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Der Dämon

von

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Chef vermisst

Sasuke
 

Es war schon fast zehn abends, als ich endlich vor meiner Haustür stand. Erschöpft kramte ich den Schlüssel aus meiner Tasche. Wer hätte auch ahnen können, das der Tag noch so laufen würde?

Nachdem unser Chef nach zwei weiteren Stunden immer noch nicht aufgetaucht war, und wir alle froh darüber waren, rief ihn unser firmeneigener Streber an. So einen gibt es sicher überall. Unserer war ein schmächtiger großgewachsener Knabe mit kurzen braunen Haaren, der sich selbst für unersetzlich hielt und sich selbst zu gerne als die rechte Hand des Chefs sah. Er nervte durch hochgestochene Ausdrucksweise, Wichtigtuerei und – bei seinem Idol durch Arschkriechen.

Zumindest uns andere nervte er damit.

Ich konnte mir nicht helfen, aber ich stellte mir besagten Streber in jeder Firma gleich vor.

Jedenfalls erreichte er ihn nicht und war überzeugt, er sei schon auf dem Weg ins Büro. Nach einer weiteren halben Stunde, als unser Chef immer noch nicht da war, rief er nochmal an. Keine Antwort. Sofort machte er sich auf den Weg zu ihm. Eine weitere Eigenschaft war diese nervende Hippeligkeit. Man wurde selbst ganz hektisch, wenn man ihn länger als zehn Minuten um sich hatte.

Mir war zu dieser Zeit noch alles egal, ich machte meine Arbeit mehr schlecht als recht und war in Gedanken bei Naruto. Je früher ich nach Hause kam, desto besser. Aus irgendeinem Grund, der mir selber nicht ganz klar war hatte ich Angst, er könne nicht mehr da sein, wenn ich nach Hause komme. Hatte Angst vor einer dunklen und leeren Wohnung. Das war überhaupt mein schlimmster Gedanke.

Unser Streber war mir dadurch schon glatt entfallen, als wir Besuch von der Kiminalpolizei bekamen. Mordkommission.

Mein erster Gedanke war, das unser Streber das Opfer des Irren geworden sei, aber dann stellte sich heraus, das der mit einem schweren Schock im Krankenhaus lag und der Chef das Opfer war. Vermutlich hatte er herausgefunden, das er durch Neji aufgeflogen war und sich das Leben genommen, war mein nächster Gedanke.

Aber nein, wir wurden alle ins Präsidium zum Verhör geladen. Da jeder einzeln vernommen wurde saß ich im Gang auf einer harten Holzbank und versuchte mir einen ganz bestimmten Gedanken vom Hals zu halten, der sich mir immer wieder aufdrängte. Letztendlich kam ich aber doch nicht darum herum. Hatte Naruto ihn getötet? Aus Rache für Shori? Naruto hatte erwähnt, das mein Chef seinem Freund übel mitgespielt hätte, deswegen habe er Neji auch die Infos gegeben. Vielleicht hatte ihm das alles zu lange gedauert und – er war in der Nacht nicht da gewesen, erst heute morgen zurück gekommen, hatte noch geschlafen, als ich schon gegangen war. Mist. Je mehr ich darüber nachdachte, desto überzeugter war ich davon, dass es niemand anderer gewesen sein konnte.

Endlich kam ich an die Reihe. Man überprüfte meine Personalien und anschließend mein Alibi. Dabei kam ich ins Stocken was den Beamten natürlich auffiel.

Schnell sagte ich: „Ich konnte nicht schlafen. Also habe ich ferngesehen.“

„Kann das jemand bezeugen?“

„Nein.“

Ich wurde ausgequetscht wie eine Zitrone. Wie das Verhältnis zu meinem Chef gewesen sei und so weiter. Ich dachte mir, das ich das Wort Dämonen schon benutzen konnte, damit sie sahen, wie verrückt er war, aber wenn Naruto ihn getötet hatte wusste ich nicht wie. Womöglich würden sie dann glauben, das nur ein Dämon dazu in der Lage war, so etwas, was auch immer zu tun. Also beschränkte ich mich darauf, das er mir etwas Absonderlich vorgekommen sei, auf die Frage nach dem Warum antwortete ich, er habe mal erwähnt, das er sich für Okkultismus interessiere und so weiter.

Neji würde vielleicht auch noch geladen werden. Aber mit Narutos Story, dass für Nikito Schwule gleichbedeutend mit Dämonen seien, wollte ich auf keinem Fall kommen, möglicherweise würde ich hier dann morgen früh noch sitzen, um ausführlich mein Privatleben auszubreiten und als Tatverdächtiger auf Rang eins aufzusteigen. Obendrein hatte ich Neji nicht mal richtig zugehört am Morgen.

Also bemerkte ich nur noch, das Nikito ansonsten ja nur eine Vertretung gewesen sei. Das wiederum nutzten die Polizisten als Ausgangspunkt für die Frage, ob es denn nicht seltsam sei, das zwei Bosse unserer Firma hintereinander starben, und da der zweite Todesfall ein Mord war untersuche man den ersten nochmal, sie beobachteten mich wie ich darauf reagieren würde.

Langsam ärgerte ich mich.

Natürlich machte ich mir Sorgen, das Naruto auffliegen könnte. Aber verdammt nochmal, er war kein kleiner hilfloser Junge. Wenn sich jemand fürchten musste, dann wohl eher diese Leute hier.

„Wenn sie mich verdächtigen besorgen sie sich einen Haftbefehl, ansonsten möchte ich gehen. Wie gesagt, ich habe nicht geschlafen.“

Misstrauische Blicke.

„Er wurde aufgefunden mit abgerissenem Kopf,“ sagte einer der Beamten plötzlich. Vielleicht wollte er mich damit schockieren.

„Wie bitte?“

„Er wurde aufgefunden mit...“

„Schon gut. Ich hatte es beim ersten Mal verstanden. Nur – es klang so ähm abwegig, ha ha.“

Wenn das nicht das Werk eines Dämonen war, wusste ich es auch nicht. Also war es tatsächlich Naruto gewesen.
 

Nach dem Verhör redeten alle durcheinander. Letztendlich war aber jeder aus unserer Mitte davon überzeugt, dass es ein Mord aus Rache war. Das unser Chef jemanden sozusagen dermaßen in Grund und Boden gestampft und ruiniert hatte, das derjenige dann Rache genommen hatte. Auf keinem Fall glaubte einer von meinen Kollegen, es könne ein Tier oder irgend etwas sonst gewesen sein. Mir kam der Verdacht, dass nicht nur ich mit seiner Dämonensuche oder ähnlichem belästigt worden war, obwohl ich aber mit großer Wahrscheinlichkeit der Einzige war, der wirklich einen zuhause hatte. Sogar im gleichen Bett mit ihm geschlafen, Kaffee getrunken hatte und einkaufen gewesen war. Vom Zoo und Krankenhausbesuch ganz zu schweigen.

Ich schloss auf und ging in meine Wohnung. Es war tatsächlich dunkel, aber im Wohnzimmer brannte Licht und ich hörte leise den Fernseher laufen. Naruto war da.
 

Naruto
 

Im Schneidersitz saß ich auf dem Boden und ließ mich vom Fernsehen berieseln. Eine Quizshow bei der es galt, kinderleichte Wörter zu erraten, anschließend konnte man anrufen und Geld gewinnen oder was auch immer. Ich machte mir natürlich nicht die Mühe da mit zu raten, aber es brachte einen von im Moment zumindest unnützen Gedanken weg. Eigentlich dachte man gar nichts. Etwas für Blöde, dieses Fernsehen hier. Auf Dauer war das sicher nichts. In unserer Welt hatten wir etwas ähnliches wie hier beim Fernsehen den Sportkanal.

Ich musste mich nicht umdrehen, ich konnte Sasukes Gegenwart an der Tür zum Wohnzimmer spüren.

„Ich hoffe, du guckst nicht zu viel fernsehen, Sasuke.“

„Wir müssen reden, Naruto.“

„Wenn es um deinen Chef geht, damit hab ich nichts zu tun.“

Ich konnte Sasukes Überraschung fast körperlich spüren. „Wirklich nicht?“

„Nein.“ Ich drehte mich zu ihm um. Er hatte immer noch seine Jacke an. „Das war Shori.“

„Sagtest du nicht, er hätte Shori übel mitgespielt?“

Sagte ich das? Ach ja.

„Schon, aber ich sagte nicht, er hätte Shori umgebracht, oder?“

Sasuke ließ sich erleichtert auf die Couch fallen. „Also dann hat Shori ihn aus Rache umgebracht?!“

„Ja,“ log ich. Was ist eigentlich aus Ibiki geworden, hat der die Flucht ergriffen? Hätte zumindest Bescheid sagen können. Ich sah wieder zum Fernsehen. Na ja, vielleicht tat er das noch.

„Und ich dachte wirklich...tut mir so leid Naruto. Jetzt hab ich ein total schlechtes Gewissen. Uh.“

„Meinst du Schuldgefühle?“ Ich sah Sasuke an.

Der nickte nur bekümmert.

Mitleidig sah ich ihn an. Ich wusste ja mittlerweile, wie schlecht sich das anfühlte. Menschen konnten einem schon leid tun.

„Nicht so schlimm. Ich – es macht mir nichts aus.“

„Danke dir, du bist nett."

"Ähm, na ja. Aber du hast recht, wir müssen reden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2012-12-07T21:39:06+00:00 07.12.2012 22:39
Klasse Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste kapi
Von:  Kagome1989
2012-12-06T16:29:38+00:00 06.12.2012 17:29
War so klar, dass Sasuke zuerst Naruto verdächtig hatte. Bin nur froh, dass er ihm dann doch sofort geglaubt hatte. Hätte er weiter nachgebort, hätte sich Naruto vielleicht noch mehr in Widersprüche verstickt und dann wäre schlimmsten Falls noch alles aufgeflogen ^^
Jetzt bin ich aber neugierig, worüber Naruto mit Sasuke reden will *Vermutung hat, aber nicht sagen will* Du weißt echt, wie man die Leser bei der Leine hält mit den Enden deiner Kapitel. War aber mal wieder klasse geschrieben. Freu mich schon darauf, wenns weiter geht.
LG


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