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What's left of us

LeaIsa / AkuSai
von

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Secrets

Durch einen dunklen Tunnel erschien Xigbar auf seinem Sitz im Versammlungsraum. Xemnas schien ihn dort erwartet zu haben.

„Von wegen ‚mögliche Reaktion’, Mann“, fing der Schütze an zu reden und stützte sich mit einem Arm auf der Lehne ab, „der Kleine ist mir glatt zusammengebrochen.“ Er sprach von Axel. Xemnas zeigte den Anflug eines Lächelns. Mehr war bei ihm ohnehin nicht möglich, denn wenn es jemanden in dieser Organisation gab, an dem alle Menschlichkeit bereits verloren war, dann ihn.

„Eine solche Entwicklung innerhalb eines Jahres... bemerkenswert“, sagte er.

Xigbar fiel wieder einmal auf, wie unheimlich er den hochgestochenen Ton und die Tiefe Stimme des Superiors fand. Gut, dass zumindest er selbst nichts vor ihm zu befürchten hatte.

„Und wozu war das jetzt gut? Einfach nur um zu sehen, was passiert?“ , fragte er. Seine stechend gelben Augen blitzten vor Neugier, auch wenn er sich kaum etwas anmerken ließ.

„Nicht jedes Experiment benötigt zwingend einen Grund. Hast du die Daten von Ansem gefunden?“

Xigbar schüttelte den Kopf. „Nein. Schätze, der Alte hat sein wichtiges Zeug gut versteckt.“ Wirklich kümmern tat es ihn nicht. Die Denkarbeit durfte von ihnen beiden ruhig Xemnas übernehmen.

„Bedauerlich... Aber zumindest wissen wir jetzt, dass Nummer VIII und damit vermutlich auch Nummer VII bereits erste Anzeichen der Bildung eines neuen Herzens haben.“

Ungläubig sah Xigbar ihn an. „Soll das heißen, die zwei sind jetzt schon wertlos?“
 

Nach einer kurzen Denkpause setzte Xemnas, wieder mit einem seiner Beinahe-Lächeln, zu einer Antwort an.

„Keineswegs... es macht die Sache lediglich interessanter.“
 

Als Axel erwachte, konnte er sich im ersten Moment an nichts erinnern. Sein Schädel brummte wie verrückt. Was zum Teufel war passiert? Er setzte sich erstmal aufrecht hin und stellte fest, dass er zumindest keine körperlichen Verletzungen hatte, außer ein paar Kratzern von Herzlosen, die kaum noch zu sehen waren.

Im nächsten Moment bemerkte er, dass er nicht allein in seinem Zimmer war.

Zuerst hatte er sich erschrocken, aber dann konnte er sich ein leises Lachen kaum verkneifen. Saix war tatsächlich am Boden kniend und mit dem Armen und Kopf auf dem Bett eingeschlafen. War er die ganze Zeit hier gewesen und hatte gewartet, dass er aufwachte? Das weckte in Axel natürlich die Frage, wie lange er wohl geschlafen hatte. Er könnte einfach seinen Partner fragen, aber der Anblick erschien ihm zu niedlich, als dass er ihn aufwecken könnte. Geistesabwesend streichelte er ihm kurz über die Wange.

Für einen Moment lächelte er verschmitzt – vielleicht sollte er ihn einfach wach küssen!

Aber jetzt war es wichtiger erst einmal nachzudenken, was passiert war.

Dummerweise wollten seine Gedächtnislücken nicht weichen. Er war mit Xigbar in Radiant Garden auf Mission gewesen, was auch immer dieser dort zu suchen hatte. Sie hatten Herzlose erledigt, die Axel mehr zugesetzt hatten, als es sonst der Fall war. Dabei waren es nicht einmal wirklich starke gewesen, sondern er selbst hatte sich einfach zu schwach gefühlt. Und dann?

Er hatte keine Ahnung mehr, was passiert war. Sein Kopf schmerzte allerdings immer noch.

Plötzlich hörte er ein Murren von Saix. Verschlafen hob der Blauhaarige seinen Kopf. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe er klar sehen konnte, und noch in diesem Moment sprang er vom Boden auf und riss Axel am Kragen.

„Wie lange bist du schon wach?!“, fauchte er, nicht wirklich wütend, sondern eher wie... Axel verkniff sich ein lautes Lachen.

„Du siehst mich grade an wie eine betrogene Ehefrau“, rutschte es ihm heraus und er kassierte einen nicht sehr sanften Schlag auf den Kopf dafür. „Aua...! Hey, ich war grade noch bewusstlos und das erste was ich bekomme ist ein Schlag? Einen Kuss hätt ich dir verziehen, aber das... tss.“, maulte er und blickte Saix gespielt vorwurfsvoll an.

„Ach halt doch die Klappe!“, murmelte dieser und wandte seinen Blick ab, „Warum hast du mich nicht aufgeweckt?“

„Weil dein schlafendes Gesicht so süß war~“

„DU...!“

Saix war einfach ein herrlicher Anblick, wenn er sich so aufregte. Allein deswegen würde Axel niemals damit aufhören, ihn zu ärgern, wann immer es ging.
 

„Okay, Spaß beiseite... Wie lange war ich weg? Und was ist überhaupt passiert?“, fragte er schließlich ernsthaft. Es beschäftigte ihn immerhin doch. Saix, der sich mittlerweile neben ihn aufs Bett gesetzt hatte, sah ein wenig besorgt aus.

„Du warst einen kompletten Tag bewusstlos. Xigbar meinte, du wärst auf der Mission im Schloss von Radiant Garden einfach zusammengebrochen.“

Zusammengebrochen?

„Warum zum Teufel brech ich einfach auf einer Mission zusammen? Hört sich nicht nach mir an“, murrte er und lehnte sich zurück auf sein Kissen, die Hände unter seinem Kopf.

„Warum ist eine gute Frage“, sagte Saix, „hast du wirklich selbst keine Ahnung?“

„Nein.“

Für einige Minute lag ein eisiges Schweigen in der Luft.

Saix wusste nicht wirklich, was er sagen sollte, und Axel war zu sehr mit dem Versuch beschäftigt, sich zu erinnern. Aber er kam auf keinen grünen Zweig. Egal welche Theorie er aufstellte, es erschien ihm sinnlos.
 

Er schielte kurz zu seinem Partner, und ohne wirklich zu überlegen streckte er seine Hand nach ihm aus, packte ihn am Ärmel seiner Kutte und zog ihn zu sich. Saix stieß einen überraschten Laut aus. Als er sich im nächsten Moment halb auf Axel befand, mit einem Bein zwischen seinen, konnte man erneut eine dezente Röte auf seinem Gesicht wahrnehmen.

„Verlegenheit ist wohl wirklich eine körperliche Reaktion“, merkte der Rothaarige an und grinste dabei breit. Er schlang seine Arme um Saix und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen. Saix wusste nichts anderes zu tun als seine Augen zu schließen.

Ihre Körper waren so dicht aufeinander, dass sie den Herzschlag des jeweils anderen spüren konnten. Er lachte leise in den Kuss, woraufhin Axel sich von ihm löste und ihn verwundert ansah.

„Wenn ich jetzt ein Herz hätte, würde ich wahrscheinlich weinen“, sagte Saix offen, „Einfach weil es zu grausam ist, dass ich deinen Herzschlag spüren, aber nichts dabei fühlen kann.“
 

Axel legte ihm einen Finger auf den Mund.

„Vergiss diese Gedanken. Wir werden nicht ewig ohne Herz sein.“

Nur zu gerne würde er ihm einfach glauben.

„Was wenn es nicht funktioniert? Wenn wir trotz Kingdom Hearts unsere Herzen nicht wieder bekommen?“, fragte er leise. Trotz allem genoss er die Nähe zu Axel, einfach weil ihm dadurch warm war. Im Schloss war es das ganze Jahr über kalt. Er konnte Kälte nicht ausstehen. Vielleicht ein weiterer Grund, weshalb er Axel... Lea... als Person mochte.

„Ich glaub nicht an irgendein Kingdom Hearts, Isa“, setzte er plötzlich an, „Ich glaube an uns, okay?“

Mit großen, ungläubigen Augen sah Saix ihn an.

„Das war mit Abstand das kitschigste was du jemals zu mir gesagt hast.“

„Mann, das war ernst gemeint, und du hast es grade ruiniert!!“

Saix lachte leise, so gut er eben konnte. Eigentlich sollte er aufstehen, und vor allem Xigbar mal mitteilen, dass Axel aufgewacht war. Was der wohl sagen würde, wenn er sie hier so sah?

Es könnte ihn überhaupt nicht weniger kümmern.
 

„Saix“, begann sein Freund plötzlich und löste sich von ihm indem er sich aufsetzte, „Ich weiß dass dir die Idee nicht gefällt... aber ich finde trotzdem, dass wir versuchen sollten etwas über Xemnas herauszufinden. Oder besser über die Dinge, die die Organisation vor uns verheimlicht, weil wir die niedrigsten Ränge haben.“

Es beunruhigte Axel, was in Radiant Garden passiert war. Er war sich vollkommen sicher, dass Xemnas und vielleicht auch Xigbar wussten, was genau mit ihm los war. Und er wollte keiner Organisation dienen, die solche Dinge vor ihm verheimlichte!

„Ich halte das... für wirklich keine gute Idee“, äußerte Saix seine Bedenken.

Im Gegensatz zu seinem Partner fürchtete er Xemnas, oder hatte zumindest irgendeine Art von Respekt vor ihm. Auch Xigbar zählte nicht unbedingt zu den Schwächsten in ihren Reihen. Sollten sie sich irgendwie gegen die Organisation auflehnen, hätten sie nicht den Hauch einer Chance.

„Sie würden uns vernichten, wenn wir versuchen sie auszuspionieren.“

„Dann hauen wir eben ab!“

In Axel’s smaragtgrünen Augen schien ein Feuer zu brennen, welches Saix nur zu gut kannte – es bedeutete, was immer er sich in den Kopf gsetzt hatte, er war mehr als nur bereit, es durchzuziehen. Vermutlich war es unmöglich, ihn jetzt noch davon abzuhalten.

„Wohin... wohin würdest du fliehen wollen? Für Niemande gibt es keinen anderen Platz. Deswegen sind wir doch hier! Und wie wollen wir sonst auch unsere Herzen zurückbekommen?!“, versuchte Saix irgendwie Argumente zu finden, seinen Freund davon abzuhalten. Natürlich, er selbst wollte eigentlich auch nicht hier bleiben. Aber sie hatten keine andere Wahl!

„Wir finden einen anderen Weg“, entgegnete Axel, „Ich habs dir doch grad gesagt... ich fühl mich nicht sonderlich gezwungen, an Kingdom Hearts zu glauben. Und willst du wirklich hier bleiben? Denkst du nicht, dass sie uns einfach nur für ihre Zwecke benutzen und dann fallen lassen könnten? Wieso sonst sollten sie uns nichts erzählen, nicht einmal Dinge, die uns betreffen?“

Saix schwieg. Es hatte keinen Zweck – was immer er jetzt sagen würde, er würde ihn nicht mehr umstimmen können. Axel hatte recht mit dem was er sagte. Er konnte auch verstehen, dass es ihn wahnsinnig beunruhigte, was auf der letzten Mission geschehen ist. Und trotzdem... Es war diese selbstzerstörerische Ader in ihm, die er bereits aus ihrer Zeit als Menschen kannte. Konsequenzen waren dem Rotschopf schon immer egal gewesen.
 

Axel stand auf und öffnete ein Schattenportal. Erneut sah Saix ihn mit einer Mischung aus leichter Verzweiflung und Sorge an. Der Blick war wie eine stille Bitte. Tu’s einfach nicht, okay?

Aber sein Partner hielt ihm nur die Hand hin.

Ich glaube nicht an irgendein Kingdom Hearts, ich glaube an uns.

Zögernd ergriff Saix seine Hand und folgte ihm durch den dunklen Tunnel. Egal was er tat, egal welche hirnrissigen und selbstzerstörerischen Ideen ihm in den Sinn kamen, und ganz egal wie es weitergehen würde -

Er würde ihn nicht allein lassen.
 

An den Fenstern des Grauen Ortes verfolgten stechend gelbe Augen die zwei Schatten, die das Schloss verließen. „Wie naiv“, gab Xemnas leise von sich. Nummer VII und VIII schienen nicht zu wissen, dass erfahrene Niemande in der Lage waren Schattenportale zu spüren. Sie wären vermutlich weiter gekommen, wenn sie sich zu Fuß davongeschlichen hätten.

„Und jetzt?“, fragte Xigbar gelangweilt. Er hatte es sich auf einem der steinharten Sofa’s bequem gemacht und spielte mit seiner Schusswaffe. Arbeit gab es für ihn eher selten – seine Hauptaufgaben waren die Missionen, welche die anderen Mitglieder nichts angingen, und das Finden von Niemanden für die Organisation. Fünf Leute fehlten noch.

„Hol sie zurück. Wir brauchen sie noch“, antwortete Xemnas und verließ fast noch im selben Moment den Raum durch einen dunklen Tunnel.

Xigbar grinste amüsiert.

„Mit dem größten Vergnügen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jackal
2012-11-02T22:26:46+00:00 02.11.2012 23:26
Alter die Szene im Bett omg meine Augen wurden mal wieder feucht ;A;
So Szenen bringen mich total zum hyperventilieren, die beiden machen mich fertig xD
Du beschreibst sie richtig passend, man kann es sich perfekt bildlich vorstellen! Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel *-*
Von: abgemeldet
2012-11-02T21:18:29+00:00 02.11.2012 22:18
habs in die favos getan

die idee finde ich super und ich bin schon auf den weiteren verlauf gespannt
Von:  TKTsunami
2012-11-02T18:13:32+00:00 02.11.2012 19:13
Ich mag Xemnas
Xemnas ist toll
Vor allem, das er es sehr interessant findet, dass Saix und Axel anfangen Herzen zu entwickeln
Und Axel ist ja mal wieder herrlich mit seinem "Ich will das jetzt und nichts (XD) kann mich aufhalten! Also sag nichts und kommt mit!"-Einstellung.
Ich fand ja den Abstaz niedlich,d ass Saix ihn nie allein lassen würde. Wenn man bedenkt wie es später aussieht, ist das... traurig
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

TK was here
Von: abgemeldet
2012-11-02T13:16:00+00:00 02.11.2012 14:16
Oh...Gott... Q/////Q <3
Muss ich noch mehr dazu sagen<3
;////;


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