Zum Inhalt der Seite

Der Dämon

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Marina und Josef

Langsam öffnete der junge Mann seine Augen. „Was für ein Horrortrip,“ flüsterte er leise zu sich selbst. Mühsam und stöhnend setzte er sich in seinem Bett auf. „Was für ein Horrortrip,“ wiederholte er. „Ein schwuler Horrortrip.“

Sein Blick fiel auf die leere Betthälfte neben ihm. War Marina schon aufgestanden, wie spät war es überhaupt?

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, das es schon elf Uhr war. So spät? Er wollte aus dem Bett springen, aber seine Knie fühlten sich an wie aus Gummi. Ah ja, das musste es sein, er hatte sich wohl irgendeine Erkältung eingefangen. 'Umso besser, dann bleibe ich einfach im Bett.`

„Marina,“ rief er laut nach seiner Frau. „Marina, ich bin krank.“ Seine Stimme triefte vor Selbstmitleid und hätte besser zu einem Sterbenden gepasst.

Warum ausgerechnet so ein Traum? Er mit einem Kerl? Niemals.

Wo blieb sie überhaupt – er brauchte schließlich Pflege. Oder war sie gar nicht da?

„Marina. Bist du da?“
 

Im Nebenzimmer wachte eine junge Frau auf. Zuerst ärgerte sie sich über die Störung und zog sich die Decke über den Kopf. Dann merkte sie, das sie im Wohnzimmer auf der Couch lag. Seltsam, sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie in der Nacht hierher gewandert war. Vermutlich hatte Josef wieder so laut geschnarcht. Er brüllte immer noch. Gähnend schwang sie ihre Beine über den Rand des Sofas.

„Marina. Bist du da?“

Musste er schon am Morgen so herum brüllen? Dabei waren sie erst seit zwei Jahren verheiratet und Marina bereute es jetzt schon. Gleich nach der Heirat hatte er sich total verändert. Sie war SEINE Frau, das war SEIN Haus, und so weiter.

„Marina? Ich bin krank.“

Kranke schreien nicht so, dachte sie unzufrieden. Ach ja. Sie erinnerte sich vage an ihren Traum. Es war doch nur ein Kuss, aber trotzdem...sie legte ihre Finger an ihre Lippen...trotzdem war da mehr gewesen. Viel mehr. Aber was?

„Marina.“

„Sei still, ich habe Kopfweh,“ brüllte sie verärgert zurück nur um sich gleich darauf über sich selbst zu wundern. Normalerweise wäre sie längst aus dem Bett beziehungsweise vom Sofa gesprungen und hätte nach ihm gesehen. Aber jetzt interessierte es sie überhaupt nicht, ob er krank war, geschweige denn was er eigentlich hatte. Im Gegenteil, sie spürte sogar eine gewisse Schadenfreude und konnte nichts dagegen tun, sie musste leise kichern.
 

„Soviel zum Spaß,“ sagte ich zu Sasuke, der mir den Rücken zu wandte.

„Mh.“

Ich streckte mich. „Na schön, was soll man von einem Kaff schon groß erwarten.“

„Mh.“

Ich betrachtete immer noch seinen Rücken. Sasuke hatte es auf Anhieb geschafft, sich zurück in seine menschliche Form zu verwandeln. Seine Magie war auch nicht ohne. Nur schade, dass er sich darüber noch nicht bewusst war. Zu gerne hätte ich gewusst, ob er sie auch anders einsetzen konnte. Welche Fähigkeiten er hatte.

Aber anstatt mit mir zu reden, hatte er sich sofort, als wir uns in das Zugabteil setzten umgedreht und sah nach hinten aus dem Fenster. Was glaubte er, dort zu sehen?

„Was gibt es da hinten so interessantes zu sehen?“ wollte ich wissen.

Ich hatte immer noch die Arme hinter meinem Kopf verschränkt und betrachtete Sasukes Rückfront. In Erwartung einer längeren Erklärung schlug ich die Beine übereinander.

Nach einer Weile, ich dachte schon, ich bekomme überhaupt keine Antwort mehr, sah er mich kurz an, erklärte „ich muss aufpassen“, und drehte den Kopf wieder um.

„Ähm, okay?“ Dachte er wir seien im Mittelalter? Und wenn, glaubte er etwa ernsthaft die Dorfbewohner würden einem Zug hinterher rennen?

„Und auf, ich meine worauf? Worauf musst du aufpassen?“

„Auf die Maus.“

Ich hatte auf die Maus verstanden.

„Worauf?“

„Auf die Maus. Ob sie uns folgt.“

Verwirrt kratzte ich meine Stirn. Ob dieser Mann Drogen genommen hatte? Der, von dem Sasuke sich ernährt hatte.

„Und – hm – folgt sie uns? Die Maus?“ fragte ich ihn beklommen.

„Nein,“ endlich drehte er sich um und setzte sich normal hin.

„Na, so ein Glück.“ Ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte.

„Ha, also hast du doch Angst. Gestern hast du noch so getan, als interessiere es dich nicht.“

Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr. „Von welcher Maus redest du überhaupt? Von einer Maus? Oder von vielen weißen Mäusen?“

„Ich rede von dem Kerl, der dich besiegen will. Der unverschämte Winzling, den du so bewundert hast.“

Einen unverschämten Winzling, den ich bewundert hatte?

„Weil er so schnell sei,“ fügte Sasuke hinzu. Anscheinend hatte er gemerkt, das ich nicht wusste, von wem er da redete.

„Oh. Der.“ Endlich begriff ich. Erleichtert atmete ich auf. „Ach ja, er wird sicher nicht hinter dem Zug her rennen.“

„Woher willst du das wissen?“

Auch wieder wahr. „Na schön, könnte sein, aber wenn er hinter dem Zug her rennt, verbraucht er Energie, nicht wahr? Wir hätten ihn gespürt. Wenn, dann ist er oben auf dem Dach,“ ich deutete mit dem Zeigefinger nach oben, „oder sonst hier irgendwo im Zug.“

Sasuke sah mich mit großen Augen an. Dann sprang er auf und riss die Abteiltür auf.

„Du wirst ihn dann nicht finden,“ fing ich an, aber Sasuke war schon verschwunden, „weil er sein Yoki unterdrückt,“ beendete ich leise und ungehört meinen Satz.

Na schön. Es war ja klar, das er noch viel zu lernen hatte. Nur gut, das er mich mit meiner langen Erfahrung an seiner Seite hatte.

Eigentlich ganz nett, oder? Er schien sich Sorgen um mich zu machen.
 

Josef quälte sich aus dem Bett. Ein Glück, das er heute nicht arbeiten musste. Aber so konnte seine Frau nicht mit ihm reden. Das wollte er sofort klar stellen. Mit immer noch wackligen Knien schwankte er ins Wohnzimmer.

Seine Frau saß auf der Couch. Mit Bettdecke.

„Marina. So kannst du nicht mir reden.“

Seine Frau wurde blass. Sehr gut.

„Was hast du da?“ fragte sie. Jetzt wurde sie rot. Vor Ärger.

Unsicher ging Josef einen Schritt zurück.

„Was? Wo?“

„Da. Da an deinem Hals. Ist das ein Knutschfleck?“ schrie sie immer lauter.

„Ein...du spinnst ja. Woher...“

„Ja, woher. Sag du´s mir.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-04-18T20:34:46+00:00 18.04.2013 22:34
Spitzen Kapi^^
Von:  Kagome1989
2013-04-18T18:34:14+00:00 18.04.2013 20:34
Oh man, da haben Naruto und Sasuke jetzt wohl für ne Trennung gesorgt... aber dem Kerl geschieht das meiner Meinung nach dann auch ganz recht. Der kann seine Frau nicht einfach wie ein Dienstmädchen behandeln.
Und was die beiden Dämonen angeht... Naruto muss wohl noch ne Weile den Babysitter spielen und sollte ein wenig besser darauf achten, was er sagt. Sonst darf der Sasuke noch im ganzen Zug suchen. Aber das mit der langen Leitung bei Naruto hat gepasst. Obwohl ich auch am Anfang kurz überlegen musste, wenn Sasuke mit Maus meinen könnte. Aber da die bisher noch nicht vielen Personen begegnet waren, seit Sasuke ein Dämon ist, kam ich dann doch recht schnell dahinter.

Wieder ein spitzen Kapitel. Mach weiter so.
LG


Zurück