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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

Sorry, das es so lange gedauert hat aber jetzt geht`s weiter. Komplett anzeigen

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Kapitel 11

Das Auftauchen unzähliger Todesser in der Winkelgasse sorgte für Panik, die einkaufenden Zauberer und Hexen suchten ihr Heil in der Flucht doch keiner der Todesser setzte zur Verfolgung an. Alle Blicke lagen auf ihrem Lord, der als Einziger ohne Maske unterwegs war und dieser deutete wortlos auf das große, glänzende Bronzetor der Zauberbank. Sofort kam Bewegung in die Reihen der Todesser, alle mit gezogenen Zauberstäben während Voldemort den Zauberstab gen Himmel hielt und zischte, „Morsmordre.“

Sofort erschien das Dunkle Mal am Himmel, die Schlange wand sich wütend aus dem Mund des Totenschädels und drückte seine Stimmung aus. Es ging ihm gegen den Strich, dass Harry nicht hier war sondern zum St. Mungos gegangen war. Doch wie fast immer hatte er gegen den Starrkopf seines Mannes verloren.

„Es geht ihm gut, er hat genug Leute dabei und die Auroren werden es sich zwei Mal überlegen ob sie mitten in Muggellondon einen Zauberkampf anfangen wollen“, schnarrte eine Stimme neben ihm.

„Wieso bist du nicht bei ihm? Du bist sein Vater.“

„Und du sein Mann und wir sind Beide hier weil Harry es so wollte. Er hat genug Schutz also können wir uns auf unsere Sachen konzentrieren“, gab Severus zurück, die schwarzen Augen blitzten hinter der Silbermaske amüsiert auf, „außerdem gibt er mir ein Zeichen wenn er Probleme hat.“

„Wie?“

Severus zog den linken Ärmel hoch und enthüllte das Dunkle Mal doch es sah anders aus als Voldemort es in Erinnerung hatte. Eine zweite Schlange schlängelte sich um den Totenschädel, verflocht sich mit seiner Eigenen bis zu den zwei nebeneinander liegenden Köpfen.

„Was ist das?“, fragte Voldemort überrascht.

„Ein gemeinsames Mal. Von dir und deinem Mann“, erklärte Severus.

„Wann?“

„Einen Tag nachdem Tali entführt wurde, er will Sicherheit.“

„Wer noch?“

„Wie kommst du auf die Idee, dass noch mehr Todesser so ein Mal tragen?“

„Weil ich euch kenne. Also?“

„Charlie, Fenrir, einige Werwölfe, Regulus“, sagte Severus.

Voldemort schüttelte nur leicht den Kopf und knurrte, „warum? Harry kann die Todesser auch über das Dunkle Mal rufen.“

„Aber sich ihnen nicht mitteilen, das kann er nur durch sein Mal.“

„Mein Lord?“, fragte plötzlich eine Stimme neben ihnen.

Sowohl Voldemort wie auch Severus drehten sich rum und sahen in sturmgraue Augen, die sie fragend und leicht spöttisch ansahen.

„Mein Lord, verzeiht meine Störung aber könntet ihr eure Privatgespräche vielleicht auf später verschieben? Wir hätten hier noch etwas zu erledigen“, schnarrte Lucius.

„Ausnahmsweise. Severus, bitte.“

Der Tränkemeister neigte leicht spöttisch den Kopf bevor er Lucius kurzerhand umdrehte und auf die Zauberbank zuschob. „Dann wollen wir mal“, sagte er mit einem Grinsen, das man zwar hinter der Maske nicht sehen konnte aber seine Augen verrieten ihn.

„So langsam machst du mir Angst, Sev.“

„Warum?“

„Weil du der Blutsbruder unseres Lords bist und dich auch so benimmst.“

Severus schüttelte mit dem Kopf und meinte, „du missverstehst da was. Voldemort ist der Mann meines Sohnes und durch die Blutsbrüderschaft ein Teil meiner Familie.“

Lucius blieb kurz stehen, sein Blick suchte den Blick aus schwarzen Augen bevor er sagte, „und für deine Familie würdest du einfach alles tun.“ Stumm nickte Severus, sein ältester Freund neigte leicht den Kopf und deutete dann auf Gringotts, „lass uns die Kobolde von der richtigen Seite überzeugen.“
 

Zeitgleich tauchten in Muggellondon knapp zwei Dutzend Zauberer auf, alle gekleidet in normale Muggelsachen, nichts an ihnen deutete darauf hin, dass sie gleich eines der größten magischen Krankenhäuser abriegeln wollten.

„Fertig?“, fragte Harry leise, sein Blick glitt über die Fassade auf der anderen Straßenseite.

Ein altes Kaufhaus, dessen Schaufenster mit Plakaten, Graffiti und Pappe verhängt waren, überall stand, dass im Moment aufwändige Renovierungsarbeiten liefen. Doch diese Vorsichtsmaßnahmen war kaum notwendig denn ein Zauber sorgte dafür, dass die Muggel einfach an dem Gebäude vorbei liefen.

„Natürlich. Wollen wir beginnen?“, fragte Remus neben ihm.

Harry nickte nur und überquerte die Straße, nachdem er sich versichert hatte, dass sie frei war. Seine Anhänger und die wenigen Todesser, die er dabei hatte, folgten ihm.
 

Hinter der Fassade des alten Kaufhauses kam ein modisches Krankenhaus zum Vorschein, eine helle, freundliche Eingangshalle empfing sie, zusammen mit einer sehr überrascht aussehenden jungen Krankenschwester. Diese sah verwirrt zwischen ihnen umher bis ihr Blick auf Harry liegen blieb und ihre Augen sich geschockt weiteten. Er war zwar lange nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht doch er hatte sich äußerlich nicht sehr verändert und natürlich erkannte sie ihn.

„Was wollen Sie hier?“, fragte sie panisch.

„Nichts Schlimmes. Wir besetzen St. Mungos.“

„Das könnt ihr nicht machen, das ist ein Krankenhaus.“

Harry lächelte sie an als noch zwei Gestalten in der Eingangshalle auftauchten.

„Harry, schön, dass du da bist“, sagte einer der Männer.

„Devon, Blaise, schön, hier zu sein. Ist alles vorbereitet?“, fragte Harry lächelnd.

„Natürlich. Sämtliche Stationen sind abgeriegelt und vor den Eingängen stehen Todesser. Die Ärzte und Schwestern auf unserer Seite sind instruiert und sorgen auf den Stationen für Ruhe. Die Kamine sind vom Flohnetz genommen, der Apparierschutz wurde verstärkt“, erklärte Devon ernst.

Harry nickte und wandte sich zu den Männern und Frauen, die ihn begleitet hatten, fast alle hielten eine kleine Phiole in den Händen. „Wir sind soweit, los.“

Wie auf ein Kommando hoben die Angesprochenen die Phiolen an die Lippen und stürzten sie runter, wenige Momente später begannen die Verwandlungen. Insgesamt fünfzehn Werwölfe standen jetzt vor ihm, keiner davon war aus Fenrirs Rudel und so gab es bei ihnen eine kleine Besonderheit. Severus hatte den Trank verändert und einen Zauber mit eingewoben. Das Ergebnis war einfach, die verwandelten Werwölfe griffen einfach alles an was kein Mal trug. Und so wanden sich zwei Werwölfe sofort der Krankenschwester zu, die bis jetzt von einem Todesser in Schach gehalten wurde.

„Nein“, sagte Harry ruhig und ernst, alle Wolfsköpfe wandten sich ihm zu und leises Knurren erfüllte die Luft. „Eure Aufgabe ist es diesen Raum zu bewachen. Remus, du bleibst mit hier.“

„Das wird meinem Alpha nicht gefallen“, warf Remus ein.

„Er wird es akzeptieren. Blaise, wo ist Neville?“

„Bei seinen Eltern. Wir bleiben auch hier wenn du nichts dagegen hast“, sagte Blaise.

„Ich habe nichts dagegen, es war ja so abgemacht. Also, die Werwölfe bleiben hier, Remus hat das Kommando über sie. Devon, du hast das Kommando über die anwesenden Ärzte,“ sagte Harry.

Beide nickten, auch wenn der Werwolf nicht sehr glücklich über diese Entscheidung war bevor Devon fragte, „wie kontaktieren wir dich oder den Lord wenn was ist?“

„Ihr kennt eure Anweisungen also haltet euch einfach daran. Wenn wirklich was ist, schickt einen Patronus. Ich bin in der Winkelgasse.“

„Solltest du nicht hier bleiben?“, fragte Blaise.

„Sollte ich, mach ich aber nicht. Wir haben keine Probleme gehabt und jetzt will ich wissen wie es bei Dad und Voldemort gelaufen ist. Noch Fragen?“ Als alle den Kopf geschüttelt hatten, nickte Harry und meinte, „gut, dann geh ich wieder.“

„Aber nicht alleine. Wir begleiten dich“, knurrte ein Todesser.

„Davon geh ich aus, los Rabastan, gehen wir.“

Die fünf Todessern, die ihm sein Mann an die Seite gestellt hatte, lösten sich von ihren Kameraden und stellten sich an seine Seite, Rabastan legte einen Arm um seine Schultern. „Dann los, kleiner Lord“, grinste er.

„Sehr witzig. Los jetzt.“ Harry sah nochmal fragend in die Runde doch als auch diesmal niemand eine Frage hatte, wandte er sich um und ging auf den Ausgang zu, die Todesser folgten ihm. Remus seufzte leise und sah dann auf die Hand, die sich auf seinen Unterarm gelegt hatte.

„Er ist in guten Händen“, grinste Blaise.

„Ich weiß. Ich mache mir mehr Sorgen um die Zukunft.“

„Wieso? Unsere Seite ist stark.“

Der Werwolf seufzte leise und strich mit den Fingern über die Hand, löste sie dann von seinem Unterarm und sagte, „auch das weiß ich. Deswegen darf ich mir trotzdem Sorgen machen, oder?“

„Natürlich. Wollen wir uns dann unseren Befehlen zuwenden?“

Jetzt grinste Remus und nickte, die verwandelten Werwölfe begaben sich auf ihre Posten doch sie rechneten nicht wirklich mit Gegenwehr. Remus blieb allerdings nochmal stehen und zückte seinen Zauberstab. „Aevum servare.“

Der hellblaue Totenschädel erschien über ihren Köpfen und tauchte die Eingangshalle in ein sehr seltsames Licht. Er wusste, dass das Mal jetzt auch außerhalb von St. Mungo auftauchen würde. Nur für die magische Welt sichtbar, verkündete es, dass der Krieg noch immer tobte.
 

Voldemort ging langsam durch die Eingangshalle von Gringotts, er wunderte sich nicht über die Entwicklung der Dinge denn er hatte nicht angenommen, dass die Kobolde wirklich kämpfen wollten. Sie hatten sich nicht direkt auf auf seine Seite gestellt, sie hatten allerdings gesagt, dass sie auch nicht gegen ihn kämpfen würden und wenn kein Zauberer die Bank betrat, konnten sie sich auch nicht gegen ihn stellen. Seine Anweisungen waren daher einfach, seine Todesser hatten die Bank kurzerhand abgeriegelt und warteten jetzt auf neue Anweisungen. Eine verhüllte Gestalt kam auf ihn zu, schwarze Augen blitzten hinter der Silbermaske auf.

„Wir sind einmal hier, gleich die Winkelgasse?“, fragte Severus.

„Ist bei Harry alles in Ordnung?“, war die Gegenfrage.

„Da ich keine negativen Nachrichten bekommen habe, denke ich ja. Also, was ist mit der Winkelgasse?“ Voldemort zögerte und Severus knurrte, „ihm geht es gut, sonst hätte er oder einer der Anderen sich längst gemeldet. Konzentrier dich auf unsere Aufgabe.“

„Jaja, Giftmischer, schon gut. Ok, wir nehmen die Winkelgasse gleich mit ein, sind wir genug?“

„Knapp zwanzig. Ein paar mehr Todesser wären nicht schlecht“, gab Severus zurück.

Sofort spürte er wie sich sein Mal erwärmte, alle anwesenden Todesser wantden sich zu ihm um und zwei von ihnen kamen auf sie zu.

„Was ist passiert? Ist was mit dem Welpen?“, fragte Fenrir sofort.

„Nein. Meinem Mann geht's gut. Wir nehmen die Winkelgasse mit ein.“

„Nokturngasse?“, fragte Lucius.

„Gehört doch eh schon uns.“

„Welche Hauptziele?“

„Sämtliche Kamine vom Flohnetzwerk nehmen, riegelt die Geschäfte ab wenn sie nicht mit uns kooperieren wollen, die Todesser bleiben in Blickkontakt zueinander und schließt den 'Tropfenden Kessel'“, wies Voldemort die drei Männer an.

Alle drei nickten, Lucius und Fenrir verbeugten sich leicht bevor sie zu den restlichen Todessern gesellten und dort die Anweisungen verteilten. Voldemort sah ihnen kurz nach, er ließ seinen Blick nochmal durch die Halle schweifen bevor er sich der Gruppe von Severus anschloss und gleich die Führung übernahm. Sie würden sich um den 'Tropfenden Kessel' kümmern.
 

Mit mehreren Plopps tauchten Harry und seine Begleiter in der Winkelgasse auf und sahen sich sofort drei gezogenen Zauberstäben gegenüber. Harry hob amüsiert eine Augenbraue denn genau wie sein Mann trug er keine Maske und sofort senkten sich die Stäbe, die Todesser verbeugten sich leicht.

„Wo ist mein Mann?“, fragte Harry, er erkannte die Todesser nicht also mussten sie dem äußeren Kreis angehören. Warum hatte Voldemort sie gerufen? Er wollte doch nur Gringotts einnehmen.

„Scheint als nimmt dein Mann die Winkelgasse gleich mit ein“, kam von Rabastan.

„Scheint so. Wo ist besagter Mann nun?“

„In Gringotts“, warf einer der Todesser ein.

„Danke. Kommt, wir gehen ihn besuchen.“

„Über deinen Besuch wird er sich garantiert freuen aber ob er uns sehen will, bezweifle ich“, raunte Rabastan.

Harry grinste ihn an und meinte, „er tut nur immer so griesgrämig. Eigentlich ist er ein ganz lieber Mensch.“

„Klar und ich bin Merlin.“

Das Grinsen wurde breiter während Harry sich schon auf den Weg zur Zauberbank machte, Rabastan schloss sich ihm an während die anderen vier Todesser sich zu ihren Kollegen gesellten.
 

Severus und Voldemort unterbrachen ihr Gespräch mit Lucius und sahen sich alarmiert an. Kein Wort wurde zwischen ihnen gewechselt als sie sich wie ein Mann umdrehten und aus der Bank eilten, einen sehr verwirrten Lucius zurücklassend, der sich beeilte ihnen zu folgen. Der Grund für den überraschten Aufbruch stand vor den weißen Stufen und grinste sie breit an.

„Was machst du hier?“, donnerte Voldemort sofort los.

„Du solltest im St. Mungos sein, in Sicherheit“, schloss sich Severus an, genauso wütend wie sein Blutsbruder.

Harry verzog überrascht das Gesicht und maulte, „hätte ich gewusst, dass eure Begrüßung so ausfällt, wäre ich nicht gekommen. Das Krankenhaus steht unter unserer Kontrolle also wollte ich mal gucken, was ihr so macht.“

„Harry, das hier ist kein Kindergeburtstag sondern eine sehr ernste Angelegenheit. Da kann man nicht mal eben so gucken. Was wäre gewesen wenn hier der Phönixorden aufgetaucht wäre?“, fragte Voldemort knurrend.

„Dann hätte ich sie bekämpft, genau wie mein Mann, mein Vater und meine Freunde. Ich bin kein kleines Kind mehr also hört auf mich so zu behandeln, mein Lord. Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass das hier eine ernste Sache ist“, gab Harry zurück.

„Dich hätte ein verirrter Fluch treffen können.“

„Euch auch und dennoch seit ihr hier. Mein Lord, ich dachte, ich kämpfe an eurer Seite?“

„Das kannst du gleich beweisen“, mischte sich eine Stimme ein. Alle drehten sich überrascht um und starrten in gelbe Augen, die prüfend über Harry glitten. Erst als der Werwolf sicher war, dass sein Welpe in Ordnung war, wandte er sich an seinen Lord und knurrte, „die Auroren sind soeben in der Winkelgasse eingetroffen. Mindestens ein Dutzend.“

Voldemort lächelte kalt, legte einen Arm um Harrys Schultern und grollte, „dann gehen wir sie gebührend begrüßen. Komm, mein Schatz, du wolltest kämpfen und jetzt hast du die Gelegenheit dazu.“

„Geht doch“, grinste Harry, „darf ich?“

„Was hast du vor?“

„Lasst euch überraschen, mein Lord.“

Voldemort sah ihn noch einen Moment fragend an bevor ein kaltes Grinsen auf seinem Gesicht erschien und er nickte. Sein Mann erwiderte das Grinsen, löste sich von ihm und wandte sich an Fenrir, „wollen wir meinen Mann mal schocken?“ Er sah das breite Grinsen des Werwolfes zwar nicht, konnte es sich aber vorstellen denn die gelben Augen blitzten vergnügt auf.

„Was hast du vor?“, fragte Severus jetzt.

„Lass dich überraschen, Dad. Komm Fenrir, begrüßen wir die Auroren.“

Er hakte sich bei dem Werwolf ein und ließ sich in die Richtung bringen, in der die Auroren aufgetaucht waren. Severus und Voldemort sahen sich etwas fragend an und folgten ihnen dann, sie waren mehr als nur neugierig.
 

Die Auroren hatten noch nicht angegriffen, was vielleicht auch daran lag, dass sie von Todessern umringt waren und diese waren ihnen an Zahl weit überlegen. Doch auch diese griffen nicht an denn einer von ihnen hatte es verboten und kam jetzt auf die Auroren zu. Sofort richteten sich sämtliche Zauberstäbe auf ihn doch er ignorierte sie und zog sowohl Maske wie auch Kapuze runter.

„Charlie!“, keuchte Bill, der der Anführer der Auroren war.

„Hallo, Brüderchen. Wie geht es dir?“

„Verräter.“

Charlie verleierte die Augen und meinte, „das hatten wir schon mal und es ist mir egal. Was wollt ihr hier?“

„Verschwindet aus der Winkelgasse“, knurrte Bill doch Charlie schüttelte sofort den Kopf, „nein, meine Lords verbieten es.“

„Du bist ein elender Verräter und wirst der Erste sein, der nach Askaban geht.“

„Das glaube ich kaum, keiner von uns geht nach Askaban“, mischte sich eine Stimme ein.

Alle Blicke wandten sich um, Harry lächelte sie lieb an und löste sich von Fenrir. Bills Blick verfinsterte sich noch weiter.

„Verschwindet von hier, ihr habt hier nichts zu suchen“, knurrte er.

„Wir sind euch Zahlenmäßig weit überlegen, warum sollten wir gehen?“, fragte Harry, immer noch mit einem lieben Lächeln.

„Der Phönixorden kommt bald.“

„Das glaube ich kaum, ich glaube eher, dass sie gerade einem Rudel verwandelter Werwölfe im St. Mungos gegenüber stehen und überlegen wie sie Remus am Besten davon überzeugen, aufzugeben“, sinnierte Harry bevor er ernst wurde, „verschwindet. Die Winkelgasse gehört uns.“

Bill wurde blass, es stimmte, dass sie sich aufgeteilt hatten doch keiner hatte damit gerechnet, dass die Dunkle Seite so viele Leute hatte. Harry sah den Kampf auf seinem Gesicht und vor allem den schnellen Blick in die Runde.

„Ja, wir sind viele und die Hälfte davon sind Werwölfe“, erklärte Harry ihm.

Der Rotschopf wurde noch blasser, sein Blick wurde leicht panisch.

„So, ihr habt jetzt die Wahl. Verschwindet oder die Werwölfe verwandeln sich und dann stellt ihr euch ihnen und uns. Eure Entscheidung.“

„Die Winkelgasse geben wir nicht kampflos auf“, knurrte Bill, zwar immer noch blass aber entschlossen.

Sein Zauberstab zuckte hoch doch Severus und Voldemort waren schneller, gleich zwei Schutzzauber legten sich vor Harry und schützten ihn vor dem Fluch des Rotschopfes. Harry schüttelte traurig den Kopf bevor er zurücktrat und in die schützende Umarmung seines Mannes glitt. „

Bill, es tut mir leid aber wir werden nicht gehen. Ich gebe euch eine letzte Chance euch zurückzuziehen“, sagte er.

„Nein.“

Jetzt verschwand die Trauer aus Harrys Gesicht und machte Ernst Platz. Er seufzte nochmal leise bevor er sagte, „mein Lord, eure Entscheidung.“

Voldemort zögerte keinen Moment und knurrte, „Angriff.“
 

Da sowohl die Auroren wie auch die Todesser mit diesem Befehl gerechnet hatten, blitzten jetzt überall Schutzschilde auf. Die erste Angriffswelle von Flüchen verpuffte harmlos auf beiden Seiten, die Todesser gingen mehrere Schritte zurück und suchten Deckung während sie die zweite Angriffswelle starteten. Die Auroren hatten die Aufgaben unter sich aufgeteilt, während die eine Hälfte sie mit Schutzschilden schützte, griff die andere Hälfte an. Es war nicht zu übersehen, dass Voldemort und Harry ihr Hauptziel waren doch die wussten sich zu verteidigen. Fluch um Fluch prallte an den Schutzschilden ab bis es Voldemort reichte.

„Schluss damit, Angriff und zwar richtig“, knurrte er.

Die Auroren sahen aus den Augenwinkeln wie unzählige Todesser ihre Masken runter zogen und Phiolen an die Lippen hoben. Ohne dass sie es verhindern konnten, stürzten die Werwölfe den Inhalt runter und wenige Momente später begannen sie sich zu verwandeln.

„Bill?“, fragte einer der Auroren panisch.

„Angriff“, gab dieser nur zurück.

Zwar sahen ihn die Auroren etwas zweifelnd an, folgten aber dann seinem Befehl und gingen erneut zum Angriff über.
 

Aus dem geordneten Angriff wurde schnell ein Mann-gegen-Mann-Kampf. Die Gruppen teilten sich langsam auf, sei es weil sie gerade einem Fluch auswichen oder weil sie sich in Sicherheit bringen wollten. Mehrere Plopps kündeten die verspätete Ankunft des Phönixorden an, der scheinbar eingesehen hatte, dass sie im St. Mungos nichts ausrichten konnten ohne die Patienten zu gefährden. Damit glich sich ihre Zahl aus und die Winkelgasse wurde schnell von verschiedenen Flüchen erleuchtet. Und genauso schnell hatten fast alle den Überblick verloren, wichtig war nur noch der Feind gegenüber, der Zauberstab in der Hand und der Wille zu gewinnen.
 

Severus wich dem Fluch aus, stolperte und prallte mit voller Wucht gegen die Wand neben sich. Mit einem Fluchen richtete er sich wieder auf und sah sich um, wo war dieser verfluchte Weasley, der ihn wie ein Besessener verfolgte?

„Hier Snape“, ertönte Bills Stimme.

Der Tränkemeister fuhr rum als ihn auch schon ein Fluch traf. Mit einem Schmerzensschrei wurde Severus erneut gegen die Wand geschleudert, sein Zauberstab entglitt seinen gefühllosen Fingern bevor er die Hand auf die blutende Wunde an seinem Arm presste.

Bill kam langsam auf ihn zu, das Gesicht höhnisch und triumphierend verzogen und den Zauberstab auf ihn gerichtet. „Du hast meinen Bruder verhext“, knurrte er.

Schwarze Augen blinzelten ihn verwirrt an bevor Severus leise lachte und den Kopf schüttelte, „das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?“

„Er ist dein Sklave weil du ihn dazu gezwungen hast, er...“

„Partner“, unterbrach Severus ihn.

„Was?“

„Er ist mein Partner und nicht mein Sklave. Schon seit fast einem Jahr und er kann sich frei entscheiden auf welcher Seite er kämpft.“

„Das ist gelogen“, keuchte Bill.

„Nein“, ertönte Charlies Stimme.

Bill beging nicht den Fehler sich zu seinem Bruder rum zudrehen, sein Zauberstab blieb auf Severus gerichtet während er sagte, „das ist gelogen.“

„Nein, Bill, ist es nicht. Severus ist mein Partner und ich werde nicht zulassen, dass du ihn noch mehr verletzt.“

„Würdest du den Zauberstab gegen deinen eigenen Bruder richten?“, fragte Bill.

Er hörte Schritte hinter sich, die an ihm vorbei gingen und schließlich trat Charlie in sein Sichtfeld. Eine Wunde zog sich über seine Schläfe und das rechte Auge, welches geschlossen war und sein Zauberstab war erhoben.

„Würde und tu ich. Bill, ich will dich nicht verletzen aber ich werde es tun wenn du ihn nicht in Ruhe lässt“, sagte Charlie ernst.

„Das würdest du nicht tun.“

„Doch.“

Bill schüttelte den Kopf, sein Zauberstab richtete sich auf Severus.

„Bill, bitte. Stell mich nicht vor die Wahl zwischen meinem Bruder und dem Mann, den ich liebe.“

„Liebst? Er hat dich zu einem Sklaven gemacht, wie kannst du da sagen, dass du ihn liebst?“, fragte Bill fassungslos.

Sein Bruder lachte leise und meinte, „was glaubst du eigentlich warum ich ein Todesser geworden bin? Ich liebe Severus schon seit meiner Schulzeit, seit der sechsten Klasse.“

„Das ist nicht wahr.“ Bill trat einen Schritt näher an den Tränkemeister rann, er versuchte den erhobenen Zauberstab seines Bruders zu ignorieren.

„Bill, bleib stehen sonst bist du tot.“

„Du würdest deinen Bruder nicht töten.“

„Für Severus, doch, würde ich.“

„Niemals“, knurrte Bill. Er richtete den Zauberstab jetzt direkt auf Severus und sagte, „dafür, dass du meinen Bruder zu einem Todesser und Sklaven gemacht hast, stirb. Ava...“

„Avada kedavra“, zischte Charlie, der hellgrüne Fluch verließ seinen Zauberstab und traf seinen eigenen Bruder mitten an die Brust. Dieser starrte ihn noch einen Moment absolut fassungslos an, sein Zauberstab fiel langsam zu Boden bevor er genauso langsam in sich zusammen sackte. Sein letzter Gedanke war, dass er die Wahl verloren hatte.

„Du hast deinen eigenen Bruder umgebracht“, sagte Severus leise.

Charlie antwortete nicht sondern richtete den Zauberstab auf ihn und flüsterte einen einfachen Heilspruch. Sofort schloss sich die Wunde und der Tränkemeister seufzte erleichtert auf. „Kannst du laufen?“

„Ja, kann ich“, gab Severus zurück, ergriff aber dennoch die angebotenen Hand und ließ sich aufhelfen. „Du hast...“

„Ich weiß, was ich getan habe und ich habe ihn mehrfach gewarnt und vor die Wahl gestellt. Komm, wir werden bestimmt schon vermisst“, sagte Charlie.

Severus sah ihn noch einen Moment von der Seite an, nickte aber dann. Das laute Heulen eines Werwolfes ließ sie in diesem Moment aufsehen, sie erkannten diese Stimme nicht also musste es einer der fremden Werwölfe sein. Doch eines erkannten sie, es war ein Geräusch des Triumphs.

„Klingt als ob wir gewonnen hätten“, sagte Charlie.

Severus warf noch einen Blick auf den toten Bruder seines Partners bevor sie die Gasse verließen und sich sofort drei verwandelten Werwölfen gegenüber sahen. Zähne fletschend kamen sie auf sie zu bevor die Nasen leicht zuckten und die Lefzen senkten. „Bringt uns zu Harry und Voldemort“, sagte Severus, zwei der Werwölfe verschwanden wieder während der Dritte sie durch die Reihen der Todesser führte.
 

Etwas verwundert sahen sich Severus und Charlie um, es waren wesentlich mehr Todesser anwesend als vor ihrem unerfreulichen Zusammentreffen mit Bill. Und vor allem waren diese Todesser seltsam, sie bewegten sich anders, eleganter und irgendwie fließender. Severus runzelte leicht die Stirn doch erst als er einen sehr bekannten blonden Haarschopf sah, wusste er, was hier los war.

„Adrian und die Vampire“, knurrte er.

„Woher willst du das wissen?“

„Weil das da vorne Draco ist und der wollte erst herkommen wenn sein Gefährte da ist. Komm, ich will wissen wieso die Blutsauger so spät kommen.“

Severus schickte den Werwolf weg und steuerte direkt auf seinen Sohn zu, die am Boden liegenden Auroren ignorierte er.
 

Harry kam ihm entgegen und schlang die Arme um ihn. „Dad, ich habe mir solche Sorgen gemacht.“

„Musst du nicht“, sagte Severus mit einem leichten Lächeln bevor er sich zu Draco umdrehte, „wieso kommt ihr erst jetzt?“

„Nicht vorhersehbare Probleme mit den anderen Vampirlords“, gab Adrian mit einem Knurren zur Antwort.

„Lösbar?“, fragte Voldemort jetzt. Er drehte sich nicht um sondern hielt den Blick auf die Umgebung gerichtet, er beobachtete wie die Werwölfe langsam alle Auroren auf einen Platz zogen.

„Schon gelöst.“

„Wie?“

„Ich habe sie umgebracht.“

Jetzt drehte sich Voldemort um, eine imaginäre Augenbraue erhoben und schnarrte, „was war los?“

„Wollen wir das hier besprechen?“, fragte der Vampir.

„Nein. Fenrir, du bleibst hier und sorgst dafür, dass die Winkelgasse Aurorenfrei bleibt.“

„Nein.“

Voldemort drehte sich zu dem Werwolf um, der sich ihnen lauernd genähert hatte, sein Umhang war zerrissen und seine Maske hatte er im Kampf verloren. „Wie war das?“

„Mein Gefährte ist nicht hier und er ist ungebunden. Der Blutsauger hat gesagt, dass er ebenfalls Vampire ins St. Mungos geschickt hat und ich lasse meinen ungebundenen Gefährten nicht allein in solcher Gesellschaft“, knurrte Fenrir.

Zu aller Überraschung nickte Voldemort nur, legte seinem Ehemann einen Arm um die Schultern. „Wir gehen, die Gruppe um Lucius bleibt hier. Adrian, Draco, mitkommen, Fenrir auch, die Hälfte der Werwölfe bleibt. Harry, du rufst Remus zu dir“, sagte er. Harry sagte nichts doch Voldemort sah wie sich unter seinen Anhängern zwei Gruppen bildeten. „Du willst auch Leute hier lassen?“

„Nur ein paar. Mein Lord, wir können.“

Damit war das Startsignal gegeben, überall um sie herum ploppte es und nacheinander verschwanden die Mitglieder der Dunklen Seite. Schließlich standen nur noch Voldemort, Harry, Charlie und Severus da. Der Letztere hob nochmal den Zauberstab und deutete gen Himmel, „morsmordre. Aevum servare.“

Der Himmel über der Winkelgasse wurde von den zwei Malen erleuchtet, die Schlangen wickelten sich ineinander und verwoben sich immer wieder neu.

„Wir sollten über ein gemeinsames Mal nachdenken“, sinnierte Harry leise.

„Du hast dir doch schon einige meiner Todesser unter den Nagel gerissen“

„Dad, das sollte eine Überraschung sein.“

„War es auch aber das klären wir später. Abmarsch“, grollte Voldemort bevor er mit seinem Mann einfach disapparierte.

„Willst du nochmal zu ihm?“, fragte Severus leise.

„Nein, ich bin da wo ich sein will. Lass uns gehen, geliebte Fledermaus“, lächelte Charlie.

Die Umstehenden sahen kurz auf, sie waren auf die Reaktion gespannt doch Severus grinste nur kalt und schnarrte, „los, Wiesel.“

Kurz darauf verschwanden sie mit einem Knall.
 

Sie versammelten sich im großen Salon im öffentlichen Bereich von Riddle-Manor, Hauselfen brachten Kaffee, Tee, Kakao und Sandwichs und erst als sich alle nacheinander bedient hatten, wandte sich Voldemort wieder an den Vampir. „Was ist passiert? Ich dachte, du hast die Unterstützung der irischen Vampirlords, einige meiner Pläne bauen auf euch.“

Adrian nickte etwas geknickt und erklärte, „die hattet ihr auch aber scheinbar hatten meine Artgenossen unerwarteten Besuch.“

„Dumbledore?“, fragte Harry dazwischen.

„Kann ich nicht genau sagen aber die Konsequenzen kann ich euch erklären. Wir sind insgesamt sechs Lords, in einer Entscheidung muss es immer eine Mehrheit geben und eigentlich gab es sie auch, es stand fünf gegen eins. Aber scheinbar wurden zwei weitere Lords umgestimmt, wie, weiß ich nicht. Die Konsequenz war, dass es drei zu drei stand“, erklärte Adrian.

„Welche Auswirkungen?“, knurrte Voldemort.

„Solange es keine Mehrheit gibt, handeln die Vampire nicht.“

„Das wäre schlecht gewesen. Wie hast du sie vom Gegenteil überzeugt?“, fragte Harry.

Rot glühende Augen wandten sich ihm zu bevor Adrian knurrte, „ich habe die drei Gegenstimmen umgebracht.“

„Also gibt es jetzt nur noch drei Vampirlords? Gibt es da keine Probleme?“

„Nachdem ich sie vom Gegenteil überzeugt habe, nein. Ihr habt jetzt die vollständige Unterstützung der Vampirlords“, sagte Adrian.

Alle sahen sich etwas überrascht an und Harry fragte schließlich vorsichtig, „wie konntest du einfach so drei Vampirlords auslöschen?“

„Ich war nicht alleine, auch ich habe Vampire, die auf meiner beziehungsweise eurer Seite stehen und die mir nur zu gerne geholfen haben. Aber das ist jetzt egal, sie sind Geschichte und der Anhängerschaft der Vampire für eure Seite steht nichts mehr im Weg“, erklärte der Vampir mit einem leichten Lächeln, welches Versprechen und Drohung zugleich war.

Voldemort erwiderte das Lächeln leicht bevor er sich erhob und seinen Mann mit hoch zog. „Für heute reicht es, geht ins Bett oder sonst wohin und wir sehen uns morgen. Es..“

„Was ist mit meinem Gefährten?“, knurrte Fenrir.

Rote Augen sahen sich suchend um bevor Voldemort schnarrte, „ja, was ist mit deinem Gefährten? Harry, hast du ihn nicht gerufen?“

„Doch, habe ich.“

„Wieso ist er dann noch nicht hier?“, fragte Voldemort.

Harry zuckte mit den Schultern bevor er blass wurde.

„Ab ins St. Mungos“, knurrte sein Mann nur und sofort kam Bewegung in die Versammlung. Es dauerte nur wenige Momente bis sie die Eingangshalle erreichten und dort mit einem Knall verschwanden.
 

Sie tauchten in derselben Gasse auf wie Harry und seine Leute schon früher am Tag doch jetzt wurde die Straße von der Beleuchtung der Muggel erhellt.

„Mein Zeichen fehlt“, sagte Harry sofort.

Alle Blicke wanderten nach oben doch der Nachthimmel über dem alten Gebäude war, bis auf ein paar vereinzelte Sterne, leer.

„Das sollte so nicht sein. Los.“

„Auroren“, knurrte Fenrir plötzlich.

Voldemort stockte mitten im Schritt und folgte dem Blick des Werwolfes, er traf allerdings nur auf ein Muggelpaar, welches sich die Auslagen eines Geschäftes ansahen. „Sicher?“, fragte er nach.

„Ich kenne den Mann, er ist in der Abteilung für magische Strafverfolgung. Ganz sicher. Harry, wo hast du meinen Gefährten gelassen?“

„Im St. Mungos, mit fünfzehn verwandelten Werwölfen und den Ärzten, die auf unserer Seite stehen.“

„Wer von deinen Leuten?“

„Nur Blaise und Neville. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie uns wirklich hier angreifen“, sagte Harry leise.

„Das hätte keiner. Adrian, wie viele Vampire hast du dabei?“

„Sechs. Der Rest kommt in zwei Tagen.“

„Könnt ihr die zwei Auroren ausschalten ohne, dass es jemand mitbekommt?“, fragte Voldemort knurrend, seine Augen wurden immer heller.

„Kein Problem. Sofort?“

Der Vampir wartete das knappe Nicken ab bevor er seinen Leuten ein Zeichen gab. Zwei eher unscheinbare Männer lösten sich von der Gruppe und legten fragend die Köpfe schief.

„Diese Zwei dort“, sagte Adrian mit einem Deut auf die zwei Auroren.

Sofort nickten die Vampire und als sie sich das nächste Mal bewegten, sah man von ihnen nur noch einen Schatten.
 

„Ich will zu meinem Gefährten“, knurrte Fenrir aufgebracht.

„Warte bis die Vampire ihre Aufgabe erfüllt haben. Dann gehen wir mal nachsehen was der Phönixorden für Mist gebaut hat“, sagte Voldemort.

„Dann können wir gleich los“, kam von Harry. Er zeigte auf die Auroren, die gerade völlig unspektakulär in eine Gasse gezogen wurden und dort nicht mehr raus kamen.

„Los“, knurrte Fenrir.

Er wartete nicht auf irgendeine Erlaubnis sondern überquerte die Straße im Eiltempo und verschwand in dem alten Gebäude.

„Wer ist hier nochmal der Dunkle Lord?“, fragte Voldemort während er sich ebenfalls in Bewegung setzte.

„Würdest du auf irgendjemanden warten wenn es um Harry geht?“, fragte Severus zurück.

Der Blick aus hellroten Augen traf ihn bevor er kurz den Kopf schüttelte.

„Siehst du, warum sollte er es dann tun? Zumal er noch unsicherer ist da er keine Verbindung hat, die er nutzen kann um nach dem Wohlbefinden seines Gefährten zu sehen.“

„Ich habe es verstanden, Giftmischer“, zischte Voldemort, was Severus nur leicht grinsen ließ.

„Könntet ihr euren Familienstreit auf später verschieben?“, fragte Harry jetzt.

„Ausnahmsweise.“

Sie durchbrachen die magische Barriere und befanden sich mitten auf einem Schlachtfeld wieder.
 

Voldemort ließ seinen Blick über die Versammelten schweifen und erfasste die Situation blitzschnell. Die dunklen Schatten auf dem Boden waren bewusstlose Werwölfe, er erkannte auch Blaise unter den Bewusstlosen, Neville stand schützend über ihm. An seiner Seite standen nur drei der Ärzte, die hier arbeiteten und vier knurrende Werwölfe. Damit war das nur ein Drittel der Leute, die Voldemort eigentlich hier sehen wollte und die er auch für hier eingeteilt hatte. Er hörte neben sich ein tiefes, dunkles Knurren und musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass es Fenrir war. Nur Sekundenbruchteile später stürzte der Werwolf an ihm vorbei, unzählige Flüche schossen aus seinem Zauberstab während er sich den Weg zu einem der, noch kämpfenden Werwölfe durchkämpfte.

Der Phönixorden war zu einem Großteil versammelt, Dumbledore persönlich führte sie an. Sollte hier etwa schon der große Endkampf stattfinden? Voldemorts Blick wanderte nach rechts, Harry starrte das Geschehen mit offenen Mund an bevor sich sein Gesichtsausdruck veränderte und er den Stab zog. Als wäre das, das Signal gewesen, bewegten sich die Mitglieder der Dunklen Seite. Die ersten Flüche schossen an ihm vorbei, jetzt erst bemerkte er das Schutzschild, welches sich vor ihm spannte. Er sah sich verwirrt um bis er an blitzenden, schwarzen Augen hängen blieb.

„Wollen wir, Bruder?“, fragte Severus.

„Gerne, Bruder“, gab Voldemort zurück und gemeinsam gingen sie zum Angriff über.
 

Flüche zuckten zwischen den Parteien hin und her, immer wieder hörte man die Menschen fluchen, die Werwölfe knurren und jaulen und immer wieder ertönten Schmerzensschreie. Der Kampf eskalierte nach einem hohen, schmerzerfüllten Aufschrei eines Werwolfes. Harry fuhr rum, diese Stimme würde er überall wiedererkennen und er hatte sich nicht geirrt. Remus war zu Boden gegangen, Blut lief aus einer langen Schnittwunde an der Seite. Er sah wie Fenrir erstarrte, die gelben Augen weit aufgerissen und fassungslos auf seinen Gefährten starrend. Die drei Angreifer, die das Alphapaar unter Beschuss genommen hatten, hielten kurz inne als sich Fenrir wieder zu ihnen umdrehte. Die Augen waren völlig verschleiert, ein Ruck ging durch seinen Körper, der Zauberstab entglitt seinen Fingern als er nach vorne fiel. Unter den geschockten Blicken der Angreifer verwandelte sich der Alphawerwolf. Überall im Raum wurde es ruhig, immer mehr Blicke glitten zu dem gewaltigen, grauen Werwolf, der langsam den Kopf schüttelte und dann ebenfalls verwirrt auf seine eigenen Pfoten sah.

„Das kann nicht sein“, hörte Harry einen der Angreifer keuchen, es war Alastor Moody, der mit zwei Auroren versucht hatte, ihn zu töten.

Insgeheim musste Harry ihm Recht geben, es war zwar Nacht aber der Vollmond war noch fast zwei Wochen hin und einen Trank hatte Fenrir auch nicht genommen. Der Werwolf sah jetzt von seinen Pfoten auf seinen Gefährten, der bewusstlos hinter ihm lag und immer noch blutete bevor er langsam den Kopf wandte. Goldgelbe Augen schweiften über die Auroren bis sie bei Alastor ankamen, abgrundtiefer Hass erschien darin. Langsam legte er den Kopf in den Nacken und ließ ein durchdringendes, tiefes Heulen hören, ...dann sprang er den alten Auror an.

Alastor schleuderte ihm einen Schneidefluch entgegen, eine tiefe Wunde erschien in dem grauen Fell, rotes Fleisch und helle Knochen blitzten auf doch es verlangsamte den Werwolf nicht mal. Mit gefletschten Zähnen und ausgestreckten Krallen begrub er den Auror unter sich, Schreie und Reißen waren zu hören doch die Bewegungen von Alastor wurden schwächer bis sie schließlich ganz abebneten. Langsam hob Fenrir den Kopf, Blut tropfte von seinen Fängen und den Lefzen und der Blick aus den gelben Augen verkündete einen schnellen aber schmerzvollen Tod.

Geschockt sahen alle Beteiligten auf den toten Auror bevor Harry knurrte, „wollen wir uns weiter verfluchen oder kommen wir zum Reden?“

„Da gibt es nichts zu reden, Todesser“, knurrte einer der Auroren doch Dumbledore bedeutete ihm zu schweigen.

„Was hat das hier zu bedeuten?“, fragte er.

„Albus, werde bitte etwas genauer in deinen Fragen“, sagte Harry während sein Mann sich langsam durch den Raum bewegte und auf ihn zukam.

„Wieso greift ihr das St. Mungos an?“

„Wir haben es nicht angegriffen, lediglich besetzt, ihr wart es, die uns angegriffen haben.“

„Wir müssen die Gefangenen schließlich befreien.“

„Welche Gefangenen? Die meisten Ärzte sind auf unserer Seite und den Patienten ist es egal, Hauptsache sie werden weiter behandelt. Albus, lassen wir diese Scharade, wo ist mein Kind?“, fragte Harry ernst.

„In Sicherheit. Sie wird auf der richtigen Seite aufwachsen.“

„Das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?“, meldete sich jetzt Voldemort zu Wort. Albus sah ihn überrascht an und der Dunkle Lord fuhr fort, „eher werde ich die bekannte Welt in Schutt und Asche legen als dass ihr meine Tochter behaltet.“

„Dann töten wir sie“, knurrte Arthur.

„Dann seit ihr alle tot, Männer, Frauen, Kinder, jeder, der nicht auf meiner Seite steht, wird vernichtet.“

Albus sah etwas fassungslos von Voldemort zu Harry und wandte sich direkt an den Jüngeren, „willst du das wirklich? Es würde tausende Tote kosten.“

„Ich helfe meinem Mann sogar dabei bis wir unsere Tochter wiederhaben. Wir werden jeden Stützpunkt der Weißen Seite vernichten, ihr werdet keine Rückzugsmöglichkeiten mehr haben, wir werden euch alle vernichten“, sagte Harry.

Wie um seine Worte zu unterstützen, tauchte plötzlich Fenrir neben ihnen auf. Voldemort sah etwas skeptisch auf den verwandelten Alpha doch Harry legte vertrauensvoll eine Hand in das struppige Fell.

„Braver Werwolf“, grinste er leise bevor er sich wieder an Albus wandte, „was ist jetzt? Eure Entscheidung.“

„Harry, mein Junge, komm auf die richtige Seite und zieh deine Tochter bei uns groß. Ihr werdet alles haben was ihr braucht.“

„Außer dem Mann, den ich liebe, meine Familie, meine Freunde. Ja, ich hätte meine Tochter aber ich wäre ein Gefangener. Albus, dies ist deine letzte Möglichkeit uns unser Kind wieder zugeben, also?“, fragte Harry, die Hand im dichten Fell Fenrirs vergraben.

„Nein.“

„Gut, damit habt ihr eure Entscheidung getroffen. Wollen wir den Kampf gleich hier beenden oder wollt ihr ein anderes Schlachtfeld wählen?“, fragte Harry.

Voldemort wollte protestieren doch ein kurzer Blick seines Mannes ließ ihn innehalten. Etwas unsicher sah sich Albus um, seine Kräfte waren fast erschöpft und das Auftauchen der neuen Kräfte der Dunklen Seite hatte das Blatt gegen sie gewandt. Er seufzte leise, „wir gehen.“

„Unsere Tochter?“

„Bleibt bei uns.“

„Ihr werdet es noch bereuen aber ihr dürft für heute gehen.“

Die weiße Seite sah Harry etwas ratlos an doch die Todesser senkten langsam die Zauberstäbe und auch Fenrir setzte sich friedlich neben seine Lords.

„Du willst sie wirklich gehen lassen?“, fragte Voldemort knurrend.

„Ja, sie haben mein Wort. Ihr dürft gehen aber beeilt euch, bevor ich meine Meinung ändere. Eure Verletzten und Toten könnt ihr mitnehmen“, sagte Harry. Er gab der Dunklen Seite einen Wink, die Männer und Frauen traten langsam zurück und gaben den Ausgang frei.

„Was ist mit den Ärzten und Patienten?“, fragte Albus.

„Muss ich mich eigentlich ständig wiederholen? Die Ärzte stehen auf unserer Seite und die Patienten werden ganz normal weiter versorgt. Sie müssen nur auf den Besuch ihrer Angehörigen verzichten. Und jetzt verschwindet bevor ich es mir wirklich noch anders überlege“, knurrte Harry, „ach ja, de Verwundeten und Toten aus der Winkelgasse schicken wir euch.“

„Wie bitte?“

Alle starrten ihn an, durch Harry und Voldemorts Anwesenheit hatten sie vermutet, dass der Angriff auf die Winkelgasse unbemerkt geblieben war.

„Natürlich. Glaubt ihr wirklich, dass wir hier wären wenn die Situation in der Winkelgasse nicht geklärt wäre. Ach ja, Arthur, mein Beileid zu deinem Verlust“, sagte Harry.

Das Oberhaupt der Weasley wurde blass und fragte, „was meinst du damit?“

Harry sah zu Charlie, der beschützend vor Severus stand, der bereits mit der Heilung der Werwölfe beschäftigt war. „Ich habe den Mann verteidigt, den ich über alles liebe und leider stand Bill meinem Zauber im Weg“, sagte er achselzuckend.

„..du hast deinen eigenen Bruder umgebracht?“, keuchte Arthur, „das kann nicht sein.“

„Doch, so gesehen habe ich meinen eigenen Bruder umgebracht aber was erwartest du, Dad? Es herrscht Krieg und wir standen auf verschiedenen Seiten also kann so was passieren und jetzt guck nicht so geschockt. Du hast vor einer knappen halben Stunde mit Todesflüchen um dich geschossen und hättest sowohl mich wie auch die Zwillinge treffen können. Hast du mal darüber nachgedacht?“, fragte Charlie.

Noch blasser konnte Arthur nicht werden, sein Blick glitt über die versammelten Todesser bis zwei von ihnen vortraten und die Masken abzogen, er sah in die erschöpften Gesichter seiner Zwillingssöhne.

„Ich wusste nicht...“, begann er.

Doch Harry unterbrach ihn sofort, „Arthur, hör auf mit dem Theater. Du weißt, dass vier deiner Söhne auf unserer Seite stehen und dass sie mit mir und meinem Mann kämpfen. Und jetzt verschwindet, meine Geduld ist am Ende.“

Es war Arthur anzusehen, dass er noch etwas sagen wollte doch das tiefe Knurren des Alphawerwolfes schnitt ihm das Wort ab noch bevor er es erheben konnte.

„Harry, es...“

„NEIN, Albus. Verschwindet endlich, ihr habt unsere Geduld schon genug strapaziert und jetzt geht!“, fuhr Harry den alten Weißmagier an.

Dieser schenkte ihm noch einen traurigen und mitleidigen Blick bevor er langsam nickte. Überall begannen die Auroren jetzt ihre gefallenen Kameraden per Zauber in die Luft zu heben, die Verletzten wurden persönlich gestützt und so bewegten sie sich langsam auf den Ausgang zu. Bohrende Blicke begleiteten sie doch keiner der Dunklen Seite hielt sie auf oder stand ihnen auch nur im Weg. Unbehelligt konnten sie abziehen.
 

Die Anspannung fiel von Harry ab, er sackte leicht in sich zusammen und spürte sofort einen starken Arm um seine Schulter, der ihn an seinen Mann zog. „Habe ich richtig gehandelt?“, fragte er leise.

„Jein. Du gibst ihnen zu viele Chancen. Ich dachte, du hast ihnen die letzte Chance bei Askaban gegeben?“, gab Voldemort zurück.

„Ich bin zu weich, ich weiß aber das war wirklich ihre letzte Chance. Ab jetzt rede ich euch nicht mehr rein, ihr könnt tun was ihr wollt.“

Er wurde an den Schultern gepackt und umgedreht, rote Augen fixierten ihn. „Bist du dir sicher?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord, bin ich.“

Der Dunkle Lord sah ihn noch einen Moment an bevor er sich zu seinen Leuten umdrehte und sagte, „ihr habt es alle gehört. Damit sind alle Vereinbarungen mit der Weißen Seite hinfällig, Hogwarts bleibt vorläufig unberührt, es ist das letzte Ziel. Gibt es Tote?“

„Auf unserer Seite nicht“, kam von einem Todesser.

„Dann versorgt die Verwundeten“, sagte Harry bevor er sich an Charlie wandte, „ich würde gerne mit dir reden.“

Der Rotschopf nickte lediglich und fragte, „gleich oder später?“

„Später. Erstmal versorgen wir die Verwundeten“, damit wandte sich Harry ab und ging auf Blaise und Neville zu.

Charlie sah ihm kurz nach, wand sich aber dann wieder Severus zu, der von der Heilung des Todessers aufsah und sich dann erhob. „Kann ich dir helfen?“

„Ja, sortiert die Verwundeten, erst werden die behandelt, die am schwersten verletzt sind“, schnarrte Severus. Sein Partner nickte und machte sich an die Arbeit, die unverletzten Todesser halfen.
 

Es war weit nach Mitternacht als sich Severus im Ostflügel einfand, er war müde, erschöpft und doch wollten sein Sohn und sein Schwiegersohn ihn noch sehen. Charlie ging neben ihm, einen Arm um seine Taille gelegt und ihn stützend. Erst als sie vor der Tür zum Wohnzimmer standen und anklopften, löste er sich von ihm.

„Herein.“

Charlie öffnete die Tür und ließ ihn zuerst eintreten.

„Ihr kommt spät“, knurrte Voldemort sofort.

„Ich kann auch sofort wieder gehen“, gab Severus kalt zurück.

„Hört auf zu streiten. Dad, Charlie, setzt euch. Kaffee? Tee? Wein?“, fragte Harry.

„Kaffee.“

„Tee.“

Harry schenkte ihnen ein während sie sich auf das Sofa fallen ließen. Erst als Severus einen tiefen Schluck Kaffee genommen hatte, fragte er, „was ist so wichtig, dass ich mitten in der Nacht noch herkommen muss? Der Tag war lang, ich habe fast zwanzig Todesser geheilt und bin müde, also sprecht.“

„Was war in der Winkelgasse los?“, fragte Voldemort.

Severus hob eine Augenbraue und schnarrte, „du warst doch dabei. Wir haben die Winkelgasse angegriffen, es sind Auroren aufgetaucht und wir haben gekämpft.“

„Dad, hör mit dem Scheiß auf. Charlie, was ist in der Winkelgasse passiert?“, fuhr Harry auf.

Der Rotschopf seufzte leise, warf Severus einen kurzen Blick zu bevor er nochmal seufzte und dann sagte, „Harry, was willst du hören? Wir befinden uns im Krieg, Bill stand auf der gegnerischen Seite und wir haben gegeneinander gekämpft. Einer hat gewonnen, einer hat verloren. So einfach ist das.“

„Aber er ist dein Bruder.“

„War. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt.“

Harry sah ihn fassungslos an während Voldemort fragte, „welche Wahl?“

„Ich habe ihm gesagt, dass er mich nicht vor die Wahl zwischen meinem Bruder und meinem Partner stellen soll, er würde nicht gewinnen. Tja, er hat mich vor die Wahl gestellt und er hat verloren“, erklärte Charlie.

„Warum hast du das zugelassen, Dad?“

Wieder ruckte eine schwarze Augenbraue nach oben. „Was habe ich damit zu tun?“, schnarrte Severus, „ich wurde angegriffen und habe mich verteidigt.“

„Du hättest Charlie aufhalten können.“

„Warum sollte ich?“

„Dad.“

„Nichts Dad. Harry, wir sind im Krieg und da gibt es Opfer. In der Winkelgassen sind noch drei Auroren gestorben und um die machst du nicht so einen Aufriss“, schnarrte Severus plötzlich.

Sein Sohn sah ihn etwas geschockt an, nickte aber dann und ließ den Kopf hängen.

„Weiß Molly es schon?“, fragte er leise und traurig.

Auch wenn Bill auf der anderen Seite stand, war er doch ein Mitglied der Familie, die Harry damals mit offenen Armen empfangen hatte und sein Tod tat ihm weh.

„Ja, ich habe es ihr persönlich gesagt, kaum, dass wir wieder im Manor waren“, sagte Charlie. Jetzt wurde er von allen Anwesenden überrascht angesehen, das hatte selbst Severus nicht gewusst.

„Du hast es deiner Mutter selbst gesagt?“, fragte Voldemort nochmal nach.

„Ja. Genau wie meiner Schwester und meinen Brüdern.“

„Wie haben sie reagiert?“, fragte Harry.

Charlie zuckte mit den Schultern und meinte, „Mom ist zusammengebrochen, Ginny ist bei ihr und versucht sie zu trösten. Ron ist etwas weiß geworden und lässt sich von Hermine trösten. Die Zwillinge haben nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass wir uns im Krieg befinden und es da Opfer gibt.“

„Du hast eine sehr komische Familie“, stellte Voldemort trocken fest.

„Ich weiß, mein Lord.“

„War das alles, was ihr von uns wolltet?“, fragte Severus, der ein Gähnen jetzt nicht mehr unterdrückte.

„Ja, war es. Gute Nacht, Dad, Charlie.“

„Nacht“, knurrte Voldemort während sich die zwei Anderen schon erhoben.

„Gute Nacht, Harry, Voldemort.“

„Gute Nacht, meine Lords“, sagte Charlie, „und hör auf darüber nachzudenken.“

„Ich versuch es.“

Der Rotschopf lächelte ihn nochmal an, gesellte sich aber dann zu Severus, der schon ungeduldig an der Tür wartete. Voldemort wartete bis die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war bevor er nach seinem Mann griff und ihn einfach an sich zog.
 

„Mein Lord?“, fragte Harry, der sich schon eng an ihn schmiegte und leise schnurrte.

„Ich bin froh, dass du in die Winkelgasse gekommen bist.“

„Ach, plötzlich? Wieso?“

„Weil du sonst im St. Mungos gewesen wärst als sie angegriffen haben. So warst du bei mir und deinem Dad und damit in Sicherheit“, sagte Voldemort leise.

Harry schnurrte nur leise, zog jetzt die Beine auf die Couch und kuschelte sich eng an seinen Mann. Der Tag war lang gewesen, lang und anstrengend und langsam fielen ihm die Augen zu.

„Hey, hier wird nicht geschlafen. Komm, wir gehen ins Bett.“

„Ich will vorher duschen“, nuschelte Harry, bereits im Halbschlaf.

Sein Mann grinste leicht, hob den Jüngeren auf seine Arme und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Es wunderte ihn nicht, dass Harry eingeschlafen war noch bevor er das Schlafzimmer komplett durchquert hatte. Mit einem leichten Kopfschütteln änderte er seinen Weg und legte seinen Mann auf dem großen Himmelbett ab. Ein Zauber entkleidete sie und ein Weiterer säuberte sie notdürftig, sie konnten morgen in der Früh duschen doch jetzt wollte er nur noch schlafen. Er schlüpfte mit zu seinem Mann ins Bett und drapierte die Decken über ihnen. Bevor er die Augen schloss, überprüfte er die Schutzzauber, die über Riddle-Manor lagen, eine Angewohnheit, die er sich seit dem Verschwinden ihrer Tochter angewöhnt hatte. Er hatte die Zauber verändert, er konnte jetzt jeden Malträger innerhalb der Grenzen lokalisieren und vor allem meldete der Zauber ihm, wenn jemand ohne Mal sich hier aufhielt. Doch seit gestern Abend hatte sich nichts verändert, zufrieden schloss er die Augen und schnell war er seinem Mann ins Land der Träume gefolgt.
 

Langsam schlug Remus die Augen auf, er hatte schreckliche Schmerzen und fühlte sich als wäre eine Herde Zentauren über ihn hinweg getrampelt.

„Er wird wach“, knurrte eine Stimme neben ihm. Sofort erklang lautes Jaulen, Japsen und Winseln bis die Stimme schnarrte, „halt die Klappe, Fellmopp, verwandel dich lieber zurück.“

Protestierendes Gewinsel war zu hören, es verstummte aber dann doch.

„Und du wach endlich auf“, wandte sich die Stimme, die Remus als Severus identifiziert hatte, jetzt an ihn direkt.

Er schlug die Augen ganz auf, an den Rändern war sein Blick noch unscharf aber deutlich konnte er die schwarzen Augen und die Hakennase von Severus über sich erkennen.

„Na, endlich wieder wach?“, schnarrte Severus.

„Wo bin ich?“

„Im provisorisch eingerichteten Krankenflügel von Riddle-Manor. Du warst zwei Tage bewusstlos und dein Haustier hätte mich beinah gefressen.“

„Welches Haustier?“, fragte Remus verwundert.

Er wollte sich aufsetzen, fiel aber wieder in die Kissen. Erst als Severus ihm zwei Kissen in den Rücken stopfte, konnte er aufrecht sitzen. Jetzt sah er auch woher das Winseln gekommen war denn vor seinem Bett saß ein dunkelgrauer Werwolf, der ihm nur zu gut bekannt war.

„Fenrir?“, fragte er dennoch etwas ungläubig.

Der Werwolf nickte und Severus erklärte, „er hat sich vor zwei Tagen im St. Mungos verwandelt und sitzt seitdem an deinem Bett.“

„Wie konnte er sich verwandeln? Dein Trank wirkt bei den Dominanten nicht, sie sind nicht kontrollierbar.“

„Er hat keinen Trank genommen, er hat sich so verwandelt. Scheinbar hat er sich mit seinem Inneren Wolf vereint, damit hat er die Kontrolle über ihn und kann sich verwandeln wann immer er will“, sinnierte Severus.

„Wieso sitzt er dann nicht in menschlicher Gestalt an meinem Bett?“, fragte Remus.

Der Alpha ließ deprimiert den Kopf hängen und Severus sagte grinsend, „weil er nicht weiß, wie er sich zurückverwandeln kann.“

Fenrir knurrte ihn leise an, das Grinsen blieb allerdings und auch Remus musste jetzt leicht grinsen.

„Severus, wann kann ich hier raus?“

„Nach mir, jederzeit. Deine Wunden sind so weit alle geheilt, du dürftest dich noch etwas schwach auf den Beinen fühlen aber sonst ist alles in Ordnung. Keine Anstrengungen und keine Verwandlungen für die nächsten zwei Tage“, wies Severus ihn an.

Remus nickte und stand langsam auf, sofort war Fenrir auf den Beinen.

„Nimm deinen Hund mit.“

„Mache ich. Komm, Hündchen, wir gehen zu deinem Rudel“, grinste Remus.

Er erntete damit ein protestierendes Japsen doch der Werwolf folgte ihm widerstandslos, Severus schüttelte leicht den Kopf und machte sich dann auf Richtung Keller.
 

Irgendetwas war anders im Rudel, Remus sah sich etwas unsicher um denn hier waren wesentlich mehr dominante Werwölfe als vor zwei Tagen und vor allem waren sie fast alle noch ungebunden. Doch keiner von ihnen näherte sich ihm, sein Blick glitt zu dem Alpha an seiner Seite, der selbstbewusst durch die Reihen der Werwölfe ging.

„Was ist hier los? Das ist nicht nur dein Rudel“, stellte Remus fest.

Fenrir schüttelte den Kopf und hielt auf zwei Werwölfe zu, die auf sie zukamen. Sie mussten sich nicht vorstellen, ihre Haltung, ihre Körpersprache und ihre Witterung deuteten auf Rudelführer hin und zwar auf zwei sehr spezielle.

„Du musst Remus sein“, stellte die Frau fest.

„Ihr seit die zwei übrigen Rudelführer des Festlandes, was führt euch her?“, fragte Remus. D

er Mann vor ihm zog skeptisch eine Augenbraue hoch und fragte, „ist diese Frage ernst gemeint?“ Er deutete auf Fenrir und sagte, „er ist der Erste seit vielen Generationen, der sich mit seinem inneren Wolf vereinigt hat und sich willkürlich verwandeln kann.“

„Und? Er weiß ja nicht mal wie er sich zurückverwandelt“, grinste Remus.

Fenrir jaulte protestierend doch Remus grinste nur weiter.

„Du kannst dich nicht zurückverwandeln?“, fragte die Werwölfin jetzt.

Fenrir schüttelte den Kopf doch die zwei Werwolfsanführer zuckten nur mit den Schultern und der Mann erhob wieder das Wort, „wir haben dich aus einem bestimmten Grund aufgesucht.“

Der verwandelte Werwolf setzte sich hin und legte den Kopf fragend schief. Die Blicke der zwei Führer glitten zu Remus, der fragend eine Augenbraue hob.

„Wenn es etwas mit mir zu tun hat, dann sagt es. Aber ich wäre dankbar wenn ihr euch erst mal vorstellen würdet.“

„Verzeih, dass haben wir total vergessen. Mein Name ist Tamás, Anführer der osteuropäischen Werwölfe“, sagte der Mann mit einem Lächeln.

Remus ergriff die angebotene Hand und wandte sich dann an die Frau, die ihm ebenfalls eine Hand reichte.

„Ich bin Beatriz, Anführerin der mitteleuropäischen Werwölfe“, sagte sie mit einem Lächeln.

„Danke, mich kennt ihr ja.“

Die zwei Wölfe nickten und Tamás wurde sofort ernst, „ja, wir wissen wer du bist. Du bist auch ein Grund unseres Besuches.“

„Aha. Warum?“

„Damit kommen wir gleich zum Grund unseres Besuches. Die Werwölfe haben abgestimmt, sowohl die Rudel des Festlandes wie auch die Rudel von Groß Britannien und Irland und ihre Meinung ist eindeutig. Sie wollen Fenrir zum Anführer“, sagte Tamás.

Während Fenrirs Augen sich geschockt weiteten, sah Remus ihn nur verwirrt an und fragte, „er ist doch schon Anführer.“

„Du missverstehst da was. Sie wollen ihn nicht als Anführer eines Rudels sondern als Anführer der Werwölfe“, sagte Beatriz.

„Das ist nicht euer Ernst, oder?“, fragte Remus nach mehreren Minuten.

„Doch, das ist unser voller Ernst. Sie wollen Fenrir als Anführer der Werwölfe, allerdings gibt es einen kleinen Haken“, sagte Tamás ausweichend.

Fenrir japste fragend und grollte dann leise.

„Sie wollen nur einen gebundenen Anführer.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, der Krieg geht in die nächste Runde und hat die ersten Opfer gefordert. Charlie hat sich SEverus mit Leib und Seele verschrieben, er hat sogar seinen eigenen Bruder getötet und wird seinem Vater bestimmt irgendwann auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen. Wird er wirklich gegen seinen eigenen Vater kämpfen? Oder ihn sogar töten?

Und Tali haben sie auch noch nicht wieder, noch immer ist sie in der GEwalt der weißen SEite, die wohl immer noch nicht einsieht warum Harry nicht mehr für sie kämpft. Das St.Mungos und die Winkelgasse sind jetzt in ihrer Hand, was wird das nächste Ziel sein?

Und Fenrir? Er hat eine Möglichkeit, die noch nie ein Werwolf vor ihm bekommen hat aber dazu muß er sich binden. Und Remus hat mehr als einmal gesagt, dass er das nicht will. Wird sich Fenrir einfach einen anderen Partner suchen? Für diesen Posten und diese Macht?

*Muffins und Kaffee hinstell* - Mahlzeit.

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2013-04-30T19:03:08+00:00 30.04.2013 21:03
Armer Remus jetzt denkt er sicher das Fenrir ihn verlassen wird. Denke ich zwar eher nicht aber Remus ist viel viel zu wenig von sich selbst überzeugt. Allerdings würde etwas anderes wohl auch nicht zu ihm passen^^
Naja auf jeden Fall freue ich mich wenn es weiter geht bis jetzt hatte ich mich ja gestreubt die Vortzetzung zu lesen bis sie fertig ist aber naja die Neugierde siegt irgendwann wohl immer^^
Von:  Neko-sama
2013-04-29T16:14:14+00:00 29.04.2013 18:14
Wahhh armer Fenir und Remus QQ
*schock*
Zum Glück gehts ihm wieder gut >-<
Bin gespannt wie sich das nun entwickelt, wenn Fenir gebunden sein muss!
und ob er sich zurückverwandelt XDDD

Und Harry ist wirklich zu weich *kopfschüttel*
*sfz*
Da stimmte ich Sev und Voldi zu.

Freue mich auf mehr *___*


Von:  Eshek
2013-04-29T13:42:36+00:00 29.04.2013 15:42
OH. MEIN. GOTT! Wahnsinns kapitel! Danke! Es ist so wunderbar! ^^
Uh, Remus kommt in Zugnot! Heheheheehe! Reicht auch langsam! Zier dich nicht, Remus es hat keinen Sinn! XD
Bills Tod hat mich jetzt nicht sonderlich Schockiert…aber was ist mit Arthur? Entscheidet er sich noch richtig? Das währ schön!
Schreib ganz schnell weiter!
**Muffin ess**
Ich liebe diese FF! Sie darf niemals Enden!
**drohend den Finger erheb**
Danke noch mal!
Von:  Hiro-chan1989
2013-04-29T12:26:21+00:00 29.04.2013 14:26
Ich glaube auch nicht das Fen sich an wen anderes Binden Würde ich denke mal das Remis gefühle irgendwann gewinnen :)))

Schreib Bitte ganz schnell weiter will unbedingt wissen wie es mit allen Weitergeht :))))
Von:  Kaya
2013-04-28T17:32:08+00:00 28.04.2013 19:32
hiho,

ich denke ja, das Remi sich überreden lässt. Immerhin mag er Fen ja und will sicherlich nicht mit zusehen, wie der sich an einen anderen bindet.
Hoffen wir das Beste :)

Arme Tali. Immer noch auf der falschen Seite. Ich hoffe sie kommt bald zu ihren Vätern zurück.

Und ich hoffe Sev bedankt sich für die Rettung anständig bei Charlie

LG
Kaya
Von:  Minaco
2013-04-28T17:03:23+00:00 28.04.2013 19:03
Ist ja alles noch mal gut gegangen =D
schade das Charlie seinen eigenen bruder töten musste, aber er hat ihn ja vor die wahl gestellt und es ist nun mal krieg.
Im Sankt Mungos ist es ja auch noch mal gut ausgegangen und Remus ist wieder gesund =)
Es ist schön das Severus einen solch großen Beweiß von Charlie für seine Liebe bekommen hat *_* vielleicht kann er sich ihm ja nun etwas mehr öffnen und wenn es nur ein kuss ist.
Hoffentlich kann Fenrir wirklich der Anführer der Werwölfe werden, aber er kann es ja anscheinend leider nur werden wenn Remus sich an ihn bindet >.<
Ma sehen ob Remus schon dafür bereit ist...
Ich find es gut das Charlie gleich seiner Mutter gebeichtet hat, das er Bill getötet hat, es hätte auch später gegen ihn verwendet werden können, wenn er es ihr nicht gebeichtet hätte.
Hoffentlich bekommen sie bald die kleine Tali wieder, zum Glück ist die ja bei McGonagal, wer weiß was ein anderer mit der kleinen machen würde >_<
Freu mich schon auf das nächste Kapitel ^^
LG Minaco
Von:  Omama63
2013-04-27T17:04:15+00:00 27.04.2013 19:04
Ein super Kapitel.
Ich denke nicht, dass sich Venrir einen anderen Partner nimmt. Er wird wie versprochen auf Remus warten. Hoffentlich überwindet sich Remus bald.
Charlie hat das richtige getan. Bill hätte Severus kaltblütig umgebracht. Nur gut, dass Charlie schneller war.
Dumbledore hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Der würde lieber die kleine, unschuldige Tali Töten, als sie ihren Eltern zu geben.
Bin schon gespannt wie es weiter geht, und was Fenrir und vorallem Remus macht.
Von:  KessyKat
2013-04-27T15:23:52+00:00 27.04.2013 17:23
Ich hoffe ja, dass Remus sich überwindet... und wenn es nur für das eine Mal ist.. denn er will doch auch keinen anderen als Fenrir.. das steht doch fest... da muss was passieren !!

Und die arme Tali ist immernoch bei den Beknackten.. *seufz* arme Kleine... *schnief*
Von:  annette-ella
2013-04-27T13:29:53+00:00 27.04.2013 15:29
Hi,
wieder ein tolles kapitel.
Ich hoffe Remus kann sich mit der Bindung anfreunden, den ich denke nicht, das Fenrir jemand anderes will.
Bin schon auf mehr gespannt
LG
annette-ella


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