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Der Dämon

von

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Sasukes Entscheidung

So weit zu unseren Flitterwochen. Und ich hatte sie mir schon ausgiebig in meiner Phantasie ausgemalt. Eine Woche Italien, vielleicht Venedig. Naruto und ich in einer Gondel. Oh ja, ich hatte durchaus auch eine romantische Ader wenn ich die richtige Person dafür fand. Oder bei diesem speziellen Fall den richtigen Dämon. Ich warf einen Seitenblick auf Naruto, der immer noch auf der Wiese saß. Wenn ich so darüber nachdachte war bisher noch kein Vorhaben von ihm in die Tat umgesetzt worden. Jedes mal kam was dazwischen und er änderte seine Pläne und ich fragte mich schon jetzt, ob wir es wirklich ins Dämonenland schaffen würden oder vielleicht eher in Alaska landeten.

Auf der anderen Seite...Naruto wollte mit Heji in seiner Heimat kämpfen, um die Menschen zu schützen. Unschuldige, die dem verrückten Feuerzwerg zum Opfer fallen würden, wenn er hier ohne sich zurück zu halten seiner Magie freien Lauf ließ. Das Naruto soweit dachte und soviel Rücksicht nahm wärmte mein Herz auf die angenehmste Weise. Hätte ich einen Spiegel gehabt und mein Konterfei darin mit einer rosa Herzbrille vor den Augen gesehen hätte mich das nicht weiter gewundert.

Gleichzeitig war ich mehr als beunruhigt. Okay, Naruto hatte dieses komische Turnier gewonnen, um in die Menschenwelt zu kommen, aber – wie stark war er wirklich? Er hatte Hejis Schnelligkeit ja sogar schon andächtig bewundert. Ich selbst hatte seiner Geschwindigkeit weder mit meinen Augen noch mit meinem Instinkt folgen können. Vielleicht war es mittlerweile anders, aber vermutlich nicht wesentlich anders. Oder besser ausgedrückt, wenn ich ihn das erste Mal sah und dann in der Lage war ihn das zweite Mal zu sehen, war ich tot.

„Was hältst du davon, wenn wir erst mal nach Alaska gehen?“

„Wie?“

„Flitterwochen.“

Naruto lachte. „Danke.“

„Wofür?“ fragte ich ihn erstaunt.

„Dafür das du mich etwas aufgeheitert hast mit deinem Witz.“

Ich ballte die Fäuste. „Das war kein Witz.“ Eigentlich wollte ich es so sagen wie ich mich fühlte. Verärgert. Stattdessen kam ein Knurren aus meiner Kehle. Was war das? Wegen meiner Angst um ihn vielleicht?

Naruto ignorierte es und stand auf.

Ich begriff, das es keinen Sinn machte, ihn dazu bewegen zu wollen hier zu bleiben. „Und wie kommen wir dort hin? Ins Dämonenland.“

Naruto legte überlegend einen Finger an die Lippen. „Hm, wer weiß?!“

Dieser Typ. Meine rosa Herzbrille löste sich in Luft auf. Nun gut, sie war ja auch nur Phantasie gewesen. Trotzdem. „Du könntest mal damit aufhören, mit deinen Kommentaren den Leuten ihre Träume zu nehmen.“

„Was meinst du?“

„Nichts, was du jemals verstehen würdest. Egal ob du nochmal 4000 oder 40 000 Jahre wirst.“ Das wurde er bestimmt nicht.

Wenn dieser Heji aufgrund seiner Herkunft wirklich so gefährlich war, nicht mal Rücksicht nehmen würde, aber Naruto ihn nach eigener Aussage nicht als Feind sah sondern noch viel schlimmer, als Freund – Naruto würde sich zurückhalten. Er hatte es selbst gesagt. Dieser Kerl hatte ihm sogar schon das Leben gerettet. Aber Heji nicht. Der würde sich nicht zurückhalten. Dazu waren seine Komplexe gegenüber Eisdämonen zu groß. Nur gut, das ich keiner war. Gut zu wissen, das er auch hinter denen her war, die Eisdämonen besiegten.

Das konnte ja überhaupt nicht gut gehen.

„Naruto!“

„Äh – ja?“ fragte er überrascht. Vermutlich wegen meinem herrischen Ton.

„Wir werden den Typen abhängen und uns irgendwo verstecken. Ins Dämonenland können wir später ja immer noch. Du weißt ja eh nicht, wie wir dahin kommen. Ab sofort übernehme ich das Kommando.“

Eigentlich hatte ich lautstarken Protest erwartet. Stattdessen sah er mich mit einem belustigten Funkeln in den Augen an und seine Mundwinkel fingen an zu zucken. So, als könne er sich nur mühsam das Lachen verkneifen. Das war noch schlimmer als jedes Gezeter.

Ich stemmte die Hände in die Hüften, beugte mich zu ihm und schrie: „Verstanden?“

Als hätte ich damit ein unsichtbares Kommando gegeben fing Naruto lauthals an zu lachen, hielt sich den Bauch vor Krämpfen, ließ sich wieder auf den Rücken fallen und wälzte sich im Gras.

„Das – also das – ist zu viel. Eindeutig zu viel,“ mir brach gerade das Herz. Dieser dumme Naruto. Ich drehte mich um und entfernte mich mit großen Schritten von ihm. So schnell wie möglich wollte ich von ihm weg.

Liebe war so Scheiße. Besonders wenn man einen wie ihn liebte. Das tat einfach nur weh. Ja, ich wollte weg. Ich würde mir nicht ansehen, wie er von diesem Kerl zerstückelt oder verbrannt wurde. Niemand konnte das von mir verlangen. Niemand. Er dachte sogar mehr an unbekannte Menschen als an meine Gefühle. Das, was mich eben noch berührt hatte, ärgerte mich jetzt. Ich lauschte. Er folgte mir noch nicht mal. Hätte er mir nicht wenigstens nachlaufen können um sich zu entschuldigen? Aber nein, er kämpfte immer noch mit seinem Lachanfall.

Ich nahm mir fest vor, mich niemals wieder zu verlieben.
 

Es war schon dunkel und ich lief immer noch. In meiner dämonischen Gestalt war ich sogar durch Dörfer gekommen und hatte die Blicke von den Leuten auf mich gezogen, aber es war mir egal. Die halb nackten Kinder folgten mir lachend eine Weile, vermutlich dachten sie, ich wäre verkleidet. Ich würde alleine zurecht kommen, das wusste ich. Warum zum Teufel hoffte ich also immer noch, Naruto würde mir nachlaufen? Umkehren? Nein, kam überhaupt nicht in Frage. Ich hatte meine Entscheidung getroffen und basta. Vor mir lag wieder ein Wald. Wenigstens dahin verfolgte mich keiner. Kein Laut war mehr zu hören, auch der Mond versteckte sich hinter den Wolken. Meine erste Begegnung mit ihm kam mir wieder in den Sinn. Das er meine Seele wollte. Hätte ich sie ihm vielleicht besser mal gegeben. Unser gemeinsames Zusammenleben. Er beschützte mich, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Das Lügen wollte ich mal außer Acht lassen. Und ich beschützte ihn. Und dann – kuschelte er sich an mich und das was ich so gut verborgen hatte, ließ sich nicht länger verbergen. Und er vertraute mir. Er zeigte mir seine wahre Gestalt. Meine Schritte wurden langsamer ohne das es mir richtig bewusst wurde.

Aber das jetzt – das war zu viel.

Vor mir bahnte sich der Mond doch noch seinen Weg durch die Wolken und ließ einen Baumstamm silbern schimmern. Unter anderen Umständen hätte ich das Naturschauspiel vielleicht genossen, aber jetzt ging ich einfach vorbei.

„Sasuke.“

Ruckartig blieb ich stehen. Es war nicht das Mondlicht gewesen das hier in einem solch schönen Silberton schimmerte. Ich drehte mich langsam um. Es war Naruto der an dem Baumstamm lehnte.

„Es tut mir leid, Sasuke.“

Überrascht stellte ich fest, das er es sogar ehrlich meinte. Ja. Das war keine Einbildung und auch kein Wunschdenken. Aber was sollte ich sagen? Alles wieder gut? Bestimmt nicht.

„Und?“

„Alaska, Südpol oder Nordpol. Es spielt keine Rolle. Er würde mich finden. Um ehrlich zu sein, wenn ich weglaufe würde ihn das nur noch heißer machen.“

„Und das konntest du nicht sagen? Weißt du überhaupt wie sehr du mich verletzt hast?“

Naruto löste sich von dem Baum und kam auf mich zu. Er schmiegte sich an meinen Körper und schlang seine weißen Arme um meinen Hals. Egal. Ich würde mich nicht rum kriegen lassen. Nein, ich würde nicht nochmal auf ihn herein fallen.

„Es tut mir wirklich leid. Sasuke.“

Seine weichen Lippen suchten die meinen und pressten einen zärtlichen und zugleich fordernden Kuss auf sie. Nein. Ich würde standhaft bleiben, dachte ich, während ich meine Hände auf seine Hüften legte und den Kuss erwiderte. Niemals wieder würde ich nachgeben, ganz egal wie verführerisch er auch war.

Viel zu schnell löste er sich von mir, aber sein Gesicht blieb in Kontakt mit meinem. „Mir ist jetzt klar, das du nur Angst um mich hattest. Tut mir leid. Ich bin eben manchmal - ...“

„Ein Idiot?“

„Ich wollte eigentlich unerfahren sagen.“

Unerfahren? Mit viertausend Jahren und nach der letzten Nacht?

Und dann sagte er etwas, womit ich nie gerechnet hätte. „Bitte bleib bei mir Sasuke. Ich liebe dich.“

„Ich – hab mir vorgenommen, also – ich werde nicht mehr schwach bei dir,“ erklärte ich ihm und ließ mich von seinem Gewicht zu Boden ziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2013-12-07T02:42:53+00:00 07.12.2013 03:42
Klasse Kapi^^
Von:  Kagome1989
2013-12-07T00:38:10+00:00 07.12.2013 01:38
Also irgendwie kann ich schon verstehen, dass Sasuke von Narutos Lachanfall verletzt wurde. Aber er müsste diesen doch inzwischen eigentlich schon so weit kennen, dass er mit soetwas hätte rechnen können.
Umso schöner fand ich es, dass sich Naruto für sein Verhalten entschuldigt hat. Denn das zeigt, dass ihm Sasuke wirklich wichtig sein muss. Wenn ich so an den Anfang dieser FF denke, hätte er da einen Fehler niemals offen zugegeben.
Und was Sasuke am Ende dieses Kapitels angeht, kann ich dazu nur eines sagen: Der arme Kerl konnte denken und sich vornehmen, was er wollte. Wenn es um Naruto geht, handelt sein Körper echt von alleine und macht all seine Vorsätze ganz schnell zunichte *lach* Aber ich fand das echt super.
Mal wieder ein echt tolles Kapitel.
Mach weiter so. Ich freu mich jetzt schon aufs nächste *total hibbelig ist*
LG
Antwort von:  Akio21
07.12.2013 21:14
dann hoffe ich mal sehr, es gefällt dir auch.^^


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