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Coming Out 2

Anders als du denkst
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurzer Hinweis: Die Fanfic ist bereits fertig geschrieben auf meinem PC. Updates gibt es Samstags. :D Viel Spaß beim Lesen.^^
Und danke noch mal an mein fleißiges Betabienchen Lihiel. :D Komplett anzeigen

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Das Herz lügt nicht.

„Wie erkennt man einen schwulen Schneemann? Die Karotte steckt im Arsch!“ Alle amüsieren sich prächtig und lachen. Nicholas Török lehnt an der Schulmauer und kann es einfach nicht sein lassen. Um ihn herum stehen mehrere Schüler und geben einen blöden Spruch nach dem anderen von sich.

Ich sehe mit einem düsteren Gesichtsausdruck zu Nicholas herüber. Er macht sich immer noch über Schwule lustig, dabei sind wir seit ein paar Wochen zusammen. Man merkt nur nicht allzu viel davon. In der Schule spricht er kein Wort mit mir, macht ständig Witze über Schwule, die einfach nur weh tun und wenn wir dann unter uns sind, entschuldigt er sich sofort bei mir, nur damit wir danach ausgiebig Sex haben können.

Was ist das für eine Beziehung?

Ich knabbere appetitlos an meinem Pausenbrot und betrachte meinen sogenannten Freund. Klar, er sieht wirklich gut aus, aber wer will mit jemandem zusammen sein, der einen so schlechten Charakter hat? Indirekt zieht er hier über sich und seinen eigenen Freund her. Nicholas ist schließlich auch schwul.

Ich seufze und lege mein Brot zurück in die Folie. Ich stehe auf und gehe in großem Abstand an der Gruppe vorbei. Kurz schiele ich zu Nicholas, der mich grinsend ansieht und mir nachher sagen wird, dass ihm doch alles so schrecklich Leid tut und er ja nicht mich damit gemeint hat.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir nicht mehr sind als Sexfreunde und ich zudem auch noch sein Boxsack bin, den er in der Schule nieder machen kann, wann er Lust drauf hat.

Dank meines Outings habe ich an dieser Dorfschule auch keine Freunde. Nur noch ein paar Jahre und dann kann ich endlich in die Stadt ziehen und ich hoffe, dass man mich dort mehr toleriert.

Meine Eltern erwarten ja sowieso, dass aus mir mal mehr wird, immerhin sind sie beide solche Karrieremenschen.

Nicholas hat es gut, er hat sich nämlich noch nicht geoutet und es sieht so aus, als würde er es auch nicht vorhaben. Manchmal denke ich mir, dass ich es auch nicht hätte tun sollen, dann würde man mich vielleicht auch nicht so sehr verachten.

Vor meinem Outing habe ich mich immerhin auch viel besser mit Nicholas verstanden. Wir haben normale Gespräche geführt und kamen besser miteinander aus als jetzt.

Ich gehe zu meiner Klasse, laufe durch den Flur und lehne mich an die Tür, an der ich herunterrutsche und die Beine anziehe. Ich stecke mir meine Ohrstöpsel in die Ohren und drehe die Musik auf. Meinen Kopf bette ich auf meine Knie und schließe die Augen.

Ich mag Musik, sie schirmt alles um mich herum ab, hüllt mich in einen Kokon und beruhigt mich. Meine Gedanken driften langsam ab und endlich kann ich mal an etwas anderes denken, werde nicht geärgert und bloßgestellt.

Jemand zupft leicht an meinem Ärmel und ich hege den leisen Verdacht, dass es Nicholas ist. Langsam öffne ich meine Augen und hebe meinen Kopf.

Es ist nicht Nicholas. Ein fremder Junge hockt vor mir und sieht mich grinsend an. Er hat schwarze Haare, trägt darüber eine Wollmütze und trägt ein ärmelloses Shirt, so dass man an seinen Armen all die farbigen Tattoos sehen kann, mit denen er seinen Körper verziert hat.

Fragend sehe ich ihn an. Er spricht zu mir, doch außer seinen Lippenbewegungen kriege ich davon nicht allzu viel mit. Er lächelt und nimmt mir einen Ohrstöpsel aus dem Ohr und steckt es sich selbst ins Ohr.

„Interessante Musik hörst du. Gefällt mir!“, meint er lächelnd und ich werde verlegen, immerhin habe ich doch eher einen anderen Geschmack, als andere Jungs in meinem Alter. Ich hingegen höre meistens Chill Out Musik. Musik, die mich entspannt und nicht das angesagte Zeug, was momentan so in ist.

Ich streiche mir verlegen durch meine blonden Haare und betrachte weiter seine Tattoos.

„Scheint dir zu gefallen, nicht wahr? Das sind alles meine eigenen Kreationen. Ich will später in einem Studio arbeiten und selber Tattoos stechen, als nur welche zu bekommen.“ Er lacht fröhlich und mein Herz springt einen Tick höher.

Es ist schon lange her, dass sich jemand so normal mit mir unterhalten hat, ohne mich schlecht zu machen.

„Was willst du denn von mir?“, frage ich ihn zaghaft, auch wenn ich etwas Angst vor seiner Antwort habe.

„Ah! Ach ja, da war ja noch was... Also ich bin Connor und wie es scheint, gehen wir ab heute in dieselbe Klasse. Ich bin gerade erst mit meiner Familie hierher gezogen. Wir haben vorher in der Stadt gewohnt, aber ein entfernter Verwandter hat uns nach seinem Tod sein Haus vermacht, also sind wir einfach umgezogen. Das Haus ist echt riesig! Aber wenn ich die Schule beendet habe, ziehe ich zurück in die Stadt!“, erklärt Connor mir und schweift völlig vom Thema ab.

Er ist also ein neuer Mitschüler. Nett sieht er ja aus, aber sobald er weiß, dass ich schwul bin, will er bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben.

„Vielleicht solltest du dich lieber nicht mit mir abgeben...“, meine ich zögernd.

Connor sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich presse meine Lippen aufeinander und es fällt mir schwer es ihm zu sagen. Es wäre so schön einen neuen Freund zu gewinnen, aber es ist wohl besser es jetzt zu beenden, solange es noch geht und ich nicht allzu sehr darunter leiden muss.

„Also weißt du noch gar nicht, dass mich hier alle meiden?“, frage ich ihn und verkrampfe meine Finger, die sich in meine Hose krallen.

Connor schüttelt den Kopf. „Was soll ich denn über dich wissen?“

„Ich bin schwul!“, erwidere ich heiser und sehe auf meine Knie. Ich wage es gar nicht erst den Kopf zu heben. Gleich ist es soweit, er wird sich über mich lustig machen.

„Ja und?“, fragt Connor mich verwirrt. Ebenso verwirrt sehe ich zu ihm auf. Wieso stört es ihn nicht?

„Na ja, weil mich hier alle deswegen mobben...“, rutscht es mir heraus.

Connor lächelt mich an und gibt mir meinen Ohrstöpsel zurück. „Dann muss ich dir wohl auch ein Geheimnis erzählen. Ich bin auch schwul.“

Meine Augen weiten sich, als er mir das erzählt. „Nein, du machst dich über mich lustig!“ Vehement schüttele ich meinen Kopf und kneife meine Augen zusammen. Das kann einfach nicht sein! Alle hier gehen mir doch wegen meiner sexuellen Orientierung aus dem Weg!

„Hey, ich bin wirklich schwul!“, meint er aufbrausend und verschränkt die Arme vor der Brust. Wieso setzt er sich so sehr dafür ein? Ist es ihm etwa egal, dass ihn hier alle deswegen mobben können?

„Du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten.“

Ich sehe zu ihm auf und weiß noch immer nicht, was ich von all dem hier halten soll.

„Alan Mealing.“

Connor schenkt mir erneut ein Lächeln und streicht mir durch die Haare. „Alan, freut mich dich kennen zu lernen!“, meint er und beugt sich zu mir vor.

Ich traue meinen Augen kaum, als er mir einfach so seine Lippen sanft auf den Mund drückt. Meine Hände verkrampfen sich in meiner Hose und ich sitze einfach nur starr da, solange Connor mich küsst. Ich muss zugeben, dass es sich gut anfühlt. Er hat weiche Lippen und ist so zärtlich. Das kenne ich einfach nicht.

Auf einmal höre ich lautes Lachen, das abrupt endet, als die Gruppe Schüler uns erblickt. Hastig schiebe ich Connor von mir, der es zulässt und nun die anderen ansieht, die ihn schaulustig mustern. Mir sinkt das Herz in die Hose, denn mitten zwischen den Schülern steht auch Nicholas und der sieht wenig begeistert aus, dass sein Freund gerade mit einem Fremden geknutscht hat.

Ich presse meine Lippen zusammen und senke meinen Blick. Ich kann ihm nicht mal in die Augen sehen. Was er wohl jetzt über mich denkt?

„Noch so ein Homo an unserer Schule! Bald gibt es nur noch Schwule hier!“, meint ein Mädchen lachend und mir tut das alles so Leid, dass Connor das miterleben muss.

„Für so clever hätte ich dich gar nicht eingeschätzt! Wie hast du denn das erkannt?“, meint Connor spöttisch und sieht das Mädchen neben Nicholas an.

Die schürzt die Lippen und findet es scheinbar gar nicht toll, dass der Junge auch noch kontern kann.

Ich sehe zu Connor, der das alles auf die leichte Schulter nimmt und sich nicht demütigen lässt.

Connors Blick fällt auf Nicholas. Sie mustern sich und ich habe das Gefühl, als würde Connor Nicholas Maskerade durchschauen können. Ob er ein Gespür dafür hat?

„Guck gefälligst woanders hin, Schwuchtel!“, murrt Nicholas, der den Kuss von eben scheinbar immer noch nicht verdaut hat. Hoffentlich fängt er jetzt nicht auch noch eine Prügelei an?

„Leidest du darunter?“, fragt Connor grinsend und schüttelt den Kopf. „Mach dir bloß keine Hoffnungen, Süßer! Ich habe hier schon jemanden gefunden, der mir gefällt!“, meint er und sieht dann zwinkernd zu mir. Ich erröte plötzlich und weiß so gar nicht was ich davon halten soll.

Connor weiß ja nicht einmal, dass ich mit Nicholas zusammen bin. Ich sehe, wie Nicholas seine Hände zu Fäusten ballt und Connor wütend ansieht.

Der schaut jedoch längst wieder zu mir und beugt sich plötzlich erneut vor, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich verspanne mich ein wenig und spüre kurze Zeit später Connors Hände in meinen Haaren.

Mir ist das alles so peinlich und ich würde am liebsten einfach nur weglaufen und mich irgendwo verstecken.

„Funktioniert die Klingel schon wieder nicht?! Also wirklich! Tut mir Leid, dass ihr hier alle warten musstet!“, meint mein Erdkundelehrer und als ich ihn erblicke erhebe ich mich hastig, damit er die Tür aufschließen kann.

Er nickt Connor zu, der ihn angrinst und sich neben mich stellt. Die anderen stehen noch völlig überrumpelt mitten im Gang, ehe sie sich auch langsam mal in Bewegung setzen und die Klasse nach uns und dem Lehrer betreten.

Ich setze mich an meinen Platz und sehe zu, wie Connor sich einfach neben mich setzt. Erstaunt sehe ich ihn an, denn normalerweise nehmen alle immer ziemlich großen Abstand von mir und wollen eh nichts mit mir zu tun haben.

Wieder einmal kommt mir der Gedanke, wie nett Connor doch ist.

Nicholas sitzt mir gegenüber und hat seinen Rucksack einfach auf seinen Tisch geworfen. Er sitzt oder vielmehr hängt auf seinem Stuhl und sieht feindselig zu uns. Einige Mitschüler tuscheln immer noch über uns.

„Wie ihr wohl bereits gemerkt habt, haben wir ab heute einen Neuzugang. Connor Seidel ist hierhergezogen und muss sich erst mal eingewöhnen. Also, seid nett und geht ihm zur Hand, wenn er Hilfe braucht!“, meint unser Erdkundelehrer und sofort lachen alle los. Unser Lehrer sieht nur stirnrunzelnd in die Runde.

„Klar, wenn ich Hilfe brauche, gehen mir bestimmt alle gerne zur Hand!“, meint Connor grinsend und sieht zu mir. Ich sehe ihn nur an und weiß nicht, ob ich darauf etwas sagen soll. Empfindet er das nicht als beleidigend?

Connor lehnt sich in seinem Stuhl zurück, während der Lehrer verwirrt versucht die lachenden Schüler zu beruhigen.

Mein Blick fällt wieder auf Nicholas. Er sieht mich nicht an. Sein Blick haftet auf Connor und ich befürchte, dass er seine Wut noch an ihm auslassen wird, wenn niemand rechtzeitig eingreift. Ich blicke auf meinen Tisch und knabbere nervös auf meiner Unterlippe. Wie gerne wäre ich auch so stark wie dieser Junge. Woher nimmt er nur die Kraft?

Nach einiger Zeit haben sich alle wieder beruhigt und der Unterricht beginnt, der sich einfach nur quälend langsam hinzieht und da ich mich sowieso nicht konzentrieren kann, wandert mein Blick immer wieder zwischen Connor und Nicholas hin und her.

Es klingelt nicht, als die Stunde zu Ende ist und so machen meine Mitschüler unseren Lehrer natürlich pünktlich auf die Minute darauf aufmerksam, um nur ja nicht zu lange in der Klasse sitzen zu müssen und womöglich die Pause zu verpassen.

Ich packe meine Sachen und Connor tut es mir gleich. Wir haben als nächstes Sport. So früh am Morgen. Wenigstens nicht gleich in der ersten Stunde, das würde ich wohl kaum überleben.

„Meine Schwester, hat heute auch ihren ersten Tag hier, ich treffe mich kurz mit ihr. Willst du mitkommen?“, fragt Connor mich und sieht mich abwartend an.

Ich schlucke und schüttele den Kopf. „Ich muss noch woanders hin. Wir sehen uns bei der Sporthalle.“, meine ich zögernd. Connor nickt lächelnd, streichelt mir sanft durch die Haare und geht auf den Schulhof.

Mich zieht es eher in den Kartenraum. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Nicholas sich mal wieder dort aufhält, denn wir treffen uns öfter dort und verbringen die Pausen zusammen. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht und so erblicke ich Nicholas, sobald ich die Tür geöffnet habe. Er sieht immer noch so wütend aus. Ich bleibe im Türrahmen stehen und sehe ihn an.

„Mach die Tür zu!“, murrt Nicholas und schiebt mir die Schlüssel zu. Ich weiß schon, was gleich kommt und wirklich Lust habe ich ja nicht darauf, trotzdem schließe ich die Tür ab und lege den Schlüssel zurück auf den Tisch. Nicholas bleibt auf dem Stuhl mir gegenüber sitzen und sieht mich anklagend an.

Unschlüssig sehe ich ihn an und weiß einfach nicht, was ich ihm sagen soll. Okay, ich hätte mich nicht von Connor küssen lassen sollen, vor allem nicht so lange, aber irgendwie bin ich jetzt auch ein wenig trotzig und wenn ich ehrlich bin, gefällt es mir, dass Nicholas mal eifersüchtig ist und seine Position als mein Freund gefährdet sieht.

Nicholas hebt seine Hand und greift nach meiner. Er zieht mich näher an sich heran und vergräbt sein Gesicht in meinem Hemd. Automatisch vergrabe ich meine Hände in seinen dunkelbraunen Haaren und kraule ihn. Manchmal tut er mir ja auch Leid, aber wenn er mich wieder demütigt und das vor der ganzen Schule, dann vergesse ich so etwas schnell wieder.

Nicholas senkt seinen Kopf und auch seine Hände wandern tiefer. Er beißt mir durch die Hose in den Schritt, aber es tut nicht weh. Ich zucke trotzdem zusammen und keuche erschrocken.

Nicholas Hände wandern nach vorne und öffnen einfach meine Hose. Sie rutscht mir in die Kniekehlen und kurz darauf folgt auch meine Boxershorts.

Ich sehe auf Nicholas herunter, der sich nun erhebt und meinen Oberkörper auf den Tisch drückt. Ich höre, wie er seine Hose öffnet und spüre kurz darauf, wie er sich an mir reibt. Sein Körper legt sich auf meinen und seine Hände schieben mein Hemd höher. Er küsst meinen Rücken und seine Hände wandern nach vorne, stimulieren meine Brustwarzen.

Manchmal verstehe ich mich selbst nicht. Ich mag es nicht, in der Schule mit ihm auf Tuchfühlung zu gehen und trotzdem lasse ich es immer wieder zu, dass Nicholas seinen Willen bekommt.

Unweigerlich muss ich stöhnen und spüre, dass es mich nicht kalt lässt. Nicholas linke Hand wandert meinen Bauch herunter und neckt meinen Unterleib, ehe sie noch tiefer wandert.

Nicholas beißt mir in den Nacken und ich keuche auf. Ich schließe meine Augen und atme schneller. Mehr als befriedigen ist in der kurzen Pause jedoch nicht drin. Ich glaube, danach werde ich sogar schon viel zu kaputt für den Sportunterricht sein.

Ich höre hinter mir Nicholas Stöhnen und wie er mich immer wieder gegen den Tisch drückt. Sehr gemütlich ist das ja nicht gerade und so hoffe ich nur noch, dass ich es schnell hinter mir habe.

Nach einiger Zeit spüre ich Nicholas Sperma auf meinem Rücken und wie er sich mit seinen Händen am Tisch über mir abstützt, um zu Atem zu kommen, dabei scheint er mich ganz vergessen zu haben, denn ich habe immer noch eine Erektion.

Leicht genervt lege ich selbst Hand an, damit ich nicht warten muss, bis es sich wieder legt, denn das dauert möglicherweise noch länger.

„Hier!“ Meine Laune sinkt, als Nicholas mir einfach nur eine Packung Taschentücher auf den Tisch wirft. Wie soll ich mich säubern, wenn ich auf dem Rücken keine Augen habe?

Ich sehe auf die Taschentücher und hatte immer noch keinen Orgasmus. Ich werfe Nicholas einen Blick zu, der sich längst seinem Handy widmet und scheinbar eine SMS schreibt.

Ich hänge noch immer auf dem Tisch und versuche mich zu befriedigen, damit ich es endlich hinter mir habe und bin froh, als ich meinem Höhepunkt langsam immer näher komme. Ich stütze mich mit dem Arm auf dem Tisch ab und lehne meine Stirn dagegen. Mit einem unterdrückten Stöhnen habe ich es endlich hinter mir und richte mich leicht auf, um an die Taschentücher zu gelangen, um meinen Rücken und meine Hand abzuwischen.

Ich ziehe mir die Hose samt Boxershorts hoch und sehe zu Nicholas. Er scheint noch mit dem Handy beschäftigt zu sein. Scheinbar bin ich nicht mal einen Kuss wert oder denkt er, dass ich jetzt durch Connor verseucht bin?

Gekränkt versuche ich meine Tränen zurückzuhalten.

„Es hat sich nichts geändert oder?“, frage ich ihn mit leicht zitternder Stimme.

„Hm, was meinst du?“, fragt Nicholas mich völlig abwesend. Ich sehe auf ihn herunter und er schaut mich nicht mal an. Etwas verloren fühle ich mich ja schon dabei.

„Ich will mehr...“

Nicholas zieht ein genervtes Gesicht und sieht dann zu mir auf. „Was mehr?“

„Als wir zusammen gekommen sind, warst du anders. Die erste Zeit warst du echt nett zu mir, aber jetzt... Jetzt wird alles wieder wie davor. Du fällst wieder in die alten Gewohnheiten, Nicholas!“, halte ich ihm vor.

„Wir haben Sex miteinander, das reicht doch.“ Er steckt sein Handy in die Hosentasche und hilflos sehe ich ihn an.

„Wir haben nur noch Sex!“, meine ich gekränkt. „Wir reden nicht, du küsst mich nicht, du nimmst mich nicht mal in die Arme und du siehst mich nicht an!“

Ich spüre wie mir die Tränen in die Augen treten. Ich senke den Blick und versuche nicht loszuheulen. Als ich schniefe, gibt Nicholas einen genervten Ton von sich.

„Gut, nächstes Mal küsse ich dich eben dabei!“, meint er leicht gereizt. „War's das? Wir müssen zum Sportunterricht!“

Ich greife nach seinem Ärmel, als er aufsteht. Nicholas sieht mich abwartend an, aber so genau kann ich ihm auch nicht sagen, was ich von ihm will. Ich brauche ihn einfach, aber wenn er mich einfach nicht an sich heranlässt, wie kann ich dann verhindern, ihn zu verlieren?

„Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!“, rufe ich gekränkt.

Nicholas zuckt mit den Schultern. „Wenn du nichts zu sagen hast, dann kann ich genauso gut gehen.“

Ich knabbere auf meiner Unterlippe und sehe ihn bittend an.

„Was denn jetzt wieder? Willst du schwänzen und richtig Sex haben?“, fragt er mich seufzend. Ich schüttele den Kopf.

„Du hast gesagt, du liebst mich...“, beginne ich langsam. „Du zeigst es mir nur irgendwie nicht sehr deutlich.“

„Was willst du von mir? Liebesschwüre? Dass ich dich bis zu meinem Tod lieben werde?“, fragt Nicholas belustigt und sieht auf mich herunter. Ich schüttele den Kopf.

„Vielleicht so was wie ein Date?“, frage ich ihn hoffnungsvoll und sehe ihm in die Augen. Nicholas runzelt die Stirn.

„Bist du verrückt? Da kann uns doch jeder sehen!“

Mein Blick verdüstert sich. Natürlich, es könnte ja herauskommen, dass er schwul ist und sich mit jemandem wie mir abgibt.

„Ich bin dir also peinlich?“, frage ich verletzt und spüre wieder die Tränen in meinen Augen. Wir sind doch zusammen, wie kann ich ihm da nur peinlich sein? Wieso kann er nicht zu mir stehen? Muss man als Paar nicht irgendwie zusammen halten?

Wir verhalten uns nicht einmal wie ein Paar. Nicht mal wie Freunde...

„Wieso kannst du nicht einmal nett zu mir sein?“, frage ich Nicholas und kann meine Tränen nicht länger zurückhalten. Sie laufen mir die Wangen entlang und tropfen auf den Boden. Ich schniefe und komme mir so blöd dabei vor. Ich bin unglücklich, sollte man nicht glücklich sein, wenn man mit jemandem zusammen ist?

„Na toll! Bin ich jetzt Schuld? Dir kann man es aber auch nie recht machen!“, meckert Nicholas aufgebracht.

Ich sehe ihn nur verschwommen, die Tränen nehmen mir die Sicht. Unaufhörlich bahnen sich die Tränen ihren Weg über meine Wangen, scheinen gar nicht versiegen zu wollen und mein Freund ist nicht einmal in der Lage mich zu trösten.

Ich schluchze auf und als ich mich an Nicholas lehnen will, tut er das, was er immer tut, er geht auf Abstand und verbietet mir seine Nähe. Wieso nur lässt er es nicht zu?

Ich tue ihm doch nichts. Kann er mir nicht ein wenig Halt geben, wenn ich ihn brauche?

Wieder auf Abstand gehend, greife ich weinend nach den Schlüsseln auf dem Tisch und gehe zur Tür. Ich wische mir mit dem Ärmel über die Augen und schließe die Tür des Kartenraumes auf. Den Schlüssel lasse ich stecken und ohne Nicholas noch einmal anzusehen, gehe ich aus dem Raum und über den Flur. Nach einigen Metern bleibe ich stehen. Bedrückt stelle ich fest, dass er mir nicht einmal nachkommt.

Wenn er mich wirklich liebt, zeigt er es mir auf ziemlich verletzende Art und Weise.

Ich wische mir erneut über mein Gesicht und gehe zur Klasse zurück, weil ich meine Sportkleidung vergessen habe.

Dort angekommen, muss ich jedoch feststellen, dass die Tür bereits abgeschlossen ist. Ich lehne meinen Kopf gegen die Tür und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Ist es zu viel verlangt sich nur einmal ein bisschen Aufmerksamkeit zu wünschen?

Wie soll so eine Beziehung nur eine Zukunft haben?

Wir stehen kurz davor getrennte Wege zu gehen, als eine Beziehung zu führen. Was hat es da noch für einen Sinn länger zusammen zu bleiben?

Ich liebe ihn doch sowieso nicht...

Ich bin abhängig von ihm.

Mehr nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Paramore
2013-03-04T23:04:43+00:00 05.03.2013 00:04
Also ich will ehrlich sein...
Mir wäre das sooooo Schnuppe, richtig übelst Schnuppe, wenn Alan diesen Nicholas abservieren würde. Ehrlich gesagt hat er nichts anderes verdient. Hat er auch noch nie XD Nich mal im ersten Teil von CO.
Also ich mag diesen Typen nach wie vor absolut nicht. Der soll die Finger von Alan lassen. >~>
Antwort von:  Shunya
05.03.2013 01:25
Paramore
Hahaha~ das nenne ich mal eine klar Ansage. XD lol
Danke für deinen Kommi. :D
Von: abgemeldet
2013-02-19T14:35:04+00:00 19.02.2013 15:35
OMG O.O
Das Kapitel muss ich jetzt erstmal verarbeiten xDD das war zu viel für mich ^^
Und ich mag Nicholas nicht xD, heißt also es hat sich nichts geändert.....auch schön :3 naja mann kann es ja nicht ändern ^^
Oder vielleicht doch?
Finden wir es heraus xDD
Du musst nur schnell weiter schreiben bzw. hochladen ;D

War trotzdem ein super Kapitel *__*
Gute Arbeit :3
LG Kira ^^
Antwort von:  Shunya
19.02.2013 16:43
abgemeldet
Oje, ich hoffe, die nächsten Kapitel werden nicht so schlimm für dich. *patpat* OuO
Hahaha~ jaaaa~ Nicholas macht es einem nicht gerade einfach ihn zu mögen. ;D
Von:  WhisperingSoul
2013-02-11T21:22:24+00:00 11.02.2013 22:22
Richtig Klasse dass du eine Fortsetzung schreibst, gefällt mir bis jetzt richtig gut *o* Das erste Kapitel ist der Wahnsinn, man kann richtig schön mit Alan mitfiebern :)
Antwort von:  Shunya
12.02.2013 13:53
WhisperingSoul
Danke für deinen Kommi. :D *freu*
Schön, dass es dir gefällt. *g*
Hahaha~ es kommt noch besser. ;D


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