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Change Me!

von

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Miracle

Wer kennt das nicht? Ihr steht vor eurer Schule, seht euch um und denkt: „Wie verschieden Menschen eigentlich sein können."

Einige Beispiele sind: die Normalen, die Streber, die Zicken, dann die Schlampen, möchte gern Machos, Angeber, die“ Coolen“ jedenfalls denken sie es, die Chaoten und zu guter Letzt noch die Playboys. Es gäbe noch viele mehr, doch die hier aufzulisten würde zu lange dauern.
 

Auch an der Konoha-High gab es all diese Charaktere, aber der beliebteste unter ihnen war wohl Playboy höchst persönlich:

Sasuke Uchiha.

Er war DER Playboy an der Konoha-High. Jedes Mädchen träumte davon, wenigstens einmal im Leben neben ihm zu erwachen. Er war gutaussehend. Hatte Geld. Einen Wahnsinns Body, wobei ganz vorne sein Sixpack steht. Und schließlich, laut den Mädchen die schon einmal das Glück hatten, neben ihm aufwachen zu dürfen, seine verdammt gute Ausdauer. Und diese Ausdauer benutzte er nicht nur auf dem Fußballplatz. Er wurde ja nicht um sonst, als der größte Playboy der ganzen Schule bezeichnet.

Von Charakter her war er ziemlich still und vor allem kalt. Lächelte nur wenig. Und wenn er mal lächelte, dann war es nicht echt. Seine Blicke waren berüchtigt. Entweder er jagte dir Angst ein oder du hattest das Gefühl, er würde durch dich hindurch schauen. Dennoch ließen seine Blicke die Herzen der Mädchen höher schlagen. Außerdem war er auch noch ein wahres Genie, er hatte in fast jedem Fach eine Eins.

Die meisten konnten nicht mit seiner kalten Art umgehen, doch einigen gelang sogar das. Seinen wenigen wahren Freunden. Einer davon, sein bester Freund, der auf dem ersten Blick so gar nicht zu ihm passte, denn er war das genaue Gegenteil zu Sasuke Uchiha.
 

Naruto Uzumaki war ein sehr aufgeweckter Junge. Er lachte viel und auch sehr gerne. Er Machte gerne Witze und freute sich darüber, wenn er Leute dazu brachte, mit ihm zu lachen. Er war auch eine sehr treue Person. Kein Playboy, wenn man sich jetzt seinen schwarzhaarigen, besten Freund ansah. Naruto sah ebenfalls sehr gut aus, dennoch nutzte er sein Aussehen und seine Beliebtheit nicht aus um seinen Spaß zu haben. Seine Ozeanblauen Augen waren das genaue Gegenteil zu den rabenschwarzen Augen des Uchihas. Sie waren warm und voller Gefühl. Er war zwar kein Genie, wie Sasuke, aber das machte ihm nichts aus. Seine Devise: „Hauptsache, man bleibt nicht sitzen, echt jetzt!“
 

Und auch wenn Sasuke und Naruto die besten Freunde waren, sich in und auswendig kannten da sie seit der Krabbelgruppe miteinander befreundet waren, kam es dem Blonden so vor, als würde er seinen besten Freund dennoch nicht so gut kennen, wie er dachte.

Sasuke hatte sich seit ein paar Jahren völlig verändert. Vom kleinen, lieben und netten Junge, dessen ganze Art und vor allem seine Augen nur so voller Emotionen waren. Dem sein kleiner Teddy und seine besten Freunde an erster Stelle standen. Der immer viel gelacht und sogar, wie jedes kleine Kind, geweint hatte. Von diesem Jungen war nun so gut wie nichts mehr übrig. Natürlich, Sasuke stand immer noch zu seinen Freunden. Doch früher hätte er alles stehen und liegen lassen, wenn es um seine Freunde ging. Doch wenn man ihn jetzt rufen würde, und er ein Mädchen bei sich hatte, würde seine Antwort ganz anders lauten. „Geht grade nicht.“, waren seine üblichen Antworten. Er zeigte auch keinerlei Emotionen mehr. Er weinte nicht, lachte nicht und vor allem würde er niemals zugeben dass er jemanden mochte. Das war nicht mehr der Sasuke, den Naruto von früher kannte.
 

Und dann gab es da noch ein Mädchen. Sakura Haruno. Früher ebenfalls eine seiner besten Freunde. Doch als sie ungefähr 12 Jahre alt gewesen war, musste sie wegziehen. Naruto konnte sich noch sehr gut an sie erinnern. Ein sehr schüchternes Mädchen und sie hatte auch sehr schnell angefangen zu weinen. Doch wofür waren beste Freunde denn da? Sasuke und Naruto waren immer hinter ihr gestanden und hatten sie beschützt. Sie hatten einmal sogar eine Schlägerei angefangen und beide ein blaues Auge davon getragen, nur um ihr zu helfen.

Sakura war auch ziemlich niedlich, weswegen sich Naruto und Sasuke immer darum stritten, wer mir ihr eine Arbeit erledigen oder in die Pause durfte. Aber wie es aussah, hatte Sasuke sie schon längst vergessen. Sie und ihre gemeinsame Zeit, auch wenn diese schon lange vorbei war. Als sie umgezogen war, hatte Sasuke sich verändert. Er hatte Sakura wirklich sehr gemocht, doch er wollte nicht schwach sein und verbarg seine Schmerzen, die ihm die Trennung von seiner besten Freundin bereitet hatte.

Vor ein paar Jahren, als Sasuke schon den Ruf eines Playboys hatte, fragte Naruto den Schwarzhaarigen einmal: „Wie Sakura sich wohl entwickelt hat? Wie sie nun aussehen mag? Ob sie immer noch so schüchtern ist?" Doch Sasuke hatte ihm nicht geantwortet.

Wie konnte man nur einer seiner besten Freunde vergessen?! Immer wieder fragte sich Naruto dies, erhielt aber keine Antwort darauf. Der Uzumaki war sehr enttäuscht von seinem besten Freund und das ist er bis heute immer noch. Dennoch verlor der Blonde nicht die Hoffnung, dass der Uchiha wieder der werden würde der er einmal gewesen war. Aber diese Hoffnung verschwand von Zeit zu Zeit immer mehr. Naruto hoffte, dass bald ein Wunder geschehen würde, des Sasuke wieder zu Vernunft bringen konnte.
 

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Hallo, meine lieben :)

Das war also der Prolog für Change Me!

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und reichlich Kommis hinterlasst.

Vielleicht kennen manche diese FF schon aus anderen Foren und wundern sich daher, dass ich erste jetzt angefangen hab, die Story hier on zu stellen.

Habs leider total verpennt^^'

Trotzdem wünsche ich allen jetzt schon mal viel Spaß mit dieser FanFic :)
 

Liebe Grüße

Cherry <3

Back to home

Sakura POV
 

„Sakura, meine Kleine. Da bist du ja endlich!“, rief mein Dad als er mich vom Flughafen abholte und breitete die Arme aus. Ich lief so schnell ich konnte zu ihm und schmiss mich in seine Arme. Es war schon so lange her, dass ich ihn gesehen habe. Seit der Scheidung meiner Eltern, habe ich ihn insgesamt gerade mal jedes zweite Weihnachten und Silvester sehen dürfen. Doch jetzt war ich wieder zurück. Zurück zuhause.
 

Ich konnte ja nichts dafür, dass meine Mutter nach der Scheidung unbedingt mit mir nach Süd-Korea ziehen musste. Und was war der Grund? Sie wurde versetzt. Und natürlich musste ich mit ihr kommen, weil Dad nicht gut für mich wäre. In Wahrheit wollte sie ihn einfach nur damit ärgern. Also aus purer Bosheit. Naja, die Jahre in Busan war wirklich schön. Daran möchte ich wirklich nichts aussetzen und meine Freunde dort sind auch die aller besten. Aber am meisten habe ich mich immer gefreut, wenn ich zu meinem Dad durfte. Er fehlte mir all die Zeit so sehr. Dies verstärkte sich natürlich, als meine, ach so tolle liebe Frau Mama, einen neuen Mann mit nach Hause schleppte. Ryun war wirklich sehr nett und ich verstehe mich wirklich gut mit ihm, aber seit meine Mom und Ryun meinen kleinen Halbbruder hatten, war ich nur noch Nebensache. Zumindest bei meiner Mutter. Ryun versuchter immer mich und Kyou gleich zu behandeln aber meiner Mutter war ich nur noch egal. Hauptsache ihrem kleinen Baby ging es gut. Aber Kyou mochte das ganz und gar nicht, wenn Mom ihm so auf die Pelle rückte. Mit seinen drei Jahren konnte er schon vor Mama abhauen und am liebsten versteckte er sich bei mir. Es tat mir im Herzen weh, als ich ging und sah, wie sehr er weinte. Ich versprach ihm, dass ich meinen kleinen Kyou so oft es ging anrufen würde. Natürlich versprach ich auch Ryun dies. Aber was mich am meisten traurig stimmte war, dass nur Kyou und Ryun mich zum Flughafen gebracht hatten. Meine Mom war zu Hause geblieben. Das gab mir einmal mehr das Gefühl, dass ich ihr nichts mehr Wert war. Sie hatte nun eine neue Familie und ich gehörte eben zu der alten Familie. Was für sie hieß, dass ich ab nun vergessen war.
 

„Ich hab dich so unendlich vermisst, Dad.“, sagte ich leise. Dennoch verstand er und drückte mich noch fester. „Ich dich auch, meine Kleine.“, antwortete er mir und ließ mich wieder los. Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß und ein fröhliches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Du bist seit dem letzten Mal ja schon wieder gewachsen.“, stellte er fest. „Na klar. Denkst du, dass ich mich in den zwei Jahren, an denen wir uns nicht gesehen haben, immer noch gleich groß geblieben bin?“, meinte ich gespielt beleidigt. Er lachte nur, nahm den Wagen, auf welchen ich mein Gepäck getan hatte, und lief mit mir los. Am Auto angekommen, half ich ihm das Gepäck in den Kofferraum zu verfrachten und stieg schlussendlich mit ihm ins Auto. Dabei musste ich feststellen, dass er sich schon wieder ein neues Auto gekauft hatte. Der Mann hatte wirklich ein Fable für Autos. Das letzte Mal, als ich zu Besuch war, hatte er einen Audi Q3 und jetzt hatte er einen BMW X5.

Oh je...Ob das jemals ein Ende nehmen wird? Das ist eher fraglich.

Was er wohl mit dem Audi gemacht hat und mit den anderen davor? Naja, kann mir eigentlich egal sein. Ist ja sein Geld, was er da ausgibt. Aber eines musste man ihm lassen. Dad hatte Geschmack. Mir gefielen bis jetzt alle seine Autos.
 

Als wir zu Hause angekommen waren, meinte Dad, dass ich gleich in meine Zimmer gehen und mich ausruhen sollte. Mein Gepäck würde er dann nach oben bringen. Doch als ich dann in meinem Zimmer ankam, dachte ich, mich treffe der Schlag. Und das meinte ich im positiven Sinne. Mein Zimmer war nicht mehr grün und kindlich. Dad hatte es ganz umgestalten lassen. Und ich fand, dass es ihm gelungen war. Es war ein Kontrast zwischen braun und rot. Der Boden bestand aus hellem Laminat. Mein Bett war in einem dunklem braun gehalten worunter ein weißer Teppich war. Eine Wand war ganz in weiß gehalten, während bei den anderen zwei die obere Hälfte in braun und die untere Hälfte in beige gehalten worden sind. Wobei auf der weißen Wand, welches Gegenüber von meinem Bett lag, ein großer Plasmafernseher hing. Die vierte Wand wurde von meinem riesigen roten Kleiderschrank besetzt. Und ich meinte wirklich, die ganze Wand. Und mein Zimmer war nicht gerade klein. Also kann man sich schon das Ausmaß meines Schrankes vorstellen. Anfangs dachte ich zumindest, dass das ein Schrank ist. Doch sobald ich diese aufgemacht hatte, merkte ich, dass es ein begehbarer Kleiderschrank war. Und in dieser war sogar schon etwas aufgehängt. Es waren ein paar elegante Cocktailkleider. Die ein oder andere erkannte ich sogar von den letzten Malen, als ich bei meinem Dad zu Besuch war und er mich zum ein oder anderen Ball mitgenommen hat. Ich war so am staunen, dass ich nicht einmal bemerkte, wie mein Dad ins Zimmer kam. Erst als er mich fragte, ob es mir gefiele, drehte ich mich um und fiel ihm förmlich um den Hals. „Du bist der aller, aller beste, Dad. Es ist so wunderschön hier. Dad, das wäre wirklich nicht nötig gewesen.“, schwärmte ich. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben und dafür liebte ich ihn noch mehr. „Freut mich, dass es dir gefällt. Du kennst mich doch, für meine kleine Prinzessin, ist mir nichts zu aufwendig.“

Er liebte es mich zu verwöhnen, obwohl ich das alles eigentlich nicht gebraucht hätte. Bei Mom hatte ich auch nur ein schlichtes Bett, einen Schrank und einen Fernseher. Damit wäre ich auch zufrieden.
 

Ich bestaunte mein Zimmer noch eine Weile. Danach räumte ich meine Sachen ein und holte meinen Laptop raus. Eigentlich wollte ich noch schauen, ob ich Mails erhalten habe, entschied mich aber dagegen und folgte lieber den Rat meines Vaters und legte mich hin. Erst jetzt fiel mir auf, wie müde ich doch war. Kurze Zeit später, schlief ich auch schon ein.
 

Abends klopfte mein Vater an meiner Zimmertür und weckte mich dadurch auf. „Kommst du runter? Essen ist fertig, mein Schatz.“, sagte er. Ich rieb mir die Augen und nickte als Bestätigung, dass ich verstand.

Das Abendessen verlief anfangs ziemlich ruhig, doch dann sprach mein Vater das Thema Schule an.

„Du wirst ab morgen auf die Konoha-High gehen. Ich hab dir in den letzten Tagen deine Sachen, die du für die Schule brauchst, besorgt. Deine Schuluniform müsste in eines der Schubladen in deinem Schrank liegen.“ Er sagte das so, als würde er vom Wetter sprechen. Aber ich hatte schon mal von der Konoha-High gehört. „Ist das nicht so eine Schickimicki Eliteschule?“, fragte ich ihn und schob mir einen Löffel von dem Abendessen in den Mund. „Ja, es ist eine Eliteschule. Deswegen habe ich sie auch für dich ausgesucht. Du solltest nur das beste haben.“ Ich seufzte. Erstens hat er das Schickimicki mit Absicht überhört und zweitens verwöhnte er mich schon wieder. „Dad, eine normale Schule hätte es auch getan. Das weißt du hoffentlich.“ „Natürlich weiß ich das, aber für dich nun mal immer nur das Beste.“ Oh ja. Er verwöhnte mich wirklich wo es nur ging. „Außerdem wird es auch dir nützlich sein, wenn du später mal unsere ganze Hotelkette erbst.“ Ich verdrehte die Augen. Mit diesem Thema kam er mir immer. War schon schwer die einzige Tochter einer schwerreichen Mannes zu sein, der ein ganzes Hotelimperium hat.

Aber die Vorteile waren auch ganz schön.

„Wann muss ich morgen in die Schule?“, fragte ich ihn dann. Dad lächelte mich an und sagte: „Du musst immer um acht in die Schule. Wie immer also. Soll ich dich morgen fahren?“, fragte er mich anschließend. Ich hob eine Augenbraue. „Wie sollte ich denn sonnst in die Schule kommen? Ich denke nicht, dass ich zu Fuß gehen werde, oder?“

Er grinste mich immer noch an. Während dem Gespräch, hatten wir auch das Abendessen beendet. Plötzlich stand mein Dad auf und nahm mich bei der Hand. Ich trotte ihm hinterher. „Was soll das werden, wenn's fertig ist, Dad?“

„Wirst du gleich sehen.“
 

Er führte mich in die Garage. Es war stockdunkel. Plötzlich ging das Licht an und sah eine ganze Sammlung voller Autos. Jetzt weiß ich, wo die ganzen Autos geblieben sind. „Wo sind wir hier und was sollen wir hier, Dad?“, fragte ich meinen Vater skeptisch. „Wir sind in der Tiefgarage.“ „Wie? Wir haben eine Tiefgarage?! Wieso hab ich nie davon gewusst?“ „Hättest du irgendwann so oder so erfahren.“, meinte er nur schulterzuckend. „Aber nun zu deiner zweiten Frage.“, sagte er und führte mich an den Autos vorbei zu ein paar verdeckte Autos. Er nahm die Tücher ab, die die Autos verdeckten und zum Vorschein kamen, oh Wunder, zwei Autos. Das eine war sogar der Audi von meinem Dad aber der Mini Cooper war mir neu.

„Voilà, diese beiden sind dein Wilkommensgeschenk.“ Ich riss die Augen auf. „Echt jetzt?“, hackte ich noch mal nach, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört hatte. „Natürlich, mein Engel.“ Und schon war ich ihm ein weiteres Mal am heutigen Tage um den Hals gefallen. „Danke, danke, danke, Dad!“ Ich hüpfte aufgeregt umher während Dad etwas aus seiner Hosentasche herausholte. Ich konnte gerade noch so die Schlüssel auffangen, die er mir zugeworfen hatte. „Wenn du willst, werde ich dir heute noch zeigen, wo deine Schule ist. Dann kannst du morgen alleine zur Schule fahren.“, schlug mein Vater vor. „Ist es dafür nicht schon etwas zu spät? Ich mein, es ist schon längst sieben.“ Doch mein Vater winkte nur ab. „Ist doch egal.“
 

Gesagt, getan. Dad zeigte mir wo die Schule ist und ich staunte nicht schlecht. Auch wenn es dunkel war, konnte ich sehen, dass sie sehr groß war. Wenige Lichter beschienen das riesengroße Gebäude. Dad und ich machten noch einen kleinen Abendspaziergang durch den Park, bis wir gegen neun wieder nach hause ankamen.
 

Kurz bevor ich schlafen ging, sah ich mir noch meine Mails durch. Es waren schon eine Menge von meinen Freunden aus Korea. Sie fragten mich, ob ich heil angekommen bin, wie es mir ginge. Das Übliche eben. Ich antwortete brav, bis ich die Mail von Ryun aufmachte.
 

Hallo meine Große,

Wie war der Flug nach Japan?

Der Kleine und ich hoffen doch, dass du es gut überstanden hast. Kyou hat noch Stunden nach deinem Abflug geheult. Also ruf an, sobald du Zeit hast. Denn ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte mit dem ganzen „Ich will zu meiner Noona!!!“. Stell dir vor er hat sogar Keiko angeschrien, weil er sich nicht von ihr ins Bett bringen lassen wollte.

Dein kleiner Bruder vermisst dich und ich übrigens auch. Und was deine Mom betrifft. Du kennst sie ja. Aber mach dir keine Sorgen, sie vermisst dich bestimmt, nur will sie es keinem zeigen. Also, das wars erst mal.
 

Vergiss nicht, dich zu melden und grüß Tsubasa von mir.
 

Liebe Grüße,

Ryun
 

P.S. Schön brav zur Schule gehen und immer gesund essen!!!
 

Ja, das war Ryun. Er war weniger wie ein Vater für mich. Eher wie ein großer Bruder, der auf mich immer aufgepasst hat.Und was ich noch so sehr an ihm mochte, er verstand sich richtig gut mit meine, Dad. Dad wird sich bestimmt über seine Grüße freuen. Die beiden waren so gut wie die besten Freunde. Das nagte natürlich am Ego meiner Mutter. Sie mochte es nicht, dass sich die beiden so gut verstanden. Ich dafür aber so mehr. Mein kleiner Bruder hat also wegen mir geweint. Er tat mir wirklich leid. Aber dafür, dass er Mom angeschrien hat, dafür schenke ich ihm einen Keks, sobald ich mal zu Besuch komme. Er war, neben Ryun, das aller liebste, was ich in Korea hatte. Kein Wunder, dass ich die beiden so unendlich vermisse. Am meisten natürlich meinen kleinen, süßen Bruder. Ich hoffte, es wird ihm auch ohne mich gut gehen. Aber ich wusste ja, dass Ryun bei ihm war und auf ihn aufpasste. Also konnte ich doch ganz beruhigt sein, oder? Aber erst mal sollte ich zurückschreiben.
 

Hey Oppa,

ja, ich bin gut bei Dad angekommen. Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie toll ich es hier finde. Dad hat mein Zimmer neu gestalten lassen und ob du es glaubst oder nicht. Er hat mir einen Mini Cooper und den Audi geschenkt, von dem ich dir mal erzählt hab.
 

Bitte sag Kyou, dass es mir unendlich leid tut, dass ich nicht mehr da bin. Wenn ihr Zeit habt, dann rufe ich euch morgen nach der Schule an. Dann kann ich euch erzählen, wie es in der Schule war und noch mehr.

Und richte dem Kurzen aus, dass er einen Keks von mir bekommt, dass er Mom eine verpasst hat.
 

Ich vermisse euch jetzt schon. Werd' mich morgen auf jeden Fall melden.
 

Liebe Grüße,

Sakura
 

P.S. Ja, ich werde brav zur Schule gehen. Und ja, ich werde mich gesund ernähren. McDonalds, Burger King und KFC stehen alle gleich um die Ecke.
 

Ich schickte die Mail ab und fuhr den Laptop runter. Es war spät und ich sollte lieber schlafen gehen. Wir wollen morgen ja nicht zu spät zur Schule kommen.
 

Der nächste Morgen brach an und dieser verdammte Wecker wollte mich einfach nicht weiterschlafen lassen. Dieses nervige Piepen! Ich wand mich mühsam aus meinem Bett und erdolchte den Wecker mit Blicken. Sieben Uhr. Ich packte das Ding und schmiss es an die Wand. Und nein, es tat mir nicht leid, dass der Wecker nun kaputt war. Dad wusste, dass ich ein richtiger Morgenmuffel bin und gerne meine Wecker gegen die Wand schmiss. Deswegen hat er mir einen ganzen Vorrat von Weckern gekauft.
 

Ich schlenderte ins Bad, duschte mich, putzte mir die Zähne und föhnte mir die Haare trocken. Danach ging ich, mit nur einem knappen Handtuch bekleidet, wieder in mein Zimmer. Dort suchte ich mir meine Uniform aus dem Schrank heraus, welches aus einem schwarzen Rock, einem kurzärmligen roten Bluse, einem passenden schwarzen Blazer. Worauf auf der rechten Brust das Wappen meiner neuen Schule abgebildet war, und ein Paar schwarze knielange oder auch bis zu den Oberschenkel reichenden Socken. Ich schnappte mir meine Schultasche und ging runter in die Küche, wo ich auf meinen Dad traf. Sein Anblick ließ mich schmunzeln. Er trug eine grüne Kochschürze und hielt in seinen Händen das Backblech, auf denen die frischen Brötchen lagen. Lächelnd schaute er mich an und sagte: „Na los, erst mal frühstücken und dann kannst du dich auf den Weg zur Schule machen, Kleines.“ Gesagt, getan. Dad und ich frühstückten erst einmal ganz in Ruhe, während er mir berichtete, dass er erst heute Abend, gegen acht, von der Arbeit zurück nach hause kommen würde. Also hatte ich bis dahin Sturmfrei. „Kannst du mir etwas Geld geben, Dad? Ich würde heute gerne ein bisschen in die Stadt gehen.“ Aber anstatt das er mir ein bisschen Geld in die Hand drückte, zuckte er einfach seine Kreditkarte aus der Hosentasche. „Kauf dir was hübsches, Schätzchen.“, lächelte er mich an. Ich bedankte mich bei ihm und blickte auf die Uhr. Es war langsam an der Zeit, dass ich mich langsam auf dem Weg machte.
 

„Ich mach' mich dann mal auf dem Weg, Dad.“, sagte ich, drückte meinem Vater einen Kuss auf die Wange und lief in den Flur. Dort zog ich mir schwarze Ballerinas an. Sie waren schlicht und dennoch sehr hübsch. Ganz nach meinem Geschmack.

Schnell schnappte ich mir noch meine Autoschlüssel und verschwand dann Richtung Tiefgarage. Dort stieg ich sofort in meinen Mini und fuhr die Auffahrt hinauf. Es dauerte zwar ein wenig, bis das Tor der Garage offen war, aber dann konnte es endlich losgehen.
 

Ich hatte mir den Weg zu meiner Schule recht gut merken können, weswegen ich keine Probleme damit hatte, sie zu finden. Schnell einen Parkplatz gesucht, stieg ich aus dem Auto aus und lief schnurstracks Richtung Sekretariat. Die Blicke der anderen Schüler, die plötzlich auf mir lagen, ignorierte ich gekonnt. Entweder lag es daran, das Haaren. Ich mein, wie oft sah man schon eine Rosahaarige in der Schule herumlaufen? Und ja, meine Haare waren von Natur aus rosa. Die Gene waren Schuld. Aber ich mochte meine Haare und war natürlich stolz drauf. Die rosa Haare hatte ich von meiner Mutter geerbt. Von Dad hatte ich zwar nicht die braunen Haare aber dafür die Smaragdgrünen Augen, wie er unsere Augenfarben gerne beschrieb.

Ich brauchte nicht lange, bis ich das Sekretariat fand, da es gleich in der Nähe vom Einfang war, klopfte an und lief in das Zimmer, als man mich herein bat. Schnell alle Formalitäten geklärt, konnte ich auch schon in das Klassenzimmer.

Die Formalitäten hatten etwas länger gedauert, also musste ich mitten in der Unterrichtsstunde hereinplatzen. Doch zu meiner Verwunderung, traf ich den Klassenlehrer vor dem Klassenzimmer. Er stellte sich als Kakashi Hatake vor und hatte für sein junges Aussehen schon recht graue Haare. Aber diese gingen eher ins silberne.
 

Kurz nachdem ich mich bei ihm vorgestellte hatte, gingen wir gemeinsam ins Zimmer. Die Unterhaltungen verstummten und plötzlich lagen alle Blicke auf mir.

„Guten Morgen, Klasse.“, grüßte Kakashi-Sensei. „Guten Morgen, Kakashi-Sensei.“, grüßte die Klasse zurück.

„Heute bekommen wir eine neue Schülerin. Bitte stelle dich doch der Klasse vor und erzähle uns doch ein bissen von dir, Sakura.“, bat er mich. Ich sah kurz ihn an und dann in die Klasse. „Ich bin Sakura Haruno, 17 Jahre, bin von Tokyo nach Süd-Korea und nun wieder nach Tokyo gezogen.“ „Hat jemand noch fragen?“, fragte Kakashi-Sensei die Klasse und schon erstreckten sich ein paar Finger.

Kakashi rief jemanden auf und fragte mich auch sogleich: „Darf ich fragen, wie es in Korea war? Ich hoffe doch, man hat dich dort gut behandelt.“ Ich kannte diese Stimme von irgendwo. Nun sah ich den Jungen an, der mich das gefragt hatte und sofort schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Wie lange habe ich dieses Grinsen nicht mehr gesehen? Wie sehr ich es doch vermisst hatte. Wie sehr ich vor allem ihn vermisst hatte. „Die Zeit in Korea war ganz schön. Und wie soll man mich schon behandeln? Du weißt, dass meine Mutter mich nicht gerne verhätschelt, Naruto.“ Die Klasse starrte zwischen Naruto und mich immer hin und her. „Ihr kennt euch?“, fragte jemand dazwischen. Ich nickte nur.
 

Die Fragerei ging noch ein bisschen weiter, bis mich dann Kakashi-Sensei einem Platz zuwies. Es war neben einem Mädchen. Sie hieß Tenten. Hatte braune Haare, die sie zu zwei Dutts zusammengebunden hatte und war mir sofort sympathisch. Sie begrüßte mich freundlich, streckte mir die Hand entgegen und stellte sich mir noch einmal vor. Sofort bot sie mir auch an, mir die Schule zu zeigen. Wohingegen ich das Angebot gerne annahm. War doch schon mal ein guter Anfang. Ich spürte förmlich, wie Naruto mich von hinten angrinste. Tja, so war er ja schon immer.
 

Naruto POV
 

Ich hatte es kaum glaube können, als ich sah, dass Sakura in das Klassenzimmer kam. Ich hatte sie so lange nicht mehr gesehen und konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Als sie dann meine Frage beantwortete und mich ebenfalls angrinste, wusste ich, dass sie uns noch nicht vergessen hatte. Im Gegensatz zu Sasuke, dem das alles irgendwie egal war. Er hatte seinen Kopf in die Höhe schnellen lassen, als er Sakuras Namen gehört hatte, doch fing er sich wieder und löschte weiter ein paar SMS. Es enttäuschte mich ein wenig. Doch nun konnte ich neue Hoffnung schöpfen. Sakura war wieder da. Und sie hatte sich verändert. Es war nichts mehr von dem schüchternen Mädchen von damals zu sehen. Vielleicht schaffte es Sakura Sasuke wieder zu verändern. Ich hoffte es. Ich hoffte, dass sie das Wunder war, nachdem ich immer gehofft hatte.

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*Noona = ältere Schwester/weibliche Person. Eine Art respektvolle Anrede für Jungs/Männer.

*Oppa = älterer Bruder/männliche Person. Wieder eine Art respektvolle Anrede. Aber für Mädchen/Frauen.

Everyone is Changing

Ich senkte meinen Blick wieder auf mein IPhone und löschte eine weitere ungelesene Nachricht welche ich von einer meiner vielen Verehrerinnen bekommen hatte. Die Rosahaarige, welche sich auf Anweisung von Kakashi neben Tenten gesetzt hatte, versuchte ich gekonnt zu ignorieren. Was machte sie überhaupt hier? Warum war sie zurück gekommen?

Ich konnte Narutos Blick auf meinem Rücken spüren, er beobachtete mich seit Sakura das Klassenzimmer betreten hatte. Was erwartete er von mir? Das ich zu ihr laufen würde um sie freundlich zu begrüßen? Sie erfreut willkommen zu heissen? Und das nach all dem was sie mir angetan hatte.

Sie war es gewesen die einfach verschwunden war, sie war abgehauen. Mit ihrer Mutter war sie weggezogen ohne mir zu sagen wohin, ohne mir zu sagen wie ich sie erreichen konnte. Warum erwartete er also, dass ich ihr das alles einfach so verzeihen konnte?

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als meine Gedanken um die Haruno streiften. Wut stieg langsam in mir hoch, doch ich versuchte sie zu verdrängen. Ich durfte mir meine Gefühle nicht anmerken lassen, nur weil sie jetzt wieder da war.

„Sasuke!“ Ich hob den Kopf und sah Kakashi direkt in die Augen. Er stand genau vor mir und sah mich wütend an. „Handy weg und zwar sofort!“

Genervt verdrehte ich die Augen und schob mein Handy in die Hosentasche. „Besser?“, fragte ich ihn mit monotoner Stimme und sah ihn etwas herausfordernd an.

„Treib es nicht zu weit“, warnte er mich und ging wieder zu seinem Tisch nach vorne.

Alle Blicke ruhten auf mir, doch das war mir egal, ich konnte das sehr gut ignorieren.

„Er ist so cool.“, hörte ich Karin flüstern. Die Rothaarige war meine “Gelegenheitsfreundin.“ Ständig lief sie um mich herum, klebte an mir wie eine Klette und wich mir keine Minute von der Seite. Nur zuhause war ich manchmal vor ihr sicher. Obschon sie mir zwischendurch wirklich auf die Nerven ging, ließ ich mich immer wieder auf sie ein. Sie wusste halt am besten wie man mich verwöhnte.
 

Die Unterrichtstunden vergingen nur langsam und es kam mir vor als wäre ich eine halbe Ewigkeit im Klassenzimmer gesessen. Als es schließlich endlich klingelte, erhob ich mich schwerfällig von meinem Stuhl, ergriff meine Tasche und warf sie mir über die Schulter.

„Sasuke“ Es war Karin welche mir fröhlich zurief. Warum musste sie mich immer nerven wenn ich gereizt war? Merkte sie denn nicht dass ich keinen Bock auf sie hatte? Im Augenblick wollte ich einfach alleine sein.

Ich drehte mich langsam zu ihr um und sah sie mit gleichgültigem, finsterem Blick an. „Was ist?“, fragte ich sie gereizt.

„Hast du heute Abend schon etwas vor?“, sie schmiegte sich wie eine Katze an mich und versuchte sich so bei mir einzuschmeicheln. Das Problem war nur, dass ich Katzen nicht mochte.

Ich lief einfach weiter, zwischen den Pulten hindurch, doch Karin liess nicht locker.

„Lass mich einfach in Ruhe. Ich hab wirklich keine Lust auf deine kleinen Spielchen“, bemerkte ich mit monotoner Stimme. Verblüfft blieb die Rothaarige stehen und sah mich verständnislos an.

Gerade als ich bei der Tür ankam, konnte ich Narutos Stimme hören. „Hey Sakura! Mann bin ich froh dass du wieder da bist. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich dich vermisst habe.“ Noch bevor Sakura antworten konnte, lief ich jedoch in den Flur hinaus, welcher sich langsam mit Schülern füllte welche die Pause genießen oder das Schulzimmer wechseln wollten.

Ich brauchte den anderen gar nicht erst auszuweichen, sie gingen mir nämlich automatisch aus dem Weg. Alle wussten dass mit mir nicht zu spaßen war und sie mir besser nicht zu nahe kamen. Die Leute hatten regelrecht Angst vor mir. Doch mir war das nur recht, ich brauchte schließlich niemanden. Ich war, seit meine Mutter gestorben war, schon immer alleine gewesen und ich würde auch immer alleine sein.

Ich ging zu meinem Schließfach und öffnete das Schloss indem ich die Zahlenkombination eingab. Ein leises Klicken erklang und die Verriegelung klappte auf. Ich verstaute meine Bücher und all das andere Zeugs und nahm stattdessen meine Turnkleidung heraus. Anschließend machte ich mich auf den Weg zu den Umkleidekabinen. Sport war angesagt.
 

„Hey, Kumpel. Warte mal auf mich!“ Ich drehte mich nicht um, noch wartete ich auf ihn, schließlich war Naruto schnell genug um mich einzuholen. Als er schließlich neben mir zum stehen kam, warf er mir einen vorwurfsvollen Blick zu.

Ich erduldete dies einige Sekunden lang, doch dann fing es an, mich wirklich zu nerven. „Was?“ Ich sah ihn ebenfalls an.

„Warum hast du Sakura noch nicht begrüßt?“

Was sollte dass den jetzt? Ich hatte keinen Grund sie zu begrüssen. Ich hätte es vor sechs Jahren noch gemacht, doch damals hatte sie mich noch nicht im Stich gelassen. Heute war das etwas ganz anderes.

„Ich habe keinen Grund sie zu begrüßen“, entgegnete ich ihm kühl und lief weiter.

„Was soll denn das wieder heissen? Von wegen du hattest keinen Grund! Du warst ihr bester Freund!“ Wütend ergriff Naruto mich am Arm und drehte mich zu sich. Wir blieben beide stehen und sahen uns gegenseitig abschätzend an.

„Ja du sagst es. Sie WAR meine beste Freundin. Das ist jetzt Vergangenheit.“ Ich entzog mich seinem Griff und lief weiter.

„Warum?... Sag mir warum du sie so behandelst? Sie konnte nichts dafür! Ihre Mutter war an all dem schuld. Nicht Sakura. Sie konnte nichts dafür!“, schrie er mich an. Ich ignorierte ihn jedoch und lief weiter.

Er brauchte den Grund nicht zu wissen, er würde das so oder so nicht verstehen. Er hatte noch nicht alles verloren. Er hatte noch Freunde. Ich war jedoch anders als er, völlig anders. Naruto konnte immer allen schnell verzeihen, versuchte immer in allem etwas Gutes zu sehen und verstand sich immer mit allen ausgezeichnet. Bei mir war das jedoch nicht so. Mein Leben war zerbrochen, wie ein Glas welches man gegen die Wand warf. Ich vertraute niemandem mehr, liess niemanden an mich heran und brauchte keine Freunde mehr. Ich war es mir mehr als gewohnt alleine zu sein.
 

Nachdem ich meine schwarzen Hosen und das weinrote Hemd gegen kurze weiße Hosen und ein blaues T-Shirt getauscht hatte, lief ich gemütlich in die Turnhalle. Guy, unser verrückter Sportlehrer wartete bereits auf uns. Er trug wieder einmal seinen grünen Trainingsanzug und wirkte wie ein durchgeknallter, irrer Typ der nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

„Ah Sasuke, bist du bereit deine Jugend auszuleben und wieder einmal alles zu geben?“, erkundigte er sich bei mir und sah mich mit seinem breiten Grinsen an.

Ich antwortete ihm darauf nur mit einem gleichgültigen Brummen und lehnte mich an die Wand der Halle.

Ich hasste es ständig von ihm an gequatscht zu werden.
 

Es dauerte eine Weile, doch dann hatten sich alle in der Halle versammelt. Unsere Klasse war im Vergleich zu den anderen recht klein. Gerade einmal dreißig Schülerinnen und Schüler zählten wir.

„Also meine Lieben. Heute werden wir wieder einmal etwas Klettern.“ Mit diesen Worten begrüßte Guy uns alle. Der einzige der sich jedoch darüber zu freuen schien, war Rock Lee. Er trug denselben Anzug wie unser Lehrer, hatte dieselben buschigen Augenbrauen und sah ihm sonst auch sehr ähnlich. Er war auch genau so verrückt wie Guy.

„Sasuke, Neji, macht ihr bitte die Kletterstangen bereit?“, fragte unser Lehrer mit einem deutlich zu erkennenden Befehlston in der Stimme.

Neji Hyuga war ein sehr spezieller Junge. Er hatte lange braune Haare, welche er zusammen gebunden hatte und meistens trug er ein Stirnband um den Kopf. Er war überdurchschnittlich intelligent, ein wahres Genie, wie ihn die Lehrer oft bezeichneten. Zurückhaltend und recht verschlossen, dennoch hatte er viele Freunde und unternahm auch viel mit ihnen.

Ich erreichte die Kletterstangen vor dem Hyuga und trat an die Metallstangen, welche schräg an die Wand geschoben waren, heran. Ohne auf Neji zu warten, ergriff ich diese und zog einmal kräftig daran. Langsam bewegten sie sich, glitten über den Boden und rasteten schließlich in den kleinen Vertiefungen ein. Normalerweise brauchte es zwei um dies zu tun, doch ich trainierte schließlich nicht umsonst jeden Tag meine Muskeln. Ich war in der Klasse weitaus der stärkste.

Neji holte unterdessen den Wagen mit den Turnmatten, welche er rund um das Klettergerüst aufstellte.

Anschließend stellten sich alle in Zweiergruppen auf. Die Jungs zusammen und die Mädchen zusammen. Ich war mit Naruto in einer Gruppe, so wie immer. Er war einer der wenigen die mit mir mithalten konnten.

„Also gut, die Jungs fangen an.“ Guy stellte sich mit der Stoppuhr an den Rand der Matten und wartete geduldig bis die ersten vortraten. Es waren Shikamaru und Choji. Shikamaru war ein echtes Superhirn, jedoch war er auch genau so faul wie intelligent. Choji war das im Gegensatz zu seinem besten Freund dick und nicht gerade der klügste, dennoch hielt er in der Schule immer gut mit.

Während die Beiden sich die Stangen hoch kämpften, zog ich mir die Schuhe aus, ohne ging das Klettern einfach viel besser, man rutschte dann weniger ab.

Naruto tat es mir gleich.

Guy verkündete die Zeit der Beiden und schrieb diese dann auf das Papier welches er auf sein Klemmbrett geheftet hatte.

„Die nächsten“ Ich und Naruto traten vor. „Seid ihr bereit?“ Als Antwort darauf gingen wir leicht in die Hocke. „Auf die Plätze, fertig, los!“

Ich stieß mich vom Boden ab, sprang beinahe bis in die Mitte der dicken Stange welche ich mir zum klettern ausgesucht hatte, klammerte mich dran mit beiden Händen fest und zog mich hoch. Einen Zug nach dem anderen machte ich und erreichte schließlich die obere Befestigung und berührte diese mit der flachen Hand. Genau in dem Augenblick stoppte Guy die Uhr.

Ich blieb weiterhin an der Stange hängen und wartete auf Naruto, welcher nur wenige Sekunden nach mir die Hand ausstreckte. Als er oben angelangt war, liess ich mich langsam hinunterrutschen. Die letzten zwei Meter liess ich mich schließlich fallen. Geschickt landete ich auf dem Füssen und bremste den Sturz ab, indem ich leicht in die Hocke ging.

„Wirklich sehr gut Sasuke, du wirst immer schneller. Vier Sekunden, dreißig Hundertstel“, verkündigte er mir meine Zeit und kritzelte die Zahlen neben meinem Namen auf das Blatt.

„Naruto du hattest sechs Sekunden, zehn Hundertstel.“

Ich reihte mich wieder ein und wartete geduldig auf meinen zweiten Versuch.
 

Sakura stellte sich an das Klettergerüst, gemeinsam mit Tenten. Die beiden hatten sich anscheinend schnell befreundet. Auch die beiden gingen in die Hocke um sich abzustoßen als Guy fragte ob sie bereit wären. Die Beiden waren ungefähr gleich schnell, wobei Tenten nur wenige Augenblicke vor Sakura lag. Sechs Sekunden hatten die Beiden gehabt.

Sakura hatte sich wirklich verändert. Früher hatte sie kaum Freundinnen gehabt, jetzt war sie kaum einen halben Tag hier und schon war sie mit Tenten befreundet. Früher war sie auch richtig unsportlich gewesen, war oft über ihre eigenen Füße gestolpert und mochte Sport nicht. Doch jetzt hielt sie von Anfang an mit dem besten Mädchen unserer Klasse mit.

Tenten lächelte Sakura erfreut an und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Endlich jemand der mir ebenbürtig ist“, bemerkte sie lachend und lief ans Ende der Wartereihe.

Als die Beiden jedoch an mir vorbei liefen, blieb Sakura plötzlich stehen. Sie sah mich an, doch ich hielt meinen Blick weiterhin stur auf dem Boden gerichtet. Ich wollte nicht mit ihr reden.

„Sasuke?“, ihre Stimme war leise, verunsichert und schüchtern. Dennoch lag eine gewisse Selbstsicherheit darin.

Einige Augenblicke sah ich weiterhin auf den Boden, doch dann hob ich langsam den Kopf und sah sie aus dem Augenwinkel an. Es war das erste Mal seit sie weggezogen war, dass ich in ihre smaragdgrünen Augen sehen konnte. Sie waren noch genau so schön wie früher, doch sie hatten sich ein wenig verändert. Die Unsicherheit in ihnen war dem Selbstbewussten gewichen. Sie hatte sich wirklich verändert.

„Wie geht es dir?“, fragte sie mich, jedoch so leise dass nur wenige Schüler unser Gespräch hören konnten.

Ich liess meinen Blick kurz über ihren Körper gleiten, sah ihr aber gleich wieder in die Augen. Sie war wirklich hübsch geworden. Eine richtig junge Dame.

Verdammt noch mal, was dachte ich denn da? ‚Reiss' dich zusammen! ‘, tadelte ich mich selbst.

Warum wollte sie ein Gespräch mit mir anfangen? Was wollte sie damit bezwecken?

Ich sah auf sie hinab, sie war einen ganzen Kopf kleiner als ich. „Spar' dir deine Worte für jemanden den sie interessieren“, bemerkte ich kühl und sah wieder nach vorne.

Sakura wollte wieder etwas sagen, doch dazu kam sie gar nicht.

Karin stellte sich zwischen mich und Sakura und streckte die Nase empor. „Hey Kleine, verzieh dich, Sasuke gehört nämlich zu mir“, meckerte sie Sakura an und stemmte die Hände in die Hüften. Ah ja, seit wann gehörte ich den ihr?

„Ach Sasuke gehört also dir, dafür dass er aber angeblich mit dir zusammen ist, ignoriert er dich aber ein wenig zu oft“, entgegnete Sakura gekonnt und sah der rothaarigen mit festem Blick entgegen. So etwas kannte ich von ihr ja gar nicht.

„Natürlich gehört er zu mir, kannst ihn ja selber fragen“, konterte Karin darauf und drahte sich zu mir, darauf wartend dass ich ihr half.

„Nur weil ich ein paar Mal mit dir ins Bett gestiegen bin, heißt das noch lange nicht, dass wir auch zusammen sind.“ Ich konnte Sakuras entsetzten Blick auf meiner Haut spüren, als ich ohne zu zögern gestand dass ich mit Karin im Bett gewesen war. Doch mich störte das überhaupt nicht, jeder hier an der Schule wusste von meinen kleinen Affären und Bettgeschichten, früher oder später hätte sie es so oder so erfahren. Wenn nicht durch mich, dann durch jemand anderen.

Etwas bedrückt senkte sie den Blick und lief zu Tenten, welche geduldig auf sie gewartet hatte. Karin wollte der Rosahaarigen noch etwas sagen, doch ich brachte sie mit einem finsteren Blick zum Schweigen.

Sie ging wieder an ihren Platz und unterhielt sich mit ihrer Freundin Ayame.

Warum hatte Sakura so auf meine Bemerkung reagiert? Sie schien fast verletzt zu sein. Als hätte ich sie gerade zu tiefst enttäuscht. Doch das konnte ihr eigentlich völlig egal sein. Das hier war mein Leben, ich durfte damit machen was ich wollte.
 

„So Leute, jetzt da alle zweimal geklettert sind, machen wir bis zum Schluss der Lektion noch ein kleines Fußballspiel draußen auf dem Rasen“, verkündete Guy und holte einen Ball aus dem Geräteraum.

Endlich mal ein Sport der auch mir gefiel. Ich hatte langsam genug vom Geräteturnen.

Wir liefen alle aus der Halle und betraten schließlich den Rasen.

„Na gut, ich stelle kurz die Teams zusammen und dann fangen wir an. Team eins ihm rechten Tor, Team zwei im linken.“ Guy tat was er gesagt hatte und fing an die Teams einzuteilen. Ich hörte ihm nicht wirklich zu, erst als er meinen Namen erwähnte und auf die rechte Seite deutete, horchte ich auf und lief dann langsam zum Tor. Ich war mit Naruto in einem Team, Neji und Kiba waren auch da.

Kiba war ein guter Fußballspieler, er beherrschte den Ball wirklich geschickt, war im Tor genau so gut wie als Feldspieler auch.

„Ich geh in die Kiste“, verkündete der braunhaarige mit den spitzen Eckzähnen und lief zum Tor.

Kaum hatte Guy alle in die Gruppen verteilt, fing das Spiel auch schon an. Ich und Neji konnten ziemlich gut zusammen spielen und brachten den Ball gefährlich nahe ans Tor unserer Gegner. Bereits nach einer halben Minute fiel das erste Tor.

Ich achtete kaum auf meine Mitschüler, bemerkte nur diejenigen welche unmittelbar in meiner Nähe waren und konzentrierte mich nur auf meine Teamkameraden.

Eine lange Flanke von Neji versenkte ich mit einem geschickten Kopfschutz im Netz, eine andere brachte ich mit einem Fallrückzieher uns Tor.

Am Ende stand es zehn zu sechs für unser Team.
 

„Gut, ihr könnt euch jetzt umziehen. Genießt euren freien Nachmittag heute und vergesst nicht eure Hausaufgaben zu machen.“ Guy verabschiedete sich von uns und brachte den Ball zurück in die Gerätehalle.

Alle liefen gleich in die Umkleiden um sich wieder anders anzuziehen. Auch ich begab mich dort hin.

Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte, lief ich ins Schulgebäude zurück, verstaute meine Turntasche wieder in meinem Spind und packte meine Hausaufgaben in meine Tasche.

Es hatte sich schon wieder ein riesiger Berg angesammelt. Zum Glück war es ein einfaches Thema. Vor allem aber Mathematik. Ein Fach welches ich wirklich gut beherrschte.

Friends

Sakura POV
 

Es verletzte mich. Sehr sogar. Ich hatte geahnt, dass er mich dafür hasste, dass ich von einem Tag auf den anderen plötzlich verschwunden war, aber dennoch traf es mich hart. Und dann, als ich auch noch hörte, dass er diese Rothaarige, Karin, auch noch nur als Affäre hatte und Tenten mir im Nachhinein auch noch von seinen Bettgeschichten erzählte, war mir klar, dass nichts mehr von dem alten Sasuke übrig war. Nicht nur ich hatte mich verändert. Auch er hatte es getan. Der alte Sasuke war nicht mehr da. MEIN Sasuke war nicht mehr da.
 

Die restliche Stunde ließ ich einfach so an mir vorüberziehen und fragte mich, wie es nur so weit kommen konnte, dass er mich nun so kalt behandelte. Natürlich, Sasuke war nach dem Tod seiner Mutter ziemlich verschlossen. Doch zu mir war er noch nie so kalt gewesen. Nie hatte er mich so gleichgültig behandelt.
 

Nachdem uns Guy endlich entlassen hatte, zogen wir uns alle um. In der Mädchenumkleide fragte mich Tenten: „Sag mal, Sakura. Hast du heute eigentlich Zeit?“ Ich überlegte und zog mir währenddessen meinen Rock über. „Eigentlich schon, warum fragst du?“, kam von mir die Antwort. „Weil ich dich doch noch ein paar meiner Freundinnen vorstellen wollte. Hast du das etwa schon vergessen?“ Ach, stimmt ja. Sie wollte mir ihre Freundinnen vorstellen. Leider sind wir dazu noch nicht gekommen, weil Tenten so damit beschäftigt war, mir die Schule zu zeigen. „Treffen wir uns dann heute in der Stadt?“, fragte ich sie. „Am besten gegen drei vor dem großen Brunnen am Stadtplatz.“, meinte dann Tenten. Ich stimmte zu und so war das nun beschlossene Sache. Ich war schon unheimlich gespannt, wie die Freundinnen von Tenten sind. Hoffentlich waren sie nicht solche Tussis wie es Karin ist. Ich konnte sie jetzt schon nicht leiden und das hatte bestimmt nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie immer mal wieder mit Sasuke in die Kiste stieg. Und da waren wir mal wieder beim Thema Sasuke.
 

Immer noch beschäftigte mich die Frage, wie er nur so werden konnte. War etwa ich daran Schuld? Ich meine, so abwegig konnte das ja nicht sein. Immerhin war ich verschwunden, ohne ihm auch nur etwas sagen zu können. Kein Wort der Verabschiedung. Keine Anhaltspunkte, wie er mich hätte erreichen können. Aber dafür konnte ich nichts. Meine Mutter wollte nicht, dass ich überhaupt noch Kontakt zu meinem alten Leben hatte. Wenn es nach ihr gegangen war, dann hätte ich auch keinen Kontakt zu meinem Vater gehabt. Doch Ryun konnte es ihr ausreden. Und dafür war ich ihm so unendlich dankbar. Außerdem war ich sowieso ein totales Papakind. Das lag aber weniger daran, dass ich den Luxus liebte, den mein Dad mir gab, sondern, weil ich meinen Da einfach mehr mochte. Natürlich, ich liebte meine Mutter sehr aber ich hasste sie dafür, dass sie mir meine Freunde, mein altes Leben, meinen Vater wegnehmen wollte.

Es mag sein, dass sie mich davon abgehalten hatte, meine alten Freunde zu sehen, mit ihnen überhaupt in Kontakt treten zu können, aber lange hätte sie mich nicht mehr aufhalten können. Wenn ich nicht jetzt schon zu Dad gezogen wäre, dann wäre ich spätestens mit 18 wieder zu ihm zurück gegangen. Und dennoch, egal wie sehr ich meine Mutter hasste, liebte ich sie immer noch so sehr. Sie war eben meine Mutter. Welches Kind konnte seine Mutter für ewig so sehr hassen? Ich bestimmt nicht. Und egal wie sehr sie mir zeigte, dass ich nicht mehr in IHRER Familie willkommen war, wie sehr sie mich auch verletzte, sie war meine Mutter un ich liebte sie.
 

Ich war so sehr in Gedanken vertieft, dass ich nicht einmal merkte, dass ich bereits an meinem silbernen Mini angekommen war. „Bis später, Saku!“, rief mir Tenten noch zu ich winkte ihr entgegen bevor ich in meinem Auto verschwunden war.
 

Zuhause angekommen, war es so still. So alleine in diesem Riesenhaus war schon irgendwie ungewohnt. Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich hier alleine war. Ich schmiss meine Tasche in eine Ecke und lief rüber in die Küche. Die Lasagne wurde sofort von mir beschlagnahmt. Während mein Lieblingsessen in der Mikrowelle aufgewärmt wurde, lief ich schleunigst in mein Zimmer und schnappte mir meinen Laptop. Damit lief ich dann in Wohnzimmer, stelle den Laptop auf dem gläsernen Wohnzimmertisch ab und holte mir in der Küche meine Lasagne. Damit schlenderte ich wieder ins Wohnzimmer und schaltete den Plasmafernseher an. Während ich mir ab und an eine Gabel von meinem Essen in den Mund schaufelte, schaltete ich auf „How I Met Your Mother“ und nebenbei wartete ich, bis mein Laptop hochgeladen war. Und ehe ich mich versah, bekam ich auch schon einen Videoanruf. Ich nahm an und schon erschien das glückliche Gesicht meines kleinen Bruders.

„Noona!!!“, rief Kyou fröhlich und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. „Hallo, mein kleiner.“, grüßte ich zurück und hinter ihm konnte ich auch schon Ryun erkennen, der seine beide Hände um die Seiten meines kleinen Bruders gelegt hatte un ihn ein wenig hochhob. „Und hallo Ryun.“ Jetzt kam er aus seinem „Versteck“ raus un grinste mich an. „Na, wie geht’s, kleines?“, fragte er auch sogleich. „Ganz gut.“ Lüge. Ich fühlte mich immer noch scheiße wegen der Sache mit Sasuke. Doch meinem kleinen Bruder würde ich das bestimmt nicht zeigen. „Und euch?“, fragte ich sogleich. „Ich vermisse dich ganz doll, Noona.“, sagte Kyou und ich erkannte in seinen Augen, dass er traurig war. Ich lächelte ihn aufmunternd an und meinte: „Ich dich auch, mein kleiner.“ „Dann komm wieder zurück.“, schmollte er. Ich lachte. „Das geht nicht. Ich gehe hier jetzt wieder zur Schule und ich kann doch nicht heute in diese Schule gehen und morgen wieder weg sein. Außerdem kannst du mich ja mal besuchen kommen, was meinst du?“ Sofort war der Kleine Feuer und Flamme. „Oh ja, das ist toll. Papa, können wir Noona morgen besuchen gehen?“ Ryun lachte. „Wir können sie schon besuchen, aber nicht morgen.“ „Warum nicht?“, fragte Kyou unschuldig. „Weil deine Noona so weit weg wohnt. Wir sollten sie erst mal sich einleben lassen und in einigen Monaten können wir sie vielleicht mal besuchen kommen. Einverstanden?“ „Ok.“, willigte Kyou ein, obwohl ich genau wusste, dass er schon jetzt zu mir wollte. Doch nun wendete sich Ryun zu mir. „Und wie war eigentlich dein erster Schultag?“

„Eigentlich ganz gut. Ich hab einen alten Freund wieder getroffen und schon gleich eine neue Freundin dazu.“, antwortete ich ihm. „Das höre ich gerne.“

„Und ich werde mich sogar mit ihr später treffen und noch ihre Freunde kennen lernen.“ „Das ist toll. Ich soll dir noch von Hara, Eun-Young, Nyu und Nim liebe Grüße ausrichten.“ „Danke. Bitte richte ihnen auch liebe Grüße aus.“

„Und jetzt musst du mir aber sagen, was für Autos du von deinem Dad bekommen hast.“, schoss auch schon seine nächste Frage aus seinem Mund. In dieser Hinsicht waren Ryun und Dad wirklich gleich. Beide waren richtige Autofreaks. Und auch Kyou schaute mich gespannt an. „Noona auch ein Auto bekommen?“, fragte er und ich sah förmlich das Glitzern in seinen Augen. Oh ich vergaß, der Kleine liebte Autos genau so sehr wie Ryun und mein Vater. „Nicht nur eines. Deine Noona hat sogar gleich zwei bekommen.“, setzte Ryun dazu. Kyous Augen wurden größer und er fing an, breiter zu grinsen. „Was für welche???“ Ja, in dieser Hinsicht waren alle drei gleich. Hauptsache Autos. Ich seufzte bevor ich ihm antwortete und versuchte die Antwort dabei so kurz wie möglich zu halten. „Den alten Audi von Dad und einen Mini.“ Doch die beiden ließen sich nicht so leicht abschütteln. „Geht das vielleicht auch genauer?“, fragte Ryun. Und wieder musste ich die Augen verdrehen. „Einen weißen Audi Q3 und einen schwarz-grauen Mini Cooper S, zufrieden?“ Beide nickten. Ich blickte auf die Uhr, um zu sehen, wie viel Zeit ich noch hatte, bis ich mich für das Treffen fertig machen musste. Und ich musste feststellen, dass es schon viertel nach zwei war. Zeit, um sich zurecht zu machen. Ich wollte ja nicht in meiner Schuluniform durch die Stadt rennen. „Ich muss jetzt Schluss machen, ihr beiden.“, richtete ich den beiden aus. „Ok. Meld' dich mal bald wieder, ja?“ „Alles klar Ryun. Ciao Kyou. Ciao Ryun.“ „Tschüs Noona!!“, rief mein kleiner Bruder während Ryun nur winkte und ich letztendlich das Videogespräch abbrach und den Laptop runter fuhr. Und jetzt hieß es, rasch schnell umziehen.
 

Naruto POV
 

Ich konnte es kaum glauben, dass Saku-chan wieder hier war. Aber noch mehr konnte ich nicht glauben, dass dies Sasuke so kalt ließ. Die beiden waren früher noch so unzertrennlich. Man hatte die beiden nie einzeln irgendwo hingesehen. Sasuke und Sakura gab es praktisch immer nur als Doppelpack. Man denkt jetzt vielleicht, dass ich damals eifersüchtig gewesen bin, aber dem war nicht so. Ich freute mich sehr über die beiden. Entweder gab es die beiden nur im Doppelpack und mit mir im Dreierpack. Also hatte ich keinen Grund eifersüchtig zu sein.
 

Und deswegen konnte ich Sasuke einfach nicht verstehen. Öfters hatte ich ihm nach den Grund gefragt, wieso er so schlecht auf Sakura zu sprechen war. Den Grund hatte er mir bis heute nicht genannt. Was war geschehen? Ja, Sakura war von einem Tag auf den anderen verschwunden, als er uns, aber vor allem Sakura, so sehr gebraucht hatte. Aber Ihr Vater hatte uns gesagt, dass es eine Nacht- und Nebelaktion ihrer Mutter war. Dennoch, Sasuke war das wohl egal. Was war nur mit ihm los, dass er sie ignorierte?! Er hatte es früher ab und an mal versucht, wenn die beiden einen „Streit“ hatten. Es war nichts Großes. Nur diese kindischen Streitereien. Aber Sasuke hatte es nie geschafft, sie wirklich zu ignorieren. Keiner von uns beiden konnte das. Sakura hatte nur ihren Hundeblick aufsetzen müssen, und schon hatte sie uns immer um ihren kleinen Finger gewickelt, auch, wenn sie das unbewusst tat.

Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändert.

Denn von Tag zu Tag verändert sich Sasuke mehr. Von Tag zu Tag stirbt der alte Sasuke in ihm. Oder wird zumindest verdrängt. Und von Tag zu Tag habe ich das Gefühl, dass ich meinen besten Freund immer mehr verliere.
 

Ich habe nie oft zu Gott gebetet, doch jetzt bitte ich ihn, dass er mir einen Engel schicken soll, der Sasuke wieder zu dem verhelfen kann, der er einmal war.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass dieser Engel bereits da war.
 

Sasuke POV
 

Ich starrte schon seit Stunden an meine Schlafzimmerdecke. Ich hatte einfach nichts zu tun. Zwar hatte Karin angerufen, aber auf einen Fick war ich grade nicht interessiert. Inuk war auch am schlafen. Also schließt der auch aus. Auf Naruto hatte ich auch keinen Bock. Der würde mich einfach nur mit diesen dummen Fragen bombardieren. Hausaufgaben hatte ich schon gemacht. Vielleicht sollte ich in dem Kraftraum, um ein bisschen zu trainieren. Keine schlechte Idee.
 

Ich hatte mir grade meine Jogginghose angezogen und wollte eben mein Shirt überziehen, als das Telefon klingelte. Ich ließ es aber klingeln und wartete, bis der Anrufbeantworter ran ging. Es war sowieso bestimmt nur Karin oder Naruto. Doch falsch gedacht, Nach dem Piepton erklang eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. „Sasuke, wenn du grad' dabei bist, eines deiner kleinen Bitches zu vögeln, dann schmeiß' sie raus und geh ans Telefon. Du kannst dir später unter der Dusche einen runterholen, wenn du's so dringend nötig hast!“ Wie ich diese Stimme doch vermisst hatte. Wirklich. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich hob ab. „Ja ja, ist schon gut. Was denkst du von mir, dass ich es so nötig hab, mir unter der Dusche einen runter zu holen.“ „Also warst du nicht am poppen?“, fragte mich die weibliche Stimme am anderen Ende. Ein „Hn.“ verließ meine Lippen. Mehr nicht. „Oho. Nicht alles auf einmal, Eisklötzchen.“ Wie sehr ich diesen Spitznamen hasste. „Was kann ich für dich tun, Mika?“, fragte ich schon langsam genervt. Heute war ich aber schnell reizbar. Das merkte auch sie. „Was ist los mit dir? Zu wenig Sex oder bist du auf Sexentzug?“ Ich verdrehte die Augen. So war sie eben. Meine kleine Mika. Direkt, schlagfertig und schnell nervenaufreibend. „Nein. Heute war einfach nur ein schlechter Tag.“, antwortete ich ihr. „Ich sagte doch, dass diese Karin wirklich nicht gut für dich ist. Wahrscheinlich hat sie dir heute den ganzen Tag in den Ohren gelegen, wie toll es ist, deine Freundin zu sein.“ „Na klar. Sie und meine Freundin. Davor werd' ich mir die Kugel geben.“ Ich hasste Karin, aber sie war gut im Bett. Mehr nicht. Gefühle waren da nicht im Spiel. Von meiner Seite zumindest. Karin sagte mir zwar jeden Tag, dass sie mich liebte, aber in Wahrheit war sie eh doch nur auf mein Aussehen, mein Geld und auf den Status meiner Familie aus. „Sag Bescheid, wenn du dir die Kugel gibst. Ich würde dir gern dabei helfen.“ Der Sarkasmus lag nur so förmlich in ihrer Stimme. Doch genug von diesem Thema. Sonst kommt mir gleich das Kotzen. Deswegen lenkte ich vom Thema ab. „Wann hast du eigentlich vor, dich mal wieder hier blicken zu lassen?“, fragte ich sie. „Wenn man mich hier endlich raus holt.“ Also noch eine ganze Weile. „Wie geht’s dir sonst so?“, fragte ich sie. Mich musste sie nicht fragen. Sie hatte sich vorher ja diese Frage selbst beantworten können. „Naja. Wie soll es mir schon gehen? Ich frage mich, wie es die anderen Leute hier nur aushalten können? Ich meine, ein Internat!? Schlimmer hätte es nicht mehr kommen können. Hattest du heute eigentlich sonst noch was vor?“, schloss sie ihre Frage nach der Antwort. „Eigentlich wollte ich gerade in den Kraftraum.“ „Dann streiche das mal. Ich hab dir eine Menge zu erzählen.“ Ich seufzte. Fing sie an zu reden, hörte sie erst nach einigen Stunden auf. Also holte ich mir ein paar Snacks, legte mich vor dem Fernseher und schaltete durch die Kanäle, während Mika mir alles Mögliche erzählte. Ich nahm ihr das nicht übel. Wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen. Also war das verständlich. Aber das hieß jetzt nicht, dass ich immer so bin, nur weil ich jemanden lange nicht gesehen habe. Mika war eine Ausnahme.
 

Sakura POV
 

Ich kam gerade pünktlich am Treffpunkt an und sah auch schon Tenten. Ich hatte mir zuhause noch schnell eine Jeanshotpants und ein lockeres weißes Shirt übergezogen, welches locker auf einer Seite meiner Schulter runtergerutscht war. Bei Tenten angekommen, erkannte ich, dass sie ebenfalls Jeanshotpants an hatte. Dazu trug sie ein braunes Top mit der passenden Aufschrift für den heutigen Tag: „Oh Shit! It's Monday!“ Ich begrüßte sie und bemerkte auch schon zwei weitere Personen hinter ihr. Es war eine Blauhaarige und eine Blondine. Die Blauhaarige hatte einen süßen Rüschenrock in weiß an. Ihr One-Shoulder-Shirt war schlicht in einem lavendel gehalten. Und nun fiel mir auch auf, dass ihre Augen die gleiche Farbe hatten. Eine ungewöhnliche Augenfarbe. Die Blonde hatte vier Zöpfe. Ihr Outfit bestand aus einer Jeanshotpants und einem orangen T-Shirt, welches ihr um ein paar Größen zu groß war. „Darf ich dir vorstellen, Saku, das sind Temari und Hinata. Meine besten Freundinnen. Sie gehen ebenfalls bei uns in die Schule. Eben nur in der Parallelklasse.“ Während sie uns einander vorstellte zeigte sie auf die jeweils genannte Person. Hinata war also die Blauhaarige und Temari die Blonde. Sie schienen mir auf Anhieb sympathisch. Und ich sollte mich da nicht irren.
 

Nach der Vorstellung machten wir uns ans Shoppen. Und auch mit Hinata und Temari freundete ich mich schnell an. Für eine kurze Zeit, konnte ich meine Gedanken von Sasuke abwenden.

A faithful friend

Sasuke POV
 

„Sag mal kleine, wie lange willst du noch mit mir quatschen?“ Ich hatte das Telefon mittlerweile auf Lautsprecher gestellt, so dass ich das Ding nicht ständig herumtragen musste.

„Was soll das denn bitte schön heissen? Du bist so ein Arsch, echt! Ich sehe dich praktisch nie und dann kommt so ein Spruch von dir.“ Mika klang nicht wirklich erfreut. Um genau zu sein raste sie vor Wut. „Wirklich, wie kannst du nur so gemein zu mir sein?“

„Ich bin halt so“, gestand ich ihr und setzte mich auf meinen Bürostuhl. Ich hatte inzwischen wieder vom Wohnzimmer in mein eigenes gewechselt. Gelangweilt kramte ich in meiner Schublade und suchte nach einem Blatt Papier.

„Und genau aus diesem Grund hasse ich dich.“, drang ihr Stimme an mein Ohr.

„Das glaubst auch nur du. Gib es zu, du kannst gar nicht mehr ohne mich sein.“ Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Das geschah allerdings nur wenn ich mit ihr reden konnte. Sie bedeutete mir wirklich viel und ich wüsste nicht was ich ohne diese kleine Nervensäge tun würde. Obschon sie ein paar Minuten jünger war als ich, benahm sie sich zwischendurch wirklich erwachsen. Genau das schätzte ich so an ihr. Dennoch hatte sie manchmal echten Blödsinn im Kopf.

„Ich vermisse dich auch.“, stellte sie sarkastisch fest und lachte leise vor sich hin.

Ich sah kurz auf das Telefon. Geschlagene zwei Stunden saß ich nun schon dran und unterhielt mich mit ihr. So lange hielten wir es nur selten aus. Aber wir hatten ja schon über zwei Wochen nicht mehr mit einander gesprochen, also war das schon in Ordnung.

„Und, ist bei dir was spannendes passiert, außer dass Karin dich genervt hat?“, fragte sie betont gleichgültig. Ich konnte mir gerade vorstellen wie sie an ihrem Bürotisch saß und die Füße hochlegte. Sie tat immer so als würde sie sich nicht für mich interessieren, aber ich wusste genau dass sie mir immer gespannt zuhörte.

„Eigentlich nicht. Naruto war nur sauer auf mich.“, stellte ich gelassen fest und suchte nach einem Stift.

„Blondschopf war also sauer auf dich. Warum denn das?“

„Er hat mich was gefragt und ich hab ihm nicht geantwortet..“ Ich wusste dass das nicht die ganze Wahrheit war, aber das brauchte Mika ja nicht zu wissen. Naruto war nämlich aus einem ganz anderen Grund wütend auf mich. Weil ich Sakura ignoriert hatte.

„Nur deswegen?“, hakte sie nach. Ich hatte ihre Neugier geweckt. Ungewollt versteht sich.

„Ja, nur deswegen. Du kennst ihn ja selbst. Er hat zwischendurch halt so eine Phase.“, versuchte ich sie abzuschütteln. Gelangweilt kritzelte ich auf das weiße Papier ein paar Striche. Keine Ahnung was ich eigentlich genau tat, aber es war besser als nur dumm da zu sitzen.

„Ja, Naruto ist ein komischer Vogel.“, lachte sie laut. Ich mochte ihr Lachen wirklich. Es war irgendwie beruhigend und erinnerte mich an früher, als sie noch bei mir gewesen war. Ich vermisste diese Zeiten zwischendurch wirklich sehr. Damals war noch alles viel einfacher gewesen als heute.

„Hast du noch was von Itachi gehört?“, fragte sie plötzlich und wechselte kurzerhand das Thema.

Ich musste kurz nachdenken. In letzter Zeit hatte ich wirklich nicht viel von ihm gehört. Seit er ausgezogen war, vernahm ich eh nicht mehr viel von ihm. Er und Dad verstanden sich nämlich nicht gerade gut. Fugaku war nicht so zufrieden mit Itachis Zukunftsplanung, darum waren sie sich oft in die Haare geraten. Als es Itachi dann zu viel wurde, ist er einfach ausgezogen und hat mich mit unserem Dad alleine gelassen.

„Er hat vor ein paar Tagen mal kurz angerufen und gefragt wies mir geht, mehr nicht. Fünf Minuten, länger hab ich nicht mit ihm gesprochen. Ich hab manchmal echt das Gefühl dass er mich ignoriert.“, gestand ich ihr und kritzelte ein paar dicke schwarze Linien auf das Blatt.

„Ach das glaub ich nicht. Er ist schließlich dein Bruder. Er liebt dich und das weißt du auch.“, tadelte sie mich. „Er hat vermutlich einfach viel zu viel um die Ohren.“

„Kann sein.“ Bevor ich noch etwas hinzufügen konnte, unterbrach mich Mika plötzlich.

„Du ich muss Schluss machen. Ich bin heute noch mit jemandem verabredet.“

„Hast du 'nen Freund?“, fragte ich gespielt empört.

„Kann sein.“, neckte sie mich und lachte leise vor sich hin. „Ich wünsch' dir noch einen schönen Abend. Ich ruf wieder an wenn ich Zeit habe.“

„Ja ist gut. Sei vorsichtig und pass' auf dich auf.“, verabschiedete ich mich und ergriff das Telefon.

„Macht sich mein Eisklötzchen etwa Sorgen um mich?“ Sie lachte leise ehe sie auflegte.

Ja so war sie. Meine Mika. Ich vermisste sie wirklich sehr. Sie war eine der wenigen Menschen die mich wirklich verstehen konnten. Es fehlte mir wirklich sehr mit ihr zu reden und ihr Lachen zu hören.

Während ich so über Mika nachdachte, machte ich mich bereit um unter die Dusche zu gehen. Draußen wurde es bereits dunkel und ich musste morgen schließlich wieder zur Schule.
 

Mit ohrenbetäubendem Lärm, riss mich mein Wecker aus dem wohlverdienten Schlaf. War es wirklich schon Zeit um aufzustehen? Ich tastete mit geschlossenen Augen nach diesem Krachmacher und schlug schließlich mit der Faust auf dieses nervende Gerät ein. Nach nur einem Schlag, gab er keinen Ton mehr von sich. Langsam und träge öffnete ich die Augen und warf mürrisch die Decke zur Seite. Ich hasste es so früh aufzustehen. Aber was sein muss, muss nun mal sein. Ich hatte kaum eine andere Wahl als in die Schule zu gehen.

Ich erhob mich schwerfällig, schlurfte durch meine Zimmer und schnappte mir meine Schuluniform. Gemütlich lief ich dann ins große Badezimmer, welches gleich gegenüber meiner Tür war. Ich schloss die Tür hinter mir zu und begab mich zum Waschbecken. Es war aus dunklem Granit und glänzend poliert. Das ganze Bad war in dunklen Farben eingerichtet. Schwarz und Rot. Die Fliesen waren aus anthrazitfarbenem Stein, die Handtücher waren dunkelrot.

Ich betrachtete mich kurz im Spiegel, bevor ich einen Waschlappen ins Wasser tauchte und mir mein Gesicht wusch. Es war sehr erfrischend und weckte mich ein wenig mehr auf. Ich sah morgens übrigens immer ziemlich schrecklich aus. Augenringe und zerzaustes Haar. Es war nicht gerade erfreulich, nach dem Aufstehen, einem solchen Gesicht im Spiegel entgegen zu blicken.

Ich netzte meine Haare und trocknete sie schließlich mit dem Handtuch wieder etwas ab, so dass ich sie in die richtige Form bringen konnte. Keine zehn Minuten hatte ich und alles saß perfekt.

Nachdem ich meine Schuluniform angezogen hatte, begab ich mich in die Küche. Es roch bereits jetzt lecker nach Marmelade und frischen Brötchen.

„Guten Morgen.“, begrüßte mich eine sehr vertraute Frauenstimme als ich in die Küche trat und mich an den Tisch setzte.

„Morgen“, antwortete ich auf ihre Begrüßung und stützte meinen Kopf auf die Hände.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte sie mich und schenkte mir ein freundliches Lächeln. Ja, so war Amaya nun mal. Immer gut gelaunt und freundlich. Anders kannte ich unsere Haushälterin gar nicht. Noch nie hatte sie auf mich wütend oder traurig gewirkt. Immer hatte sie ihr liebevolles Lächeln auf dem Gesicht.

Ich seufzte leise und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Es geht so. Hätte besser sein können.“

Sie holte das Backblech aus dem Ofen und stellte es auf den Arbeitsbereich der Küche. Es roch herrlich nach selbstgemachtem Brot. Ich liebte es morgens in die Küche zu kommen wenn es so lecker roch. Das war immer so ein kleiner Ansporn überhaupt aufzustehen.

„Ich hoffe meine Brötchen heben deine Lauen ein bisschen.“, stellte sie fest und legte diese in einem kleinen Holzkörbchen auf den Tisch.

„Das tun sie immer.“, bemerkte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und nahm mir sogleich eines dieser leckeren Bäckereien.

„Dann bin ich ja froh.“ Sie lächelte erfreut und stellte mir die Butter auf den Tisch. „Erdbeermarmelade?“

„Immer.“ Ich liebte diesen süßen Brotaufstrich einfach über alles. Wenn es einmal keine Erdbeermarmelade gab, war der ganze Tag für mich im Eimer.

Amaya stellte mir das Glas auf den Tisch und reichte mir auch noch ein Messer und ein Teller.

Ich schmierte mir ein Brot und aß dieses genüsslich.

„Wann kommst du denn heute nach Hause?“, erkundigte sie sich bei mir und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Mir gegenüber.

„So gegen fünf sollte ich wieder da sein. Ich geh nach der Schule noch schnell im Geschäft vorbei.“

Damit meinte ich die Firma von meinem Dad. Ich hatte dort noch ein kleines Geschäft abzuwickeln. Ein treuer Kunde wollte einen meiner Wagen kaufen, deshalb musste ich dort noch hin.

„Wieder ein kleiner Handel?“, fragte sie mich mit einem Lächeln.

„Ja. Hiroshi, einer von Dads Stammkunden, will sich noch meinen Wagen ansehen. Den Honda. Er ist sich aber noch nicht sicher ober ihn auch will.“ Ich grinste sie an und kaute auf dem Brot herum. „Und ich bin mir noch nicht sicher ob ich ihn hergebe.“

Ich erhob mich vom Stuhl, als ich das letzte Stückchen Brot in den Mund geschoben hatte und räumte den Teller ab.

„Ich mach mich dann mal auf den Weg zur Schule. Bis heute Abend irgendwann“, verabschiedete ich mich von ihr. Ich holte noch schnell meine Schultasche aus meinem Zimmer und kramte dann meine Schuhe aus dem Schrank im Flur. Schwarz poliert, passend zur Uniform. Ich hasste diese Schuhe, aber da liess sich nichts machen. Vorschrift war nun mal Vorschrift.

Ich schloss die Tür hinter mir, als ich das Haus verließ und zur Garage hinüber lief. Das Tor öffnete sich automatisch, als ich den Knopf des Türöffners drückte und geduldig wartete bis ich eintreten konnte. Der Anblick der sich mir bot war schon etwas Tolles. Mindestens zehn Autos standen in der riesigen Halle, alle auf Hochglanz geputzt. Drei dieser schicken Wagen konnte ich stolz mein Eigen nennen. Der Nissan Skyline GTR war mein Schmuckstück. Mein ganzer Stolz. Ich liebte diesen Wagen einfach über alles. Die schnittige Form, den eleganten Spoiler und den blauschwarzen Lack. Einfach alles an diesem Wagen war perfekt. Doch den würde ich heute nicht nehmen.

Stattdessen lief ich auf den orangen Honda Civic Coupe zu. Ein wirklich tolles Auto. Doch das tollste an diesem Wagen, war etwas, welches es bei diesen Autos nur selten gab. Er besaß Flügeltüren. Das einige Auto in meiner Sammlung welches dies hatte.

Ich holte den Schlüssel aus meiner Hosentasche und drückte den Knopf für die Zentralverriegelung. Mit einem freundlichen Blinken begrüßte mich mein Civic. Es war wirklich ein einzigartiges Schmuckstück. Das Tuning war einzigartig. Ich hatte alles nach meinen Wünschen gestalten lassen und war wirklich stolz auf dieses Auto. Er hatte nebst dem Nissan schätzungsweise am meisten Wert von meinen Wagen. Ich hatte viel Geld für ihn ausgegeben.

Ich öffnete die Tür, welche nach oben aufschwang und stieg ein. Die Rennsitze waren wirklich bequem und das Lenkrad lag gut in der Hand. Ich schaltete die Zündung ein und schloss die Tür, welche mit einem leisen Knall zu ging.

Der Motor schnurrte tief und lies den Wagen leicht erzittern. Ich liebte dieses Geräusch.

Ich trat zwei drei Mal kurz aufs Gas und liess den Motor aufheulen. Er klang wie ein aggressives, wildes Tier. Ich legte mir den Gurt noch über die Schulter und legte dann den ersten Gang ein, löste die Handbremse und fuhr los.

Als ich auf das große Tor zu fuhr, konnte ich noch mein Auto sehen welches ich normalerweise brauchte um in die Schule zu gehen. Meinen schwarzen Mitsubishi Lancer Evo X. Ein wirklich tolles Exemplar. Er war ganz schlicht gehalten und ich verwendete ihn für den Alltag. Also wenn ich in die Schule ging oder einen Ausflug machte. Es kam mir fast so vor, als würde er mich vorwurfsvoll ansehen. Schließlich vernachlässigte ich ihn heute gänzlich.

Ich trat auf das Gaspedal und fuhr über den gepflasterten Weg zur Ausfahrt hinab. Das Tor schloss sich geräuschlos hinter mir. Ich bog auf die Straße ab und gab Vollgas.
 

Alle Blicke ruhten auf mir, als ich auf den großen Parkplatz fuhr. Keiner wusste wer da angefahren kam. Ich hatte den Honda schließlich noch nie verwendet wenn ich zur Schule gegangen war. Ich konnte Karin sehen, welche mich mit ungläubigem Blick anstarrte. Ihr schien der Wagen zu gefallen. So wie allen anderen auch.

Da ich mich gerade nicht zurückhalten konnte, liess ich ein weiteres Mal den Motor aufheulen. Die Leute durften ruhig hören was dieser Wagen unter der Motorhaube hatte.

Ich stellte den Honda auf meinem Parkplatz ab und schaltete ihn aus. Als ich die Flügeltür öffnete, konnte ich von weitem ein lobendes Pfeifen hören. Da schien jemand sehr begeistert. Ich holte meinen Rucksack aus dem Kofferraum und schloss den Wagen ab.

„Sasuke!“ Karin rannte auf mich zu und schlang ihr Arme um meinen Hals. „Ich hab dich gestern Abend wirklich vermisst“, stellte sie fest, doch das war mir sichtlich egal.

Mit einem genervten „Hn“ schob ich sie von mir weg und lief zum Schulgebäude.

„Sag mal, warum ignorierst du mich seit gestern?“, fragte sie entgeistert und wirkte richtig beleidigt.

Was ging sie das an? Ihr konnte das doch eigentlich egal sein ob ich sie nun ignorierte oder nicht. Schließlich gehörte ich nicht ihr.

„Hallo! Ich rede mit dir“, hackte sie nach als ich ihr keine Antwort gab.

Ich drehte mich gelassen um und sah sie aus dem Augenwinkel heraus an. „Hab ich dir schon einmal gesagt, dass du mir tierisch auf die Nerven gehst?“

Geschockt sah sie mich an und blieb stehen. Ich lief ohne ein weiteres Wort zu verlieren weiter. Es würde nicht mehr lange dauern und die Schulglocke würde klingeln. Ich wollte ja nicht zu spät kommen und mir eine Standpauke von Kakashi anhören.
 

Die ersten Lektionen gingen schnell vorüber und eher ich mich versah, war auch schon Mittag. Ich hatte gar nicht bemerkt wie schnell die Zeit verflogen war.

Erstaunlicherweise hatte Naruto mich bis jetzt in Ruhe gelassen und mich ignoriert. Ein paarmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass er sich wirklich zusammen reißen musste um kein Gespräch mit mir anzufangen. Wollte er mich mit seinem Schweigen etwa bestrafen? Mir war das allerdings nur recht. Ich hatte nämlich keinen Bock darauf, mir sein Geschwafel anzuhören. Früher oder später wären wir dann schließlich auf das Thema Sakura gekommen. Und drauf hatte ich wirklich keine Lust. Es war schon schlimm genug zu wissen, dass sie mich ständig anstarrte wenn sie dachte dass ich es nicht bemerken würde. Ich konnte es einfach immer noch nicht glauben dass sie wirklich wieder hier war.
 

„Darf ich mich zu dir setzten?“

Ich hob meinen Kopf und sah in smaragdgrüne Augen. Das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Sakura wollte sich freiwillig neben mich setzen? Nach all dem was ich gestern zu ihr gesagt hatte?

„Von mir aus.“ Ich versuchte so gleichgültig und gelangweilt zu klingen wie ich nur konnte.

Sie setzte sich mir gegenüber an den Tisch und legte ihr Tablett ab.

Ich senkte meinen Blick auf das Heft vor mir. Ich war gerade dabei meine Hausaufgaben zu machen. Ich hatte ja sonst nichts zu tun. Erstaunlicherweise liess mich Karin nämlich im Augenblick gerade in Ruhe. Sie hatte sich zwar von Schock, den ich ihr heute Morgen versetzt hatte, wieder erholt, mied es aber mich weiter zu nerven.

Ich starrte auf die Schüssel Reis vor mir und musste feststellen dass mir der Appetit gerade vergangen war. Was wollte Sakura denn von mir? Mich nur anstarren?

„Sag mal, was ist mit dir los? Warum ignorierst du mich?“, fragte sie zögernd, sah jedoch nicht von ihrem Teller hoch.

Ich antwortete ihr darauf nicht. Sie musste es schließlich selber wissen. Naruto hatte es ihr bestimmt schon gesagt. Und wenn nicht, dann würde er es irgendwann mal tun. Von mir würde sie es jedenfalls nicht erfahren. „Denk nach, dann findest du die Antwort auf deine Frage selbst.“

„Was soll das denn jetzt heissen? Gibst du mir etwa die Schuld an deinem Verhalten?“, fuhr sie mich an.

Genervt erhob ich mich von meinem Stuhl, nahm das Tablett mit meinem Essen und warf ihr einen kalten Blick zu. „Wie gesagt, denk nach. Du bist doch sonst immer so klug“, bemerkte ich kühl und lief zum Ausgang der Cafeteria.
 

Auch der Nachmittag verging schnell. Ich wechselte weder mit Sakura noch mit Naruto oder Karin ein Wort. Die drei konnten mir im Moment wirklich gestohlen bleiben. Ich hatte keinen Bock auf sie.

Was hatte sich Sakura heute Mittag überhaupt gedacht? Dass ich ihr all das einfach so verzeihen würde? Da hatte sie sich aber tief geschnitten.

So einfach konnte ich das nicht vergessen. All das was sie mir angetan hatte.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie es sich damals angefühlt hatte als sie einfach so verschwunden war.
 

Flashback

„Guten Tag Herr Haruno. Ist Sakura da?“

Sakuras Dad sah mich mit traurigem Blick an und schien den Tränen nahe zu sein.

„Hallo Sasuke. Es tut mir leid, aber Sakura ist nicht da“, antwortete er mir und hielt den kleinen Teddy meiner besten Freundin in der Hand. Sie hatte diesen immer noch, obschon sie bereits elf war. Ich hatte ihr diesen damals in Kindergarten geschenkt, als sie einmal bitterlich geweint hatte. Es war der Teddy den ich ihr von Herzen übergeben hatte.

„Wann kommt sie denn wieder“, erkundigte ich mich bei ihm.

„Das weiß ich nicht. Sakura und ihre Mutter sind umgezogen. Ich weiß nur leider nicht wohin“, berichtete er mir und sah mich nachdenklich an.

Was? Hatte ich gerade richtig gehört? Sie war fort? Einfach so, ohne sich von mir zu verabschieden?

Mein Herz zog sich plötzlich und unerwartet zusammen. Was war das nur für ein schreckliches Gefühl?

Ich drehte mich langsam um und lief den Weg zum großen Eisentor entlang.

„Sasuke, Sakura konnte nicht dafür. Sie hätte sich gerne von dir verabschiedet, aber ihre Mutter hat es ihr nicht erlaubt!“, rief der Haruno mir hinterher, doch ihr hörte ihn nicht mehr. Wollte ihn nicht mehr hören.

Ich lief die Straße entlang, zu mir nach Hause.

Sakura war einfach gegangen. Hatte mich zurück gelassen. Ohne sich von mir zu verabschieden. Warum?

Ich fühlte mich leer, allein gelassen, traurig. Warum war sie gegangen? Gerade jetzt, da ich sie doch so dringen brauchte. Jetzt war ich wirklich alleine. Hatte nur noch Naruto, Mika und Itachi. Und einen Dad der mich nicht mochte.
 

Flashback Ende
 

Ich holte meine Tasche aus dem Spind und verließ die Schule.

Die meisten Schüler waren noch nicht draußen, deshalb wirkte der Schulhof recht verlassen. So leer sah man ihn nur selten.

Ich lief zu meinem Auto und drückte den Knopf für die Zentralverriegelung auf meinem Schlüssel. Ein aufgeregtes Bellen erklang während das Auto blinkte. Was war denn jetzt los?

Ein flauschiges etwas rannte auf mich zu und sprang an mir hoch. Mit seiner feuchten Zunge leckte es mir übers Gesicht und wedelte erfreut mit dem Schwanz. Erst jetzt erkannte ich dieses stürmische braun-weiße Etwas.

„Hallo mein Junge“, begrüßte ich den Husky lachend und kraulte ihm den Kopf. Der Hund war einfach zu liebenswert. „Na wie geht es dir Inuk?“

Ein Bellen drang aus seiner Kehle und er rannte um mich herum. Aufgeweckt wie immer. Der Hund hatte manchmal einfach zu viel Energie.

„Beruhige dich mal mein Junge“, versuchte ich ihn zu stoppen. Er war immer voller Freude wenn er mich von der Schule abholte. Er tat das jeden Tag und war immer erstaunlich pünktlich.

Seit drei Jahren besaß ich den großen braun-weißen Husky nun schon. Er war mein aller treuster Freund und wich mir so gut wie nie von der Seite. Nur wenn er beleidigt war, wich er mir manchmal aus, doch das hielt meistens nicht lange an.

Ich hatte den flauschigen Malamute von Itachi geschenkt bekommen. Mein Vater war anfangs dagegen gewesen, doch ich hatte mich geweigert Inuk wieder weg zu geben. Er war damals noch ein kleiner Welpe gewesen, doch jetzt war er ein energiegeladener großer Wollknäuel. Ein Wollknäuel welches mich seit zwei Jahren immer von der Schule abholte.

„Tut mir leid mein Junge, aber heute musst du alleine nach Hause, ich muss noch etwas erledigen. Aber wenn ich wieder zuhause bin, gehen wir zusammen noch eine Runde laufen. Das verspreche ich dir.“ Als hätte er meine Worte verstanden, drehte er sich um und trottete los. Die Leute aus der Umgebung waren sich schon gewohnt dass er ohne mich unterwegs war und auch der Hundefänger wusste es und liess ihn in Ruhe. Jedenfalls seit ich ihn zum zweiten Mal aus dem Heim geholt hatte.

Ich stieg in meinen Wagen und fuhr los. Das Geschäft mit Hiroshi ließ schließlich nicht auf sich warten.

What's going on?

Sakura POV
 

Der nächste Tag in der Schule verging ziemlich toll. Während den Pausen waren Tenten und ich bei Hinata und Temari. Und so konnte ich die beiden noch ein wenig besser kennen lernen. Gestern hatte mir die Sabakuno gesagt, dass sie noch zwei Brüder hatte, die ebenfalls bei uns zur Schule ging. Nur das Kankuro, ihr ältester Bruder, in seinem Abschlussjahr war, und Gaara, der eine Klasse über uns war . Hinata hatte eine kleine Schwester namens Hanabi, die leider nicht in unsere Schule ging, und einen Cousin. Neji. Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, dass er in meiner Klasse war. Tja, ich konnte ja nicht alle kennen. War heute immerhin mein zweiter Tag.
 

In der Pause machte ich dann Bekanntschaft mit Temaris Brüdern. Und auch wenn sie Geschwister waren, sahen sie alle unterschiedlich aus. Das einzige, was sie gemein hatten, waren ihre türkis-grünen Augen. Denn Kankuros hatte braune, kurze Haare während Gaaras Haare feuerrot waren. Temari hatte mir gestern beim Shoppen gesagt, dass sein Bruder mehr an Kajal verbrauchte, als sie selbst. Ich wusste nicht, was sie damit meinte, doch als ich auf Gaara traf, wusste ich, was sie gemeint hatte. Er hatte seine Augen mit Kajal umrandet. Mit sehr viel Kajal. Ich kannte nur noch eine weitere Person, die so viel Kajal verbrauchte. Hara. Sie schminkte sich sehr gerne und ihr Liebling war eindeutig ihr Kajal. Deswegen schenkten wir ihr auch immer einen Kajal. Egal ob Geburtstag oder an Feiertagen.

Außerdem durfte ich feststellen, dass alle drei vom Charakter her total verschieden waren. Während Temari eher aufbrausend und energisch war, war Kankuro eher gelassen und Gaara eher still. Dennoch waren alle drei nett. Und obwohl ich anfangs etwas bedenken bei Gaara hatte, merkte ich nach einer Weile, dass er ziemlich nett war. Deswegen hab ich ihn auch gleich zu meinem „roten Panda“ erklärt. Er mochte das nicht, doch ich wäre nicht Sakura Haruno, wenn mir das nicht scheiß egal wäre. Er musste sich damit abfinden und basta. Was konnte ich dafür, dass er wie ein Panda aussah, wenn er sich viel Kajal um die Augen schmierte?!
 

Aber nicht nur mit Gaara und Kankuro machte ich Bekanntschaft. Auch Neji durfte ich etwas kennen lernen, obwohl da nicht viel war. Der Typ war ziemlich Wortkarg dennoch merkte ich, dass er mehr Bruder als Cousin für Hinata war. Auch wenn Hinata es nicht wahr haben wollte, sie war wirklich sehr hübsch, eine Wahre Augenweide, und Neji erdolchte jeden Typen, der es nur wagte sie von Weitem anzusehen. Tja, er hatte eben einen wahren Beschützerinstinkt. Eigentlich war er ja ein ganz netter. Verständlich, dass Naruto mit ihm befreundet war. Auch wenn dieser blonde Chaot einem wirklich den Nerv rauben konnte, er wusste, was wahre Freunde sind. Und auch wenn sie so Wortkarg wie Neji waren, er musste irgendwo etwas nettes an sich haben, sonnst würde Naruto niemals mit ihm befreundet sein. Dieser Chaot hatte ein Talent dafür, in manchen Leuten das gute zu sehen, obwohl sie äußerlich abweisend wirkten.
 

Ich frage mich nur, ob es bei Sasuke auch so ist.

Denn ich erkannte ihn einfach nicht mehr. Äußerlich und innerlich. Ich konnte ihn nicht mehr einschätzen. Konnte nicht erkennen, ob er noch etwas gutes an sich hatte.

Ah! Ich könnte mich gerade so schlagen. Schon wieder dachte ich an ihn. Der Typ bereitete mir wirklich nur noch Kopfschmerzen. Soll er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Man denkt wahrscheinlich, dass ich etwas überreagiere. Aber sein Verhalten verletzt mich eben und ich habe auch meinen Stolz. Dennoch war ich noch in der Pause zur Cafeteria gegangen,und wollte mir was zu essen holen. Meine Freunde ließ ich draußen. Sie hatten keine Lust in der Cafeteria zu versauern. Ich suchte mir einen Platz und sah Sasuke an einem Tisch sitzen. Ich entschied, dass ich mich zu ihm setzte. Als ich dann fragte, ob ich mich neben ihm setzen durfte, meinte er nur: „Von mir aus.“ Ich setze mich zu ihm während er nur die ganze Zeit auf seine Schüssel Reis schaute. Die Stille, die zwischen uns war, war unerträglich. Was war nur los? Ich hielt es nicht mehr aus und fragte ihn schließlich, was das alles soll und wieso er mich ignorierte. „Denk nach, dann findest du die Antwort auf deine Frage selbst.“ Was sollte denn das nun schon wieder? „Was soll das denn jetzt heißen? Gibst du mir etwa die Schuld an deinem Verhalten?“ Ja, ich sagte vorhin, dass er hingehen soll, wo der Pfeffer wächst. Doch als ich ihn dann am Tisch sitzen sah, wollte ich klären, warum er so geworden ist. Ich kann sagen, was ich will, er wird mir immer wichtig sein. Dennoch regte mich seine Antwort auf, sodass ich ihn am liebsten in den Arsch treten wollte. War das jetzt eine Indirekte Aussage, dass ich an allem Schuld war?! Plötzlich erhob sich Sasuke. Doch bevor er gänzlich gegangen war, sagte er noch: Wie gesagt, denk nach. Du bist doch sonst immer so klug.“ Danke. Tolle Antwort. Wenn ich nur könnte, würde ich ihm eine verpassen.

Auch ich stand danach auf. Mein Hunger war verflogen. Der Typ konnte mich mal.
 

Die restlichen Stunden vergingen schnell und ich merkte nicht einmal, dass die letzte Stunde sich nun auch seinem Ende neigte. Als dann der Gong ertönte, die uns sagte, dass die Schule vorbei war, stürmten alle regelrecht aus dem Zimmer. Tenten und ich blieben noch eine Weile im Klassenzimmer, weil wir uns nicht mit den anderen bis zum Ausgang herumschlagen wollten. Als wir dann endlich auch aus dem Schulgebäude raus waren, warteten schon Temari und Hinata auf uns. Die beiden quatschten aufgeregt miteinander, während die Blauhaarige ab und an ihr Gesicht zu einer Fratze verzog. Tenten und ich gingen näher und ich hörte, dass sie über den neusten Film redeten. „Nach Hinas Reaktion redet Temari wohl von dem neuen Underworld-Film.“, flüsterte meine braunhaarige Freundin mir zu, bevor wir beide bei der Hyuga und Temari ankamen.

Und Tenten sollte Recht behalten. Denn sofort als wir bei den beiden ankamen, fragte Temari uns, ob wir nicht Lust hätten, am Wochenende mit ihr den Film anzusehen. Sofort war klar, dass wir dort hingehen werden. Da konnte Hinata sich so viel wie sie wollte währen. Wir würden sie mitschleppen, das war sicher. Wir liefen gerade auf den Parkplatz, als mir ein süßer Hund in die Augen stach. Er stand einfach brav da und schaute in unsere Richtung. Dabei hatte er seinen Kopf fragend zur Seite geneigt. Das sah wirklich süß aus. Ich lief auf den Hund zu und erkannte, dass es ein braun-weißer Husky war. Sofort war ich begeistert. Ich liebte Huskys und dieser war eindeutig einer der süßesten, die ich je zu Gesicht bekommen hatte. Langsam lief ich zu ihm. Meine Freundinnen waren stehen geblieben und schauten mir hinterher. Bei dem Husky angekommen, kniete ich mich zu ihm runter. Er bellte erfreut und sprang von einem Moment auf den anderen auf mich. Lachend ließ ich mich von ihm das Gesicht abschlecken. Als er von mir abließ kraulte ich ihm am Nacken. Er dankte es mir mit einem erfreuten Bellen und drängte sich mehr gegen meine Hand. „Na mein Kleiner. Das gefällt dir, nicht wahr?“, lächelte ich ihn an. Doch etwas fiel mir auf. „Wieso bist du denn hier? Wo ist dein Herrchen?“ Doch bevor ich mich noch weiter fragen konnte, sagte jemand: „Na Inuk, alter Junge. Was machst du denn hier?“ Ich drehte mich zu Naruto um. „Du kennst ihn?“ Der Blonde nickte. „Ja, das ist Inuk. Hier kennt ihn so gut wie jeder, da er Sasukes Hund ist und ihn oft von hier abholt.“, sagte er und gesellte sich zu mir. Auch er kraulte Inuk am Nacken. „Und wo ist der werte Herr Uchiha?“, fragte ich nach. Denn er war nirgendwo zu sehen. „Er musste heute in die Firma seines Vaters. Dort muss er noch etwas erledigen.“ „Und Inuk?“ „Er kennt sich hier aus. Inuk ist ein intelligentes Kerlchen, nicht wahr?“, sagte Naruto dann an Inuk gewandt und stand dann auf. „Ich werde ihn aber sicherheitshalber nach Hause bringen.“ Wir beide standen auf. Mit Inuk und Naruto ging ich dann zu meinen Freundinnen. Wir unterhielten uns noch, bis die Mädels sich dann verabschiedeten und nach Hause fuhren. Nun waren nur noch Naruto, Inuk und ich da. Sollte ich ihn fragen? Warum nicht? Er würde mich bestimmt nicht so wie Sasuke behandeln.
 

„Darf ich dich was fragen, Naruto?“, fragte ich ihn.
 

Naruto POV
 

„Darf ich dich was fragen, Naruto?“, kam die Frage von Sakura. Ich dachte mir nichts dabei und nickte. „Klar.“ „Was ist mit Sasuke los? Er ignoriert mich. Ist so kalt zu mir. Sasuke hat sich um 180° Gedreht. Wie kam das?“ Mein fröhliches Gesicht, welches ich bis eben noch hatte, verzog sich zu einer Traurigen Miene. Ich musste nicht lange überlegen, was ich ihr antwortete: „Es war kurz nach deinem plötzlichen Umzug. Von einem Tag auf den anderen wurde er so kalt. Anfangs dachte ich, dass er nur so eine Phase durchmacht. Aber sein Verhalten hat sich nicht geändert. Die Jahre vergingen und Sasuke wurde noch Kälte, wenn das überhaupt noch ging, und wurde mit den Jahren zum Playboy der Schule. Jedes Wochenende ging er auf Partys. Schlief mit irgendwelchen Mädchen. Ich gab die Hoffnung nicht auf, dass er sich wieder änderte, doch in letzter Zeit verliere ich die Hoffnung immer ein wenig mehr.“ Ich sah Sakura in ihre smaragdgrünen Augen. Ihr trauriger Blick war nicht zu übersehen. „Und seit Mika kurz nach dir in ein Internat geschickt wurde und Itachi ausgezogen war, war es wohl um ihn geschehen.“ Eine Stille breitete sich zwischen uns aus. Doch dies war nicht von langer Dauer, denn etwas kaltes stupste gegen meine Hand. Es war Inuk, der mich mit seiner Nase anstupste. Freudig wedelte er mit seinem Schwanz herum und bellte einmal laut. Er wusste, wie man jemanden auf andere Gedanken brachte. „Naja, ich werde Inuk dann mal nach Hause bringen.“, sagte ich zu Sakura. Wir verabschiedeten und voneinander und ich ließ Inuk in mein Auto rein springen. Vom Auto aus konnte ich Sakura sehen, wie sie gerade selbst in ihr Auto stieg. Ihr Blick war unverkennbar von Trauer besetzt. Sie tat mir leid. //Sasuke, du Idiot!//, dachte ich mir nur.
 

Ja, Sasuke war verletzt. Er war von Sakura enttäuscht gewesen, dass sie einfach so verschwunden war und das ohne jegliche Verabschiedung. Doch er wollte einfach nicht glaube, dass daran nur Keiko schuld war. Sakura konnte doch nichts dafür. Und wenn Sasuke so weiter machte und Sakura irgendwann dermaßen so sehr verletzte, dann würde er von mir gehörig etwas zu hören bekommen. Und er solle dann ja nicht denken, dass ich dann noch sein Freund wäre. Ich bin zwar sein bester Freund, doch auch ich muss irgendwann einen Schlussstrich ziehen. Und wenn ich unsere Freundschaft dafür aufgeben musste. Denn dieser Typ war nie und nimmer mein bester Freund. Er war weg. Dennoch hoffte ich, dass er bald wieder kommen würde. Und hoffentlich, bevor unsere Freundschaft ein für alle Mal zerbrach.
 

Ich kam nach kurzer Zeit bei Sasukes zuhause an. Wie immer, war niemand da. Abgesehen von den Angestellten natürlich. Ich stieg aus meinem Auto aus und öffnete Inuk die Türe, damit er aus dem Auto raus konnte. Sofort stieg er aus und wedelte fröhlich mit dem Schwanz. Ich strich ihm noch einmal über den Kopf. „Wenigstens behandelt er dich gut. Zeigt das nicht, dass irgendwo in ihm doch noch der alte Sasuke ist?“ Wie als würde Inuk mich verstehen, bellte er als Zustimmung. Ja, dieser Hund war wirklich ein schlaues Bürschchen. „Ja, du bist ein braves Kerlchen. Er kann sich wirklich glücklich schätzen, dass er dich hat. Du bist wirklich ein loyaler Freund. Hoffen wir mal, dass er es mit dir auch nicht verscherzt. Und wenn, dann darfst du ihn richtig anschnauzen.“ Inuk nickte. Ich tätschelte ihm noch ein letztes Mal den Kopf, bevor ich mich dann umdrehte und ins Auto stieg. Inuk lief währenddessen in den Garten und tollte dort wahrscheinlich herum. Der gute konnte sich auch gut selbst beschäftigen.
 

Kurz nachdem ich Inuk bei Sasuke abgeliefert hatte, kam auch ich bei mir zuhause an. Dad war in der Arbeit und Mom ist wahrscheinlich im Garten und pflegte ihre geliebten Rosen, Orchideen und anderen Blumen. Mein Gedanke wurde bestätigt, als ich in den Garten ging und Mom fröhlich singend die Blumen gießen sah. „Hi Mom.“, grüßte ich sie. Meine Mutter drehte sich zu mir und auch mich lächelte sie an. „Wie war die Schule, mein Schatz?“, fragte sie mich während sie auf mich zukam. „Wie immer.“, antwortete ich ihr und ließ mich von ihr in eine Umarmung ziehen, welchen ich nur zu gern erwiderte. Meine Mom war wirklich eine wunderbare Frau. Eine andere Mutter konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Genauso wie mein Dad. Auch wenn er erst spät Abends wieder nach Hause kam, er verbrachte viel Zeit mit uns, so gut es eben ging. Er sagte immer: „Die Arbeit gehört nicht ins Haus. Also werde ich meine Arbeiten auch nicht nach Hause bringen.“ Und bis heute hatte er sich an diese zwei Sätze gehalten. Und von ihm hatte ich meine Chaotische Art geerbt. Schon als ich klein war, haben wir Streiche über Streiche mal mit und ohne meine Freunde gespielt. Und wenn uns Mom mal erwischt hatte, musste mein Dad ihr nur einen Kuss geben und schon war alles wieder ok.
 

„Hast du hunger?“, fragte meine Mutter mich nach der Umarmung. „Ein bisschen...“, grinste ich und kratzte mir verlegen den Hinterkopf. „Dann mach ich uns mal was zu essen, bevor du mir noch verhungerst.“, lächelte sie und ging auch schon Richtung Küche, um zu kochen. Gerade wollte ich mich auf dem Weg in mein Zimmer machen, als auch schon das Telefon klingelte. Da ich in der Nähe des Telefons war, ging ich auch gleich ran. „Uzumaki?“, sagte ich auch sogleich. „Hallo Naruto.“, hörte ich eine weibliche Stimme. Es war schon eine Weile her, dass ich sie gehört hatte. „Oh, hallo Mika-chan, was verschafft mir die Ehre, von dir angerufen zu werden?“
 

Mika POV
 

Nach dem Telefonat mit Sasuke war ich schon etwas stutzig. Er verbarg etwas. Etwas, was ihn störte. Was ihm unangenehm war. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass da etwas nicht stimmte. Er erzählte mir nur die halbe Wahrheit. Vielleicht sollte ich mal Naruto fragen. Ich schaute auf die Uhr. Es war kurz nach 21 Uhr. Etwas spät, um ihn noch anzurufen. Vielleicht morgen nach der Schule. Ich wollte – nein, ich musste – wissen, was mit Sasuke los war. Er hatte während unserem Telefonat versucht, so normal wie möglich mit mir zu reden, doch mir konnte er nichts vor machen. Er mag zwar ein Eisklotz sein, aber ich kannte ihn auch anders.
 

Am nächsten Tag nach dem Unterricht hatte ich eigentlich vor, Naruto anzurufen. Doch leider hatten die Lehrer heute eine wunderbare Laune und uns gleich mit Hausaufgaben überschüttet. Gott sei dank, war der Stoff leicht, weswegen ich schnell damit fertig geworden war. Sofort als ich fertig geworden war, schnappte ich mir mein Telefon und rief Naruto an. Es klingelte zwei-, dreimal. Dann hob er endlich ab. „Uzumaki?“, sagte er. „Hallo Naruto.“, meinte ich nur. Es war schön, ihm mal wieder zu hören. Ich war mit ihm aufgewachsen und Naruto war schon immer wie ein Bruder für mich. „Oh, hallo Mika-chan, was verschafft mir die Ehre, von dir angerufen zu werden?“, meinte er fröhlich. Wohl ziemlich erfreut darüber, mich zu hören. Ich redete nicht um den heißen Brei herum. Ich war schon immer direkt gewesen. Also warum um den heißen Brei reden? „Es geht um Sasuke.“ Das erfreute in seiner Stimme war auf einmal verschwunden, als er mich fragte: „Was möchtest du wissen?“ „Wir haben gestern miteinander geredet. Er kam mir irgendwie komisch vor. Er meinte, dass du auf ihn sauer auf ihn gewesen wärst, weil er dir auf eine Frage nicht geantwortet hat.“ „Lass mich raten, du willst Details wissen?“, hakte er nach. „Nur, wenn es dir nichts ausmacht.“

Ich hatte mir wirklich alles gedacht, als ich Naruto anrief um ihn über Sasuke auszufragen. Doch mit dem, was nun kam, hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Sakura ist wieder da.“ Nun wusste ich wenigstens, was mit Sasuke los war. Seit Sakura damals gegangen war, hatte er sich verändert. Er wollte weder auf Naruto noch auf mich hören, als wir ihm sagte, dass das alles Keikos Schuld war. Sakuras Mutter war einfach unberechenbar. Ich hatte zwar mit Narutos Antwort nicht gerechnet, aber dennoch erfreute mich diese Nachricht. „Seit wann ist sie denn da?“, fragte ich ihn. „Seit dem Wochenende.“, antwortete er mir knapp. „Wie hat er reagiert?“, hakte ich weiter nach. „Er ignoriert sie. Heute habe ich mit ihr ein wenig über ihn geredet. Sie sah traurig aus.“ Keine gute Nachricht. „Dieser Idiot!“, zischte ich schon regelrecht ins Telefon. „Das denke ich mir auch schon die ganze Zeit, Kleines.“, sagte er mir. „Aber wir können nichts dagegen machen. Ich hoffe nur, dass er sich bald ändert. Und ob du es glaub oder nicht, ich würde Sakura zutrauen, ihm eine zu verpassen.“ Ich stutzte. „Echt jetzt?“, fragte ich ungläubig. Das konnte ich mir gar nicht so wirklich vorstellen. Sakura war schon immer ein stilles Mädchen und hatte es nie gewagt auch nur eine Person eine zu verpassen. „Ja. Sakura hat sich wirklich verändert. Wenn du nur wüsstest, wie sie nun so drauf ist. Wirklich der Hammer!“ „Wow. Das will ich mal sehen.“ „Wenn du mal wieder nach Hause kommst, kannst du sie ja mal besuchen. Sakura-chan würde sich bestimmt auch freuen, dich wieder zu sehen.“ „Ich hoffe, dass ich mal endlich hier raus komme. Das hier ist der reinste Kinderknast. Total langweilig und lauter hochnäsige Tussen und möchte gern Idioten.“, beschwerte ich mich so langsam. „Du hast mein Beileid, Kleines.“ „Danke, Naruto.“, lachte ich dann.
 

„Naruto! Komm bitte runter. Essen ist fertig!“, hörte ich Kushina, Narutos Mutter, rufen. „Ähm...Ja. Ich muss dann mal.“, sagte er. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Hab ich gehört. Na dann. Lass es dir schmecken.“ „Danke. Machs gut und meld' die mal bald wieder.“ „Mach ich. Tschüss.“, verabschiedete ich mich. „Bis dann, Mika-chan.“, waren seine letzten Worte bevor er dann auflegte.
 

Hmm...Sakura war wieder da. Und Sasuke hatte wohl was dagegen. Mal sehen, ob sich da was machen ließ. Sofort wählte ich eine Nummer und nach wenigen Sekunden ertönte auch schon eine Stimme. „Uchiha?“

At the Lake

Sasuke POV
 

„Da bist du ja endlich“, begrüßte mich Hiroshi freundlich und streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff diese und schüttelte sie. Der Mann hatte wirklich einen kräftigen Händedruck, doch diesen erwiderte ich genau so stark.

„Wartest du schon lange?“, erkundigte ich mich bei ihm um mich, falls nötig, bei ihm zu entschuldigen.

„Ach nein, höchstens fünf Minuten. Aber ich bin ja schließlich immer etwas zu früh dran.“ Er sah, während dem er mit mir sprach, zu meinem Wagen hinüber den ich auf dem großen Parkplatz vor der Firma abgestellt hatte. „Das ist also dein Honda?!“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. Ich nickte ihm zur Bestätigung nur zu.

Wir gingen zu meinem kleinen Schmuckstück. Ich liess Hiroshi einmal darum laufen, damit er sich den Wagen genau ansehen konnte.

„Du hast ziemlich viel an ihm gemacht“, stellte er begeistert fest und strich mit einem Finger über die Kotflügel.

„Ja ich hab ihn gut hergerichtet. Die ganze Karosserie ist neu und der Heckspoiler ist eine Spezialanfertigung. Doch das Beste an diesem kleinen Wagen ist das hier.“ Ich öffnete den Wagen und liess die Flügeltüren hoch gleiten. „Etwas Einzigartiges.“

Hiroshi sah mit großen Augen auf den Wagen und strich sich durch das schwarze, kurze Haar. Er schien sichtlich begeistert.

„Wow nicht schlecht. So etwas sieht man nicht jeden Tag“, bemerkte er erfreut und sah sich den Wagen nun von innen an. Und auch das schien ihm sichtlich zu gefallen. „Der Wagen sieht einfach großartig aus. Wie viel willst du für ihn?“

Jetzt kam es also zum Geschäft. Ich dachte kurz nach. Hiroshi war ein bekannter der Familie, ich kannte ihn gut. Andererseits liebte ich diesen Wagen und hatte viel Zeit in ihn investiert. Ich brachte es daher kaum übers Herz ihn einfach so zu verkaufen. Klar, Hiroshi würde schon auf ihn Acht geben, aber dennoch. Der Wagen bedeutete mir wirklich viel.

„Ich weiß das dir diese Summe nicht gefallen wird, aber ich brauch für den Wagen mindestens sechzehn Millionen Yen (ca. 160‘000 Euro). Tiefer kann ich leider nicht gehen.“

Hiroshi sah mich mit großen Augen und aufgeklapptem Mund an. „Was? Sechzehn Millionen Yen!?“

Ich nickte ihm kurz aber bestimmt zu. „Du musst bedenken was ich alles in diesen Wagen investiert habe. Die ganzen Ersatzteile die ich gekauft und selbst eingebaut habe. Der neue Lack. Felgen und Reifen. Das hat mich ziemlich viel gekostet. Der Wagen hat mindestens so viel Wert. Die Arbeit die ich in den Umbau investiert habe ist da noch nicht mit einbezogen. Eigentlich müsste ich noch viel höher gehen.“

„Du spinnst doch im höchsten Grad. Aber recht hast du.“ Er sah sich den Wagen noch einmal an. Er war unentschlossen und wusste nicht ob er auf meine Angebot eingehen sollte. „Der Wagen ist wirklich toll. Wie viel PS hat er?“

„Zweihundertfünfzig.“

„Illegale Teile, stimmt's?“

„Ein paar. Darum ist er ja auch so teuer“, stellte ich lächelnd fest. Wieder sah er sich den Wagen an. Er war wirklich unentschlossen.

„Es ist ein wirklich schönes und tolles Auto, aber sechzehn Millionen sind mir einfach zu viel. Da verzichte ich lieber. Vor allem da er nicht mehr gerade der jüngste ist. Tut mir leid, aber ich sag nein.“

„Das ist schon okay, das habe ich fast erwartet. Aber wie gesagt, tiefer kann ich ihn dir leider nicht geben. In diesen Wagen habe ich zu viel investiert. Ich hab ihn ja von Grund auf neu zusammen gebaut. Aber da kann man nichts machen, wenn es dir zu viel ist, ist es dir halt zu viel.“

„Also dann, ich wünsch dir noch einen schönen Tag und viel Glück mit deinen weiteren Kunden. Du findest bestimmt jemanden dem dieser Wagen so viel Wert ist“, verabschiedete er sich lächelnd und machte sich auf den Weg in die Firma. Er wollte bestimmt noch zu meinem Dad.

Ich verabschiedete mich ebenfalls von ihm und stieg dann in meinen kleinen, geliebten Wagen. Ich gebe ja zu, dass ich etwas übertrieben hatte, der Wagen hatte vielleicht ein bisschen weniger Wert, aber ich hatte zu viel Zeit für ihn geopfert um ihn billiger zu verkaufen. Was mich allerdings erstaunte, war das Hiroshi nicht mit mir gehandelt hatte. Ich hätte wirklich erwartet, dass er versuchen würde mit mir zu feilschen. Naja, mir konnte das ja egal sein. Wer nicht will, der hat schon.

Ich startete den Motor und genoss das schnurrende Geräusch. Ich liebte es einfach.

Ich legte den ersten Gang ein und fuhr los.
 

„Inuk!“ Ich ging in die Hocke und rief meinem wuscheligen Freund zu. Dieser drehte sich erfreut um und rannte gleich auf mich zu. Mit ein paar wenigen Sätzen sprang er zu mir und riss mich bellend von den Füssen.

„Hey nur nicht so stürmisch“, versuchte ich ihn zu beruhigen und zerzauste sein Fell. Er war wirklich ein aufgedrehter Hund. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis ich ihn einigermaßen beruhigen konnte. Er leckte mir mein Gesicht ab, wedelte erfreut mit dem Schwanz und rannte begeistert um mich herum.

Ich setzte mich wieder hin, in der Hoffnung dass er mich nicht gleich wieder umrenne würde. Doch da hatte ich falsch gedacht. Kaum saß ich aufrecht, lag ich auch schon wieder auf dem Rücken und wurde abgeleckt.

Ich konnte mir ein Lachen nicht unterdrücken und bedeckte mein Gesicht mit den Armen um mich wenigstens ein bisschen zu schützen. Inuk liess schließlich von mir ab und setzte sich schwanzwedelnd neben mich.

„Hast du dich wieder beruhigt?“, fragte ich ihn lachend und strich ihm mit einer Hand über die längliche Schnauze. Sein Fell war unglaublich sanft und fühlte sich an wie Seide. Das lag vermutlich an der guten Pflege. Schließlich verbrachte ich jeden Abend eine gute Stunde damit, meinen liebenswerten Hund zu bürsten. Es war immer erstaunlich wie viel Fell er dabei jedes Mal verlor.

Ich erhob mich und sah ihm in die gelbbraunen Augen. Diese wirkten aufgeregt und voller Vorfreude.

„Also, ich geh mich kurz umziehen und dann machen wir unseren kleinen Rundgang“, stellte ich fest und begab mich in die Wohnung.

Inuk wartete geduldig auf mich, während ich meine Kleidung wechselte.

Ich zog graue Shorts und ein schwarzes, enganliegendes Tank Top an, dazu noch ein paar bequeme Turnschuhe. Kaum hatte ich mich umgezogen, lief ich wieder in den Garten.

„Na los Inuk, gehen wir“, forderte ich den braun-weißen Hund auf und lief los. In einem gemütlichen Tempo, joggte ich zum Gartentor. Ich brauchte es allerdings nicht zu öffnen, Inuk und ich sprangen nämlich einfach darüber hinweg. Das Tor war ja schließlich auch nicht sehr hoch, es kam mir höchstens bis zum Bauchnabel.

Das große Tor an der Einfahrt war da schon etwas größer. Hier käme nicht einmal ich hinüber. Da müsste ich schon klettern. Ich öffnete es daher und liess Inuk hindurch. Ich liess das Tor einfach zufallen und lief dann weiter.

Ich war in einem recht zügigen Tempo unterwegs, schließlich machte ich das jeden Tag und hatte eine erstaunlich gute Kondition aufgebaut. Inuk brauchte ich bei unseren täglichen Runden gar nicht mehr an die Leine zu nehmen. Er trottete gehorsam neben mir her, ohne auch nur einmal auf die Idee zu kommen mir davon zu rennen. Selten hatte ich einen so gehorsamen Hund wie ihn gesehen.

Ich hielt wie so oft auf den kleinen Park zu, in den wir beide immer gingen. Abends war dort immer recht viel los, aber nachmittags war er meist wie ausgestorben. Der ideale Platz um zu laufen.

Keine zehn Minuten hatten wir dort hin.

Die Bäume waren saftig grün und es roch herrlich nach den verschiedensten Blumen.

Inuk trottete mir voran, hielt die Nase nur knapp über dem Boden und schnüffelte gelegentlich. Er musste andere Hunde riechen. Ich hatte ihn allerdings so erzogen, dass er sich davon nicht ablenken liess. Er ging erst zu andern Hunden, wenn ich es ihm erlaubte.

Im Augenblick ging Inuk mit mir spazieren, nicht ich mit ihm. Aber für mich war das schon in Ordnung. Er kannte den Weg ja schließlich und wusste genau wo es durch ging.

Vom ganzen Joggen wurde mir langsam wirklich heiß. Die Sonne half auch noch dabei, dass ich langsam aber sicher ins Schwitzen geriet. Es mussten mindestens achtundzwanzig Grad sein. Auch Inuk wurde es langsam aber sicher zu warm und er verlangsamte sein Tempo. Der Husky tat mir bei solchem Wetter immer leid, er mochte das nicht wirklich. Er hatte den Winter viel lieber.

Er hechelte schon erschöpft und lies die Zunge hängen.

„Na los mein Junge, ab zum See. Eine kleine Abkühlung wird uns beiden gut tun.“ Inuk verstand genau was ich ihm sagte und lief schnurstracks zum See. Dieser lag mitten im Park. Er war nicht sehr groß, aber dennoch traf man hier immer wieder auf einige Leute die schwimmen gingen. Und auch die Enten liebten diesen Platz.

Mit einem großen Satz, sprang mein Hund ins Wasser, tauchte kurz unter und kam dann wieder an die Oberfläche. Das Wasser war nicht sehr tief, aber das war dem Hund eindeutig egal. Er plantschte erfreut darin herum und wedelte begeistert mit dem Schwanz.

Dieses Bild war einfach zu amüsant. Das lange Fell des Huskys hing durchnässt und schnurgerade an ihm herunter. Er hielt einen Stock in der Schnauze und wedelte mit seinem merkwürdig aussehenden Schwanz.

Ich konnte mir bei diesem Anblick ein Lachen nicht verkneifen. Das sah wirklich lächerlich aus.

„Du siehst aus wie ein begossener Pudel mein Freund“, lachte ich und nahm ihm den Stock aus der Schnauze, den er mir erwartungsvoll entgegen streckte. Er liebte es Stöckchen zu holen.

Als hätte er meine Worte verstanden, schüttelte er sich kräftig und spritzte mich von oben bis unten nass. Nichts blieb mehr trocken. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schloss meine Augen, um nicht alles ins Gesicht zu kriegen.

„Na warte du kleiner Wirbelwind. Das kriegst du zurück“, drohte ich ihm und lief zum Wasser hinunter. Inuk folgte mir mit großen Sprüngen. Er sah dabei fast aus wie ein Hase auf der Flucht.

Kaum hatte ich den See erreicht, zog ich meine Schuhe aus und rannte hinein. Das Wasser war angenehm kühl und spritzte in alle Richtungen davon. Auch Inuk sprang mir hinterher und bellte erfreut.

Ich stand nun bis zu den Knien um Wasser und beobachtete den Husky dabei, wie er um mich herum hüpfte. Als er jedoch zu nahe an mich heran kam, spritze ich ihn an. Inuk schnappte nach den herumfliegenden Tropfen und bellte erfreut über unser gemeinsames Spiel.

Er sprang auf mich zu, riss mich von den Beinen und drückte mich kurz unter Wasser. Ich hielt die Luft an und tauchte schließlich wieder auf. Ich saß im Wasser und betrachtete meinen nassen Hund. Ich musste gerade genau so aussehen wie er. Man sagt ja so schön: Wie der Hund so das Herrchen.

Ich strich ihm durch das nasse Fell, welches an meinen Fingern kleben blieb und zerzauste die Haare auf seinem Kopf. „Mann siehst du bescheuert aus“, neckte ich und lachte ihn an.

Als Antwort darauf erhielt ich ein lautes Bellen, das so viel zu bedeuten hatte wie: „Du aber auch!“

Ich legte meinen Kopf an seinen und sah ihm in die Augen. Er erwiderte meinen Blick und begann erneut mit dem Schwanz zu wedeln. Obschon es immer hieß, man solle einem Hund nie in die Augen sehen, tat ich es immer wieder. Wir beide forderten uns so gegenseitig zum spielen auf.

Ich erhob mich langsam, behielt meinen Blick aber immer noch auf seine Augen gerichtet. Als ich dann auch noch ein herausforderndes Lächeln aufsetzte, war es um die Selbstbeherrschung meines Hundes geschehen.

Inuk sprang auf mich zu, wich aber gleich wieder zurück. Ich tat es ihm gleich und spritzte ihm dabei Wasser ins Gesicht. Ein lautes Bellen erklang, als er sich umdrehte und zum Ufer zurück rannte. Er holte einen großen Stock und sprang, mit diesem in der Schnauze, wieder zu mir zurück. Ich packte sein neues Spielzeug und zog kräftig dran. Auf diese Art trugen wir immer unsere kleinen Rangordnungsspielchen aus.

Inuk war sehr kräftig, doch da er auf dem lockeren, schleimigen Sand unter Wasser ausrutschte, konnte er nicht ganz so stark am Stock ziehen wie er es eigentlich wollte. Stattdessen schüttelte er den Kopf einige Male hin und her, um mir so den Ast zu entreißen. Das allerdings gelang ihm nicht.

Ich tat es ihm gleich und zog ein paarmal kräftig an dem dürren Stock. Und dann geschah etwas Unerwartetes.

Das dürre Geäst brach mit einem lauten knacken in zwei Stücke. Ich verlor den Halt, rutschte auf einem mit Algen bedeckten Stein aus und fiel rückwärts ins Wasser. Ich tauchte unter, schloss die Augen um kein Wasser hinein zu bekommen und kam nur mit Mühe wieder an die Oberfläche. Ich spuckte das Wasser aus, welches mir in den Mund geflossen war und hustete ein-, zweimal, da ich mich verschluckt hatte. Mit einer Hand wischte ich mir dir Tropfen aus dem Gesicht und setzte mich dann hin. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah mich nach Inuk um.

Dieser saß mit verdutztem Gesichtsausdruck im Wasser und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Was er jetzt wohl gerade dachte?

Als ich ihn so sah, konnte ich mir ein Lachen erneut nicht unterdrücken. So viel wie in den letzten zehn Minuten hatte ich ja schon lange nicht mehr gelacht.

Ich rappelte mich hoch und schüttelte meinen Kopf, um das Wasser aus meinen Haaren zu kriegen. Auch Inuk schüttelte sich kräftig und trottete aus dem Wasser. Ich lief ihm lachend hinterher.

Als ich das sandige Ufer erreicht hatte, lief ich noch einige Schritte weiter und liess mich anschließend ins weiche Gras fallen. Inuk legte sich mit einem erschöpften Schnauben neben mich und platzierte seinen großen Kopf auf meinem Bauch. Seine Augen schloss er und machte es sich gemütlich. Eine Hand legte ich unter meinen Kopf, die andere auf Inuks Rücken. Ich liess meinen Blick über den fast Wolkenlosen Himmel schweifen und kraulte meinem Freund den Nacken.

So blieben wir noch eine Weile liegen, genossen die wärmende Frühlingssonne und lauschten den Vögeln welche ihre Lieder sangen. Das war einer dieser wenigen schönen Momente die ich seit einigen Jahren immer seltener erleben durfte.

Ich mochte es, einfach so dazuliegen, an nichts zu denken und die Freundschaft zwischen mir und Inuk zu genießen. Er war wirklich etwas Besonderes. Mein bester und treuster Freund.

Er konnte genau spüren wie ich mich fühlte. Wenn ich glücklich war, war er es auch. Fühlte ich mich schlecht, versuchte er mich wieder aufzuheitern. War ich gereizt, ging er mich aus dem Weg und wartete geduldig bis ich mich wieder beruhigt hatte. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Er war so etwas wie ein Teil von mir.

Die Sonne sank langsam immer tiefer und erreichte schon knapp die Spitzen der Bäume. Es wurde langsam Zeit dass wir uns auf den Weg nach Hause machten. Ich hatte schließlich noch Hausaufgaben die ich bis morgen erledigen musste.

Mit einem leicht genervten Seufzen erhob ich mich aus dieser überaus bequemen Position und streckte mich durch. Auch Inuk stand auf und streckte sich durch. Sein Hinterteil ragte in den Himmel, während sein Brustkorb auf dem Boden lag. Es sah fast so aus, als würde er Yoga machen.

„Na los, gehen wir nach Hause.“ Ich zog meine Schuhe wieder an und lief dann los.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Die ganze Zeit, in der ich mit Inuk getobt hatte, war ich beobachtet worden.
 

Zuhause angekommen, ging ich als aller erstes unter die Dusche. Ich stank nämlich nach Fisch, Algen und nassem Hund. Letzteres war noch nicht so schlimm, ich roch das sogar ziemlich gern, aber in Kombination mit den anderen beiden Gerüchen, stank das ziemlich heftig. Ich war jedenfalls sehr glücklich, als ich nach meinem Duschgel und meinem Shampoo roch.

Anschließend ging ich in mein Zimmer und machte Hausaufgaben. Inuk lag, inzwischen trocken, auf seiner Decke neben meinem Bett und schlief.

„Sasuke, es gibt Essen!“, hörte ich plötzlich Amaya von unten rufen.

Ich erhob mich aus meinem Stuhl, lief zu dem braunen Fellknäuel und strich ihm sanft über den Kopf. Verschlafen öffnete er seine Augen und sah mich an.

„Es gibt Abendessen“, flüsterte ich ihm zu und schon war Inuk Feuer und Flamme. Er war manchmal wirklich mehr als nur verfressen. Der Hund verschlang Unmengen an Futter und wurde dennoch nicht dicker.

Er trottete aus meinem Zimmer, die Tür hatte er selbst geöffnet indem er die Klinke mit den Pfoten herunter zog, und lief in die Küche.

Ich ging ihm hinterher und holte das Hundefutter aus dem Schrank. Ich gab ihm eigentlich immer Trockenfutter und zwischendurch als kleine Belohnung auch einmal ein bisschen frisches Fleisch dazu. Bevor ich jedoch seinen Napf auf den Boden stellte, füllte ich noch seine Wasserschüssel nach. Inuk setzte sich geduldig neben seinen Essplatz und beobachtete jede meiner Bewegungen.

Ich brauchte ihm gar nicht mehr zu sagen was er tun sollte, es war für uns beide schon fast ein Ritual geworden. Ich stellte mich neben Inuk, dieser legte sich hin und sobald er das getan hatte, platzierte ich seine Schüssel an ihrem Platz. Er wartete, bis ich mich an den Küchentisch gesetzt hatte und wir beide, also ich und Amaya, anfingen zu essen. Erst dann, liess auch er es sich schmecken.

„Kommt Dad eigentlich nicht?“, erkundigte ich mich bei unserer Haushälterin.

„Er sagte er habe noch etwas zu erledigen und käme erst so gegen zwölf nach Hause“, berichtete sie mir und sah mich mit sanftem Blick an.

Von wegen “noch etwas zu erledigen“, er war bestimmt wieder bei seiner Sekretärin oder sonst irgendeiner wildfremden Frau. Seit meine Mom gestorben war, liess er sich immer wieder auf irgendwelche Frauen ein. Ständig kam er mit einer neuen nach Hause. Mir ging dass langsam echt auf die Nerven. Kaum war Mom nicht mehr da, waren alle anderen besser als sie.

Ich verstand Fugaku manchmal einfach nicht. Es kam mir fast so vor, als hätte er Mikoto schon längst vergessen. Und dass nachdem sie siebzehn Jahre verheiratet gewesen waren.

Leicht schüttelte ich den Kopf. Ich wollte nicht mehr an meinen Dad denken. Er war es einfach nicht wert. Das Essen verlief weiterhin schweigend. Ich half anschließend noch den Tisch abzuräumen und begab mich dann wieder in mein Zimmer. Es war schon dunkel draußen. Hausaufgaben hatte ich erledigt und sonst gab es nicht mehr zu tun. Aus diesem Grund, beschloss ich mich schlafen zu legen. Auch Inuk gesellte sich wieder zu mir und legte sich neben mein Bett auf seine Decke. Nachdem ich mich ausgezogen und meine Shorts übergestreift hatte, legte ich mich ins Bett.

„Na komm mein Großer, heute darfst du wieder einmal bei mir schlafen“, forderte ich meinen Hund auf, sich zu mir zu legen. Zwischendurch erlaubte ich es ihm bei mir im Bett zu schlafen.

Mit einem einzigen Satz sprang er neben mich und rollte sich auf meiner Decke zusammen. Ich kraulte ihn noch eine Weile, bis ich schließlich einschlief und in einen traumlosen Schlaf verfiel

My little Secret

Sakura POV
 

„Noona!!!“ Oh Gott. Wie ich diesen kleinen Witzbold vermisse. Diese Stimme. Dieses knuddeln mit meinem Bruder. Ich wünschte, er wäre hier. Aber zurzeit musste ich mich eben mit Videochat und Telefonanrufen zufrieden geben. Doch nun sah ich eben, wie mein kleiner Bruder, oder auch meine bessere Hälfte, die Kamera abknutschte und dazu einen Riesenschmatzer von sich gab. „Lass die Cam leben, Kyou! Die ertrinkt ja noch an deinem ganzen Sabber.“, lachte ich. Mein Bruder ließ von der Kamera ab und grinste mich breit an. Dieses Mal war Ryun nicht an seiner Seite. Er hatte lediglich meinem Bruder geholfen, die Cam an zu bekommen und das ganze Zeug. „Du Noona~!“, rief mein kleiner Bruder und zog das Wort in die Länge. „Ja?“, hackte ich nach. „Hallo.“, quietschte er dann einfach. Tja, so war er nun mal. „Wie geht’s dir sonst so, du kleiner Wicht?“, fragte ich ihn. „Naja, es geht.“, antwortete er mir. „Und Mom?“, fragte ich weiter. „Sie macht mir Angst.“, flüsterte der Kleine und war dabei ziemlich nach an die Cam gekommen. Um seine Aussage zu bestätigen, verzog er sein Gesicht und schüttelte sich gespielt. „Und warum?“, fragte ich weiter. „Weil sie mich andauernd zu Tode knuddelt. Und wenn Papa mal was mit mir spielen will, dann sagt Mama immer, dass ich das nicht machen darf, weil das ein blödes Spiel ist. Dann will sie mit mir was spielen, was total doof ist. Mama will immer bestimmen, was ich machen darf oder nicht.“, schmollte meine bessere Hälfte. Es schien, als würde meine Mutter es wirklich übertreiben. „Das wird sich schon wieder legen.“, versuchte ich Kyou aufzumuntern und hatte dabei ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht.
 

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und nach einem „Herein“ trat Dad in mein Zimmer. „Hallo, meine Schatz.“, grüßte mich mein Vater, der wohl eben grade von der Arbeit kam. Er kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. „Hi Dad.“, sagte ich dann. Dad sah auf meinen Laptop und sah Kyou. „Hey, Kleiner. Alles klar bei euch?“, fragte mein Vater Kyou auch sogleich, als er meinen kleinen Bruder erblickt hatte. „Hallo Tsubasaaa!“, winkte mein Bruder. „Jap, alles gut.“, antwortete er dann auch auf Dads Frage. „Wo hast du denn Ryun gelassen?“ „Papa ist im Garten. Der sonnt sich. Soll ich ihn mal rufen?“, fragte der Kleine. „Wenn es Sakura nichts ausmacht.“, sagte mein Vater und sah mich dabei an. Ich hatte nichts dagegen. „Kein Problem. Ich hatte heute eh noch vor, einen kleinen Spaziergang zu machen. Das Wetter ist ziemlich schön und ich sollte es ausnutzen, solange es noch schön ist.“, erklärte ich dann die beiden. „Na dann. Macht es dir was aus, wenn ich deinen Laptop nehme?“ „Nein, mach nur. Aber wehe du schnüffelst in meinem Laptop herum.“ Ich sah meinen Dad mit einem warnenden Blick an. Nebenbei hörte ich Kyou rufen, wie er lautstark Ryun rief. „Solange du keine nicht jugendfreie Bilder hast.“ „Shit, die muss ich sofort löschen.“, grinste ich. Dad verdrehte nur die Augen. So waren wir eben. Als dann Ryun in Sicht kam, grüßte er meinen Vater. Ich verabschiedete mich und noch einmal an diesem Tag, drohte die Cam an Kyous Speichel zu ertrinken. Aber es war süß. Ich wünschte, ich könnte ihn knuddeln. Schnell drückte ich meinem Vater noch einen Kuss auf die Wange und lief die Treppen hinunter. Dort sog ich mir meine braunen Römersandalen an, schnappte mir meine Tasche, stopfte meinen Schlüsselbund, meinen Geldbeutel und mein Handy da rein und lief aus dem Haus. Wo ich hin wollte, wusste ich noch nicht. Am besten, einfach in der Gegend herumlaufen.
 

Nach einiger Zeit landete ich dann im Park. Nachmittags war, Gott sei Dank, noch nicht so viel los. Ich mochte es nicht, wenn Parks so überfüllt sind. Da war es meistens ein bisschen zu laut, für meinen Geschmack. Doch wenn es so schöne wie heute war, mit nicht so vielen Menschen und man freie Sicht auf die Wiese und den See hatte, dann kam mich gerne hier her.

Ab und an waren Leute mit ihren Freunden zu sehen, wie sie miteinander etwas unternahmen. Leute, die im See schwammen. Hunde, die zusammen mit ihren Herrchen herumtollten. Pärchen, die händchenhaltend im Park spazierten und einfach nur die Zeit zusammen verbrachten. Oder auch kleine Familie, die ein Picknick machten. Die Familien erinnerten mich irgendwie an meine eigene, als ich noch dachte, dass diese heil war. Die glücklichen Gesichtsausdrücke meiner Eltern. Wie sie sich immer mit liebevollen Blicken angeschaut hatten. Aber nicht nur die Familien erinnerten mich an meine Vergangenheit. Auch die ganzen Grüppchen. Diese erinnerten mich an die Zeit, als ich mit Naruto und Sasuke fast jeden Tag hier her gekommen war. Nur um uns die Zeit zu vertreiben oder die heißen Tage im See mit Wasserschlachten zu verbringen. Wie sehr ich mir diese Zeit wieder herbei wünschte. Ich hoffte so sehr, dass es irgendwann mal wieder so werden würde, wie vor einigen Jahren. Am meisten, wegen Sasuke.
 

All die Jahre hatte ich ihn am meisten vermisst. Seine Art, wie er mich immer zum Lachen brachte. Ganz anders, wie die von Naruto. Er musste keine Grimassen schneiden oder irgendwelchen Blödsinn anstellen. Mit seiner unnachahmlichen Art konnte er mich immer wieder aufmuntern. Mich zum lächeln bringen. Egal was. Er musste einfach nur in meiner Nähe sein und er machte mich schon Glücklich. Die ganze Zeit hatte ich ihn vermisst. Und als ich endlich wieder zurück in Tokyo war, musste ich feststellen, dass von dem alten Sasuke, der immer für mich da war, nichts mehr übrig war. Wie sehr mich seine Worte verletzt hatten, als er mich in der Cafeteria so abweisend behandelt hatte. Ich wusste doch selbst nicht, wieso es so war. Es tat so unendlich weh. Und seine ganze kühle Art. Sein Playboy-Dasein. Niemals hätte ich gedacht, dass Sasuke zu so einem Menschen werden konnte. Dabei hatte er diese Art doch immer verachtet, zumal sein Vater nach dem Tod seiner Mutter doch nicht besser war, wie er jetzt. Sasuke hatte sich immer geweigert, wie sein Vater zu enden. Dieses Leben mit immer wieder wechselnden Frauen, die einem sowieso nichts bedeuteten. Die sowieso nur hinter dem Aussehen und dem Geld her sind. Nie wollte Sasuke sich so eine angeln. Doch wieso wurde er zu genau dem, was er nie sein wollte?! Ich verstand ihn einfach nicht. Ich hatte das Gefühl, dass von dem alten Sasuke, von meinem alten besten Freund, nichts mehr übrig war. Die Kälte, die nach dem Tod seiner Mutter über ihn gekommen war, hatte ihn nun vollends verschlungen. Dabei hatte ich damals, bevor meine Eltern sich scheiden liessen und meine Mutter mich auf hinterhältigste Weise aus meinem alten Leben gerissen hatte, gedacht, dass Sasuke dies alles irgendwann verarbeiten konnte und er wieder der Alte sein würde.
 

Während ich so in meinen Gedanken versunken war, setzte ich mich unter einem wunderschönen Kirschblütenbaum. Sasuke hatte mich oft mit ihnen verglichen. Auch Naruto hatte immer gemeint, dass der Name perfekt zu mir passen würde. Ab und zu, wenn Sasuke und ich alleine hier im Park waren, dann strich er mir immer wieder durch die Haare und hatte mir oft eine Kirschblüte hinein gesteckt. Ich liebte die Gesten von ihm. Sie waren genau das Gegenteil, was sie jetzt waren. Sie hatten mir gezeigt, dass ich ihm wichtig war. Doch nun hatte ich das Gefühl, das Sasuke sich wünschte, dass ich nie wieder zurück gekommen wäre.
 

Eine winzige Träne bahnte sich den Weg über meine Wange, bei dem Gedanken, dass es doch keine so gute Idee gewesen wäre, wieder zurück zu kommen. „Du siehst aus wie ein begossener Pudel, mein Freund.“, hörte ich jemanden lachen. Dieses Lachen. Sie kam mir so unendlich bekannt vor. Da ich mit dem Rücken praktisch zu See saß, stand ich auf und lief ein wenig um den großen Baum herum. Ich lugte vorsichtig über den Rand des Baumes zum See. Und dort sah ich ihn. So, wie ich es gerade eben noch aufgegeben hatte, ihn noch einmal so sehen zu dürfen. Sasuke. Wie er sorglos lachte. Mit Inuk. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ließ mich erzittern. Vor meinem inneren Auge sehe ich den alten Sasuke wieder. Fröhlich, glücklich und mit einem Lächeln, dass vor wärme nur so strahlte.
 

Die beiden spielten eine Weile im Wasser. Ab und zu sprang Inuk auf Sasuke und dann gleich wieder zurück. Oder sie zogen immer wieder mal an einem Stock. Ich beobachtete die beiden eine Weile. Ich wollte diesen Sasuke in meinen Erinnerungen behalten. Irgendwann gingen die beiden dann aus dem Wasser. Inuk schüttelte sie kräftig und zusammen mit Sasuke legte er sich auf die Wiese. Immer noch beobachtete ich die beiden, wie sie friedlich einfach so da lagen. Als die Sonne langsam dann unter ging, war es Zeit, dass ich mich langsam wieder auf dem Weg nach Hause machte. Ich wollte gerade zum gehen ansetzen, als Sasuke sich mit Inuk erhob und ebenfalls den Heimweg aufschlugen. Schnell hatte ich mich hinter dem Baum geflüchtet und wartete, bis Sasuke nicht mehr in Sicht war. Erst danach machte ich mich selbst auf dem Weg nach Hause. Auf dem Heimweg musste ich immer an Sasukes Lachen denken. An seine Art, wie er mit Inuk gespielt hatte. Dieses Bild werde ich sicher nicht vergessen. Das gab mir die Hoffnung, dass es den alten Sasuke noch gab. Das es MEINEN Sasuke noch gab. Doch fürs erste, wird dieser Tag mein persönliches Geheimnis bleiben. Mein persönliches, kleines Geheimnis, dass mich hoffen lässt.
 

Die Tage vergingen und ich lebte mich langsam in mein neues Zuhause ein. Von Tag zu Tag wurde meine Freundschaft zu Tenten, Hinata und Temari immer tiefer. Selbst mein Lieblings-Panda hatte sich an seinen Namen bereits gewöhnt. Und er konnte wirklich richtig knuffig sein. Und obwohl er älter als wir war, benahm er sich öfters mal wie mein kleiner Bruder, wenn ich mit ihm nicht ein Eis essen ging. Aber nicht nur mit meinen neuen Freunden verstand ich mich von Tag zu Tag besser. Auch mit Naruto. Wir beide waren kaum auseinander zu bekommen. Unendlich viel hatten wir uns zu erzählen. Manchmal war Naruto auch mit zu mir nach Hause gekommen. Dad hatte sich wahnsinnig gefreut, meinen chaotischen Freund wieder einmal zu sehen. Auch mit Kyou und Ryun verstand er sich. Die drei lernten sich kennen, als Naruto mal wieder bei uns war und mein Bruder und Ryun mal wieder etwas von sich hören ließen. Ich musste feststellen, dass Kyou sich verletzt hatte. Weinend hatte er mir erzählt, dass er beim Spielen gefallen war. Doch nur wenig später lachte der Kleine wieder, als Naruto die lustigsten Grimassen zog, bis ich selbst lachend und mit Tränen in den Augen am Boden lag.
 

Doch es gab nicht nur diese lustigen, fröhlichen und glücklichen Momente. Immer wieder traf ich auf Sasuke. Und wenn er mal nicht mit irgendeinem Mädchen bei den Spinden, in der Cafeteria, an der Wand oder auf einem der Tische im Klassenzimmer herumknutschte, dann sah er mich mit einem kalten und abweisenden Blick an. Wenn er mich überhaupt mal beachtete.

Doch dann kam alles ganz anders. Es sollte sich bald etwas zwischen uns ändern.
 

Gerade hatten wir Geschichte bei Anko-Sensei. Soeben hatten wir auch endlich das Thema über den 30. Jährigen Krieg hinter uns, als sie mit der tollen Nachricht kam, dass wir in Partnerarbeit ein zehnminütiges Referat machen musste. Wie ich das hasste. Und erst recht, wenn wir uns unsere Partner nicht aussuchen durften. Und so entschied diese Frau einfach aus der Laune, mit dem wir zusammenarbeiten mussten, durften, wollten. Noch ein Grund mehr, wieso ich die meisten Zeit Lehrer hasste. Doch das war nicht der Grund, weswegen sich meine Laune von einer Sekunde auf die andere von genervt auf total genervt umschaltete. „Sakura Haruno wird ein Team mit Sasuke Uchiha bilden.“ Sasuke sah man es deutlich an, dass es ihm nicht behagte, mit mir in einem Team zusammen gesteckt zu werden. Aber auch ich machte keinen Hehl daraus, wie sehr ich diese Aufteilung hasste. Doch kurz bevor einer von uns beiden sich beschweren konnte, sprach Anko-Sensei auch schon den Satz aus, der meine letzten Hoffnungen zunichtemachte. „Und ob euch nun die Aufteilungen gefällt oder nicht, ist mir scheiß egal. Ich werdet euch mit eurem Teampartner einigen müssen. Denn in eurer Zukunft werdet ich euch auch nicht mit jeder Person verstehen können.“ Sie hatte das in einem Ton gesagt, der keine Widerrede duldete. Also hatte es mich auch nicht gewundert, dass sich kein Mensch beschwert hatte. Ich selbst würde mich mit dieser Frau auch nicht anlegen wollen. Auch wenn sie oft sehr nett ist, in ihrem jetzigen Tonfall würde sich nicht mal ein Sasuke Uchiha mit ihr anlegen wollen. Und bevor die Schulglocke ertönte, sagte sie noch: „Ihr werdet euch selbst etwas für euer Referat ausdenken. Das Thema ist 'Eine bekannt Persönlichkeit aus der Geschichte'. Die Referate müsst ihr spätestens in vier Wochen fertig haben.“ Und somit entließ sie uns in die nächste Stunde. Diese Frau war ein Monster. Und durch dieses Projekt, würde sich so einiges in meinem Leben ändern.
 

Dieser Tag verging danach ziemlich ereignislos. Doch als ich mich dann auf dem Heimweg machen wollte, sah ich Sasuke, der an meinem Audi angelehnt stand. Wie es wohl aussah, wartete er auf mich. Als ich dann an meinem Auto ankam, stellte ich mich vor ihn. „Was willst du, Uchiha?“ Ich hatte mir in der kurzen Zeit angewöhnt ihn ebenfalls so kalt zu behandeln, wie er mich. Auch wenn mir seine andere Seite immer noch im Kopf schwirrte. „Da wir in einem Team sind wollte ich dir nur ausrichten, dass wir uns später gegen vier Uhr bei mir treffen. Je schneller wir das alles hinter uns haben, desto weniger haben wir miteinander zu tun.“, erklang seine Antwort, mit gewohnter kalter, emotionsloser Stimme. Sasuke wandte sich soeben wieder ab und wollte zu seinem eigenen Auto gehen als aus mir die Fragen einfach herausbrachen. „Wieso sagst du mir einfach nicht, was dein beschissenes Problem ist Uchiha?! Ich überlege immer wieder, was ich dir angetan habe. Und mir fällt wirklich nur der plötzliche Umzug ein. Ist es das, Sasuke? Ist es wirklich das? Es war wohl eine schlechte Idee, überhaupt wieder zurück zu kommen.“ Die Fragen sprudelten einfach so aus mir heraus. Von der einen auf die andere Sekunde. Anfangs hatte ich es nur so laut gesagt, dass es nur Sasuke hören konnte doch den letzten Satz flüsterte ich schon förmlich und dachte, Sasuke hätte es nicht gehört. Doch ich sollte falsch liegen. Aber dies sollte ich erst ein andern mal erfahren. Denn Sasuke ignorierte mich einfach und stieg in seinen Wagen. Ich hörte, wie sein Motor aufheulte und er los fuhr. Doch bevor er richtig Gas gab, hielt er noch neben mir an. „Komm pünktlich.“, waren seine kalten Worte. Dann gab er Gas und ließ mich alleine auf dem leeren Parkplatz stehen. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, bevor auch ich in meinen Wagen stieg und den Weg nach Hause aufschlug. Wieso konnte er einfach nicht wieder der Sasuke sein, der im Park mit seinem Hund herumtollte?
 

Naruto POV
 

Während ich Sasuke und Sakura ansah, wie sehr es ihnen sträubte, mit dem jeweils anderem in einem Team gesteckt zu werden, war ich ziemlich froh darüber. Vielleicht kamen sich die beiden so endlich wieder näher und verstanden sich irgendwann wieder. Schnell zückte ich mein Handy aus der Hosentasche und schrieb eine Nachricht.
 

Können wir uns treffen?

Ich warte auf dich im Café 'Humpty' um 15 Uhr.

Hab eine neue Nachricht, die spannend werden könnte.
 

Naruto
 

Schnell hatte ich die SMS abgeschickt und mein Handy in meine Hosentasche zurückgesteckt, bevor man mich noch erwischte. Ich selbst war mit der Teamaufteilung ziemlich zufrieden. Zusammen mit Tenten in einem Team würde es bestimmt nicht langweilig werden. Zumal ich mich sehr gut mit ihr verstehe, seit Sakura mit ihr befreundet war.
 

Nach der Schule verabredete ich mich mit Tenten, dass wir uns am morgigen Tag bei ihr treffen und das Referat besprechen würden. Schnell war ich nur noch nach Hause gefahren und zog mir schnell meine Schuluniform aus und zog mir dafür eine bequeme Jeans an. Dazu ein schwarzes Muskelshirt und darüber ein kurzärmliges Hemd in orange-gelb kariert. Danach nahm ich mir die Lasagne, die meine Mom für mich gemacht hatte, bevor sie zur Arbeit gefahren war, aus dem Ofen und aß ein wenig davon. Danach packte ich mir meinen Geldbeutel und meine Schlüssel und schon war ich wieder aus dem Haus verschwunden. Einen kurzen Blick auf meine Rolex, die mir verriet, dass ich gut in der Zeit lag. Lässig stieg ich in meinen Porsche und gab Gas.
 

Am Humpty angekommen, sah ich sie auch schon. Sie saß draußen unter einem Sonnenschirm und trank von ihrem Shake. „Ausnahmsweise mal pünktlich, was Naruto.“, lächelte sie, als ich in ihre Sicht kam. „Ha ha. Sehr witzig. Freut mich auch, dich wieder zu sehen, Mika-chan.“, antwortete ich ihr nur darauf. Mika stand auf und wir begrüßten uns mit einer herzlichen Umarmung. „Ich hoffe, du hast im Bezug auf mich den Mund gehalten.“, meinte sie und schaute mich warnend an. „Keine Sorge. Ich hab niemandem etwas gesagt.“, antwortete ich ihr mit meinem üblichen Grinsen. „Das hoffe ich doch für dich.“, grinste sie mich genauso an, wie ich sie. Wir beide setzten uns gegenüber. Währenddessen war die Kellnerin zu uns getreten und ich bestellte mir eine Cappuccino. „Was ist das für eine Nachricht?“, fragte sie mich auch sogleich, nachdem die Kellnerin wieder verschwunden war. „Anko-Sensei hat uns zu Gruppenarbeiten verdonnert.“, fing ich an zu erzählen. „Und was soll daran so spannend sein?“, fragte Mika und hob, ganz wie Sasuke, wenn er skeptisch war, eine Augenbraue. „Jetzt lass mich doch erst einmal ausreden.“, meinte ich nur und erzählte aber direkt weiter, „Du weißt ja, dass Sakura wieder da ist.“ Ein Nicken war das Einzige, was ich als Antwort bekam. „Sasuke und Sakura wurden in ein Team gesteckt.“ Auf das Gesicht der schwarzhaarigen vor mir bereitete sich ein wissendes Grinsen. „Denkst du, dass sie sich vertragen werden?“, fragte sie mich dann. Das Grinsen immer noch auf dem Gesicht. Ich zuckte mit den Schultern. „Anfangs wahrscheinlich eher nicht, aber ich hoffe, dass sie sich wenigstens nach dem Referat vertragen werden. Echt schlimm, die Blicke von Teme. Manchmal erdolcht er sie und manchmal hab ich das Gefühl, dass er gleich über Saku-chan herfallen wird. Das macht mir irgendwie angst.“ Wie zur Bestätigung lief es mir eiskalt über den Rücken und ich schüttelte mich.

Nach einiger Zeit kam dann auch die Kellnerin und brachte mir mein bestelltes Getränk.

„Wenn das so ist, dann müssen wir uns ja keine großen Sorgen machen.“, meinte Mika auf einmal ganz gelassen und schlürfte an ihrem Shake weiter. Ich wusste nicht, was sie damit meinte, und fragte deswegen: „Wie meinst du das?“ Ein hinterhältiges Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Diesen Ausdruck kannte nicht nur zu gut. Ich kannte sie ja nicht um sonst schon so gut wie ihr ganzes Leben lang. Sie ließ von ihrem Getränk ab, stützte sich auf ihren Armen ab und lehnte sich ein wenig vor. Auch ich tat es ihr gleich und hörte gespannt zu, als sie erklärte: „Sakura-chan war schon immer ein hübsches Mädchen. Sasuke würde ihr nicht widerstehen können.“ Meine Augen weiteten sich. „Du denkst doch nicht wirklich, dass Teme sie...“ Ich beendete meinen Satz nicht, dennoch lehnte sich Mika entspannt zurück und nickte. „Sasuke würde doch nicht...Ich meine...“ Es war wirklich ungewöhnlich, dass mir irgendwas die Sprache verschlug, aber Mikas Theorie war schon etwas, worüber es wert, dass einem die Sprache verschlug. „Ich hoffe nur, dass er sie nicht verletzt.“, meinte ich nur, als ich wieder meine Worte gefunden hatte.
 

Hoffentlich ging das gut.

Just a kiss or something more?

Das Schnurren meines Mitsubishis beruhigte mich wieder ein wenig. Heute war echt ein schlimmer Tag. Was dachte sich Anko eigentlich dabei, mich mit Sakura in ein Team zu stecken? War sie völlig verrückt geworden?

Naja, ich musste allerdings zugeben, dass ich meiner Lehrerin lieber nicht widersprach. Ich hatte es einmal gemacht und danach einen Monat Nachsitzen dürfen. Kein normales Nachsitzen versteht sich. Boden wischen, Tafelschwämme ausklopfen, die Pulte von Kaugummi befreien und noch viel mehr.

Ich verzichtete also liebend gerne darauf mich mit ihr anzulegen. Da nahm ich lieber diese 4 Wochen mit Sakura in Kauf. Innerlich hoffte ich jedoch dass wir dieses bescheuerte Referat früher beenden konnten.

Mit quietschenden Reifen, fuhr ich die Einfahrt zu der kleinen Villa hoch, dich ich mein bescheidenes Zuhause nennen durfte. Kaum hatte ich das Auto in die Garage gestellt und das Tor hinter mir geschlossen, konnte ich auch schon ein aufgeregtes Bellen hinter mir hören.

Meine Stimmung hob sich erstaunlich schnell, als ich den braunen Fellknäuel auf mich zu rennen sah. Erfreut sprang er an mir hoch und netzte mein Gesicht mit seiner feuchten Zunge.

„Hallo mein Großer. Na wie geht es dir?“, erkundigte ich mich bei Inuk und kraulte ihm den Nacken. Ein freudiges Bellen war die Antwort.

Ich lief mit ihm zusammen in die Wohnung und begrüßte erst einmal Amaya. Sie stand in der Küche und bereitete gerade einige Früchte zu, welche sie mir auch gleich auf den Tisch stellte.

„Später vielleicht. Ich muss noch kurz was erledigen. Ich bekomme nachher übrigens noch Besuch“, berichtete ich ihr und wollte schon aus der Küche verschwinden, als ich ihren tadelnden Blick sah. Sie dachte anscheinend dass Karin kommen würde. Leider wusste sie auch was wir beide immer machten wenn sie mal da war. Leicht genervt verdrehte ich die Augen und erklärte ihr: „Wir müssen in der Schule ein Referat schreiben. Sakura kommt vorbei, da sie mit mir in einem Team ist.“

„Sakura? Ist das nicht das kleine Mädchen, welches früher immer mit dir gespielt hat und dann wegziehen musste?“, fragte sie mich und setzte ein Lächeln auf.

„Ja genau. Nur ist sie kein kleines Mädchen mehr“, stellte ich fest und ging davon. Inuk folgte mir mit wedelndem Schwanz.

„Ich geh nachher noch einkaufen!“, rief mir Amaya noch hinterher, ich ignorierte das jedoch und schloss die Tür meines Zimmers hinter mir. Inuk rollte sich sogleich auf seiner Decke zusammen und vergrub seine Schnauze unter seiner flauschigen Rute.

„Manchmal wünschte ich mir wirklich so ein fauler, zufriedener und sorgenfreier Hund wie du zu sein“, seufzte ich vor mich hin und legte mich aufs Bett.

Plötzlich konnte ich Inuks feuchte Nase an meiner Wange spüren. „Was willst du denn Junge? Möchtest du raus?“ Ein Schwanzwedeln seinerseits.

Schwerfällig erhob ich mich und zog mich erst einmal um. Kurze Hose und Tank Top. Wie immer wenn ich zuhause war.

Ich lief mit dem Hund nach draußen in den großen Garten. Er war früher das Ein und Alles für meine Mutter gewesen. Stunden lang hatte sie Zeit damit verbracht sich um ihre Blumen zu kümmern, den Rasen auf Trab zu halten und die Bäume zu pflegen. Ihr größter Schatz war der große Kirschbaum der mitten auf dem Grundstück wuchs und schon mindestens hundert Jahre alt war. Der Baum war wirklich riesig und blühte jedes Jahr mit tausenden von Blüten in einem kräftigen und dennoch sanften Rosa. „Genau wie Sakuras wundervolle Haare“. Moment! Was? Sag mal, drehe ich jetzt völlig durch?

Die kalte Schnauze meines treuen Freundes riss mich aus meinen verrückten Gedanken. Ich sah auf ihn herab und entdeckte einen Stock vor meinen Füssen.

„Entschuldige mein Junge, ich war gerade etwas in Gedanken versunken.“ Ich sah ihn lächelnd an und duckte mich um den Stock aufzuheben. Doch noch eher ich ihn in der Hand hielt, schnappte Inuk sich das Holz und sprang einen guten Meter von mir weg.

Ich wusste genau was der Hund jetzt vor hatte. Er wollte wieder einmal fangen spielen. Und das sollte mir nur recht sein. Ein wenig Ablenkung tat immer gut.

Ich stellte mich breitbeinig vor ihm hin und breitete die Arme aus, um ihm so den Weg zu versperren. Inuk sprang auf mich zu und ich versuchte ihm den Stock weg zu nehmen.

Immer wieder sprang er zu mir, wich aus und rannte um mich herum. Wenn ich den Stock erwischte, tat ich es ihm dann gleich. So versuchten wir einander immer wieder den Stock zu entziehen. Ab und zu gab es ein ziemliches Gerangel und wir landeten auch mal im Dreck. Doch das störte mich nicht im Geringsten.

Ich wollte gerade wieder auf Inuk los springen, als dieser plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Er starrte mit neugierigen Augen an mir vorbei. Was hatte er denn nun wieder gesehen?

Ich wollte mich gerade umdrehen, um nachzusehen was Inuk so faszinierte. Vermutlich hatte er nur wieder das Eichhörnchen gesehen, welches manchmal in unserem Garten nach Nahrung suchte. Doch bevor ich mich ganz umgewandt hatte, rannte der Vierbeiner los, direkt an mir vorbei und auf das Gartentörchen zu. Ein lautes Bellen kam von ihm, als er abbremste. Ich konnte genau hören wie er schlitternd zum stehen kam.

Gerade wollte ich ihn zurück pfeifen, da er eigentlich nicht anderen Tieren nachrennen sollte, doch als ich den Grund für seine Aufregung sah, blieb ich nur erstarrt stehen. Was ich da sah, war einfach nur verwirrend.

Inuk lag auf dem Rücken, alle vier Pfoten in die Luft gestreckt, und liess sich von Sakura kraulen. Der Hund hatte unglaubliche Freude die Rosahaarige zu sehen und wedelte mit dem Schwanz hin und her.

Warum reagierte er nur so auf sie. Er hatte sie doch noch nie zuvor gesehen. Oder etwa doch? Aber wann? Noch nie hatte er auf jemanden so reagiert den er nicht kannte. Und auch bei bekannten Gesichtern wie Naruto oder Itachi liess er sich seine Freude nie anmerken. Nur bei mir und Mika drehte er fast durch. Aber warum tat er das bei Sakura? Ich wurde aus diesem Hund einfach nicht schlau. Vermutlich würde ich das auch nie werden.

„Hallo Inuk“, begrüßte Sakura den flauschigen Hund zu ihren Füssen. Woher kannte sie denn jetzt auch noch seinen Namen? Hatte Naruto ihr etwa von ihm erzählt? Es musste fast so sein.

Sakura kraulte Inuk hinter den Ohren, worauf dieser begeistert ihre Hand ableckte. Er war unglaublich erfreut sie zu sehen und wedelte immer heftiger mit der Rute, er schwankte schon fast durch sein eigenes Wedeln. Das konnte auf gar keinen Fall das erste Treffen der beiden sein.

Langsam ging ich auf Sakura und meinen Hund zu. Ich musste zugeben, Inuk war wirklich süß wie er sich an Sakura schmiegte und sichtlich ihre Streicheleinheiten genoss.

Als ich bei den beiden ankam, sah mich Inuk plötzlich an und hielt in seinem Schwanzwedeln inne. Er erhob sich, lief an meine Seite und machte links neben mir, gehorsam wie er war, “Sitz“. Wollte er Sakura etwa zeigen wie gut er gehorchte? Oder wollte er ihr nur sein Herrchen zeigen, also mich?

Ich sah auf den Hund herab und deutete mit einer leichten Kopfbewegung in Richtung Garten. Inuk sah noch einmal kurz zu Sakura, bellte zum Abschied und trottete davon. Er verstand mich, wie immer, auch ohne Worte.

Sakura erhob sich aus ihrer kauernden Position und sah mich skeptisch an. „Hallo“, begrüßte sie mich etwas kühl und wartete darauf, was ich sagen würde. Ihre Stimme klang fast so emotionslos wie meine, aber an mich kam sie noch lange nicht heran.

Ich antwortete ihr mit einem kühlen: „Hey.“ Ohne noch länger Zeit zu verlieren, lief ich zur Terrasse und von dort aus in die Wohnung. Sakura lief mir stillschweigend hinterher.

„Ich hol schnell meinen Laptop. Geh schon mal ins Wohnzimmer.“ Ich wusste das Sakura sich bereits in der Wohnung auskannte, daher brauchte ich ihr nicht zu erklären wohin sie gehen musste. Ich lief in mein Zimmer und holte den viereckigen Kasten. Danach begab ich mich ins Wohnzimmer.

Sakura hatte es sich inzwischen auf dem schwarzen Ledersofa gemütlich gemacht und kramte in ihrer Tasche herum. Das Möbelstück stand mitten im Raum. Der große milchfarbene Glastisch davor und das dunkle Bücherregal dahinter passten hervorragend dazu. Der große Fernseher hing an der Wand, darunter befand sich eine kleine Kommode, im selben braun wie das Bücherregal, auf der einige DVDs und der Receiver lagen. Die Dunkelroten Vorhänge und Kissen rundeten das Ganze noch ab.

Ich setzte mich auf den Sessel, der genau vor dem mannshohen Fenster stand, versuchte mich so zu platzieren, dass mir die Sonne nicht auf den Bildschirm strahlte und fuhr den Laptop hoch.

Ich wartete geduldig, bis das Piepsen erklang und ich mein Passwort eingeben konnte, danach dauerte es nicht mehr lange und ich war bereit um zu beginnen.

Auch Sakura hatte ihren Laptop dabei und fuhr ihn gerade hoch. Ihrer war allerdings etwas schneller und so kam es, dass sie gleich schnell war wie ich. Aber ich hatte ja schließlich auch um einiges mehr an Daten gespeichert, daher war meine Kiste inzwischen etwas träge geworden.

Es herrschte plötzlich erdrückende Stille zwischen uns beiden. Zum Glück unterbrach Sakura diese nach einiger Zeit.

„Über wen wollen wir denn eigentlich unser Referat halten?“, erkundigte sie sich bei mir und sah mich erwartungsvoll an.

Woher sollte ich denn das wissen? Ich kannte doch so oder so kaum bekannte Menschen aus der Geschichte. Ich dachte kurz nach und brachte den ersten Gedanken, der mir durch den Kopf schoss, als Vorschlag.

„Wie wär's mit Martin Luther King? Der war doch ziemlich bekannt.“

Sakura grübelte ebenfalls einen Augenblick, doch bei ihr ging das deutlich schneller als bei mir.

„Von mir aus können wir den nehmen. Es ist zwar noch nicht so lange her das er gestorben ist, aber er war ein bedeutender Mensch.“

Damit war es also eine beschlossene Sache. Wir würden unser Referat also über King halten.

Schweigend suchten wir im Internet nach Informationen über ihn. Verschiedene Daten, der Tag seiner Ermordung und wichtige Ereignisse in seinem Leben kamen dabei heraus.

Wir sagten während der ganzen Prozedur kein einziges Wort zueinander.
 

„Sasuke?“

Ich sah die Rosahaarige an um ihr zu zeigen dass ich ihr zuhörte.

Sie blieb still, sagte kein Wort zu mir und sah nachdenklich auf den Boden. Ich dachte schon sie wolle nicht mehr weiter reden und senkte meinen Blick wieder auf den Desktop, als sie plötzlich fortfuhr.

„Du hast mir immer noch nicht auf meine Frage von heute Mittag geantwortet.“

Ich verdrehte, leicht kopfschüttelnd, die Augen und tippte weiter meine Suchergebnisse in ein Dokument ein. Warum fing sie schon wieder damit an? Konnte sie nicht endlich einmal aufgeben?

„Jetzt schweigst du schon wieder!“, fuhr sie mich an. „Wie soll ich die bitte schön verstehen, wenn du nie etwas zu mir sagst? Kannst du mir das mal verraten?“

„Warum willst du mich denn überhaupt verstehen? Ich bin dir doch egal, oder etwa nicht? Ich denke schon, oder war ich derjenige der abgehauen ist?“, konterte ich und sah sie mit kaltem Blick an.

„Erstens, konnte ich nicht dafür dass meine Mutter umgezogen ist und mich mit genommen hat. Ich wäre hier geblieben wenn ich eine Wahl gehabt hätte, aber die hatte ich nicht und das weißt du auch! Zweitens will ich endlich verstehen, warum du so geworden bist. Wo ist der alte Sasuke der sich immer so liebevoll um seine Freunde gekümmert hat? Er muss doch noch irgendwo sein. Und drittens, bist du mir bestimmt nicht egal. Das warst du mir noch nie.“ Sie sah mich mit ernstem Blick an.

Ich wollte gerade etwas sagen, doch sie unterbrach mich. „Wo ist der alte, nette und liebevolle Sasuke hin? Ich erkenne dich nicht wieder. Was ist nur aus dir geworden? Du hast dich so sehr verändert.“ Ich konnte sehen wie eine einzelne Träne über Sakuras Wange lief und sich einen Weg über ihre Haut bahnte.

Ich erhob mich aus meinem Sessel und legte den Laptop auf das schwarze Leder, danach ging ich zum Fenster und starrte nach draußen.

„Es kann dir doch eigentlich egal sein, wo der alte Sasuke ist“, stellte ich flüsternd fest. „Ihn gibt es schon lange nicht mehr.“

„Es ist mir eben nicht egal Sasuke!“, schrie sie mich an. „Du bist so ein verdammtes, egoistisches Arsch geworden! Weißt du das?!“

Ich sah sie aus dem Augenwinkel heraus an und betrachtete sie kurz. Ihr Gesicht war voller Zorn und ihre Hände waren zu Fäusten geballt.

„Du bist genau das was du nie werden wolltest! Du steigst mit jeder Tusse ins Bett und machst mit jeder dahergelaufener Schlampe rum. Weißt du wie ich mich fühle wenn ich dich so sehe? Du bist noch schlimmer als dein Vater!“

Irgendetwas in meinem Kopf hatte gerade klick gemacht und plötzlich spürte ich diese ungezähmte Wut in mir aufsteigen. Ich hatte mich gerade nicht verhört, das wusste ich. Meine Muskeln spannten sich und drohten gleich zu zerreißen.

Niemand, nicht einmal Sakura, hatte das Recht mich mit meinem Vater zu vergleichen. Ich war nicht wie er! Niemals!

Ich drehte mich zu der Rosahaarigen, die sich während ihrer Vorwürfe erhoben hatte, und ging auf sie zu. Schritt für Schritt näher an sie heran. Was fiel ihr ein, mir so etwas vorzuwerfen?

Sakura wich instinktiv und erschrocken einige Schritte zurück, doch als ihr die Wand den Weg versperrte, musste sie wohl oder übel stehen bleiben. Ich ging jedoch weiter auf sie zu, bis ich nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Sakura zitterte leicht, das konnte ich genau sehen. Sie hatte auch allen Grund dazu.

Ich baute mich vor ihr auf, wie eine unüberwindbare Mauer.

„Rat mal warum ich so geworden bin“, forderte ich sie auf und funkelte sie mit meinen schwarzen Augen wütend an.

„Meine Schuld war das bestimmt nicht! Ich hab es dir schon gesagt, ich wäre bei dir geblieben, wenn ich gekonnt hätte“, konterte sie und versuchte an mir vorbei zu kommen. Doch ich versperrte ihr den Weg, indem ich meine Hände, an ihrem Kopf vorbei, auf die Wand stützte. Sie saß nun buchstäblich in der Falle.

„Kannst du dir eigentlich vorstellen wie ich mich gefühlt habe, als ich bei dir geklingelt habe und du warst nicht da? Wie scheiß beschissen ich mich fühlte, als dein Vater sagte du wärst umgezogen? Kannst du dir das vorstellen?!“ Den letzten Satz schrie ich ihr förmlich entgegen und Sakura zuckte erschrocken zusammen. Ich hatte mich gerade nur noch schwer unter Kontrolle.

Was ich als nächstes zu meinem Mund heraus liess, hätte ich am Besten nicht einmal gedacht, doch in diesem Augenblick war ich einfach zu wütend auf Sakura um auf die Rücksicht zu nehmen. Auf sie und ihre Gefühle. Es rutschte mir einfach so heraus.

„Wärst du damals nicht so schwach gewesen, hättest du uns das ganze ersparen können“, zischte ich sie an.

Klatsch!

Ein lauter Knall und mein Kopf flog zur rechten Seite.

Sakura hatte mich gerade tatsächlich geschlagen. Auf die Wange, mit der flachen Hand.

Einige Sekunden verharrte ich in dieser Position und schloss die Augen. Sie hatte mich wirklich geschlagen.

Langsam drehte ich meinen Kopf wieder zu ihr und funkelte die Grünäugige boshaft an. Doch ich sagte nichts zu ihr. Stattdessen ergriff ich ihr Kinn mit einer Hand und drehte ihren Kopf so, dass sie keine andere Wahl hatte als mich anzusehen.

Ihre Augen waren voller Angst und eine winzige Träne rollte langsam über ihre Wange. Sie wagte es nicht etwas zu sagen, doch ich konnte genau sehen dass mein fester Griff ihr Schmerzen bereitete.

Mein Atem ging schnell und auch Sakura konnte nicht ruhig atmen. Ich konnte ihren Geruch genau wahrnehmen. Sie roch wirklich gut. Wie der sanfte Windhauch im Frühling der den Geruch von Gras und Kirschblüten mit sich trug.

Ihr Duft erregte mich und plötzlich konnte ich spüren wie meine Erregung immer härter wurde und gegen den Stoff meiner Hose drückte. Warum erregte sie mich nur so?

Ohne an die Folgen meiner Tat zu denken, beugte ich mich langsam zu ihr herunter und legte meine Lippen auf die ihren. Sie waren weich und warm. Zuerst etwas erschrocken doch dann immer leidenschaftlicher. Sakura erwiderte meinen Kuss wütend und presste ihre zarten Lippen auf meine. Ich gab dem nicht nach und nahm mir was mir auch zugestand. Ich wollte sie einfach nur noch für mich haben. Keiner sonst durfte diese junge Frau haben.

Fordernd presste ich meine Körper an der ihren und liess meine Hand über ihren Rücken gleiten. Bis hinunter zu ihrem Po und über ihren Oberschenkel.

Als ich weit genug hinab gewandert war, hob ich Sakura hoch, so dass sie mit ihrer Hüfte auf der gleichen Höhe war wie ich mit meinem Becken. Ein leiser, erschrockener Aufschrei drang aus Sakuras Kehle, was mich nur noch mehr erregte. Instinktiv schlang Sakura ihre Beine um meine Taille, damit wir nicht das Gleichgewicht verloren.

Ihre Lippen waren unglaublich süß und schmeckten nach exotischen Früchten. Ich bekam einfach nicht genug davon.

Ich wollte sie und daran konnte mich niemand mehr hindern.

There ist something wrong

Sorry, ihr Lieben, aber das ist nicht wirklich das nächste Kapitel^^'

Eher ein Zwischenkap xD

Hoffe, ihr nehmt uns das jetzt nicht allzu übel :D

Trotzdem noch viel Spaß mit dem Kapitel :D
 

Liebe Grüße

Cherry :3
 

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Mika POV
 

Der Abend war angebrochen und ich war wieder zuhause und hatte mich ihm Wohnzimmer vor dem Fernseher gehockt. Ab und zu zappte ich durch die Kanäle doch so richtig darauf konzentrierte ich mich nicht. Meine Gedanken waren eher bei Sasuke und Sakura. Ich wusste, dass es Sasuke scheiße ging, nachdem sie verschwunden war. Auch als ich dann in ein Internat geschickt wurde, machte das alles nicht besser. Ich hatte sogar das Gefühl, dass es noch schlimmer geworden war. Itachi war schon davor ausgezogen. Doch er hatte versucht, Sasuke zu sich zu holen, als Sakura und danach auch noch ich gegangen waren. Aber Itachi wurde das nicht erlaubt und so versuchte er, so gut es eben ging, zu helfen, zu unterstützen und ihm auch manchmal seine Grenzen zu setzen. Es war weder mir noch Itachi ganz geheuer, dass Sasuke andauernd neue Weiber mit nach Hause schleppte. Aber wirklich was dagegen tun, konnten wir nicht. Itachi wohnte nicht mehr dort und ich war ja in einem Internat verfrachtet worden. Und Fugaku...dieser Mann war wirklich kein Vater mehr. Zumindest für mich ist mein Vater gestorben. Seit dem Tag, an dem unsere Mutter gestorben war. Ich wollte meinem großen Bruder immer helfen, doch ich konnte nicht. Von Naruto habe ich immer gehört, wie er sich verändert hatte. Auch Itachi hatte mir das oft erzählt.

Aber nun war ich wieder da. Und ich würde meinen alten großen Bruder zurückbekommen. Sasuke hatte noch nie 'Nein' zu mir sagen können. Hey, das war der Vorteil als kleine Schwester.
 

Ich hörte, wie die Tür aufgeschlossen und wieder zu gemacht wurde. Das holte mich wieder aus meinen Gedanken und drehte meinen Kopf Richtung Tür. Gerade kam mein Bruder in das Zimmer. „Hast du dich wieder eingelebt?“, fragte mich Itachi mit einem sanften Lächeln. Ich stand auf und lief zu ihm. Mit einer Umarmung begrüßte ich ihn und antwortete auf seine Frage: „ Jap. Hab mich heute sogar mit Naruto getroffen.“ „Und wie wars?“, fragte er mich, während er in sein Zimmer ging um sich umzuziehen. Ich war währenddessen in die Küche gelaufen, um ihm eine Tasse Kaffee zu machen. Das war bei ihm immer so. Er kam nach Hause und ich machte ihm eine Tasse Kaffee. „Und?“, hakte er noch einmal nach, als Itachi zu mir in die Küche kam. Er hatte seine schwarze Jeans und sein dunkelblaues Hemd gegen eine gemütliche graue Jogginghose und ein Muskelshirt ausgetauscht. „Sehr informierend.“, antwortete ich dann kurz und bündig. Jetzt schien mein Bruder ziemlich neugierig zu werden. Ich überreichte ihm seinen Kaffee, während ich erst einmal von meinem Tee einen Schluck nahm. Itachi beugte sich ein wenig nach vorn und sah mich gespannt an. „Was hat er gesagt?“ „Wusstest du, dass Sakura-chan wieder da ist?“, fragte ich ihn erst einmal. Seine Augen wurden groß. „Sie ist wieder da?“ Ich nickte. „Unsere Sakura-chan? Süß, rosa Haare und schöne, grüne Augen?“ Ich verdrehte die Augen. Auch wenn Itachi ein Uchiha war. Er konnte manchmal genau so kindlich wie Naruto sein. „Kennst du vielleicht noch eine Sakura Haruno, die zufällig die beste Freundin von Naruto und Sasuke ist?“ Itachi schmollte gespielt. „Ich darf doch mal fragen.“ Bei diesem Verhalten konnte ich mir ein Schmunzeln wirklich nicht verkneifen. „Aber nun sag schon. Was hat Naruto noch gesagt?“, fragte mein großer Bruder mich und ich merkte schon, wie hibbelig er wurde. „Ihre Klasse muss jeweils ein Referat zu zweit machen. Zu dem Glück oder Pech, kommt ganz auf die Sichtweise an, hat Anko-Sensei ihnen keine frei Wahl gelassen, wen sie als Partner haben wollten und hat die Paare selbst ausgesucht. Nun ist Sasuke mit Sakura in einem Team.“ Meinem Bruder ging ein Licht auf. „Meinst du, sie werden sich vertragen?“, stellte er die gleiche Frage, die ich auch schon Naruto gestellt hatte.

„Hab ich Naruto auch schon gefragt, aber am Ende waren wir uns einig, dass die beiden sich irgendwann vertragen werden und Sasuke wahrscheinlich über Sakura herfallen würde.“ Itachi hob eine Augenbraue und fragte: „Und wie kommt ihr darauf, dass Sasuke über sie herfallen wird?“ Ich erhob mich und holte schnell mein Handy. Naruto hatte mir vorhin ein Bild von Sakura geschickt und ich musste zugeben, dass sie verdammt hübsch geworden ist.

Als ich wieder am Tisch saß, suchte ich kurz das Bild und zeigte es meinem Bruder. Er ließ ein Pfeifen von sich hören. „Jetzt verstehe ich. Also an Sasukes Stelle würde ich mal ganz schnell machen. Sakura-chan ist richtig heiß. Die hat bestimmt eine Menge Verehrer. Und wenn Sasuke sie nicht will, dann nimm ich sie.“ Ich stand auf, lief zu ihm, verpasste ihm eine Kopfnuss und stellte meine leere Tasse in die Spüle. Währenddessen rieb Itachi sich seinen Hinterkopf. „Und für was war das?“, fragte er, während er es mir gleich tat und seine Kaffeetasse ebenfalls in die Spüle tat. „1. Du bist zu alt. 2. Naruto meinte, dass Sasukes Blicke manchmal so eindeutig sind. Du hättest da keine Chance.“ „Schade.“, seufzte Itachi gespielt. Ich verpasste ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter, dann gingen wir beide zusammen ins Wohnzimmer.
 

Itachi POV
 

Nicht schlecht, was mir meine kleine Schwester da gesagt hatte. Ich sah an mir runter. Mika war eingeschlafen und kuschelte sich an mich. Ich hatte meine Kleine wahnsinnig vermisst und hasste meinen Vater dafür, dass er es gewagt hatte, sie mir und Sasuke wegzunehmen. Vater wusste gar nicht, was er damit angerichtet hatte. Ich strich Mika eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete ihr engelsgleiches Gesicht. Innerlich musste ich lachen. Ja, sie sah im Schlaf wirklich wie ein Engel aus. Auch wenn sie es wollte, sah sie aus, als wäre sie das liebste Mädchen der Welt. Doch sobald man sie wütend machte, dann war sie der Teufel höchstpersönlich. Sie hatte ein ziemlich loses Mundwerk, doch das machte sie so liebenswert. Sie liess sich von nichts und niemand was sagen. Sagte das, was sie dachte. Sagte ihre Meinung. Und wenn es sein musste, dann konnte sie auch richtig schlagfertig sein. Und damit meinte ich ihre Fäuste und nicht ihre Worte.
 

Meine Gedanken schweiften zu meinem dummen, kleinen Bruder. Wie oft hatte ich ihm gesagt, dass er diese ganzen Bettgeschichten lassen sollte. Er war damit doch kein Deut besser als Vater. Doch er wollte einfach nicht auf mich hören. Dennoch hielt ich zu Sasuke. Er war immerhin mein Bruder. Und die ganzen Schicksalsschläge hatten ihn wohl mehr getroffen als Mika und mich. Er hatte unsere Mutter am meisten geliebt. Doch dann war sie gestorben. Dann war Sakura auf einmal weggezogen. Er verlor seine beste Freundin und seinen Halt. Dann wurde auch noch Mika weggeschickt und sein letzter Halt war vollends verschwunden. Er rutschte in die Tiefe. Ich versuchte ihn heraus zu holen. Doch es klappte nicht. Aber jetzt, wo Sakura und Mika wieder da waren, konnten wir ihn alle wieder zurück holen. Wir alle. Naruto, Mika, Sakura und ich. Ich schöpfte neue Hoffnung. Bekam wieder Hoffnung, dass alles wieder so werden könnte wie früher. Oder zumindest, ein wenig.
 

Ich sah auf die Uhr. Es zeigte kurz nach elf an. Ich seufzte und versuchte mich zu erheben, ohne das meine Schwester aufwachte. Als ich das endlich geschafft hatte, hob ich Mika auf meine Arme und trug sie in ihr Zimmer. Danach ging ich selbst in mein Zimmer. Es war zwar schon ziemlich spät, aber trotzdem hatte ich noch ein wenig Arbeit vor mir. Auf meinem Schreibtisch lagen ein paar Entwürfe für die neue Kollektion. Ich hatte, ohne die Hilfe meines Vaters, mir selbst einen Namen gemacht. Anfangs war es nur ein kleines Label, dennoch schon innerhalb von einem Jahr bekannt. Nun waren schon gute vier, fünf Jahre vergangen und mein Label wurde berühmter, beliebter und angesehener. Und ich war stolz darauf, dass ich die Hilfe meines Vaters nicht dafür gebraucht hatte.

Gerade sah ich mir den einen oder anderen Entwurf an. Sie waren nicht schlecht und gefielen mir ziemlich gut. Die Entwürfe, die zu dem Thema passten, wurden eingepackt, die anderen zur Seite gelegt. Diese würden irgendwann bestimmt zu einem anderen Thema gut passen. Ich sah mir meine Entwürfe durch und verbesserte hier und da noch ein kleines Stückchen. Auch wenn ich jetzt mehrere Mitarbeiter hatte, wollte ich nicht alles auf ihnen sitzen lassen. Als Chef hatte man nicht nur das Recht, andere herumzukommandieren, sondern auch selbst Hand an zu legen. Als ich noch ein ganz kleiner Junge war und unsere Mutter noch lebte, hatte mir Vater immer gesagt, dass ein Chef eine Art Vorbildfunktion hat. Und dies befolgte ich nun schon seit Jahren. Und man sieht, dass es auch gut klappt. Ein weiterer Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es langsam Zeit war, schlafen zu gehen. Das Licht wurde ausgeknipst und ich legte mich schlafen.
 

Naruto POV
 

Am nächsten Tag kamen mir Sakura und Sasuke ziemlich komisch vor. Sie verhielten sich zwar wie immer, oder versuchten es zumindest, aber ich kannte die beiden. Etwas stimmte nicht. Hatten sie sich etwa gestritten und der Streit war eskaliert? Ich denke, ich sollte mal mit Mika darüber reden. Vielleicht auch mit Itachi, da ich mir ziemlich sicher bin, dass sie ihrem Bruder schon längst alles erzählt hatte. Schade, dass Mika erst Anfang nächster Woche erst kommen würde. Sonst hätte sie schon längst etwas gesagt.

Doch leider musste ich noch etwas Geduld haben. Aber sobald die Kleine hier war, konnten sich Sakura und Sasuke, und vor allem Sasukes Fan-Girls, auf etwas gefasst machen. Man nannte Mika und mich nicht um sonst „Das Chaos-Team“.
 

Ich sah mir das Verhalten meiner beiden besten Freunde den ganzen Tag ganz genau an. Auch Tenten, Hinata und Temari merkten, dass etwas mit Sakura nicht stimmte. „Wisst ihr, was mit Sakura los ist?“, hatte Temari gefragt. Wir schüttelten den Kopf. „Aber es muss letztens etwas passiert sein. Vor zwei Tagen in der Schule war doch noch alles ok, nicht wahr?“, meinte ich dazu nur. Gaara, der nicht nur Sakuras sondern auch Sasukes Verhalten komisch fand, meinte nur: „Ich denke, dass der Uchiha was angestellt hat.“ „Das denke ich auch.“, stimmte ich dem Rothaarigen zu, der schon seit einigen Jahren einer meiner besten Freunde war. Neji und Shikamaru enthielten sich dem Gespräch, dennoch wusste ich, dass die beiden ebenfalls überlegten. Ich hörte, wie Tenten und Temari ihre Finger knacksen ließen. „Wenn dieser schwanzgesteuerte Volltrottel ihr etwas angetan hat, dann...“ Temari ließ ihren Satz unbeendet. Ihre Gesten sprachen dafür Bände. Doch Gaara schritt dazwischen und sagte: „So viel ich die letzten Wochen gemerkt habe, hasst Sasuke Sakura. Ich weiß nicht, weswegen. Das werden wohl nur die beiden und Naruto wissen. Aber Sasuke ist kein Typ, der Handgreiflich wird, Temari. Also beruhige dich und du ebenfalls Tenten.“ „Aber vielleicht hat Sasuke sie auch mit Worten verletzt. Das habe nicht nur ich, sondern auch ihr anderen, in den letzten Wochen gemerkt. Sasuke muss nur ein falsches Wort sagen und er verletzt Sakura schon.“, mischte nun auch Hinata bei und alle Blicke waren auf sie gerichtet. Sie hatte recht damit. Aber ich denke mal nicht, dass es das ist. „Denkt ihr nicht, sie hätte es uns, oder wenigstens dann mir gesagt?“, entgegnete ich Hinatas Aussage. „Es muss etwas anderes sein.“
 

Die ganze Pause hatten wir darüber nachgedacht. Dennoch waren wir zu keinem Ergebnis gekommen. Letztendlich verabredete ich mich mit Tenten, um unser Projekt langsam zu beginnen.

Not for Love of you

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Silly little Girl

Sakura POV
 

Der Morgen brach langsam an und ich öffnete schläfrig meine Augen. Verwirrt sah ich mich um. Das war nicht mein Zimmer. Es kam mir so bekannt vor, doch mir fiel nicht ein, warum. Ich wollte mich aufsetzen, als ich bemerkte, wie mich etwas festhielt. Mein Kopf drehte sich zur Seite und ich konnte mir gerade noch ein Schreckensschrei unterdrücken.

Sasuke lag neben mir. Er schien zu schlafen und sah dabei so unendlich friedlich aus. Plötzlich schossen Bilder durch meinen Kopf. Sasuke und ich. Das Referat. Der Kuss.

Bilder, wie Sasuke mich auf seine Arme hochgehoben hatte. Wie wir beide in sein Zimmer kamen und wir plötzlich fielen. Bilder, auf denen wir unaufhörlich miteinander knutschten. Sasuke über mir. Seine Augen, die in meine sahen. Sein Atem, der mein Gesicht streifte. Die feurigen Küsse, die er auf meinem Körper verteilt hatte.

Oh Gott! Das darf doch nicht wahr sein! Ich hatte mit Sasuke geschlafen! Mein ehemals bester Freund. Mit dem Typen, der mich, seit ich wieder zurück war, so abweisend behandelt hatte.
 

Ich sah an mir runter. So sehr hatte ich gehofft, dass diese ganzen Bilder nur Einbildung war, aber das ich nackt neben Sasuke Uchiha lag, der im Übrigen ebenfalls nackt war, er einen Arm um mich gelegt hatte und das unsere Klamotten wie wild verstreut im ganzen Zimmer verteilt waren, machte meine Hoffnungen zunichte. Ich musste hier weg. So schnell es ging. Das war das erste, was mir einfiel. Ich wollte nicht neben Sasuke liegen, wenn er aufwachte. Ich würde seinem Blick nicht stand halten. Nicht, nachdem er gestern gesagt hatte, dass er nicht mit mir schlief, weil er mich liebte. Er wollte lediglich nur seine Triebe befriedigen. Ich fühlte mich so schmutzig. Benutzt. Mein erstes Mal hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Mit einem Jungen, den ich liebte und der mich liebte. Aber war ich denn nicht selbst schuld? Ich hätte 'Nein' sagen können, habe es aber nicht gemacht. Hab ihn weiter machen lassen. War schwach geworden. Ich spürte, wie mir eine kleine Träne über die Wange lief. Wie erbärmlich ich doch war. Nie wollte ich mich auf einen Playboy einlassen. Nun war mein ehemaliger bester Freund einer von ihnen und ich hatte mit ihm geschlafen.
 

Langsam wand ich mich aus seiner Umarmung und wollte soeben aufstehen, als mich ein furchtbarer Schmerz im Unterleib durchfuhr. Eine weitere Bestätigung, dass ich gestern Nacht meine Unschuld verloren hatte. Dennoch ignorierte ich diesen Schmerz, da ich so schnell wie möglich von hier weg wollte.

Den Schmerz verdrängend zog ich mir schnell meine Sachen über. Da es gerade erst fünf Uhr war, weswegen es mich wunderte, dass es schon ein wenig hell wurde, und ich genau wusste, dass Sasuke erst in ein paar Stunden aufwachen würde, ließ ich mich dazu herab, das Chaos, was wir gestern veranstalten hatten, zu beseitigen. Obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit gemeint habe, dass ich so schnell wie möglich von hier weg komme. Ich wusste nicht warum ich das tat. Aber etwas schien mich das einfach machen zu lassen. Vielleicht wollte ich ja noch eine Weile bei ihm sein. Aber ich wollte auch so schnell wie möglich weg. Ich schnappte mir dann einfach seine Klamotten, legte diese säuberlich auf die Lehne seines Bürostuhls und ging dann nach unten. Sein Tank Top wurde noch schnell von mir zu den anderen Sachen gelegt. Danach packte ich meinen Laptop in meine Tasche, schnappte mir meine Autoschlüssel und wollte gerade aus dem Haus fliehen, als Amaya plötzlich vor mir auftauchte. Wie lange hatte ich sie schon nicht gesehen? Ich mochte sie. Sie war sehr nett.

„Hallo Sakura. Es ist lange her.“ In ihrem Blick lag etwas Wissendes. „Hallo Amaya. Ja, lang ist es her.“ Ich versuchte meinen Blick abzuwenden. Amaya war eine weise Frau. Sie brauchte einem nur ins Gesicht zu sehen oder einfach nur die Körpersprache zu lesen und sie wusste, was los war.

„Wie fühlst du dich?“, fragte sie mich auf einmal. //Weiß sie etwa, was passiert ist?//, war das einzige, was mir in diesem Moment in den Sinn kam. Deswegen stellte ich mich auch unwissend. „Danke der Nachfrage. Mir geht’s gut. Wieso fragst du?“ Amaya schüttelte den Kopf. „Ich kenne euch, dich Naruto und Sasuke, schon seit ihr auf der Welt seid. Und ich kenne Sasuke immer noch sehr gut, auch wenn er ständig den Unnahbaren spielt. Ich kenne seine neue Seite und ich weiß auch, was zwischen euch vorgefallen war. Du hast dich in den letzten Jahren äußerlich verändert. Du bist wirklich sehr hübsch geworden und ich denke nicht, dass Sasuke sich so eine Gelegenheit verstreichen lassen würde. Also spiele nicht die Unwissende, Sakura. Auch wenn du nun älter geworden bist, für mich wirst du immer die kleine Sakura von damals bleiben.“

Tränen rannen meine Wangen hinunter. Schneller als ich mich versah, hatte mich Amaya in ihre Arme geschlossen. „Kind, ich werde dir jetzt nicht sagen, dass alles wieder gut werden wird, aber ich hoffe es.“, flüsterte sie mir zu. Weitere beruhigende Worte folgten. Von der einen Sekunde auf die andere hatte mich ein komisches Gefühl überfallen. Dieses Gefühl, benutzt worden zu sein. Schmutzig zu sein. „Danke, Amaya.“, bedankte ich mich bei ihr. „Geh nach Hause, Kleines. Ich würde sagen, dass es erst einmal eine schlechte Idee ist, in die Schule zu gehen.“ Ich lächelte schwach. „Das denke ich auch.“ Ich verabschiedete mich von ihr und fuhr nach Hause. Ich würde mir ihren Rat zu Herzen nehmen und heute nicht in die Schule gehen. Ich weiß, dass ich nicht schwänzen sollte aber ich denke nicht, dass ich heute Sasuke noch unter die Augen treten konnte. Außerdem sind die Schmerzen auch nicht gerade angenehm.
 

Zuhause angekommen schlich ich mich in mein Zimmer und sprang auch sogleich unter die Dusche. Das Wasser stellte ich auf extra heiß, denn nur so bekam ich das Gefühl los, schmutzig zu sein. Ohne dass ich es bemerkte, rann eine Träne meine Wange hinunter. Dann die Zweite. Die Dritte. Es wurden immer mehr. Ich sank auf die Knie runter und fing an, leise zu schluchzen. //Dummes, kleines Mädchen.//, schimpfte ich mich selbst. Immer wieder fragte ich mich, wie ich diese eine Nacht hab zulassen können. Was war nur in mich gefahren?

Ich wusste nicht, wie lange ich nun unter der Dusche gestanden hatte, aber nach einiger Zeit spürte ich, wie meine Haut langsam anfing zu schmerzen und etwas rot wurde. Ich ging aus der Dusche raus und trocknete mich ab. Danach zog ich mir meine Unterwäsche, eine schwarze Boxershorts und ein weißes, enganliegendes Top, an. Meine Haare trocknete ich mir nicht mehr. Dieses Laute Geräusch, das vom Föhn kam, war mir gerade ein wenig zu laut. Und ich hatte nun wirklich keinen Nerv für irgendwelche lauten Geräusche. Als ich mich im Spiegel sah, waren die rot unterlaufenen Augen, die vom Weinen kamen, unübersehbar. Als ich in mein Zimmer ging, fiel mein Blick auf meinen Wecker. Gerade einmal sechs Uhr. Normalerweise müsste ich erst in einer Stunde aufstehen. Aber da ich heute mal blau machen werde, konnte mir das ziemlich egal sein. Ich legte mich einfach in mein Bett und döste vor mich hin, bis ich letztendlich einschlief.
 

Tsubasa POV
 

Früh morgens hörte ich, wie die Haustüre auf- und wieder zugemacht wurde. Sakura war also wieder da. Die ganze Nacht hatte ich mir Sorgen gemacht. Ich machte mir nur wenig Gedanken, weil sie ja bei Sasuke war. Also wusste ich ja, wo sie steckte. Aber dennoch machte ich mir Sorgen, weil sie eben bei Sasuke war. Mittlerweile kannte ich seinen Ruf. Dieser nette Junge von damals hatte wirklich eine radikale Änderung hinter sich. Da macht man sich natürlich sorgen um seine Tochter. Wer würde das nicht tun? Und erst Recht, wenn die eigene Tochter sich zu einer wahren Augenweide entwickelt hatte. Das klingt zwar eingebildet. Man würde jetzt denken, dass das doch alle Eltern von ihren Kindern sagen, aber bei meiner Tochter war es eben wahr.

Und auch wenn sie eine wahre Schönheit war, sie ist und bleibt meine kleine, süße Sakura. Früher hab ich mir immer gewünscht, dass sie nie erwachsen wurde. Sie war eben einfach zu knuffig. Und jetzt wünsche ich es mir auch manchmal. Aber da konnte man wohl nichts ändern.
 

Eben wollte ich zu ihr und sie fragen, warum sie erst jetzt nachhause kam, aber da hörte ich auch schon, wie die Dusche angeschaltet wurde. Kurze Zeit später ertönte auch leises Schluchzen. Was war bei Sasuke nur passiert? Hatte er ihr etwa etwas angetan? Ich hoffte, dass nichts geschehen war. Zumindest nichts Fatales. //Ich denke, es ist besser, wenn ich sie fürs erste in Ruhe lasse.//
 

Gegen sieben Uhr war Sakura noch nicht am Frühstückstisch erschienen. Ich denke aber nicht, dass sie verschlafen wird. Eher hatte ich das Gefühl, dass sich meine Befürchtungen bestätigt hatten. Ich würde zu gerne wissen, was geschehen war.

Vielleicht sollte Sakura heute einfach mal zuhause bleiben. Sie würde ja nicht um sonst weinen, oder?
 

Kurz bevor ich zur Arbeit fuhr, sah ich noch einmal nach meinem kleinen Engel. Sie schlief tief und fest. Ich lief zu ihr rüber und hauchte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Mal sehen, ob sie mir irgendwann noch verrät, was passiert war.

Ich hoffte das zumindest.
 

Amaya POV
 

Ich wusste sehr wohl, was in der letzten Nacht passiert war. Nach dem Chaos im Wohnzimmer zu urteilen, war das ja auch nicht besonders schwer, oder? Und auch wenn ich diese Bettgeschichten von Sasuke hasste und ich diese Mädchen nicht mochte, nahm ich das einfach hin.

Ich kannte Itachi, Mika und selbstverständlich auch Sasuke seit dem Tag ihrer Geburt. Und seit dem Tod von Mikoto Uchiha war ich wie eine Art Ersatzmutter für die drei. Und natürlich war ich furchtbar traurig, als die drei getrennt wurden. Itachi war zwar schon vor Mikotos Tod ausgezogen aber es war schlimm mitzuerleben, wie man auch noch Mika und Sasuke trennte. Der arme Sasuke hatte sich seit dem Tag ziemlich alleine gefühlt. Er hatte niemanden an sich herangelassen. Nur Inuk. Ja, der kleine Inuk. Auch wenn er nur ein Hund war. Für Sasuke bedeutete er viel mehr. Und Inuk war ist auch ein sehr schlaues Bürschchen. Zu dieser Zeit war ich froh, dass sich Sasuke wenigstens ihm geöffnet hatte.

Nicht mal Naruto hat er an sich ran gelassen. Und Naruto war immerhin sein aller bester Freund. Doch nach einiger Zeit veränderte sich Sasuke und er brachte immer wieder Mädchen mit nachhause. Es war so, als hätte ich einen zweiten Fugaku vor mir. Bei dem älteren hatte ich die Hoffnung schon längst verloren, dass er sich jemals wieder ändern könnte, doch bei Sasuke konnte und wollte ich die Hoffnung noch nicht verlieren. Und erst recht nicht, als ich Sakura heute früh gesehen habe.
 

Ich konnte ihr die Schmerzen genau ansehen. Und diese kamen bestimmt nicht nur, weil ihr erstes Mal ihre Spuren hinterlassen hatte. Sakura war schon immer ein braves Kind gewesen. Sehr nett, höflich und schüchtern.

Bei den anderen Mädchen hatte ich kein Mitleid. Ich wusste, dass sie nur auf den Status, das Geld und den Körper von Sasuke aus waren. Doch Sakura wäre nie eines dieser Mädchen gewesen. Deswegen tat es mir leid, dass Sasuke ausgerechnet sie zu einer seiner Bettgeschichten gemacht hatte. Dennoch hoffe ich, dass diese eine Nacht etwas zwischen ihnen ändern könnte.
 

Sakura POV
 

Das nächste Mal, als ich aufwachte, war es bereits zehn Uhr. Ich wunderte mich, dass mein Dad mich gar nicht aufgeweckt hatte. Aber das konnte mir eigentlich egal sein. Nur musste ich mir jetzt eine Ausrede überlegen, wieso ich gestern Abend nicht nachhause gekommen war. Hmm...das hatte noch Zeit. Dad würde erst gegen fünf oder sechs nachhause kommen.
 

Als ich mich erheben wollte war da schon wieder diese Schmerz, der mich durchzuckte. Doch dieser war nicht mehr so schlimm, wie das erste Mal. Für einige Zeit blieb ich erst einmal auf meinem Bett sitzen. Erst nach einigen Augenblicken erhob ich mich und lief schnurstracks zur Küche. Dort machte ich mir erst einmal einen warmen Kakao und suchte den Kühlschrank nach etwas essbaren ab. Irgendwann nahm ich mir einfach eine Packung mit Käse und eine Semmel aus dem Backofen. Mit diesen Sachen auf einem Teller und meinem warmen Kakao, setzte ich mich an den Tisch.

Nach dem Essen spülte ich alles schnell ab. Auch wenn wir reich sind, mein Dad hat schon immer viel Wert darauf gelegt, dass ich nicht alles für selbstverständlich hielt und ich nicht auf Haushälterinnen und all dem sitzen bleibe. Mir machte es auch nichts aus. Ich war damit aufgewachsen und es machte mir manchmal sogar Spaß. Doch heute hatte ich wahrlich keine Lust dazu. Ich wollte einfach nur faul auf meinem Bett liegen und mir einen schönen Thriller oder Horrorfilm ansehen. Mal sehen.
 

In meinem Zimmer angekommen nahm ich mir einen der Filme aus dem Regal. Friedhof der Kuscheltiere. Zwar nicht eines meiner Lieblingsfilme, aber immerhin ein Horrorfilm. Musste ja nicht der neuste sein.

Nach einer Weile war der Film zu Ende und ich legte einen neuen ein. Date Night. Ich mochte diesen Film, weil er mich immer zum Lachen brachte, aber heute war mir irgendwie nicht zum Lachen zu mute.

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen und wurde durch das Geräusch einer Tür wach, die eben geschlossen wurde. Mein Blick fiel auf meinen Wecker. 15:30 Uhr zeigte sie an. Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und lief runter. Gerade hatte sich mein Dad die Schuhe ausgezogen und seine Jacke aufgehängt. „Hallo Dad. So früh schon zuhause?“, fragte ich, setzte ein falsches, fröhliches Gesicht auf und lief zu ihm, um ihm einen kurzen Kuss zur Begrüßung zu geben. Dad gab mir einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Ich habe mir heute ein wenig Sorgen gemacht. Du warst bist gestern Abend nicht nachhause und ich hab dich erst heute früh in deinem Bett liegen gesehen. Da dachte ich mir, dass vielleicht etwas passiert wäre und es besser wäre, wenn ich etwas früher heim komme.“ Ich hoffte, dass er nicht nach dem Grund fragte. Ich hatte mir nämlich noch keine Ausrede einfallen lassen. Zusammen liefen wir in die Küche, während er sich an den Tisch setzte, fragte ich, ob er schon was gegessen habe. Als er verneinte, meinte ich nur, dass ich uns was zu essen machte. „Wie wäre es mit Lasagne?“, fragte ich meinen Dad. „Ich bitte darum. Du weißt, wie ich deine Lasagne liebe.“, grinste er mich an. Ja, er war wirklich süchtig nach meiner Lasagne. Und meinen Cookies. „Soll ich dir helfen?“, fragte er, als ich die Zutaten für die Lasagne vorbereiten wollte. Ich zuckte mit den Schultern. „Von mir aus.“, meinte ich und wollte mich gerade strecken, um die Nudelplatten aus der oberen Ecke zu holen. Da sah ich auch schon einen Arm, der mir die Arbeit abnahm. Ich drehte mich um und sah, wie mein Dad mich angrinste und mit den Nudeln herum wedelte.

Während dem Kochen erzählte mir Dad ein wenig, wie die Arbeit gewesen war und das er mal vor hatte, Kyou und Ryun zu uns einzuladen. Natürlich kannte ich seine Hintergedanken. Ryun und Dad waren wie Brüder. Da war nichts mit Eifersucht auf Ryuns Seite, da mein Dad der Ex-Mann meiner Mutter war. Es gab auch keine Eifersüchteleien von Dads Seite, da Ryun nun mit meiner Mom verheiratet war. Die beiden waren kaum von auseinander zu bekommen, wenn sie sich mal am Telefon oder im Chat unterhielten. Ich würde mich natürlich wahnsinnig freuen, wenn die beiden kommen würden. Immerhin vermisste ich die beiden. Und erst Recht meinen kleinen Bruder.
 

Während dem Kochen konnte ich den gestrigen Abend vergessen und ich genoss es auch sehr. Doch dann musste mein Dad ja ausgerechnet mit diesem Thema anfangen. „Sag mal, Sakura, wieso bist du gestern eigentlich nicht nachhause gekommen?“ Ich antwortete nicht. //Überleg' dir schnell eine Ausrede!//, schrie es in mir. Es dauerte auch nicht lange, da kam die Lüge auch schon über mich. „Ich hab bei Sasuke geschlafen. Wir waren so in dem Referat vertieft, da haben wir die Zeit vergessen.“ Ich kratze mir verlegen den Hinterkopf. //Nochmal Glück gehabt.//, dachte ich mir und seufzte innerlich. „Ah ok. Aber kann es sein, dass es dir nicht so gut ging?“, fragte er weiter. Wieso reichte ihm eine einfache Antwort nicht?! „Ich...ähm...Frauenprobleme. Bin heute auch nicht in die Schule gegangen.“, kam es mir in einem Flüsterton über die Lippen. Hoffentlich reichte ihm diese Antwort. Mein Dad nickte nur und wir beendeten stumm das Essen.
 

Tsubasa POV
 

Ich tat jetzt mal so, als würde ich ihr glauben. Aber wirklich tat ich das nicht. Meine Tochter kam mir etwas komisch vor. Sie benahm sich anders. Ja, es hätte wirklich sein können, dass sie ihre Frauenprobleme hatte, aber ich hatte das Gefühl, dass da was anderes im Busch war. Dennoch entschied ich mich dazu, nicht weiter nach zu fragen. Sakura mochte zwar andere gut belügen können, aber ich bin ihr Vater und so leicht kann sie mich nicht austricksen. Nicht mit mir, meine liebe Tochter.

Es musste etwas im Busch sein. Und es hat definitiv etwas mir Sasuke zu tun. Dem war ich mir zu 100% sicher.
 

Sakura POV
 

Am nächsten Tag konnte ich mich dazu durchringen, in die Schule zu gehen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch zu meinem Unglück merkten meine Freunde etwas. Sie sahen mich alle fragend an. Dennoch fragten sie nicht. Trotzdem wusste ich, dass ihnen die Frage auf der Zunge lag, was heute mit mir los war. Und Sasuke...Tja, was sollte ich groß über ihn sagen? Wir ignorierten uns wieder. Doch leider stand da immer noch dieses dumme Referat, welches wir eigentlich vorgestern machen wollten. Dieses Referat, was noch nicht einmal wirklich von uns begonnen worden war, weil wir ja mit 'streiten' beschäftigt waren. Ich hasste Anko-Sensei dafür, uns in eine Gruppe gesteckt zu haben. Wieso konnte ich nicht wenigstens mit Naruto in einer Gruppe sein!? Der wäre unterhaltsamer als Sasuke. Wir hätten zwar viel Blödsinn gemacht, aber immerhin müsste ich jetzt nicht an diese eine Nacht denken.

War denn das eigentlich normal? Ich mein, wer würde mir ihrem besten Freund – oder eher, ehemaligen besten Freund – in die Kiste steigen? Und erst recht, wenn man genau weiß, dass von seiner Seite nicht einmal ein Fünkchen Gefühl dabei war. Wenn man ganz genau weiß, dass er einfach nur seine Triebe befriedigen wollte. Wer würde das schon tun? Und erst recht, wenn man über die Bettgeschichten des anderen weiß.

Genau. 100 Punkte! Ich! So was kann doch echt nur mit passieren. So fühlt es sich zumindest an. Aber einen Vorteil hatte Sasuke ja. Er hatte seine Klappe gehalten. Bis jetzt weiß noch keiner, was zwischen uns vorgefallen war. Und dafür war ich ihm dankbar.
 

Doch am Ende musste es ja kommen, wie es kommen musste. Ich war auf dem Weg zu meinem Auto. Eben wollte ich in meinen Mini einsteigen, als ich hinter mir seine Stimme hörte. „War gestern alles in Ordnung mit dir?“, fragte er mich. Seine Worte waren im genauen Gegensatz zu seiner Stimme. Kalt und Monoton. Auf seine Frage nickte einfach nur. „Gut. Wir sehen und später. Gleiche Uhrzeit wie letztes Mal.“ Danach ging er einfach und wartete nicht einmal auf eine Antwort von mir. //Na klar. Ich hab Zeit. Kein Grund zu warten. Ob ich überhaupt Bock hab ist ja egal.//, dachte ich mir sarkastisch und stieg in mein Auto um endlich nachhause fahren zu können.

From the Project right up to eat and then...

Sasuke POV
 

Sie hatte mich nicht einmal angesehen. Kein einziger Blick kam von ihr. Auch nicht als ich vorhin mit ihr geredet hatte. Ich würde das nie zugeben, aber irgendwie kränkte mich das doch ein wenig. Es kratzte an meinem Ego. Und das ziemlich heftig.

Gelassen lehnte ich an meinen Mitsubishi und beobachtete Sakura dabei, wie sie ihre Tasche im Wagen verstaute und schließlich in den Mini einstieg.

Es war wirklich ein schicker kleiner Wagen, doch für mich war er etwas zu klein. Ich hatte schon mal in einem solchen Auto gesessen und hatte ständig das Gefühl keinen Platz zu haben. Dieses Fahrzeug war einfach nicht für Leute mit meiner Größe gemacht. Dennoch würde ich gerne einmal an so einem rumbasteln. Einige neue Teile einfügen und ihm ein paar Kleinigkeiten anschrauben. Aber nur für so was, wollte ich mir keinen Kaufen. Diese Wagen waren einfach zu teuer im Verhältnis zu dem was sie leisteten.

Der Mini schnurrte leise, als Sakura ihn startete und als sie über den Platz davon fuhr, dröhnte er auch ein wenig auf. Als Sakura nicht mehr zu sehen war, stieg ich ebenfalls in meinen Wagen. Der Motor schnurrte um einiges tiefer als der Mini, doch bei meinen eingeschraubten Teilen, war das ja nicht anders zu erwarten.

Ich genoss dieses tiefe Brummen des Wagens und das Vibrieren welches ihn leicht erschütterte und fuhr anschließend nach Hause.
 

„Sasuke kommst du kurz?“ Es war Amaya die mich rief. Sie war in der Küche, also begab ich mich auch dort hin.

„Ja was ist?“, erkundigte ich mich bei ihr und sah sie abwartend an. Ich lehnte an den Türrahmen und beobachtete sie beim Abwaschen. Warum sie das immer machte war mir noch heute ein Rätsel, schließlich hatten wir ja eine Abwaschmaschine.

„Du weißt ja dass ich heute Abend noch weg muss. Ich hab dir was zu essen bereit gemacht. Du brauchst es nur noch in die Mikrowelle zu schieben. Ich komm dann so gegen 22 Uhr wieder zurück.“ Sie stellte die Schale mit dem Reis und dem Gemüse auf die Arbeitsfläche und legte noch Klarsichtfolie darüber, damit die Fliegen nicht daran konnten.

„Die Früchte hier sind für zwischendurch. Und da ich weiß, das Sakura heute noch kommt, habe ich euch noch einige Erdbeeren gekauft. Die mögt ihr beiden doch so gerne.“ Sie lächelte mich fröhlich an. Sie dachte an früher zurück, dass konnte ich ihr genau ansehen. An die Zeit in der noch alles in Ordnung gewesen war.

„Dein Vater wird so oder so nicht vor mir zuhause sein, also hab ich ihm auch nichts bereit gestellt. Falls er doch kommen sollte, findet er im Kühlschrank immer etwas.“

„Falls er nach Hause kommt“, stellte ich gelassen fest, doch ich konnte diesen verachtenden Klang nicht aus meiner Stimme entfernen. Schon wenn ich an Dad dachte, wurde ich wütend. „Schließlich ist er seit zwei Tagen nicht mehr zuhause gewesen.“

„Nimm es dir nicht so zu Herzen. Du kannst ihn nun einmal nicht mehr ändern. Und pass auf, dass du nicht so wirst wie er.“

Ich sah Amaya einen Augenblick lang mit hochgezogener Augenbraue an und musterte sie. Was wollte sie denn damit wieder sagen? Ich wollte jedoch keinen Streit mit ihr anfangen und liess deshalb ihre kleine Bemerkung im Raum stehen.

„Ist sonst noch etwas?“, fragte ich sie monoton und drehte mich zum gehen.

„Nein das war alles. Und pass mir auf Sakura auf.“

Ohne zu überlegen was ich ihr genau antwortete, kamen die nächsten Worte einfach so aus mir heraus. „Keine Sorge, ich werd ihr schon nichts tun. Dafür bedeutet sie mir zu viel.“ Noch eher Amaya etwas sagen konnte, lief ich zur Treppe und hoch in mein Zimmer. „Verdammt! Was ist mit mir nur los?“, brummte ich genervt vor mich hin. Warum hatte ich das gesagt? Sakura bedeutete mir doch überhaupt nichts. Rein gar nichts bedeutete sie mir. Ich wollte sie doch eigentlich vergessen. Gerade als ich so halbwegs über ihre Trennung von mir hinweg gekommen war, kam sie einfach so wieder. Nach all den Jahren. Ich war enttäusche von ihr.

Dennoch. Irgendetwas in mir drin, sagte mir dass sie nichts dafür konnte, dass wir uns all die Jahre lang nicht gesehen hatten. Ich hörte jedoch nicht auf dieses winzige Gefühl. Die Wut auf sie war viel größer.

Ich wollte sie einfach nur vergessen! Es gab jedoch mehr als nur einen Grund warum ich das nicht konnte. Einer davon war die Tatsache, dass wir beide auf die gleiche Schule gingen. Die andere war, dass wir so eine unglaublich “tolle“ Lehrerin hatten, die mich mit Sakura ins gleiche Projektteam steckt. Und der letzte Grund war, dass ich sie einfach nicht vergessen konnte. Ihr Bild war immer in meinem Kopf. Ihre sanfte Haut, ihr perfektes Gesicht, die sanften und sinnlichen Rundungen ihres Körpers und diese unglaublich zarten, süßen Lippen.

Ich schlug mir selbst mit der flachen Hand an die Stirn. „Hör auf damit! Sie hat das nicht verdient. Und was ist wenn sie dich wieder alleine lässt? Dann bist du wieder genau so dran wie damals.“, mahnte ich mich selbst, auch wenn etwas in mir dagegen protestierte.

Das Klacken von Krallen auf Parkett riss mich plötzlich aus meinen Gedanken. Ein mit Fell bedeckter Kopf legte sich ohne Vorwarnung auf meinen Oberschenkel und braune Augen sahen mich fragend an. Da ich auf dem Bett saß, lehnte sich Inuk so gut es ging an mich, so dass er selbst beinahe auf dem Bett lag.

„Na mein Junge. Hast du auch schon solche Probleme gehabt wie dein Herrchen?“, fragte ich meinen Hund und kraulte ihn hinter den Ohren. Sein weiches Fell glitt zwischen meinen Fingern hindurch wie Seide. „Wohl eher nicht. Du armer Kerl hattest ja noch nie eine Freundin. Ich muss wohl mal schauen für eine kleine Miss Inuk für dich.“ Ich lächelte meinen Freund an, der schüttelte jedoch nur kräftig seinen Kopf. „Du wirst dich schon noch anders entscheiden wenn du erst mal so ein richtig tolles Weibchen gesehen hast. Du wirst dann an nichts anderes mehr denken.“

Ich zerzauste ihm das Fell, doch Inuk duckte sich unter meiner Hand weg und trottete wieder in sein Zimmer. Es war genau neben meinem und durch eine Tür mit Hundeklappe mit meinem Verbunden. Also es war eher eine kleine Abstellkammer, doch ich hatte es umgebaut und zu Inuks kleinem Reich gemacht. Er liess dort niemanden ohne Erlaubnis rein.

„Sag mal, willst du noch nach draußen?“ Inuk drehte um und blieb stehen. Erwartungsvoll sah er mich an. „Na los gehts.“ Ich öffnete die Tür und liess ihn nach unten. Amaya war ja im Moment noch da und würde ihn bestimmt hinaus lassen.

Nachdem der Hund aus meinem Zimmer getrottet war, setzte ich mich an den Bürotisch und holte ein großes weißes Kartonpapier aus einer meiner Schubladen. Ich wollte noch ein Plakat gestalten für das Referat. Ich kannte Anko jetzt schon längere Zeit und wusste genau, dass ich damit einige Pluspunkte sammeln konnte.

Ich schrieb mit geschwungener und dennoch leserlicher Graffitischrift den Namen von King auf das Blatt. Ich hielt das Plakat in den verschiedenen roten und orangen Farbtönen die ich mit meinen Stiften zur Verfügung hatte. Ein Portrait von King und noch sein Geburts- und Sterbedatum. Viel mehr schrieb ich gar nicht auf das Plakat. Schlicht und einfach und dennoch vielsagend.
 

Gerade als ich den Deckel auf meinen Stift steckte, hörte ich das Bellen von Inuk aus dem Garten. Was hatte er jetzt wieder gesehen?

Ich brauchte gar nicht erst aufzustehen. Ein Blick auf die Uhr und das Geräusch eines Automotors beantworteten mir meine Frage bereits. Sakura war gerade die Einfahrt hoch gefahren.

Gemütlich erhob ich mich aus meinem Stuhl und lief die Treppe hinunter. Ich war gerade mal in der Hälfte, als es schon klingelte. Sakura war ja ziemlich schnell unterwegs.

„Es ist offen!“, rief ich den Flur entlang und hoffte dass sie es gehört hatte. Und das hatte sie auch. Kaum drei Sekunden später öffnete sich die Tür und Sakura trat in die Wohnung. Ich ging in den Flur und sah um die Ecke zur Eingangstür. Sakura zog sich gerade die Schuhe aus.

„Hey. Na wie geht’s?“, erkundigte ich mich bei ihr und lächelte sie kurz an. Das konnte sie zu meinem Glück allerdings nicht sehen. Was war denn jetzt schon wieder los mit mir?

Sakura schien das gleiche zu denken. Sie sah mich etwas komisch an und wirkte verwirrt. „Ganz gut. Und dir?“, antwortete sie, nach einigen Augenblicken, etwas nachdenklich.

„Es geht so. Kann nicht klagen.“ Ich deutete Richtung Treppe und wies Sakura so auf, nach oben zu gehen. „Ich hab schon mal angefangen und ein Plakat gestaltet. Es ist nichts besonders, aber es wird bestimmt einige Pluspunkte geben.“

Sakura kannte den Weg zu meinem Zimmer ja schon, daher lief sie ohne Probleme genau zu meiner Tür. Sie trat ein und ich folgte ihr. „Tasche kannst du einfach aufs Bett schmeißen.“ Sakura tat was ich gesagt hatte und kam dann zu mir an den Bürotisch.

„Ist das dein Plakat?“, fragte sie etwas unsicher und blickte über meine Schulter hinweg auf das bemalte Papier. Ich hatte mich unterdessen bereits hingesetzt und drehte nun das Plakat so, dass sie es auch besser sehen konnte. „Das sieht echt gut aus. Ich wusste gar nicht dass du so gut zeichnen kannst“, stellte sie fest und betrachtete das Plakat neugierig.

„Das ist nichts Besonderes. Nur so dahin gekritzelt.“

„Sein nicht so bescheiden. Das sieht echt gut aus. Hast du das da auch selbst gemacht?“ Jetzt zeigte sie auf ein Bild über meinem Bürotisch. Um genau zu sein war es ja ein Stück Motorhaube eines alten Wagens, der eigentlich für die Autopresse gewesen war. Ich hatte ein Quadratisches Stück heraus geschnitten und schließlich neu lackiert. Anschließend hatte ich es selbst mit einem Airbrush versehen. Es war der Kopf von Inuk den ich gemalt hatte. Ein wirklich tolles Bild, dass gab ich offen zu. Und der dunkelblaue Lack im Hintergrund passte hervorragend zu Inuks Fell.

„Ja das hab ich auch gemacht. Ich mach das seit gut zwei Jahren. Habs mir selbst beigebracht.“

„Du erstaunst mich immer wieder.“, bemerkte Sakura und holte ihren Laptop aus der Tasche. „Fangen wir an?“

Ich nickte kurz zur Bestätigung und schon ging es los.
 

„Sag mal, hast du langsam nicht auch Hunger?“, erkundigte ich mich bei Sakura, als mein Magen plötzlich anfing zu knurren. Wir saßen nun schon seit zweieinhalb Stunden an unserem Referat und stellten gerade die Notizen zu einem ganzen Text zusammen. Schließlich konnten wir ja nicht nur Stichworte vortragen.

„Jetzt wo du es sagst. Ein bisschen schon.“

„Dann gehen wir doch etwas essen. Amaya hat was für uns vorbereitet.“ Ich ging hinunter in die Küche, während Sakura mir folgte. „Ich hol noch kurz Inuk rein. Da steht das Essen, kannst du es in die Mikrowelle schieben?“

Sakura nickte mir kurz zu und ich begab mich auf die Terrasse. Kaum war ich draußen, kam das Fellknäuel auch schon zum mir gerannt. Er wedelte aufgedreht mit seinem Schwanz und schlich um meine Beine. „Komm rein kleiner.“ Ich hielt ihm die Tür auf und liess ihn in die Küche.

„Hallo Inuk. Na wie geht’s meinem Wollknäuel denn?“ Sakura kraulte ihn am Kopf und am Nacken. Inuk genoss das sichtlich.

Es dauerte nicht lange und das Piepsen der Mikrowelle erklang. Ich wollte die Schüssel eigentlich direkt aus dem Gerät nehmen, doch als ich die Schale anfasste, entschied ich mich gleich dagegen. Ich musste wohl oder übel zuerst einen Lappen suchen.

„Dort unten links in der zweiten Schublade von unten hat es Pfannenuntersetzer. Kannst du so einen auf den Tisch stellen?“, fragte ich Sakura und holte unterdessen einen Lappen aus dem Schränkchen über dem Kühlschrank.

„Die hier?“ Sakura hob einen der Untersätze hoch.

„Ja genau.“

Sie legte ihn auf den Tisch und ich stellte dann die heiße Schüssel darauf.

Danach begannen wir zu essen.
 

„Amaya hat uns noch Erdbeeren gekauft. Hast du Lust?“ Ich hielt das kleine Holzkörbchen in die Luft und deutete auf die Schlagsahne die ebenfalls im Kühlschrank gestanden hatte.

„Du weißt dass ich dem nicht widerstehen kann. Ich liebe Erdbeeren.“

„Das hast du schon immer getan.“, bemerkte ich und holte zwei Schälchen aus dem Schrank mit dem Glasgeschirr.

„Soll ich dir helfen?“ Sakura trat neben mich und nahm sich ein paar Erdbeeren aus dem Körbchen.

„Du könntest sie schneiden. Ich geh mal nachsehen, ob unten im Tiefkühler noch Vanilleeis ist. Das magst du doch oder?“

„Mmh.“ Sakura schob sich gerade eine Erdbeere in den Mund und schloss genüsslich die Augen. „Die sind ja herrlich süß.“ Ich konnte mir bei dem Anblick ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Sie sah wirklich süß aus wenn sie so unbeschwert war.

Ich lief in den Keller und kramte im ganzen Tiefkühler nach Eis, doch ich fand keines. Eher ich mir die Finger abfrieren würde, gab ich lieber auf.

Gerade als ich wieder in die Küche trat, liess Sakura das Messer fallen und nahm den Finger in ihr Mund. „Hast du dich geschnitten?“, erkundigte ich mich bei ihr und trat hinter sie.

„Es ist nicht schlimm, brennt nur gerade ein wenig“, erklärte sie mir.

Von hinten griff ich um Sakura herum nach ihren Armen und packte sie sanft am Handgelenk. Sakura zuckte kurz zusammen, da sie eine solche Reaktion nicht erwartet hatte. Ich führte sie zum Spülbecken und drehte das Wasser leicht auf. Dann nahm ich ihre Hand in meine und führte den Finger, in den sie sich geschnitten hatte, zum Wasserstrahl. Dabei sah ich über ihre Schulter, so dass mein Kopf neben dem von Sakura war. Ich berührte sie leicht mit Bauch und Brust am Rücken und ein wohltuendes Prickeln erfüllte meinen Körper.

Warum reagierte ich nur immer so auf sie? Nicht einmal bei Karin oder sonst einer Frau empfand ich so wie bei Sakura. Bei niemandem sonst erregte mich bereits eine solche kleine Berührung.

Meine Konzentration galt plötzlich nicht mehr Sakuras Schnittwunde, sondern ihrem Hals. Der sanfte Duft von Sakuras Parfüm ging von ihm aus. Es roch einfach herrlich. Ich konnte mich plötzlich nicht mehr beherrschen. Ich beugte mich etwas runter und legte meine Lippen auf ihre Halsbeuge. Ihre Haut war so unbeschreiblich sanft und roch umwerfend gut, dass ich nicht anders konnte, als kurz darüber zu lecken.

Ich konnte fühlen wie Sakura sich unter meinen Berührungen anspannte und selbst als ich meine Lippen wieder von ihr löste, entspannte sie sich nicht. Ich drehte sie langsam und sanft zu mir, so dass ich ihr in die Augen sehen konnte. Es war wie beim letzten Mal. Ich versank schon wieder beinahe in ihren wundervollen Augen.

„Sasuke… ich…“ Sakura stotterte etwas vor sich hin, aber ich war mit etwas anderem beschäftigt. Ich legte meine Lippen auf ihre und erstickte so ihre Worte. Sakura legte protestierend ihre Hände auf meine Brust, doch ich liess nicht von ihr ab und aus ihrem Versuch sich zu wehren, wurden sanfte Streicheleinheiten für mich. Sakura strich den Konturen meiner Muskeln nach, verlor sich auf meinem Körper und tat einfach nur noch das was sie für richtig hielt.

Ich glitt mit meinen Händen über ihren Rücken, ihrer Taille entlang bis zu ihrer Hüfte und legte schließlich eine Hand auf ihren wohlgeformten Hintern. Er passte so unglaublich gut in meine Hände, dass ich gar nicht mehr loslassen wollte.

Ich löste den Kuss zwischen uns, küsste dafür aber ihre Wange und wanderte weiter hinunter bis zu ihrem Hals. Von dort aus über ihr Schlüsselbein und zu ihrem Dekolleté. Ich ging langsam in die Knie, so lange bis ich auf gleicher Höhe war wie Sakuras Bauch. Zärtlich schob ich ihr Top hoch, so dass ihr flacher und dennoch weicher Bauch zum Vorschein kam. Leidenschaftlich begann ich ihn zu küssen, brachte dabei auch noch meine Zunge ins Spiel und leckte über ihre blasse haut.

Sakura zog bei meinen Berührungen scharf die Luft ein, streckte sich und legte den Kopf in den Nacken. Sie genoss es sichtlich, obschon sie anfangs so angespannt gewesen war. Sie hatte wohl an unsere erste gemeinsame Nacht zurück gedacht und darum so reagiert. Doch dass hier war nicht wie damals. Das hier war etwas ganz anderes. Viel intensiver und leidenschaftlicher.

Ich wollte sie für mich haben, aber nicht als Besitz betrachtet, sondern als ein Teil von mir. Ich wollte mich mit ihr vereinen und mit ihr eine ganz besondere Nacht verbringen. Ich würde sie nicht mehr gehen lassen, jedenfalls nicht heute Nacht.

„Sasuke!“, keuchte Sakura laut, als ich mit einer Hand in ihre Hose geglitten war und mit einem Finger in sie eindrang. Ich wollte sie erregen und sie zum Höhepunkt treiben um ihn später schließlich selbst zu erleben.

Ihr Atem ging immer schneller und auch ich wurde von Sekunde zu Sekunde immer erregter. Doch ich wollte das hier nicht in der Küche zu Ende bringen, daher hob ich Sakura hoch, küsste sie und trug sie nach oben in mein Zimmer.
 

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Ich hoffe, das Kapitel hat euch gut gefallen^^

Fröhliche Weihnachten euch allen :D
 

Liebe Grüße

IceBlossom :3

Again...

Sakura POV
 

Langsam schlug ich die Augen auf. Schon wieder. Schon wieder habe ich mich dazu verleiten lassen. Das zweite Mal. Innerlich schimpfte ich mich ein naives, blödes, dummes Mädchen, dass sich so schnell die Sinne vernebeln lässt. Doch lange Zeit hatte ich nicht, um mich selbst zu beschimpfen. Plötzlich klingelte mein Handy, welches auf dem Schreibtisch von Sasuke lag. Dieser brummte, als er das nervende Klingeln meines Handy hörte und ich spürte, wie er mich fester an sich zog. Doch ich wand mich aus seiner Umarmung – was erst einmal eine Weile dauerte, da Sasuke mich immer wieder zurück zog – und sprintete zu meinem Handy. Die Decke, welche ich schnell notdürftig um meinen Körper geschlungen hatte, hielt ich fest, damit sie nicht wieder abrutschte. Sofort sah ich dann auf das Display meines Handys. Es war Min-Ah, eine sehr gute Freundin aus Korea. „Ja?“ „AAAAAHHH SAKURAAAAA!!!“ Ich musste mein Handy etwas weghalten, ansonsten wäre mein Gehör jetzt eindeutig am Arsch. Doch ich schrie nicht zurück, denn Sasuke sollte nicht wirklich aufwachen. Ich hatte eigentlich vor, mich, wie das letzte Mal, klamm und heimlich davonschleichen. „Hallo, Min-Ah.“, meinte ich und hielt meine Stimme dabei gedämpft. „Was ist los, Sakura? Wieso redest du so leise? Freust du dich etwa nicht, mich zu hören? Dann kann ich auch gleich wieder auflegen.“, meinte meine Freundin und ich wusste ganz genau, dass sie gerade grinste. „Nein, nein. Es ist nichts. Nur...“ Ich unterbrach meinen Satz, da ich plötzlich Sasukes Stimme hörte. „Sakura, komm her.“ Ich drehte mich zu ihm um, da ich eben noch mit dem Rücken zu ihm gestanden war. Als ich den Uchiha aber sah, so verstrubbelt und etwas verschlafen, einen Arm ausgestreckt, so, als würde er mich zu sich ziehen wollen, sah er richtig süß aus. „Kann nicht. Ich muss langsam nach Hause.“, antwortete ich ihm und hoffte, dass er mich lassen würde. Doch leider schlug dies fehl. „Dein Dad weiß doch das du hier bist.“ Verdammt! Dieses Grinsen. Ich schwöre, wenn Min-Ah mich jetzt nicht etwas sagt, dann leg ich auf und steig wirklich wieder zu ihm ins Bett. Dabei wollte ich doch so schnell, wie es geht hier weg. Doch dank sei Min-Ah. „Hör ich da grad einen Typen?“ „Ähm...ja?“, antwortete ich auf koreanisch. „Wenn ich mich nicht verhört habe, dann hat der Typ eine verdammt anziehende Stimme. Oh. Mein. Gott! Kann es sein, dass das dein Freund ist? Wieso weiß ich nichts davon? SAKURAAA!“ Und schon wieder hielt ich das Handy sehr weit weg von meinem Ohr. Und so schnell wie sie redete, musste ich mich konzentrieren, um überhaupt zu verstehen, was sie sagte. „Nein, er ist nicht mein Freund. Wir...wir haben nur ein Projekt zusammen gemacht.“ Es stimmte doch. Nur verheimlichte ich ihr den Teil mit dem Sex. Währenddessen suchte ich meine Sachen zusammen um mich umzuziehen und schnell von hier zu verschwinden. Doch leider bemerkte ich bei der ganzen Hektik Sasuke nicht, der hinter mich getreten war und mich von hinter plötzlich umarmte. „Wieso so hektisch, Kleines?“ Verdammt! Er war mir so verdammt nah, dass ich seinen Atem auf mir spüren konnte und es mir dadurch eiskalt den Rücken runterlief. Doch ich musste mich zusammenreißen. Außerdem war Min-Ah immer noch auf der anderen Leitung.

„Ich...ich muss wirklich nach hause. Außerdem...“ Ich hielt ihm mein Handy vor die Nase und so konnte er erkennen, dass noch jemand anderes zuhören konnte. Und Min-Ah konnte japanisch. Sehr gut sogar. Eine Eigenschaft an ihr, die ich gerade verfluchte. Sie verstand also jedes Wort, was Sasuke zu mir sagte.
 

Wenige Minuten später, lag ich dann auch unter Sasuke. Ich hatte mich gerade noch von Min-Ah verabschieden können, wobei ich ihren wissenden Unterton hören konnte, da wurde ich schon von Sasuke aufs Bett geworfen worden. Sachte hatte er seine Lippen auf die meinen gedrückt während seine Hände auf Wanderschaft gingen. „Ich...muss...heim, Sasuke.“, bekam ich gerade noch so zwischen den Küssen heraus. „Ach komm schon, Sakura. Heute ist Freitag. Das heißt, wir haben morgen keine Schule und somit genug Zeit.“ Ich stöhnte, als er sich an meinem Hals festsaugte. Na das würde bestimmt einen schönen Knutschfleck geben. Ich hoffe nur, dass das mit Make-up nicht mehr allzu sehr auffällig war.
 

Einige Stunden später, lag ich auf Sasukes Brust und versuchte meine Atmung wieder normal hinzubekommen. Ja, ich war 'etwas' schwach geworden. Aber mit den Argumenten eines Sasuke Uchihas konnte man nicht lange stark bleiben. Und jetzt überlegte ich mir auch gerade, wie ich die ganzen Knutschflecken unsichtbar machen konnte. Es war Frühsommer. Schön blöd von mir, jetzt mit 'nem Rollkragenpulli oder einem Schal durch die Gegend zu laufen. Überhaupt nicht auffällig. Ich seufzte. Sasuke, der mir die ganze Zeit schon über meinen nackten Rücken strich, blickte zu mir runter. „Was ist los?“, fragte er. Der belustigte Unterton in seiner Stimme sagte mir, dass er schon wusste, für was der Seufzer war. „Tu nicht so, als wüsstest du es nicht.“ Die ganze Zeit habe ich ihm gesagt, er solle mir ja keinen Knutschfleck verpassen. Und was war passiert? Tja, das konnte man sich ja schon denken, oder? Kommt davon, wenn man einem Uchiha sagt, er solle etwas nicht machen. Dann macht er es erst recht.

Ich spürte, wie Sasuke lautlos kicherte. Darauf schlug ich ihm gegen die Brust. „Das ist nicht witzig, Sasuke.“ „Warum denn nicht? Du hast mir doch auch welche verpasst.“ Böse schaute ich zu ihm auf. „Bei dir wäre es ja scheiß egal. Bei mir aber nicht. Schon mal daran gedacht, Vollidiot?“ „Ach, komm. So schlimm ist es nicht.“ Der Schwarzhaarige zog mich zu sich hinauf und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Außerdem, weiß jetzt jeder, dass du mir gehörst.“ Ein weiteres Mal legte er seine Lippen auf die meinen. Doch für den Satz bekam er gleich noch einen Schlag gegen die Brust. Er seufzte, als ich mich von ihm löste. „Du hast echt einen Schlag drauf.“, murmelte er und rieb sich dabei seine Brust, die bereits rote Abdrücke hinterlassen hatte. Ich verdrehte die Augen und sah auf die Uhr. Dabei bekam ich einen Schreck. Kurz nach eins. Dad machte sich bestimmt schon Sorgen.
 

Schnell stand ich auf und zog mir schnell meine Sachen an. Derweil hatte mich Sasuke vom Bett aus die ganze Zeit beobachtet. „War der Sex so schlecht, dass du jetzt davon flüchtest?“, fragte Sasuke belustigt, wobei er ganz genau wusste, dass er gerade völligen Mist von sich gab. Und er wusste auch ganz genau, wieso ich mich so beeilte. Ich sah aber zu ihm und grinste. „Total. Der Sex war so unendlich furchtbar.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und streifte mir mein schwarzes Top über den Kopf. Ich hörte, wie Sasuke lachte. Ich lief zu ihm, das mein Handy noch auf seinem Nachttisch lag. Kurz, als ich nach meinem Handy greifen wollte, wurde ich am Handgelenk gepackt und schon wieder fand ich mich unter ihm vor. Nachdenklich sah er mich an. „Was ist?“, fragte ich nach. Anfangs dachte ich, dass er mir nicht antworten würde, doch dann sagte er: „Ich überlege grade, ob ich dir nicht doch noch einen kleinen Fleck verpasse.“ //Bitte nicht!!/, dachte ich mir panisch. „Ich hab doch schon genug, Sasuke. Bitte nicht.“ Der Uchiha beugte sich zu mir runter. Ich dachte, dass er mir wirklich einen Knutschfleck verpassen wollte, als ich seine Lippen auf meinem Hals spürte, doch es blieb bei leichten Küssen. Die Küsse wanderten weiter bis er an meine Lippen gelangte. „Na gut. Dieses Mal kommst du mir noch davon.“, sagte er, als Sasuke endlich von mir abließ und mich angrinste. Er ließ wieder von mir ab und ich konnte endlich wieder aufstehen. Schnell schnappte ich mir mein Handy und packte diese in meine Tasche. Gerade, als ich mich verabschieden wollte, zog er mich in seine Arme und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen. Ich schenkte ihm ein Lächeln, bevor ich aus seinem Zimmer hinaus lief und mich leise aus dem Haus schlich, da es ja schon ziemlich spät war.
 

Als ich in mein Auto stieg, musste ich erst einmal tief ein- und ausatmen. Dad würde mich umbringen. Auch, wenn er wusste, dass ich bei Sasuke war, er würde mir bestimmt die Hölle heiß machen, weil ich ihm nicht bescheid gesagt habe. Aber woher hätte ich denn auch wissen sollen, dass ich heute schon mit Sasuke im Bett lande?

Ich seufzte und startete den Motor. Es wäre das Beste, wenn ich nicht mehr so viel darüber nachdenken sollte. Umso schneller ich nach Hause kommen, desto geringer war die Gefahr von Dad erwischt zu werden und mächtig Ärger zu bekommen. Wobei ich erwähnen sollte, dass mein Dad mir nicht lange böse sein konnte. Und er war es meistens auch nicht.
 

Zuhause angekommen parkte ich schnell mein Auto in der Tiefgarage. Anschließend schlich ich mich leise in das Haus hinein und versuchte so wenig wie möglich Geräusche zu machen. Gerade war ich am Wohnzimmer vorbeigelaufen, als ich plötzlich jemand klatschen hörte und die Lichter im Gang und im Wohnzimmer angingen. Auf dem Couch saß mein Vater. //Bin ich hier in einem verdammten Teenefilm gelandet, oder was?//, fragte ich mich selbst. Denn so kam ich mir gerade vor. Die ganze Situation war schon ziemlich klischeehaft.

Tochter kommt zu spät nach hause, und der Vater wartet ungeduldig, auf seiner Couch sitzend, auf dem Gang, in der Küche oder im Wohnzimmer.
 

Ich seufzte, als ich merkte, wie mein Dad langsam von seiner Couch aufstand und auf mich zukam. Innerlich machte ich mich schon auf eine Predigt gefasst und zog meinen Kopf etwas zurück. Wird bestimmt gleich laut werden. Nun stand Dad vor mir. Die Arme an den Hüften gestemmt. Das Gesicht zu einer strengen Miene verzogen. „Wo warst du?“, fragte er mich ruhig, dennoch hatte seine Stimme einen Unterton, der mir ein wenig angst machte. „Ich war bei Sasuke.“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. „Und wieso kommst du erst jetzt nach Hause?“ Seine Stimme verlor nicht an Ruhe. Aber möglicherweise war dies nur die Ruhe vor dem Sturm? Wer weiß. „Wir haben an dem Referat gearbeitet und dabei die Zeit vergessen. Dabei sind wir wohl eingeschlafen.“ War zwar gelogen, aber ich wollte nicht ausprobieren, wie er reagieren würden, wenn ich ihm sagen würde, was bei Sasuke wirklich passiert war. „Ist noch etwas vorgefallen?“, hakte er nach. Ich fühlte mich etwas ertappt. Dad sah mir nämlich in die Augen und irgendetwas lag in seinen Augen. Etwas ähnliches wie: „Ich weiß, dass etwas passiert ist.“ Schnell winkte ich ab. „N-nein, Dad. Wie kommst du denn darauf?“
 

//Bitte, bitte lass mich jetzt gehen.//, flehte ich innerlich. Und mein Flehen – Oh Wunder! - wurde erhört. „Na gut.“, seufzte er und meinte dann noch, „Aber das nächste Mal ruf an, wenn du mal wieder zu spät kommst. Sonnst mach ich mir unnötig sorgen, Kleines.“ Ich nickte, lief zu ihm und gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange. „Mach ich. Gute Nacht, Dad.“ Damit verschwand ich schnell in mein Zimmer und legte mich auch gleich in mein Bett. Der erwartete Ausbruch und die Predigt meines Vaters war aus geblieben. Gott sei dank. Kurze Zeit später, nachdem ich mich in mein Bett gelegt hatte, war ich dann auch eingeschlafen.
 

Tsubasa POV
 

Den ganzen Abend habe ich mir alles mögliche ausgemalt, als Sakura am späten Abend noch nicht zuhause war. Ich wusste, dass sie bei Sasuke war, aber trotzdem. Ich bin auch nur ein Vater, der sich um seine eigene Tochter sorgen machte. Und das nicht grundlos.
 

Ich wartete dann im Wohnzimmer auf sie. Spät Nacht, schon längst über ein Uhr Nachts, wurde dann die Tür geöffnet. Als meine Tochter dann vor dem Wohnzimmer stand, klatschte ich zweimal in die Hände, und die Lichter gingen an. Ach, wie ich das doch liebte. Langsam stand ich auf und lief zu ihr. Das sah jetzt zwar aus, wie aus einem Teenefilm, aber irgendwie habe ich eine Art Drang zur Dramatik. Klingt zwar komisch, ist aber so. Als ich sie fragte, wo sie war und wieso sie so spät kam, antwortete sie mir, dass sie bei Sasuke war und das sie bei ihm 'eingeschlafen' sei, nachdem sie beide die Zeit vergessen hatten. Wer glaubt. Als ich dann fragte, ob noch etwas vorgefallen war, stammelte sie ein 'Nein' heraus. Ich gab nach und sie lief in ihr Bett. Als sie mir aber einen Gute-Nacht-Kuss gab, sah ich deutlich einen bläulichen Fleck an ihrem Hals. Und ein weiterer nahe ihrem Nacken. Das war eindeutig ein Knutschfleck. Ich konnte mir schon denken, was passiert war. Fragt sich nur, wie lange sie, oder auch die beiden, brauchen werden, um mir die Wahrheit zu erzählen, oder bis die Wahrheit von alleine herauskommen würde.
 

Ich denke, dass ich mich in nächster Zeit etwas zurückhalten sollte. Doch falls es mir zu bunt wir, und Sasuke meiner kleinen Sakura etwas antun sollte, dann gnade ihm Gott. Denn obwohl ich Sasuke wirklich mag, werde ich ihm so dermaßen den Arsch aufreißen, falls er es jemals wagen sollte, meiner Tochter weh zu tun. Egal in welcher Hinsicht.
 

Sakura POV
 

Am nächsten Tag wachte ich erst gegen Mittag auf. Das lag aber nicht daran, dass ich nicht mehr schlafen konnte, sondern eher an meinem Handy. Müde tastete ich nach diesem nervtötenden Ding und hob ab. „Wer stört meinen Schlaf?“ Nette Begrüßung, nicht wahr? Aber hey, ich war nun mal ein Morgenmuffel. „Du schuldest mir noch eine Erklärung, Sakura Haruno!“ Auch Min-Ahs Begrüßung fiel genauso nett aus, wie meine.

Ich setzte mich in meinem Bett auf. Das musste ja jetzt kommen. Schnell überlegte ich mir was aus, denn ich wusste, dass sie mich über Sasuke ausfragen würde.

Aber fürs erste tat ich mal eine auf ahnungslos. Derweil könnte ich mir schnell eine Ausrede überlegen. Ich hatte nicht vor, ihr die Wahrheit zu sagen. Denn spätestens zwei Stunden, würde es halb Korea wissen. Und darauf konnte ich verzichten, obwohl ich Min-Ah wirklich lieb hatte. „Ich weiß nicht, was du meinst.“, antwortete ich ihr. „Du weißt, was ich meine. Wer war der Typ gestern?“ „Ein alter Freund.“ Es war die Wahrheit, nur, dass wir nicht mehr wirklich befreundet waren. „Aber du würdest mir nichts, dir nichts einfach so auflegen. Ich mein, ich bin deine beste Freundin! Außerdem hatte der Typ eine verdammt geile Stimme.“ „Wir waren dabei ein Projekt fertig zu machen.“, ich blieb immer noch bei der Wahrheit. Nur ließ ich das mit dem Bettsport aus. „Aha, und das soll ich dir glauben? Vergiss nicht, ich verstehe auch japanisch. Und es klang nicht so, als würdet ihr nur ein Projekt machen.“ Shit! „Es war wirklich nichts. Nur das Projekt.“ „Na klar. Und du bist so unschuldig wie die heilige Jungfrau.“ „Wenn du mir nicht glaubst, ist es auch nicht meine Schuld. Kann ich nichts für.“, antwortete ich ihr. Sie sollte endlich aufhören mich über Sasuke auszufragen. Sonnst würde mir noch wirklich die Wahrheit ausrutschen. „Mich würde es auch nicht wundern, wenn du keine Jungfrau mehr wärst. Der Typ hat sich geil angehört und ich kann mir vorstellen, dass der auch wahnsinnig geil aussieht. Wetten, sein Body ist eine 100.“ Oh Gott! Wenn sie nur wüsste. Sie hatte mir allem recht. Wieso konnte sie Typen anhand ihrer Stimmen schon das Aussehen erkennen?! Und ja, Sasuke war eindeutig eine 100. Sie machte öfters so was. Jungs oder Mädels. Das war egal. Waren die Personen schön, hübsch, gutaussehend oder etwas ähnliches, waren sie von einer Skala von 1 bis 10 eine Zahl über der fünf. Waren sie nicht so toll, waren sie eine Zahl unterhalb der fünf. Aber Sasuke war ja schon keine 10. Dieser Kerl war eine 100 durch und durch.
 

Anscheinend hatte ich wohl zu sehr in meinen Gedanken fest gehangen, dass ich Min-Ah nicht antwortete. So musste sie mich aus meinen Gedanken reisen. „Ich denke mal, dass dein Schweigen eine Zustimmung ist. Der Typ ist eine 100.“ Ich seufzte. „Ja, ist er.“ „Also machst du ihn klar?“ „Nein, wir können uns nicht leiden.“, meinte ich genervt. „Hat sich gestern aber ganz anders angehört.“ Ich hörte ihr Grinsen förmlich heraus. „Hat sich sehr danach angehört, als würde er dich glatt wieder ins Bett ziehen wollen.“ Was war sie?! Hatte sie überall Überwachungskameras aufgestellt, oder woher wusste sie das?! „D-da-das hast du d-dir bestimmt nur e-eingebildet.“, bekam ich stotternd heraus. „Ja ist klar. Ich muss jetzt aber dann mal los. Ciao, Süße.“ „Ja, Ciao. Grüß die andern lieb von mir.“, entgegnete ich ihr und schon hatten wir aufgelegt.
 

Nach dem Telefonat beschloss ich aufzustehen. Nach einem kleinen Abstecher in mein Bad, um mich fertig zu machen. Danach lief ich hinunter. Ich roch etwas zu essen. In der Küche angekommen, sah ich, wie mein Dad gerade am kochen war. „Morgen, Dad.“, grüßte ich ihn. „Morgen, kleines. Gut geschlafen?“ Ich nickte nur und lief zu ihm rüber. Bei ihm angekommen sah ich über seine Schulter. „Beefsteak?“, fragte ich ihn. Er nickte und sagte: „Ja. Die magst du doch, oder?“ „Ja, und wie!“
 

Kurze Zeit später war das Essen fertig und wir konnten zu Mittag essen. Danach klingelte das Telefon und ich verabredete mich mit den Mädels in die Stadt zu gehen. Außerdem sollte ja ein echt toller Film im Kino laufen. Mal sehen, ob wir Hinata da rein bekommen. Es war ein Horrorfilm und wie wir alle wissen, mag unsere liebe Hinata so etwas nicht. Wir anderen um so mehr.
 

Sasuke POV
 

Kurz nachdem Sakura gegangen war, legte ich mich schlafen. Wir hatten uns schon ein bisschen viel angestrengt. Aber ich musste zugeben, dafür, dass wir gerade mal zwei mal miteinander geschlafen hatten, war sie verdammt gut. Karin war zwar gut im Bett, aber Sakura war besser. Ich hatte irgendwie die Finger nicht von ihr lassen können. Im Gegensatz zu Karin konnte ich bei Sakura richtig zupacken. Die Kurven an den richtigen Stellen und sie hatte auch etwas mehr auf den Rippen, was für mich eine richtige Abwechslung war. Denn die anderen Mädchen, mit denen ich was hatte, waren so dünn, dass die gleich schmerzen hatte, sobald ich einmal richtig zupacken wollte. Da hatte ich doch mit Sakura ein gutes Los gezogen.
 

Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen drei Uhr nachmittags auf. Ich hatte hunger und so ging ich in die Küche runter. Amaya war gerade dabei, einen Kuchen zu backen. Und zu meiner Freunde musste ich feststellen, dass sie Erdbeerkuchen machte. Oh, wie ich ihre Erdbeerkuchen liebte. Solche hatte nur meine Mom früher machen können.

Ich begrüßte sie mit einem einfachen „Morgen.“, aber sie grinste mich nur an und nickte Richtung der Uhr, welche an der Wand hing. „Hast du schon mal auf die Uhr geschaut, Sasuke?“ „Nö, aber ist doch egal. War gestern Nacht eben lange auf geblieben.“, meinte ich nur darauf und ließ mir von Amaya das Essen geben, welches sie gerade in der Mikrowelle warm gemacht hatte. „Ja, das war nicht zu überhören.“ Ich hob eine Augenbraue. „Hast du etwa...?“ Ich beendete den Satz nicht. Aber sie nickte nur. „Wie gesagt, es war nicht zu überhören.“ Ich wusste, wie Amaya darüber dachte, dass ich mit Sakura schlief, aber es war unsere Sache, oder? Sakura hätte auch 'Nein' sagen können. Hat sie aber nicht. Wieso hätte ich nicht mit ihr schlafen sollen, wenn ich doch eine tolle Gelegenheit dazu hatte.
 

Ich fing an zu essen, als Amaya dann sagte: „Naruto hat vorhin angerufen.“ Mit einem Nicken zeigte ich ihr, dass ich verstanden hatte. Nach dem Essen rief ich ihn an und wir verabredeten uns, um am Nachmittag ein wenig miteinander abzuhängen. Es war schon eine Weile her, dass wir beide etwas zusammen unternommen hatten. Und da er mein bester Freund war, freute ich mich auch ein wenig, mit ihm zu chillen. Er wusste über alle meine Bettgeschichten bescheid. Ich erzählte ihm praktisch alles, wobei er mich eigentlich meistens ausquetschte. Aber die Sache mit Sakura würde ich wohl für mich behalten. Dieser Chaot hätte nämlich schon immer einen wahnsinnigen Beschützerinstinkt Sakura gegenüber. Aber ich konnte es verstehen. Ich wusste selbst wie es ist, einen Beschützerinstinkt zu haben.

A day with friends

Um halb fünf sollte ich mich also mit Naruto treffen. Er würde zu mir kommen und mich abholen. Ich hatte also noch knapp eine Stunde Zeit. Doch was sollte ich in dieser halben Stunde denn machen? Inuk schlief wieder einmal und wecken wollte ich ihn nicht. Schließlich hatte ich ihn gestern draußen vergessen und er wurde erst herein gelassen, als Amaya zurück kam. Er hatte sich seinen Schlaf also redlich verdient.

Ich könnte doch eigentlich ein bisschen an meinem Wagen herum schrauben, der Nissan hatte es schließlich wieder einmal nötig. Ich hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gefahren und sollte ihn wieder einmal überprüfen, ob noch alles in Ordnung war.

Ich zog mich schnell um. Ein paar alte Jeans und ein weißes Shirt. Als ich mich anders angezogen hatte, ging ich nach draußen und lief zur Garage um meinen Wagen zu holen. Das Tor öffnete sich wie immer automatisch, nachdem ich den Knopf auf meinem Schlüssel gedrückt hatte. Ich ging hinein, begab mich zu meinem Nissan und öffnete diesen um einzusteigen.

Ich liess mich förmlich in den Sitz fallen. Es war einfach ein herrliches Gefühl wieder einmal in diesem Auto zu sitzen. Der Skyline GTR war schließlich mein bestes und teuerstes Auto. In ihn hatte ich unglaublich viel Zeit investiert. Fast alles an diesem Wagen war von mir eingebaut worden. Auch die Färbung war mein eigener Verdienst.

Der Motor schnurrte laut als ich ihn startete und der Wagen erzitterte leicht. Die Betonwände der Einstellhalle warfen das tiefe Brummen zurück und so klang der Sound meines Nissans noch besser. Ich liebte es einfach diesen Wagen zu fahren.

Ich fuhr aus der Garage raus und parkte ihn auf dem großen Platz vor dem Haus. Ich stieg aus und holte noch meine tragbare Stereoanlage. Ohne Musik war das Arbeiten ja nur halb so toll. Mit dem MP3-Player und der Anlage bewaffnet trat ich auf den Platz und drehte die Musik auf. Ich stellte die Anlage so laut, dass ich die Musik hören konnte, die Leute auf der Straße sich davon aber nicht belästigt fühlten. Ich hatte die Lieder meines persönlichen Lieblingsspiels, Need for Speed Pro Street, heruntergeladen und so dröhnte zum Beispiel Digitalism mit Pogo aus den Lautsprechern.

Ich holte noch die Werkzeugkiste aus der Abstellkammer neben der Garage und begann schließlich damit meinen Wagen unter die Lupe zu nehmen.

Ich öffnete die Motorhaube und besah mir den Motor. Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung zu sein, doch damit gab ich mich nicht zufrieden. Man sagt doch immer so schön: Der Schein trügt.

Genau so war es auch jetzt. Einige Ventile klemmten, der Benzinschlauch tropfte da er nicht mehr richtig festgemacht war und das Kühlwasser war leer. Zum Glück hatte ich alles Notwendige hier im Haus, oder besser gesagt im Abstellraum.

Ich holte frisches Kühlwasser und das Schmieröl um alles wieder funktionsfähig zu machen.

Es dauerte nicht lange und das klemmende Ventil öffnete und schloss sich wieder ohne Probleme, das Wasser war gewechselt und der Benzinschlauch wieder festgemacht.

Ich füllte noch neues Scheibenwischwasser nach und prüfte noch den Ölstand, welcher noch in Ordnung war.
 

Als ich schließlich die Motorhaube schloss und an mir runter sah, musste ich feststellen, dass ich aussah als hätte ich mich in einer Autowerkstadt her umgewälzt. Mein weißes Shirt war mit Öl verschmiert und die Hosen waren voller Fett. Meine Hände waren schwarz wie die eines Kaminfegers und auch im Gesicht hatte ich Schmierfett. So konnte ich unmöglich mit Naruto in die Stadt gehen.

Ich beschloss also, mich kurz duschen und umziehen zu gehen.
 

„Hey Teme! Wo steckst du?“ Es war Naruto der nach mir rief. Ich trat aus dem Zimmer und ging nach unten.

„Hier bin ich Dobe“, antwortete ich ihm, als ich hinter ihm stand.

Erschrocken drehte er sich um und sah mich schockiert an: „Sag mal, musst du dich immer so anschleichen?“

„Ich schleich' mich nicht an. Du bist nur unaufmerksam.“ Ich ging an ihm vorbei zur Haustür und öffnete diese. „Gehen wir?“

Naruto lief mir hinterher und ging zielstrebig auf seinen Wagen zu. Ich musste sagen, dass es kein schlechtes Auto war, aber er gefiel mir einfach nicht. Porsche war nicht meine Automarke.

„Du verlangst aber nicht von mir, dass ich in diesem Wagen mitfahre?“, fragte ich ihn skeptisch und hob meine Augenbraue.

„Warum denn nicht? Dieses Auto ist doch genau so gut wie deine auch“, konterte er und stieg ein.

Ich konnte mir bei diesem Kommentar das Lachen kaum verkneifen. Das war doch nicht sein Ernst? Sein Auto besser als meine? Und wovon träumte er nachts?

„Ich diskutiere jetzt nicht mit dir. Fahr schon mal los, ich nehm meinen Nissan. Wir treffen uns nachher im Einkaufscenter.“

„Ach komm schon Sasuke, mach mein Auto nicht so zur Schnecke“, meckerte Naruto beleidigt und schmollte vor sich hin.

„Ich kann doch auch nichts dafür, dass mir Porsches nicht gefallen. Dieses Auto gefällt mir einfach nicht. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Porsche nicht gut ist.“ Ich wollte mich nicht mit Naruto streiten, denn darauf hatte ich echt keinen Bock. Ich wollte schließlich nur eine kleine Ausfahrt mit meinem Nissan machen.

„Na gut, von mir aus. Dann nimm halt deinen Wagen. Wir treffen uns am Eingang der Shopping-Mall.“ Naruto gab Gas und fuhr davon. Er war sichtlich beleidigt, dass konnte selbst ein Blinder mit Krückstock erkennen. Aber ich konnte doch wirklich nichts für meinen Autogeschmack. Er mochte meinen Honda schließlich auch nicht.

Ich stieg also in den Nissan und fuhr los. Naruto hinterher in die Innenstadt.
 

„Da bist du ja. Hast du noch einen Umweg gemacht?“, neckte ich Naruto als er endlich bei unserem vereinbarten Treffpunkt ankam. Ich hatte ihn auf dem Weg hierher überholt und ihm schließlich auch noch den letzten Parkplatz vor der Nase weg geschnappt. Er musste deshalb warten, bis einer frei wurde.

„Ha ha, sehr lustig du Witzbold“, entgegnete er nur mürrisch und ging an mir vorbei. Ich liess ihn in Ruhe, sonst würde er mir noch an den Hals springen. Und schließlich wollte ich ihm den restlichen Tag nicht auch noch verderben.

„Okay, wo gehen wir hin?“, erkundigte ich mich bei ihm und schlug freundschaftlich auf seine Schulter.

„Soviel ich weiß, sind heute ein paar neue CDs erschienen. Die würde ich mir gerne ansehen“, berichtete er erfreut und nun schien er, als hätten wir uns nie gestritten.

„Na gut, von mir aus können wir uns die mal ansehen.“ Mein Kommentar war eigentlich überflüssig, denn Naruto war schon im Geschäft verschwunden und stöberte nach seinen Lieblings Bands.

Ich machte mich unterdessen an den DVDs zu schaffen. Ich stöberte nur herum, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Erstaunlicherweise fand ich sogar etwas was mich interessierte. Red Riding Hood. Ich mochte Werwölfe, daher beschloss ich, diesen Film zu kaufen. Schaden konnte es ja nicht.

Ich wollte gerade bezahlen, als plötzlich Naruto mit einem Stapel CDs daher kam.

„Sag mal, wie viele sind das?“, fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue und auch der Verkäufer staunte nicht schlecht.

„Em… ich glaube zehn Stück“, stellte er grinsend fest und legte seinen Stapel auf den Tresen.

„Du übertreibst es wieder einmal Maßlos“, bemerkte ich und schüttelte leicht meinen Kopf um meinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. Wann wollte er sich das alles denn überhaupt anhören?

Wir bezahlten und Naruto steckte seine neuen Scheiben in eine Plastiktüte. Ich hingegen, verstaute den DVD in der Tasche meiner Lederjacke. Das war doch zehnmal einfacher als die Tüte in der Gegend rum zu schleppen.
 

Nach ungefähr fünf Geschäften, in denen wir herumgestöbert aber nichts gefunden hatten, beschlossen wir im nächsten Restaurant etwas trinken zu gehen. Heute war es erstaunlich warm und so konnten wir uns diese kleine Erfrischung ruhig gönnen.

Wir setzten uns an den einzigen freien Tisch und warteten auf die Kellnerin. Sie war recht jung, gerade erst aus der Schule gekommen, wenn ich mich nicht irrte. Braune lange Haare fielen ihr über den Rücken bis zu ihrem wohlgeformten Hintern. Sie war recht attraktiv, doch sie war nicht ganz mein Typ Frau. Wobei ich ja nicht sehr wählerisch war. Solange die Frauen gut im Bett waren, spielte mir das Äußerliche nicht so eine große Rolle. Naja, gut aussehen mussten sie schon, aber selbst die hübscheste Brünette kann schlecht im Bett sein.

Ich zog mir gerade meine Lederjacke aus, da ich doch recht warm hatte, als die Kellnerin zu uns kam um unsere Bestellung aufzunehmen. Sie sah mich kurz mit großen Augen an, eher sie realisierte wie sehr sie mich anstarrte und schnell auf den Tisch blickte. „Was kann ich euch bringen?“

„Für mich nen halben Cola“, bestellte Naruto wie immer freundlich und lächelte die Kellnerin an.

„Ich nehm' einen halben Eistee.“ Ich sah die junge Frau nicht an, da ich genau wusste, dass sie rot anlaufen würde wenn ich das tun würde. Darum hielt ich meinen Blick gesenkt.

Sie ging davon und holte unsere Bestellung am Tresen ab. Doch da der Typ hinter der Bar recht beschäftigt war, würde es eine Weile dauerte bis wir unsere Getränke bekommen würden. Aber wir hatten ja schließlich Zeit genug um zu warten.

„Sag mal, wie läuft es eigentlich mit dem Referat bei dir und Sakura?“, fragte Naruto plötzlich und sah mich aufmerksam an.

Unwillkürlich musste ich plötzlich an Sakuras weiche Lippen und ihren anziehenden Körper denken. Doch bevor Naruto auch nur den geringsten Verdacht schöpfen konnte, entgegnete ich ihm kühl: „Ganz gut und bei euch?“

„Naja, es geht so. Tenten ist eine gute Partnerin, doch irgendwie kommen wir nicht wirklich vorwärts. Wir haben bereits einen Tag damit verschwendet zu überlegen, welche Bekanntheit aus der Geschichte wir nehmen wollen.“ Er musste bei dem Gedanken daran lachen. So lange hatten ich und Sakura nicht damit verschwendet. Wir hatten unsere Zeit mit etwas ganz anderem ‘vergeudet‘.

Naruto plauderte munter weiter, doch ich hörte ihm gar nicht richtig zu.

Erst als er plötzlich etwas von halbstündigem Referat plauderte, weckte er meine Aufmerksamkeit wieder.

„Was hast du gesagt?“, erkundigte ich mich und sah ihn etwas entgeistert an.

„Ich sagte, dass Anko es echt übertreibt uns eine Zeitfrist von fünfzehn Minuten zu geben. Wer weniger habe, bekäme eine sechs“, erzählte er mir.

„Wann hat sie das denn gesagt?“, wollte ich wissen und legte meine Stirn nachdenklich in Falten.

„Na gestern vor der großen Pause. Hast du das nicht gehört? Außerdem stoppe sie bei jedem Unterbruch die Uhr. Das heißt, wir müssen fünfzehn Minuten lang sprechen. Bildchen zeigen zählt da nicht mit. Daher kommt man locker auf eine halbe Stunde.“ Naruto verdrehte die Augen und legte den Kopf auf die Hände. „Sie übertreibt mal wieder. Echt jetzt.“

„Ja da hast du recht“, stimmte ich ihm zu. Ich und Sakura würden es nie hinbekommen eine ganze halbe Stunde lang nur zu reden. Das würde niemand schaffen. Nicht einmal Karin. Und sie redete deutlich am meisten von der ganzen Klasse. Wenn sie einmal den Mund aufmachte, dann brachten sie keine zehn Pferde zum Schweigen.

„Vier Wochen sind echt zu wenig“, meckerte er und ich nickte ihm nur zur Bestätigung zu.

Ich wollte gerade etwas sagen, als ich plötzlich von etwas abgelenkt wurde. Ich hatte etwas gesehen, das ich am liebsten nicht bemerkt hätte. Rote Haare. Karin.

Sie lief gerade beim Geschäft vorbei, welches gegenüber dem Restaurant stand in dem ich und Naruto saßen. Warum musste sie auch immer hier sein, wenn ich auch hier war. Ich hatte echt das Gefühl von ihr verfolgt zu werden. Zum Glück hatte sie mich noch nicht gesehen.

Ich drehte den Kopf von Karin weg, was Naruto natürlich nicht entging.

„Was ist denn los?“, wollte er wissen und sah sich suchend um.

„Rothaarige Zicke auf der anderen Seite“, antwortete ich ihm und deutete ihm mit einem kurzen Kopfnicken wo sie war.

„Oh nein, nicht die rote Hexe“, bemerkte er entsetzt und drehte sich ebenfalls von ihr weg.

„Sag mal, warum freust du dich nicht, dein Betthäschen zu sehen?“, fragte er etwas unerwartet und sah mich fragend an.

„Sie ist nicht mein Betthäschen. Ich hab schon was Besseres gefunden als sie“, konterte ich und sah ihn etwas wütend an.

„Ach ja? Wer ist denn die Glückliche?“ Ich konnte seinen Blick nicht genau deuten, aber er vermutete irgendetwas. Ich hoffte nur dass er keinen Verdacht schöpfte. Auf seine Kommentare konnte ich getrost verzichten.

„Das geht dich einen Scheißdreck an, Uzumaki. Du erzählst mir ja auch nichts von deinen Bettgeschichten.“ Ich sah ihn finster an.

„Da gibt es ja auch nichts zu erzählen“, lachte er lauthals und grinste mich an.

„Wo du recht hast.“ Auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Wie konnte man nur so über sich selbst her ziehen? Ich würde so etwas nie tun.

Plötzlich wurden wir in unserem Lachen unterbrochen, als ich hinter mir eine allzu bekannte Stimme hörte.

„Hey Karin, da ist Sasuke.“ Es war eine von Karins Anhängerinnen. Yumi. Ich mochte sie nicht besonders, sie war nämlich noch bescheuerter als Karin selbst und das sollte schon was heissen. Sie konnte weder gut küssen, noch war sie gut im Bett. Sie war um Klassen schlechter als Karin und schon sie konnte man im Bett kaum gebrauchen. Aber sie waren immer noch besser als nichts.

Ich und Naruto sahen uns komisch an, bereit jeden Moment zu flüchten, auch wenn unsere Getränke noch nicht da waren, das war uns egal. Hauptsache weg von diesen Zicken.

Als ich plötzlich spürte wie sich jemand neben mich setzte, wollte ich schon aufspringen und davon laufen, doch die Stimme die erklang hielt mich davon ab.

„Hallo ihr beiden“, begrüßte uns Sakura.

Ich sah sie etwas erschrocken an. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit ihr.

„Hey Sakura! Mädels! Was macht ihr den hier?“, rief Naruto erfreut aus und erhob sich um Sakura und ihre Begleiterinnen zu begrüssen. Es waren Tenten, Temari und Hinata.

„Wir shoppen“, bemerkte Temari.

„Darauf wärst du mit ein bisschen Nachdenken auch gekommen“, neckte Tenten ihn und boxte ihn freundschaftlich in die Rippen.

„Wozu nachdenken, wenn man fragen kann“, stellte Naruto grinsend fest und lachte schließlich lauthals los. Es war so typisch für ihn.

Ich beachtete die anderen nicht weiter und sah mich kurz nach Karin um. Sie würde bestimmt vor Wut schäumen wenn sie sah wer neben mir saß. Seit dem Sportunterricht konnte sie Sakura nicht mehr ausstehen.

Tatsächlich. Karin stand einige Meter hinter uns und löcherte Sakura und ihre Freundinnen mit finsteren Blicken. Wenn diese töten könnten, hätten wir jetzt vier Leichen am Tisch liegen.

„Hey Sasuke!“ Ich drehte mich zu Naruto und sah ihn verwirrt an.

„Was?“

„Hast du uns nicht zugehört?“

„Entschuldige, ich war grad anders beschäftigt“, versuchte ich ihn zu beruhigen und widmete ihm nun meine ganze Aufmerksamkeit. „Was wolltest du?“

„Die Mädels haben gefragt ob wir was mit ihnen unternehmen wollen. Kommst du auch mit?“, berichtete er mir und sah mich auffordernd an. Sein Blick glich schon beinahe dem eines bettelnden Hundes.

Eigentlich hatte ich ja wirklich keine Lust darauf mit den Mädchen etwas zu unternehmen, aber ich kannte Naruto mehr als nur genug. Er würde nicht locker lassen bis ich zustimmte.

„Na gut, von mir aus.“ Ich sah ihn mit gleichgültigem Blick an, um ihm zu zeigen, dass ich keinen Kommentar von ihm hören wollte.

„Wo wollt ihr denn eigentlich hin?“, fragte Naruto stattdessen Tenten.

„Naja, wir warten noch auf Neji und Shikamaru, sie kommen ja auch mit. Wir wollten eigentlich ins Kino und dann noch ein wenig in den Geschäften herum stöbern. Vielleicht finden wir mal wieder einige Klamotten. Und Shikamaru würden ein paar neue Kleider auch nicht schaden“, lachte sie und erntete dafür einen bösen Blick von Temari.

Wenn es um Shikamaru ging, erlitt es bei Temari nicht viel. Sie war total in ihn verliebt, dass wussten mittlerweile alle an der Schule, nur Shikamaru nicht. Oder besser gesagt, er wusste es schon, nur hatte er keine Ahnung wie er darauf reagieren sollte.
 

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Wie fandet ihr das Kapitel? Hoffe doch ganz gut :D

Ich wünsch euch allen noch ein gutes neues Jahr :)
 

Liebe Grüße

Cherry :3

New Look

Sakura POV
 

In der Stadt angekommen traf ich auch schon gleich auf die Mädels am Brunnen vor der Shopping-Mall. Bei ihnen angekommen begrüßten wir uns mit einer kleinen Umarmung. „Kommt noch wer, oder können wir die Läden unsicher machen?“, fragte Tenten munter drauf los. „Neji wird noch zusammen mit Shikamaru kommen, aber erst etwas später. Er hat gesagt, dass wir schon los gehen können. Die beiden werden sich melden, wenn sie hier sind.“, erklärte die Hyuga. „Dann lasst uns schon mal vor gehen.“, meinte ich nur darauf und grinste in die Runde.

Zusammen gingen wir hinein und liefen auch schon sogleich in die erste Boutique.
 

Die ganze Zeit, in der wir schon in der Mall herumliefen, musste ich feststellen, dass die liebe, nette und süße Hinata Hyuga eine wahre Extremshopperin war. Sie zog uns in wahnsinnig vielen Läden rein und sie nahm mindestens zwei Tüten wieder mit, wenn wir aus der Boutique oder dem Laden herausgingen. Und da soll mein Dad sagen, dass ICH shoppingsüchtig wäre. Da sollte er mal Hinata sehen, wenn sie richtig in Stimmung war. Und dann sollte er mir doch noch einmal sagen, wer hier süchtig ist.
 

Nach ungefähr eineinhalb Stunden und gefühlten 1000 Einkaufstüten, wobei Tenten, Temari und ich grade mal jeweils zwei Einkaufstaschen hatten und Hinata um die sieben, erhielte Hinata eine SMS. „Neji und Shikamaru kommen gleich. Wir treffen uns im 'Mohombi'.“, sagte uns die Blauhaarige mit einer Stimme, die nicht im geringsten zeigte, dass wir einen halben Marathon hinter uns hatten. Wie schaffte sie das nur? Wir sind hier alle total aus der Puste, obwohl wir grad mal eineinhalb Stunden in der Mall waren, und sie hüpfte quietsch vergnügt von einem Laden in den nächsten. Ich konnte meinen beiden anderen Freundinnen ansehen, was sie dachten. Und zwar das gleiche wie ich. //Gott sei Dank! Es wird eine Pause geben!//
 

Wir machten uns auf dem Weg in das Mohombi und als wir dort gerade durch die Tür kamen, sah ich jemanden, der mir sehr bekannt vorkam. Naruto. Und wie es aussah, war er nicht alleine. Und dieser jemand war Sasuke. Diese Haare waren unverwechselbar. Plötzlich hörten wir jemanden sagen: „Hey Karin, da ist Sasuke.“ Aha, Karin war also auch da. Das Mädchen, welches dies gesagt hatte, war Yumi. Eine von Karins Anhängsel.

Wahnsinnig schlimm. Das hatte ich in meiner kurzen Zeit, die ich jetzt in Tokyo war, bemerkt.

Meine nächste Tat folgte dann nur, um Karin ein wenig zu ärgern, aber natürlich auch, um mit Naruto ein wenig zu quatschen. „Hallo ihr beiden.“, begrüßte ich Naruto und Sasuke. Der Uchiha sah dabei so aus, als wäre er gleich geflohen. Er hatte wohl gedacht ich wär Karin. Ich konnte es ihm aber auch nicht übel nehmen. Wenn Karin sich neben mich gesetzt hätte, wäre ich auch geflohen und Sasuke musste immer mit dieser 'Gefahr' leben. Ich merkte auch, wie sehr mich Karin mit ihren Blicken zu erdolchen versuchte. Aber nicht mit mir, Schätzchen.

„Hey Sakura! Mädels! Was macht ihr denn hier?“, fragte Naruto uns auch gleich nachdem er uns begrüßt hatte. „Wir shoppen.“, meinte Temari nur. Aber Tenten musste den Uzumaki mal wieder ein bisschen ärgern. „Darauf wärst du mit ein bisschen Nachdenken auch gekommen.“ „Wozu nachdenken, wenn man fragen kann.“, grinste mein bester Freund nur und lachte darauf los. Sein Lachen war so ansteckend, dass auch wir Mädels anfangen mussten zu lachen.

Wir unterhielten uns ein wenig und so fragten wir, ob die beiden nicht auch mit ins Kino wollten. Doch als er Sasuke fragte, ob dieser damit einverstanden wäre, schien er in Gedanken versunken zu sein. Trotzdem stimmte er am Ende zu, mitzukommen.
 

Wir warteten noch eine Weile auf Neji und Shikamaru. Die beiden kamen dann auch ein wenig später. Wir begrüßten uns und redeten noch miteinander. Es würde noch einige Zeit dauern, bis der Film anfing. Also konnten wir noch ein wenig quatschen. Das war auf jeden Fall besser als mit Hinata von einem Laden zum andern zu hetzen, oder? Sie würde uns später noch genug herum jagen. Aber dann mit den Jungs. Wenn wir leiden mussten, dann sollten sie auch mit uns leiden. Außerdem hätten wir jemanden, der unsere Einkaufstaschen tragen würden.
 

Nach einiger Zeit machten wir uns dann auf dem Weg ins Kino. Wie man sich eigentlich schon denken konnte, wollten Tema, Tenten und ich den neuen Underworld-Film sehen, von dem die beiden schon das letzte Mal die ganze Zeit geredet hatten. Die Jungs waren damit völlig einverstanden. Oder eher: Naruto freute sich auf den Film, Shikamaru fand das einfach nur nervig und Sasuke und Neji war das eigentlich vollkommen egal. Nur Hinata, ja die liebe Hinata. Die wehrte sich mit Händen, Füßen und Einkaufstaschen. „Da bekommen mich keine 10 000 Pferde rein.“, hatte sie gemeint. Und es stimmte. Die brachten sie da nicht rein, sondern Naruto mit seinem allerliebsten Hundeblick, dem nicht mal Sasuke und ich widerstehen konnten. Und wir kannten ihn schon unser ganzes Leben. Da müsste man denken, man sei dagegen immun. Aber dem war nicht so. Selbst nach all den Jahren konnten wir nicht 'Nein' sagen, wenn Naruto mal seinen Hundeblick aufsetzte. Und Sasuke sagte sehr oft 'Nein'. Eigentlich könnte nur eine Person von sich behaupten, dass Sasuke ihr nichts abschlagen kann. Das war eben ihr Kleine-Schwestern-Bonus.

Dennoch kam Hinata nur widerwillig mit in den Film.

Im Kinosaal setzten wir uns mit unserem Popcorn, Nachos und Getränken in eine Reihe. Shikamaru saß sich außen hin, da es dort einen Doppelsitz gab und er sich somit ausbreiten konnte. Neben ihm setzte sich Temari. Sie meinte, sie wolle ihn aufwecken, wenn er immer einpennt. Aber in Wahrheit wollte sie einfach nur neben ihm sitzen. Neben Temari saß Tenten und neben dieser hatte Neji einen Platz gefunden. Hinata fand ihren Platz zwischen ihrem Cousin und Naruto, der ihr versprechen musste, ihr während dem Film keine Angst einzujagen, da er dies gerne machte. Und Sasuke und ich? Naja, ich saß zwischen dem Uzumaki und dem Schwarzhaarigen. Man konnte aber nicht wirklich sagen, dass ich genau neben Naruto saß, den Sasuke hatte mich ein paar Sitze weiter gezogen. Etwas abseits von den anderen. Darauf hatte ich ihm nur entgegen gezischt: „Lass deine Finger ja bei dir.“ Doch Sasuke hatte nur komisch gegrinst. Das hätte mich schon ahnen lassen sollen, dass er eben nicht die Finger bei sich behalten würde. Shit!
 

Zu meiner Verwunderung machte Sasuke nichts. Für den Anfang zumindest nicht. Immer wieder hörte ich, wie Hinata den einen oder anderen Schreckenslaut von sich gab. Als ich zu ihr blickte, sah ich, wie sich die Hyuga an Narutos Arm versteckte. Also wirklich. Der Film war doch wahrlich nicht schlimm.

Mein Blick fiel auf Neji und Tenten. Die beiden unterhielten sich leise. Wahrscheinlich über den Film, da Neji ab und an Richtung der Leinwand nickte und dann, so wie es aussah, einen Kommentar Preis gab.

Wieder wanderte mein Blick weiter. Temari bewarf die ganze Zeit Shikamaru mit Popcorn, während dieser anfangs erst einmal zu schlafen versuchte, im Nachhinein aber die Popcorn mit seinem Mund auffing. Manche warf er Temari auch eines zurück. Es entstand eine kleine Popcornschlacht zwischen den beiden. Zum Glück saßen wir ganz hinten, so dass wir keinen Ärger bekommen konnten. Das war aber auch gut so.

Plötzlich spürte ich, wie etwas auf meine Schulter fiel. Mein Blick wanderte auf besagte Stelle und ich musste schmunzeln. Sasuke war eingeschlafen. War der Film so langweilig? Ich stupste ihm gegen die Schulter. „Hey Sasuke. Wach auf. Schlaf dich später aus.“, flüsterte ich. Doch er ließ nur ein Brummen von sich hören. „Sasuke. Hey, nicht schlafen.“ Ich klatschte ihm leicht gegen die Wange doch plötzlich wurde mein Handgelenk gepackt. „Ist doch deine Schuld, dass ich so müde bin. Also lass mich schlafen.“, brummte er. „Was soll das schon wieder heißen? Wer war hier derjenige, der nicht genug bekommen hat?!“, zischte ich ihm leise zu. Doch plötzlich zog er mich auf seinen Schoß und fing an, an meinem Ohr herum zu knabbern. „Du hättest auch 'nein' sagen können.“, sagte er mir und ich spürte, wie seine Hände langsam unter mein Oberteil wanderten. Panisch schaute ich zu unseren Freunden. Zum Glück bekamen sie gerade von nichts mit, da sie entweder miteinander oder mit dem Film beschäftigt waren. „Sasuke, wir sind hier nicht alleine.“, flüsterte ich, doch er ließ nicht von seinem Tun ab. Ich hätte wissen sollen, dass Sasuke seine Finger nicht bei sich behalten konnte. Aber irgendwie machte es mir nichts aus. Ich merkte erst jetzt, wie sehr ich seine Berührungen vermisst hatte.
 

Sasuke POV
 

Sakura machte mich auf ihre ganz eigene Art und Weise süchtig nach ihr. Sie war doch gerade erst gestern bei mir gewesen und nun hatte ich das Bedürfnis, sie mir zu packen und mich mit ihr an einem ruhigen Ort zu verschanzen.

Was ich tat war etwas riskant, da wir hier in der Öffentlichkeit waren und dazu Naruto und die anderen dabei waren, aber ich konnte irgendwie nicht anders.

Meine Hände glitten unter ihr Oberteil und gingen dann auf Wanderschaft. Ich fuhr ihre Seiten entlang und konnte ihr ein Keuchen entlocken, als ich eine ihrer Brüste in die Hand nahm und leicht zudrückte. „Bitte lass das Sasuke.“, flüsterte sie. „Warum sollte ich?“, kam meine Gegenfrage. „Hat dir gestern nicht schon gereicht? Ich konnte die dummen Knutschflecke kaum mit Make-up verstecken. Außerdem tut mir immer noch alles weh.“ Ich grinste, als ich an gestern Nacht denken musste. Sie hatte ziemlich laut geschrien.

Meine Lippen wanderten Sakuras Hals auf und ab. „Sasuke, bitte.“, flehte sie. Fein. Wir wollen ja mal nicht so sein. „Wir machen ein anderes Mal an dieser Stelle weiter.“, flüsterte ich ihr zu, drückte ihr einen heißen, innigen und fordernden Kuss auf die Lippen ehe ich sie wieder auf ihren Platz gehen ließ. „Vergiss nicht, wo wir aufgehört haben.“, sagte ich leise und merkte, wie Sakura zitterte.
 

Shikamaru POV
 

So so. Sakura ist gerade mal ein paar Woche in Tokyo und Sasuke benutzt sie schon als sein neues Betthäschen. Ich kannte zwar nicht ihre ganze Vergangenheit, da sowohl Naruto, Sakura als auch Sasuke das meiste strengstens verschwiegen, aber es muss etwas sein, was alle drei sehr getroffen hatte. Doch wenn ich mir die Szene zwischen Sasuke und Sakura jetzt, und die Blick die Sasuke der Rosahaarigen sonst so zuwarf, verglich, dann konnte ich nicht genau sagen, ob Sasuke sie wirklich nur als kleine Affäre benutzte, oder ob da etwas war, was der Uchiha versuchte zu verdrängen. Man kann aber auch sagen, dass er es nicht versucht zu verdrängen, sondern eher nicht wusste was es war. Bei solchen Sachen ist er ja ein ziemlicher Dummkopf.
 

Aber was soll ich schon dazu sagen? So ist er eben. So sind WIR eben. Männer haben es nicht immer so mit Gefühlen. Ich bin da ein sehr gutes Beispiel. IQ von über 200 und dennoch total planlos, wie ich mit Temaris Gefühlen umgehen soll. Ich musste mir eingestehen, dass mir bei dieser Sache mein IQ nicht wirklich viel half.
 

Sakura POV
 

Ich war so verdammt froh, als der Film endlich zu Ende ging. Sonst wären Sasuke und ich wahrscheinlich übereinander hergefallen oder ich hätte mich wirklich nicht mehr unter Kontrolle gehabt und wäre bei seinen Berührungen schwach geworden. Zum Glück ging der Film dann zu Ende und die Lichter gingen an. Sasuke und ich hatten uns wieder so hingesetzt, als wäre nichts passiert. Dennoch spürte ich seine ganzen Berührungen über auch meinem ganzen Körper, wo er mich wieder berührt hatte.

Ich schwöre, ich wäre bestimmt schwach geworden.
 

Als wir dann aus dem Kino waren, unterhielten wir uns alle über den Film. Selbst Hinata, wobei diese sich beschwerte, dass der Film richtig schlimm war. Na klar. Muss schlimm sein, sich an Naruto zu kuscheln und sich an seine Brust zu verstecken. Wahnsinnig furchterregend. Wie schön das es Sarkasmus gibt, nicht wahr?

Doch schnell hatte sie sich wieder beruhigt und wollte uns wieder in eines der Läden mit rein ziehen. Aber nicht mit uns. Tenten versuchte sich an Neji festzuhalten, da Hinata sie gerade mit sich ziehen wollte und Temari tat er ihr gleich, indem sie sich an Shikamaru festhielt. Und auch wenn man es nur sehr leicht sehen konnte, konnte man beim genaueren hinsehen, den Rotschimmer auf ihrem Gesicht erkennen, als sie Shikamaru am Handgelenk packte. Da ich die vier aber nicht alleine mit Hinata lassen wollte, weil ich eine liebe und gute Freundin bin, schnappte ich mir Naruto und Sasuke und zog die beiden mit mir. Erst ließen sich die beiden von mir ziehen doch irgendwann ließ Naruto meine Hand los und rannte zu den anderen vor. Sasuke musste ich immer noch hinter mich her ziehen. Doch plötzlich verschränkte er seine Hand mit meiner und nun war ich diejenige, die von ihm gezogen wurde. Verlegen fiel mein Blick auf unsere verschränkten Hände, dann wo anders zur Seite. Es war komisch, dass wir so zusammen liefen. Als Kinder haben wir das andauernd getan doch jetzt war es schon ein wenig ungewohnt. Und erst recht, nachdem wir uns doch eigentlich hassen sollten, oder eher, es vorgeben sollten, dass wir uns hassten.
 

Wie schon erwartet hatte uns Hinata durch unendlich viele Läden hineingezogen. Sie hatte nach einiger Zeit Gefallen daran gefunden, Tenten, Temari und mich wie kleine Püppchen umzuziehen. Sie hatte uns in die Kleiderkabinen gesteckt und uns wahnsinnige Massen an Klamotten mitgegeben. Manche waren wirklich extrem von der Kombination und manche etwas schlicht für den Alltag. Einige gefielen mir so sehr, dass ich sie auch gleich mitnahm. Die Jungs hatten währenddessen brav da gesessen und trugen im Nachhinein unsere Tüten. Ab und an fragten wir sie nach ihren Meinungen aber lediglich Naruto war der Einzige, der wirklich etwas gesagt hatte. Shikamaru hatte geschlafen, Neji nickte nur ab und zu, sagte aber nicht wirklich etwas, und Sasuke hatte uns immer einer nach der anderen angeschaut und sich dann wieder seinem Handy gewidmet. Nur Naruto war eine wahre Hilfe. Und ich musste erkennen, dass er wirklich Geschmack bewies.

Doch irgendwann hatten wir die Nase voll von dem ganzen umziehen. Irgendwann zog Hinata uns einfach wieder in einen Laden hinein. Perfekt. Jetzt waren die Jungs dran.

Genau diese ließen wir mal im Gang stehen und schnappten uns irgendwelche Sachen. Hinata, Temari und Tenten hatten auch schon gleich abgemacht, wer wen anzog. Zu meinem Pech blieb am Ende nur noch Sasuke übrig. Dabei wollte ich doch unbedingt Naruto neu einkleiden. Sein Style passte zwar zu ihm, aber ich denke, wenn er diesen Gangsta-Look minimierte und sich dafür eher...schlichter kleidete, dann würde er um einiges besser aussehen. Nicht, dass er nicht gut aussehen würde, der Typ war neben Sasuke eine wahre Augenweide, aber aus ihm könnte man bestimmt mehr herausholen. Ich würde ihm nichts aufzwingen wollen, nur einen kleinen Rat geben. Aber dies würde nun Hinata für mich erledigen und ich musste mit Sasuke vorlieb nehmen. Hmm...was sollte ich nur tun? Sasuke hatte oft dunkle Sachen an. Dunkelblau, schwarz, an und an war ein bisschen weiß, dunkles rot. Ja, so ziemlich dunkle Farben. Nur manchmal hatte er ein bisschen weiß angezogen. Das sollte ich mal ändern. Obwohl...ich finde ja, das solche Farben am besten zu ihm passen. Beispielsweise grün könnte ich mir an ihm irgendwie nicht vorstellen. Aber mal sehen. Es gibt ja auch noch andere Farben. Ich denke aber nicht, dass ich ihn zu sehr von seinen dunklen Farben holen werde.
 

Auf einmal stach mir etwas ins Auge. Es war so gar nicht Sasukes Stilrichtung, aber er würde es anprobieren müssen. Dafür würde ich schon noch sorgen. Sofort schnappte ich es mir und suchte weiter. Ein weiteres Teil folgte. Dann noch eines und nun fehlten nur noch die Schuhe. Glücklicherweise hatten die hier nicht nur Klamotten. Ich wusste so einigermaßen die Größe von Sasuke und von der Schuhgröße müsste es die gleiche sein, wie die von Naruto.

Woher ich nun wiederum Narutos Schuhgröße wusste? Er musste mal mit mir shoppen gehen. Und als er sich ein Paar Schuhe gekauft hatte, fragte ich ihn, was er für eine Schuhgröße hatte. Deswegen wusste ich es.

Wieder zurück bei den Jungs wurden diese gleich mit in die Kabinen gezogen. Sie hatten nicht einmal eine Chance zu widersprechen. Naja, zumindest hatten Temari, Hinata und Tenten keine Probleme mit Shikamaru, Naruto und Neji, aber Sasuke weigerte sich einfach partout die Sachen wenigstens mal anzuprobieren. „Bitte Sasuke.“ Ich setzte meinen allerliebsten Hundeblick auf, denn sogar den Blick von Inuk hätte Konkurrenz machen können. Aber Sasuke ließ das total kalt. Hmm...was könnte ich noch machen? „Ich werde dir auch beim umziehen helfen.“ DA! Da regte sich was. HA! Ich habs gewusst. Der konnte zu so etwas einfach nicht 'Nein' sagen. Aber zu meiner Verwunderung schüttelte er nur den Kopf. „Um mich rum zu bekommen, musst du schon höhere Geschütze ausfahren, Süße.“, flüsterte er mir zu, so dass die anderen nichts mitbekamen. Scheiße! //Denk nach, Sakura!//, sagte ich immer wieder zu mir selbst. Doch da fiel mir endlich was ein, bei dem er definitiv nicht verneinen konnte. Ich sah mich nach meinen Freunden um. Zum Glück waren diese damit beschäftigt, die Jungs zu stylen und hatten dafür keine Zeit übrig, sich um mich und Sasuke zu kümmern.

Ich stellte mich neben ihm und streckte mich, so dass ich ganz nah an seinem Ohr war. Meine linke Hand legte ich auf seine Brust und wanderte ganz langsam hinunter. „Entweder, du gehst jetzt endlich da rein und probierst die Dinger wenigstens einmal an, oder du kannst dich wieder mit Karin vergnügen. Es wird dir bestimmt eine Menge Spaß machen, dieses nervige Miststück zu ertragen, nicht wahr, Sasuke?“ Meine Hand kam an dem Bund seiner Jeans zum stehen und ich sah, wie er seine Entscheidung überdachte. Doch, so wie es aussah, musste er nicht viel nachdenken, denn er seufzte und nickte. Womit konnte man einen Sasuke Uchiha am besten erpressen, wenn man nicht seine kleine Schwester war? Natürlich mit Sex. Aber gerade, als Sasuke zur Kabine gehen wollte, blieb er neben mir stehen und flüsterte mir zu: „Ich hoffe, dass du dir für den Rest vom Wochenende nichts mehr vorgenommen hast.“ „Keine Sorge, du hast mich bis Sonntagabend für dich.“, flüsterte ich ebenso zurück und Sasuke verschwand dann gänzlich in der Kabine.

Was war nur in mich gefahren, dass ich schon so etwas ausnutzte?! Das ist definitiv der schlechte Einfluss von Sasuke. Aber eines musste man ihm lassen, er wusste, wie man eine Frau verwöhnte.
 

Als meine Freunde sahen, dass ich Sasuke doch noch dazu bekam, die Sachen anzuprobieren, sahen sie mich geschockt an. „Wie hast du das denn geschafft? Sasuke kann man zu nichts zwingen, wenn er nicht will.“, staunte Temari. „Genau. Teme macht so was doch nicht einfach so, echt jetzt.“, meinte auch Naruto. Ich zuckte nur mit den Schultern und antwortete der Sabakuno nur darauf: „Ich kenne Wege, die selbst einen Sasuke Uchiha nicht kalt lassen.“ Ich merkte schon, wie sehr es ihnen auf der Zunge lag, mich zu fragen, was die nun für ein Weg war, als der Uchiha aus der Kabine kam und mich finster anschaute. Ich aber konnte ihm nur entgegen lächeln. Er sah wirklich gut aus. Ich hatte ihm eine blau-karierte Bermudashorts, ein Muskelshirt in weiß und darüber eine graue Kapuzenjacke, bei der er die Ärmel hochgekrempelt hat, ausgesucht. Nie hätte ich gedacht, dass ihm das so verdammt gut stehen würde, aber ich wurde eben eines besseres belehrt. Meine Hände hatten diese Sachen einfach herausgenommen und ich hatte mir dabei nichts gedacht. Ich hatte alles nach Lust und Laune einfach ausgewählt. Das war das erste Mal, dass ich Sasuke in solch farbigen Sachen sah. Nicht einmal als wir klein waren hatte er sich so angezogen. Er wollte immer blau oder schwarz. Hauptsache dunkel.
 

Mein Blick wanderte von seinem Gesicht, welches zu einer finsteren Miene verzogen war, bis nach unten. Die blau-weißen Sneakers passten ebenfalls zu seinem Outfit. Das war das total Gegenteil, was er meistens immer anzog. Weg von der dunklen Jeans. Weg von den dunklen T-Shirts. Er hatte so zwar auch verdammt gut ausgesehen, aber ich finde, dass diese Lockerheit ihm noch besser stand. Ich mein, er musste es ja nicht immer anziehen. Zum feiern konnte er wieder zu seinem alten Look, aber während seiner Freizeit könnte er das doch tragen, oder?

„Fertig mit glotzen?“, fragte Sasuke mich dann genervt und ich hörte auf ihn zu mustern. „Seit wann ist dir das denn unangenehm?“, fragte ich zurück. Sasuke gab nur ein Schnauben von sich. Ich lief schnell zu ihm rüber und streckte meine Arme nach ihm aus, direkt an seinem Kopf vorbei, und zog ihm die Kapuze ein kleines bisschen über.

„Wow, Teme. Ich wusste gar nicht, dass du auch was anderes anziehen kannst als schwarz.“, hörten wir Naruto sagen. Die ganze Zeit hatte ich alles um mich herum ausgeblendet, so dass ich erst jetzt wieder an meine Freunde dachte. Mit einem Nicken stimmte ich Narutos Aussage zu. Die anderen taten es mir ebenfalls gleich. „Stimmt. So etwas solltest du öfters anziehen. Steht dir sehr gut.“, sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht. „Uchiha in dem Outfit ist wirklich ungewohnt.“, hörte ich auch noch Tenten sagen. Neji, der neben ihr stand, sagte nur: „Das mag ungewohnt sein, aber das Sakura ihn dazu überhaupt gebracht hat ist ein Wunder.“ Sasuke verdrehte sie Augen. „Aber einen Nachteil hat es ja.“, sagte ich dann. „Jetzt werden ihm noch mehr Mädchen hinterher rennen.“, grinste Temari. „Das wird wieder nervig...“, murmelte auch noch Shikamaru.

Hinata betrachtete Sasuke ganz genau. Es war so, als würde ihr etwas an seinem Outfit nicht gefallen. Plötzlich drehte sie sich einfach um und lies erst einmal einige Minuten auf sich warten. Nach einiger Zeit kam sie dann grinsend wieder zu uns und warf mir etwas zu. Es waren zwei Lederarmbänder. Eines war schwarz und das andere war braun, wobei zwei Bänder in orange und hellblau, mit eingefädelt war. „Bind ihm das um das rechte Handgelenk.“ Obwohl ihre Stimme so freundlich klang, hörte sich ihr Gesagtes wie ein Befehl an. Dennoch tat ich, was mir gesagt wurde und lief zu Sasuke rüber. Ohne zu murren ließ er sich die Armbänder ums Handgelenk umbinden. „Perfekt.“, flüsterte Hinata. Auch ich war ganz ihrer Meinung. Eine Weile musterte ich ihn bis er dann genervt fragte: „Kann ich mich jetzt endlich wieder umziehen? Ich würde jetzt gerne langsam wieder nach Hause.“

Die Jungs konnten sich wieder umziehen und zu unser aller Verwunderung kauften sie die Sachen, die wir ihnen gegeben hatten. Sogar Sasuke.
 

Vor der Mall verabschiedeten sich unsere Freunde einer nach dem anderen, bis ich vor meinem Auto stand und mich eigentlich von Sasuke verabschieden wollte. Doch dann schlang jemand seine Arme um mich und ich konnte Sasukes Duft förmlich aufsaugen. „Ich muss noch mit Inuk Gassi gehen. Soll ich dich später abholen?“, hauchte er mir ins Ohr. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Wieso reagierte ich nur so auf seine Nähe, seine Stimme, auf seine ganze Person? Ich drehte mich in seinen Armen um und er schob mich weiter nach hinten, bis ich an meinem Auto anlehnte. Schnell hatte ich mich wieder gefangen, schlang nun meine Arme um ihn und kam seinem Gesicht so nah, dass sich unsere Lippen beinahe berührten. Dann sagte ich: „Gerne. Mach aber schnell. Ich warte nicht gerne.“ „Keine Sorge, es wird nicht lange dauern.“, hauchte er mir entgegen und legte dann sachte seine Lippen auf meine. Doch schnell löste ich mich von ihm. Sasuke murrte nur, während ich mich aus seiner Umarmung löste und dabei war, gerade in mein Auto zu steigen. „Man sieht sich.“, grinste ich ihn an. Der Uchiha ging zur Seite damit ich ausparken konnte. Kurz bevor ich an ihm vorbeifuhr, sah ich sein Grinsen. Es war nicht das Playboy-Grinsen. Es war eher ein Grinsen, das besagte, das heute noch etwas auf mich zukommen würde. Mal sehen, was heute noch auf mich zukommen würde.
 

Zuhause angekommen begrüßte ich meinen Dad und sagte ihm Bescheid, dass ich heute Abend noch weggehe und wahrscheinlich erst morgen Abend nachhause kommen würde. Dad hatte mich mit einem schiefen Blick angesehen und fragte mich, wo ich denn sein werde. Ich wollte ihn nicht anlügen, weswegen ich ihm sagte, dass ich zu Sasuke ging. „Aha.“, hatte mein Dad nur von sich gegeben. Irgendwas stimmte nicht. Er reagierte immer so komisch, wenn ich von Sasuke nachhause kam oder ich vor hatte, zu ihm zu gehen. Aber ich dachte mir nichts dabei. Dad war schon immer komisch also brauchte man ihn nicht richtig zu verstehen. So war er eben. Und so hatte ich ihn am liebsten.
 

Gegen Sonnenuntergang klingelte es dann an der Tür. Ich verabschiedete mich von meinem Vater und lief mit Sasuke zurück zu seinem Auto. Zusammen fuhren wir dann zu ihm. Mal sehen, was auf mich warten würde.

Inuks Family

„Also, womit willst du mich den überraschen“, fragte mich Sakura neugierig, während ich zu mir nachhause fuhr.

„Wenn ich es dir verrate, ist es ja keine Überraschung mehr“, antwortete ich ihr und sah sie kurz an. Mein Blick wanderte aber einen kurzen Moment später wieder nach vorne, schließlich war ich ja am Autofahren.

„Ach komm schon Sasuke. Gib mir wenigstens einen kleinen Hinweis“, bettelte sie und setzte ihren Hundeblick auf. Es war der gleiche wie vor wenigen Stunden in der Mall, als sie mich anflehte die Kleider anzuziehen. Schon wenn ich nur daran dachte was sie mir als Gegenleistung angeboten hatte, konnte ich mir ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.

„Naja, als erstes werden wir das beenden was wir im Kino angefangen haben“, begann ich lächelnd aufzuzählen. Obschon, lächelnd war etwas untertrieben, ich setzte ein vielsagendes Grinsen auf. „Und dann hatte ich eigentlich für morgen etwas geplant, aber ich hab vorhin einen Anruf bekommen und daher haben sich meine Pläne etwas geändert.“

„Was hattest du denn vor?“, wollte sie wissen und sah mich neugierig an.

„Ich wollte eigentlich mit dir an den Hafen. Ein Freund von mir hat dort in den nächsten Wochen seine Jacht gelagert und er hat gefragt ob ich zu ihm kommen möchte. Aber das was ich morgen mit dir vorhabe, hat Vorrang. Inuk kommt übrigens auch mit.“

Ich konnte sehen, wir Sakuras Augen anfingen zu leuchten als sie das mit der Jacht hörte. Ich wusste dass sie das Meer schon immer geliebt hat. Aber mein Freund konnte getrost warten. Das was ich jetzt vorhatte würde Sakura garantiert genauso gut gefallen.

Ich bog bei der nächsten Kreuzung ab und nach wenigen Minuten fuhr ich auch schon die Einfahrt zum Haus hoch. Es wurde bereits langsam dunkel und daher begannen die Laternen am Wegrand zu leuchten.

Ich parkte den Wagen in der Einstellhalle und stieg aus. Gut erzogen wie ich war, öffnete ich Sakura die Tür und half ihr beim Aussteigen. Sie hätte das auch selbst gekonnt, aber aus einem mir unbekannten Grund, wollte ich sie ständig berühren und ergriff dafür jede Chance die sich mir bot.

Wir gingen zusammen nach draußen und ich schloss die Garage ab. Es würde zwar niemandem einfallen hier einen Wagen zu stehlen, da hier alles Alarm geschützt war, aber sicher war sicher.

Zusammen betraten wir das Haus, wo ich auch schon stürmisch von Inuk begrüßt wurde. Der Hund fraß mich manchmal fast auf wenn ich zurück kam. Selbst wenn ich nur fünf Minuten das Haus verließ und ihn nicht mit nahm, stürmte er wie wild um mich herum.

Nachdem er mich und Sakura begrüßt hatte und es mir endlich gelang ihn zu beruhigen, gingen wir in mein Zimmer.

Kaum hatte ich dir Tür hinter mir geschlossen, legte ich meine Arme von hinten um Sakuras Bauch und zog sie an mich. Ich legte meine Lippen sanft auf ihren Hals und küsste sie liebevoll. Ich konnte ihren süßen Duft genau riechen. Er berauschte mich wie eine ganz spezielle Droge.

„Du kannst es ja kaum erwarten“, stellte Sakura fest und lachte leise.

„Bei dir kann ich mich halt nicht zurück halten. Ich will dich.“ Diese Worte flüsterte ich nur leise und liess dabei meine Hände unter ihr Oberteil gleiten, so dass ich ihren Bauch streicheln konnte.
 

Sakura legte etwas erschöpft ihren Kopf auf meine Schulter und kreiste mit ihrem Finger über meinen Bauch. Ihre Berührungen waren sanft und liebevoll. Ich lehnte meinen Kopf an ihren und zog den süßen Geruch ihrer Haare in meine Nase.

Ich umarmte Sakura und drückte sie dabei sanft an mich, so dass ich ihr nicht Schmerzen bereitete.

Mit geschlossenen Augen lag ich also da, Sakura in meinen Armen und genoss einfach nur ihre Nähe.

Wir hatten gerade miteinander geschlafen und ich fühlte mich einfach nur glücklich. Dieses Mal waren wir erstaunlich sanft miteinander umgegangen. Wir hatten uns geküsst und einander mit sanften Berührungen verwöhnt. Nicht so wie die letzten Male. Aber ich musste doch zu geben, dass mir das durchaus gefiel. Mit Karin oder einer anderen hätte ich so etwas nie gemacht. Mit Sakura allerdings war das etwas Wundervolles.

Ich konnte ihre Gefühle in ihren Augen ablesen. Genau so wie früher als wir noch klein waren. Da brauchten wir nicht miteinander zu reden um zu wissen was der andere fühlte oder dachte. Genau so war es im Augenblick auch. Ich konnte Sakura ansehen dass sie glücklich war. Nicht nur ihr sanftes Lächeln zeigte mir das, auch dieses unbeschreibliche Leuchten in ihren Augen war ein kleines Zeichen ihrer Gefühle.

Ich sah zwar ihre Gefühle zu mir, aber so richtig verstehen konnte ich sie nicht. Warum gab sie sich mir immer wieder hin? Warum lächelte sie mich ständig so liebevoll an? Warum war sie überhaupt bei mir?

Ich behandelte sie in der Gegenwart von anderen wie Dreck, hatte sie ignoriert, nicht mit ihr gesprochen. Ich hatte ihr die Schuld an meinem Verhalten als Playboy gegeben. Ich hatte sie sogar angeschrienen. Und dennoch lag sie jetzt bei mir.

Warum war ich überhaupt so süchtig nach ihr? Ich wollte sie ständig berühren, sie in meiner Nähe haben und liebkosen. Aber warum?

Sie war es doch gewesen die mich im Stich gelassen hatte als ich sie am meisten brauchte. Andererseits hatte sie ihrer Mutter ja nicht widersprechen können. Sie musste mitgehen. Sakura war jetzt ja wieder da und wollte bei mir sein, sonst würde sie wohl kaum nackt neben mir liegen und meinen Bauch liebkosen.

//Ach verdammt! Warum müssen Gefühle nur so verwirrend sein?!//, schrie ich in meinen Gedanken.

Sakura liebte mich, aber konnte ich ihre Gefühle überhaupt noch erwidern. Ich möchte es, aber konnte ich das? Konnte ich mit meinem geschundenen Herzen überhaupt noch lieben?

Die einzigen zwei Personen die ich noch immer liebte, waren Itachi und Mika. Aber das war eine andere Art von Liebe als die zu Sakura. Sie waren meine Geschwister, Sakura hingegen war meine einst beste Freundin und das vermutlich schönste Mädchen das ich je gesehen hatte.
 

Ein Seufzen entglitt mir während ich Sakura sanft durch die Haare strich. Diese hob darauf ihren Kopf und sah mich mit nachdenklichem Blick an.

„Was ist denn los?“, fragte sie mich mit sanfter Stimme und drehte sich so, dass sie mich besser sehen konnte.

„Was sollte mit mir schon sein?“, stellte ich eine Gegenfrage und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. Ich machte das immer wenn ich verwirrt oder skeptisch war. Keine Ahnung wann ich mir diese kleine Macke angeeignet hatte.

„Du benimmst dich etwas merkwürdigen.“

„Ich bin nur etwas verwirrt, mehr nicht“, erklärte ich ihr und lächelte sie dabei an.

Sakura gab sich mit dieser Antwort zufrieden und legte ihren Kopf wieder auf meine Brust. „Wenn du reden möchtest, dann hör ich dir gerne zu.“

Es war süß wie sie sich um mich sorgte, aber ich brauchte zuerst einmal etwas Zeit um selbst darüber nach zu denken. Ich wollte sie damit nicht auch noch belasten. Zuerst wollte ich meine innere Unruhe selbst klären.

Nach einigen Minuten konnte ich hören, wie sich Sakuras Atem verlangsamte und immer gleichmäßiger wurde. Sie war eingeschlafen. Verständlich wenn man bedenkt dass wir schon Mitternacht hatten und wir geschlagene zwei Stunden miteinander “gekuschelt“ hatten.

Ich schloss ebenfalls meine Augen und fiel anschließend in einen traumlosen Schlaf.
 

„Verrätst du mir jetzt endlich wo wir hin gehen?“, fragte Sakura mich nun schon zum etwa zehnten Mal.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich es dir nicht sagen werde bis wir da sind. Und jetzt hör auf zu quengeln.“ Ich sah stur nach vorne und konzentrierte mich auf die Straße um ihren Hundeblick nicht sehen zu müssen den sie garantiert wieder aufgesetzt hatte.

Wir fuhren nun seit etwa einer Stunde und Sakura wurde langsam ungeduldig. Wir waren nun endlich außerhalb von Tokyo und fuhren gerade über eine kleine Landstraße. Nicht mehr lange und wir währen am Ziel meiner kleinen Überraschung.

Inuk saß hinten im Auto und streckte den Kopf zum Fenster raus. Er genoss es immer wenn er das machen konnte. Er liebte das.

„Ach komm schon. Bitte“, flehte sie ein weiteres Mal und bettelte mich förmlich an.

„Nein“, beharrte ich auf meiner Antwort. Ich würde ihr auf keinen Fall verraten wo ich mit ihr hinfuhr.

Sakura sah mich beleidigt an und schmollte vor sich hin. Das beeindruckte mich allerdings wenig.

„Es dauert höchstens noch fünf Minuten, also sei nicht so ungeduldig“, bemerkte ich kühl und bog bei der nächsten Kreuzung nach rechts ab. Nun konnte ich von weitem mein Ziel sehen.

„Willst du mit mir auf einen Bauernhof?“, fragte Sakura etwas verwirrt und sah mich mit merkwürdigem Blick an.

„Ja, Kühe melken und Schafe rasieren“, neckte ich sie und lächelte sie an.

„Au super“, lachte sie sarkastisch zurück.

„Naja, das war jetzt gelogen, aber auf den Hof gehen wir. Nur eben nicht um Schafe zu rasieren.“

Nun wurde Sakura sichtlich neugieriger. Doch erstaunlicherweise blieb sie still und fragte nicht nach was wir den machen würden.
 

„Wenn das mal nicht mein kleiner Inuk ist“, begrüßte eine ältere Dame meinen schwanzwedelnden Hund und kraulte ihm den Nacken. Inuk bellte erfreut als er die Besitzerin des kleinen Hofes sah und trottete um sie herum.

„Woher kennt sie ihn“, fragte mich Sakura leise und sah mich fragen an.

„Sie ist Inuks alte Besitzerin. Ihr gehört Inuks Mutter“, erklärte ich der Rosahaarigen, während wir auf Yoko zugingen.

„Hallo Sasuke. Schön dich wieder zu sehen.“ Die alte Dame umarmte mich freundlich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dabei musste sie sich auf die Zehen stellen, da ich etwas mehr als einen Kopf größer war als sie. Ich kam ihr allerdings ein wenig entgegen und beugte mich nach unten.

„Hallo Yoko. Na, wie geht es dir?“, fragte ich sie.

„So wie immer. Ich bin gesund und glücklich“, lachte sie mich an und wand sich dann an Sakura. „Du musst Sakura sein. Sasuke hat mir schon von dir erzählt und gesagt dass du auch kommen würdest. Ich bin Yoko.“ Sie reichte ihr die Hand und Sakura erwiderte den Händedruck.

„Es freut mich sehr sie kennen zu lernen.“ Sakura war die Höflichkeit in Person.

„Du kannst mich ruhig duzen. Ich bin mir das nicht gewohnt so höflich zu reden. Wir sind hier auf dem Land, da darf man einander noch Du sagen“, stellte Yoko fest und lächelte freundlich.

Sakura musste bei dieser Aussage ebenfalls lachen.

„Verrätst du mir jetzt, warum wir da sind?“, wollte Sakura von mir wissen und sah mich erneut fragend an.

„Du hast ihr nicht gesagt warum du kommst?“, fragte nun auch Yoko und sah mich etwas vorwurfsvoll an.

„Ich wollte sie überraschen“, versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen und hob abwehrend die Hände.

Yoko musste darauf wieder lachen und sagte dann zu Sakura: „Meine kleine Kira hat wieder neuen Nachwuchs bekommen. Die Welpen sind gerade zwei Wochen alt. Und da Inuk jetzt neue Geschwister hat, habe ich Sasuke gefragt ob er diese sehen möchte. Er kommt jedes Jahr wenn es neue Welpen gibt.“

Bei diesen Worten begannen Sakuras Augen zu leuchten. Sie liebte kleine Tiere und vor allem junge Hunde. Genau aus diesem Grund hatte ich ihr nicht gesagt wo wir hin fuhren.

Sakura zog mich etwas nach unten und drückte mir ihre Lippen auf die Wange. „Du bist echt ein Riesenschatz."

„Ich weiß“, stellte ich neckisch fest und ging schon in Richtung Stall wo die kleinen Hunde immer waren. „Komm mit, die kleinen sind bestimmt gerade aufgewacht. So wie Inuk hier rum bellt.“

Sakura folgte mir und wir betraten den Stall.

Inuk raste an uns vorbei, direkt auf eine große Pferdebox zu. Er bellte erfreut und sein Bellen wurde sogleich erwidert.

Es war Kira, seine Mutter.

Yoko öffnete uns die Box und eher ich reagieren konnte, sprang Kira auch schon auf mich zu.

„Hallo mein Mädchen“, begrüßte ich die Huskydame und zerzauste ihr das Fell. Nach einer kurzen Begrüßung sprang sie auf ihren Sohn zu und begrüßte diesen in dem sie ihm das Gesicht ableckte. Die beiden hatten eine erstaunlich gute Beziehung zueinander und waren wirklich wie Mutter und Sohn.

Wir ließen die beiden erst einmal zusammen toben und begaben uns in die Box. Das Bellen der kleinen war unüberhörbar.

„Ach wie süß. Die sind ja total niedlich“, bemerkte Sakura erfreut als uns sieben kleine Huskys entgegen kamen.

Sie ging in die Hocke und wurde sogleich von den kleinen Hunden begrüßt.

Alle waren schwarzweiß, ganz wie der Vater. Nero war ein stattlicher Husky, sehr kräftig gebaut und besaß eine unglaubliche Ausdauer wenn es ums Schlitten ziehen ging. Einen Husky wie ihn fand man nicht an jeder Straßenecke. Die kleinen waren ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Keiner der Welpen hatte die Färbung ihrer Mutter. Kira war braun-weiß, genau wie Inuk, zierlich gebaut und hatte eine braune Nase.

„Ja diese kleinen Racker sind wirklich süß“, stellte Yoko fest und musste bei dem Anblick von Sakura lächeln.

Die kleinen Welpen sprangen an ihr hoch, beschnupperten sie und leckten ihr die Hände ab.

„Sie mögen dich“, bemerkte ich und stellte mich neben Sakura.

Kaum hatte ich mich geduckt, sprang auch schon der erste der Welpen an mir hoch. Es war ein kleiner Rüde mit geknickten Ohren, weißen Flecken über den Augen und einem weißen Strich über die Stirn. Er war hellgrau und nur an einigen Stellen war sein Fell so dunkel wie das seines Vaters. Der kleine war wirklich süß.

„Dich mögen sie aber auch“, lachte Sakura und hielt sich nur mit Mühe und Not einen der Welpen vom Hals. „War Inuk auch so stürmisch als du ihn hier geholt hast?“

„Ich hab ihn hier nicht abgeholt. Das war Itachi. Er hat ihn mir vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt. Aber als er mich zum ersten Mal gesehen hat, war er erstaunlich ruhig. Er kam auf mich zu, hat sich vor mich hin gesetzt und mich mit schief gelegtem Kopf angeschaut. Dann hat er sich hingelegt und gewartet dass ich etwas mache. Erst als ich ihn gestreichelt habe, hat er begonnen mit dem Schwanz zu wedeln und hat mir dann die Hand abgeleckt“, erzählte ich Sakura und kraulte unterdessen dem kleine Hund den Bauch.

„Ich kann mir das sehr gut vorstellen.“ Sakura lächelte mich an.

Plötzlich hörte ich ein Bellen hinter mir und konnte gerade noch das Gleichgewicht halten, als mich Inuk von hinten schubste. Er war wieder einmal total neidisch auf seine kleinen Geschwister.

Ihm folgte Kira und auch Nero trottete in die Box.

Die drei Hunde begannen damit, mit den kleinen Welpen zu spielen. Selbst Inuk war total verspielt und tobte mit seinen kleinen Geschwistern. Es erstaunte mich doch immer wieder, wie sehr Kira und Nero meinem Hund vertrauten, denn es war nicht selbstverständlich dass ein Hund auf seine jüngeren Geschwister so gut reagierte. Aber Inuk hatte nie ein Problem damit, dass er nun nicht mehr im Mittelpunkt stand und seine Mutter sich nun um die Welpen kümmerte. Auch das Nero immer so nett zu seinem Inuk war, war nicht selbstverständlich. Ich hatte schon mehr als einmal gehört, dass Rüden sich nicht gut mit dem Nachwuchs verstanden.
 

Wir blieben noch etwa eine halbe Stunde bei den Welpen, spielten mit ihnen und lachten zwischendurch über ihre Tollpatschigkeit wenn sie über ihre eigenen Pfoten stolperten. Oder besser gesagt, Sakura spielte mit den Welpen. Ich blieb außerhalb der Box und beobachtete sie dabei.

Nach einiger Zeit wurden die kleinen aber doch müde und legten sich erschöpft schlafen.

Yoko lud uns anschließend noch zu einer Tasse Kaffee und Kuchen ein, was wir dankend annahmen.

„Es ist schon erstaunlich. Die kleinen sind noch keinen Monat alt und schon alle verkauft“, bemerkte Yoko während sie uns Kaffee einschenkte und das Besteck auf den Tisch stellte. Wir saßen auf der Terrasse und sahen Inuk und Nero zu wie sie zusammen herumtollten.

„Was, die kleinen sind schon alle verkauft?“, fragte Sakura ungläubig. Das war schon recht bemerkenswert. Sonst dauerte es mehrere Monate bis alle Welpen ein Zuhause hatten.

„So hab ich auch reagiert als mein Mann das sagte. Aber ja, sie sind alle schon vergeben. Nur müssen sie noch ein Weilchen hier bleiben. Das wäre sonst ein zu großer Schock wenn wir sie jetzt schon von ihrer Mutter trennen würden.“ Yoko setzte sich zu uns an den Tisch und trank einen Schluck ihres heissen Getränkes.

„Ich bring es manchmal kaum übers Herz die Kleinen weg zu geben. Aber ich kann sie ja schlecht alle behalten. Die würden mir sonst die Haare vom Kopf fressen“, lachte sie und schnitt beobachtete die Hunde beim Spielen.
 

Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang über die Hunde, das Wetter und allerlei andere Dinge. Doch schließlich setzte ich dem ganzen ein Ende. Es war schon vier Uhr und wir hatten noch einen langen nachhause Weg. Wir verabschiedeten uns und nach einigem hin und her, brachte ich sogar Inuk wider in den Wagen.

„Die Welpen sind wirklich total niedlich. Wenn die nicht schon alle vergeben wären, hätte ich vermutlich gleich einen mitgenommen. Der kleine mit dem weißen Gesicht und der grauen Färbung auf der Stirn war so süß“, schwärmte Sakura während ich den selben Weg zurück fuhr den wir gekommen waren.

„Dann hat es die also gefallen?“, fragte ich sie, wobei das etwa unnötig gewesen war. So wie sie strahlte konnte es ihr nur gefallen haben.

„Und wie es mir gefallen hat. Ich wäre am liebsten bei den Welpen geblieben“, erklärte mir Sakura lächelnd und fuhr weiter mit schwärmen.

So ging es den ganzen Weg lang, bis ich die Einfahrt zu meinem Haus hoch fuhr.

„Kommst du mit? Ich muss noch mit Inuk raus. Der hatte heute noch zu wenig Bewegung“, wollte ich von ihr wissen und hoffte inständig dass sie ja sagen würde. Genau das tat sie dann auch.

Wir machten uns also auf den Weg in den Park. Inuk lief voraus und schnüffelte neugierig an allem was auf seinem Weg lag.

Den restlichen Abend verbrachten wir zusammen und schließlich brachte ich Sakura dann nachhause.

Sie verabschiedete sich mit einem liebevollen Kuss von mir und bedankte sich noch einmal für den schönen Tag.

„Das hab ich doch gern gemacht“, stellte ich fest und küsste sie erneut. Dass ihr Dad uns hinter dem Fenster zusah, störte mich nicht im Geringsten, er sollte ruhig wissen was da zwischen mir und Sakura war.

„Wir sehen uns morgen in der Schule“, verabschiedete ich mich von Sakura und gab ihr einen letzten Kuss, eher ich in den Wagen stieg und davon fuhr.

Sakura winkte mir noch kurz hinterher und ich sah sie anschließend durch den Rückspiegel ins Haus gehen. Nur zu gerne hätte ich jetzt gehört was ihr Vater zu ihr sagen würde. Er würde sie bestimmt vor mir warnen oder so was in der Art. Er kannte meinen Ruf schließlich mehr als gut. Wer hier in der Gegend kannte den schon nicht.

Mir war das allerdings egal. Die Leute sollten von mir doch denken was sie wollten.

Zuhause angekommen parkte ich meinen Wagen in der Einstellhalle, ging ins Haus, wurde dort von Amaya und ausnahmsweise auch mal von meinem Vater begrüßt und ging dann in mein Zimmer. Es war doch erstaunlich dass er wieder einmal zuhause war. Und dass auch noch ohne Begleitung. Was war denn in ihn gefahren?

Ich machte mir darüber allerdings nicht groß Gedanken. Ich hatte noch Hausaufgaben die zu erledigen waren und musste nachher noch meiner kleinen Schwester anrufen. Sie hatte mir vorhin eine Nachricht aufs Handy geschickt und gefragt ob ich noch kurz Zeit hätte um mit ihr zu plaudern.

Like good and evil

Mika POV
 

Gerade saßen Itachi und ich, mal wieder, vor dem Fernseher und sahen uns einen Film an. Stirb langsam 4.0. Es war nicht wirklich so mein Geschmack, aber etwas Besseres kam halt nicht. Irgendwann klingelte mein Handy und als ich auf dem Display den Namen von Sasuke sah, deutete ich meinem Bruder wer dran war und dass ich mich erst einmal in mein Zimmer verziehen werde. Sasuke sollte ja noch nicht wissen, dass ich bereits wieder da war. Ich wollte eigentlich zwar schon längst an seiner Schule aufgetaucht sein, aber durch ein paar Komplikationen in meinem alten Internat, hat sich das eben verschoben. Doch nun war alles geklärt.
 

In meinem Zimmer hob ich ab. „Das hat aber mächtig lange gedauert, bis du dich mal meldest.“, begrüßte ich ihn auch gleich. „Wow. Was für eine Begrüßung. Danke, mir geht’s gut, Kleines und dir?“ „Seit wann so sarkastisch, Bruder?“, fragte ich ihn und ich wusste, dass er mein Grinsen förmlich sehen konnte. „Ich war schon immer sarkastisch. Nur in letzter Zeit nicht mehr so oft.“ Wo er recht hatte. „Wie war dein Tag?“, fragte er mich. „Ganz gut. War ziemlich ruhig und entspannend. Deiner?“ „Kira hat wieder Welpen bekommen und da sind wir zum Hof gefahren. Außerdem ist Vater wieder da.“ Er seufzte. Es war ihm wohl nicht ganz geheuer, dass Vater auch mal wieder zuhause war.

„Und was hat er dieses Mal für eine Tusse mitgeschleppt?“ Ich dachte jetzt, dass mein Bruder mir haargenau erklären würde, was das für eine war und da Sasuke eine ziemlich gute Menschenkenntnis hatte, konnte er auch oft sagen, was für ein Mensch diese Person war. Doch ich sollte überrascht werden. „Ob du es glaubst oder nicht: Er ist dieses Mal ohne Begleitung gekommen.“ Ich stockte. „Sasuke, wenn du mich verarschen willst, dann hau ich dir eine runter.“, meinte ich.

„Im ernst. Er ist da. OHNE 'Begleitung'.“, sagte Sasuke und er klang auch nicht, als ob er mich wirklich verarschen wollte. „Also ich muss mir den heutigen Tag auf jeden Fall im Kalender markieren.“, murmelte ich eher zu mir selbst, als zu meinem Bruder.

„Die Frage sich nur, ob das eine einmalige Sache ist, eine Art Phase, oder ob er eine Pause von diesen nervenden Weibern braucht.“ Sasukes Stimme hatte vorhin so fröhlich geklungen doch jetzt hatte es sich verändert. Es lag ein skeptischer Unterton in seiner Stimme.

„Aber sag mal, wie wars auf dem Hof? Wie geht es Yoko. Und Kira und Nero? Und was ist mit den Welpen?“ Ich liebte Welpen. Und ich mochte auch Yoko. Einmal war ich dabei, als wir zum Hof gefahren waren und ich musste feststellen, dass Inuk sich wirklich gut mit seinen Geschwistern verstand. Es gab da keine Eifersüchteleien, wobei man erwähnen sollte, dass Inuk wirklich sehr viel Aufmerksamkeit brauchte. Er machte irgendwie immer auf sich aufmerksam, aber er weiß auch, wann jemand mal seine Ruhe brauchte. Schlauer Hund. Sasuke hat ihn wirklich gut erzogen.

„Ihnen geht’s gut. Es war erstaunlich. Yoko hat uns gesagt, dass die Welpen alle verkauft sind und das nicht einmal einem Monat nach ihrer Geburt.“ „Wow. Die Kleinen müssen ja richtig süß sein.“, schwärmte ich in mein Handy, doch dann fiel mir etwas auf. Er hatte „Uns“ gesagt. Also war er nicht alleine auf den Hof gegangen. „Du hattest 'uns' gesagt. Wen hast du denn noch mitgenommen?“, hakte ich nach.

Anfangs sagte er nichts und ich dachte auch, dass er mir nicht mehr darauf antworten würde. Doch dann: „Ich war mit Sakura dort.“ Ich hörte ein seufzen. Aha, er war also mit Sakura unterwegs gewesen. Und ich dachte, dass die beiden sich wie die Pest hassten. Doch ich sollte jetzt mal lieber eine auf überrascht tun.

„Sakura-chan ist wieder da?“ Ach ja, dieses ganze unschuldig spielen im Internat hat sich wirklich gelohnt. Jetzt konnte ich auch die unwissende spielen. Toll!

„Ja, ist sie.“, antwortete er. „Wie lange schon?“ Meine Stimme verriet nichts davon, dass ich das schon längst wusste. „Seit einigen Wochen.“, war seine Antwort. Ich hörte, wie mein Bruder versuchte, so gleichgültig wie möglich zu klingen. Da lief doch was. Was verheimlicht mir da nur meine gute Hälfte.

Doch das würde ich noch früh genug erfahren.
 

Sakura POV
 

Als ich ins Haus kam, traf ich auch sogleich auf meinen Vater. „Hallo, Dad.“, begrüßte ich ihn fröhlich und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. „Wie wars bei Sasuke?“, fragte mein Dad mich und ich konnte einen komischen Unterton in seiner Stimme hören. So, als würde er etwas ahnen. Doch ich tat so, als hätte ich nichts bemerkt und beantwortete brav seine Frage. „Er hat mich aufs Land zu einem Hof mitgenommen.“, fing ich an zu erzählen und merkte schon, dass ich gleich ins Schwärmen geraten würde. „Und Sasuke hat ja einen Hund. Einen Husky. Sein Name ist Inuk und wir sind auf den Hof gefahren, von wo Inuk herkommt. Und Kira, Inuks Mutter, hat wieder Welpen zur Welt gebracht. Und die waren so unglaublich süß!!! Oh Gott, und Dad, da war so ein Welpe, der war so unglaublich niedlich und ich hätte wirklich gerne einen von ihnen mitgenommen aber sie alle sind schon verkauft. Das war total schade, ich glaub ich hätte sonst einen von ihnen mitgenommen.“ Ich kam kaum aus dem Schwärmen raus. Nur zu gerne hätte ich einen von diesen Welpen mit nachhause genommen. Am meisten hat es mir ja dieser kleine Welpe mit dem weißen Gesicht und der grauen Färbung auf der Stirn angetan. Ich hoffe, dass ich noch irgendwann eine Gelegenheit bekommen werde, einen Hund zu bekommen. Am besten auch einen Husky. Die hatte ich nämlich schon immer am liebsten.
 

„Die Husky-Welpen haben es dir ja wirklich angetan.“, stellte mein Vater fest und lächelte mich sanftmütig an. „Oh Gott, Dad. Die hätten es dir auch total angetan, wenn du sie gesehen hättest. Und ich hätte nie gedacht, dass Sasuke so nett zu Welpen sein kann.“ Der letzte Satz war mir einfach so raus gerutscht, als ich an das Bild von Sasuke und den Welpen dachte, als die Kleinen ihn begrüßt haben. Für den letzten Satz erntete ich aber dennoch einen komischen Blick meines Vaters, den ich nicht deuten konnte. Irgendwie lag darin Skepsis und Misstrauen, aber auch etwas Wissendes. Um schnell vom Thema abzulenken fragte ich: „Hast du schon gegessen, Dad?“ Mein Vater ging auf den Themawechsel ein. Er schüttelte den Kopf. „Ich koch uns was. Besondere Wünsche, Dad?“, fragte ich und machte mich schon auf den Weg zur Küche. Mein Vater folgte mir und antwortete mir: „Ich überlasse es dir, meine Kleine. Soll ich dir helfen?“ Ich bejahte und wir machten uns daran zu kochen.
 

Tsubasa POV
 

Dieses Bild, was sich mir anbot, als Sakura wieder nachhause kam, war mir nicht ganz geheuer. Ich mochte Sasuke, das war keine Frage, und es würde mir auch nichts ausmachen, dass er meine Tochter küsste, wäre da nur nicht sein Ruf.

Die beiden küssten sich mit voller Hingabe, so wie ich es eben vom Fenster aus sehen konnte, aber dennoch hatte ich bedenken. Wenn er dies meiner Sakura nur vorspielen und ihr im Nachhinein weh tun sollte, dann würde er es mit mir zu tun bekommen. Aber nicht nur mit mir, sondern auch mit Ryun. Ich hatte ihm von Sasuke erzählt und auch meinen Verdacht über Sakuras nächtliche Abwesenheit in letzter Zeit. Und er hatte das gleiche gesagt wie ich. Wie sage ich immer so schön? Brichst du meiner Tochter das Herz, breche ich dir die Knochen.

Ich mag vielleicht ein sehr netter Mensch sein, aber wenn es um meine Kleine geht, kenne ich keine Gnade. Sie war mein ein und alles und Sakura verdiente einfach nur das Beste.
 

Meine Tochter kam ins Haus rein und ich fragte sie über ihren Tag. Sie fing an von Welpen und Hunden zu schwärmen. Ich wusste, wie sehr sie Hunde liebte. Da fiel mir auch plötzlich etwas ein. Sakura hatte ja bald Geburtstag. Bald würde es der 28. April* werden. Ich hatte schon etwas dafür geplant. Und ich hoffte, dass ihr die Überraschung gefallen wird. Doch da fiel mir noch etwas ein und in meinem Kopf ratterte es schon. Die nächste Idee entflammte und auch bei dieser Überraschung hoffte ich, dass diese meiner Tochter gefallen wird.
 

Sasuke POV
 

Am Montag kam ich nur schwerfällig aus dem Bett, als mein Wecker mich darauf aufmerksam machte, dass es an der Zeit war, aufzustehen. Ich schlug eine Weile auf meinem Nachttisch rum, bis ich endlich meinen Wecker erwischte und ihn so zum Schweigen brachte. Ich blieb erst einmal liegen und war kurz davor wieder einzuschlafen. Doch schon wieder wurde ich daran gehindert. Ich hörte ein lautes Bellen und fühlte dann etwas schweres, das neben mir auf mein Bett hüpfte. Das nächste was ich spürte war etwas Nasses. Ich öffnete müde meine Augen und sah Inuk neben mir, der mich freudig weckte. Er leckte mir übers Gesicht und stupste gegen meine Kopf und meinen Bauch. Seine Pfote hatte er auf meine Brust abgelegt. Da er sich damit ein wenig aufrichtete, spürte ich sein Gewicht auf mir. Wieder ertönte ein Bellen. „Ja ja, ist gut, mein Junge. Ich steh ja schon auf.“ Ich richtete mich auf und Inuk sprang wieder auf den Boden. „Geh schon mal runter.“, sagte ich ihm und er tat es auch. Währenddessen machte ich mich im Bad fertig. Danach zog ich mir meine Schuluniform an, nahm meine Schultasche und lief damit runter zum Frühstückstisch.

Dort erlebte ich ein weiteres Mal ein Wunder.
 

Mein Vater saß dort am Tisch. Die Zeitung in der Hand und einen Kaffee schlürfend.

„Morgen.“, murrte ich und strich Inuk über den Kopf, als er auf mich zukam und sich an mein Bein schmiegte. Von meinem Vater bekam ich auch nur ein gemurrtes „Morgen.“ zurück und von Amaya ein herzliches „Guten Morgen, Sasuke.“. Sie legte mir mein Essen auf den Tisch und ich genoss es. Auch Inuk aß brav aus seinem Napf.

Nicht lange und ich hatte aufgegessen. Schnell verabschiedete ich mich von Amaya und Inuk, meinen Vater ließ ich außen vor, und machte mich zum gehen bereit. Ich war schnell in meine Schuhe geschlüpft, packte mir meine Schultasche und meine Autoschlüssel und ging aus dem Haus in die Garage.
 

Mit meinem Auto fuhr ich dann zur Schule und parkte. Die übliche Prozedur eben. Plötzlich hörte ich ein Rufen: „Sasuke!!!“ // Bitte nicht Karin!//, flehte ich innerlich. Ich lief einfach Richtung Schulgebäude und ignorierte das Gekreische meiner Fan-Girls und auch Karin, die mir die ganze Zeit hinterherlief. „Sasuke. Jetzt warte doch. Wir haben das ganze Wochenende nichts miteinander unternommen. Ich hab dich so unendlich vermisst.“, hauchte sie mir entgegen, als ich widerwillig stehen blieb. „Wir könnten ja heute etwas...“ Ich ließ Karin nicht ausreden. „Wieso willst du es einfach nicht verstehen? Ein letztes Mal für extra dumme: Ich. Habe. Keine. Lust. Auf. Dich. Ich hab etwas Besseres gefunden.“ Damit ließ ich sie wie einen begossenen Pudel stehen und lief einfach weiter. Doch bevor ich in das Schulgebäude eintreten konnte rief sie mir etwas wütend entgegen: „Das ist bestimmt diese kleine Haruno-Schlampe, nicht wahr?! Was willst du von ihr? Sie ist nur ein dummes Miststück!“ Ich drehte mich zu ihr um und sah sie mit einem eiskalten Blick an, der sie von einer auf die andere Sekunde blass werden ließ. „Wage es nicht, sie jemals mit dir zu vergleichen.“ Ich ging hinein und lief gerade aus in die Klasse. Ich begrüßte Naruto, Tenten und auch Sakura mit einem nicken. In der Schule verhielten wir uns wie vorher auch immer. Der einzige Unterschied lag nun daran, dass ich sie nicht mehr ignorierte oder ihr mit meinen Blicken Angst einjagte. Dafür würde ich sie am liebsten mit meinen Blicken ausziehen.
 

Wir unterhielten uns eine Weile doch plötzlich ging die Türe auf und Kakashi trat herein. Alle setzten sich auf ihre Plätze und schauten Kakashi fragend an. Es wurde still im Raum. Lediglich mein bester Freund, der Chaot, konnte nicht still sein und kam auch schon mit der Frage heraus, die wir uns alle stellten: „Wieso sind sie schon so früh da, Kakashi-Sensei? Sind sie krank oder so?“ Ok, das letzte hatten wir uns nicht gefragt, aber so was konnte einfach nur von Naruto kommen. Dennoch antwortete Kakashi-Sensei im ruhigem Ton: „Nein Naruto, ich bin nicht krank, aber ich danke dir trotzdem, dass du dir solche Sorgen um meine Gesundheit machst. Aber der Grund, warum ich pünktlich bin ist, dass wir heute eine neue Schülerin bekommen. Bitte komm doch rein.“ Kakashi hatte gerade zu Ende gesprochen, da ging die Türe ein weiteres Mal auf und ein schwarzhaariges Mädchen kam in das Zimmer. Meine Augen weiteten sich, als ich die Person erkannte, die eben durch die Tür in unser Klassenzimmer hereinkam. „Bitte stelle dich uns doch vor.“, bat unser Lehrer die neue. „Mein Name ist Mika Kuro. Ich bin 17 Jahre und war bis vor kurzem noch in einem Internat.“ Mika hatte die ganze Zeit auf den Boden gesehen, doch nun blickte sie auf und sah mir frech ins Gesicht. //Biest.//, war mein einziger Gedanke. „Bitte setze dich doch neben Sasuke.“, bat Kakashi-Sensei meine Schwester und deutete zu mir. Warum musste ich auch alleine an einem Tisch sitzen? Diese nickte nur und stolzierte zu mir. „Was machst du denn hier?“, fragte ich sie auch sogleich. „Wow, was für eine nette Begrüßung. Ich hab dich auch vermisst.“, entgegnete sie mir keck wie sie nun mal war. „Wieso bist du hier?“, fragte ich ein weiteres Mal nach. „Ach tu jetzt nicht so, als würde es dich nicht freuen mich zu sehen.“ Ich schüttelte grinsend den Kopf während sich meine Schwester neben mich setzte. Das würde ein Spaß werden. „Hey, Mika-chan. Hat aber lange gedauert, bis du endlich mal auftauchst.“, hörte ich Naruto mit meiner Schwester reden. „Ja, es gab Komplikationen.“, flüsterte sie, da der Unterricht nun anfing.
 

Naruto POV
 

Ich konnte sehen, wie Sasuke neben mir starr nach vorne gesehen hatte, als er seine eigene Schwester sah. Doch schnell fing er sich wieder, als Mika sich neben ihm setzte. Wie immer, wenn die beiden sich sahen, könnte man im ersten Moment denken, dass die beiden ein Liebespaar waren. Das dachten wohl auch wahrscheinlich Sasukes Fan-Girls, denn diese versuchten Mika gerade mit ihren Blicken zu erdolchen. Lediglich Sakura hatte ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht. Sie freute sich wohl, dass Mika wieder da war. Sakura und ich waren jetzt im Klassenzimmer die einzigen, die über die wahre Beziehung von Mika und Sasuke wussten. Die beiden waren Zwillinge. Oder wie Sakura und ich die beiden immer so gerne nannten: Sasuke war die gute Hälfte und Mika die böse. Man könnte jetzt denken, dass es sich eigentlich andersherum gehört, aber so hatte es schon seine Richtigkeit. Wenn man denkt, dass Sasuke schon schlimm ist, dann ist Mika um einiges Schlimmer. Der Unterschied liegt eben nur dabei, dass Mika keine Affären, sondern ernsthafte Beziehungen hat, was man von ihrem Zwilling nicht sagen konnte. Aber jetzt waren wir erst einmal nach Jahren wieder komplett. Das war im Moment das wichtigste.
 

Sakura POV
 

Ich war erstaunt, als Mika ins Zimmer kam. Ich freute mich wahnsinnig, dass sie da war. Sie hatte sich verändert. Aber das hatten wir alle. Dennoch hatte ich die Befürchtung, dass die meisten männlichen Schüler nicht lange zu leben hatten, wenn sie sich jemals an Mika ran machen würden. Sasuke hatte schon immer einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt wenn es um seine Schwester ging. Und ich denke, dass sich dieser noch verstärkt hatte. Verständlich. Mika war zu einem wunderschönen Mädchen geworden. Eine wahre Uchiha eben. Doch dass sie nicht mehr Uchiha hieß sonder immer noch Kuro, der Mädchenname ihrer Mutter, hatte sich all die Jahre über anscheinend trotzdem nicht geändert. Seit dem Tod ihrer Mutter und dem Wandel ihres Vaters, hatte sie den Namen Uchiha gemieden, wo es nur ging. Sie hatte lieber den Mädchennamen ihrer Mutter genommen.
 

In der Pause war das erst was ich machte, erst einmal zu ihr stürmen und sie ganz dolle knuddeln. Auch sie drückte mich. Dann ließen wir einander los und fingen an auf der Stelle herum zu hüpfen. „Oh Gott. Ich hab dich so vermisst, Mika.“, sagte ich ihr, als wir endlich mit dem hüpfen aufgehört und uns wieder in die Arme genommen hatten. „Und ich erst. Du weißt gar nicht, wie langweilig es in einem Internat ist. Und dann auch noch ohne Naruto, ohne dich und ohne meine bessere Hälfte.“

Wir ließen einander los und Mika umarmte erst einmal Naruto und danach schließlich Sasuke. Sasuke bekam noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, einen wie es bei Geschwistern halt meist üblich war, doch durchaus auch falsch verstanden werden konnte. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Sasukes Fan-Girls schauten sie immer noch böse an, wie auch schon den ganzen Unterricht über.

„Also, was machst du hier? Ich wiederhole mich nur ungern, Kleines.“, forderte Sasuke seine Schwester auf, ihm zu antworten. Anscheinend hatte er die Frage schon öfters stellen müssen. „Im Internat war es so unendlich langweilig. Da Vater sich einen Scheiß darum gekümmert hat, hat Itachi mich eben da raus geholt. Jetzt wohne ich bei ihm. Sein Apartment ist ja groß genug. Ich wäre eigentlich schon letzte Woche gekommen, aber es gab ein paar Komplikationen, also bin ich erst jetzt gekommen.“

„Und wieso hast du uns nichts gesagt?“, hakte Sasuke weiter nach. Wann habe ich ihn in der Schule jemals so viel auf einmal fragen hören? Das waren nun zwei Fragen hintereinander. Neuer Rekord für Sasuke! Ich hörte währenddessen Mikas Erzählung zu. „Naja, so ganz stimmt das nun auch wieder nicht. Naruto hat davon gewusst. Wir haben uns ab und zu getroffen. Dir hab ich nichts gesagt, weil ich dich überraschen wollte.“ „Das ist dir gelungen.“, sagte Sasuke und schlang einen Arm um ihre Schulter. Mika lehnte sich an ihn.
 

Wir vier liefen hinaus auf den Hof. Und wie nicht anders zu erwarten, zogen wir die Blicke förmlich auf uns. Das lag aber größtenteils an den Zwillingen.

„Starren die immer so?“, fragte Mika genervt. „Ja, leider.“, sagte ich. Wir liefen auf einen Baum zu, wo wir Neji, Tenten, Hinata, Temari, Shikamaru, Gaara und Kankuro sahen. „Sag nicht, dass Sasuke schon wieder ein neues Betthäschen hat.“, seufzte Gaara, als er Mika sah, welche immer noch von Sasuke im Arm gehalten wurde. Mika verdrehte ihre Augen. „Ich frage mich, ob eigentlich alle Männer in dieser Familie, außer Itachi, schwanzgesteuert sind. Jetzt werde ich auch noch mit Sasukes kleiner Schlampe verwechselt. Schande über dein Haupt, Sasuke.“ Naruto und ich grinsten, als die Kuro dies sagte. So war sie eben. Hatte ein ziemlich loses Mundwerk.

Sasuke verdrehte nur die Augen und klärte die Sache auf. „Nein Gaara, Mika ist nicht mein neues Betthäschen. Wäre ja auch verboten, schließlich ist sie meine kleine Schwester.“ „Musst du das immer sagen? Ich bin grade mal 15 Minuten jünger als du.“, schnaubte sie, verdrehte ein weiteres Mal die Augen, aber setzte dann nach kurzer Zeit ein nettes Lächeln auf und grüßte alle. „Ich bin Mika. Seine – dabei zeigte sie auf ihren Bruder – Zwillingsschwester.“ „Vergiss nicht zu erwähnen, dass du seine bösere Hälfte bist.“, fügte auch noch Naruto bei. „Ja, das auch noch.“

Unsere Freunde stellten sich ihr ebenfalls freundlich vor, bis Kankuro dann fragte: „Meinst du nicht, dass Sasuke eher die böse Hälfte ist? Er ist nicht gerade der Unschuldigste.“ Darauf grinste Mika nur. „Ich bin teuflisch. Er schwanzgesteuert. Also bin immer noch ich die böse Hälfte.“ Wir mussten alle grinsen. Eine Weile unterhielten wir uns, bis es dann wieder zum Unterricht klingelte und wir wieder in unsere Klassen zurückkehrten.

Misunderstandings

Sasuke POV
 

Der restliche Morgen verlief eigentlich ganz gut. Und auch Mika war nach einigen Versuchen mit mir im Unterricht zu reden, die ich jedoch gekonnt ignoriert hatte, endlich leise geworden. Sie konnte manchmal ein echtes Plappermaul sein. Ich denke, Kakashi war kurz davor uns aus einander zu setzten, da ihm das ständige Geplauder von Mika auf die Nerven ging. Zum Glück musste er das jedoch nicht tun. Es hatte aber nicht viel gefehlt und er hätte seine kurze Androhung wahr gemacht.

Auch der Unterricht bei Anko war sehr gut verlaufen. Wir hatten die Referate begonnen, da wir ja nur noch diese Woche Zeit hatten um diese vorzutragen. Unsere liebe Lehrerin hatte ja vergessen die Ferien mit einzuberechnen, daher hatten wir anstelle von vier nur noch zwei Wochen Zeit. Sie versprach uns als Gegenleistung, dass sie uns ein bisschen weniger streng benoten werde. Was das bei ihr auch immer heißen mag?

Ich und Sakura waren die ersten gewesen die dran glauben mussten. Das lag vermutlich auch einfach daran, dass wir die einzigen waren, die schon bereit waren um ein einigermaßen anständiges Referat abzuliefern.

Wir hatten uns schnell vorbereitet, da wir zum Glück unser ganzes Material dabei hatten. Ein bisschen Glück darf man ja auch mal haben. Wir konnten die fünfzehn Minuten sehr gut füllen und hatten sogar noch drei Minuten länger gesprochen als wir eigentlich müssten. Doch lieber zu viel als zu wenig, sagte ich immer so gerne.

Anko war erstaunlicherweise recht begeistert gewesen und hatte uns auch gelobt, was bei ihr ja eigentlich selten war. Ich und Sakura hatten uns darauf nur angelächelt. Was bei meinen Fan-Girls nicht gerade gut ankam.

Unsere Lehrerin gab uns allerdings die Note für das Referat noch nicht. Sie wollte sich zuerst die anderen anhören, war ihre Ausrede. Sie wollte uns aber nur zappeln lassen, das sah ich ihr genau an. So war sie halt eben.
 

„Du sag mal, Kannst du mich kurz nachhause absetzen? Itachi ist nicht da und du weißt selbst wie ich den Busverkehr hier hasse“, fragte mich Mika mit ihrem Hundeblick als es endlich klingelte. Wie ich diesen Blick hasste. Ich konnte ihm einfach nie widerstehen. Wie auch, so wie sie immer aussah wenn sie ihn aufsetzte. Da konnte nicht einmal mehr Inuk mithalten. Und der beherrschte diesen Blick mehr als nur gut.

„Natürlich. Wie könnte ich auch nein sagen?“, antwortete ich ihr etwas genervt und seufzte kurz.

„Sei nicht gleich so angefressen. Es war ja nur eine Frage“, bemerkte sie und schlug mir kurz auf die Schulter.

Ich lächelte sie nur an und packte meine Sachen zusammen. Ja so war sie nun mal, meine kleine Mika. Ja ich weiß, sie war nur fünfzehn Minuten jünger als ich, aber nicht nur das sondern auch der Größenunterschied verleiteten mich halt dazu sie immer so zu nennen. Sie war schließlich einen ganzen Kopf kleiner als ich. Da hatte ich eindeutig die Gene von Vater bekommen. Auch Itachi war so ein Riese. Er war ebenfalls immer der größte in der Klasse gewesen. Hier an der Schule war nur Kankuro größer als ich. Aber er war ja auch ein Jahr älter und stammte nicht gerade aus einer kleinwüchsigen Familie.

„Wenn du mit mir fahren willst, dann musst du dich aber beeilen“, stellte ich fest und warf mir die Schultasche über die Schulter. „Ich geh schon mal vor. Drei Minuten geb' ich dir noch, dann bin ich weg.“

„Stress mich doch nicht so!“, protestierte meine Kleine und packte hastig ihre Sachen zusammen.

„Drei Minuten“, wiederholte ich lächelnd und verließ das Klassenzimmer.

Auf dem Flur lief ich an Karin und ihren Freundinnen vorbei, die mich alle mit einem merkwürdigen Blick musterten. Sie waren deutlich verärgert über meine gute Beziehung zu Mika. Sie ahnten ja nicht dass sie meine Schwester war. Mika und ich würden es ihnen aber auch nicht sagen. Alles musste man den Tussen ja auch nicht verraten.

„Er war gestern Nacht wirklich toll. Er hatte wie immer eine verdammt gute Ausdauer“, hörte ich Karin sagen, doch ich achtete nicht auf sie. Hatte sie etwa einen Ersatz für mich gefunden? Falls ja, dann war ich nur froh. So würde sie nicht die ganze Zeit an mir kleben wie eine Klette. Doch zu diesem Zeitpunkt ahnte ich ja noch nicht von wem sie da gerade gesprochen hatte.
 

„Hallo Sakura!“, rief plötzlich jemand über den Schulhof und ich erkannte diese Stimme auf Anhieb

Es war Sai.

Ich konnte ihn einfach nicht ausstehen. Sein merkwürdiges Lächeln und seine komische Art waren mir nicht geheuer. Er war mir einfach nicht sympathisch.

Er lief auf Sakura zu und schloss sie in die Arme.

Was sollte denn das? Warum liess Sakura sich das gefallen? Und wieso erwiderte sie seine Umarmung so freundlich? Lief da etwas zwischen den beiden?

Sai gab ihr je einen Kuss auf die linke und einen auf die rechte Wange und lächelte sie dann mit einem breiten Grinsen an. Sakura entgegnete diese Geste genau so freundlich und drückte ihn noch einmal an sich.

Was sollte der Scheiß? Sakura gehörte mir! Warum tat sie das also?

Ich konnte langsam spüren wie in mir die Wut hoch stieg. Dieser Anblick machte mich rasend. Mit viel Überwindung gelang es mir schließlich meinen Blick von den beiden abzuwenden, doch das Bild bekam ich nicht aus meinem Kopf. //Warum nur?//, schoss es mir durch den Kopf, doch ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen.

„Jetzt bin ich sogar noch schneller bei deinem Wagen als du“, lachte Mika erfreut und lief mit zügigen Schritten zu meinem Auto.

Ich ging jedoch nicht darauf ein und folgte ihr schweigend. Ich kramte in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel und öffnete dann den Wagen. Er blinkte und ich stieg ein. Ein letzter Blick zu Sakura und Sai, dann startete ich den Motor und fuhr in einem etwas zu schnellen Tempo davon.

Ich wäre beinahe in einen anderen Wagen hinein gefahren, der gerade ausparkte.

„Kannst du nicht aufpassen du Arsch!“, rief ich wütend und hätte beinahe auf die Hupe gedrückt. Doch ich konnte mich zurück halten.

„Was ist denn plötzlich mit dir los? Vorhin hattest du noch so gute Laune, doch jetzt…“, fragte mich Mika und warf mir einen merkwürdigen Blick zu. Sie verstand die Welt anscheinend nicht mehr.

Ich klammerte mich kurz am Lenkrad fest und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. „Es ist nichts. Tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihr, sah sie jedoch nicht an.

Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich nachhause.
 

Ich brachte Mika zu Itachis Apartment und fuhr anschließend zu mir. Den Wagen parkte ich in der Garage, so wie immer, und schließlich ging ich ins Haus. Meine schlechte Laune war noch nicht verflogen, obschon ich mich in der Gegenwart von Mika vorhin recht gut beherrscht hatte.

Ich konnte einfach immer noch nicht glauben was ich vorhin gesehen hatte.

Was war denn nur in Sakura gefahren dass sie sich auf so einen Typen einließ?

Er war der totale Schleimer. Immer freundlich und total der Streber. Er zog sich ja nicht einmal richtig an. Immer nur Jeans und schlabbrige Shirts. Und die Schuluniform passte ihm auch nicht richtig. Die war viel zu eng.

Was fand sie also an ihm?

Und überhaupt: Warum war ich so eifersüchtig?

Ja ich geb' es zu, ich war neidisch auf ihn. Sakura schien sich ja wirklich gut mit ihm verstanden zu haben. Sie hatten so vertraut gewirkt. Dabei sollte ich doch derjenige sein der von Sakura umarmt wird. Nicht er.

Ich ging noch kurz mit Inuk nach draußen, da er mir ständig um die Füße schlich und mir das allmählich auf die Nerven ging. Ich wollte meine Wut aber nicht an ihm auslassen, darum war es besser wenn er erst einmal draußen bleiben würde.

Gerade als ich wieder ins Haus kam, klingelte es an der Tür.

Eigentlich wollte ich nicht aufmachen, doch es interessierte mich wer etwas von mir wissen wollte. Denn zu Dad wollte die Person ja so oder so nicht, der war schließlich nie zuhause. Und wenn doch, dann bekam er nie Besuch.

Ich öffnete die Tür und blieb erst einmal verblüfft stehen.

„Was willst du?“, fragte ich genervt als ich Sakura sah.

„Wow, was für eine Begrüßung“, bemerkte sie sarkastisch und fuhr sogleich fort. „Ich muss mit dir reden.“

„Das trifft sich ja gut. Ich hab dir auch noch was zu sagen“, stellte ich fest und sah sie mit meinem gleichgültigen Blick an.

Ich liess sie erst gar nicht fragen was sie mit mir bereden wollte. Zu sehr lag mir diese eine Frage auf der Zunge. „Was läuft da zwischen dir und Sai?“

Sakuras Augen öffneten sich ein Stück mehr und sie sah mich verwirrt an. „Was?“

„Ich hab dich gesehen. Mit ihm. Also, was läuft da zwischen dir und ihm?“, wiederholte ich meine Frage mit einem wütenden Beiklang.

„Sag mal was soll das?!“, fuhr mich Sakura nun an. Es reichte ihr von mir so befragt zu werden.

„Du hast noch nicht auf meine Frage geantwortet“, stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Willst du mir etwa vorschreiben mit wem ich mich unterhalten darf und mit wem nicht? Sorge zuerst dafür dass du dich anständig benimmst. Kaum bin ich einen halben Tag nicht bei dir, machst du dich wieder an deine kleine Schlampe ran!“

Was? Wovon sprach sie denn jetzt wieder? Doch ich kam nicht dazu nachzufragen.

„Sieh mich nicht so an als wüsstest du nicht wovon ich rede Sasuke. Karin hat vor der Mittagspause mehr als einmal erzählt wie toll die Nacht gestern mit dir war. Denkst du ich lass mir so was gefallen? Du darfst mit mir spielen, aber wenn ich mich mit einem anderen Typen unterhalte, dann spielst du die beleidigte Leberwurst. Ich bin nicht dein Spielzeug.“

Ich sah Sakura nur verwirrt an. „Was hat Karin erzählt?“, fragte ich nach. Sie hatte schon wieder Lügen erzählt das wusste ich. Ich hatte sie seit Freitag nicht mehr gesehen, geschweige denn etwas mit ihr gemacht.

„Na von was wohl, Sasuke? Von der ach so tollen Nacht mit dir. Wie du sie verwöhnt hast und wie sie dir einen blasen durfte!“ Sakura wurde immer wütender. Doch ich kam nicht dazu auch nur ein Wort zu sagen. „Mir reicht das! Und zwischen mir und Sai läuft nichts! Und wenn es so wäre, dann könnte dir das egal sein!“ Sie drehte sich um und lief davon.

Ich war gerade so erstaunt über ihre Reaktion, dass ich nicht ein Wort heraus brachte.

Mir schoss nur ein Gedanke durch den Kopf. //Scheiße!//

Ich hörte nur noch wie die Tür von Sakuras Wagen zugeknallt wurde und wie sie davon fuhr. Dem Quietschen der Reifen zu urteilen viel zu schnell.

Ich blieb noch eine Minute in der offenen Tür stehen und sah einfach nur auf den Boden.

Gerade als ich wieder ins Haus wollte, klingelte mein Handy. Wer störte denn jetzt noch?

„Ja?“, hoch ich ab ohne auf den Display zu sehen.

„Hier ist Takashi. Heute um vierzehn Uhr ist wieder einmal ein Treffen, kommst du auch?“, fragte mich eine tiefe Stimme und wartete geduldig das ich antwortete.

Mit Treffen meinte er ein Autorennen. Illegal. Aber das war mir egal. Dieses unbeschreibliche Gefühl mit rund 500 PS und etwa 300 Km/h durch die Gegend zu rasen war mir das allemal wert. Ja ich hatte meinen Wagen ziemlich zu Recht gemacht, das war keine Frage.

„Ich werde da sein“, versicherte ich ihm und legte gleich wieder auf. Ich kannte den Treffpunkt und daher brauchte ich ihn nicht danach zu fragen. Es war immer am gleichen Ort.

Ich ging noch schnell in die Küche, machte mir ein Sandwich und ging anschließend in mein Zimmer um mich umzuziehen. Während der ganzen Prozedur biss ich zwischendurch ein Stück meines notdürftigen Essens ab und lief dann wieder nach unten. Dort schnappte ich mir meine Schlüssel und schloss schließlich noch die Tür hinter mir ab. Inuk hatte ich in der Zwischenzeit wieder ins Haus gelassen.

Ich lief in die Garage und ging direkt zu meinem Lieblingswagen. Normalerweise nahm ich ja für die Rennen den Honda, aber der hatte seit zwei Tagen irgendein Problem mit dem Motor und ich hatte noch nicht herausgefunden was es war. Darum nahm ich heute den Nissan. Mit ihm hätte ich so oder so mehr Chancen zu gewinnen. So ein Auto wie den GT-R R34 sah man hier in der Gegend zwar oft, aber keiner von denen konnte es mit meinem Baby aufnehmen. So ein Wagen war einfach einzigartig.

Ich schloss den Wagen auf und öffnete die Tür um mich hinein zu setzten. Ich startete den Wagen. Kaum war dieser angesprungen, erfüllte ein bläuliches Licht den Innenraum. Ich hatte blaue Lämpchen an die Decke und unter die Sitze geschraubt um diesen Effekt zu erzielen. Es sah einfach genial aus. Selbst zum fahren leuchteten sie mit dem blauen Licht.

Ich schaltete das Radio ein und schon erklang die Musik, welche ich immer zum Autofahren hörte. So erklang zum Beispiel Don Omar mit Uno dos tres cuatro. Eines meiner wenigen wirklichen Lieblingslieder.

Während die Musik aus den Boxen erklang, stieg ich wieder aus und öffnete den Heckdeckel. Nun schlug mir die Musik noch lauter entgegen. Ich hatte meinen kleinen Wagen ziemlich aufgemotzt, nicht nur was Leistung und Power anbelangt. Auch das Innendesign war von mir selbst eingebaut worden. Das war für mich ja auch kein großes Problem. Mein Dad besaß ja nicht nur den größten Autohandel in der Gegend, sondern auch eine der größten Tuning-Werkstädte in Tokyo. Bei ihm kam man fast an jedes nur erdenkliche Teil. Ich hatte unzählige Stunden meiner Freizeit dort verbracht und an meinem Wagen gebastelt. Ja schon richtig, ich hatte daran gebastelt. So ziemlich jedes Teil meines Wagens hatte ich mit eigenen Händen angebracht. Nur bei den etwas schwierigeren Dingen haben mir die Automechaniker geholfen. Sie waren alle ziemlich erstaunt gewesen, als sie mich ständig in der Werkstadt gesehen hatten und das ich mir selbst die Hände schmutzig machte. Aber das war für mich selbstverständlich, schließlich war es mein Wagen und für den hatte ich auch selbst zu sorgen. Aber auch bei einigen Wagen unserer Kunden hatte ich mit angepackt. Ich übernahm des Öfteren einmal das Lackieren und das Airbrush. Ich liebte es einfach kreativ zu sein und anschließend zu sehen wie sehr die Kunden meine Arbeit schätzten.

Ich konnte sehen wie die Boxen in Kofferraum vibrierten und wie das gleiche blaue Licht wie im vorderen Teil des Wagens den Raum erhellte.

Doch was man nicht sehen konnte, war mein kleines Geheimnis welches ich in den Nissan gebaut hatte. Gut versteckt unter der Bodenplatte des Heckraumes, hatte ich zwei kleine Flaschen eingebaut. Zwei kleine Zauberflaschen wie ich sie so gerne nannte. Lachgaseinspritzung.

Ich liebte es diese zu benutzen, aber ich tat es nur im Notfall. Lachgas war schließlich nicht gerade das billigste auf dem Markt.

Ich schloss den Deckel wieder und sah noch kurz unter die Motorhaube. Auch da schien alles in Ordnung zu sein. Es würde von Technischen her gesehen keine Schwierigkeiten geben.

Ich steig wieder in den Wagen, legte den ersten Gang ein und fuhr auf den Platzt vor der Garage. Die anderen Fahrer würden bestimmt ganz schön dumm aus der Wäsche schauen wenn sie mich mit diesem Gefährt sehen würden. Es war schließlich das erste Mal das ich ihn bei einem Rennen fuhr. Und auch sonst war ich kaum herumgefahren. Er hatte noch kaum Kilometer.

Ich wartete bis die Garage sich geschlossen hatte und fuhr dann los.

Der Motor heulte kurz auf als ich auf das Gaspedal trat. Er klang einfach unglaublich. Unbändig, wild und voller Kraft.
 

„Wo hast du den denn geklaut?“, fragte mich Takashi mit hochgezogenen Augenbrauen und pfiff anschließend erstaunt. Er war sichtlich von meinem Auto beeindruckt. „Schicker Wagen.“

Ich liess den Motor laufen, stieg allerdings aus und lehnte mich an den Kotflügel meines Nissans.

„Wann startet das Rennen?“, fragte ich ihn ohne auf sein Kompliment einzugehen.

„So bald du und die anderen bereit seid“, erklärte er mir. Er fand es anscheinend ziemlich belustigend dass ich nicht auf sein Kompliment eingegangen war, denn er lachte mich kurz an.

„Von mir aus, können wir anfangen. Ich bin mehr als nur bereit“, bemerkte ich kühl und stieg wieder in den Wagen, da ich zur Startlinie fahren wollte.

„Ich werd‘s den anderen melden“, stellte Takashi fest und ging davon. Ich fuhr an den Start und wartete geduldig auf meine Mitfahrer.

Diese warfen mir komische Blicke zu, als sie den Nissan erblickten. Ich konnte ihnen den Respekt deutlich ansehen den sie mir entgegenbrachten. Tja, mein Wagen war halt wirklich etwas Besonderes.

„Seid ihr bereit?!“ Takashi hatte sich vor unseren Wagen platziert und sah nun einen nach dem anderen an. Als Antwort auf seine Frage, ließen wir alle unsere Motoren aufheulen. Das war mehr als nur deutlich zu verstehen.

Takashi ging zur Seite und an seiner Stelle trat ein sehr attraktives Mädchen auf die Straße. Brünett mit blauen Augen, soweit ich sehen konnte. Sie hob ein weißes Tuch und stellte sich genau zwischen die beiden mittleren Autos, nur eben etwa zwei Meter von ihnen entfernt. Mit einem eleganten Hüftschwung, drehte sie sich mit dem Rücken zu uns, hob die Hand so hoch sie konnte und liess anschließend das Tuch fallen. Wie in Zeitlupe fiel der Stoff langsam auf den Boden. Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis er schließlich den Boden berührte.

Die Motoren heulten auf und alle Wagen fuhren in einem atemberaubenden Tempo los. Meine Reifen quietschten laut auf, drehten durch und ließen eine Rauchwolke aufsteigen. Ich schaltete in den nächst höheren Gang, trat kurz vom Pedal und liess so den Reifen kurz Zeit, sich auf dem Asphalt fest zugreifen. Als ich schließlich wieder Gas gab, drückte es mich in den Sitz und ich musste das Lenkrad fest umklammern um die Kontrolle über den Wagen nicht zu verlieren.

Die anderen hatten jetzt zwar schon einen ziemlichen Vorsprung, doch ihre Reifen drehten immer noch durch, was ich jetzt zu meinem Vorteil ausnutzen konnte. Ich fuhr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an ihnen vorbei und überholte jeden meiner Gegner.
 

Das Rennen führte mich mitten durch die Stadt. Zwischen Autos hindurch und über stark befahrene Kreuzungen. Alles verlief gut, ohne den geringsten Zwischenfall. Es erstaunte mich, dass uns die Polizei noch nicht gesehen hatte. Naja, vermutlich hatten sie das, aber sie wussten mehr als nur zu gut, dass sie gegen uns keine Chance hatten. Wir würden ihnen einfach davon fahren.

Ich bog bei der nächsten Kreuzung links ab und fuhr eine recht schmale Straße entlang. Sie führte mich in eine kleine Wohngegend am Rande der Stadt. Die Straße war links und rechts mit Bäumen gesäumt und verlief schnurgerade. Ich gab noch etwas mehr Gas und liess so die Tachonadel immer höher steigen. Hier durfte ich schließlich ohne schlechtes Gewissen mal ordentlich Tempo machen, was sollte hier schon groß geschehen?

Doch ich hatte mich zu früh in Sicherheit gewiegt.

Ich hatte etwa die Hälfte der langen Straße hinter mir und wollte gerade erneut mehr Gas geben, als plötzlich völlig unerwartet etwas auf die Straße rollte. Es war ein roter Ball mit weißen Tupfen.

Doch das war nicht das schlimme, dem Ball konnte ich ausweichen. Den Jungen der dem Ball hinterher rannte, sah ich allerdings im letzten Augenblick. Instinktiv riss ich das Lenkrad zur anderen Seite, doch der Wagen wollte nicht reagieren. Er rutschte einfach weiter. Ich konnte nichts mehr tun, nur noch beten und hoffen dass ich diesen kleinen Jungen nicht erwischen würde. Das durfte einfach nicht geschehen.

Im letzten Augenblick, bevor ich den Jungen erwischte, griffen die Reifen, drehten kurz durch und eher ich mich versah, drehte der Wagen ab. Doch genau das war es, was mich so schockierte.

Da ich nicht mehr erwartet hatte, dass das Auto reagieren würde, konnte ich nicht schnell genug entgegen halten und so verlor ich nun vollends die Kontrolle über den Wagen.

Er schlitterte über den Asphalt, drehte sich einmal um sich selbst und rutschte genau auf die Bäume zu. Verbissen versuchte ich den Wagen anzuhalten, doch bei dieser Geschwindigkeit war das einfach nur unmöglich. Das war das aus, wenn das Auto in den Baum krachte, würde ich das nicht überleben.

Ich schloss einfach nur noch meine Augen und hoffte inständig, dass ich wieder lebend aus diesem Fahrzeug raus kommen würde.

Ich konnte noch spüren wie die Karosserie das Holz küsste und wie ich den Kopf am Lenkrad aufschlug. Dann war alles einfach nur noch schwarz.

Tears

Sakura POV
 

Was fällt diesem Vollidioten von Uchiha ein, mich wie sein Eigentum zu behandeln?! Es machte mir nichts aus, dass er mit mir schlief, ohne dass er auch nur irgendwelche Gefühle für mich hegte. Es machte mir nichts aus, dass das hier alles nur eine Affäre war, aber wenn er mir verbietet, mich mit anderen Jungs zu treffen, zu unterhalten, dann war das einfach genug. Ich war gerade mal einen halben Tag nicht da und er poppte seine Schlampe Nr. 1 und MIR verbat er, mich mit Sai zu UNTERHALTEN?! Er hatte kein Recht dazu. Wir beide waren in keinster Weise zusammen. Wir standen in keiner festen Beziehung, außer dieser Affäre. Ich regte mich doch auch nicht auf, dass er Karin gevögelt hat, oder etwa nicht?

Ich ließ mich nicht wie ein Spielzeug behandeln, dem er Befehle erteilen und benutzen konnte, wann es ihm lieb war.
 

Ich war aus seinem Haus gestürmt und stieg in meinen Mini. Die Autotür knallte ich zu, als ich in mein Auto gestiegen war und fuhr ziemlich schnell davon. Dabei quietschten meine Autoreifen. Ich war einfach so wütend, dass es mir einfach egal war, wie schnell ich fuhr.
 

Zuhause angekommen knallte ich die Haustüre so laut zu, dass mein Dad aus der Küche kam und mich fragend ansah. Aber ein Blick von mir reichte und er ließ mich in Ruhe. Ich konnte sein Herumgefrage jetzt auch nicht gebrauchen. Auch meine Zimmertüre knallte ich lautstark zu. Dad muss bestimmt Angst haben, dass bald alle Türen kaputt gehen werden. Aber das war mir im Moment gerade scheiß egal.

In meinem Zimmer schnappte ich mir die Fernbedienung für meine Anlage und schaltete auf volle Lautstärke. Laut dröhnte nun „Turn all the lights on“ von T-Pain in meinem Zimmer herum. Normalerweise beruhigte mich so etwas immer, aber es schien dieses Mal irgendwie nicht zu klappen.

Es regte mich einfach auf, wie Sasuke mit mir umsprang. Ich war kein lebloses Spielzeug, das man einfach benutzte und wegschmiss, wann es einem eben beliebt war. Und ich war erst recht niemand, der man Befehle erteilte und mit der man umsprang, als wäre ich ein kleines Kind. Ich habe mich nicht um sonst verändert. Ich habe mir nicht um sonst genug Mut und Selbstvertrauen angeeignet. Und wenn ich mich von so einem Vollidioten wie Sasuke herumkommandieren lassen würde, dann wäre die ganze Arbeit nicht nötig gewesen. Nein, nicht mit mir.
 

Die Musik war so laut, dass ich das Klopfen an meiner Tür überhörte. Deswegen kam mein Dad einfach in mein Zimmer und schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Seine smaragdgrünen Augen, die ich im Übrigen von ihm geerbt hatte, sahen mich mit einem gewissen, wissenden Glänzen an. „Schätzchen, deine Musik hört man bestimmt noch drei Straßen weiter. Also sag. Was ist los?“ Dad hatte sich die Fernbedienung geschnappt, stellte meine Anlage leiser und setzte sich zu mir auf mein Bett. Ich setzte mich auf, da ich bis eben noch gelegen hatte. „Was ist los, Sakura?“, fragte mich mein Dad ein weiteres Mal und strich mir, ganz väterlich, über den Kopf. „Ich...es...es ist nichts.“, entgegnete ich ihm stockend. „Wie gesagt, du hattest deine Anlage auf so laut gestellt, dass ich befürchte, dass man deine Musik drei Straßen weiter gehört hat. Und du hast schon immer gerne deinen Frust an lauter Musik ausgelassen. Und jetzt sag mir noch einmal, dass da nichts ist.“ Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Einerseits wollte ich es, damit ich meine ganze Wut auf Sasuke aus der Seele sagen kann, aber andererseits wollte ich nicht, weil mein Dad dann über Sasuke und mich Bescheid wissen würde. Deswegen entschied ich mich dagegen ihm die Wahrheit zu sagen. Aber ich wollte ihm auch nicht eine Lüge auftischen, deswegen antwortete ich ihm: „Naja, es ist eben etwas vorgefallen, aber sei mir nicht böse, wenn ich es erst einmal für mich behalten möchte.“ „Es hat was mit Sasuke zu tun, nicht wahr?“ Ich sah ihn erschrocken an. Wusste er etwa etwas? Doch bevor ich noch fragen konnte, sagte er: „Wenn du mir nichts sagen möchtest, ist es deine Sache, aber du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst. Und auch Ryun steht immer hinter dir. Du kannst dich immer an uns wenden.“ Ich nickte und lächelte ihn dankend an. Vielleicht würde ich ihm alles noch zu gegebener Zeit erklären. „Danke, Dad.“, bedankte ich mich bei ihm. Er drückte mich kurz und ging dann wieder runter.
 

Ich lag noch eine Weile in meinem Zimmer und hörte wieder Musik. Dieses Mal jedoch in einem leiseren Ton. Doch dann klopfte es wieder an meiner Tür und nach einem “Herein.“ Meinerseits betrat mein Dad mein Zimmer. Er schien etwas besorgt, so, wie er mich ansah. Das Telefon, welches er in der Hand hielt, schien er zu zerquetschen. Was war nur los?

„Dad?“, fragte ich unsicher. Er antwortete mir nicht. „Dad, was ist los mit dir?“, fragte ich schon mehr besorgter, stieg aus meinem Bett und lief zu ihm. „Dad?“, fragte ich nochmals etwas lauter. Mein Vater schaute mich an und die Worte, die seinen Mund verließen, ließen mich zurückschrecken. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich auf mein Bett, während ich meine Hände auf meine Ohren legte und immer noch ungläubig den Kopf hin und her schüttelte. Ich wollte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Das stimmte nicht!
 


 

Mika POV
 

Ich war gerade auf dem Weg zu Sasuke, weil ich mir etwas Sorgen gemacht hatte, das er so komisch drauf war im Auto. Seine Laune hatte sich plötzlich von gut auf schlecht gewendet. Außerdem sagte mir mein Gefühl, dass da etwas nicht stimmte. Das war dann wohl diese typische Verbindung, die Zwillinge nun mal hatten, obwohl ich nicht wirklich daran glaube. Und doch danke ich im Nachhinein allen Göttern und Schutzengeln für diese Intuition.
 

Als ich an unserer Villa ankam, sah ich, wie Sasuke gerade davon raste. Ich fuhr Sasuke nach und erkannt den Weg nach einer Weile. Er war auf dem Weg zu einem illegalen Rennen. Und ich dachte, dass er mit diesen Rennen aufgehört hatte.

Am Treffpunkt angekommen, sah ich mit einem gewissen Abstand vom Motorrad aus, wie das Rennen begann und sowohl Sasuke und seine Kontrahenten losfuhren. Wie immer, wenn er solche Rennen fuhr, machte ich mir große Sorgen. Die Strecken verliefen über halb Tokyo. Und manche Strecken hatten ziemlich gemeine Tücken.
 

Einige Zeit wartete ich, bis schon einige durch das Ziel gefahren waren. Ein bisschen länger und so gut wie alle waren bereits da. Wo war Sasuke hin? Langsam machte ich mir sorgen. Da stimmte etwas nicht. Das sagte mir mein Gefühl ganz deutlich. Also setzte ich meinen Helm wieder auf und startete den Motor von dem silbernen Honda, den ich mir von Itachi geliehen hatte. Ich fuhr die Strecke zurück, von der die anderen Fahrer gerade gekommen waren und suchte alles ab. Mein Blick wanderte immer wieder von links nach rechts und dann wieder nach vorne. Es dauerte ein kleines bisschen, bis ich Rauch von einer Stelle sah. Sofort beschlich mich das Gefühl, dass dort Sasuke war. Ich gab mit dem Motorrad Gas und fuhr noch schneller zu dieser Stelle. Als ich dann immer näher kam, erkannte ich auch ein Auto. Es war ein Nissan. Sasukes Nissan. Als ich nah genug daran war, stieg ich von dem Motorrad ab und rannte zum Auto. Es war geradewegs in einen Baum geknallt. Während ich noch zu der Unfallstelle rannte, nahm ich den Helm ab und warf diesen auf den Boden. Angst erfüllte meinen ganzen Körper. Und als ich dann genau neben den Nissan stand, erkannte ich einen schwarzen Haarschopf. //Sasuke!//, war mein einziger Gedanke. Sofort versuchte ich die Türe zu öffnen, doch die war irgendwie eingeklemmt. Immer wieder rief ich Sasukes Namen und schrie ihm förmlich entgegen, dass er aufwachen sollte. Doch nichts geschah. Als ich merkte, dass mein ganzes Tun keine Wirkung zeigte, schnappte ich mir mein Handy und rief den Rettungswagen an. Als auch dies erledigt war, versuchte ich mein Glück wieder. Ich klopfte gegen das Auto und rief immer wieder nach Sasuke. „Sasuke! Sasuke! Verdammt, Sasuke. Wach auf! Hörst du!? Wach gefälligst auf!“ Tränen stiegen über mein Gesicht. Ich durfte Sasuke nicht verlieren. Nicht auch noch er! Immer wieder zog ich an der verbeulten Türe. Und gerade als ich aufgeben wollte, zog ich mit letzter Kraft daran. Und sie ging ab. Sie fiel ganz raus und da die Tür ziemlich viel Gewicht hatte, ließ ich automatisch los und sie knallte zu Boden. Mit der wenigen Kraft, die ich noch hatte, versuchte ich meinen Bruder nun aus dem Auto zu ziehen. Nur Blöd, dass Sasuke so schwer war. Tja, das lag alles an den Muskeln. Doch bevor ich ihn herausziehen konnte, kamen mir auch schon einige Hände zur Hilfe. Der Rettungswagen war angekommen und die Notärzte zogen Sasuke letztendlich aus dem Auto heraus. Ich versuchte zu ihm zu gelangen, aber ich wurde von einem der Notärzte daran gehindert. Ich sah, wie mein Bruder auf eine Trage gelegt und in den Wagen verfrachtet wurde. Mit Blaulicht fuhr der Wagen davon.
 

Gleich nachdem der Krankenwagen verschwunden war, traf dann auch die Polizei ein. Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie früher oder gleichzeitig mit dem Krankenwagen eintreffen würden. Doch das war mir in diesem Moment völlig egal.
 

Alles schien wie in Zeitlupe zu geschehen. Es war so, als würde auf einmal die Zeit still stehen. Mein Blick wanderte in alle Richtungen, so, als würde ich etwas suchen, wovon ich selbst nichts weiß. Und Plötzlich sah ich da etwas. Eine kleine Gestalt. Ich versuchte mich von dem Arzt los zu reisen, welcher zusammen mit zwei weiteren Ärzten hiergeblieben war, doch er hielt mich immer noch eisern fest. Anscheinend dachte er, ich würde Sasuke sofort hinterherfahren. Ich konnte mir schon vorstellen, dass sie mich in meinem jetzigen Zustand, total aufgelöst und nicht mehr ganz bei Kräften, nicht einfach so irgendwohin fahren ließen. Doch dann schrie ich: „Lassen sie mich los! Da vorne ist noch jemand! Ein Kind!“ Sofort wanderte auch der Blick des Arztes zu der Stelle und fand selbst das Kind, er rief nach einem seiner Kollegen, der sofort zu dem Kind schritt, das zusammengekauert hinter einem Baum saß und bitterlich weinte, als der Notarzt ihn herausholte. Herzzerreißendes Weinen ertönte von ihm. Der kleine Junge war nicht älter als fünf oder sechs. Sofort wurde er von dem Arzt untersucht, ob er irgendwelche Verletzungen hatte. Zum Glück hatte der Kleine keine. Der Arzt redete mit ihm, doch was genau er fragte oder sagte, wusste ich nicht.
 

Ich beruhigte mich etwas und der Arzt fragte mich, in welcher Beziehung ich zu Sasuke stand. Natürlich sagte ich ihm, dass er mein Bruder sei. Die Polizei gesellte sich dazu und stellte mir Frage. Sie fragten, ob ich den Verletzten kannte, fragte, wie er hieß, fragten noch einmal, in welcher Beziehung ich zu Sasuke stand, wie ich ihn gefunden hatte, warum ich ihn gesucht hatte. Fragen über Fragen und ich dachte, dass diese nie mehr aufhören würden. Danach konnte ich endlich ins Krankenhaus fahren. Was mit dem kleinen Jungen geschehen ist, wusste ich nicht, wahrscheinlich wurde er nachhause gebracht.
 

Als ich dann am Krankenhaus ankam, fragte ich an der Rezeption nach Sasuke Uchiha. Sie sagte mir, dass er noch im OP war, sie mir sagte auch, wo ich ihn finden konnte. Vor dem OP-Saal in dem Sasuke nun war, setzte ich mich auf einen der Stühle und rief sofort Itachi an. Die Tränen, die getrocknet waren, liefen erneut über mein Gesicht, als ich meinem großen Bruder erzählte was passiert war. Er versicherte mir, dass er sich sofort auf dem Weg machen würde. Er würde nur schnell Vater anrufen, wobei ich mir nicht einmal sicher war, ob dieser Mann überhaupt kommen würde. Ich traute ihm zu, dass ihn das alles kalt ließ. Nach dem Telefonat wartete ich vor dem OP-Saal gefühlte Tage. Meine Tränen hatten nicht aufgehört über mein Gesicht zu laufen während ich mein Gesicht verbarg, indem ich es auf meine Knie abstützte und die Arme um sie schlang. Schluchzer waren in regelmäßigen Abständen von mir zu hören, doch es war mir scheißegal. Mir war gerade alles scheißegal. Meine Gedanken kreisten um meinen Zwillingsbruder. Meine zweite Hälfte. Meine gute Seite. Meinen großen Bruder.
 


 

Itachi POV
 

Sofort nach Mikas Anruf ließ ich alles stehen und liegen und sprintete zu meinem Auto. Während ich gleichzeitig Vollgas gab und förmlich zum Krankenhaus raste, rief ich meinen Vater an. Leider ging nur die Mailbox ran. Scheiße! „Dad, geh gefälligst ran! Sasuke liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Autounfall. Und wenn ich jemals herausfinden sollte, dass du gerade dabei bist, deine Sekretärin zu poppen, dann kannst du was erleben. Wage es ja nicht, nicht im Krankenhaus aufzukreuzen! Es geht hier um deinen Sohn!“ Anfangs zischte ich nur, doch mit jedem Wort wurde ich lauter. Wenn er in diesem Moment mit seiner Sekretärin oder irgendeiner anderen Tusse seinen Spaß hatte, und somit sein Handy nicht gehört hatte, dann werde ich ihm eindeutig eine knallen. Es ging hier immerhin um seinen Sohn! Aber viel Hoffnung machte ich mir nicht, dass er kommen würde. Wieso auch? Seit Jahren waren wir praktisch nur noch Luft für ihn. Ich frage mich, ob er überhaupt merken würde, wenn Sasuke plötzlich nicht mehr da wäre.
 

Nach meinem wütenden Anruf bei meinem nichtsnutzigen Vater, rief ich Naruto an. Er als Sasukes bester Freund hatte natürlich das Recht, über alles Bescheid zu wissen. Er ging wenigstens nach bereits zwei Mal Klingeln an sein Handy. „Ja?“, sagte er, als er abhob. „Naruto, Sasuke liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Autounfall.“, informierte ich ihn auch sogleich, ohne um den heißen Brei zu reden. „Mach keine Witze, Itachi. Das ist nicht witzig!“, zischte er. „Ich meine es ernst. Wir treffen uns im Krankenhaus.“, sagte ich ihm und gab noch ein bisschen mehr Gas. „In Ordnung. Ich werde auch noch Sakura und die anderen informieren.“, meinte der Uzumaki und man hörte ihm förmlich an, wie aufgewühlt er im Moment war. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich bog um die nächste Ecke. Noch zwei Minuten, dann würde ich am Krankenhaus ankommen.
 

Am besagten Ort angelangt, fragte ich an der Rezeption sofort nach meinem Bruder. Man sagte mir, dass er noch im OP war. In dem Moment war mir auch gerade scheißegal, dass mir die Rezeptionsfrau schöne Augen machte. Ich fragte, in welchem OP er war und wie ich dort hinkam. Es schien mir, als würde diese Frau Zeit schinden, denn sie blätterte eine Weile in irgendeiner Akte herum. Als sie mir dann endlich den Weg erklärte, wie ich zum OP-Saal komme, war ich auch schon förmlich davongerannt.
 

Vor dem Saal erkannte ich Mika. Sie saß zusammengekauert auf einem der Stühle, die vor dem OP-Saal aufgestellt waren. Während ich ihren Namen rief und schnell zu ihr eilte, sah sie auf. Ihre Augen rot unterlaufen vom vielen weinen. Meine kleine Schwester rannte mir entgegen und schmiss sich in meine Arme. Herzzerreißendes Weinen erklang im gesamten Flur. Es dauerte eine Weile, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Wir beide setzten uns auf die Stühle, wobei ich Mika auf den Schoß nahm. „Weißt du schon, wie es ihm geht?“ Mika schüttelte den Kopf und flüsterte mit heißerer und stockender Stimme: „Es sind ab und zu...Ärzte herausgekommen, ...aber...aber sie...haben mir keine...Auskunft gegeben.“ Stumm gab ich ein Nicken von mir und strich meiner kleinen Schwester beruhigend über den Rücken.
 


 

Naruto POV
 

Nach Itachis Anruf rief ich sofort bei Sakura an. Ihr Dad ging an das Telefon und ich erzählte ihm von dem Vorfall mit Sasuke. Ich hörte, wie er in Sakuras Zimmer hineinging, da ich im Nachhinein hörte, wie er Sakura die Nachricht über Sasuke mitteilte. Ich hörte Sakuras verzweifelte rufe. „Nein, nein! Das darf nicht sein. Das stimmt nicht.“ Es tat mir im Herzen weh, ihre verzweifelte Stimme zu hören. Sie tat mir leid, da sie erst seit einiger Zeit mit Sasuke ganz normal umgehen konnte, ohne dass sie sich anschnauzten oder Beleidigungen an den Kopf warfen. Gerade, als alles seinen alten Lauf langsam aber sicher wieder annahm.
 

Meine Eltern waren nicht zuhause, weswegen ich ihnen eine Nachricht aufschrieb und diese auf dem Küchentisch liegen ließ. Gleich danach stieg ich in mein Auto und raste zum Krankenhaus. Am Eingang des Krankenhauses angekommen, traf ich auch auf Tsubasa und Sakura. Der ältere Haruno hatte seine Fassung behalten, aber man konnte ihm ansehen, dass sich schon Sorgen um Sasuke machte. Es war verständlich. Immerhin kannte er uns, mich und Sasuke, seit wir in unseren Windeln herumgelaufen sind. Sakura konnte man aber, im Gegensatz zu ihrem Vater, ansehen, wie sehr sie die Sache mitnahm. Ihr Blick war einfach starr. So, als würde sie durch alles und jeden durchschauen. Das war nicht die Sakura die ich kannte.
 

Ich fasste sie leicht an der Schulter und sie schreckte hoch wie ein verschrecktes Reh. Ihr starres Gesicht, welches sie bis vor einigen Minuten noch auf hatte, wurde nun mit Tränen benetzt. Diese liefen über ihr Gesicht und plötzlich sprang sie mir in die Arme. Sachte strich ich ihr über den Rücken, während Mr. Haruno schon mal hinein ging und nach Sasukes Aufenthaltsort fragte. „Alles wird gut, Sakura. Du kennst doch Sasuke. Den bringt nichts so schnell um.“ Ich wusste nicht, ob ich das sagte, um Sakura oder mich selbst zu beruhigen. Wahrscheinlich war es beides. Doch selbst meine eigenen Worte machten die ganze Sache nicht besser. Sakura weinte immer noch in meinen Armen und ich wusste einfach nicht, wie ich ihr wenigstens ein bisschen Mut zusprechen konnte.

Wir beide standen noch eine kleine Weile vor dem Eingang des Krankenhauses, bis Tsubasa wieder kam. Zu dritt machten wir uns nun auf dem Weg zu Sasuke.
 


 

Sakura POV
 

Als die Nachricht von Sasukes Unfall kam, war ich einem Nervenzusammenbruch nahe. Es klang jetzt bestimmt etwas übertrieben, aber ich wusste selbst nicht, wieso ich so reagierte. Vielleicht lag es einfach daran, dass er mir immer noch sehr am Herzen lag. Das ich immer noch weiß, dass es die alte Seite von Sasuke noch gab. Und das ich mich wahrscheinlich in ihn verliebt habe. Ja, ich gebe es zu, ich habe mich in ihn verliebt. Aber das nicht nur seit kurzem. Schon als kleines Kind war ich in ihn verliebt gewesen, aber mit der Zeit, die ich eben weg war, dachte ich, dass ich diese Gefühle verloren hatte. Doch dem war nicht so. Seit unserer ersten gemeinsamen Nacht hatte ich ein komisches Gefühl. Aber erst seit einigen Tagen ist mir wirklich klar geworden, dass ich meine Gefühle nur in der hintersten Ecke verborgen hatte und dass diese jetzt eben wieder zum Vorschein kamen.
 

Als wir im Krankenhaus auf Naruto trafen, war mein Kopf leer. Ich hatte die ganze Zeit über geweint, doch nun kamen keine Tränen mehr. Ich hatte die Augen offen, aber für mich war es so, als würde ich nur schwarz sehen. Als würden keine anderen Personen um mich herum sein. Erst als Naruto mich wieder in die Realität holte, sah ich ihm in die ozeanblauen Augen. Plötzlich kam mir Sasukes Unfall wieder in den Sinn und wieder stiegen mir Tränen über die Augen. Ich sprang ihm in die Arme und heulte mich bei ihm aus. Er versuchte mich immer wieder zu beruhigen, doch es klappte nicht. Nach einer Weile gingen wir dann zu Itachi und Mika.

Mit einem stummen Nicken begrüßten wir uns, außer Mika. Diese schien eingeschlafen zu sein. Naruto fragte nach Sasuke Zustand. Doch Itachi meinte nur, dass die Ärzte ihm noch keine Auskunft gegeben hatten. Wir setzten uns zu ihnen und ab da an herrschte nur noch Stille.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann ein Arzt heraus. Itachi fragte ihn sofort, wie es seinem Bruder ging. Der Angesprochene zog seinen Mundschutz runter und ließ erst einmal auf seine Antwort warten. Dann fragte er erst einmal: „Sind sie ein Verwandter von Mr. Uchiha?“ „Ich bin sein Bruder.“, antwortete Itachi ungeduldig. Der Arzt nickte. „Mr. Uchiha geht es den Umständen entsprechend. Er ist über den Berg und wird keine bleibenden Schäden davon tragen. Ihr Bruder hatte wirklich Glück. Er war ziemlich im Auto eingequetscht worden, weswegen er wahrscheinlich eine Narbe beibehalten wird. Abgesehen davon hat er ziemlich viel Blut verloren. Dennoch ist alles gut verlaufen. Leider muss ich ihnen trotzdem mitteilen, dass er für einige Tage erst einmal im künstlichen Koma verlegt wurde. Im Moment wird er auch auf ein anderes Zimmer verlegt.“

Es fiel mir ein Stein vom Herzen. Es ging ihm gut.
 

Es verging fast eine ganze Woche, in der Sasuke nicht aufgewacht war. Die Ärzte hatten ihn aus dem künstlichen Koma geholt. Nun musste er von alleine aufwachen. Wir kamen ihn jeden Tag besuchen. Es waren unsere Freunde gekommen, ein paar unserer Mitschüler, Kakashi, Anko, Kurenai und einige weitere Lehrer. Selbst Tsunade war gekommen. Natürlich ließen es sich auch die Uzumakis nicht nehmen, Sasuke zu besuchen. Doch was uns alle in staunen versetzte war, als Fugaku Uchiha in das Zimmer kam und sich nach Sasukes Wohlbefinden erkundigte. Für mich wäre so etwas völlig normal aber im Nachhinein erklärten mir Mika und Itachi, dass es ein Wunder war, dass ihr Vater sich überhaupt dazu herabließ, seinen Sohn zu besuchen. Das war aber auch das Einzige mal, dass Fugaku Uchiha gekommen war.
 

Die meiste Zeit waren aber Mika und ich bei ihm. Itachi wollte zwar auch so oft es ging bei seinem kleinen Bruder bleiben, aber er durfte seine Arbeit nicht vernachlässigen, so meinte es zumindest seine kleine Schwester. Wir mussten ihn sogar zwingen, zur Arbeit zu fahren. Er wurde förmlich von uns aus dem Zimmer geschmissen.
 

Nun saß ich aber alleine hier. Neben ihm in seinem Krankenzimmer. Ich mochte diese Räume nicht. Aber ich wusste, dass es für die Uchihas am schlimmsten war. Denn sie waren vor einigen Jahren wegen der gleichen Sache hier gewesen. Es war, als Mikoto Uchiha selbst einen Unfall hatte. Doch sie hatte nicht so viel Glück wie Sasuke. Sie hatte es schlimmer erwischt. Innere Blutungen. Schwere Verletzungen und beschädigte Organe. Vielleicht war es Mikoto gewesen, die ihren Sohn vor dem Tod bewahrt hatte.

„Bitte, Sasuke. Bitte wach auf. Wir vermissen dich. ICH vermisse dich.“, flüsterte ich vor mich hin. Mir kamen immer wieder Bilder von unserem kleinen Streit vor die Augen. „Ich wollte mich nicht mit dir streiten, hörst du? Es tut mir leid, Sasuke.“ Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über mein Gesicht und fiel auf Sasukes Hand, die ich in meiner hielt. „Wach gefälligst auf, du Blödmann. Wie kannst du es wagen, mir so einen Schrecken einzujagen?! Ich dachte, ich würde dich verlieren, hörst du? Mach das ja nie wieder.“ Wieder tropfte eine Träne auf seine Hand. //Ich liebe dich//, sagte ich in Gedanken und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Hand. Ich sah auf meine Uhr und merkte, dass es langsam spät wurde. Ich stand auf, packte mir meine Tasche und wollte ihm einen letzten Kuss auf die Stirn hauchen, als ich sah, wie seine Augen auf flatterten. Ich ließ meine Tasche fallen und beobachtete Sasuke, wie er langsam aufwachte.

Awakening

Sasukes POV
 

„Wach gefälligst auf, du Blödmann. Wie kannst du es wagen, mir so einen Schrecken einzujagen?! Ich dachte, ich würde dich verlieren, hörst du? Mach das ja nie wieder.“

Ich hörte eine Stimme, doch ich wusste nicht woher oder von wem sie kam.

Mein Kopf brummte und ich fühlte mich, als wäre ich von zehn Pferden überrannt worden. Dieses nervende, regelmäßige Piepsen neben meinem Kopf linderte meine Kopfschmerzen auch nicht wirklich.

Wo war ich denn überhaupt? Was war geschehen?

Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, was mir allerdings am Anfang nicht wirklich gelang. Kaum öffnete ich sie einen Spalt, fielen meine Augenlider wieder zu.

Nach einigen missglückten Versuchen konnte ich sie allerdings offen behalten. Viel sah ich jedoch nicht. Nur ein helles Licht welches mich blendete. Ich kam mir gerade vor wie in einem schlechten Film. In solchen sah der Gestorbene ja immer in ein helles Licht, bevor er in den Himmel kam. Allerdings glaubte ich kaum an solche Märchen. Und außerdem hatte ich schon zu viel Unsinn angestellt um jemals in den Himmel zu kommen.

Ich versuchte trotz des hellen Lichtes etwas zu erkennen, doch viel sah ich nicht. So vom Gefühl her, musste ich liegen, denn ich sah eine weiße Wand vor mir, oder besser gesagt, eine weiße Zimmerdecke. Ich erkannte darauf einen hellen Fleck. Dass musste dieses grelle Licht sein, welches mich blendete.

Ich tastete vorsichtig mit einer Hand neben mich. Ich fühlte etwas Weiches. Eine Decke oder ein Lacken. Ich musste also in einem Bett liegen. Aber wie kam es dazu, dass ich in einem Bett lag?

Ich versuchte mich zu erinnern was geschehen war, doch es fiel mir einfach nicht ein.

Plötzlich spürte ich wie sich etwas neben mir bewegte. Die Matratze unter mir gab leicht nach. Jemand hatte sich also neben mich gesetzt.

Langsam drehte ich den Kopf zur Seite um nachzusehen wer das gewesen war. Zuerst konnte ich nur einen dunklen Umriss erkennen, da sich meine Augen noch nicht an das Licht gewöhnt hatten. Ich konnte fühlen wie diese Person meine Hand ergriff und ganz sanft zudrückte. Aus reinem Instinkt heraus erwiderte ich diesen leichten Druck, doch wirklich zudrücken konnte ich nicht, meine Hand reagierte kaum auf meinen Befehl. Was war denn nur los?

„Sasuke…“, flüsterte jemand, so dass ich es kaum hören konnte. Ein leises Schluchzen folgte. Die Stimme klang traurig und erleichtert zugleich und das Schluchzen verriet mir, dass jemand weinte.

Ich schloss kurz meine Augen und öffnete sie dann wieder. Mein Blick war immer noch auf den Schatten neben mir gerichtet. Allmählich wurde dieser etwas deutlicher und ich konnte einige Einzelheiten erkennen. Doch ich erkannte die Person neben mir noch immer nicht. Erneut schloss ich meine Augen um sie anschließend wieder zu öffnen. Es hatte meine Sicht schon einmal verbessert, daher sollte es doch eigentlich beim zweiten Mal noch besser werden. Als ich meine Augen auf machte, erkannte ich alles haargenau.

Sakura saß neben mir. Ihre rosa Haare waren einfach unverwechselbar. Ihre grünen Augen waren leicht gerötet und einige Tränen liefen über ihre Wange. Weinte sie etwa meinetwegen?

Während ich sie so ansah, fiel mir plötzlich wieder alles ein. Der Streit zwischen mir und Sakura, weil ich gedacht hatte, sie hätte etwas mit Sai am laufen. Der Anruf und das anschließende Rennen. Und schließlich noch der Unfall.

Nun wurde mir alles klar. Ich musste in einem Krankenhaus liegen. Daher dieses weiße Bett. Das nervende Piepsen musste also von so einer Maschine kommen die meinen Herzrhythmus kontrollierte.

Ich betrachtete Sakura eine Weile. Sie sah besorgt und erleichtert zugleich aus. Dennoch rannen ihr einzelne Tränen über die Wangen.

Ich löste meine Hand sanft aus ihrem Griff, was mir nicht gerade leicht fiel, da sie mir noch nicht so ganz gehorchte. Es fühlte sich echt merkwürdig an. Ich hob sie an und legte sie sanft auf Sakuras Wange. Vorsichtig wischte ich ihr die Tränen von der Haut. Ihre Wange fühlte sich so sanft an wie immer. Meine Finger begannen schon wieder zu prickeln während ich sie berührte.

„Hör auf zu weinen. Ich bin das nicht Wert. Außerdem lebe ich ja noch. Also hör auf dein wunderschönes Gesicht zu benetzen“, brachte ich mit heiserer Stimme hervor. Es fühlte sich komisch an zu sprechen. So als hätte ich seit mehreren Tagen kein Wort mehr gesagt.

Sakura lächelte mich sanft an, dennoch wirkte sie etwas besorgt dabei. „Du bist selbst schuld dass ich weine. Du hast mir einen verdammt großen Schreck eingejagt. Mach das nie wieder, verstanden?“

Ich sah sie einen Augenblick lang an und sagte schließlich einfach was mir gerade einfiel. „Es tut mir Leid. Nicht nur dass du meinetwegen solche Angst hattest, sondern auch, dass ich mich mit dir gestritten habe. Ich hätte nicht so reagieren sollen.“

Sakura lächelte mich erneut an, doch dieses Mal erreichte es auch ihre Augen. Sie legte mir sanft eine Hand auf die Wange und strich mir zärtlich mit dem Daumen über die Haut. „Vergiss das einfach, Sasuke.“

Ich schloss einfach nur meine Augen und genoss Sakuras zärtliche Berührungen. Es fühlte sich einfach unglaublich beruhigend an.

Auf einmal schoss mir ein Gedanke durch den Kopf den ich nicht mehr verdrängen konnte. Ich musste Sakura diese Frage einfach stellen, auch wenn ich wusste dass es überhaupt nicht zu dieser Situation passte.

Ich öffnete ein weiteres Mal meine Augen. „Ich weiß dass das jetzt gerade etwas unpassend kommt, aber ich muss es einfach wissen“, begann ich und legte nachdenklich meine Stirn in Falten.

Sakura sah mich etwas verwirrt an, wartete aber geduldig auf meine Frage.

„Mein Nissan hat einen Totalschaden, stimmt's?“, fragte ich sie.

Sakura wirkte erstaunt, denn mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet. Doch nach wenigen Augenblicken nickte sie mir zu. „Ja, die ganze Motorhaube ist eingedrückt. Itachi hat allerdings dafür gesorgt, dass man ihn zu dir nachhause bringt. Er meinte dass du bestimmt noch einige Teile gebrauchen kannst.“

Ein komisches Gefühl stieg in mir hoch. Ich fühlte mich gerade echt schieße.

„Ich habe fast ein ganzes Jahr an diesem Wagen gebastelt. Jedes Teil eigenhändig angebracht. Jede freie Minute in ihn investiert. Und jetzt...jetzt hab ich ihn schrottreif gefahren. Ich bin echt so ein Idiot“, flüsterte ich leise, mehr zu mir selbst als zu Sakura. Doch sie verstand jedes Wort.

Sakura sah mich mit einem verständnisvollen Lächeln an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Deinen Nissan kann man ersetzten. Dich nicht.“

Der Verlust meines Wagens berührte mich so sehr, dass ich am liebsten einfach geweint hätte, doch mein Stolz liess das nicht zu. Dennoch, Sakura hatte Recht. Lieber den Wagen auf den Schrottplatz bringen als mich ins Grab tragen zu lassen.

Ich hielt Sakura am Oberarm fest und zog sie langsam zu mir herunter. Sie wehrte sich nicht dagegen und kam mir entgegen bis unsere Lippen sanft auf einander lagen. Ihr süßer Geschmack erfüllte mich sogleich und ich konnte einfach nicht mehr aufhören sie zu küssen.

Ich war so damit beschäftigt Sakura zu küssen, dass ich selbst das Klopfen an der Tür überhörte. Erst als ein Räuspern hinter Sakura erklang, lösten wir uns schnell voneinander und Sakura drehte sich erschrocken um.

Ihr Vater war ins Zimmer gekommen und sah uns etwas belustigt an. Sein sanftes und dennoch ernstes Lächeln sagte mehr als tausend Worte. Es sagte so viel wie: „Pass gut auf meine Tochter auf, sie ist schließlich etwas Besonderes. Solange du ihr nicht weh tust, hab ich nichts dagegen.“

Er wandte sich an mich und trat neben seine Tochter, welche sich erhoben hatte und so tat als wäre nichts gewesen.

„Du bist also wieder aufgewacht“, bemerkte er und fügte sogleich hinzu: „Wie fühlst du dich?“

„Als hätte sich ein Elefant auf mich gesetzt. Aber sonst ganz in Ordnung.“

„Das ist schön. Du hattest ja auch verdammt viel Glück das nicht mehr geschehen ist. Hätte Mika dich nicht so schnell gefunden, dann wärst du nicht so glimpflich davon gekommen.“

„Mika hat mich gefunden?“, fragte ich leicht verwirrt. Davon wusste ich ja noch gar nichts.

„Ja das hat sie. Sie machte sich Sorgen um dich, da du schlechte Laune hattest, darum ist sie dir hinterher gefahren. Sie hat dir das Leben gerettet“, berichtete er mir auf meine Frage und legte währenddessen seine Hand auf Sakuras Schulter.

Mika war also meine kleine Lebensretterin. Es war doch immer wieder erstaunlich zu was sie fähig war.

„Also, wir sollten uns mal auf den Weg nach Hause machen. Die Besuchszeit ist schon fast zu Ende. Ich geh schon mal ins Auto. Ich warte vor dem Eingang auf dich.“ Tsubasa strich seiner Tochter sanft durch die Haare und lächelte sie an. „Ich wünsch dir gute Besserung“, verabschiedete er sich von mir und verließ anschließend das Zimmer.

Als er draußen war, wandte sich Sakura wieder zu mir. „Ich geh dann mal. Ich komm dich morgen wieder besuchen“, flüsterte sie, während sie sich wieder auf das Bett setzte und mir einen sanften Kuss auf die Stirn drückte.

„Sag mal...“, begann ich und sah Sakura dabei etwas verlegen an. Es war mir etwas unangenehm dass jetzt zu sagen. „Würde es dir etwas ausmachen, heute Nacht hier zu bleiben? Ich habs nicht so mit Krankenhäusern und erst recht nicht wenn ich keine Gesellschaft habe.“

Das war mir gerade wirklich peinlich, doch bei Sakura war das deutlich weniger schlimm als bei jemand anderem.

„Ich werde eine Krankenschwester fragen ob das in Ordnung geht“, bemerkte sie und gab mir so gleichzeitig die Bestätigung auf meine Frage. „Ich bin gleich wieder da.“

Während Sakura nicht im Zimmer war, dachte ich darüber nach was geschehen war. Ich hatte anscheinend wirklich verdammt viel Glück gehabt, dass ich jetzt noch lebe. Und das spürte ich auch. Alles tat mir weh. Von den Füssen bis zu meine Kopf. Doch am schlimmsten war dieses bedrückende Gefühl auf meiner Brust. Es fühlte sich fast so an, als würde jemand mit einem langen Messer auf meine Brust drücken.

Langsam hob ich mit der rechten Hand die weiße Bettdecke hoch um zu sehen was dieses Gefühl verursachte, doch wirklich etwas sehen konnte ich nicht. Das weiße, lange Hemd war mir im Weg. Ich warf daher die Decke etwas zu Seite, so dass ich mit der rechten Hand das Hemd anheben konnte. Was ich da sah, brachte mich dazu, ein nachdenkliches Gesicht zu machen.

Mein ganzer Brustkorb bis hinunter zu der Hüfte und die linke Schulter waren mit einem dicken Verband umwickelt. Was war denn da geschehen?

Ich kam allerdings nicht dazu noch länger zu grübeln. Die Tür wurde aufgeschoben und ich deckte mich wieder zu.

Sakura war wieder da.

Ihr Lächeln verriet mir schon im Voraus, dass sie hier bleiben durfte.

„Ich hab nur noch kurz Dad Bescheid gesagt. Er bringt mir nachher noch schnell etwas zum Umziehen. Und die Krankenschwester hat gesagt, dass ich im Bett neben dir schlafen kann.“

Sie setzte sich wieder zu mir aufs Bett und ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel.

„Danke“, flüsterte ich leise.

Sakura lächelte als Antwort darauf nur und legte ihre Hand auf meine.

Es blieb einige Zeit still, bis ein Klopfen an der Tür die Stille durchbrach. Ein Arzt trat ein mit einem kleinen Stapel Kleider in der Hand. „Das wurde für sie abgegeben. Mit einem freundlichen Gruß ihres Vaters“, bemerkte der Arzt und reichte Sakura die Kleider. Diese bedankte sich mit einem freundlichen „Danke.“ und trat zu Seite, damit er zu mir kommen konnte.

Er hatte schwarze kurze Haare und grüne Augen. Er wirkte schon recht sympathisch.

„Schön dass sie aufgewacht sind Sasuke. Ich dachte schon, dass es länger dauern würde bis sie wieder zu sich kommen“, sagte er freundlich. Er sprach sehr förmlich mit mir. Eine Mischung zwischen duzen und siezen.

„Ich bin Koji Nawaki“, stellte er sich nun vor und reichte mir kurz die Hand.

Ich erwiderte seinen Händedruck so fest ich konnte und das schien ihn doch recht zu beeindrucken. „Sie kommen ja erstaunlich schnell wieder zu Kräften“, stelle er fest.

„Ist das so verblüffend?“, fragte ich ihn etwas ungläubig. Er übertrieb bestimmt.

„Wenn man bedenkt dass ihre Muskeln an Brustkorb und Bauch teilweise ziemlich stark zerquetscht worden sind und das sie zudem noch einen leichten Rippenbruch erlitten haben, dann schon.“

Ich sah ihn verwirrt an.

„Der Sicherheitsgurt hat sich durch den Aufprall beim Unfall leicht in ihre Haut geschnitten. Da er nicht nach gab, haben die Muskeln darunter gelitten und wurden gequetscht. Der Rippenbruch ist genau dort wo der Gurt an der rechten Seite aufliegt. Sie hatten Glück dass es nur eine Rippe erwischt hat. Außerdem haben sie leichte innere Verletzungen davon getragen. Diese konnten wir aber schon wieder in Ordnung bringen. Da werden sie sehr wahrscheinlich nicht großartig etwas merken. Es wird übrigens eine Zeit dauern bis sie ihren linken Arm wieder richtig bewegen können. Es hat ihn ziemlich mitgenommen. Und da die Muskeln ja miteinander verbunden sind, werden sie ein kleines Muskeltraining absolvieren müssen, damit auch alles wieder so funktioniert wie es sollte.“

Seine Erzählungen zu folge, hatte es mich doch recht heftig erwischt.

„Ich werde ihnen, sobald sie wieder etwas mehr bei Kräften sind, einige Übungen zeigen mit denen sie ihre Muskeln richtig trainieren können. Es wäre übrigens um einiges schlimmer ausgefallen wenn sie nicht schon eine so erstaunliche Muskulatur besitzen würden.“

Ich setzte ein leichtes Lächeln auf. „Dann war das Training also nicht um sonst“, bemerkte ich scherzhaft.

„Nein, das war es bestimmt nicht“, lachte auch er und klemmte sich dann seine Akten unter den Arm. Er nahm mir noch kurz die Kabel von der Herzkontrolle ab und schaltete das Gerät aus. „Das brauchen wir ja jetzt nicht mehr. Ich werde morgen wieder vorbei kommen. Es wird nachher noch eine Schwester vorbei schauen und ihnen die Verbände wechseln. Und falls etwas sein sollte, dann sagen sie einfach Bescheid. Wir sind immer da wenn etwas ist.“

Er reichte mir erneut die Hand und verabschiedete sich anschließend auch von Sakura. Er ging davon und liess uns alleine.

„Dich hat es ja ganz schön heftig erwischt“, bemerkte Sakura und setzte sich ein weiteres Mal zu mir.

„Das ist halb so schlimm. Ich hätte um ehrlich zu sein mit schlimmerem gerechnet.“ Ich nahm erneut ihre Hand in meine und strich sanft mit meinem Daumen über ihren Handrücken.

Es klopfte erneut an der Tür und die Schwester kam herein. Verbandszeugs und eine Salbe in der Hand.

„Guten Abend“, begrüßte sie uns und legte die mitgebrachten Sachen sorgfältig auf den kleinen Tisch zwischen den Betten.

„Ich bin Ayumi.“ Sie reichte mir ebenfalls kurz die Hand und begrüßte auch Sakura auf diese Art.

Sie sah noch recht jung aus, nicht sehr viel älter als ich. Hatte braune Haare und auch braune Augen.

„Können sie sich aufsetzten?“, fragte sie an mich gewandt, während Sakura sich auf das andere Bett setzte und uns zusah.

„Ich werd's versuchen“, stellte ich fest und stützte meine Arme so auf die Matratze, dass ich mich eigentlich nur noch hoch drücken musste. Doch da spielte mein linker Arm nicht mit. Er wollte mein Gewicht einfach nicht tragen. Ich kam gerade mal in die Hälfte.

Doch noch eher ich mich wieder sinken liess, griff Ayumi mir schon unter die Arme. Oder besser gesagt, stütze sie geschickt meinen Rücken und drückte mich sanft noch oben. So gelang es mir schließlich mich hinzusetzten.

Sakura sah dem ganzen besorgt zu. Es schien ihr nicht zu gefallen wie ich mich kaum bewegen konnte.

„Sagen sie es mir einfach, falls sie zu starke Schmerzen haben sollten. Schließlich ist mit geprellten Rippen nicht zu spaßen“, bemerkte sie mit leicht tadelndem Ton.

Sie hatte anscheinend schon öfters mit Patienten zu tun gehabt, die nicht gesagt hatten wann sie Schmerzen hatten.

„Ich werde mich sofort melden falls was nicht stimmt“, bestätigte ich ihr und hob meine Arme so gut es ging, damit sie mir das Hemd abstreifen konnte. Sie musste ja schließlich an meine Verbände und daher musste sie es mir ausziehen.

Ich liess meinen Blick kurz zu Sakura schweifen, doch diese saß nach wie vor auf dem Bett und beobachtete uns gespannt. Ich hätte schwören können dass sie eine auf eifersüchtige Freundin machen würde, aber so war sie anscheinend nicht. Die Krankenschwester machte aber auch nichts was ihr einen Grund dafür gegeben hätte. Sie machte nur ihre Arbeit.

Vorsichtig löste sie den Verband um meine Brust. Dabei musste sie immer wieder mit beiden Armen um mich fassen, doch sie war dabei so geschickt, dass sie mich nie berührte.

Als sie den Verband gelöst hatte, wagte ich einen kurzen Blick nach unten. Eine lange Schnittwunde zog sich von meiner linken Schulter bis hinunter zu meiner rechten Hüfte. Genau dort wo der Gurt gewesen war. Man konnte es deutlich erkennen. Die Wunde eiterte ein wenig. Blaue Flecken waren ein weiteres Zeichen meines Unfalles.

Ayumi benetzte einen Wattebausch mit einer mir unbekannten Flüssigkeit und ich bereitete mich bereits darauf vor, auf die Zähne zu beißen. Das würde bestimmt höllisch brennen, das sah ich diesem Mittel schon an.

Vorsichtig begann sie nun, meine Wunde mit dieser Flüssigkeit zu betupfen. Erstaunlicherweise bemerkte ich davon nur die leichten Tupfer, von dem Mittel fühlte ich nicht das Geringste.

Das ganze dauerte nicht lange und schon begann Ayumi mir den neuen Verband umzubinden. Sie machte das wirklich gut. Jeder Handgriff saß perfekt.

Nachdem sie mir geholfen hatte das Hemd wieder anzuziehen und mich hinzulegen, verabschiedete sie sich von mir und Sakura und verließ das Zimmer.

Nachdem sie draußen war, zog sich Sakura um und legte sich ins Bett. Sie war erschöpft, dass konnte ich ihr genau ansehen. Es war aber auch schon fast Mitternacht.

Sie blieb allerdings nicht lange liegen, denn sie konnte in diesem Bett nicht schlafen. Daher sagte ich ganz einfach, sie solle zu mir kommen. Genau das tat sie dann auch.

Es dauerte nicht lange und Sakura schlief, eng an mich gekuschelt, ein.

Ich legte meinen Kopf an ihren, welcher auf meiner rechten Schulter lag und glitt schließlich auch ins Land der Träume.

Worry

Sakura POV
 

Der Morgen war angebrochen und ich wachte auf Sasukes Brust auf. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht. Er schlief noch. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich war so unendlich froh, dass er aufgewacht war. Langsam hob ich meine Hand und strich ihm sachte über die Wange, um ihn nicht aufzuwecken.

Mein Blick wurde nachdenklich. Ich musste an gestern denken. Als ich meinem Dad Bescheid sagte, dass ich über Nacht bei Sasuke bleiben würde, hatte er nichts zu dem Kuss zwischen mir und Sasuke gesagt. Es war merkwürdig. Würde nicht jeder normale Vater sofort fragen wollen, wieso seine Tochter mit einem allbekannten Playboy herumknutscht? Oder wollte Dad sich das nur aufheben, damit er mir, wenn ich wieder zuhause bin, eine Predigt halten kann?
 

So tief in Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie Sasuke seine Augen aufschlug, während ich aufgehört hatte über seine Wange zu streichen und meine Hand einfach nur noch auf seiner Wange lag. Ich konnte mir einfach keinen Reim daraus machen, was mein Vater im Schilde führt. Würde er mich ausschimpfen, weil ich was mit Sasuke hatte, würde er mir eine Predigt halten über Playboys und ihren schlechten Einfluss oder würde er es einfach hinnehmen? Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Vater dachte, dass zwischen Sasuke und mir nichts lief. Der Kuss war eindeutig. Und mein Dad war zwar manchmal wie Naruto, ein richtiger Chaot, aber er war nicht dumm. Nein, er war alles aber wahrlich nicht dumm. Selbst Naruto würde nur eins und eins zusammenzählen müssen und er wüsste, was da zwischen mir und Sasuke war.
 

Plötzlich spürte ich, wie jemand leichte Küsse auf die Innenseite meiner Hand hauchte. Mein Blick glitt wieder zu Sasukes Gesicht und sah ihm nun in seine wunderschönen, schwarzen Augen, in denen ich immer wieder versinken konnte. Ich liebte seine Augen. Sein Lächeln, das er viel zu selten aufsetzte. Seine Berührungen. Seine Küsse. Ich liebte ihn. Selbst seine kalte Art, die er in der Schule an den Tag legte. Denn ich wusste, dass er auch anders kann. So war er eben. „Was denkst du gerade?“, fragte er mich leise. „Ich denke gerade darüber nach, was mich zuhause erwartet.“, gestand ich ihm. „Wieso? Weil uns dein Dad erwischt hat?“, hakte er nach. Ich nickte leicht. „Es war komisch. Jeder normale Vater würde jetzt an die Decke springen, weil seine Tochter DEN Playboy geküsst hat. Und was hat mein Vater gemacht? Der hat nur gegrinst. Also entweder hat er schon was gerochen oder mich erwartet zuhause ein riesiges Donnerwetter. Wahrscheinlich nicht nur von Dad. Ich wette, dass er Ryun auch schon was gesagt hat.“ Ich legte eine kurze Pause ein. Stimmt, Ryun...ob das auch bei ihm ein Donnerwetter geben wird? „Ryun bringt mich um. Wenn Dad mir keine Predigt hält, dann wird Ryun es tun. Da bin ich mir zu 100% sicher.“, murmelte ich eher zu mir selbst als das ich es Sasuke sagte. „Wer ist Ryun?“, hörte ich ihn fragen, wobei ihm ein leises Knurren entwich, das ich aber ignorierte. Außerdem könnte ich schwören, dass ich einen komischen Unterton in seiner Stimme gehört hatte. Etwas, was ich während unseres Streits auch schon herausgehört hatte. Aber so richtig identifizieren konnte ich diesen Unterton nicht. Ich überlegte aber nicht lange darüber und so antwortete ich ihm auf seine Frage. „Ryun ist der neue Ehemann meiner Mutter. Aber er ist eher wie ein großer Bruder für mich. Außerdem ist er der Vater von Kyou, meinem kleinen Bruder.“, sagte ich und versteckte mein Gesicht an seiner Brust. Ein verzweifelter Seufzer verließ meinen Mund. „Was soll ich tun, Sasuke?“, fragte ich ihn und ich wusste, dass er meine Verzweiflung deutlich heraushörte. Sasuke strich mir beruhigend über den Kopf, hauchte mir einen Kuss auf den Haaransatz und sagte dann, lässig wie er war: „Sag ihm die Wahrheit.“ Ich sollte was?! Ungläubig starrte ich ihn an? „Noch was?! Wie soll ich das denn machen? Einfach zu meinem Dad hingehen und sagen: 'Ach Dad, weißt du, Sasuke und ich haben nur eine Affäre. Wir haben Sex dann und wann, wenn wir Lust haben. Das ist auch der Grund, warum ich ab und zu so spät oder gar nicht nachhause komme.' Toller Einfall, Uchiha. Wirklich toll.“ Ich stand auf und stemmte nun die Hände auf meine Hüften, während ich zu ihm schaute.
 

Sasuke seufzte. „So meinte ich das nicht. Wir sollten ihm nicht unbedingt die Sache mit dem Sex auf die Nase binden. Wenn es dir hilft, rede auch ich mit Tsubasa und kläre das alles mit ihm.“ Dieses Angebot hörte sich doch verlockend an. Aber ich war doch auch genauso in diese Sache drin, wie Sasuke. Also wäre es am besten, wenn ich ihn nicht alleine lassen würde. „Das ist nett, Sasuke, aber ich denke, dass ich dabei sein sollte. Immerhin gehören zu dieser Sache immer zwei dazu. Es wäre also unfair, wenn ich dich bei diesem Gespräch alleine lasse.“, erklärte ich ihm. Sasuke nickte leicht. „Dann werden wir zwei ihm alles erklären.“ „Das können wir ihm dann sagen, wenn er wieder kommt. Dad hatte sowieso vor, bald wieder vorbeizukommen.“
 

Ich setzte mich ans Fensterbrett und sah hinaus, während ich mir schon meine Worte zurechtlegte. „Du solltest dir deinen Kopf nicht zu sehr darüber zerbrechen, Sakura. Das wird schon irgendwie gut gehen.“ Sasuke zwinkerte mir mit einem leichten Lächeln zu. Es sollte mir wohl Mut machen. Auch ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln und wendete mich dann zurück zum Fenster.

Dabei sah ich mir zwei bekannt Personen.

„Deine Geschwister kommen.“, sagte ich an Sasuke gewandt. Eine Antwort bekam ich von ihm nicht. Wahrscheinlich zählte er jetzt schon den Countdown, für die Zeit, in der Mika gleich durch die Zimmertür gerannt kam und ihm um den Hals fallen wird. Und ich sollte recht behalten. Er hatte die ganze Zeit leise gezählt und jetzt zählte er die letzten fünf Sekunden etwas lauter. „5...4...3...2...1.“ Die Türe ging ruckartig auf und Mika kam in das Zimmer gestürmt, gefolgt von Itachi, der lässig in das Zimmer kam, die Hände in den Hosentaschen vergraben und erleichtert zu seinem kleinen Bruder sah.

Mika währenddessen war erst einmal wie angewurzelt mitten im Zimmer stehen geblieben. Eine Weile geschah nichts und es war still. „Was schaust du denn so? Keine nette Begrüßung?“, hörten wir Sasuke mit einem belustigten Unterton sagen. Auf einmal rannte Mika zu ihrem Bruder und fiel ihm um den Hals. Laute Schluchzer waren von ihr zu vernehmen. „Du Blödmann! Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht hab!?“ Sasuke legte langsam seinen rechten Arm um seine Schwester, da er den linken ja immer noch nicht richtig bewegen konnte. Dieses Bild, was sich uns dort anbot, war wirklich süß. Ein Bild, welches ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
 

Sasuke POV
 

„Du Blödmann! Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht hab?!“ Meine arme, kleine Schwester. Sie musste mich eingequetscht im Auto sehen und dann hat sie mir auch noch das Leben gerettet. Ich legte meinen rechten Arm um sie, da ich meine linke ja kaum bewegen konnte, und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es tut mir leid. Verzeih mir.“, flüsterte ich. Ich konnte mir schon denken, was sie empfunden haben musste, als sie mich dort sah. Es war bestimmt wie ein Déjà Vu. Wäre bei mir bestimmt nicht anders gewesen. Nach einer Weile, in der ich versuchte meine andere Hälfte zu beruhigen, legte mir jemand eine Hand auf die Schulter. Es war Itachi. „Schön, dass du wieder bei uns weilst.“, sagte er mir. Mein Bruder schenkte mir ein seliges Lächeln. Ihn hatte ich auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen.
 

So saßen wir einige Zeit da, bis ich wieder zu Sakura blickte. Diese gab mir ein Zeichen, dass sie mal raus ging. Mit einem Nicken gab ich ihr zu erkennen, dass ich verstand. Sie trat aus dem Zimmer und lies uns alleine.
 

„Tut mir leid, dass wir nicht schon früher gekommen sind.“, sagte Mika. „Ich hatte ihr erst heute davon erzählt.“, meinte Itachi weiter. „Er meinte, ich sei emotional noch viel zu instabil.“, schnaubte mein Zwilling. Ich grinste. Aber wie gesagt, ich konnte mir ihren Zustand nur zu gut vorstellen. „Wisst ihr, wann ich hier endlich wieder raus kommen kann?“, stellte ich die Frage, die mir eigentlich schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen war. „Der Arzt meinte, wenn du wieder bei Kräften bist. Und so schnell wie du wieder auf die beide kommst, wäre das schon in ein oder zwei Tagen.“, antwortete Itachi.
 

Die beiden blieben eine Zeit lang. Auch Sakura hatte sich wieder zu uns gesellt und unterhielt sich mit uns. Mika war die ganze Zeit über nicht von meiner Seite gewichen und war nur widerwillig wieder mit Itachi gegangen. „Du kommst morgen doch eh nochmal. Also komm und lass und heim gehen, Mika. Sasuke braucht jetzt Ruhe und so schnell verschwindet er bestimmt nicht aus dem Krankenhaus.“, hatte Itachi sie noch überreden können. Oder eher, mit diesen Worten zog er sie aus dem Zimmer. Er winkte uns noch zu, ehe er die Türe hinter sich schloss.
 

Sakura POV
 

Als Sasukes Geschwister gegangen waren, herrschte wieder Stille im Raum. Wie auch schon vorhin sah ich aus dem Fenster und hing meinen Gedanken nach. Mein Dad hatte mich vorhin angerufen und gemeint, dass er mich später abholen würde. Ich wurde langsam nervös. Was würde er wohl machen? Mein Dad war lässig aber auch er hatte seine Grenzen. Ein seufzen entwich meinem Mund und ich lehnte meinen Kopf an das wunderbare, kühle Glas des Fensters.
 

„Was gibt’s denn da die ganze Zeit zu seufzen, Sakura?“, hörte ich plötzlich Sasuke fragen. Ich wendete meinen Blick vom Fenster ab und sah zu Sasuke, der im Bett lag und mich grinsend ansah. „Was heißt denn hier die ganze Zeit? Das war einmal.“, entgegnete ich ihm. Doch der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf und hielt vier seiner Finger in die Höhe. „Nein, es waren viermal.“ Echt jetzt? Habe ich so oft geseufzt? War mir nicht aufgefallen.

Ich stand vom Fensterbrett auf und ging zu ihm. Auf dem Stuhl, welches neben seinem Bett stand, setzte ich mich hin und bettete meinen Kopf auf meine Arme, die ich zuvor auf dem Bett verschränkt habe. „Dad wird bald kommen.“, murmelte ich vor mich hin. Ich spürte, wie Sasuke mir eine Hand auf den Kopf legte und darüber strich. „Und jetzt machst du dich unnötig nervös.“, stellte er mit einer belustigten Stimme fest. Ich hob den Kopf und sah ihn schmollend an. „Du bist ein Idiot, Uchiha. Dir kann das ja scheißegal sein, aber ich hätte dann gleich zwei Väter an der Backe kleben. Und ich könnte denen zutrauen, dass die mich auf einen Turm einsperren.“ Der Uchiha lachte kurz. „Genau, sie werden dich einsperren wie Rapunzel. Keine Sorge, dann werde ich zu dir kommen und dich retten.“ Er zwinkerte mir zu und Grinste. Ich verdrehte die Augen und schlug ihm leicht gegen den Arm. Leider war das sein linker Arm, so dass er schmerzhaft das Gesicht verzog. Sofort war ich aufgesprungen. „Tut mir leid, das wollte ich nicht.“, entschuldigte ich mich sofort bei ihm, „Das war aus Reflex.“ Der Schwarzhaarige winkte nur ab. „Kannst du mir bitte mal Wasser holen?“ Ich nickte und holte ihm ein Glas Wasser. Zusammen mit diesem legte ich ihm noch eine Schmerztablette bei, die eine Krankenschwester ihm zuvor gebracht hatte, da Sasuke keine Spritze haben wollte. Die hatte er nämlich schon immer gehasst. Die Tablette und das Glas Wasser legte ich auf den Nachttisch ab und half Sasuke beim aufsetzen.

Danach reichte ich ihm die beiden Sachen, die er auch gleich zu sich nahm.
 

Einige Zeit später klopfte es dann an der Tür und mein Vater kam herein. „Hallo ihr beiden. Wie geht’s euch?“ „Hallo Dad. Danke, ganz gut.“, entgegnete ich ihm. Auch Sasuke begrüßte meinen Vater. „Hallo Tsubasa. Es wird immer besser.“ „Das freut mich aber.“, lächelte mein Dad. Eine Bedrückende Stille entstand wieder im Zimmer. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich diese Stille hasse? Nein? Dann wisst ihr es jetzt. Das ist echt total unangenehm. „Wieso fragst du nicht einfach, Tsubasa? Man sie es dir förmlich an.“, platzte es aus Sasuke heraus. Diese Frage war an meinen Vater gerichtet gewesen, dessen Grinsen plötzlich verschwand und ernst wurde. Mein Blick wurde nervös und lag nun voll und ganz auf meinem Vater.

Was jetzt wohl kommen mag?

Der Blick meines Vaters sieht nicht gerade erfreulich aus.
 

Sasuke POV
 

So sehr ich Tsubasa auch mochte, ich hasste es, wenn Leute nicht mit der Sprache herausrückten. Und Tsubasa war keinesfalls ein Mann, der lange herum druckste. Sakura hatte von ihm ihre Direktheit geerbt. Irgendwann platzte mir die Frage einfach raus. „Wieso fragst du nicht einfach, Tsubasa? Man sieht es dir förmlich an.“ Das Grinsen, welches er vorhin noch trug, verschwand von der einen auf die andere Sekunde uns er nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an. Ich wusste ja, dass er etwas ahnte. Es war ja nicht mal das erste Mal, dass er mich und Sakura erwischt hatte, wie wir uns küssten. Ich hatte doch sein Gesicht am Fenster gesehen, als ich sie letztes Mal nachhause gefahren und sie geküsste habe. „Ich will nicht unbedingt wissen, was da zwischen euch läuft, aber ich kann es mir schon denken. Nur eines würde ich gerne wissen. Als du, Sakura, an diesen Nächten so spät nachhause gekommen bist, habt ihr nicht wirklich an dem Referat gearbeitet, nicht wahr?“ Ich sah, wie Sakura den Blick von ihrem Vater abwandte, bevor sie leise antwortete: „Nicht ganz. Wir haben schon daran gearbeitet. Nur...naja...“ Sakura druckste herum. Das war sehr ungewöhnlich für sie. Wie schon mal gesagt. Sakura war eine direkte Person. Sie war damals zwar sehr schüchtern gewesen, aber dennoch war sie schon immer sehr direkt. „Den Rest kannst du dir ja denken, oder?“, fügte ich noch Sakuras Satz bei. Der ältere Haruno nickte. „Ja, das kann ich mir denken. Du bist nicht gerade dafür bekannt, dass du bei Mädchen die Finger bei dir lassen kannst.“ Na danke auch.

Tsubasas Blick glitt zu seiner Tochter, welche wieder den Blick gesenkt hielt und ihre Hände besonders interessant fand. „Sakura, kleines, ich denke, dass es besser wäre, wenn du mal einen kleinen Spaziergang im Krankenhausgarten unternimmst? Du siehst ziemlich blass aus.“, sagte auf einmal der Braunhaarige. Der Kopf der Haruno schnellte wieder hoch und sie sah ihren Vater an, dessen Blick sich von ernst auf liebevoll umgewandt hatte. „Ich...“, versuchte sie ihm zu widersprechen, aber ich unterbrach sie. „Es ist schon ok.“ Sie nickte und erhob sich vom Stuhl. „Bitte tu ihm nichts, Dad.“, meinte die Rosahaarige leicht lächelnd noch, bevor sie aus der Tür verschwand und mich und ihren Vater alleine ließ.
 

Als sie weg war, wandte sich Tsubasa wieder mir zu und sah mich nun wieder ernst an. „Wie du weißt, ist dein Ruf nicht gerade unbekannt.“ Ich nickte. „Das ist mir klar.“ „Sakura ist meine einzige Tochter und egal wie alt sie sein mag, wird sie für mich meine kleine Sakura bleiben. Dennoch ist mir bewusst, dass auch ich, wie jeder andere Vater, sie irgendwann in die Hände eines anderen Mannes legen muss. Sie ist mir das wichtigste und ich möchte nur das Beste für sie.“

„Und du denkst, dass ich der Böse bin und lieber die Finger von ihr lassen sollte, oder?“ Zu meiner Verwunderung schüttelte er den Kopf, da ich dachte, dass er mir zustimmen würde. „Nein, das denke ich keineswegs. Ich mochte dich schon als kleines Kind, Sasuke. Deine Eltern und wir, als ich noch mir Keiko verheiratet war, haben uns immer ausgemalt, wie es wäre, wenn ihr verheiratet wärt. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Sache ist, ich möchte nicht, dass sie verletzt wird. Ich kann es nicht verhindern, aber ich bitte dich, verletzte sie nicht. Du bist ihr immer noch sehr wichtig. Ich hoffe, dass dir das klar ist.“ „Das ist mir sehr wohl klar.“, entgegnete ich ihm, als er seine Erzählung beendet hatte, „Und ich habe auch nicht vor, sie zu verletzten. Ich tue nichts, was sie auch nicht möchte.“

Tsubasa nickte. „Doch dir sollte eines klar sein, Sasuke.“ Der Braunhaarige lehnte sich gefährlich zu mir nach vorne und bildete seine Augen zu Schlitzen. „Ich bin nicht der einzige, der dir den Arsch aufreißen und dich foltern wird. Dem neuen Ehemann von Keiko, Ryun, liegt sehr viel an Sakura. Auch er wird dir das Leben zu Hölle machen, solltest du sie auch nur ansatzweise verletzten.“ „Verstanden. Aber du kannst dir sicher sein, dass ich nicht die Absicht habe, sie zu verletzen. Es mag zwar nur eine Affäre sein, die wir beide da haben, aber sie ist dennoch eine gute Freundin. Ich denke nicht, dass wir wieder die besten Freunde sein werden, aber trotzdem wird sie immer eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen. Ob wir nun Freunde sind oder nicht.“
 

In diesem Moment kam Sakura herein und sah uns an. „Alles klar bei euch?“, fragte die Haruno etwas unsicher und stellte sich neben mich ans Bett. Sie legte eine Hand auf meine Schulter, die ich aber sofort in meine Hand nahm und sachte darüber strich. „Ja, es ist alles geklärt.“, antwortete Tsubasa ihr mit einem sanftmütigen Lächeln. Dann stand er auf und lief zur Tür. „Die Besuchszeit ist bald vorbei. Ich warte unten am Auto auf dich, Sakura.“, meinte er an seine Tochter gewandt. Dann wandte er sich mir zu und sagte: „Ich werde mich auf dein Wort verlassen, Sasuke. Ich wünsche dir noch eine gute Besserung.“ Und schon war er verschwunden.
 

„Was hat er gesagt?“, fragte Sakura auf einmal und sah mich dann an. Ich zog sie zu mir runter, so dass sich unsere Lippen fast berührten. „So, wie ich ihn interpretiert habe, hat er nichts dagegen.“ Und schon lagen meine Lippen auf den ihren. Als wir uns voneinander gelöst haben, lächelte die Haruno und war anscheinend froh, dass ihr Vater ihr nicht böse war.

Eine Weile blieb Sakura noch bei mir, bis sie sich dann verabschiedete und mich alleine liess. Zu meinem Glück gab es hier einen Fernseher und so war mir wenigstens nicht langweilig. Außerdem hatte mir mein Bruder ein paar Bücher mitgenommen und Sakura hatte ja auch noch die Bücher und Hausaufgaben von der Schule mitgebracht. Also hatte ich eine Menge, das ich tun konnte.
 

Es vergingen ein paar Tage und ich konnte wieder nachhause. Itachi war so nett und fuhr mich zum Haus. Natürlich war auch Mika dabei. „Sasuke.“, fing mein Bruder an zu reden, während er immer noch auf die Straße schaute und sprach weiter, „Ich möchte, dass du zu mir ziehst. Du bist andauernd alleine zuhause. Vater ist nie da und die Angestellten ersetzen deine Familie auch nicht. Außerdem ist mein Apartment groß genug und es hat genügend Zimmer darin. Und es sollte immer jemand bei dir sein, während du noch nicht ganz heil bist.“ Dieser Vorschlag klang verlockend und es war eine nette Geste meines Bruders, doch ich konnte das nicht. „Danke für das Angebot, Itachi, aber ich kann das Haus nicht einfach alleine lassen. Wie du schon gesagt hast, Vater ist nie da und es gibt Sachen, die mich an dieses Haus bindet. Aber irgendwann werde ich dort verschwinden und dann komme ich gerne wieder auf dein Angebot zurück.“ Wer hätte gedacht, dass ich dieses Haus schneller verlassen würde, als ich geahnt hätte.

Fight

Sasuke POV
 

Der schwarze Hummer H2 verriet mir, dass mein Dad zuhause war. Der Wagen war sein ein und alles.

Ich konnte Itachis besorgten Blick förmlich auf mir spüren und auch Mika schien nicht besonders begeistert davon zu sein, dass er da war.

„Macht euch mal keine Sorgen, er wird mich schon am Leben lassen“, versuchte ich die beiden zu beruhigen, doch das schien nicht wirklich zu klappen.

„Ich hab das ungute Gefühl, dass er dir den Kopf abreißen wird.“ Mika sah mich besorgt an. Sie machte sich wieder einmal unnötige Sorgen. Dad war zwar ein Arsch, doch er würde bestimmt nicht handgreiflich werden nur weil ich einen Autounfall gehabt hatte. Oder etwa doch?

„Ich geh dann mal. Danke fürs Fahren. Wir sehen uns morgen“, verabschiedete ich mich von meinen Geschwister, wobei letzteres nur an Mika gedacht war. Sie hatte mir versprochen vorbei zu kommen. Itachi wollte eigentlich auch vorbeischauen, doch er hatte gerade einen neuen Auftrag für seine Modeagentur bekommen und hatte kaum Zeit. Doch mich störte das nicht. Schließlich hatte ich ihn in der letzten Woche häufiger gesehen als im letzten Jahr. Naja, das war etwas übertrieben, aber ihr wisst ja was ich damit meine.

Ich stieg aus und beugte mich anschließend durch das offene Fenster um Mika einen kurzen Kuss zu geben. So war das bei uns nun einmal. Zur Begrüßung und zum Abschied gab es einen kurzen Kuss. Tja, so sind Geschwister nun einmal. Vor allem Zwillinge.

Während ich den Weg zum Haus hinauf lief, wartete Itachi noch und sah mir nach. Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass mir nichts geschehen würde. Erst wenn ich aus meinem Zimmerfenster hinaussehe, wird er davon fahren.

Gerade als ich die Hand auf den Türgriff legen wollte, erkannte ich im Augenwinkel einen blauschwarzen Müllhaufen. Oder sollte ich besser sagen, meinen Nissan. Naja, jedenfalls das was von ihm noch übrig war. Nur das Heck war noch ganz. Und auch von dem erkannte man nicht mehr viel.

Ein leises Seufzen entglitt mir, als ich meinen Wagen so verbeult und eingedrückt stehen sah. Er sah einfach nur furchtbar aus. Hunderte Arbeitsstunden zunichte.

Ein Wunder, dass ich da mit relativ harmlosen Verletzungen raus gekommen war. Das hätte durchaus auch anders ausgehen können. Kein Wunder hatten sich Mika, Sakura und Itachi solche Sorgen um mich gemacht.

Mit schwerem Herzen drehte ich mich wieder zur Tür und öffnete diese. Doch schon als ich sie aufschob, kam mir etwas merkwürdig vor. Wo war Inuk?

Ich hätte jetzt eine unglaublich stürmische Begrüßung von ihm erwartet, doch die kam nicht. Wo steckte er denn nur?

Ich ging hinein und als ich meine Schuhe auszog, hörte ich plötzlich jemanden stöhnen. Eine Frau um genau zu sein. Dad hatte also wieder eine seiner unzähligen Frauen nachhause geschleppt. Konnte er das nicht einmal bleiben lassen wenn sein Sohn im Krankenhaus lag?

Wie viele Frauen hatte er wohl in den letzten beiden Wochen, in denen ich nicht da gewesen war, abgeschleppt?

Eigentlich wollte ich ja in die Küche gehen, um nachzusehen ob Inuk dort unter dem Tisch lag und schlief. Das war eines seiner Lieblingsplätzchen, an denen er oft den halben Tag verbrachte wenn ich nicht da war. Doch da ich auf dem Weg dorthin unweigerlich am Wohnzimmer vorbei musste, sah ich etwas worauf ich sehr gerne verzichtet hätte.

Ich sah meinen ach so unschuldigen Vater, wie er gerade über seine Sekretärin herfiel.

„Das ist nicht dein ernst, oder?“, fragte ich mit wütendem Beiklang in der Stimme. Seine Sekretärin war höchstens zehn Jahre älter als ich. Also etwa dreißig Jahre jünger als Fugaku. Wie konnte sie sich nur auf ihn einlassen?

Fugaku hob langsam seinen Kopf und sah mich mit finsterem Blick an. Seine Sekretärin hingegen, drehte sich von mir weg, in der Hoffnung dass ich sie nicht erkannt hatte. Doch ich kannte sie inzwischen mehr als genug.

„Hast du ein Problem damit?“, fuhr mich mein Vater an und liess von Yukiko ab.

„Ein Problem ist noch milde ausgedrückt. Seit Mutter tot ist, bist du ein richtiges Arsch geworden. Aber das merkst du anscheinend gar nicht, oder? Versuchst du so mit ihrem Verlust klar zu kommen? Indem du ständig mit einer anderen in die Kiste steigst?“ Ich wusste, dass das eine ziemlich heftige Anschuldigung war, aber ich sagte nur die Wahrheit.

„Unterstehe dich so mit mir zu reden!“ Dad wirkte nicht gerade erfreut über meine Anschuldigung.

„Sonst geschieht was?“, forderte ich ihn heraus. Doch ich wusste noch nicht, dass ich das nur wenige Augenblicke später bereuen würde.

Fugaku kam auf mich zu und ehe ich mich versah, konnte ich seine Faust in meinem Magen spüren. Ich klappte zusammen wie ein Taschenmesser und sank auf die Knie. Ein unbeschreiblicher Schmerz durchzuckte meinen Körper und mir stiegen sogar Tränen in die Augen. Warum hatte er das getan?

Ich konnte fühlen wie mir Blut in den Mund lief. Der Geschmack von Metall war unverkennbar.

Ich verzog schmerzhaft mein Gesicht und spuckte die rote Flüssigkeit, welche sich mit meinem Speichel vermischt hatte, auf den Boden. Es war mir egal ob ich den Teppich versaute oder nicht.

„Jetzt hast du nicht mehr so eine große Klappe, stimmt's Sasuke?“, stellte mein Vater höhnisch fest und trat mir mit einem Fuß in die Seite, so dass ich nun vollends auf dem Boden lag. Ich biss mir auf die Zähne und versuchte den Schmerz zu verdrängen. Er hatte mir genau in meine angeknackste Rippe getreten. Ein höllischer Schmerz durchfuhr mich von oben bis unten.

„Du bist genau wie deine Geschwister auch. Verwöhnt und unwürdig den Namen Uchiha zu tragen. Ich hätte euch gar nie in die Welt setzten sollen. Vielleicht wäre Mikoto dann auch noch da.“

Nun beschuldigte er uns auch noch am Tod unserer Mutter.

„Gib uns nicht die Schuld für deine Fehler. Hättest du an diesem Tag nicht mit Mutter gestritten, wäre sie nie in den Wagen gestiegen und davon gefahren. Das war ganz allein deine Schuld. Du allein hast Schuld an Mutters Tod!“, schrie ich so laut ich unter den Schmerzen konnte. Doch das war ein erneuter Fehler.

Vater drehte mich mit einem Fußtritt auf den Rücken und kniete sich über mich. Er hob seine Hand und schlug mir seine Faust ins Gesicht. Mein Kopf flog unkontrolliert zu Seite. Ich hatte das Gefühl mein Schädel würde jeden Augenblick platzen. Nicht einmal beim Unfall hatte mein Schädel so gebrummt.

Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich jetzt zurück geschlagen, doch ich hatte einfach keine Kraft. Ich brachte es nicht einmal fertig meinen Arm zu heben. Geschweige denn überhaupt zuzuschlagen.

„Du bist ein Weichei. Eine Schande für deine Familie. Du bist es nicht wert überhaupt hier zu sein!“, brüllte mich Fugaku an, während mir vor lauter Schmerzen die Tränen in die Augen stiegen.

„Du bist doch auch kein Deut besser als ich. Du springst ja auch wie ein läufiger Hund auf alles was nicht bei drei auf den Baum ist. Und dann wirfst du mir vor, ich sein ein Arsch das ständig eine neue hat.“ Erneut schlug er mir ins Gesicht. Ich hörte wie meine Nase knackte als er mich schlug. Blut tropfte aus ihr heraus und ein unbeschreiblicher Schmerz durchzuckte meinen Kopf. Doch ich liess mir nichts anmerken. Ich wollte ihm das Gefühl nicht geben dass er mir überlegen war.

Ein weiterer Schlag folgte. Mein Körper würde langsam taub. Ich sah zwar wie er auf mich einschlug, doch ich konnte es kaum noch spüren.

Unerwartet stieg plötzlich unglaubliche Wut in mir hoch. Ich hatte meinen eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Ein unaufhörliches Zittern durchfuhr mich.

„Hast du solche Angst dass du schon zitterst?“, fragte mein Vater mich spöttisch, während er erneut seine Hand hob um mir seine Faust ins Gesicht zu schlagen.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn mit finsterem Blick an. Ich konnte schwören, dass er meine Wut genau sehen konnte. Nicht nur sein kurzes Innehalten sprach dafür, auch sein erschrockener Blick zeigte mir das. Es war ein Wunder dass meine Augen nicht vor Wut rot glühten.
 

„Dad hör auf!“ Mikas Stimme hallte durch das Wohnzimmer.

Vater drehte seinen Kopf zu meiner Schwester und funkelte diese wütend an. „Was machst du denn hier?!“

Doch Mika kam gar nicht dazu ihm zu antworten. Itachi kam ebenfalls ins Zimmer und riss meinen Vater von mir runter.

„Sag mal spinnst du?! Willst du deinen eigenen Sohn umbringen“, fuhr er seinen eigenen Vater an und schubste ihn von mir weg.

„Misch dich da nicht ein. Das ist eine Sache zwischen mir und Sasuke“, protestierte Fugaku und versuchte erneut auf mich los zu gehen. Doch Itachi packte ihn am Arm und schleuderte ihn buchstäblich zur Couch.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Mika besorgt, als sie mir half mich aufzusetzen.

„Es geht schon wieder. Vater hat zu wenig Kraft um mir wirklich was anzutun“, stellte ich gelassen fest und tat so als hätten mich seine Schläge nicht beeindruckt. Wenn ich aber ehrlich war, hatte ich gerade eben wirklich Angst gehabt, dass er mich zu Tode prügeln würde. Zugetraut hätte ich es ihm auf jeden Fall.

„Spiel mir nichts vor Sasuke. Ich sehe doch genau wie du zitterst. Du hast Schmerzen.“ Mika duldete keine Widersprüche, daher beließ ich es dabei. Ich wollte mich nicht auch noch mit ihr streiten.

„Mika, geh und hol mit Sasuke die nötigsten Sachen. Ich lass nicht zu dass er noch länger hier bleibt. Sonst landet er am Ende wirklich im Grab“, befahl Itachi meiner kleinen Schwerster. Diese nickte nur und half mir hoch. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, daher musste sie mich stützen.
 

Als wir zusammen das Wohnzimmer verließen, konnte ich hören wie sich Itachi und Vater stritten, doch ich verstand nicht was sie sagten.

„Geht's?“, erkundigte sich Mika bei mir, als ich schwerfällig die Treppe hoch schlurfte. Ich konnte mich kaum bewegen und daher fiel mir das Laufen nicht gerade leicht.

„Ich schaff das schon. Mach dir keine Sorgen.“ Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln, doch es kam nicht ganz so gelassen rüber wie ich das eigentlich gedacht hatte.

Mika öffnete mir die Tür zu meinem Zimmer und ich liess mich auf mein Bett sinken.

„Hast du Inuk gesehen?“, wollte ich schließlich von ihr wissen.

„Nein. Warum fragst du?“ Mika sah mich verwirrt und leicht besorgt an.

„Er hat mich vorhin nicht begrüßt als ich ins Haus gekommen bin. Das passt nicht zu ihm. Irgendetwas stimmt da nicht“, erklärte ich ihr und setzte einen nachdenklichen Blick auf. Wenn Dad irgendetwas mit meinem Hund gemacht hatte, dann werde ich ihm den Hals vollends umdrehen. Mal abgesehen davon, das Itachi ihn am Leben liess.

Plötzlich hörte ich ein leises Winseln. Auch Mika hatte es gehört, denn sie sah mich mit großen Augen an. Es war ein verängstigtes Geräusch gewesen. Schon fast panisch.

Mika ging zu der kleinen Abstellkammer die ich zu Inuks persönlichem Reich umgebaut hatte und öffnete die Tür.

Kaum war diese einen Spalt geöffnet, rannte auch schon etwas braun-weißes heraus.

Inuk rannte zu mir, sprang auf mein Bett und legte sich erschrocken und völlig panisch neben mich. Er schmiegte sich an meine Seite, winselte laut und zog seine Rute zwischen die Beine.

„Was ist denn nur mit ihm los?“ Mika kam ebenfalls zu mir und strich Inuk sanft über den Kopf. Dieser zuckte kurz zusammen, doch als er erkannte wer ihn da berührte, winselte er nur noch lauter und schmiegte sich nun an Mika.

„Er ist völlig verstört“, stellte meine Schwester fest und versuchte meinen Hund zu beruhigen.

„Dad hat ihn geschlagen und anschließend in den Schrank gesperrt. Die Hundeklappe ist verriegelt“, bemerkte ich mit kalter Stimme und versuchte ebenfalls meinen Hund wieder zu beruhigen.

Er tat mir furchtbar leid. Er konnte doch auch nichts dafür das Fugaku ihn hasste.

„Ich hold deine Sachen aus dem Bad. Kannst du deine Kleider selber packen?“, erkundigte sie sich bei mir, während sie aufstand und zur Tür ging.

„Ich schaff das schon. Aber beeil' dich. Ich will nicht länger als nötig hier bleiben.“ Mika nickte mir verständnisvoll zu und ging ins Bad.
 

Ich erhob mich schwerfällig vom Bett, wobei ich meinen winselnden Freund nicht gerne alleine liess. Nur das nötigste wurde in meine Sporttasche geschmissen. Zwei Paar Hosen, einige T-Shirts und die Unterwäsche. Mein Handy kam auch mit, so wie die neuen Kleider von Sakura. Ich stopfte auch noch Inuks Lieblingsspielzeug in die Tasche, denn er würde schließlich auch mitkommen. Alles was ich nicht mitnahm, würde ich später noch holen wenn es mir wieder besser ging.

Gerade als ich fertig war und die Tasche zu ziehen wollte, kam Mika wieder ins Zimmer. Sie hielt eine kleine Tasche in der Hand. Ich vermutete meine Zahnbürste, Duschgel und Shampoo so wie mein Deo darin. Ich hatte in dieser Hinsicht einen ganz anderen Geschmack als Itachi und das wusste Mika auch.

„Hast du alles?“, erkundigte sich Mika bei mir. Ich nickte ihr kurz zu.

„Ich schreib Amaya noch kurz einen Brief, nicht dass sie sich Sorgen macht“, erklärte ich ihr als ich zu meinem Schreibtisch ging.

„Wie wäre es wenn du ihr nachher kurz am Telefon Bescheid sagst“, schlug mir Mika vor. Sie hatte damit vollkommen recht. Erstens ging es schneller und zweitens war es etwas persönlicher als einen Brief zu schreiben.

Mika nahm meine Sporttasche und hielt mir die Tür auf.

„Komm mein Junge“, forderte ich Inuk auf, welcher sich sogleich erhob und mir hinterher trottete.
 

Itachi wartete am Fuß der Treppe auf uns. Er schien nicht gerade begeistert zu sein, mich so lädiert zu sehen. Er machte sie schon wieder Sorgen um mich.

„Hast du alles?“, fragte auch er mich.

„Ich glaub schon. Kannst du noch das Futter von Inuk holen. Und seinen Napf?“ Itachi nickte mir kurz zu und tat worum ich ihn gebeten hatte.

Es dauerte nicht lange und ich saß in seinem Wagen. Doch bevor ich los fuhr, wandte ich mich noch an Mika. „Sag mal, kannst du meinen Honda holen und mit ihm zu Itachi fahren?“ Ich wollte mein Auto nicht hier lassen. Wer weiß was Dad sonst noch in den Sinn kam. Wenn er wütend war, wurde er unberechenbar.

„Na klar. Für dich mach ich doch alles“, bestätigte sie meine Frage und stieg wieder aus. Sie ging kurz zurück ins Haus und holte den Schlüssel, noch bevor Dad sie dabei erwischte. Wir sahen ihr dabei zu, wie sie mit dem orangen Wagen aus der Garage fuhr und schließlich hinterher kam.
 

Es dauerte keine fünfzehn Minuten und schon parkte Itachi vor seinem Appartement. Es war eine recht große Wohnung. Zu Inuks Glück waren hier Haustiere sogar erlaubt und einen Garten hatte es auch in dem er herumtollen konnte.

Itachi ging voraus und führte mich in seine Wohnung. Nach einer kurzen Führung in der er mir alles Notwendige gezeigt hatte, wusste ich was wo war. Ich hatte sogar mein eigenes Zimmer. Oder besser gesagt, ich durfte das Gästezimmer beziehen.

„Ich geh kurz unter die Dusche wenn du nichts dagegen hast“, sagte ich zu Itachi, nachdem ich meine Sachen ausgepackt und im Schrank verstaut hatte.

„Natürlich. Fühle dich wie Zuhause.“ Er lächelte mich kurz an.

Ich holte meine Duschutensilien und begab mich ins Bad. Es war sehr freundlich eingerichtet. So wie der restliche Teil der Wohnung auch. Das Bad war in einem hellen Blau gehalten und war recht groß.

Ich zog mir meine Kleider aus sah erst einmal an mir herunter. Erst jetzt, da ich nichts mehr an hatte, erkannte ich, wie scheiße ich eigentlich aussah. Eine dicke Narbe zog sich von meiner linken Schulter bis zu meiner rechten untersten Rippe schräg über meinen Oberkörper. So ein Sicherheitsgurt war also doch nicht so sicher.

An meinem ganzen Körper hatte ich Schrammen, blaue Flecken und Schnittwunden von der zersprungenen Frontscheibe.

Von meinen Beinen fing ich gar nicht erst an zu erzählen. Diese waren schließlich eingeklemmt gewesen. Es war doch recht erstaunlich dass ich diese nicht auch noch gebrochen hatte. Aber überall hatte ich kleine Schnitte. Das würde noch einige Narben hinterlassen, dessen war ich mir ganz sicher. Doch am besten würde man schon meinen Schnitt über die Brust sehen.

Auch meine Arme waren nicht verschont geblieben. Unzählige Schrammen waren auf ihnen verteilt.

Ich stellte mich ans Spülbecken und betrachtete mich kurz im Spiegel. Das blaue Auge war nicht zu übersehen. Danke Dad.

Auch meine Nase sah recht mitgenommen aus. Eine rote Blutspur zog sich bis zu meiner Lippe hinunter, welche übrigens aufgeplatzt war. Ich sah wirklich sehr gesund aus, dass musste ich zugeben. Ich hoffe der Sarkasmus kam rüber.

Nach dem ich mich von meinem ach so wundervollen Spiegelbild getrennt hatte, holte ich noch schnell ein Badetuch aus dem Schrank und begab mich dann unter die Dusche.

Ich liess das Wasser nur sanft auf mich herab rieseln, da meine Verletzungen sonst höllisch brannten. Doch zum Glück verflog dieser Schmerz schnell wieder.
 

„Das Essen ist fertig.“ Mika hatte an die Badezimmertür geklopft und sah nun herein. Ich saß gerade auf dem kleinen Hocker und versuchte meine Haare zu trocknen. Angezogen war ich schon.

Ohne dass ich sie darum gebeten hatte, trat Mika hinter mich und nahm mir das Tuch ab. Vorsichtig begann sie mir die Haare zu trocknen, immer darauf bedacht mir nicht weh zu tun.

Sie machte das wirklich gut. Fast so wie Mom früher.

„Danke meine Kleine“, flüsterte ich leise, da ich inzwischen rechte Halsschmerzen hatte.

„Gern geschehen. Dafür bin ich doch da.“ Sie lächelte mich sanft an und schlang sanft ihre Arme von hinten um mich. „Ich bin froh dass wir nun wieder zusammen sind. Ich hab dich nämlich fürchterlich vermisst.“

Ich strich Mika sanft mit einer Hand über den Arm und lehnte meinen Kopf an ihren, welchen sie auf meine rechte Schulter gelegt hatte. „Das geht mir genauso. Was würde ich nur ohne dich machen.“
 

Mika hatte das Essen gemacht. Sie konnte wirklich ausgezeichnet kochen. Da übertraf sie sogar unsere Mutter, welche immer köstliche Gerichte aufgetischt hatte. Mika war halt eine Klasse für sich.

„Wie sehr ich das doch vermisst habe“, stellte ich grinsend fest und schob mir die Stäbchen mit den Nudeln in den Mund. Selbst Naruto bezeichnete ihre Nudelsuppe als die beste der Welt. Und wenn der Nudelsuppenexperte dass sagte, dann war das mehr als nur ein großes Lob.

Ich saß nun schon vor der dritten Schüssel. Ich hatte unglaublich Hunger und könnte noch mehr verschlingen, doch leider war dies die letzte Schüssel. Seit knapp zwei Wochen hatte ich schließlich nichts mehr Richtiges gegessen, da war es doch verständlich, oder?

Mika lächelte auf mein kleines Lob nur sanft. Sie war schon längst fertig mit Essen und auch Itachi hatte seine Schale zur Seite geschoben. Er war gerade damit beschäftigt die Zeitung zu lesen.

Inuk saß neben mir auf dem Boden und schlief. Er hatte sich bereits an die neue Wohnung gewöhnt und war ein ganz braver Hund wie immer. Es war schon erstaunlich wie schnell er immer lernte.

Als ich mein Essen beendet hatte, wollte ich Mika eigentlich helfen den Tisch abzuräumen, doch diese bestand darauf dass ich mich ausruhte und dass ich es mir auf dem Sofa gemütlich machte.

Selbst Itachi wurde dazu verdonnert sich zu mir zu gesellen.

Da wir beide unserer kleinen Schwester ja nicht widersprechen wollten, taten wir was sie von uns verlangte. Wir setzten uns auf die Couch und schalteten den Fernseher ein. Es lief nicht gerade viel Spannendes. Doch nach einigem Suchen stießen wir auf einen einigermaßen ansehnlichen Film. X-Men.

Mika setzte sich ebenfalls zu uns, als sie mit der Küche fertig war. Sie hatte uns sogar Popcorn gemacht.

So verbrachte ich einen tollen Abend mit meinem älteren Bruder und meiner kleinen Schwester. So etwas hatte es schon lange nicht mehr gegeben.

Anschließend ging ich ins Bett. Es war schon ein Uhr Morgens und Itachi musste morgen schließlich wieder arbeiten und Mika musste zur Schule.

Ich war davon verschont geblieben. Mein Arzt hatte mir Bettruhe verordnet. Das hieß auch, dass ich nicht in die Schule durfte.

Ich hatte mit Sakura und Mika abgemacht, dass sie mir die Hausaufgaben vorbei brachten wenn wir welche aufgesetzt bekamen.

Birthday Suprise

Sakura POV
 

Es verging ungefähr eine ganze Woche. Mittlerweile habe ich das von Sasuke und seinem Vater gehört und das der Schwarzhaarige, wie seine Zwillingsschwester, bei Itachi wohnte. Es war schon eine harte Sache, was Fugaku mit seinem Sohn abgezogen hatte. Damals hätte er das nie gemacht. Er hatte seine Kinder geliebt. Genauso wie seine Frau. Aber anscheinend war dies eine vergangene Erinnerung. Als ich bei Sasuke war, um ihm einen Besuch abzustatten, konnte ich sehen, wie sein Vater ihn zugerichtet hatte. Es war gerade mal einen Tag vergangen, seit Sasuke bei Itachi eingezogen war. Seine Nase sah irgendwie komisch aus. Anscheinend hatte er einen ziemlichen Schlag von seinem Vater auf die Nase bekommen. Außerdem war seine Lippe aufgeplatzt. Das sah zwar nicht so schlimm aus, aber ich konnte mir schon denken, dass dies alles gestern viel schlimmer ausgesehen haben musste.

Doch über die Woche verheilten wieder seine Verletzungen und er machte auch regelmäßig das Muskeltraining, das ihm der Arzt verschrieben hatte. Trotzdem konnte er seinen Arm noch nicht ganz so gut bewegen. Das war aber verständlich, denn so etwas brauchte nun mal seine Zeit. Es ging ihm aber wahnsinnig über den Strich, weil er nicht viel machen durfte. Zumindest nichts schweres. Er durfte auch nicht draußen herumtollen oder mit Inuk herumtoben. Er war wahnsinnig froh, als wir beide mit Inuk im Park Gassigehen konnten. Da konnte er wenigstens frische Luft schnappen, denn nach Sasuke, wurde ihm das Apartment seines Bruders zu stickig. Kann aber einfach auch nur daran liegen, dass er diese vier Wände satt hatte. Auch das war verständlich. Wer würde nicht verrückt werden, wenn man den ganzen Tag nur im Bett liegen durfte, ab und zu mal ein bisschen Muskeltraining, und sich nicht wirklich viel bewegen kann. Also ich wäre wahrscheinlich schon längst ausgerastet. Tja, das war eben der Vorteil, wenn man die Geduld eines Uchihas hatte. Die hatten die Geduld eines Heiligen. Im ernst!
 

Weitere Tage vergingen und es nahte ein ganz besonderer Tag. Der 28. April. Mein Geburtstag. Und ehe ich mich versah, war dieser Tag auch schon gekommen. Ich wollte heute zwar wieder zu Itachi und Sasuke und Mika besuchen, aber mein Dad hatte gemeint, dass die beiden auch ein Tag ohne mich konnten. Denn heute war ja mein Geburtstag und er meinte, er hätte ein besonderes Geschenk für mich.
 

Als ich nachhause kam, sah ich auch schon meinen Dad grinsend auf mich zukommen. „Wieso grinst du so?“, fragte ich meinen Vater. Dieser sagte aber nichts. Stattdessen nahm er meine Hand und zog mich hinter sich her. Er führte mich Richtung Garten. Was soll da sein? Doch kurz bevor wie aus dem Haus und in den Garten kamen, sah ich etwas, dass meine Augen zum funkeln brachte.
 

Sasuke POV
 

„Bitte Sasuke!“ Schon seit gut einer viertel Stunden flehte mich meine Schwester an, mit ihr in die Stadt zu kommen. „Und noch einmal, Mika: N-E-I-N.“, antwortete ich ihr auf ihre Bitte. Ich saß gerade auf dem Sofa, im Wohnzimmer, und meine Schwester wollte mich wirklich nicht in Ruhe lassen. War es etwa zu viel verlangt, an einem regnerischen Tag, mir irgendwelche Filme reinzuziehen?! „Hast du mich lieb, Sasuke?“, fragte sie plötzlich. Oh bitte. Nicht schon wieder diese „Hast du mich lieb-Masche. Das zog sie meistens ab, wenn sie unbedingt etwas von mir wollte. Und dieses Mal wollte sie unbedingt, dass ich mit ihr in die Stadt komme. Ich kannte ihre Angewohnheiten und die könnte man mit Hinatas Angewohnheiten vergleichen, wenn diese mal wieder im Shoppingmodus war. Vielleicht war sie auch schlimmer als Hinata. Ich möchte die beiden aber nicht unbedingt zusammen beim shoppen erleben. Wer weiß, was sonnst passieren würde. Also ich möchte es lieber nicht drauf ankommen lassen. „Du kennst die Antwort, Mika.“, antwortete ich ihr auf ihre Frage. „Dann musst du mit mir in die Stadt kommen.“ Hab ich es nicht gesagt? Immer wenn sie etwas von mir wollte, dann zog sie diese Nummer ab. „Nein.“, war wieder meine Antwort. „Wieso ist es dir überhaupt so wichtig, dass ich mit dir in die Stadt komme?“, kam mir die Frage über die Lippen. Meine Schwester seufzte. „Sakura hat doch bald Geburtstag.“ Ich hob eine Augenbraue. War etwa schon wieder bald der 28. April? „Na und?“, antwortete ich meinem Zwilling wieder. Natürlich bemühte ich mich, meine Stimme gleichgültig klingen zu lassen. „Na und?! Sakura. Hat. Geburtstag. Ich möchte ihr ein Geschenk besorgen.“ „Und was hab ich damit zu tun? Du kannst doch wohl alleine in der Stadt Geschenke für Sakura einkaufen gehen.“ „Willst du ihr etwa nichts schenken?“, kam wieder eine Frage von Mika. „Sollte ich?“, kam meine Gegenfrage. Meine Schwester schnaubte. „Ja, solltest du. Sie ist deine beste Freundin, war die letzte Woche, und auch schon davor, für dich da und du hältst es nicht einmal für nötig, ihr wenigstens etwas zu ihrem Geburtstag zu schenken?“ Naja, irgendwie hatte sie ja schon recht. Aber ich hatte wirklich keine Lust, mit ihr shoppen zu gehen. Wer weiß, wann wir wieder nachhause kommen würden. „Sie hat doch jedes Jahr Geburtstag. Ein Geschenk mehr oder weniger bringt sie schon nicht um.“ Ich weiß, dass das jetzt gemein klang und das das eigentlich nicht ernst gemeint war, aber meine Schwester musste ja nicht unbedingt wissen, dass Sakura und ich uns mehr als nur gut verstanden. „Du bist so ein kaltes Arschloch, Sasuke. Und mit dir bin ich auch noch verwandt.“ Sie seufzte. „Fein. Du willst ihr also kein Geschenk kaufen, wobei du das IMMER gemacht hast. Sie war jahrelang weg uns jetzt ist sie wieder da und dir ist es scheißegal ob sie Geburtstag hast. Aber komm wenigstens mit mir mit, damit ICH ihr ein Geschenk besorgen kann. Und da du ja am besten weißt, was sie mag, brauche ich nun mal deine Hilfe.“ Nun musste ich seufzen. Sie würde nicht nachgeben, bis ich mit ihr mitkam. Also wieso sich nicht als den klügeren erweisen und einfach nachgeben? Wenn ich Glück hab, lässt sie mich für die nächsten Tage in Ruhe.
 

„Was meinst du? Denkst du, Saku wird das gefallen?“, fragte mich meine Schwester. Ich hatte nach einer Weile nachgegeben und bin mit ihr in die Stadt gegangen. Nun zeigte sie mir einen weißen Teddy, der ein großes Herz in beiden Händen hielt. Wie man sich bereits denken kann, stand auf dem Herz in geschnörkelter, weißer Schrift „I Love You“. Ich besah mir den Teddy an. Ganz nett und Sakura mochte diese Bärchen. Wieso also nicht? „Ja, ich denke, der wird ihr gefallen.“, entgegnete ich Mika also. Diese freute sich wie ein Kind und lief sofort zur Kasse, um den Bären zu kaufen. Mein Blick wanderte währenddessen über den Laden. Da mal ein Plüschhase, hier ein Kuscheltiger und so weiter und so fort. Doch dann erlangte etwas meine Aufmerksamkeit. Es war ebenfalls ein Teddy. Nur war dieser in einem hellen beige gehalten. Es hatte eine rosa Schleife am rechten Ohr und in seinen Händen hielt es kein Herz, sondern ein Instrument. Es war eine schwarze Gitarre. Und zu meiner Verwunderung musste ich feststellen, dass diese fast so aussah, wie meine. Ein leichtes, fast unerkennbares Lächeln, schlich sich auf mein Gesicht. Sofort musste ich an Sakura denken. Früher hatte sie mir sehr oft zugehört, wenn ich auf meiner Gitarre spielte. Einmal hatte sie sogar versucht,m darauf zu spielen. Zu ihrer Enttäuschung gelang ihr das nicht besonders gut. So hatte sie es jedenfalls empfunden. Doch meiner Ansicht nach, war ihr es für den Anfang sogar gut gelungen.

Ohne es wirklich zu bemerken, nahm ich mir den Teddy und kaufte ihn. Es wäre ein nettes Geschenk für Sakura.

Als ich mit der Tüte, worin ich das gekaufte eingepackt hatte, sah mich meine Schwester nur an. Es war so, als würde sie mich fragen, ob ich meine Meinung geändert hatte und der Haruno nun doch ein Geschenk kaufen würde. Doch sagen tat sie nichts.
 

Mika zog mich in den nächsten Laden. Hier waren lauter Elektrozeugs. Fotokameras, Musikplayer, DVD-Player und weiteres Zeugs. Seit wann ging meine Schwester in solche Läden? „Was sollen wir hier?“, fragte ich sie also. Als sie sich zu mir umdrehte, hatte sie ein breites Lächeln auf dem Gesicht. „Ich möchte Sakura eine Digicam kaufen. Sie hat mal gesagt, dass ihre alte Kamera nicht mehr richtig funktioniert, also hab ich mir gedacht, ich kaufe ihr mal eine.“ Mit einem nicken zeigte ich ihr, dass ich verstand. „Ich geh mich wo anders ein wenig umsehen.“, murmelte ich und ging aus dem Laden. Inuk brauchte unbedingt ein Bettchen. Er konnte ja nicht ewig auf dem Boden oder bei mir im Bett schlafen. Also machte ich mich auf dem Weg zur Tierhandlung. Doch bevor ich dort ankam, lief ich an einem Juweliergeschäft vorbei. Etwas war mir ins Auge gestochen. Es war eine Kette mit einem Notenschlüssel als Anhänger in Weißgold. Der Anhänger war mit einigen Diamanten verziert gewesen. Ich ging in den Laden und ließ ihn mir von der Verkäuferin zeigen. „Für Ihre Freundin?“, fragte sie mich mit einem wissenden Lächeln. Ich besah mir das Schmuckstück genauer und antwortete nebenbei: „Nicht ganz. Es soll ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin sein.“ Ich wusste nicht, wieso ich der Verkäuferin das erzählte, aber sie schien mir sehr sympathisch. Sie war eine etwas ältere Frau und erinnerte mich ein wenig an Amaya mit ihren langen, offenen Haaren und den stechend blauen Augen. „Dann muss diese Freundin Ihnen ja sehr wichtig sein.“ Ich sah auf, direkt in die Augen der Frau. „Früher ja, aber jetzt...keine Ahnung.“ Ich sah wieder zu der Kette mit dem Notenschlüsselanhänger. „So so. Dann möchte ich Ihnen gerne einen Rat geben. Achten Sie genau auf das, was Sie tun, wenn dieses Mädchen bei Ihnen ist. Irgendwann merken Sie, was diese Freundin Ihnen wirklich bedeutet.“ Ich verstand nicht ganz. Mit diesem Rat konnte ich irgendwie nichts anfangen. Was sollte dabei raus kommen? Wie sollte ich erfahren, was Sakura mir bedeutete? Dennoch nickte ich. „Soll ich Ihnen das Geschenk gleich einpacken?“, fragte mich die Verkäuferin auf einmal. Wieder sah ich zu ihr und nickte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als die Frau mit einem seligen Lächeln, die Kette in eine Schachtel tat und es schön verpackte. Aber nicht nur deswegen musste ich lächeln. Ein weiterer Grund war, dass ich mir schon denken konnte, wie Sakura auf das Geschenk reagieren würde.

„Bitte sehr.“, sagte die Verkäuferin und reichte mir eine Tüte, in dem sich das Geschenk befand. Mit einem kurzen „Danke.“, nahm ich die Tüte an mich, bezahlte und wollte gerade gehen, als mit die Frau noch etwas zurief bevor ich ging: „Viel Glück mit Ihrer Freundin.“
 

Danach ging ich noch schnell zur Tierhandlung und kaufte endlich das Hundebettchen für Inuk. Darauf konnte er sich dann gemütlich machen und der arme musste dann nicht mehr auf dem Fußboden schlafen. Kurz darauf traf ich dann auch auf meine Schwester. Natürlich hatte sie nicht nur ein Geschenk für Sakura gekauft. Nach den fünf Tüten zu urteilen, die im übrigen riesig waren, konnte ich mir denken, dass Mika anscheinend einige Laden halb leer gekauft hat. Und jetzt dürft ihr raten, wer diese Tüten trafen darf. 100 Punkte. Ich. Aber wir wollen ja nicht so sein. Immerhin ist sie meine kleine Schwester und wir wollen doch nicht, dass sie sich mit den Tüten überanstrengt. Sarkasmus herausgehört? Ja? Dann ist gut. Wie schön doch Sarkasmus sein kann.
 

Mika POV
 

Als mein Bruder noch wo anders hingegangen war, wahrscheinlich um Inuk was zu kaufen, suchte ich mir eine schöne Digicam aus und ging damit zur Kasse, damit ich diese zahlen konnte. Auf der Suche nach Sasuke lief ich an einigen Boutiquen und Läden vorbei. Und da ich auch nur ein Mädchen bin, konnte ich einfach nicht „Nein“ zu diesen wundervollen Klamotten und Schuhen sagen. Am Ende kam ich dann mit mindestens einer Tasche aus jeden Laden raus. Mein Brüderchen dürfte später dann die Taschen tragen.
 

Und dies tat er auch, als ich ihm die Taschen entgegenhielt und ihn darum bat, sie für mich zu tragen. Dies tat er sogar ohne zu murren. Ungewöhnlich. Mein Blick wanderte an ihm hinab. In seiner Hand sah ich zwei Taschen. Die eine, wo der Teddy war, den Sasuke vorhin gekauft hatte und bei dem anderen...keine Ahnung was da drin war. Aber durch den Namen der Geschäftes, welches auf der Tasche abgebildet war, erkannte ich, dass er wahrscheinlich beim Juwelier war. Was er wohl da gekauft hatte? Aber ich war mir sicher, dass das für Sakura war. Außerdem hatte in der andern Hand ein kleines Hundebettchen. Das war gut, denn der arme Inuk musste die ganze Zeit auf dem Boden schlafen. Ab und zu schlief er bei Sasuke im Bett, aber er konnte ja schlecht immer bei meinem Bruder schlafen.
 

In letzter Zeit war mir nämlich etwas aufgefallen. Nicht nur seit mein Bruder bei mir und Itachi eingezogen war, sondern bereits auch schon im Krankenhaus und einige Zeit davor. Etwas muss zwischen den beiden sein. Diese Blicke und diese heimlichen Berührungen. Also wenn da nichts lief, dann bin ich die Unschuld in Person.
 

Zuhause angekommen, stellte Sasuke meine Tüten im Gang ab und die Sachen, die er gekauft hatte, stellte er in sein Zimmer. Inuk hatte ihn stürmisch begrüßt und freute sich auf sein Bettchen, welches ihm mein Bruder gekauft hatte. Nach der stürmischen Begrüßung ruhten Sasuke und ich uns erst einmal im Wohnzimmer aus.
 

„Kommst du am Samstag mit?“, fragte ich ihn dann nach einer Weile. Fragend sah er mich an. „Was soll am Samstag sein?“, fragte er mich. „Sakuras Geburtstag? Es ist am Samstag und ihr Dad hat eine Art Party organisiert.“ Ich musste ihn nicht viel überreden, und er stimmte zu, mit zu Sakuras Geburtstagsfeier zu kommen.
 

Sakura POV
 

Dad hatte mir wirklich einen Hund geschenkt. Einen Husky. „Es ist eine Hündin. Sie ist etwas scheu.“, sagte mir mein Dad. Eine Hündin also. Sie sah wirklich süß aus. Die Husky-Dame hatte weiß-graues Fell. Ihr Fell war zwar nicht so lang, wie die von Inuk, aber sie sah sehr flauschig aus. „Ihr Name ist Yuki. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich ihr bereits einen Namen gegeben habe.“, sprach mein Vater weiter. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, es ist ok. Mir gefällt der Name. Yuki.“ Die ganze Zeit über hatte ich zu Yuki gesehen, dann drehte ich mich zu meinem Dad und fiel ihm um den Hals. „Du bist der aller, aller beste, Dad! Aber woher stammt die Idee für dieses Geschenk?“, fragte ich. Mein Vater grinste. „Du hast letztes Mal so über die Welpen geschwärmt, da dachte ich mir, ich schenke dir zum Geburtstag doch mal einen Hund. Ich wollte dir zwar einen Welpen schenken, aber Yuki ist mir im Tierheim einfach so ins Auge gefallen. Sie saß zusammengekauert in einer Ecke und war sehr schreckhaft. Das ist sie jetzt immer noch. Doch bei ihrem Anblick im Tierheim konnte ich sie einfach nicht dort lassen.“ Ich verstand. An Dads Stelle hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht. Außerdem gefiel mir Yuki wirklich sehr. Ich hoffe, ich kann ihr das Schreckhafte austreiben.
 

Langsam trat ich zu Yuki. Vorsichtig einen Schritt nach dem anderen, da sie mir jetzt schon sehr Schreckhaft erschien und ich wollte sie nicht gänzlich verschrecken. Also setzte ich einen Schritt nach dem anderen. Doch anscheinend verschreckte ich sie trotzdem. Sie rannte in den Garten hinaus und ich folgte ihr, aber im Normalschritt. Ich wurde traurig als sie von mir davon rannte. Doch als ich dann in den Garten kam, vergaß ich für eine Weile mein Traurigkeit, denn dort draußen standen meine Freunde. Mit einem lautstarken „Happy Birthday!“ wurde ich von ihnen begrüßt. Ich lief zu ihnen rüber und als aller erstes wurde ich von jedem umarmt. Sie alle waren da. Hinata, Tenten, Temari, Naruto, Mika, Shikamaru, Neji, Itachi und Sasuke.

„Sag mal, Sakura, war der Hund, der eben raus gerannt war, deiner?“, fragte mich Naruto. Ich nickte. „Ja, sie hat mir Dad eben geschenkt, aber irgendwie hab ich Yuki verschreckt.“ Naruto legte mir eine Hand um die Schulter. „Das wird schon. Sie muss sich nur ganz bestimmt an dich gewöhnen.“ „Ich hoffe, dass du damit recht hast, Naruto.“

Danach wurde ich zu dem Tisch gezogen, welches man in die Mitte von unserem Garten aufgestellt hatte. Darauf waren die Geschenke, unendlich viele Luftballons und eine große Schokoladentorte aufgestellt. Ich bewunderte das alles und merkte so nicht, dass sich jemand hinter mich stellte. Plötzlich wurde alles dunkel. Jemand hatte mir die Augen zugehalten.
 

„Jetzt darfst du raten, wer extra gekommen ist, nur um dir dein Geburtstagsgeschenk zu bringen.“, raunte mir eine gewisse Person zu. Ich klappte den Mund auf. Diese Stimme. Dieser Duft, der mir gerade in die Nase stieg. Ich fing an zu grinsen. „Wenn du es wirklich bist, dann schreie ich.“ „Dann besorgst du mir aber ein neues Hörgerät.“ Die Hände entfernten sich von meinen Augen und ich drehte mich um. Braune, mittellange Haare, braun-grüne Augen erschienen vor meinem Blickfeld. Und auch das Grinsen, welches er breit auf seinem Gesicht trug, war unmöglich zu übersehen. Er schritt ein bisschen nach hinten und breitete die Arme aus. Sofort sprang ich ihm in die Arme. Meine Arme und Beine schlang ich um ihn. Und damit ich nicht wieder runter fiel, hielt er mich an den Oberschenkeln fest. „Oppa!!!“, schrie ich, als ich ihm in die Arme sprang. Ja, Ryun war da. Wir beide lachten. Oh Gott, wie sehr ich ihn doch vermisst hatte. „Was machst du denn hier?“, fragte ich ihn, als ich mich von ihm gelöst und wieder beruhigt hatte. „Na was wohl? Auch wenn ich nur dein Stiefvater bin, darf ich doch keinesfalls an deinem Geburtstag fehlen.“ Wir beide grinsten uns an. Doch plötzlich hörte ich einen weiteren Ruf. „NOONA!!!!!“ Kyou. Ich ging in die Hocke und breitete die Arme aus, so wie es Ryun vorhin bei mir gemacht hatte. Sofort stürmte mein kleiner auf mich zu. Direkt in meine Arme und schlang die kleinen Ärmchen um meinen Hals. „Es ist wirklich schön, dass ihr hier seid.“, sagte ich und stand mit Kyou in den Armen auf. „Ist...Oppa...“, fing ich wieder an zu reden. Meine Freunde redeten schon bereits miteinander. „Ich...ähm...also.“ Warum stotterte ich? Das war doch wirklich nicht mehr normal. „Wenn du nach Keiko fragst,...naja...du kennst deine Mutter. Tut mir leid, Kleines.“, antwortete er mir auf meine, Frage, die ich ihm vorhin versucht hatte zu fragen. „Schon ok...“, antwortete ich. Wie hätte es auch anders sein sollen. Ich gehörte zu ihrer Vergangenheit. Hätte ich mir ja gleich denken können, dass sie nicht kommen würde. Mein Blick wurde traurig. Doch dann fassten zwei, kleine Händchen mein Gesicht. „Nicht traurig sein, Noona. Ich bin ja da. Das reicht völlig.“ Der traurige Gesichtsausdruck verschwand und ich konnte wieder lächeln. „Wie lange werdet ihr bleiben?“, fragte ich nach. „Eigentlich wollten wir nur zwei Wochen bleiben, aber dein Vater meinte, dass wäre zu kurz und er hat uns dazu überreden können, den ganzen Monat zu bleiben.“ Die Nachricht freute mich ungemein. Es war schön die beiden wieder zu sehen und erst recht meinen kleinen Bruder.
 

Mein Geburtstag verlief super ab. Ich bekam viele Geschenke und auch Yuki hatte sich irgendwann zu uns getraut, wenn auch noch sehr scheu. Zu meiner Verwunderung ließ sie sich aber von Kyou streicheln und auch Sasuke lies sie ran. Vielleicht lag es daran, dass Sasuke selbst einen Hund hatte. Auch freute es mich, dass ich sie einmal streicheln konnte. Doch kurz darauf lief sie wieder ins Haus und kam auch nicht mehr nach draußen.
 

Spät nachts war ich in mein Zimmer gegangen und beobachtete, von meinem Balkon aus, den wundervollen Sternenhimmel. Naruto und meine anderen Freunde lagen schon im Bett. Wir hatten genug Platz hier und so schliefen sie alle bei mir zuhause. Auch Kyou, Ryun und mein Dad waren schlafen gegangen. Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Ich kam nicht dazu, diese Person herein zu bitten, da öffnete sich bereits die Türe und Sasuke kam hinein. Er schloss die Tür wieder hinter sich und trat auf mich zu. Der Uchiha hielt etwas in seiner Hand. Als er näher kam, erkannte ich auch, was es war. Es war ein Teddy mit einer Schleife und einer Gitarre. Meine Augen fingen an zu funkeln. „Dein Geschenk.“, sagte er und hielt mir den Bär entgegen. „Der ist ja süß.“, sagte ich und nahm den Teddy an mich. „Danke, Sasuke.“ Meine Arme schlangen sich wie von selbst um seinen Nacken und ich zog ihn zu mir runter, um ihm einen Kuss zu geben. Als wir uns voneinander lösten sah ich ihm in seine wundervollen, nachtschwarzen Augen. „Schläft Inuk schon?“ Sasuke nickte. Er hatte Inuk vorhin noch geholt, da er den Husky nicht alleine zuhause lassen wollte. Als der Schwarzhaarige mit dem Hund bei uns angekommen war, wurde ich von Inuk stürmisch begrüßt. Das war wohl seine Art mir zum Geburtstag zu gratulieren.
 

Ich drehte mich in Sasukes Armen um und lehnte nun mit dem Rücken an seine Brust. „Wie geht es dir?“, fragte mich der Uchiha. „Es geht.“, antwortete ich ihm und lehnte mich weiter an seine Brust. Ich wusste, dass er mit dieser Frage die Sache mit meiner Mutter fragte. „Sehr schlimm, dass sie nicht gekommen ist?“ „Nein. Nicht wirklich. Ich konnte mir schon denken, dass sie nicht kommen wird. Immerhin bin ich ihr doch total scheißegal.“ Meine Stimme wurde immer leiser. Es schmerzte mich, zu wissen, dass ich meiner Mutter eigentlich so gut wir gar nichts mehr bedeutete. „Tja, da haben wir wohl was gemeinsam. Dad kümmert sich einen Scheiß um und und du bist deiner Mutter genauso egal.“ Ich seufzte. Wo er recht hatte, hat er recht. „Es tut nur weh zu wissen, dass ich nun zu ihrer Vergangenheit gehöre und somit praktisch nicht mehr in ihrem Leben existiere.“ Eine kleine Träne bahnte sich über meine Wange. „Aber dafür lieben dich dein Bruder, Ryun und dein Vater.“, versuchte mir Sasuke Mut zuzusprechen. Er drehte mich in seinen Armen um, so dass ich wieder in sein Gesicht sah. Mit seinem Daumen strich er mir über die Wange und wischte die tränen weg. Auf diese Geste folgte ein Kuss. Ein leicht, kurzer und dennoch wundervoller Kuss. Danach holte er etwas aus seiner Hosentasche. Es war eine Mittelgroße Schachtel. „Ein weiteres Geschenk?“, fragte ich. Er nickte. „Mach es auf.“, sagte er. Ich nahm mir den Teddy ab, den ich die ganze Zeit über in den Händen gehalten hatte.
 

Ich öffnete die Schachtel und eine Kette mit einem Notenschlüsselanhänger stach mir ins Auge. „Sie...sie...sie ist...wunderschön.“, flüsterte ich. Plötzlich wurde die Kette herausgenommen und der Teddybär wurde mir wieder in die Hand gedrückt. „Dreh dich um.“ Ich tat, wie mir gesagt und wartete. Lange musste ich aber nicht warten, da ich spürte, wie Sasuke mir die Kette anzog. „Happy Birthday, Sakura.“, hauchte mir Sasuke ins Ohr. Ich drehte mich wieder zu ihm um und schlang die Arme um ihn. Ich bedankte mich bei ihm, indem ich meine Lippen auf die seinen legte. Er zog mich fester an sich und vertieften den Kuss. Es war ein wirklich schöner Geburtstag und er sollte noch schöner werden, auch wenn das etwas später kommen sollte.

Good Morning

Sasuke POV
 

Meine Lippen brannten erneut wie Feuer als ich Sakura küsste. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl. Atemberaubend und dennoch unheimlich belebend. Es war einfach fantastisch.

Ich legte eine Hand auf ihren wohlgeformten Hintern und drückte sie sanft an mich, während ich mit der anderen Hand über ihren Rücken wanderte um diese dann schließlich auch auf ihrem Po zu platzieren.

Sakura erregte mich durch ihre sanften Berührungen, ihre Küsse und durch ihre bloße Anwesenheit. Ich hatte gerade unglaublich viel Lust auf sie. Das war aber auch verständlich. Ich hatte schließlich seit etwas mehr als drei Wochen nicht mehr mit ihr geschlafen.

Die erste war ich im Koma gelegen, die zweite im Krankenhaus und die dritte bei Itachi.

Doch jetzt war ich wieder einigermaßen fit, wir waren beinahe ungestört und wenn wir leise wären, würde auch niemand bemerken was ich gerade mit Sakura tun wollte.

Ich hob Sakura hoch, so dass sie instinktiv ihre Beine um meine Hüfte legte um das Gleichgewicht besser halten zu können. Ich trug sie zum Bett und legte sie dort vorsichtig auf die Matratze. Langsam begann ich ihren Körper mit Küssen zu bedecken.

„Was ist wenn uns jemand hört?“, fragte mich Sakura plötzlich und sah mich etwas unsicher an.

Ich hob meinen Kopf und sah in ihre wunderschönen grünen Augen.

„Wir müssen halt leise sein“, bemerkte ich gelassen und schob vorsichtig Sakuras T-Shirt nach oben, so dass ich ihren wunderbar flachen Bauch entblößte. Er war einfach perfekt und passte hervorragen zu ihrem restliche Körper. So wie alles andere auch.

Gerade wollte ich damit beginnen, ihren Bauch zu küssen, als mir plötzlich ein merkwürdiger Gedanke durch den Kopf schoss.

Ich hatte jetzt schon einige Male mit Sakura geschlafen. Bei unserem ersten Mal hatte ich ihr sogar die Unschuld genommen. Doch irgendetwas war mir da entgangen. Etwas stimmte da doch nicht. Doch was war es?

„Was ist los?“ Sakura riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mitten in meinen Bewegungen inne gehalten und gedankenverloren auf Sakuras Bauch gestarrt hatte.

Sakuras Bauch…

… Bauch…

Jetzt wurde mir alles klar!

DAS hatte ich also vergessen!

Ich hob meinen Blick wieder und sah Sakura etwas erschrocken an. Verwirrung und auch Verunsicherung mischten sich dazu.

„Sag mal… wir… wir haben noch nie verhütet, oder?“, brachte ich leicht stockend hervor. Das war mir wirklich gerade mehr als nur unangenehm. Warum um Himmels Willen hatte ich ausgerechnet DAS vergessen? Ich achtete doch sonst immer peinlichst genau darauf. Noch nie zuvor hatte ich es vergessen. Das war viel zu wichtig. Doch warum ausgerechnet bei Sakura? Warum hatte ich es gerade bei ihr vergessen?

Ein sanftes Lächeln schlich sich plötzlich auf Sakuras Lippen. „Das erste Mal nicht.“

„Und was soll das heissen?“ Ich wurde aus ihren Worten nicht schlau.

„Das heißt dass ich danach vorgesorgt habe“, erklärte sie mir. Sie hatte also die Pille genommen. Zum Glück. So jung konnte ich gut darauf verzichten schon Vater zu werden. Und dann auch noch ungewollt. Ich will gar nicht erst daran denken wie die Gerüchte gleich ihre Runden drehen würden.

„Das kommt dir aber ziemlich früh in den Sinn“, stellte Sakura neckisch fest und strich mir dabei sanft über die Wange.

„Normalerweise vergesse ich so etwas ja nicht… aber bei dir ist mir das anscheinend entgangen…“ Ich sah sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Das brachte mich gerade wirklich zum grübeln.

Warum hatte ich so etwas Wichtiges nur vergessen?

Sakura wollte gerade etwas sagen, doch ein Kratzen an der Tür unterbrach sie.

Ich drehte mich zur Tür. Das Kratzen hörte nicht auf.

„Das ist Yuki“, stellte ich fest. Das waren eindeutig Krallen die da am Holz kratzten. Sie wollte ins Zimmer.

Ich erhob mich vom Bett und ging zur Tür. Diese öffnete ich so langsam ich konnte, um Yuki nicht zu erschrecken. Sie war von Natur aus recht schreckhaft und dass sie so jung ins Heim gekommen war, hatte da nicht wirklich positiv dazu beigetragen. Sie war schließlich höchstens ein Jahr alt. Also noch sehr jung. In diesem Alter prägen sich Schicksalsschläge ziemlich stark ein.

Yuki saß mit leicht angelegten Ohren im Flur und sah mich aufmerksam an. Sie wartete ab was ich tun würde.

Ich ging langsam in die Hocke, damit ich mit ihr auf gleicher Höhe war. Dadurch wirkte ich viel weniger imposant und dominierend auf sie. Vorsichtig hielt ich ihr meine flache Hand hin um ihr zu zeigen dass ich nichts zu verbergen hatte.

Sie realisierte dies und erhob sich langsam. Mit leicht zögernden Schritten trat sie auf mich zu. Die Nase zu forderst. Sie schnupperte leicht an meinen Fingern und beobachtete dabei jede meiner Bewegungen. Ich gab ihr allerdings keinen Anlass Angst zu haben, denn ich bewegte mich kein bisschen.

„Na meine kleine. Kannst du nicht schlafen?“, fragte ich sie leise. Einerseits um sie nicht zu erschrecken, andererseits um die Gäste von Sakura nicht aufzuwecken.

Ein leises Wimmern kam von der Huskydame. Sie leckte mir kurz über die Finger und legte sich anschließend flach auf den Boden. Sie unterwarf sich mir.

Mit gemächlichen Bewegungen legte ich meine Hand auf ihren Kopf und kraulte sie hinter den Ohren. Sogleich begann ihre Rute erfreut hin und her zu zucken.

Es war doch immer wieder erstaunlich wie Hunde auf mich reagierten.

Ich erhob mich langsam und ging wieder zu Sakura zurück. Ich setzte mich auf den Bettrand und drehte mich so wieder zu Yuki. Diese hatte sich erhoben und sah mich mit leicht schief gelegtem Kopf an.

„Komm her.“ Ich klopfte kurz auf die Bettdecke. Yuki trat langsam und etwas unsicher auf mich zu und blieb anschließend vor dem Bett stehen.

Ich klopfte erneut kurz auf die Decke um Yuki erneut zu zeigen dass sie auf das Bett durfte. Ich hatte Sakura zwar nicht gefragt ob die Hündin das durfte, doch sie sagte ja auch nichts dazu.

Mit einer Pfote auf der Decke und den anderen drei auf dem Boden, sah sie mich fragend an. Yuki war sich nicht sicher ob sie das auch wirklich durfte. Ich nickte ihr jedoch kurz zu und wiederholte meine kleine Geste mit dem Klopfen ein weiteres Mal.

Mit einem kurzen Sprung stand die Hündin nun neben mir auf dem Bett und sah mich an. Ich kraulte ihr kurz den Kopf und strich ihr über die Flanke.

Yuki rollte sich auf dem Bett zusammen und legte sich ziemlich nahe zu Sakura. Das war eine deutliche Geste des Zutrauens. Noch vor wenigen Stunden war sie davon gerannt als Sakura sie streicheln wollte und jetzt legte sie sich bereits neben sie. Das war doch ein wirklich gutes Zeichen.

Sakura legte zögernd eine Hand auf Yukis Rücken. Als die Hundedame jedoch keine Regung zeigte, begann sie damit sie zu streicheln. Yuki vertraute Sakura nun ein bisschen mehr. Aber das hundert prozentige Vertrauen war noch nicht da.

Trotz des Risikos von jemandem erwischt zu werden, legte ich mich zu Sakura ins Bett und schließlich schliefen wir aneinander gekuschelt ein. Oder besser gesagt: Ich hatte meinen Kopf auf Sakuras Bauch gelegt und war schließlich eingeschlafen während sie mir sanft über den Rücken gestrichen hatte.
 

Am nächsten Morgen erwachte ich nur schwerfällig, doch zu meinem Erstaunen war ich der erste der auf den Beinen war. Es war aber auch erst halb neun. Keine Ahnung weshalb ich so früh erwacht war.

Auf jeden Fall beschloss ich mit den beiden Hunde nach draußen zu gehen. Die beiden waren auch schon auf den Pfoten und wuselten um mich herum wie Fliegen um den Mist.

Ja ich weiß, ich hab mich gerade selbst als Mist bezeichnet, aber ein besserer Vergleich fiel mir gerade nicht ein.

Nur da zu sitzen und zu warten bis die anderen erwachten, war nichts für mich, daher kam es mir gerade sehr gelegen, dass die Harunos einen großen Garten und viel Platz hatten. Er war nicht ganz so stattlich wie der meiner Mutter, aber doch um einiges größer als der von Itachi.

Inuk freute sich riesig dass er wieder herumtoben konnte. Er rannte sogleich davon und suchte nach einem Stock um zu spielen. Als er einen gefunden hatte, brachte er ihn zu mir, legte ihn vor meine Füße und machte sich bereit um ihm hinter her zu jagen wenn ich ihn werfen würde.

Ich duckte mich und hob den Ast hoch. Soweit ich konnte und der Garten es mir erlaubte, warf ich den Stock davon.

Inuk hetzte ihm hinterher und brachte ihn mir wieder. Dies etwa fünf Mal hintereinander.

Da fiel mir plötzlich auf, dass Yuki die ganze Zeit da gesessen war und uns beide beobachtete.

„Na Yuki, willst du auch?“, fragte ich die Hündin und bewegte den Stock in meiner Hand den mir Inuk apportiert hatte.

Sie sah mich neugierig an, erhob sich und trottete auf mich zu. Ihre Nase zuckte aufgeregt, als sie an dem Stock schnupperte den ich ihr hin hielt. Sie hatte anscheinend noch nie apportiert. Dass es so etwas überhaupt gibt?

Ich erhob mich und wedelte kurz mit dem Stock in der Luft um Yuki darauf aufmerksam zu machen. Ihre Augen folgten dem Stock und als ich ihn warf, rannte sie ihm hinterher.

Inuk hingegen blieb artig neben mir sitzen und beobachtete Yuki. Diese hob den Stock vom Boden auf und blieb dann stehen.

„Bring ihn mir“, befahl ich ihr mit freundlicher Stimme und ging ein weiteres Mal in die Hocke. Yuki wirkte den ersten Augenblick etwas verwirrt, doch dann schien sie sich daran zu erinnern was Inuk vorhin gemacht hatte und trottete auf mich zu. Als sie bei mir ankam, blieb sie vor mir stehen.

„Aus“, forderte ich sie auf und nahm den Stock am einen Ende in die Hand. Yuki liess sogleich los. Ihr früherer Besitzer hatte ihr anscheinen schon einiges beigebracht, oder sie lernte einfach unglaublich schnell.

„Mach sitz'“, kam der nächste Befehl von mir und diesen befolgte die Hündin ohne lange zu überlegen.

„Sehr gut“, lobte ich sie und kraulte ihr den Kopf. Aus meiner Hosentasche nahm ich ein Leckerli und hielt ihr dieses hin.
 

„Du kannst ziemlich gut mit Hunden umgehen“, stellte plötzlich jemand hinter mir fest. Da ich gerade mit Yuki und Inuk gespielt hatte, musste ich mich zuerst umdrehen um zu sehen wer mit mir gesprochen hatte. Ryun stand auf der Terrasse und lehnte sich an den Rahmen der großen Glastür. Er war ein netter Mann und wirkte von Anfang an sehr sympathisch auf mich.

„Man lernt mit ihnen umzugehen wenn man selber einen hat“, bemerkte ich lächelnd und kraulte Inuk am Ohr.

„Papa, darf ich auch einen Hund haben?“, fragte Kyou der hinter Ryun gestanden hatte und sich nun zwischen ihm und dem Türrahmen hindurch quetschte.

„Dafür bist du noch ein bisschen zu jung“, erklärte der Braunhaarige dem kleinen und machte ihm Platz damit er vorbei konnte. „Und außerdem müssten wir das zuerst mit deiner Mutter besprechen.“

Ryun lächelte seinen Sohn an und legte ihm eine Hand auf den Kopf.

Es erstaunte mich gerade dass die beiden fließend japanisch sprachen. Vor allem Ryun hätte ich das nicht zugetraut.

„Ach Mann… Ich will aber auch einen. Noona durfte ja auch einen haben“, beschwerte sich der kleine.

„Deine Noona ist aber auch ein bisschen älter als du“, entgegnete Ryun seinem Sohn. Er war wirklich ein guter Vater und wusste wie er mit dem kleinen umzugehen hatte.

Kyou wollte gerade anfangen zu schmollen, doch ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich. „Sag mal Kyou, willst du mit Inuk spielen?“

Der kleine bekam sogleich große Augen und er sah seinen Vater bittend an. Dieser nickte darauf und meinte mit liebevoller Stimme: „Von mir aus darfst du.“

„Danke Papa.“ Sogleich stürmte er auf mich zu.

Inuk liess sich von Kyou streicheln und genoss es sichtlich so verwöhnt zu werden.

Der Junge ging erstaunlich sanft mit dem Hund um und drängte ihn zu nichts. Er musste sogar lachen als Inuk ihm das Gesicht ableckte. Die beiden waren wirklich süß zusammen. Es erstaunte mich gerade wirklich wie sanft Inuk mit dem kleinen umging. Sonst war er eigentlich ein recht aufgedrehter, stürmischer Hund wenn es ums Spielen ging. Doch in der Gegenwart des kleinen benahm er sich sehr ruhig und bedacht.

„Schau mal Kyou. Hier ist ein Stock. Den kannst du Inuk werfen und er bringt ihn dir dann wieder zurück.“ Ich hielt dem kleinen den Stock hin mit dem die Hunde vorhin schon gespielt hatten.

„Er bringt ihn wirklich zurück?“, fragte mich Kyou erstaunt und sah mich misstrauisch an.

„Ja natürlich. Er macht das sogar sehr gerne“, erklärte ich ihm. „Spielst du Fußball?“

„Ja.“

„Für Inuk ist Stöckchen fangen genau wie Fußball für dich. Er macht das sehr gerne und hat Spaß dabei“, versuchte ich dem kleinen zu erklären und dieser schien es auch zu begreifen.

„Dann ist das also sein Hobby?“, fragte er mich lächelnd und sah zu Inuk der vor ihm saß.

„Ja genau. Das ist Inuks Hobby.“ Auf diesen Vergleich wäre ich jetzt nicht gekommen, aber er passte wirklich gut. Es war ja wirklich wie eine Freizeitbeschäftigung für den Hund.

„Soll ich dir zeigen wie es geht?“, erkundigte ich mich bei ihm. Kyou nickte darauf nur und sah mich gespannt an.

Ich warf den Stock und liess ihn mir von Inuk bringen.

„Siehst du, so geht das. Jetzt bist du dran.“ Ich gab Kyou den Stock und dieser wiederholte was ich gemacht hatte. Auch hier brachte Inuk den Stock und legte ihn schließlich vor Kyous Füße.

Der kleine lachte drauf erfreut und sah mich mit leuchtenden Augen an. „Das ist ja toll.“

Ich lächelte zurück. „Ja das ist es.“

Es freute mich zu sehen dass ich dem kleinen solche Freude bereiten konnte. Er hatte sichtlich Spaß daran.

„Wenn Inuk dir den Stock vor die Füße legt, dann musst du ihn belohnen. So weiß er dann dass er alles richtig gemacht hat. Dass ist für ihn wie ein Schokokeks. Es reicht schon wenn du ihn kurz streichelst. Du kannst ihm aber auch einen Hundekeks geben.“

Kyou sah mich geschockt an. „In den Keksen sind Hunde drin?“

Was? Wie kam er denn jetzt da drauf?

Ich musste lachen. „Nein natürlich nicht. Aber die Kekse sind nur für Hunde. Daher kommt der Name Hundekeks.“

„Ach so.“ Der kleine musste selbst lachen.
 

Ich half ihm noch ein Weilchen beim Spielen mit den Hunden. Mittlerweile hatte sich auch Yuki wieder zu uns gesellt. Doch nach einiger Zeit musste ich feststellen dass Kyou ganz gut mit den Hunden umgehen konnte und daher liess ich die drei alleine.

Ich ging auf die Terrasse und setzte mich dort an den großen Tisch. Ryun war auch da und trank einen Kaffee. Auch Tsubasa war inzwischen aufgewacht und hatte sich zu seinem Freund gesellt.

Ich begrüßte ihn kurz uns wünschte ihm einen guten Morgen.

„Willst du auch Kaffee?“, fragte er mich freundlich und erhob sich schon um in die Küche zu gehen.

„Gerne“, antwortete ich ihm darauf und liess mich in den Stuhl fallen.

„Milch und Zucker?“

„Nur Milch.“

Es dauerte nicht lange und eine Tasse mit der dampfenden, braunen, heissen Flüssigkeit darin stand vor mir.

Tsubasa ging ein weiteres Mal ins Haus und brachte schließlich ein Körbchen mit frisch gebackenen, warmen Brötchen, Marmelade und Butter nach draußen.

„Bedient euch, solange noch was da ist“, forderte er uns auf.

Dazu sagten ich und Kyou nicht nein.

Gerade als wir anfangen wollten, rannte Kyou auf uns zu und sprang sogleich auf den Schoss seines Vaters. „Ihr wollt doch nicht etwa ohne mich frühstücken?“, fragte er empört und schnappte sich ein Brötchen.

„Das wäre uns nie eingefallen. Wir wollten dich gerade rufen“, versuchte Ryun sich aus der Affäre zu ziehen.

„Dann ist ja gut“, brabbelte der kleine mit vollem Mund und grinste seinen Papa an.

Plötzlich liess sich Kyou wieder auf den Boden gleiten und kam zu mir rüber. Er sah mich etwas schüchtern an und fragte plötzlich: „Darf ich auf deinem Schoss sitzen?“

Ich sah ihn zuerst etwas erstaunt an, doch dann lächelte ich und rutschte mit dem Stuhl etwas vom Tisch weg. „Natürlich darfst du das.“

Kyou lachte mich an und ich hob ihn auf meinen Schoss. Der kleine war das reinste Fliegengewicht.

„Guten Morgen.“

Wie auf Befehl drehten sich alle zur Terrassentür. Sakura lächelte uns verschlafen an und kam auf uns zu.

„Noona!“, rief Kyou sogleich erfreut und streckte seine Arme in Sakuras Richtung aus.

Diese kam auf ihren kleinen Bruder zu und gab ihm einen Kuss zur Begrüßung. Er schlang seine Arme um den Hals seiner Schwester und drückte sie an sich.

„Guten Morgen mein kleiner. Hast du gut geschlafen?“, fragte sie ihn lächelnd und liess wieder von ihm ab.

„Ja dass hab ich“, antwortete er lachend und nickte heftig mit dem Kopf. „Ich hab schon mit Inuk und Yuki gespielt. Sasuke hat mir beigebracht wie man Stöckchen wirft.“

„Wirklich, das hat er?“, fragte sie erstaunt und sah mich verblüfft an. Das hatte sie anscheinend nicht erwartet.

„Ja das hat er. Er ist wirklich ganz lieb.“ Kyou lehnte sich an mich und ergriff meine Hände. Diese legte er um seinen Bauch und drückte sich so an mich.

Bei dieser Bemerkung musste nicht nur ich lachen. Auch Sakura, Ryun und Tsubasa lachten.

Ich drückte den kleinen sanft an mich. Ich mochte ihn wirklich.

Sakura trat nun neben mich, beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Und du hast auch gut geschlafen?“

Ich war gerade etwas erstaunt über diese Begrüßung, da ich es ganz einfach nicht erwartet hatte. Schließlich waren wir nicht alleine. Klar, Tsubasa wusste was zwischen mir und Sakura lief, aber Ryun hatte sie das, soweit ich wusste, noch nicht erzählt.

„Ja das hab ich. Und du?“, antwortete ich ihr ohne lange zu zögern.

„Mhm.“ Sie setzte sich auf den Stuhl neben mir und nahm sich ein Brötchen und auch die Marmelade.

„Machst du mir auch eins?“, fragte Kyou nun und reichte Sakura sein Brötchen.

„Ja das mach ich. Marmelade und Butter?“

„Ja.“
 

Langsam gesellten sich auf Naruto und die anderen zu uns an den Tisch.

Von Naruto erhielt ich einen merkwürdigen Blick als er mich mit Kyou auf dem Schoss sah, doch dann lächelte er mich an. Auch an Naruto hatte Kyou unglaublich Freude und verstand sich mit dem Chaoten ausgezeichnet. Er war im großen und ganzen zu allen ziemlich offen und lachte sehr viel.

Wir alle hatten den kleinen gleich in unser Herz geschlossen.
 

Nach dem Essen spielte Kyou erneut mit den Hunden.

Wir saßen noch alle am Tisch, als er plötzlich zu mir gerannt kam und meine Hand ergriff.

„Kommst du mit mir, Inuk und Yuki spielen?“, fragte er mich mit aufgesetztem Hundeblick. Er konnte den genau so gut wie Sakura. Daher konnte ich fast nicht anders als ja zu sagen.

Ich nickte ihm kurz zu, trank den letzten Schluck meines Kaffees und lief ihm dann hinterher.

Sogleich wurde ich von Inuk stürmisch begrüßt. Es dauerte auch nicht lange und ich lag im Dreck. Yuki war von hinten auf mich zu gerannt und war unerwartet zwischen meinen Beinen hindurch. Da Inuk ihr folgte und ich ihn nicht gesehen hatte, verlor ich mein Gleichgewicht und fiel rückwärts um.

Daraufhin wurde ich von Kyou nur ausgelacht, doch auch er landete im Dreck.

Inuk hatte ihn mit der Nase geschubst und ihn auf den Boden gestoßen. Kyou sah mich zuerst etwas erschrocken an und ich dachte schon er würde gleich anfangen zu weinen, doch dann lachte er einfach los.

Holiday

Sakura POV
 

Es war wahnsinnig toll zu sehen, wie sich meine Freunde mit Kyou und Ryun verstand. Vor allem Sasuke hatten die beiden ins Herz geschlossen. Und von Naruto musste ich gar nicht erst anfangen. Die beiden spielten und Naruto war voll und ganz in seinem Element. Als meine Freunde dann gingen und sich alle von uns verabschiedeten, blieben als letztes noch Sasuke und Naruto. Auch Itachi und Mika waren bereits gegangen. Kyou hatte zusammen mit Naruto mit Inuk gespielt. Es war auch sehr schön zu sehen, dass Yuki sich nach einiger Zeit des Zögerns zu den dreien gesellte. Langsam hatte sie sich Naruto geöffnet, denn mit Kyou und Inuk hatte sie ja schon vorhin etwas gespielt.

Sasuke hatte sich währenddessen zu meinem Vater und meinem Stiefvater gesetzt und unterhielt sich mit ihnen. Nachdem ich meinen Bruder und den Uzumaki eine Weile beobachtet hatte, wie sie mit den Hunden spielten, gesellte ich mich zu den drei anderen. „Was gibt’s denn so interessantes zu bereden?“, fragte ich sie, während ich mich zwischen meinem Dad und Sasuke platzierte. „Eigentlich nichts besonders, mein Engel.“, antwortete mir mein Vater und lächelte selig. Doch seine Augen sprühten einen gewissen Glanz aus, welches mir sagte, dass er noch was im Schilde führt. Doch ich beließ es lieber dabei. Es war so ein schöner Tag. Ein so schöner Moment. Eine so schöne Stimmung. Ich wollte es mit meiner Frage nicht kaputt machen.
 

Einige Zeit später verabschiedete sich nun auch Naruto von uns. Mein kleiner Bruder wollte ihn kaum gehen lassen, deswegen musste er Kyou auch versprechen, bald wieder zu kommen. Nun waren nur noch Meine beiden Väter, mein Bruder, Sasuke und ich anwesend. Yuki und Inuk sonnten sich in der Sonne und lagen einfach nur auf der faulen Haut. Doch irgendwann fing Kyou an zu gähnen. „Es sieht so aus, als würdest du unbedingt deinen Mittagsschlaf nachholen müssen, Sohnemann.“, grinste Ryun. Der Kleine rieb sich die Augen und sah seinen Vater unschuldig an. „Nein, Papa. Ich bin nicht müde.“ Wie, als würden seine Worte als eine Lüge entlarven, musste er ein weiteres mal gähnen. „Das sieht mir aber gar nicht so aus, als würdest du noch nicht müde sein.“, lächelte ich ihn an. „Komm, ich bring dich ins Bett. Und wenn du wach bist, darfst du mir beim Abendessen kochen helfen, ok?“, schlug ich vor. Mein kleiner Bruder nickte und ließ sich nun von mir in sein Zimmer tragen. Dabei musste ich feststellen, dass er bereits schlief, als ich ihn in sein Bettchen legte.
 

Sasuke POV
 

Tsubasa und Ryun sahen mich ernst an, als Sakura nach oben ging, um ihren kleinen Bruder ins Bett zu bringen. Die beiden Männer vor mir hatten die Arme vor der Brust verschränkt. „Sasuke,“, sprach auf einmal der Haruno. „Du weißt, dass ich dich von klein auf kenne und ich dich wirklich mag, aber ich kenne auch deinen Ruf.“ Ich wusste jetzt schon, dass das was mit der Affäre zwischen mir und Sakura zu tun hatte. „Tsubasa hat mir schon einiges über dich erzählt. Es gab Sachen, die für dich sprachen, doch es gab auch einiges, das mir zu bedenken gibt. Sakura ist wie eine kleine Schwester. Aber ich bin auch ihr Stiefvater. Und ich denke, dass ich für uns beide – damit deutete Ryun auf sich und Tsubasa – spreche, wenn ich sage, dass du lieber nicht mit ihr spielen solltest.“ Sakuras Vater legte seine zusammengefalteten Hände auf den Tisch und stützte sich ein wenig ab. „Sakura ist meine einzige Tochter und ich möchte nur das Beste für sie. Ich denke, dass du es sein könntest. Aber durch deinen Ruf bin ich mir da nicht so sicher. Dennoch werden wir sie dir anvertrauen. Dabei müssen wir leider auch Gefahr laufen, dass du sie irgendwann verletzen wirst. Doch diese Erfahrung muss sie alleine machen. So etwas können wir nicht verhindern. Aber wenn du sie auch nur als eines deiner Betthäschen benutzt, sie wie ein lebloses Ding behandelst und einfach wegschmeißt, dann bekommst du es mit uns zu tun.“ „Und glaube mir, mit einem Messer kann man vieles anstellen.“ Ryun grinste gefährlich. Ich hatte den beiden zugehört, doch als sie endeten, erhob nun auch ich das Wort. „Das kann ich mir denken, was man alles mit einem Messer machen kann, Ryun, aber ich kann euch beiden versichern, dass ich Sakura bestimmt nicht wie die anderen Mädchen behandeln werde. Sie ist immer noch meine beste Freundin, auch wenn das schon Jahre her ist. Sakura ist mir immer noch sehr wichtig.“ //Wahrscheinlich wichtiger, als mir lieb ist.//, dachte ich mir. Doch dies sollten meine Gedanken bleiben. „Und ich würde unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Also könnt ihr ganz beruhigt sein. Ich habe nicht vor sie zu verletzen.“ Ich meinte es ernst. Ich hatte nicht vor, sie auf irgendeiner weiße mit Absicht zu verletzen. Mir ist auch bewusst, dass ich sie ab und zu verletzen werde, aber unbewusst. „Das will ich auch hoffe, Sasuke. Für mich hast du schon immer zu Familie gehört. Und ich tue dir nur ungern weh.“ Ich nickte. In diesem Moment kam Sakura wieder raus und setzte sich neben mich. Ryun und Tsubasa unterhielten sich wieder und bemerkten wohl nicht, dass sich Sakura gegen meine Schultern anlehnte. Oder sie ignorierten das einfach. Wobei ich eher für letzteres war.
 

Sakura POV
 

Wieder unten angekommen setzte ich mich wieder auf meinen alten Platz. Sofort lehnte ich mich an Sasukes Schulter und genoss, wie die Sonne auf mich schien. Es war so schön warm. Fast so, als wäre es schon längst Sommer. Aber es schien mir, als würde Sasuke nicht ganz da sein. Ich sah zu ihm und flüsterte ihm leise zu: „Alles ok?“ Mein Dad und Ryun unterhielten sich gerade über eine Uni in Korea. Ich kannte es. Dort wollte mich meine Mutter hinschicken, aber jetzt, wo ich wieder hier in Japan war, brauchte ich mir jetzt keine Gedanken darum machen. Obwohl diese Uni einen wirklich guten Ruf hatte. „Hn.“ Tolle Antwort. Aber hey, man konnte von einem Uchiha keine Antwort verlangen, in denen Prädikat, Subjekt und Objekt vorhanden sind.

Ich pikste ihn gegen die Seite. „Was ist los? Hast du heute zu viele Sätze gesprochen?“ Sasuke blickte zu mir runter, während ich ihn nur frech angrinste. Sasuke lächelte mich an, schüttelte den Kopf und sagte schlicht und einfach: „Ich was bloß etwas in Gedanken.“ Darauf drückte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Vor meinem Dad und Ryun machte mir das nichts aus. Die beiden wussten bescheid. Zumindest mein Dad. Aber ich war mir mehr als nur sicher, dass Ryun das auch schon weiß. Die beiden waren wie Brüder. Sie erzählten sich alles und erst recht, wenn es um mich ging.

Aber kam das nur mir so vor, oder war Sasuke in letzter Zeit oft in Gedanken versunken? So richtig aufgefallen war es mir seit seinem Krankenhausaufenthalt. Was wohl los war? Vielleicht erinnerte er sich in letzter Zeit oft an den Unfall seiner Mutter. Es wäre verständlich gewesen. Immerhin hätte er das Schicksal seiner Mutter geteilt, wenn er nicht so glimpflich davon gekommen wäre. Ich könnte verstehen, wenn er deswegen so oft in Gedanken wäre.
 

Es war bereits später Nachmittag und Kyou war wieder hellwach. Als sich dann Sasuke und Inuk auf dem Heimweg machen wollten, war es genauso wie bei Naruto. Mein Kleiner Bruder wollte weder Sasuke und vor allem nicht Inuk gehen lassen. Auch Sasuke musste versprechen, dass er bald wieder kommen wir. Yuki war auch noch gekommen, um sich bei den beiden zu verabschieden. Es erstaunte mich, dass sie sich noch ein Stückchen mehr geöffnet hatte. Und das innerhalb von nur zwei Tagen. Dad und Ryun verabschiedeten sich auch herzlichst von Sasuke und Inuk. Ich brachte die beiden zur Tür und kraulte Inuk zum Abschied noch mal hinter dem Ohr. Der Schwarzhaarige bekam von mir einen kurzen Kuss und schon waren sie weg. Abends löste ich dann mein Versprechen ein und kochte mit Kyou, während unsere Väter sich mal wieder über alles mögliche unterhielten.
 

Die ganze nächste Woche verstrich wie im Fluge. Sasuke konnte wieder am Unterricht teilnehmen, abgesehen vom Sportunterricht, da er sich noch nicht ganz so körperlich überlasten sollte. Außerdem kam es mir so vor, als würden die Fan-Girls von Sasuke jetzt nicht nur mich mit ihren Blicken zu erdolchen versuchen, sondern auch Mika. Sie dachten wohl, dass Mika es nun geschafft hatte, das Herz des Uchihas für sich zu gewinnen. Wenn die nur die Wahrheit wüssten. Es war aber sehr erstaunlich, dass die Kuro jede Falle und Attacken der Fan-Girls auswich. Ganz cool, wie es sich eben für eine waschechte Uchiha gehörte.
 

Die Woche verging und die Ferien kamen näher. Schneller als ich schauen konnte war es schon Freitag und das hieß zwei Wochen Ferien. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und fuhr nach Hause, ohne zu wissen, was mich dort erwarten sollte.

Doch als ich dort ankam, standen einige Koffer im Eingang. Ich erkannte sie als die Koffer meines Bruder und die von Ryun. „Ich dachte, ihr geht erst in einem Monat?“, hakte ich nach, als ich meinen Stiefvater sah, wie er die Treppen runter ging. In seiner Hand hielt er einen weiteren Koffer. Doch dieser war mir nicht bekannt. „Werden wir ja auch.“, antwortete er mir. „Und was ist dann mit den Koffern?“ „Wir fliegen alle in den Urlaub. Wenn dein Vater und ich uns nicht täuschen, dann hast du doch ab jetzt eigentlich Ferien, oder?“ Ryun grinste mich an. „Wir fliegen in den Urlaub?!“, fragte ich nun aufgeregt und voller Vorfreude. Nun kam auch mein Dad dazu und antwortete anstelle von Ryun auf meine Frage: „Ja, wie fliegen in den Urlaub. Um genauer zu sein nach Spanien, in die Tossa de Mar.“ Ich freute mich wahnsinnig. Doch dann fiel mir etwas ein. „Und was ist mit Yuki? Ich lasse sie nur ungern hier alleine, nachdem ich sie doch erst vor kurzem bekommen habe.“ „Darum habe ich mich schon gekümmert. Leider sind Hunde dort ja nicht erlaubt und ich denke nicht, dass solch eine Hitze der lieben Yuki gut tut.“

„Stimmt. Aber ich hoffe, Yuki ist dort gut aufgehoben.“, meinte ich und sah meinen Vater eindringlich an. „Keine Sorge. Yuki wird sehr gut behandelt. Sie ist in guten Händen.“ Da ich mit der Antwort meines Vaters zufrieden war, konnte ich mich wieder freuen. Wir fuhren in den Urlaub und Yuki würde zwar nicht mitkommen dürfen, dafür wäre sie dann in guten Händen.
 

Tsubasa POV
 

Die Augen meiner Tochter fingen an zu leuchten, als ich den Ort erwähnte, an dem wir reisen würden. Ich wusste, dass sie so reagierte. Sakura liebte von Haus aus das Meer und den Strand. Aber dieser Ort war eines ihrer Lieblingsorte. Doch dies sollte nicht die einzige Überraschung sein. Mal sehen, wie sie auf ihr restliches, wenn auch etwas verspätetes, Geburtstagsgeschenk reagiert.
 

Sakura POV
 

Nachdem ich mich vor Freude wieder einigermaßen ein bekommen hatte, konnte ich meine Sachen zusammenpacken. Ich stopfte einfach alles, was mir unter die Finger kam. Massenweise von Tops, Röcken, Kleider, Hotpants, Bikinis, T-Shirts und einige Schuhe. Natürlich packte ich noch den ein oder anderen Hoodie bei. Außerdem kamen auch noch Jogginghosen und eine grüne, eine blaue und eine orangene Hose dazu. Man weiß ja nie, ob es auch kälter wird.

Fertig gepackt, schleppte ich meinen Koffer und die große Reisetasche mit nach unten. Dort warteten schon mein Bruder, mein Dad und Ryun. Kyou saß dabei auf einem der Koffer und ließ seine Beine herunter baumeln. „Bist du fertig, Noona?“, fragte mich mein kleiner und hatte dabei einen fragenden Blick aufgesetzt. Ich nickte. „Dann können wir ja los, oder?“ Es klang eher wie eine Feststellung, als Ryun das gesagt hatte. „Das Taxi wartet draußen schon.“, fügte mein Dad bei und schnappte sich auch schon zwei Koffer und lief aus dem Haus. Draußen erkannte ich auch schon das Taxi, das uns zum Flughafen bringen sollte. Nachdem alle Koffer im Taxi verstaut war, schloss Dad noch das Haus ab, schaltete die Alarmanlage ein und stieg, wie wir schon zuvor, in das Taxi. Nun konnte es los gehen und wir fuhren zum Flughafen.
 

Doch als wir dort ankamen, musste ich zweimal hinsehen, um mir sicher zu sein, dass ich auch nicht halluziniere. Denn dort standen bereits meine Freunde. Sie alle grinsten mich an. „Leute, was macht ihr denn hier?“, fragte ich sie. Darauf antwortete mir Temari: „Na was wohl? Wir fahren mit in den Urlaub.“ „Außer du hast was dagegen, dass wir mitkommen.“, grinste Naruto. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist ja super.“ „Ja, nicht wahr? Das war eine weitere Idee von deinem Dad.“ Nachdem das Tenten gesagt hatte, drehte ich mich zu meinem Vater und sah sein fettes Grinsen im Gesicht. Sofort fiel ich ihm um den Hals. „Danke, danke, danke, Dad!“

„Kein Ding, mein Kleine. Wir konnten deinen Geburtstag nicht wirklich so richtig feiern, also hab ich mir gedacht, dass du und deine Freunde in Spanien ein wenig weiter feiern könnt.“

Ich drückte meinem Dad einen Kuss auf die Wange und ließ dann von ihm ab. „Na los. Wir sollten langsam in den Flieger steigen. Sonnst fliegt der ohne uns los.“, rief Naruto in die Runde. „Mach mal kein Stress, Naruto. Der Flieger ist Eigentum der Uchiha Uchiha-Familie. Er wird auf uns warten. Egal, wie lange wir brauchen.“, entgegnete Mika. „Trotzdem sollten wir uns beeilen. Wir sollten Itachi nicht so lange warten lassen.“, setzte Sasuke bei. „Itachi ist auch dabei?“, hakte ich nach. Die Zwillinge nickten. „Dein Dad meint, dass wir feiern dürfen, aber denkst du, dass er uns bei euch zu Hause feiern lässt? Itachi stellt uns sein Strandhäuschen zur Verfügung. Also im Klartext: Wir haben Freihaus.“ In Mikas Stimme konnte man schon förmlich die Vorfreude heraushören. „Na dann. Los geht’s. Wir wollen Itachi ja nicht zu lange warten lassen.“ Und schon machten wir uns auf dem Weg zum Flieger.
 

Bei Itachi m Flugzeug angekommen, wurde er von uns allen lieb begrüßt und schon konnte die Reise starten. Während der Fahrt passierte eigentlich nicht viel. Nur das Naruto, Itachi und mein kleiner Bruder einen Rülpswettbewerb machten. Sie hatten literweise Getränke mit Kohlensäure in sich geschüttet. Natürlich war dann das Drama groß, da sie, nach dem Rülpswettbewerb, alle paar Minuten aufs Klo mussten. Doch das legte sich dann wieder. Sonnst war eigentlich nichts mehr spannendes passiert. Wir alle hatten die meiste Zeit geschlafen. Dad hatte sich mit Itachi und Ryun unterhalten, mein Bruder rannte ab und zu durch die Gänge und Naruto stiftete ihn manchmal an, mit ihm Blödsinn anzustellen. Dafür kassierte mein bester Freund eine Kopfnuss von mir. Er sollte Kyou keinen Mist in den Kopf einpflanzen.
 

Nach einigen Stunden kamen wir dann an. Zum Glück war die Autofahrt bis nach Tossa de Mar nicht so lange. Doch als wir bei uns am Strandhaus ankamen, traf mich der Schlag.

„Na? Hast du uns vermisst, Sakura?“ Ich traute meinen Augen nicht. „Sagt mir, dass das alles kein Traum ist.“, meinte ich ungläubig. „Nö, das ist kein Traum.“ „OH GOTT!! Leute! Hab ich euch vermisst!“ Sofort rannte ich auf meine Freunde zu und es gab eine große Gruppenumarmung. Sie waren alle aus Korea angereist. Min-Ah, Cho-Hee, Bae, Eun-Mi, Chung-Ho, Akemi, Hana, Hyun Ki, Jason, Shin und Hye-Su. Akemi stammt ebenfalls aus Japan. Doch sie war bereits mit drei Jahren mit ihren Eltern nach Korea gezogen. Shin war nur zur Hälfte koreanischer Abstammung. Seine Mutter ist Japanerin und sein Vater ein Koreaner. Deswegen konnten die beiden auch sehr gut japanisch sprechen. Ich weiß nur nicht, ob das nun Vorteil oder Nachteil war. Bei Min-Ah war das meistens ein Nachteil. Ich hatte immer noch nicht unser Gespräch vergessen, als ich bei Sasuke war. Die Vor- und Nachteile, dass die drei japanisch reden konnten, würde sich mit der Zeit noch ergeben. Die anderen waren voll und ganz koreanischer Abstammung, wobei man bei Jason sagen musste, dass er eine Weile in New York gelebt hatte. Er war einer dieser Leute, die mehrere Sprachen sprachen. Er sprach spanisch, französisch, deutsch, japanisch und natürlich auch englisch und koreanisch. Bei ihm musste ich auch schauen, was es für Vor- und Nachteile mit sich brachte. Irgendwie machte es mir Angst, dass so viele meiner Freunde japanisch konnten. Nicht, dass ich ihnen etwas verheimlichen wollte, aber trotzdem. Vor allem Jason machte mir angst. Der Typ konnte auf jede Sprache, die er konnte fluchen. Manche klangen wirklich böse aber bei manchen konnte man ihn einfach nicht ernst nehmen. Beispielsweise spanisch. Wenn er auf spanisch fluchte, dann bekamen wir uns einfach nicht mehr ein. Es war einfach zu witzig.
 

Als ich endlich von ihnen abgelassen hatte, stellte ich ihnen Naruto, Hinata, Tenten, Shikamaru, Temari, Neji, Itachi, Sasuke und Mika vor. Meinen Dad kannten sie schon von seinen seltenen Besuchen.

Mal sehen, wie der Urlaub werden würde. Mit Naruto & Co war es spannend, ebenfalls mit Min-Ah und meinen anderen Freunde. Doch wenn sich die beiden Cliquen vereinten, dann will ich nicht wissen, was das für ein Chaos geben würde.

Sun, Beach and Sea

Sasukes POV
 

Tja, was will man mehr? Sonne, Strand und das blaue Meer. Was Schöneres gibt es doch gar nicht.

Wäre da nur nicht diese nervende Stimme die ständig nach mir rief.

„Sasuke, na komm endlich ins Wasser es ist herrlich!“

Ich hob langsam meinen Kopf und öffnete meine Augen. „Wie oft soll ich es dir noch sagen Naruto? Ich habe keinen Bock darauf.“

Der Uzumaki sah mich beleidigt an und schob seine Unterlippe schmollend nach vorne. „Du bist ein echter Spielverderber.“

„Die anderen kommen ja auch gleich, dann kannst du dich mit denen beschäftigen“, stellte ich fest und legte mich wieder hin. Ich wollte doch nur meine Ruhe haben und die Ferien genießen. Doch das war mir anscheinend nicht vergönnt.

Naruto und ich waren schon einmal vorgegangen, da wir die ersten waren die unsere Koffer ausgeräumt hatten. Die anderen waren noch lange nicht so weit gewesen und mein blonder Freund hatte es einfach nicht erwarten können endlich ins Meer zu gehen. Daher hatten wir beschlossen schon einmal einen geeigneten Platz für achtzehn Personen zu suchen. Der Strand war nicht sehr groß, doch erstaunlicherweise waren kaum Menschen da und so hatten wir schnell ein Plätzchen gefunden.

Naruto hatte sein Badetuch kaum auf dem Sand ausgebreitet gehabt, da war er auch schon ins Wasser gesprungen. Mir war es allerdings noch nicht danach nass zu werden. Ich sonnte mich viel lieber noch ein wenig um warm zu werden.

Gerade als ich meine Augen geschlossen hatte und meinen linken Arm über mein Gesicht legte, bemerkte ich wie plötzlich die Sonne von meiner Haut verschwand.

„Wer nervt mich denn jetzt schon wieder?“, fragte ich mürrisch und nahm meinen Arm wieder zur Seite. Ich sah in zwei schwarze Augen. Sie sahen genauso aus wie meine, nur eben etwas freundlicher und mit viel mehr Emotionen darin.

„Ich finde es immer wieder nett wie du mich begrüßt, Sasuke“, lachte sie mich an und fügte dann hinzu: „Willst du nicht ins Wasser?“

„Fang nicht auch noch damit an. Naruto geht mir schon seit wir hier sind auf die Nerven. Lasst mich doch einfach mal die Sonne genießen“, brummte ich vor mich hin und schloss ein weiteres Mal meine Augen. Doch da Mika nicht zur Seite trat, sah ich sie erneut an. „Ist noch etwas?“

„Nein, sollte es?“, fragte sie mich munter und lächelte mich an.

Ich sah kurz an ihr herab. Sie trug einen ziemlich knappen Bikini in einem sanften rosa und leichten Rüschen dran. „Sag mal, musst du dich so knapp bekleiden?“

Sie sah mich verwirrt an. „Soll ich als Nonne am Strand rum liegen?“, entgegnete sie darauf und stemmte ihre Hände in die Hüften.

„Das wäre mir auf jeden Fall lieber als das“, ich deutete auf meine Schwester. Ich mochte es um ehrlich zu sein nicht wenn sie sich so anzog. Nicht weil es mir nicht gefiel. Sie war ja eine sehr attraktive junge Frau, aber genau das war ja das Problem. Die Männer würden ihr nur so hinterher rennen und sie ständig dumm an quatschen und genau das konnte ich nicht ausstehen. Wer meiner kleinen auch nur ein bisschen zu nahe kam, bekäme es mit mir zu tun.

„Dann geh du in die Kirche und werd Priester“, schlug sie mir keck vor und breitete ihr Badetuch neben mir aus.

„Du weißt dass ich das nicht so gemeint hab. Aber ich will nicht dass dir die Männer hinterher rennen wie sabbernde Hunde“, erklärte ich ihr.

„Es ist ja süß von dir Sasuke, aber ich kann schon auf mich selbst aufpassen.“ Sie sah mich von der Seite an und setzte sich auf ihr Badetuch.

Ich hob nur abwehrend die Hände um ihr zu verstehen zu geben, dass ich das Thema für beendet erklärte. Ich wollte ja nicht mit ihr Streiten.

Mika holte die Sonnencreme aus ihrer Handtasche und begann damit sich einzuschmieren.

„Hast du dich auch schon eingecremt?“, fragte sie mich mütterlich.

„Ne, warum sollte ich?“, antwortete ich darauf nur.

„Willst du dir einen Sonnenbrand holen?“, hakte sie nach und rieb sich dabei das Gesicht ein.

„Das ist doch ein tolles Gefühl wenn du nachts nicht mehr schlafen kannst. Und dann erst wenn sich die Haut löst und in durchsichtigen Fetzen an dir runter hängt“, stellte ich fest und sah meine Schwester herausfordernd an.

„Sehr schöne Vorstellung“, stimmte sie mir zu und beugte sich zu mir rüber. Eher ich reagieren konnte, hielt sie mir die Flasche mit der Sonnencreme über den Bauch und drücke zu.

Am liebsten wäre ich in die Luft gesprungen und hätte Mika lautstark angeschrienen. Das Zeug war saukalt. Doch ich biss mir auf die Lippe und unterdrückte diesen Drang so gut es ging.

„Und wenn du fertig bist, kannst du mir den Rücken einschmieren“, lachte sie und setzte ein triumphierendes Lächeln auf.

Ohne darauf zu antworten, begann ich damit dieses weiße Zeugs zu verreiben und schmierte so meine ganze Haut ein.

„Den Kopf nicht vergessen“, bemerkte Mika grinsend. Darauf erhielt sie von mir nur einen bösen Blick. Sie war ja schlimmer als Mutter früher.

Gerade als ich fertig war, erhob sich Mika und setzte sich einfach zwischen meine Beine, so dass ich ihren Rücken vor mir hatte. „So jetzt bin ich dran.“

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drückte ich einen großen Tropfen Creme auf meine Hand und klatschte diese dann mit viel Schwung auf Mikas Rücken.

„Scheiße ist das kalt“, kreischte sie und rückte ein Stück von mir weg.

„Jetzt stell dich nicht so an. So schlimm ist das nicht“, neckte ich sie und rieb über ihren Rücken.

Noch während ich damit beschäftigt war, meine Schwester vor der Sonne zu schützen, trafen auch die anderen ein.

Ich erhielt einige merkwürdige Blicke von Sakuras koreanischen Freunden, sie wussten ja nicht dass Mika meine Schwester war. Sie dachten anscheinend wie viele andere auch, dass sie meine Freundin war.

„Na ihr beiden“, begrüßte uns Sakura uns sie breitete ihr Badetuch auf meiner linken Seite aus. „Wenn du fertig bist, darf ich dann auch hinhalten?“, fragte sie mich und setzte ihr süßes Lächeln auf.

Sie trug in etwa so wenig wie Mika. Nur war ihr Bikini in einem schlichten schwarz gehalten und hatte keine Verzierungen.

Ich seufzte darauf nur und verdrehte kurz die Augen. Das galt sowohl für den Bikini als auch für ihr Bemerkung.

„Du bist ein Riesenschatz Sasuke“, sie beugte sich zu mir und gab mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

„Ich weiß“, stellte ich monoton fest und fasste Mika dann an der Hüfte.

„So mein Schatz, du darfst dich jetzt sonnen gehen“, sagte ich mit gespielt freundlicher Stimme, so als wäre Mika wirklich meine Freundin.

„Danke mein Engel“, sie drehte sich um und gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange. Danach setzte sie sich wieder auf ihr Badetuch und machte somit Sakura Platz.

Während ich sie ebenfalls eincremte, erhielt ich einige merkwürdige Blicke ihrer Freunde. Tsubasa und Ryun hingegen lächelten mich nur an. Sie waren froh mussten sie das Gejammer nicht anhören von wegen: Das ist viel zu kalt.

Nachdem ich fertig war, begaben sich die meisten ins Wasser. Auch Mika und Itachi genossen das kühlende Nass. Ich blieb jedoch auf meinem Badetuch liegen und genoss einfach nur die Sonne.

Hier war schon ein wundervoller Ort. Ich hatte Tossa schon ins Herz geschlossen als ich zum ersten Mal hier gewesen war. Damals als meine Familie noch komplett gewesen war.

Die alten Steinhäuser welche das Dorf auszeichneten, die mit Steinen gepflasterten Straßen und natürlich auch die Altstadt waren wundervoll. Die große Festung auf der Klippe mit den alten Mauern und Häusern hatten es mir besonders angetan. Hier sah es wirklich noch so aus wie zu der Zeit von Napoleon und Columbus. Nur wenige neue Gebäude zierten das Bild des Dorfes.

Wir waren hier ganz am Rande dieser kleinen Siedlung. Am Mar Menuda, wie sich dieser Strand hier nannte. Er war nicht sehr groß, nur ungefähr 200 Meter lang und etwa 30 Meter breit, aber dennoch zog es immer wieder viele Touristen hier her.

Am linken Rand des Strandes, säumten große Felsen das Ufer und dort befand sich auch die sogenannte Badewanne. Eine runde Einbuchtung die die Felsen voneinander trennte und in der sich das Meereswasser sammelte. Dort stiegen am Tag mehrere Tauchgruppen ins Wasser, da das Meer dort sehr ruhig war, selbst wenn es ziemlich wellte.

Weiter draußen im Meer, befand sich die Möweninsel. Sie hatte ihren Namen, wie kaum anders zu erwarten, von den vielen Möwen die dort nisteten. Hunderte von diesen Vögeln brüteten dort und auch vom Strand blieben sie nicht fern. Wenn man Geduld hatte und ihnen etwas Zeit liess, flatterten sie einem sogar auf die Hand und fraßen daraus.

Der Strand wurde durch eine kleine Mauer von der Straße getrennt, auf der jedoch keine Autos erlaubt waren. Nur Taxis fuhren sehr selten einmal bis hier her. Dann gab es da noch die kleine Tauchbasis. Das Driving Center. Es wurde von einem älteren Ehepaar geführt, welches ich von früher her noch kannte. Roger und Petra hießen die beiden. Wirklich sehr nette Leute. Sie hatten pro Tag mehrere Tauchkurse, von Anfänger bis Fortgeschrittene. Leider hatte Petra einmal einen Tauchunfall und seit her geht es ihr nicht mehr gerade so gut, aber sie schaut jeden Tag immer noch lächelnd entgegen.

Und dann war da noch die kleine Strandwirtschaft. Eine kleine Bar am Rande des Strandes, welche jeden Tag geöffnet hat. Typisch waren die Plastikstühle und die großen runden Tische vor der kleinen Baracke welche als Wirtschaft diente.
 

„Na los du Landratte, komm endlich ins Wasser. Sonst trocknest du noch aus wie eine gedörrte Pflaume!“ Es konnte ja nur Naruto sein der mir da zurief, wer denn auch sonst.

Er gab einfach nicht nach. Aber da ich ja heute ein so netter Kerl war, wollte ich mich nicht mit ihm streiten. Daher erhob ich mich schwerfällig und lief über den heissen Sand, welcher mir beinahe die Füße verbrannte, hinunter zum Meer. Am Ufer fiel der Sand ziemlich steil ab, doch man gelangte dennoch ohne Probleme ans Wasser. Langsam trat ich in das kühle Nass, so dass ich mich an dessen Temperatur gewöhnen konnte, doch das sollte mir nicht vergönnt sein.

Kaum war ich bis zu den Knien im Wasser, wurde ich auch schon nass gespritzt.

Naruto war auf mich zu geschwommen und hatte seinen Spaß daran mich zu ärgern. Ich liess mich darauf allerdings nicht ein und ignorierte ihn.

Ohne noch lange zu zögern, sprang ich in einem eleganten Kopfsprung ins Meer und tauchte unter Wasser. Da Sakura mich noch nicht bemerkt hatte und sie mir den Rücken zudrehte, konnte ich nicht anders als sie zu erschrecken. Ich tauchte auf sie zu, streckte meine Arme aus und packte sie an den Beinen.

Selbst unter Wasser konnte ich hören wie sie erschrocken aufschrie. Doch was ich nicht erwartet hatte, war dass sie um sich trat. Ohne auch nur ein bisschen Rücksicht zu nehmen, trat sie mir gegen die Brust, genau auf meine Narbe, die sogleich höllisch schmerzte. Schließlich war meine Verletzung noch lange nicht verheilt.

Nach Luft ringend tauchte ich wieder auf und rieb mir erst einmal das Wasser aus dem Gesicht.

„Sag mal willst du mich umbringen? Ich hab mich fast zu Tode erschreckt“, fuhr mich die rosahaarige wütend an, doch als sie meinen verzerrten Gesichtsausdruck sah, hielt sie inne.

„Ich hab dir auf die Brust getreten, stimmt's?“, fragte sie mich betroffen und lief leicht rot an.

Ich nickte darauf nur und rieb mir leicht über meine Narbe. „Ist halb so schlimm. Dafür hast du dich schön erschreckt“, neckte ich sie auch sogleich.

„Du bist ein Idiot“, meckerte sie und schubste mich rückwärts ins Wasser.

Doch ich ergriff ihre Hand und zog sie mit mir.
 

Nachdem wir noch einige Zeit im Wasser herum getobt waren, wobei sich so ziemlich alle an einer Wasserschlacht beteiligt hatten, trockneten wir uns in der Sonne wieder und genossen einfach nur die Wärme.

Naruto war so nett und holte uns allen ein Eis, welches uns Tsubasa sponserte. Wir bedankten uns natürlich sogleich bei ihm. Da Naruto die Hände bereits bei der Hälfte der Eistüten voll hatte, half ich ihm das Zeugs zu unseren Freunden zu tragen.

„Zum Glück kann der Typ Englisch“, lachte Naruto. „Sonst wäre ich jetzt noch dort oben und würde ihm erklären was ich alles will.“

„Hast du denn nie Spanisch gelernt?“, fragte darauf Jason lachend und nahm Naruto einige Eistüten ab.

„Ne, woher sollte ich das denn können?“, wollte dieser darauf nur wissen.

„Habt ihr an der Schule keine Zusatzfächer?“

„Naruto und Zusatzfächer. Das ist etwa zu vergleichen wie Mika ohne Kosmetik. Das funktioniert nicht“, lachte Sakura.

Da hatte sie wirklich Recht. Naruto machte für die Schule nur das Nötigste, so dass er gerade so durch das Schuljahr kam. Und Mika gab es ohne Kosmetikartikel nicht, ohne das Zeugs rastete sie aus und war nicht auszuhalten.

„Ja da hast du recht“, grinste Naruto und verteilte das Eis. Ich war der einzige der keines nahm. Ich mochte das nicht sonderlich und verzichtete freiwillig drauf.
 

Der Tag verging erstaunlich schnell. Zum Mittagessen hatten wir in einem kleinen Laden etwas gekauft. Brot und leckere spanische Wurst. Das Brot wurde allerdings zum größten Teil an die Möwen verfüttert. Vor allem der kleine Kyou hatte unglaublich Freude an den Federviechern.

Wäre Inuk hier gewesen, dann hätte er sich bestimmt eine dieser fliegenden Ratten geschnappt und hätte sie gerupft. Mit der Zeit gingen diese Vögel einem nämlich ziemlich auf die Nerven wenn sie einem immer um den Kopf flogen.

Als es dann langsam Abend wurde, machten wir uns auf den Weg zurück ins Ferienhaus. Bereits am Strand verabschiedeten wir uns von Tsubasa, Kyou und Ryun. Die drei hatten das Haus der Harunos bezogen, da sie bei uns wohl kaum ein Auge zugemacht hätten. Kyou gefiel das zwar nicht so, aber als ich und Naruto ihm versprochen hatten morgen mit ihm eine Sandburg zu bauen wenn er jetzt lieb war und mit seinem Vater mit gehen würde, willigte er ohne Protest ein.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zu Itachis Ferienhaus. Es dauerte nicht sehr lange dort hin zu kommen. Höchstens fünfzehn Minuten zu Fuß. Das Haus lag oberhalb des Dorfes, auf der Hügelkette an die Tossa gebaut war. Von dort aus hatten wir eine unglaublich tolle Aussicht auf das Meer und den Strand.

Es war eigentlich ein typisch spanisches Haus. Wobei Villa wohl eher zutraf. Das Haus war nämlich ziemlich groß und bot fünfzehn Personen Platz zum Leben. Wobei ich zugeben musste, dass ich mein Zimmer hergeben musste und auf dem Bettsofa schlief. Naruto hatte sich zu mir gesellt und das Feldbett aus der Abstellkammer geholt. Er war halt zwischendurch ein sehr sozialer Typ.

Beim Haus angekommen, zogen wir uns alle erst einmal um. Die Badekleider wurden gegen kurze Hosen, Röcke oder Jeans, T-Shirts, Tank Top oder Blusen getauscht.

Vorher wurde allerdings noch geduscht, um das Salzwasser von der Haut zu kriegen.

Da einige der Mädchen ziemlich warm geduscht hatte, blieb mir und Naruto letzten Endes nur noch das kalte Wasser. Doch bei diesen Temperaturen draußen, störte mich das ganz und gar nicht. Ich war sogar froh darüber eine ordentliche Abkühlung zu erhalten.

Hier konnte man schließlich noch in der Nacht mit kurzen Hosen und Shirt rumlaufen ohne zu frieren.

Als ich schließlich aus der Dusche kam, war das Haus toten still. Wo waren denn alle hin?

Doch plötzlich hörte ich einige Stimmen vom Garten ins Haus dringen. Itachi hatte also bereits das Feuer entfacht und die Würstchen aus dem Kühlschrank geholt.

Ich gesellte mich zu den anderen und setzte mich schließlich neben Sakura. Itachi hatte einige Holzstämme auf dem Rasen platziert und so eine Feuerstelle gemacht. In deren Mitte brannte nun ein recht großes Feuer und erhellte die Nacht.

Alle redeten miteinander und es herrschte eine ausgelassene Stimmung.

Selbst ich kam ein paarmal zum Lachen, unterhielt mich mit Sakuras Freunden aus Korea und Naruto brachte mich sogar dazu, mit ihm ein wenig Unsinn zu machen.

Doch dass lass ich hier jetzt mal aus.

Und dann kam genau dass, was ich eigentlich vermeiden wollte.

„Sag mal Sasuke“, begann Itachi. „Hast du nicht deine Gitarre mit genommen?“

Sogleich sahen mich alle gespannt an.

„So ein bisschen Musik wäre doch jetzt echt toll“, meinte dann auch Naruto und forderte mich auf, mein Instrument zu holen.

Da so ziemlich alle die Meinung von Naruto teilten, konnte ich ja schlecht nein sagen. Also erhob ich mich von meinem Platzt und holte meine Gitarre.

Caught

*Babo = kor. Idiot, Dummkopf
 

_______________________________________
 

Sakura POV
 

Sasuke kam wieder mit seiner Gitarre zurück an unser gemeinsames Lagerfeuer. Er setzte sich wieder neben mir und sah in die Runde. „Hat jemand einen besonderen Wunsch als Song?“, fragte er gelangweilt in die Runde. „Sing etwas, was die schöne Stimmung beibehält.“, sagte Mika. Ich konnte mir schon denken, dass sie einen langsamen, ruhigeren Song haben wollte. Verständlich. Wir hatten die ganze Zeit entspannt und in einer ruhigen Atmosphäre verbracht.

„Aha.“, entgegnete der Uchiha seiner Schwester. „Am besten, du singst was mit Sakura. So wie früher.“ Itachi grinste Sasuke und mich an. Na toll, wieso musste dieses hinterhältige Wiesel mich auch noch mit reinziehen. Das würde er irgendwann zurückbekommen. Und meine Rache wird furchtbar sein.

„Genau. Du und Sakura ward schon immer ein eingespieltes Team!“, rief Naruto und streckte den Daumen hoch. Ok, was war hier los? Wieso fällt mir auch noch Naruto in den Rücken?! „Nein, lieber nicht, Naruto.“ Aber es sollte noch schlimmer kommen. „Ich würde Sakura auch mal gerne wieder singen hören. Und erst recht mir Sasuke.“ //Min-Ah, du Biest!//, beschimpfte ich sie innerlich. Auch die anderen stimmten zu und Sasuke und ich hatte keine andere Wahl, als nachzugeben. „Na schön. Aber das gibt Rache, dass ihr mir alle in den Rücken fällt, Leute.“, grinste ich meine Freunde an. „Ach, und mir fällt überhaupt keiner in den Rücken.“ „Lass deinen Sarkasmus, Sasuke. Sing lieber.“, meldete sich nun wieder Mika zu Wort. „Fein. Und was?“ Der arme klang wirklich genervt. Nicht nur seine Freunde hatten ihn verraten, sondern auch gleich seine Familie. Er konnte einem echt ein bisschen leid tun. Aber wirklich nur ein bisschen. „Wie hieß nochmal Sakuras Lieblingslied?“, fragte der Uzumaki sich selbst. „Sie hat oft Lucky gesungen.“, murmelte Shin. Prompt landete eine halbleere Plastikflasche in seinem Gesicht. „Klappe, Babo*!“, zischte ich ihm entgegen. Er hingegen grinste mich nur keck an und schmiss mir die Flasche zurück. Ich fing sie auf und trank einen Schluck Wasser aus der Flasche. „Ja, da hat er recht. Sakura hat dieses Lied geliebt. Langsam, ruhig und hat einen entspannenden Effekt.“, grinste Mika. „Singt Lucky.“

Da Sasuke und mir nichts besseres eingefallen ist, nahmen wir eben diesen Song. Er stimmte seine Gitarre noch zurecht und fing auch schon an, zu spielen.
 

(Jason Mraz & Colbie Caillat – Lucky: http://www.clipfish.de/musikvideos/artist/23137/)
 

Sasuke:

Do you hear me,

I'm talking to you

Across the water across the deep blue ocean

Under the open sky, oh my, baby I'm trying
 

Sakura:

Boy I hear you in my dreams

I feel your whisper across the sea

I keep you with me in my heart

You make it easier when life gets hard
 

Ich sah in das Lagerfeuer und schaltete alles um mich herum aus. Meine Gedanken schwirrten um die Vergangenheit. Bevor alles sein Ende fand. Früher fand ich sie immer so toll und perfekt, doch im Nachhinein fand ich das hier und jetzt perfekt. Denn wäre die Scheidung und der Umzug nicht passiert, hätte ich nie Min-Ah und die anderen kennen gelernt. Wir würden jetzt nicht so, wie wir jetzt sind, am Lagerfeuer stehen und einfach das Leben genießen.

Und es war gut so
 

Sasuke & Sakura:

I'm lucky I'm in love with my best friend

Lucky to have been where I have been

Lucky to be coming home again

Ooohh ooooh oooh oooh ooh ooh ooh ooh
 

They don't know how long it takes

Waiting for a love like this

Every time we say goodbye

I wish we had one more kiss

I'll wait for you I promise you, I will
 

I'm lucky I'm in love with my best friend

Lucky to have been where I have been

Lucky to be coming home again

Lucky we're in love every way

Lucky to have stayed where we have stayed

Lucky to be coming home someday
 

Ich lächelte in mich hinein. Dieser Song sagte das aus, was ich fühlte. Was ich dachte. Was in mir vorging. Vielleicht war es purer Zufall, aber möglicherweise war es auch Ironie des Schicksals. Wer weiß das schon?
 

Sasuke:

And so I'm sailing through the sea

To an island where we'll meet

You'll hear the music fill the air

I'll put a flower in your hair
 

Sakura:

Though the breezes through trees

Move so pretty you're all I see

As the world keeps spinning round

You hold me right here right now
 

Sasuke & Sakura:

I'm lucky I'm in love with my best friend

Lucky to have been where I have been

Lucky to be coming home again

I'm lucky we're in love every way

Lucky to have stayed where we have stayed

Lucky to be coming home someday
 

Ooohh ooooh oooh oooh ooh ooh ooh ooh

Ooooh ooooh oooh oooh ooh ooh ooh ooh
 

Sasuke spielte die Melodie zu Ende und ich sah meinen Freunden ins Gesicht. Sie hatten dieses komische Glitzern in den Augen. Mika, Itachi und Naruto hatten sogar ein seliges Lächeln aufgelegt. Es schien so, als hätten sie sich auch an früher erinnert. „Das war wunderschön.“, sprach Hinata als erste aus. Ihre Augen versprühten etwas verträumtes aus. „Genau. Ihr ward wirklich super. So hab ich dich noch nie singen gehört, Sakura.“, fing nun auch Akemi an zu schwärmen. Ich wurde ein wenig rot. Es war einfach eine dumme Angewohnheit von mir, dass ich mich bei Komplimenten etwas unwohl fühlte. Es war zwar ein gutes Gefühl, aber es war für mich etwas komisch. Irgendwie vertrug ich keine Komplimente. Das brachte mich immer so sehr in Verlegenheit.
 

Eine Weile redeten wir noch, bis dieses Mal eine Idee von mir kam, wie ich mich am besten an Naruto rächen konnte, dass er mir und Sasuke so in den Rücken gefallen war. „Wie wäre es, wenn Naruto uns auch mal was vorsingt?“, schlug ich vor. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich denke,...dass das keine so gute Idee wäre, Sakura.“ Ich sah ihn skeptisch an. „Ach, und wieso?“ Der Blonde schien nach einer Ausrede zu suchen. Dann stotterte er: „Ich...ähm...ich...ich hab mir wohl eine Erkältung eingefangen. Ja genau. Eine Erkältung. Eine schlimme sogar.“ Um seine Lüge zu unterstreichen hustete er einige Male. „Da hat jemand aber gewaltig schiss. Naja, wollen wir mal nicht so sein. Morgen bist du dran.“ Sasukes fieses Grinsen war unübersehbar. So, wie ich diesen Gesichtsausdruck kannte, hatte der Typ bestimmt schon was geplant. Was er genau plante, würde die Zeit zeigen.

„Ganz bestimmt nicht, Teme.“ „Dope, ich dachte, du würdest mich besser kennen.“ Oh je, Sasuke wird auf jeden Fall einen Weg finden, Naruto zum singen zu zwingen. Auf jeden Fall. „Bitte tu ihm nicht weh.“, flüsterte ich Sasuke zu, so dass nur er es hören konnte. Sein Grinsen bekam etwas bösartiges. „Ich kann dir leider nichts versprechen.“, meinte er genauso leise, wie auch ich schon vor ihm. „Tu es für Hinata. Sie wäre untröstlich, würde Naruto etwas passieren.“

„Das ist kein Grund für mich ihm nichts zu tun.“ Ich schlug ihm leicht gegen die Seite. „Du bist herzlos, Sasuke.“ Angesprochener verdrehte die Augen und zuckte mit den Schultern. „Das ist die Rache dafür, dass er mir in den Rücken gefallen ist.“ Da hatte er nun auch wieder recht. Ich wollte mich ja auch noch rächen. „Fein. Dann lass mich dir aber bei deiner Rache helfen. Itachi und Naruto sind fällig.“ Das letzte hatte ich eher zu mir selbst gesagt. „Dann ist das ja abgemacht.“ Sasuke hob seine Faust und ich schlug ein.
 

Wir blieben noch lange um das Lagerfeuer herum. Doch gegen kurz nach Mitternacht, verabschiedeten sich dann auch schon die ersten von uns. Mit der Zeit wurden es immer weniger, bis zum Schluss nur noch Naruto, die Zwillinge, Itachi und ich übrig geblieben waren. „Könnt ihr euch noch erinnern, als Naruto mit dem Gesicht in seiner Nudelsuppe gelandet ist?“ Mika lachte sich bei der Erinnerung schlapp. Wir alle nickten nur und konnten uns bei diesem Gedanken kaum ein Grinsen oder das Lachen verkneifen. Dafür war diese Erinnerung einfach zu lustig. Selbst Sasuke rang sich zu einem Grinsen hindurch. Lediglich unser aller Lieblingschaot schmollte. „Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht, Naruto. Gib zu. Es war schon lustig, als du mit vier am Esstisch eingeschlafen warst und dein Gesicht geradewegs in deine Nudelsuppe gefallen ist.“, sagte Itachi und der belustigte Unterton in seiner Stimme, machte die ganze Situation für Naruto auch nicht besser. „Ja ja. Macht euch ruhige lustig über mich.“ Naruto stand auf, klopfte sich den imaginären Schmutz von seinem Schoß und seinen Händen und machte sich daran, Richtung Haus zu gehen. „Ich geh schlafen. Gute Nacht, allerseits.“ Er hatte sich noch einmal zu uns gedreht und plötzlich schien es so, als wäre alles wieder vergessen, denn der blonde Chaot hatte wieder ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Dann machte sich der blonde auch schon wieder Richtung des Hauses. Er nahm uns die Späße also nicht allzu böse. Aber hey! Was erwartet man von Naruto Uzumaki? Er konnte noch nie einem lange böse sein. Das war eine Eigenschaft an ihm, die ihn so liebenswert machte.

Plötzlich fing dann Itachi an zu gähnen. „Na, Bruderherz. Auch Müde?“, fragte die Kuro. Der Angesprochene nickte leicht. „Ja, es war ein anstrengender Tag. Und seid wir angekommen sind, hab ich noch nicht wirklich geschlafen.“ Dann stand auch der ältere Uchiha auf und wendete sich noch uns zu. „Ihr solltet auch nicht mehr so lange auf bleiben. Gute Nacht und stellt mir ja keinen Blödsinn an.“ Damit war auch er verschwunden.
 

Stille breitete sich zwischen uns dreien aus. Wir starrten einfach in das Lagerfeuer und genossen das Beisammensein. „Sakura.“, unterbrach Mika die angenehme Stille. „Lass uns mit den Mädchen shoppen gehen, ja?“ Sie hatte dieses liebe Lächeln aufgesetzt, bei dem man einfach nicht verneinen konnte. Also nickte ich. Außerdem hatte ich ja sowieso vor, shoppen zu gehen. „Klar, wieso nicht? Du und Hinata wärt bestimmt ein Dreamteam.“ Das letzte murmelte ich eher, doch es war noch so laut, dass es beide mitbekamen. Ein kurzer, belustigte Laut verließ Sasukes kehle. „Bestimmt. Aber ich wette, dass die beiden so gut wie jeden Laden ausräumen werden. Wenn Hinata schon jeden zweiten Laden leerräumt, dann will ich mir nicht vorstellen, wenn auch noch meine Schwester mit von der Partie ist.“ Mika versuchte ihren Zwillingsbruder mit Blicken zu erdolchen. „Ja ja. Mach dich nur lustig. DU wirst mitkommen und meine Taschen tragen. Fühle dich geehrt.“ Sasukes leichtes Grinsen verschwand, denn er wusste, dass seine Schwester es ernst meinte. „Vergiss es. Frag doch einen von den anderen Jungs oder Itachi. Die würden dir gerne deinen Schrott hinterher schleppen, aber mich kannst du dabei vergessen.“ „Shin würde dir bestimmt gerne die Taschen tragen. Er ist ein wirklicher Gentleman.“ Als ich Shins Namen erwähnt hatte, erkannte ich einen leichten Rotschimmer auf ihrem Gesicht. Und das kam ganz bestimmt nicht von dem Lagerfeuer. Aha. Hab ich es doch gewusst. Die beiden hatten sich schon von Anfang an gut verstanden. Das war zwar nichts ungewöhnliches, aber Shin war keiner, der gleich auf Körpernähe aus war. Doch vorhin, als wir schwimmen waren, hatten sich die beiden andauernd berührt. Absichtlich oder auch unabsichtlich. Es schien mir, als hätte es seit dem ersten Moment zwischen den beiden gefunkt.

Ohne auch was zu sagen, stand Mika plötzlich auf und verabschiedete sich mit einem „Gute Nacht.“ von uns. Nun waren Sasuke und ich alleine.
 

„Sag mir bitte nicht, dass meine Schwester ein Auge auf Shin geworfen hat.“, seufzte der Uchiha neben mir und legte sich hin, wobei er seinen Kopf auf meine Oberschenkel bettete. Ich strich ihm über die Haare und antwortete: „Lass sie doch. Sie ist alt genug, um zu wissen, was sie will. Außerdem ist Shin ein wirklich netter. Mach dir mal darum keine Sorgen. Immerhin wechselt er seine Freundinnen nicht so oft, wie manch anderer, nicht wahr?“ Den letzten Satz war auf Sasukes Verhalten, vor einiger Zeit, gerichtet. Bevor ich kam und ein bisschen auch danach, hatte Sasuke immer wieder Mädchen abgeschleppt. Aber meine Freunde hatten mir erzählt, dass er nie länger eine Affäre hatte als zwei Tage. Mal sehen, wie lange er brauchte um mich abzuservieren. Der bloße Gedanke daran, versetzte mir einen Stich ins Herz.

Da mein Blick die ganze Zeit auf das Feuer gerichtet war, merkte ich nicht, wie Sasuke mich musterte. Erst als mir mit seiner Hand meine Wange strich, sah ich zu ihm hinunter und blickte in das intensive schwarz seiner Augen. Aber anstatt etwas gegen meine Aussage zu antworten, stütze er sich ein wenig ab und zog mich zu sich runter. Das nächste, was ich spürte waren seine wundervollen, weichen Lippen, die er auf meine gedrückt hatte.

Der Kuss war anders, als die anderen, die wir schon hatten. Er war sanft, leidenschaftlich und er versprühte etwas aus, was ich noch nie bei einem Kuss mit Sasuke gefühlt hatte.

Langsam richtete er sich auf, bis auch er wieder saß. Sofort zog er mich, ohne den Kuss zu beenden, auf seinen Schoß. Leider mussten wir uns ab und zu voneinander lösen, da wir auch mal Luft holen mussten.
 

Seine Hände wanderten über meine Seiten auf und ab. Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. Überall, wo seine Hände meinen Körper verwöhnten, schien durch meine Kleidung hindurch zu sickern und ließ ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut. Ich versuchte jeglichen Laut zu verhindern, dennoch entwich mir ein leises Keuchen, als seine Hände bei meinem Hintern zum stehen kam und er einmal zudrückte. Ich spürte sein Verlangen nach mir. Und auch ich konnte meines kaum unter Zaum halten. „Nicht...hier,...Sasuke.“, brachte ich gerade so noch zwischen den Küssen heraus. „Wieso denn nicht? Alle schlafen schon. Es würde uns also keiner stören.“, antwortete er mir und drückte mir einen weiteren Kuss auf die Lippen. „Bitte, Sasuke.“ Ich sah ihm fest in die Augen. Der Schwarzhaarige nickte und ließ mich von seinem Schoß runter. „Von mir aus.“, murrte er. Ich lächelte ihn liebenswürdig an und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Mein oder dein Zimmer?“, fragte ich mit einem verführerischen Ton, um seine Stimmung wieder zu heben. Und es klappte auch. Seine Stimmung hatte sich wieder erhoben. „Lass uns lieber in deines gehen. Ich muss mir mit Naruto eines teilen und der Typ schnarcht wie ein Grizzlybär.“, raunte er mir zu. Bei dieser Aussage konnte ich mir kein Kichern verkneifen. „Jetzt hast du die ganze Stimmung kaputt gemacht.“, sagte ich und schlug ihm leicht gegen die Brust. Die Stimmung war nun wirklich den Bach runter gegangen.
 

Ich ging vor ins Haus und wartete nicht, bis Sasuke das Lagerfeuer aus machte und mir folgte. Er würde mir sowieso folgen.

Und ich sollte recht behalten. Ich hatte lediglich fünf Minuten auf ihn warten müssen, da kam er auch schon grinsend in mein Zimmer. Aber nicht dieses Grinsen, welches er schon den ganzen Abend auf dem Gesicht trug, sondern dieses, was mir sagte, dass ich heute nicht viel Schlaf bekommen werde.
 

Schnell war Sasuke auf mich zugelaufen und nahm meine Lippen wieder in Besitz. „Wir dürfen...nicht...so laut sein.“, sagte ich zwischen einigen Küssen. „Keine Sorge...Ich werde dafür sorgen,...dass du leise bist.“ Der Schwarzhaarige grinste in den Kuss hinein und hievte mich aufs Bett. Ja, ich gebe es zu. Sasuke hatte eine wahnsinnig gute Selbstbeherrschung. Meistens war ich es, die sich die Seele aus dem Leib schrie. „Du weißt gar nicht, wie lange ich mich nach diesem Moment gesehnt habe, Sakura.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Die drei Wochen ohne Sex haben dir wirklich nicht gut getan.“, raunte ich ihm entgegen.

Der Uchiha verwöhnte mich, wie ich es am liebsten hatte. Alle meine Laute, die meinen Mund versuchten zu verlassen, gingen in seinen Küssen unter.
 

Der nächste Tag war angebrochen und als ich auf die Uhr sah, war es bereits gegen halb zwölf. Also hatte ich ungefähr fünf Stunden Schlaf bekommen. Meiner Meinung nach war das zu wenig. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass daran Sasuke Schuld war.

Ich versuchte mich zu strecken, doch dies gelang mir nicht wirklich, denn etwas, oder eher jemand, verhinderte das. Sasuke hatte mich nah an sich gedrückt und deswegen hatte ich auch nicht genug Freiheit um mich zu strecken. Dafür hörte ich aber ein murren und spürte, wie Sasuke seinen Kopf an meinem Nacken verbarg, da ich mit dem Rücken zu ihm lag. Hauchzarte Küssen wurden darauf verteilt. „Wie spät ist es?“, fragte er mich. „Halb zwölf. Wir müssen bald aufstehen. Ich denke mal, dass es bald Mittagessen gibt.“ „Zu früh.“ Da gab ich ihm recht.

Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien und schaffte es auch...nach einiger Zeit. Doch ich wurde prompt wieder zurück gezogen. „Bleib doch hier.“, raunte er mir direkt neben meinem Ohr. „Sasuke, wir sollten wirklich langsam nach unten, be...“ Mein Satz ging in dem Kuss unter, den mir der der Uchiha aufdrückte. Mit einer geschickten Drehung war Sasuke nun über mir. Seine Arme hatte er links und rechts von meinem Kopf abgestützt. „Die werden schon nichts bemerken. Sie werden denken, dass wir noch schlafen und ich hoffe, dass sie wissen, was für eine Furie du sein kannst, wenn man dich weckt.“ Ich musste kichern. Damit hatte er recht. Es mussten schon unzählige Wecker daran glauben. Und es tat mir nicht leid. Die Dinger hätte mich eben nicht wecken sollen.

„Hast du etwa immer noch nicht genug?“, fragte ich dann, als eines seiner Hände, wie schon so oft, über meinen Körper wanderte und meinen Hals mit Küssen bedeckte. „Ich musste drei Woche darauf warten, Sakura. Reicht dir das als Antwort?“ Auf meinem Gesicht bildete sich ein Grinsen. „Das ist mal eine Antwort.“, meinte ich darauf nur, nahm darauf seinen Kopf in meine Hände und zog ihn zu mir rauf. Wieder entfachte ein heißer Kuss zwischen uns, von dem ich wahrscheinlich nie genug bekommen würde.
 

Plötzlich ging aber die Tür auf und Sasuke und ich schreckten auseinander. Sofort wanderten unsere Blicke zu dem Eingang zu dem Zimmer. Und da stand sie. Mit einem wissenden Grinsen. So, als würde sie sage: „Ich hab es doch gewusst.“ Doch nichts dergleichen kam von Mika. Sie grinste einfach nur und sagte dann: „Oops. Sorry für die Störung. Macht nur ruhig weiter. Ich sag den anderen, dass ihr noch schläft. Viel Spaß euch beiden noch.“ Und schon war sie wieder verschwunden. „Sie wird nichts verraten, oder?“, hakte ich nach. Sasuke schüttelte den Kopf. „Nein, sie wird es für sich behalten. Dennoch sollten wir später mit ihr reden.“ Da stimmte ich ihm zu. Nicht, dass das es noch Missverständnisse gab.

„Lass uns runter gehen, bevor auch noch Naruto oder einer der anderen auf die Idee kommt, uns 'aufwecken' zu wollen.“, sagte der Uchiha. Ich nickte und wir machten uns fertig. Er zog sich schnell an, drückte mir noch schnell einen Kuss auf die Lippen und machte sich dann auf dem Weg in sein Zimmer, um sich umzuziehen.
 

Mika POV
 

Hab ich es doch geahnt. Ok, dass ich meinen Bruder mit meiner besten Freundin in einem Bett und fast gänzlich nackt erwische, hätte ich nie gedacht. Aber ich wusste doch, dass da was zwischen den beiden lief.

Als ich die beiden dann erwischte, bei denen nur die Decke das nötigste verdeckte, waren alle meine Vorahnungen bestätigt. Ich hatte ihnen noch viel Spaß gewünscht und war wieder gegangen. War ja schon peinlich genug, dass ich die beiden erwischt hab.
 

Ich ging wieder in die Küche, wo sich schon alle versammelt hatten. „Wo sind jetzt die beiden?“, fragte mein Bruder. „Die schlafen noch.“ „Hast du sie geweckt?“, fragte Tenten. „Ja.“, war meine kurze Antwort und konnte mir dabei das Grinsen immer noch nicht verkneifen. Schnell setzte ich mich an den Tisch neben Shin. „Hat sie dich mit irgendwas beworfen? Wecker? Handy? Fotos?“, hakte er nach. „Nein. Und wenn, dann hätte ich sie ihr zurückgeworfen. Spätestens dann wäre sie hellwach.“ Er lachte kurz und wir konnten mit dem Essen beginnen.

Dabei musste ich feststellen, dass es ziemlich Spaß machte, Shin zu füttern. Er weigerte sich zwar manchmal, ließ aber meistens auch gleich nach. Ich musste zugeben, dass er schon ziemlich süß war.



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xiaolie
2015-11-03T11:27:12+00:00 03.11.2015 12:27
Tu mir eine Gefallen und lass Sakura nicht so total-überraschend-und-unvorbereitet-Schwanger-sein-und-sie-furchtbare-angst-vor-Sasukes-Reaktion-ha​t-und-er-ihr-erklärt-das-sie-das-schaffen-würden-und-ihre-Freunde -/-Familie-dann-auch-vollste-Unterstützung-zusagen-und-alles-Friede-Freude-Eierkuchen-ist.
Wobei ich vergessen habe zu schreiben das Sasuke - zwischendurch-völlig-überfordert-ist-mit-der-Verantwortung-als-Vater-und-Hiashi-am-Schluss-auch-frie​dlich-am-Familientisch-sitzt.😧
Okay das mit Hiashi ist vielleicht etwas übertrieben .😅😦
Und falls es irgendjemand interessiert :
JA! Es war verdammt schwierig das alles mit dem Handy zu tippen.

Könntest ja auch mal wieder ein Webcam treffen veranstalten.

So JETZT bin ich fertig😩
Bis bald
Luna😆

Von:  Xiaolie
2015-11-03T10:40:12+00:00 03.11.2015 11:40
Ganz ehrlich langsam dreht sich deine Geschichte nur noch um vögeln.
Böses Mädchen 😈
Von:  Xiaolie
2015-11-03T10:22:19+00:00 03.11.2015 11:22
Tja, wo die Liebe hinfällt 😗
Von:  Xiaolie
2015-11-03T09:53:39+00:00 03.11.2015 10:53
Oh Frau (ich geh jetzt einfach mal ganz dreist davon aus das du dem weiblichen Geschlecht angehörst😑), wie oft willst du die Zwei noch zum vögeln bringen?
Na ja bald werd ich es erfahren 😧

LG Luna😉
Von:  Xiaolie
2015-11-03T08:14:15+00:00 03.11.2015 09:14
Ich glaube ich zerbeise mir gerade die Unterlippe.😧😆
Von:  Xiaolie
2015-11-03T07:18:54+00:00 03.11.2015 08:18
Man ich bin ganz hibbelig. Sorry, dass wird kurz aber ich muss weiter lesen.😇
Von:  KazuhaToyama
2015-06-28T20:01:22+00:00 28.06.2015 22:01
Halluu;)
Neuer Fan:D
Ich liebe den Anfang deiner Fanfic❤️

Und lese liebend gerne weiter;)
Von:  Glammy
2015-04-03T20:56:20+00:00 03.04.2015 22:56
Ein echt geiler FF
Bitte beende ihn
Ich möchte soo gerne wissen wie es weiter geht:)
Der Ff hat mir echt gefallen
Als Sasuke den Autounfall hatte da bekam ich erst mal n Schock
Man hat teilweise voll mitgefiebert und gelacht
Danke für diesen tollen FF
Allerliebste Grüße
Glammy
Von:  Zahra-chan
2014-03-09T19:19:31+00:00 09.03.2014 20:19
Hast du eigentlich vor die ff zu beenden, weil ich es schade finden würde sie nicht zu beenden.
Sie ist sehr Toll :)
Von:  Katalina
2013-06-27T00:38:36+00:00 27.06.2013 02:38
Ein gutes Kappi :-)
mach weiter so ;-D
lg



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