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Demütigung 2

Ich will sein Spielzeug sein.
von

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Was hat er getan?

Kapitel 1

„Nein.“

„Wie würdest du es sonst nennen?“

Ich schweige. Auf die Frage weiß ich keine Antwort. Ruffy liegt mit mir im Bett. Er liegt hinter mir, ich liege auf der Seite und starre die schwarze Wand an.

Alles fühlt sich betäubt an.

Das, was jetzt kommt, hätte ich nie erwartet.

„Sei mir nicht böse.“, sage ich leise und weiß, wie paradox es klingen muss.

„Du machst Schluss mit mir.“, wiederholt er die Worte, die ich nicht ausgesprochen habe.

Ich beiße die Zähne zusammen, schließe die Augen und lausche.

„Ich bin dir nicht böse.“, sagt er nach einer Weile und klingt dabei so monoton, dass es augenblicklich in Tränen ausbrechen könnte. Aber um gerade das zu verhindern, beiße ich mir auf die Zunge. Für ihn muss es noch schlimmer sein.

Erst nach ein paar Sekunden hole ich wieder Luft, um etwas zu sagen. Meine Stimme zittert, aber ich versuche so stark zu bleiben, wie ich nur kann.

„Du musst noch lernen, dich unter Kontrolle zu halten.“

„Ich schwöre dir, das wollte ich nicht.“, unterbricht er mich. Sofort schließe ich die Augen erneut, atme leise durch und nicke.

„Ich weiß. Aber-„

„Bitte, Schieda. Ich mach das nie wieder. Ich verspreche es dir, okay?“

„Du hast die Kontrolle verloren. Du kannst nicht versprechen, dass es nicht nochmal passiert.“

„Bitte.“, mehr bringt er nicht über die Lippen. Dann ist es still.

Wir hätten nicht so weit gehen dürfen.

Saveword gut und schön, aber wenn man es nicht sagen kann, ist das etwas anderes.

Ist es meine Schuld? Hätte ich es vorher wissen müssen?

Er ist schon einmal beinahe so weit gegangen.

Als es noch am Anfang war.

In der Dusche.

Hätte ich es wissen müssen?

„Nein.“, flüstere ich leise und weiß, dass ich es damit endgültig entscheide.

Ruffy zieht die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, bewegt sich sekundenlang keinen Millimeter, bis er mit einem Ruck die Bettdecke zur Seite schwingt, sich aufsetzt und nicht schnell, aber sehr entschlossen die Zimmertür aufschließt und mein Zimmer verlässt.

Die Tür schließt er leise.

Keiner soll mitbekommen, was zwischen uns ist.

Was zwischen uns war.

Auch, wenn es einer weiß.

Verdammt, was hab ich bloß getan?

Komm doch zurück.

Bitte, es tut mir leid.

Ich nehme alles zurück, nur nimm mich in den Arm.

Bleib bei mir und geh nicht weg.

Alles hier ist viel größer ohne dich. Viel kälter und ruhiger.

Komm zurück.

Kann ich dir nachgehen?

Ich steh jetzt auf, geh dir hinterher und sage, ich nehme es zurück.

Oh Gott, wieso ist das nur passiert?

Ruffy.

Die Tränen fließen schon über meine Wange auf das Kissen, seit er aufgestanden ist.

Ich bekomme kaum Luft.

Es ist, als würde mir etwas Lebenswichtiges plötzlich fehlen.

Und ich selbst habe es weggeworfen.

Bitte komm zurück.

Mein Körper verkrampft sich. Ich ziehe die Beine an, fühle jeden Muskel in mir und weiß, dass diese Schmerzen, die ich jetzt spüre, die schlimmsten sind, die ich jemals spüren kann. Spüren werde.

Komm zurück.

Ich presse mein Gesicht in das Kissen, hole tief Luft und schreie im nächsten Moment so laut ich kann.

Niemand wird es hören.

Mein Zimmer ist Schalldicht. Genau wie das von Sanji. Unsere Zimmer sind über dem Maschinenraum. Die Isolierung war ein zwangsläufiges Übel, und oft ein Segen in diesen vier Wänden.

Als ich keine Luft mehr habe, drehe ich meinen Kopf einen Moment, hole erneut Luft und schreie ins Kissen. Es tut so weh.

Komm bitte zurück.

Ruffy!

Es tut mir leid.

Erst nach Stunden bin ich mit meinen Kräften am Ende.

Die Sonne geht auf. Es wird heller.

Ich bin müde, kann aber nicht schlafen.

Alles fühlt sich so leer an.

Besonders ich selbst.

Als die Sonne mich schließlich trifft, drehe ich den Kopf vom Fenster weg, hinein in mein Kissen.

Es ist so still hier drin, dass ich mein Blut in meinen Ohren rauschen höre.

Wie konnte ich das nur machen?

Wie es ihm wohl dabei geht?

Als ich ihn das erste Mal getroffen habe, war es auch so leise.

Bis er rumgeschrien hat.

Dann war es nie wieder so leise wie jetzt.

Ich weiß noch, wie er damals auf dem Boden geschlafen hat.

Und wie ich nicht aus dem Bett aufstehen wollte, weil es kein richtiges Badezimmer gab.

Was waren das auch für Idioten bei der Marine, die uns zusammen in eine Zelle gesteckt hatten.

Das war die erste, kleine Razzia, bei der ich gefangen genommen wurde.

Wie ich geweint habe, als sie mich in die Zelle gesteckt hatten.

Als sie mit die Fesseln angelegt hatten, machten sie Witze, dass es mir ja eh gefallen würde. Die Gefangennahme wäre wohl so etwas wie ein Urlaub für mich, haben sie gesagt.

Wenn sie gewusst hätten, dass ich ein paar Tage später ausbrechen und zur See fahren würde. Dass ich Pirat werden würde. Hätten sie dann weiter solche Witze gemacht?

Hatte ich glück, dass sie nur Witze gemacht haben?

Ja, ich hatte Glück.

Mehr als Verstand, als ich damals Ruffy begegnet bin.

Ruffy hätte mir damals Betrug, Raub, Unterschlagung und Spionage zugetraut. Aber das, was ich wirklich getan hatte, da wäre er nie im Leben drauf gekommen.

Zwei kleine Buchstaben.

SM

Die Buchstaben, die auch sein Leben verändert haben.

Jetzt weiß ich aber, dass es zu schnell war.

Es war viel zu schnell.

Es musste ja schief gehen.

Wieso hat er nicht aufgehört?

Wieso hätte ich es mir nicht denken können?

„Schieda?“

Ich habe gar nicht gemerkt, wie er die Tür geöffnet hat, noch wie die Zeit vergangen ist.

Es muss kurz vor Mittag sein.

Ich bewege mich nicht.

Er musste ja herkommen.

Ausgerechnet er.

Mein größter Fehler in unserer Beziehung.

Aber nur er weiß, was zwischen Ruffy und mir gelaufen ist.

Wenn er mich jetzt so sieht…

Sanji.

„Bist du wach?“

Ich denke nicht daran, ihm zu antworten.

Ich will nicht ihn sehen.

Ich will IHN sehen.

Ich höre Geschirr klappern und weiß sofort, dass er ein Tablett in den Händen trägt.

Als er näher kommt, vergrabe ich mein Gesicht im Kissen, so dass er es nicht sehen kann.

Aber als ich mich bewege und ihm ausweiche, weiß er sofort, dass ich erstens wach bin und dass es mir zweitens nicht gut geht.

Jetzt werde ich ihn nicht mehr los.

„Hey.“, flüstert er leise, stellt das Tablett zur Seite und setzt sich neben mich.

Ich sehe ihn nicht an, sage nicht und hoffe einfach, dass er schnell wieder geht.

Was er natürlich nicht macht.

„Was ist denn los mit dir? Fühlst du dich nicht gut?“

Ich will erst gar nicht reagieren. Aber er wird eh nicht locker lassen.

Das ist Sanji.

Doch als ich seine Frage verneinen will, bleibt mir bereits der erste Buchstabe im Hals stecken.

Ich öffne den Mund, doch kein Ton kommt heraus.

So schlimm war es noch nie.

Stottern.

Erschrocken über meine Unfähigkeit etwas zu sagen schüttle ich sachte den Kopf, um ihm wenigstens irgendwie zu zeigen, dass es mir nicht gut geht.

„Was ist denn los? Fühlst du dich krank?“

Als er seine Hand auf meine Stirn legen will, will ich ihm erst ausweichen, bewege mich dann aber doch nicht.

Es ist mir einfach egal, ob er weiß, wie es mir geht oder nicht.

„Du bist auch ganz warm.“

Das kommt vom Weinen.

„Soll ich Chopper für dich holen?“

Auf die Frage schüttle ich sofort den Kopf.

Nein.

Es soll einfach keiner wissen.

Als ich mich bewege, treffen sich unsere Blicke nur für einen Moment und ich weiß sofort, dass er mich augenblicklich durchschaut.

Sanji sieht mich weiter an, obwohl ich mich weiter von ihm weg gedreht habe. Er setzt sich aufrecht hin und hält die Luft einen Moment in den Lungen.

„Was ist los?“, fragt er mich dann so entschlossen, wie ich ihn selten erlebt habe.

Wie könnte ich ihm antworten?

Ich muss ihm ja nicht alles erzählen.

Wenn ich überhaupt einen Ton raus bekomme.

Ich schließe die Augen, atme tief durch und versuche mich zu entspannen.

Ganz ruhig.

Doch als ich die Worte sagen will, verkrampft sich mein Körper erneut.

„I-„

Mehr nicht. Mehr kann ich nicht sagen. Ein Buchstabe.

Ich versuch es erneut. Diesmal nichts.

Tränen steigen mir in die Augen. Je länger ich versuche die Worte auszusprechen, desto mehr muss ich über ihre Bedeutung nachdenken.

„Du-?“, fragt Sanji irgendwann vorsichtig.

Ich nicke.

Ja, ich.

Wieder atme ich tief durch, warte einen Moment, setze mich dann aber aufrecht hin.

So muss es einfach leichter gehen.

Sanji gibt mir Zeit.

Was mein Stottern angeht weiß er, wie er mit mir umgehen muss.

Ich schließe die Augen.

Versuche mich zu entspannen. Stelle mir die Worte vor. In Buchstaben und lese sie schließlich, nach mehreren Minuten, aus meiner Vorstellung vor.

„I-ich ha-a-ab mit Ruffy Schluss g—„

Mehr geht nicht.

Mehr muss ich auch nicht.

Ich sehe Sanji bei den Worten nicht an. Doch ich spüre, dass er geschockt ist.

Er holt Luft und ich spüre schon förmlich, wie er meine Worte wiederholt. Doch er hält inne.

Danke dafür. Ich will es gar nicht hören.

Dann räuspert er sich, blickt einmal durch das Zimmer und wieder zu mir.

„Willst du drüber reden?“

So unwirklich es sich auch anfühlt, darüber muss ich lachen.

Erst nur leise, dann doch etwas lauter.

Reden?

Ich bekomme nicht einmal einen Satz zu Stande.

Lachen.

Meine Reaktion bringt mich selbst aus dem Konzept. Sanji bleibt ruhig neben mir sitzen.

Erst, als sich mein Lachen in Weinen verwandelt spüre ich wieder wie real die Leere in mir ist, die ich schon seit gestern Abend spüre.

Ich schüttle den Kopf, schnappe nach Luft und ziehe eine Beine an.

Erst streiche ich mit den Fingern die Tränen aus meinem Gesicht, dann gebe ich auf und lege meine Stirn auf meine Knie ab.

Sanji zieht mich zu sich.

Er will mir helfen.

Will mir zeigen, dass ich nicht alleine bin. Aber ich bin alleine.

Auch, wenn er sich um mich kümmern will.

Ich bin alleine.

Mehr als jemand zuvor.
 

„Geht’s dir besser?“

Ich zucke mit den Achseln.

Ich weiß es nicht.

Vielleicht.

Will ich wirklich drüber reden?

„Wieso hast du Schluss gemacht, wenn es dich so mitnimmt?“

Ich wusste, dass die Frage kommen wird. Und ich weiß jetzt schon, dass Sanji böses ahnt.

Wie könnte ich ihm sagen, was passiert ist?

Er würde es nie im Leben verstehen.

Nicht er.

Sie sind Freunde.

Länger, als sie mich kennen.

Ich darf es ihm nicht sagen.

Daher schüttle ich nur den Kopf.

„Bitte. Wenn du es mir nicht sagst male ich mir sonst was aus. Du kennst mich.“

Oh, Gott. Wieso muss Sanji nur so sein, wie er ist?

Er hat Recht.

Irgendwas muss ich ihm sagen.

Ich muss ihm ja nicht alles sagen.

Aber anlügen kann ich ihn auch nicht. Er würde es sofort merken.

„Er m-muss nur lernen, sich u-u-unter K-kontrolle zu ha-alten.“

Bei den Worten weiten sich Sanjis Augen. Er starrt mich an, beißt die Zähne aufeinander und ich sehe, wie sich alles ihn ihm anspannt.

Sofort schüttle ich den Kopf.

Oh, Nein.

Nein, doch nicht so.

„Hat er dich-„

„N-n-n-nein.“

Das würde er nie wagen.

Er hat mich nicht geschlagen. Jedenfalls nie, wenn ich es nicht wollte.

Sanji will den Satz nicht einmal zu Ende aussprechen, geschweige denn den Gedanken zu Ende denken.

Aber ich weiß, dass er Bilder vor seinem inneren Auge sieht, die ihn zur Weißglut bringen.

Er gehört nicht in meine Welt und Schläge sind für ihn etwas ganz anderes, als für mich.

Er kennt zwar meine Vorlieben, doch wohl fühlt er sich bei dem Gedanken nicht.

Frauen müssen in seinen Augen wie Königinnen behandelt werden und nicht an einem Halsband an der Kette gehalten werden.

Dieses Halsband mit dem Metallring habe ich doch sogar tatsächlich einmal an Deck getragen. Dazu fingerfreie Handschuhe und ein schwarzes Minikleid, um den Look perfekt zu machen.

Ruffy konnte es versuchen, wie er wollte. Als er mich mit dem Halsband gesehen hat, könnte er nicht mehr lachen. Über keinen einzigen Witz von Lysop oder Spaß von Chopper.

Es hat ihn nervös gemacht.

Nicht nur ihn.

Und jetzt werde ich es eine lange Zeit nicht mehr aus der Kiste unter meinem Bett hervorholen.

„Was dann?“

Sanji reißt mich aus meinen Gedanken und bringt mich zum Zusammenzucken. Er klingt so ernst. Doch als er merkt, wie ich reagiere, entspannt er sich etwas. Er würde niemals wagen, mich in irgendeiner Art und Weise zu bedrohen.

„Bitte, sag es mir.“

Er wird nicht aufhören zu fragen, bis er alles weiß.

Ein versuch ist es wert.

Vorsichtig schüttle ich den Kopf, blicke auf die Bettdecke vor mir und atme noch einmal tief durch, um nicht zu viel stottern zu müssen.

„Du v-v-verst-tehst das ni-icht. D-du weißt, w-w-wieso.“

„Dann erklär es mir. Bitte. Glaubst du mit den Bildern, die ich gerade im Kopf habe kann ich jetzt aus dem Zimmer gehen? Weißt du, was ich mit ihm machen würde?“

Ich seufze leise.

Wer weiß, was du mit ihm machst, wenn du die Wahrheit weißt.

„I-i-ich hät-t-te es wissen m-m-müssen. Er k-k-kann da n-nichts für. N—Nicht nur er.“

„Weißt du, wie du dich anhörst?“, unterbricht er mich dann.

Und er hat Recht.

Ich höre mich an, wie eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen wurde und nach einer Entschuldigung für ihn sucht. Und genau deshalb reagiert Sanji auch so angespannt.

Er will das nicht hören.

Keine Entschuldigungen.

Kein Herunterspielen.

Nur die Fakten.

„Wir hatten Sex.“, stolpern die Worte aus meinem Mund und ich bin selbst überrascht, dass ich nicht gestottert habe.

Entgegen meinen Erwartungen reagiert Sanji nicht wie gewohnt auf diese Worte. Er wird weder rot, noch nervös bei dem Thema.

Es ist ihm todernst.

Als mir das klar wird, muss ich schlucken.

Sag jetzt nichts falsches, Schieda.

Sag nur das, was war.

„Ruffy steht drauf, w-wenn er weiß, dass ich n-n-nicht gegen ihn machen k-kann. Also ha-a-at er mich f-festgehalten. Er hat n-nur etwas d-d-die Kont-t-trolle verloren und hat zu-zu feste zuged-drückt.“

„Hattest du nichts gesagt? Warst du gefesselt?“

Ich schüttle den Kopf.

„N-nein. Für beide Fragen.“

Frag nichts mehr. Mehr willst du gar nicht wissen.

„Wieso hast du nichts gesagt? Habt ihr nicht so was wie ein Sicherheitswort oder so etwas?“

Ich nicke. Hör auf zu fragen. Glaub mir.

„Ein Saveword. Ja. Ich konnte n-nichts sagen.“

Bei der Erinnerung zieht sich mein Magen zusammen.

Ich werde nervös, spüre meinen Herzschlag und hoffe, dass er einfach aufhört zu fragen.

„Wieso konntest du nicht? Warst du geknebelt?“

Darauf schüttle ich nur den Kopf.

Gleich kommt er drauf.

Und was danach kommt habe nur ich zu verantworten.

Ich hätte nicht mit Sanji reden dürfen.

„Du willst mir sagen, dass er dich zu feste festgehalten hat und du konntest nichts sagen, obwohl-„

Sanjis Stimme reißt ab.

Jetzt weiß er es.

Ich schlucke, schließe die Augen und lausche.

Was mach ich jetzt.

Er kann doch wirklich nichts dafür.

Wir hätten Regeln für diesen Fall aufstellen müssen. Handzeichen oder sonst was.

„Er hat dich gewürgt.“

Ich nicke. Sanji klingt viel kälter, als ich es jemals von ihm hören wollte.

„Wenn du nicht gefesselt warst, dann musst du dich gewehrt haben.“

Und wie ich mich gewehrt habe.

Aber das habe ich auch schon vorher.

Er konnte nicht wissen, dass ich es ernst meine.

Auf seine Frage bewege ich mich nicht.

Ich kann ihm nicht bestätigen, was er schon weiß.

„Wann hat er aufgehört?“

Ich atme einmal tief durch.

„Er hat geweint, als ich aufgewacht bin.“

Das war`s.

Ich erwarte, dass er sofort aufspringt und aus dem Zimmer rennt.

Ich erwarte alles Mögliche von ihm.

Aber er bleibt nur sitzen.

Er bewegt sich keinen Zentimeter. Aber ich spüre, dass er mich ansieht.

Ich muss schon wieder weinen.

Wieso ausgerechnet jetzt?

Wenn er mich jetzt weinen sieht, macht es alles nur noch schlimmer.

Ich beiße mir auf die Zunge, atme tief durch. Wieder und wieder und schaffe es tatsächlich nicht in Tränen auszubrechen.

Er sagt nichts.

Er sitzt da und sagt nichts.

Minuten.

Erst dann sagt er ganz leise:

„Was willst du, soll ich jetzt machen?“

Ist das sein ernst?

Er will von mir wissen, was er machen soll?

Wie könnte ich das entscheiden?

Als ich zu ihm aufblicke sehe ich, dass er es ernst meint.

Egal, was ich sagen würde, er würde es machen.

Sein Blick erschreckt mich so sehr, dass ich sofort den Kopf schüttle und meine Hand auf seine lege.

„Nichts. M-mach nichts.“

Er verengt die Augen für einen Bruchteil einer Sekunde. Dann schüttelt er den Kopf.

„Nachdem, was du mir gesagt hast, willst du tatsächlich, dass ich nichts mache?“

„Ich w-wollte mit d-d-dir reden. Und-d-das hab i-ich getan. D-danke.“

Erwidere ich sofort, ohne über meine Worte nachzudenken.

Beruhige dich, um Himmels Willen.

„Du musst es wirklich nur sagen.“

Sanji, was willst du machen?!

„Nein! Und jetzt hör auf damit!“

Er kocht vor Wut.

Und das schlimmste ist, dass er die Wahrheit sagt.

Was hab ich da nur angerichtet?

„Hör auf damit und vergiss einfach, was ich dir erzählt habe.“

Er würde jetzt wirklich alles für mich machen. Vergessen gehört aber nicht dazu.

Er sieht mich an und ich weiß, dass alles ein Nachspiel haben wird. Nur nicht heute.

Nur nicht jetzt. Und schon gar nicht bald.

„Mach mir nicht mehr Sorgen, als ich schon habe, okay?“

Bei meinen Worten verändert sich sein Blick. Er wird weicher. Irgendwann nickt er, seufzt leise und erhebt sich dann.

Ich muss aufpassen, dass ich nicht zur Seite kippe. Ich habe mich die ganze Zeit an ihn gelehnt. Erst jetzt fällt es mir auf, wo er weg geht.

Ohne ein weiteres Wort nimmt er das Tablett vom Nachttisch und legt es auf meinen Schoß.

Ein kleines Frühstück.

Zwei Brötchen, Milch, Käse und Leberwurst.

Von allem das, was ich am liebsten esse.

Ach, Sanji.

Auch, wenn ich essen sollte, habe ich gar keinen Hunger.

Nicht, nachdem was passiert ist.

„Bist du mir böse, wenn ich nichts esse?“, frage ich leise, wage es aber nicht aufzublicken.

„Natürlich nicht. Ich lass es dir aber trotzdem hier.“

Seine Stimme ist viel härter, als ich es gewohnt bin.

Er kann nicht verheimlichen, dass er wütend ist.

Ich hoffe nur, dass er auf mich hört.

Mach nichts, Sanji. Ihr seid doch Freunde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sarahdsteinmann
2013-05-11T19:22:07+00:00 11.05.2013 21:22
öhhhhhhhm wow oweh mir fehlen die worte wie immer super geschrieben unglaublich lebendig und traurig himmel ich hoffe da kommt nochmal was von ruffy *ich mag deinen Ruffy irgendwie sehr *
ich warte darauf wie es weiter geht
lg sarah


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