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Memories Erased

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mondaaaay :3 Komplett anzeigen

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Venomous Poison.

„Mach bitte weiter, Zorro. Hör nicht auf...“
 

Das leise Seufzen der Orangehaarigen bescherte Zorro ein wohliges, warmes Gefühl, das ihm in die Magengrube fuhr. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf seinem Körper und das Verlangen, sie zu spüren, stieg ins schier Unermessliche. Diese Frau war pures Gift für ihn. Er hatte immer gewusst, dass der Tag kommen würde, an dem der Widerstand bröckeln würde, doch er hatte nie damit gerechnet, dass dies so früh und unter diesen Umständen geschehen würde.

Und jetzt war er hier, über ihr, verlor sich in ihren Augen und konnte an nichts anderes denken als an die heißen Küsse, die sie bis vor wenigen Sekunden noch ausgetauscht hatten. Der Grünhaarige rang einen Kampf mit sich selbst. War es richtig, diese Situation so auszunutzen? Was, wenn das alles nur an ihrem Gedächtnisverlust lag und nicht daran, dass sie ihn wirklich wollte? Er haderte mit sich. Zweifelte. Einerseits erinnerte das Pochen in seinem Lendenbereich ihn geradezu schmerzhaft daran, wie lange er schon auf diesen Moment gewartet hatte, aber andererseits wusste er nicht, wie er danach weiter machen sollte. Wie verhielt man sich gegenüber einem Crewmitglied, mit dem man geschlafen hatte im Alltag? Was, wenn sie ihn hassen würde, sobald ihr Gedächtnis wieder richtig arbeitete?

„Was ist los?“, flüsterte die sich erwartungsvoll windende Orangehaarige unter seinem Körper und hob dabei leicht den Kopf, um näher an sein Ohr zu gelangen. Durch seinen Gedankenfluss hatte Zorro nicht mitbekommen, wie sie sich bewegt hatte und spürte nun nur ihren heißen Atem, der gierig über seine Haut streifte. Langsam ließ Nami ihre Zunge über sein Ohrläppchen fahren und seufzte wohlig in das Ohr des Schwertkämpfers.

Auch, wenn sie nicht wusste, warum er zögerte, so kannte sie doch die Mittel, die ihn überzeugen sollten, falls er mit sich haderte. Sie selbst hatte ihre Zweifel an der Verwerflichkeit ihres Handelns fast überwunden und war bereit, sich mit vollem Körpereinsatz dafür einzusetzen, was sie jetzt wollte. Er konnte sie ja wohl nicht einfach ablehnen. Noch nie hatte ein Mann sie ablehnen können! Zwar waren sie beide wohl in derselben Piratencrew, waren womöglich sehr gute Freunde, aber es zählte doch das Hier und Jetzt, oder nicht? Oder war das etwa der Grund für sein plötzliches Zögern?

Kaum hatte die Orangehaarige begonnen, ihre Hand an Zorros Brust in südlichere Gegenden gleiten zu lassen, wurde sie abrupt weggedrückt und lag nun perplex auf dem Rücken. Warum war er so? Was hinderte ihn daran, sie hier und jetzt zu nehmen? Sie hatte deutlich gespürt, dass er von ihr angetan war, das konnte nicht das Problem sein. Aber es gab anscheinend ein anderes Problem, das den jungen Mann dazu veranlasste, nun haareraufend auf der Bettkante zu sitzen und zu seufzen.

„Ich kann das nicht, verdammt.“, knurrte der Grünhaarige gepresst und fuhr mit den Händen über sein Gesicht. Einerseits war Nami noch damit beschäftigt, ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen, geschweige denn, ihre Empörung zu verbergen, aber andererseits war sie viel zu neugierig, woher er die Kraft genommen hatte, sie doch von sich zu stoßen. „Es wäre nicht richtig, das alles hier auszunutzen.“ Zorro seufzte.

Die junge Frau stutzte. Dieser eine Satz brachte ihr mehr Informationen, als es auf den ersten Blick schien. Wie viel musste sie diesem Mann bedeuten, dass er sich so zusammenriss, um keine unangenehme Situation zu verursachen? Nicht, dass sie sich ihm gegenüber anders verhalten hätte, wenn er ihr einfach den Verstand herausge... Nein, Stopp. Sie musste ehrlich zu sich selbst sein. Hätte der Grünhaarige nicht gezögert und es einfach durchgezogen, würde sie sich jetzt vermutlich Gedanken über sein Wesen machen, seine komplette Erklärung infrage stellen und sich fragen, ob sie für ihn nur ein billiges Flittchen zum Zeitvertreib war. Nami konnte nicht leugnen, dass sie eine Frau war - und Frauen dachten nun einmal so.

Schweigend betrachtete sie die Kontraktionen seiner Muskeln. Er zitterte ein wenig und ein leichter Schweißfilm zog sich über die gebräunte Haut. Mit einem Mal verspürte sie den Drang, den Mann in ihre Arme zu schließen, auf eine Weise, die weder sexuell, noch egoistisch war. Nami fühlte sich auf einmal so zu ihm hingezogen, als wären sie die verschiedenen Pole eines Magneten. Sie wollte ihn umarmen, einfach nur, um die regelmäßigen Bewegungen seiner Atmung an ihrem Körper und sein Haar unter ihren Fingern zu spüren. Plötzlich war auch der Ärger über das versagte Schäferstündchen wie weggeblasen, die Nähe zu ihm erschien der Orangehaarigen wichtiger als alles andere. Seine Anwesenheit spüren, ihn verstehen. Vorsichtig streckte sie die Hand nach Zorro aus, zögerlich, langsam, nur, um auf halbem Wege zu versagen. Kaum hörbar seufzend ließ sie ihren Arm wieder sinken. Vielleicht war es falsch, ihm Hoffnungen zu machen, indem sie so vertraut mit ihm umging. Mit diesem Mann, dem scheinbar so viel an ihr lag. Irgendetwas war zwischen ihnen. Eine seltsame Anziehung, eine Spannung, die sie nicht richtig in Worte fassen konnte. Ob er das auch spürte?

„Es ist okay.“

Seine Kehle fühlte sich trocken an, so, als hätte er tagelang nicht einen Schluck Wasser zu sich genommen. Am Rande seiner Wahrnehmung bekam er mit, wie die Orangehaarige ihre Hand wieder auf das Bett fallen ließ. Auch, wenn er es sich nicht eingestehen wollte, so musste er sagen, dass es ihm gefallen hätte, ihre Berührungen auf seiner Haut zu spüren. Auch, wenn er nicht wusste, warum das so war. Auch, wenn ihm nicht das Bild aus dem Kopf ging, wie sie unter ihm lag und ihn bat, mit ihr...

Wieso war diese Frau so für ihn? Für Zorro war sie reines, pures Gift, das sich durch seine Venen schlich und jede Zelle seines Körpers mit ihrer Anwesenheit durchsetzte. Ein Gift, das ihn dazu brachte, über sie nachzudenken, sie zu begehren, sie immer um sich haben zu wollen. Und doch wusste er, dass es noch nicht an der Zeit war, diesen Gefühlen nachzugeben. Noch hatten andere Dinge eine höhere Priorität als sein eigenes Seelenheil, alles voran mussten sie aus ihrem Gefängnis kommen und Namis Erinnerungsvermögen wiederbekommen.

Kaum hatte der junge Mann seinen Gedanken zu Ende geführt, durchbrach ein lauter Knall die Stille, die sich um die beiden Körper gelegt hatte. Augenblicklich sprang er auf und griff an seine Hüfte, um die Schwerter zu zücken, die er nicht bei sich hatte. Es war ein Reflex, der automatisch zog, wenn er sich in Gefahr wähnte. Wenn er wusste, dass er Nami beschützen musste. Zwar würde der Lorenor, dessen war er sich sicher, für jeden in der Strohhutbande durchs Feuer gehen, doch für die Orangehaarige war er bereit zu sterben. Er wusste, dass das nicht fair den Anderen gegenüber war, aber wenn es etwas auf dieser Welt gab, das er nicht besiegen konnte, waren das sein Instinkt und seine Gefühle.

Während Nami rasch die Bettdecke über ihre Knie zog und zur Wand rutschte, schossen ihr Bilder durch den Kopf, mit denen sie einfach nichts anfangen konnte. Ein Strohhut, ein Buch, Kirschblüten. Was hatte all das zu bedeuten? Warum brachten ihr diese Bilder solche Schmerzen? Panisch stellte die junge Frau fest, dass ihre Sicht langsam verschwamm und sich von den Rändern aus verdunkelte. Bevor sie überhaupt den Mund öffnen, auf sich aufmerksam machen konnte, verlor sie das Bewusstsein. Das Letzte, das sie sah, war die Silhouette eines Mannes mit grünen Haaren, der aus dem Zimmer stürmte.

Zorro hatte nicht bemerkt, dass seine Nakama ohnmächtig geworden war und schoss in seinem Gefahrenmodus sofort und ohne darüber nachzudenken auf die Geräuschquelle zu. Stürmte in den Gang und wurde abrupt durch eine dichte Wand aus Staub und Qualm aufgehalten. Vorsichtig kniff er das Auge etwas zu, um sich bessere Sicht zu verschaffen, doch es wollte nicht klarer werden. Der Rauch bahnte sich seinen Weg in die Lungen des Grünhaarigen und brannte erbarmungslos, reizte das empfindliche Organ und brachte es dazu, vor Schmerz zu schreien. Als Zorro sich dann endlich darauf besann, sein Kopftuch vom Arm zu nehmen, um es als Atemschutz umzufunktionieren, war es zu spät. Auch er konnte nichts gegen die schleichende Wirkung von Rauch ausrichten, der mit Narkosegas vermischt war, und stürzte gegen die nächste Wand im Gang. Fluchend rutschte der Grünhaarige an der Wand hinab, ehe es vollkommen schwarz um ihn herum wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  missfortheworld
2013-05-02T05:03:29+00:00 02.05.2013 07:03
Miau, der liebe Zorro :3

Guter spannungsaufbau und cliffhanger :-)
Von:  NightcoreZorro
2013-05-01T09:15:52+00:00 01.05.2013 11:15
erste :D

aber das war auch zuuuu niedlich <3
das sie ihm so viel bedeutet~ haaach~
aber was is'n jetz wieder los?
kommen nun die strohhüte ?!
und haben das mit dem nakosegas grmacht, um auf nummer sicher zu gehen? :)
oder was..?
es bleibt spannend ^^


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