.“

Will ich das?

Dass Sanji sich mit ihm unterhält?

Ich streiche mir mit den Handrücken über die Augen, als ich ihm antworte.

„Sato.“
 

Ruffy hat gesagt, ich soll mir heute selbst was aussuchen, was ich anziehen soll. Also sitze ich irgendwann in einem übergroßen Pullover mit Leggins in der Küche und verputze mein Frühstück im Schneidersitz neben Nami und Franky.

Als Sanji gefragt wird, was er mit seiner Wange gemacht hat, meinte er nur, eine Katze hat ihn gekratzt als er sie vom Baum holen wollte. Was für eine Metapher. Sato könnte sie durchschauen. Ruffy möglicherweise auch aber Zorro würde es nie ahnen.

Ich tue interessiert als er davon erzählt die Katze eines Mädchens gerettet zu haben, aber das ist nur Show. Wenn ich so tu, als ob ich kein Interesse habe, dann mache ich mich verdächtiger als ich schon bin.

Es wundert mich, dass Sanji sich nicht neben mich gesetzt hat. Lysop albert mit Chopper und Ruffy herum, Sato macht sich so unauffällig, wie es geht, an Nami heran, aber ich kenne das und mir fällt es sofort auf.

Aber ich sage nichts dazu. Wieso auch?

Sato ist schon lange nicht mehr mit mir zusammen, auch wenn wir, also er, Ruffy und ich, eine Nacht miteinander verbrachten.

Er kann machen, was er will. Wenn er es denn schafft sich an Nami heranzumachen.

Und wenn sie überhaupt sein Typ ist.

Nami ist ganz anders als ich. Sie redet gerne und viel, ist laut, selbstbewusst, wunderschön, lacht viel und ist stark.

Das absolute Gegenteil von mir.

Aber vielleicht ist es auch das, was ihn anmacht.

Ein kleiner Kampf, ein ungewollter Kuss und schon..

Naja, soll er sich austoben.

Wer weiß, wie lange er hier an Board bleibt.

Nach dem Frühstück klettere ich zu Zorro in den Ausguck.

Trainieren, natürlich.

Heute geht es besser als gestern.

Die Massage hat wirklich etwas gebracht.

Auch wenn ich sonst nach fünfzig Kniebeugen eine kurze Atempause gemacht habe schaffe ich jetzt Achtzig am Stück und danach ohne Pause durchgängig die restlichen Einhundertzwanzig.

Als Zorro das sieht kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Was ist los mit dir? So hab ich dich noch nie gesehen.“

Er kommt auf mich zu als ich meinen Dolch ein letztes Mal aus dem Baumstamm ziehe und lächle nur erschöpft zurück, schüttle den Kopf auf seine Frage und zucke mit den Achseln als würde ich es nicht wissen.

„Einfach so?“

„M-hm“, nicke ich und nehme das Handtuch an, welches er mir entgegenhält.

„Du kannst noch ein bisschen. Was hältst du davon wenn wir heute noch was anderes machen?“

Ich nicke lächelnd ohne eigentlich zu wissen, was er damit meint, gehe an ihm vorbei und lasse mich für eine kurze Pause auf die Bank sinken.

Jetzt ist Zorro an der Reihe.

Ich weiß, für ihn ist es nichts anderes als sein Aufwärmtraining, aber das sagt er mir nicht.

Ich habe die Gewichte ja hier schon gesehen und ihn auch schon unterbrochen als er wirklich trainiert hat.

Ich weiß, was er heben kann. Und das in mehreren hunderten Wiederholungen.

Er muss das schon sein ganzes Leben lang machen.

Es dauert lange, ehe er fertig ist und ich bin schon wieder in meinem Buch versunken, als er auf mich zukommt.

„Hey!“, er wirft mir ein Handtuch entgegen und als er damit halb mein Buch, halb mein Gesicht trifft, zucke ich sofort zusammen, mir fällt das Buch aus der Hand und ich klammere mich an das Handtuch, ehe ich verwirrt zu ihm aufsehe.

Als er mich so sieht schüttelt er lächelnd den Kopf über mich.

Er ist heute aber auch anders drauf.

Gute Laune, was?

„Bist du soweit?“

„Ich gla-aube schon. Was machen w-wir jetzt?“

„Stell dich erst mal hin und mach mir alles nach.“

Ich lege das Handtuch auf die Bank, erhebe mich und stelle mich ihm einige Meter entfernt gegenüber mitten in den Raum.

Er geht in die Knie, streckt ein Bein zur Seite von sich mit der Verse auf dem Boden und dehnt so seine Bänder in den Beinen.

Ich mache es ihm nach.

Danach sind die Arme und sogar der Rücken an der Reihe.

Was soll das?

Das soll was neues sein?

„Okay. Beweg dich nicht.“, sagt er dann und geht an mir vorbei.

Ich blinzle, sehe ihm nach und sehe, dass er seine Schwerter von der Wand nimmt.

Was soll das? Er weiß doch, dass ich die nicht heben kann.

Doch entgegen meinen Erwartungen stellt er sich zurück an seinen Platz, nimmt ein Schwert samt Scheide in die Hand und hält es mir Waagerecht entgegen.

„Okay. Jetzt greif mich mal an.“

Bei den Worten spüre ich wie mir die Farbe aus dem Gesicht weicht.

„W-was?“

„Greif mich an.“

„Ab-b-ber- ich werde verlieren.“

„Ganz sicher sogar.“

Wie ermutigend.

„Aber wenn du mich nicht angreifen willst, musst du es nicht.“

Ich atme bei seinen Worten erleichtert auf, doch ehe ich den Blick senken lasse, fügt er noch etwas hinzu.

„Dann greife ich dich an.“

Bei den Worten nimmt er den Griff seines Schwertes in beide Hände.

Der will mich angreifen?!

Hat er sie noch alle?!

Ich weiche einen Schritt zurück, starre Zorro vor mir an und kann noch nicht glauben, was er vorhat.

Ich bin wirklich nervös, mein Herz rast jetzt bereits und ich weiß, dass ich nur verlieren kann.

Als er den ersten Schritt auf mich zu läuft, reiße ich die Augen auf.

Scheiße, der meint das wirklich so!

Ich gehe in die Knie, ziehe meinen Dolch und in dem Moment als ich mich wieder auf meine Beine stelle trifft meine Klinge auf die Scheide seines Schwertes.

Er schiebt mich auf dem Boden nach Hinten ohne sich anzustrengen aber ich lasse meinen Dolch nicht los.

Nein, wenn er schon gegen mich kämpfen will, dann will ich ihm auch zeigen, was er mir bis jetzt beigebracht hat.

Ich weiche seinem Schlag nach unten aus, drehe mich zur Seite und kann spüren, dass er ausholt.

Ich hab keine große Reichweite wie er, aber ich bin kleiner.

Er ist schnell, aber nicht so wenig wie ich es bin. Und das habe ich alles nicht nur von seinem Training gelernt.

Als er zuschlägt weiche ich nach hinten aus, fange mich mit einem Arm nach hinten ab, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere und will sofort danach in den Angriff über gehen, doch da schlägt er mir mit der Hand vor die Stirn, so dass ich nach hinten taumle um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ich reibe mir die Stirn mit der Freien Hand, stelle mich wieder richtig hin und lasse ihn nicht aus den Augen.

Er steht ganz still, blickt mir nach und hält mir sein Schwert wie am Anfang entgegen.

Ich muss mir was einfallen lassen.

Ich bin mir sicher, dass ich ihn nicht verletzen werde, aber ich komme nicht einmal an ihn ran.

Plötzlich läuft er wieder auf mich zu, ich hebe den Dolch und versuche den Angriff abzuwehren, doch er umgeht meine Verteidigung als wäre sie gar nicht da, schlägt mir mit dem Schwert auf den Oberarm und ich ziehe vor Schreck und Schmerz die Luft scharf ein, habe aber keine Zeit zu schreien, da ich die Luft in meiner Lunge brauche.

Ich versuche ihn zu beobachten, will wissen, was er als nächstes treffen möchte, aber seine Bewegung verrät mir nichts. Einmal schaffe ich es sein Schwert bei einem Schlag von ihm zu streifen, aber ich schaffe es nicht den Schlag abzuwehren.

Er trifft mich an der Seite, ich schnappe nach Luft, greife reflexartig meine Seite und werde erneut von ihm getroffen, noch schneller ich es erwartet habe.

Ich verliere den Boden unter den Füßen, lange kurz danach auf dem Rücken und beiße die Zähne aufeinander.

Verdammt, das gibt blaue Flecke.

Als ich die Augen öffne kniet Zorro über mir mit einem Bein auf dem Boden und hält mir das Schwert samt Scheide an den Hals.

„Du bist tot.“, sagt er leise und ich ziehe die Luft zwischen den Zähnen scharf ein, da ich spüre wie sich die Muskeln in meinem Unterleib bei seinen Worten schlagartig und fest zusammenziehen.

War`s das?

War das wirklich so einfach mich umzubringen?

Nein, das kann ich besser.

Ich greife Zorros Schwert mit beiden Händen, drücke einmal kurz dagegen, damit er glaubt, dass ich es weg schieben will, damit er es ganz sicher fest hält, ziehe mich dann aber daran über den Boden unter ihm weg.

Ich springe auf meine Beine, drehe mich zu ihm um weiche aber sofort mehrere Schritte zurück.

Was ist seine Schwachstelle?

Zorro dreht sich schnell zu mir um, diesmal lächelt er doch, weil er nicht erwartet hat, dass ich noch weiter machen will.

Ich brauche Zeit. Ich muss mir wirklich was einfallen lassen.

Aber was?

Zorro ist viel stärker als ich. Ich habe keine Changs gegen ihn.

Wieder läuft er auf mich zu, diesmal achte ich auf seine Blicke, nicht auf seine Bewegungen und schaffe es tatsächlich den ersten Schlag von ihm abzublocken, auch wenn er mich mit der Kraft zur Seite schiebt.

Als er das sieht kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Gut.“, sagt er leise, lässt mich aber nicht zur Ruhe kommen, holt erneut auf, schlägt wieder zu und trifft mich am Oberschenkel.

Ich keuche auf, könnte vor Schmerzen schreien, weiß aber, dass das Schreien mir Kraft kostet.

Wieso ausgerechnet auf den Muskelkater?!

In dem Moment, in dem ich vor Schmerzen die Augen zusammenkneife, trifft er mich im Bauch.

Mir wird schlagartig übel, ich halte mir mit der Hand den Bauch, spüre, wie ich auf dem glatten Boden weit nach hinten rutsche und gehe vor Schmerzen in die Knie.

Zorro, das war echt zu viel.

Ich pumpe die Luft in meine Lunge, spüre, wie mir schwindlig wird und stütze mich mit einer Hand vom Boden ab.

„Das war echt nicht schlecht für den Anfang. Das Ausweichen hat mir am besten gefallen.“

Ich kann hören wie Zorro auf mich zukommt, beiße die Zähne zusammen und atme tief durch.

Sollte das ein Kompliment sein?

Verdammt, das hat echt wehgetan!

Tränen sammeln sich vor Scherzen und Übelkeit in meinen Augen.

Ich will nicht, dass er mich so sieht.

Mit Verlieren wäre ich klar gekommen, aber das?

Er hat mich vorgeführt.

Wieso hat er so übertrieben?

Zorro geht vor mir in die Knie und ich weiß, dass er mich ansieht.

Ich halte mir noch immer den Bauch.

„So. Ein paar blaue Flecken und du hast viel gelernt, oder nicht?“

Gelernt?

Hast du sie noch alle?

Ich starre den Boden unter mir an als mir Plötzlich ein Gedanke kommt.

Seine Schwachstelle.

Nicht nur seine, sondern die von allen Männern.

Ich muss mir bei dem Gedanken ein Lächeln verkneifen, schließe dann die Augen und entspanne mich schlagartig, falle so vor ihm auf den Boden und bewege mich nicht mehr.

Aber ich achte darauf meinen Dolch nicht aus meinen Fingern gleiten zu lassen, auch wenn ich ihn nicht fest umklammern kann.

Nicht, wenn ich das durchziehen will, was ich vorhabe.

Zorro schweigt, dann höre ich ihn kichern.

Er glaubt mir nicht.

„Komm schon, übertreib nicht. Du hältst noch einiges mehr aus. Komm, steh auf.“, Zorro erhebt sich aber ich will das jetzt durchziehen.

Ich hab noch nicht verloren.

Ich bin zwar schon gestorben, aber jetzt ist er an der Reihe zu sterben.

Ich bewege keinen Muskel, höre, wie Zorro sich von mir entfernt, warte aber noch.

Er zweifelt. Ganz sicher.

Ich kann hören, dass er zur Bank geht, einen Schluck Wasser trinkt und ich weiß, dass er mich ansieht.

Etwas fehlt noch um meine Lüge perfekt zu machen.

Aber was?

Was macht man, wenn man ohnmächtig ist?

Klar!

Ich zucke einmal kurz mir einem Bein, nicht mit der Hand, das wäre zu offensichtlich, und bleibe weiter regungslos liegen.

Als Zorro das sieht, hört er auf zu trinken, zögert noch einen Moment.

„Fuck.“, flucht er dann leise, lässt die Flasche fallen und rennt zu mir herüber.

Okay, jetzt nur nicht grinsen.

„Schieda, komm schon.“, sagt er leise, geht vor mir in die Knie und zieht mich auf seinen Schoß.

Ich ziehe den Dolch mit, lasse aber noch jeden Muskel locker.

Er dreht mich auf den Rücken, streicht mir die Haare aus dem Gesicht und legt ein Ohr über meine Lippen um zu hören ob ich noch atme. Er sieht nicht an mir herunter, sondern über mich hinweg.

In dem Moment hebe ich meinen Arm, bewege sonst keinen Muskel, nur meinen Arm, lege den Dolch mit der klinge flach an seinen Hals und spüre, dass er sich in dem Moment, als er es spürt, verkrampft, aber sich nicht bewegt.

„Du bist tot.“, flüstere ich in sein Ohr und muss mir ein Grinsen verkneifen.

„Du schummelst.“, sagt er dann leise, ohne sich von mir zu lösen, muss dann aber doch grinsen.

„Pirat.“, flüstere ich zurück und löse meinen Griff um seinen Hals, lasse den Dolch auf dem Boden fallen.

Zorro löst sich von mir, lehnt sich zurück und stützt sich mit den Armen vom Boden ab, als er mich ansieht.

Ich kann nicht aufhören zu grinsen, halte meine Augen geschlossen und bleibe auf dem Boden liegen.

Ich atme tief durch, ehe ich zu ihm aufsehe und anfange zu lachen.

Er schüttelt grinsend den Kopf über mich, steigt dann aber auch in mein Lachen ein.

Erst jetzt atmet er schneller, obwohl ich glaube dass es daher kommt, dass er sich erschrocken hat anstelle vom Kampf selbst.

„Hat mich lange keine Frau mehr besiegt“, gesteht er lachend und ich setze mich mit Schwung auf, bereue aber sofort die schnelle Bewegung, halte mir erneut den Bauch.

„M-man muss sich auch was e-einfallen lassen. Richtig gewonnen ha-ab ich ja nicht.“

„Nein, das finde ich gar nicht so blöd. Lass dir dazu mal was einfallen. Ein Feind wird dir zwar nicht helfen wollen, aber dann kommt er vielleicht näher an dich ran. Dann kannst du ihn überraschen.“

Ich nicke auf seine Worte. Er hat Recht.

Ich muss mir dazu wirklich was einfallen lassen.

„Machen wir das morgen nochmal?“, fragt er mich dann grinsend, worauf ich ihm den Vogel zeige und mich erheben möchte. Doch dann spüre ich wieder die Stellen an denen er mich getroffen hat und halte inne.

Als er das sieht, hält er mir die Hand hin, erhebt sich mit mir und mustert mich einen Moment, als ich mir die Seite halte.

„Wirklich so schlimm?“

Ich nicke, atme tief durch und beiße die Zähne zusammen.

Ich wundere mich selbst als ich spüre wie ich nicht ohne hinken laufen kann.

Obwohl ich mir wirklich Mühe gebe zieht sich der Schmerz noch zu weit in meine Seite, als dass ich ihn ignorieren könnte.

„An deiner Abwehr müssen wir aber noch arbeiten.“, stellt Zorro fest und führt mich zur Bank, auf der ich mich erst einmal hinlege.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LimboRain
2013-12-09T21:20:00+00:00 09.12.2013 22:20
Ja ich lese deine Geschichte noch, ist meine liebste hier.
Mal sehn wie Sato auf Sanji reagieren wird und ich freu mich schon auf ein Kapitel mit ihr und Ruffy. Klang schon so als würde sie nichtwollen, dass er etwas mit anderen Frauen hat, wenn sie eifersüchtig werden würde wäre es witzig. Schreib bitte weiter werde mich auch öfter melden.
Antwort von:  Tikila89
10.12.2013 09:55
Oh wow, das ist so ein tolles Kompliment! Dankeschön ;) ich schreib natürlich weiter und freue mich selbst schon auf das was alles passieren wird ;-) viel Spaß weiterhin :-D


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