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Loving You Is Killing Me 2

Liebe? Aber klar doch!
von

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… eine tolle Krankheit

Ich sterbe...

Mir geht es nicht gut, alles tut weh, meine Nase läuft mir davon, meine Stirn glüht und mir ist total kalt und das im Sommer!

Sommergrippe, welcher Idiot kommt denn auf so eine blöde Idee?

Im Sommer sollte man nicht krank sein und doch hat es mich erwischt. Womit habe ich das nur verdient?! Das ist so was von unfair!

Wo ich gestern noch mit Pete zusammen war, lief doch alles prima und jetzt bin ich hier am dahin vegetieren und bemitleide mich selbst.

Ob Pete mich gesund pflegt? So wie in Manga und Büchern, wo ein flottes Bienchen dem kranken Wurm ein paar heiße Stunden beschert?

Ich muss zugeben, dass es schon ein bisschen erotisch wäre, wenn Pete sich nackt neben mich legen würde und mich ein wenig verwöhnt, aber das ist Wunschdenken. So etwas macht er nicht, glaube ich zumindest.

Das Gespräch von gestern geht mir auch immer wieder durch den Kopf. Pete ist unzufrieden mit uns beiden, aber was soll ich machen, damit er sich wohl fühlt? Ich gehe doch schon auf ihn ein. Was erwartet er denn noch von mir?

Ich kann verstehen, dass er mehr Zeit mit mir verbringen will, aber da muss doch mehr an der Sache dran sein. Liegt es wirklich daran, dass ich noch keinen Sex mit ihm haben will? Hey, immerhin muss ich herhalten und das finde ich mehr als ungerecht!

Ich will nicht die Frau sein!

Es klingelt an der Tür und sofort setzen sich meine grauen Gehirnzellen in Bewegung. Wer kann das jetzt sein? Um diese Uhrzeit? Der Postbote, Sarah, Pete? Haben sie die Schule geschwänzt? Zu Tränen gerührt setze ich mich im Bett auf und augenblicklich wird mir schwindlig. Das war dann wohl doch keine so gute Idee.

Soll ich einfach liegen bleiben? Ich meine, wenn es wichtig ist, kommt er oder sie schon noch wieder.

Ich schüttele den Kopf und sofort setzt der Schwindel wieder ein. Stöhnend halte ich meine Hand an die heiße Stirn und streiche mir die Haare aus dem Gesicht, die mehr als unangenehm daran kleben.

Es klingelt erneut. Fröstelnd ziehe ich die Bettdecke um mich herum fester und stehe langsam auf. Als mir schwarz vor Augen wird, atme ich tief durch und halte inne. Scheint wohl doch etwas ernster zu sein, als ich angenommen habe.

Energisch stehe ich auf und gehe durch mein Zimmer. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit.

Ein drittes Mal klingelt es. „Ja, ich komme doch schon! Bin auf dem Weg!“, meckere ich ungehalten und bleibe bei der Treppe stehen.

Vielleicht sollte ich die runter robben? Ich greife nach dem Treppengeländer und halte mich eisern fest, gehe eine Stufe nach der anderen langsam herunter und atme erleichtert auf als ich auch die letzte Stufe gemeistert habe.

„Level 2!“, murmele ich und sehe zur Tür. Ich greife nach dem Türknauf und öffne.

„Morgen! Ich habe im Lehrerzimmer gehört, dass du krank bist!“

„Woher weißt du wo ich wohne?“, frage ich Jörg verwirrt.

Jörg zuckt die Schultern und grinst mich breit an. Er hält eine Plastiktüte hoch und wedelt damit leicht herum. Mein Blick folgt der Tüte und wieder wird mir schwindlig. Ich sinke zu Boden und halte mich an der Tür fest.

„Hoppla!“, stellt Jörg überrascht fest und geht vor mir in die Hocke. „Alles okay? Ist dir schlecht?“

Ich schüttele den Kopf, nur leicht angedeutet und sehe zu ihm auf. „So krank war ich schon lange nicht mehr...“, bringe ich mühsam hervor und wünsche mich einfach nur noch zurück in mein Bett.

„Sind deine Eltern da?“, fragt Jörg mich und sieht an mir vorbei ins Innere der Wohnung.

„Nein, sie wissen nicht mal das ich heute Zuhause geblieben bin. Es würde sie auch nicht interessieren.“

Jörg seufzt und kriecht näher an mich heran. „Gut, dann geht’s erst mal zurück ins Bett mit dir.“

Er greift mir unter die Arme und zieht mich hoch. Mühsam stehe ich auf und halte mich an ihm fest. Geknickt stelle ich fest, dass der Kerl vor mir wärmer ist als meine Bettdecke.

„Vielleicht sollte ich mich auf die Heizung legen?“, witzele ich und grinse Jörg an. Der lächelt und zieht mich noch näher an sich heran, ehe er mich mit sich zieht und die Haustür mit dem Fuß zu tritt.

„Wo lang?“, fragt er. Ich zeige mit der Hand die Treppe hinauf und gemeinsam erklimmen wir langsam die Stufen.

Müde lasse ich mich in mein Zimmer manövrieren und von Jörg ins Bett legen. Er deckt mich zu und sofort verstecke ich mich unter der Bettdecke.

„Ich habe ein paar Medikamente mitgebracht. Moment, ich hole kurz die Tüte hoch!“, erklärt er und verschwindet aus meinem Zimmer.

Schlotternd liege ich in meinem Bett und schlinge die Arme um meinen Oberkörper.

Ich höre Schritte und wie Jörg wieder in mein Zimmer kommt. Er setzt sich zu mir aufs Bett und ich spüre wie seine Hand unter die Decke gleitet und meine Stirn befühlt. Es ist angenehm warm.

Kurz darauf steckt er mir einfach ein Fieberthermometer in den Mund und ich höre etwas knistern. Holt er Tabletten aus einer Packung oder was macht der Kerl da hinter mir?

Ich drehe mich auf die Seite, schaue zu ihm und sehe, dass ich nicht falsch gelegen habe. Jörg nimmt mir das Thermometer aus dem Mund und hält mir eine Tablette sowie eine Flasche Wasser vor die Nase.

„Damit du wieder fit wirst!“, meint er lächelnd und widerwillig schlucke ich die Tablette mit dem Wasser herunter.

Ich lege mich ächzend zurück ins Kissen und schließe die Augen. „Wieso kümmerst du dich eigentlich um mich? Ich meine, du kennst mich gerade mal einen Tag lang oder so...“

Ich sehe zu Jörg auf, der nur die Schultern zuckt und lächelt. „Ich mag dich, außerdem hätte ich dir heute Nachhilfe geben sollen.“

Sehr plausibel klingt das alles irgendwie nicht. Ich seufze und sehe ihn an. Ich werde nicht schlau aus diesem Jungen, der immerzu nur lächelt. Wie soll man hinter so eine Fassade gelangen?

„Willst du mein Freund sein?“, frage ich ihn frei heraus. „Wir verstehen uns prima und ehrlich gesagt habe ich nicht allzu viele Freunde...“, gestehe ich ihm notgedrungen.

Jörg strahlt mich förmlich an. „Klar! Ja, auf jeden Fall! Gerne!“

Ich lächele leicht und lasse es zu, dass er mir die Haare aus dem Gesicht streicht, als seine Hand aber plötzlich tiefer wandert und über meinen Hals gleitet, zucke ich kurz zusammen.

„Du bist ganz verschwitzt, ist besser, wenn du dir frische Klamotten anziehst. Soll ich dich waschen?“, fragt Jörg und zieht mir einfach die Decke weg, nicht dass die sonderlich brauchbar wäre im Moment. Das blöde Teil wärmt kein Stück!

Ich sehe stirnrunzelnd zu, wie Jörg mein Hemd aufknöpft und halte seinem Blick stand. „Wer trägt denn heutzutage noch Pyjama? Schläfst du nicht in Boxershorts? Es ist doch Sommer!“, meint Jörg und schüttelt den Kopf.

Na, hör mal! Ich kann doch wohl tragen was ich will! Das hat mir keiner vorzuschreiben, was ich anziehen soll oder was mir steht! Außerdem würde ich lediglich in Boxershorts elendig erfrieren!

„Ich mag es halt so...“, murre ich und sehe auf seine Hände. Wieso wirkt es nur so frivol, wenn er einen Knopf nach dem anderen öffnet?

Jörg zieht mir das Hemd über die Schultern und schwerfällig hebe ich meinen Oberkörper an, damit er es mir leichter ausziehen kann. Jörg beugt sich über mich und streift mir das Hemd langsam über die Schultern. Oder kommt es mir nur so langsam vor?

„Mir ist kalt...“, stelle ich fröstelnd fest und schlinge erneut die Arme um meinen Körper.

Jörg lächelt und streicht mir kurz mit der Hand über die Stirn. „Gleich wird’s besser.“

Er greift nach meiner Hose und zieht am Gummiband.

Was wird das hier eigentlich? Ich meine, der einzige Junge, der mich bisher ausziehen durfte ist Pete!

Willenlos sehe ich zu, wie Jörg mir die Hose über die Beine zieht und ich so nur noch in engen Boxershorts vor ihm liege. Sein Blick verharrt kurz zwischen meinen Beinen und so langsam bin mir nicht mehr so sicher, ob es eine kluge Idee gewesen ist, ihn hereinzulassen.

„Jörg, mir ist kalt!“, meckere ich ungehalten. Er sieht zu mir und nickt grinsend, nicht ohne mit seiner Hand meinen Oberschenkel zu streifen. Das ist doch volle Absicht! Der Kerl kämpft mit unfairen Mitteln!

Der ist auch nicht besser als Pete! Alle wollen sie mir meine Jungfräulichkeit stehlen! Na ja, zumindest das was noch davon vorhanden ist. Sex mit Mädchen habe ich immerhin schon gehabt.

„Wo sind deine Klamotten?“, fragt Jörg mich und sieht sich im Zimmer um.

„Im Schrank.“ Wo sonst?

Jörg durchwühlt meinen Kleiderschrank und frierend muss ich ausharren, bis er endlich wieder mit Klamotten beladen zu mir kommt.

„Die solltest du auch ausziehen. Ich meine, wenn du schon am Schwitzen bist, sollte ich dich ein wenig waschen, dann geht es dir gleich besser.“, meint Jörg und greift nach meiner Boxershorts.

Ist der Kerl noch ganz bei Trost?!

„Spinnst du?!“, keife ich ihn an und greife nun selber nach meiner Boxershorts. Ich bin nicht scharf darauf ihm meine intimsten Stellen zu zeigen.

„Was stellst du dich so an? Wir sind beide Kerle! Zier dich nicht so! Du bist wie ein Mädchen!“, meint Jörg ungehalten.

Okay. Das hat gesessen!

Finster sehe ich ihn an. Pete darf das ja noch zu mir sagen, aber dieser Kerl...

Und da fliegt sie dahin, meine Boxershorts. Einen Moment passt man mal nicht auf und schon liegt man geschwächt und entblößt vor einem wildfremden Jungen voller Hormone und Spermien und fühlt sich mehr als nur ausgeliefert.

Entsetzt sehe ich wie Jörg mir ungeniert auf den Penis starrt. „Wa-was glotzt du so?!“ Ich ziehe die Beine an und greife blindlings nach der Bettdecke. Würde ich mich nicht so schwach fühlen, würde ich dem Kerl jetzt eine reinhauen und ihn aus meinem Haus werfen!

„Netter Anblick!“, meint Jörg und schiebt meine Beine auseinander.

„Du Arsch!“, brülle ich so laut ich kann.

Jörg grinst nur und beugt sich vor. „Soll ich dir einen blasen?“, fragt er mich und leckt sich anzüglich über die Lippen.

Wow! So etwas hat Pete mich nie gefragt. Der schreitet immer gleich zur Tat.

Ich schlucke und lächele ihn grimmig an, mit Schwung ziehe ich die Bettdecke über mich. Puh, gerettet!

Jörg zieht einen Schmollmund und als ich seine Hand unter der Decke spüre, wird mir komisch zumute. Wie kann der Kerl mich einfach anfassen? Wieso fühlt es sich überhaupt so gut an?

Ich stöhne unwillkürlich und presse sofort meine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Soweit kommt's noch! Ich bin krank und der Kerl vergeht sich an mir!

Jörg hebt die Decke an und krabbelt darunter, legt sich auf mich und sieht mich an. „Du gefällst mir und ich will dich. Ich habe immer bekommen, was ich will und das wird auch bei dir nicht anders sein.“

Mir läuft es eiskalt über den Rücken. „Ich habe schon einen Freund!“

„Die Brillenschlange? Ach komm! Der bringt's doch nun wirklich nicht!“, meint Jörg und greift mir zwischen die Beine.

Ich schnappe empört nach Luft, drücke mit meinen Händen gegen Jörg's Brustkorb und versuche ihn wegzuschieben.

„Ich bin echt gut!“, flüstert er mir mit seinem heißem Atem in die Ohren und empfindlich wie ich bin, zucke ich zusammen, spüre die Gänsehaut am Hals und keuche leise.

Es klingelt plötzlich, so dass wir beide zusammen fahren. Jörg scheint einen Moment zu überlegen, ob er es einfach ignorieren soll. Er scheint sich lieber an mir austoben zu wollen.

„Ich komme ein anderes Mal darauf zurück.“

Entgeistert sehe ich ihn an. „Träum weiter!“, murre ich und atme erleichtert auf, als Jörg sich aufsetzt und vom Bett steigt.

Mit den Händen fahre ich mir durch das Gesicht und kann noch immer nicht fassen, was hier gerade passiert ist. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Ich habe mich kaum gewehrt und irgendwie... Scheiße, es hat mir gefallen wie er mich angefasst hat!

Ich sehe zur Seite, höre unten mehrere Stimmen und versuche mir hastig die Boxershorts wieder anzuziehen.

Mehrere Leute trampeln die Treppe hoch und mehr als erleichtert sehe ich Sarah und Pete ins Zimmer kommen.

„Hey! Wir wollten mal nach dem kranken Kücken sehen!“, begrüßt mich Pete und gerade jetzt könnte ich ihm glatt um den Hals fallen, was ich auch demonstrativ tue und Jörg, über Pete's Schulter hinweg, warnend ansehe.

„Was? So schlimm?“, fragt Pete belustigt, aber ich kann heraushören, dass er sich über die Umarmung freut. Wenn der wüsste, wie froh ich gerade bin!

Ich halte mich an ihm fest und habe nicht vor ihn so schnell wieder loszulassen.

Sarah macht sich neben mir auf dem Bett breit und öffnet ihren Rucksack. Für einen Krankenbesuch hat sie mal wieder die wichtigsten Dinge dabei. Magazine, Chips und Cappuccino.

„Damit du uns nicht vor die Hunde gehst!“, meint sie und füttert mich mit Chips.

Pete küsst mich sanft auf den Hals und befühlt meine Stirn. „Du glühst!“, stellt er fest und drückt mich zurück ins Bett. Er hebt die Decke an und betrachtet mich. „Deine Boxershorts ist falsch herum.“

Mir entgleisen die Gesichtszüge. „Da-das ist nur, weil...!“

Pete sieht mich herausfordernd an. Was soll ich denn sagen? Das ich eben beinahe verführt worden bin? Das neben ihm sein Rivale steht? Das Jörg mich begrapscht hat und es mir gefallen hat?

Ich halte also lieber meinen Mund und erwidere Pete's Blick.

Der mustert mich prüfend und steht auf. „Du bist ganz verschwitzt, ich hole mal ein paar Tücher und Wasser.“

Ich nicke und sehe zu, wie er aus dem Zimmer verschwindet und Jörg sich lächelnd aufs Bett setzt. Der Kerl würde ihm bestimmt alles erzählen! Jetzt hat er mich auch noch in der Hand und er weiß es!

Pete kommt zurück und setzt sich wieder neben mich. Er setzt einen Eimer mit Wasser ab und irgendwie ist es mir schon ein wenig unangenehm, dass mir jetzt alle zusehen können.

Pete taucht einen Lappen ins Wasser, wringt ihn aus und beginnt damit, mich abzureiben. Ich würde diese Prozedur glatt genießen, würden nicht vier Augen zu viel zusehen.

„Ich habe ihm frische Kleidung heraus gelegt!“, meint Jörg und Pete sieht zu ihm, schaut wieder zu mir und zieht eine Augenbraue nach oben.

„E-es ist nicht...“, stottere ich hastig und hebe abwehrend meine Hände.

Pete seufzt und greift nach den Klamotten, doch im selben Moment tut Jörg es ihm gleich und einen Augenblick lang starren die beiden sich an. Sie beginnen im gleichen Moment zu ziehen und irritiert sehe ich von einem zum anderen.

„Was soll das? Lass los?!“, murrt Pete, doch den Gefallen tut Jörg ihm nicht.

„Keine Sorge, ich werde ihm schon beim Anziehen helfen!“, meint Jörg und wirft mir einen wissenden Seitenblick zu. Oha, hat der Kerl vor, doch zu plaudern oder was soll dieser Blick bedeuten?

Beide Jungs zerren unnachgiebig an den Klamotten, die das wohl nicht mehr allzu lange mitmachen werden. Wenn ich nicht dazwischen gehe, gibt’s gleich Mord und Totschlag!

„Das übernehme dann wohl ich!“, mischt sich plötzlich Sarah ein und sieht die Jungs mit einem Blick an, der keinen Widerspruch duldet. Sofort lassen sie den Stoff los und sehen ziemlich angepisst aus.

Wer kann es ihnen auch verübeln?

„Los, raus hier!“, meint Sarah und scheucht Pete und Jörg aus dem Zimmer. Oha, ich ahne schon, was auf mich zukommt.

Sarah schließt die Tür und sieht mich auffordernd an. „Habt ihr was gemacht?“, fragt sie mich ohne lange zu überlegen.

„Was meinst du?“, frage ich sie scheinheilig.

„Jörg und du? Habt ihr was miteinander?“

Heftig schüttele ich den Kopf. „Ich bin doch mit Pete zusammen!“, erwidere ich.

„Hm...“

„Was ist?“, frage ich nun meinerseits.

„Hätte ja sein können...“, meint sie vage.

„Was hätte sein können? Glaubst du, ich lasse mich auf Jörg ein?“

Sarah schüttelt den Kopf. „Man merkt aber, dass beide was von dir wollen und zweigleisig zu fahren, könnte ins Auge gehen.“

Heftig schüttele ich den Kopf, muss aber im nächsten Moment inne halten, weil mir schwarz vor Augen wird.

„Er hat damit angefangen! Ich wollte es ja gar nicht!“, versuche ich zu erklären.

„Dann pass' besser auf.“

Sarah greift nach meiner Hose und hilft mir beim Anziehen. „Kannst du sie wegschicken? Ich will einfach nur schlafen.“ Bittend sehe ich Sarah an, die daraufhin nickt und das Zimmer verlässt.

Ich sehe auf, als die Tür sich kurz darauf wieder öffnet. Pete steckt seinen Kopf herein. Mir wird bei seinem Anblick ein wenig mulmig zumute.

Er kommt zu mir und setzt sich auf das Bett. „Gute Besserung.“ Ich lächele leicht und greife nach seinem Handgelenk. „Kriege ich keinen Abschiedskuss?“

Pete grinst und beugt sich vor. „Wehe, du steckst mich an!“, flüstert er und überbrückt die letzten Zentimeter, küsst mich sanft und wuschelt mir kurz durch die Haare. „Vergiss nicht viel zu trinken und etwas zu essen. Bis morgen!“

Ich nicke und sehe ihm hinterher. Wäre schön, wenn er bleiben würde, aber das sind mir momentan einfach zu viele Leute im Haus und im Augenblick ist es mir lieber, wenn nur Sarah hier bei mir bleibt.

Die kommt nach ein paar sehr langen Minuten wieder ins Zimmer und stellt drei Tassen auf den Beistelltisch. „Wieso drei Tassen?“, frage ich sie und hebe den Kopf an.

„Cappuccino und eine Tomatensuppe im Schnellverfahren.“ Sie sieht mich zufrieden an und wirft einen kurzen Blick auf die Tüte, die Jörg mitgebracht hat. Sarah setzt sich damit zu mir aufs Bett und wühlt interessiert darin herum. „Was will er denn damit?“, fragt sie nach einigen Sekunden und hält zwei Kondome vor meine Nase.

Ich schlucke überrascht. „Äh, na ja, was man wohl so damit macht oder nicht...?“

Sarah runzelt die Stirn. „Pass bloß auf! Der ist mir nicht ganz geheuer!“, murrt sie und steckt die Kondome zurück in die Tüte.

Ich greife nach den Chips und schiebe mir ein paar davon in den Mund. Wirklich komisch, dass gerade die ungesunden Sachen mich schneller wieder auf die Beine bringen, als wenn ich jetzt etwas gesundes zu mir nehmen müsste.

Ich lächele leicht vor mich hin und sehe dann Sarah einen Moment lang an. „Was ist?“, will sie wissen.

„Ich glaube, ich stecke irgendwie in der Klemme!“, gestehe ich ihr.

Sarah beugt sich vor und greift in die Chipstüte. „Wem sagst du das. Und? Was hast du vor?“

Ich zucke mit den Schultern und seufze. „Wenn ich das nur wüsste...“

„Jedenfalls hat Peter einen Rivalen und ich denke nicht, dass er dich kampflos aufgeben wird, dafür liebt er dich zu sehr!“

Ich nicke bedächtig.

Ich, der eigentlich mit Jungs nichts am Hut hat, stehe plötzlich zwischen zwei Jungen, die wie Hähne um eine Henne kämpfen! Wieso nur, bin ich dauernd das Weib?

Wäre irgendwie cooler, wenn ich um Pete kämpfen müsste, als er um mich...

„Jörg ist aber auch ziemlich starrsinnig. Ich denke, der wird uns noch eine Menge Ärger machen. Er meinte vorhin zu mir, er bekommt immer was er will.“

Sarah legt den Kopf schief und lässt sich dann rücklings aufs Bett fallen, landet mit dem Rücken direkt auf meinen Beinen und gibt einen Laut von sich, der mir sagt, dass das nicht sehr gemütlich zu sein scheint.

„Als hätte ich zurzeit nicht schon genug Stress...“, brumme ich und verschränke die Arme hinter dem Kopf.

„Meinst du deine Eltern?“, fragt Sarah mich.

„Ja, auch die Schule und die beiden Kampfhunde!“ Ich stöhne genervt und schließe einen Moment die Augen.

„Am liebsten würde ich mich jetzt bei Josef im Laden verkriechen...“, murmele ich leise.

„Josef hat es dir irgendwie angetan oder?“, fragt Sarah und ich höre den amüsierten Unterton in ihrer Stimme heraus. Will sie damit andeuten...?

„Falls du meinst, ich stehe auf ihn, dann nein! Er ist mehr wie... wie ein älterer Bruder oder Ratgeber. Bruder und Vater in einem? Ach, ich weiß auch nicht. Ich mag ihn halt sehr gern. Aber mehr auch nicht. Ich bin in seinen Bruder verliebt und das wird sich auch nicht ändern.“

„Hm, wenn du meinst...“, erwidert Sarah.

„Wieso? Würde es dir gefallen, wenn mehr zwischen mir und Josef ist?“, frage ich sie grinsend und öffne wieder meine Augen.

Sarah lacht. „Nee, bloß nicht! Du und Pete, ihr seid das süßere Paar!“

„Ja, er ist echt süß! Und er kann so geil küssen!“, schwärme ich lachend.

Sarah boxt mir in die Seite. „Hey, mach mich nicht eifersüchtig!“

„Keine Sorge, dir würde ich doch nie fremd gehen!“, erwidere ich amüsiert und starre an die Decke. Ich atme tief durch und schließe meine Augen wieder.

„Den Sommer habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. Ich meine, ich wollte meinen Spaß haben, was unternehmen, stattdessen falle ich vielleicht durch, meine Eltern stehen kurz davor sich zu trennen und wenn ich nicht aufpasse werde ich von einem dahergelaufenem Nachhilfelehrer flachgelegt.“ Leise seufze ich.

„Na ja, zumindest wird es kein langweiliger Sommer!“, meint Sarah sarkastisch.

Ich sehe sie einen Moment schmunzelnd an, bevor wir beide loslachen.

„Langweilig wird es wirklich nicht!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2013-05-02T17:40:26+00:00 02.05.2013 19:40
Oh mein Gott ich meine what o.Ô Jörg ist argh! so cool :D
Ja hört sich jetzt bestimmt komisch an, aber irgendwie find ich diese Wendung ganz lustig...
leider ist es nicht so lustig das Ewan das alles irgendwie gefallen hat D: Er sollte sich schämen!
Aber irgendwie kann er einem auch echt leid tun nun sitzt er zwischen den Fronten das ist bestimmt nicht so geil und ahh ich fühle mit ihm :D
ICh hoffe wirklich das Jörg es nicht schafft einen Keil zwischen Pete und Ewan zu treiben, die beiden sind so süß :3
Du machst das echt toll :)
Schreib bitte schnell weiter ich möchte wissen wie es weiter geht :D
LG Kira

Antwort von:  Shunya
02.05.2013 23:40
abgemeldet
Oh, die erste die gefallen an Jörg findet. Das kann ja interessant werden. ;D
Ja, mal sehen, wie es mit den Dreien weitergeht. Jörg lässt Ewan und Pete sicher nicht ganz so schnell in Ruhe. XD lol
Danke für deinen Kommi, ich gebe mir Mühe, damit das neue Kapitel bis Samstag fertig ist. OuO
Von:  Sharon
2013-04-29T11:17:34+00:00 29.04.2013 13:17
Das mit Jörg ist ech eine interessante Wendung.
Wie immer ist dein Schreibstil perfekt und du bist echt flott! Mein Respekt:)
lg Sharon
Antwort von:  Shunya
29.04.2013 15:56
Sharon
Schön, dass dir die Idee mit Jörg gefällt. :D
Awww~ danke für das Lob. O////O
Von:  Medieval
2013-04-28T17:08:27+00:00 28.04.2013 19:08
Super Kapi ^^
Das wird ja richtig spannend mit Jörg :)
Freu mich schon auf das nächste Kapi :D
Antwort von:  Shunya
28.04.2013 19:27
Medieval
Hui, freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefällt. :D
Jörg bringt noch ordentlich Chaos mit sich. ;3
Von:  Midnight
2013-04-28T15:00:42+00:00 28.04.2013 17:00
Awwww, du bist ja echt fix, das toppt gerade echt keiner!
Ich bin wieder mal begeistert.
Das Pete jetzt einen Rivalen hat ist doch echt interessant.
Im übrigen habe ich immer gedacht, das Ewan einmal der Aktive sein wird. Das was hier so passiert ist mal gar nicht so typisch Klischee mäßig. XD Aber vielleicht dreht er den Spieß ja noch um?
Das ist so spannend!
Ich sag nur "Ewan, lass dich nicht von einem Typen mit dem Namen 'Jörg' flachlegen, der Name ist nämlich gar nicht niedlich XD
Pete ist nämlich um einiges niedlicher und so wunderbar speziell. Ich mag Pete!
Also dann mal ran an die Pantoffeln, werde gesund und lege los!
Auf in den Kampf!

Schreibe bald weiter ich sterbe schon jetzt vor Sehnsucht.
Als ich deine ENS bekam hatte ich das Kapitel schon halb verschlungen, inhaliert!
Du kannst so schön schreiben! Mach weiter so!
Antwort von:  Shunya
28.04.2013 17:47
Midnight
Dankeeeeeeeee~ OuO Ja, momentan habe ich genug Zeit, die muss ich zum Schreiben nutzen. XD lol
Jaha~ ich hatte mir erst überlegt, dass Ewan einen Rivalen kriegt, aber da er sich ja noch nicht so richtig zu Pete hingezogen fühlt, fand ich den Gedanken ganz interessant, wie Pete damit umgehen würde, wenn er einen Nebenbuhler hat. ;D
Gäbe es einen Jungen, der sich für Pete interessiert, fürchte ich, würde Ewan ziemlich schnell aufgeben. Er gehört nicht so zu den Kämpfertypen. XD lol
Das Spiel mit den Klischees gefällt mir eigentlich ganz gut, ich finde es toll, wenn es mal nicht so abläuft, wie man es sonst eigentlich immer erwartet. Überraschungen sind immer gut. :3
Hahaha~ wer schon Jörg heißt, mit dem kann was nicht stimmen. ;P
Hui, du bist ja schneller als die Ensen. Find ich gut! X3
Danke, danke, danke. *///*


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