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I'm not the one

Juugo x Kimimaro
von

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Für dich und mich

Momente wie diese waren in der Lage, einen so guten Start in den Tag zu vermiesen. Wie hatte Juugo die Zelle verlassen können? Dieses unfähige Personal! Er würde die Toten und Schwerverletzten nicht bedauern… es gab Sicherheitsmaßnahmen, an die sich jeder zu halten hatte.

Nachdem er schnellstens die Strecke hinter sich gelassen hatte, und das Laboratorium erreichte, kam er schlitternd zum Stehen. Er hörte eine bekannte Stimme, die mitunter rau und vor allem sehr bedrohlich klang. Juugos dunkle Seite... er mochte sie nicht, auch wenn er alles an Juugo akzeptierte, denn diese verursachte mehr Chaos in einem Moment als ein wild gewordenes Tier.

„Ich bring dich um!“

Er sah in dem schwach beleuchteten Flur die Silhouette seines Freundes. Dieser sprintete mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf ihn zu, eine schwere Eisenkette hinter sich her ziehend. Mordlustig eilte er auf Kimimaro zu, die Faust war zu einem Schlag angehoben. Und kaum hatte er diesen erreicht, denn der Weißschopf hatte sich nicht von der Stelle gerührt, blieb der gezielte Schlag aus.

„Hast du dich endlich beruhigt?“

Niedergeschlagen, und sich scheinbar schuldig fühlend, warf Juugo einen Blick Richtung Boden. Das Juin zog sich zurück.

„Du bist nicht allein, Juugo.“ Kimimaro legte ihm eine Hand auf die Schulter, sah in das reumütige Gesicht des anderen. „Ich bin doch da.“

Diese Worte waren wie Balsam für seine Seele, die schmerzlich wie Feuer brannten; denn im gleichen Augenblick erinnerte er sich an die Tatsache zurück, dass schon bald Kimimaro als ein Gefäß unter vielen enden würde. „Es tut mir leid...“, flüsterte dieser so leise wie möglich. Die Morde, die er seiner dunklen Seite zu verdanken hatte, waren nicht zu entschuldigen. Sein Freund war dies aber gleich, denn das Wohl Juugos stand im Vordergrund.

„Gehen wir in deine Zelle, damit sich die Panik legt.“ Sanft umfasste er die Hand des Hünen, die größer und kräftiger war als seine. Er zog diesen mit leichter Gewalt mit sich mit, die schwere Eisenkette grub tiefe Furchen in den Boden. Blut säumte die Wände, die Leichen lagen mit zertrümmerten Körpern auf dem Boden. Juugos böse Seite hatte ganze Arbeit geleistet, nicht, dass er dessen Tat nicht beklagte, aber es gehörte nun mal zur menschlichen Natur, dass die Starken die Schwachen fressen.

„Es tut mir leid.“, wiederholte Juugo erneut, als sie an seiner Zelle angekommen waren. Er deutete auf einen abseits liegenden Mann.

Das Gesicht glich einem Trümmerhaufen, es war erstaunlich, wie viel Kraft und Wut in dem bösen Juugo steckte. Warum dieser Mitarbeiter überhaupt die Tür in dessen Zelle geöffnet hatte, war Kimimaro ein Rätsel. Er trat auf den Leichnam des jungen Mannes zu und hob die Schlüssel an. Nach einem kaputten Schloss zu urteilen, hatte Juugo bei der letzten Kette die Tür aufgebrochen, dabei den Kopf des Jungen so kräftig gegen die Wand gestoßen, dass dieser bei dem ersten Schlag verstorben war. Mordlust hin oder her, aber Juugos Schläge waren auf Anhieb tödlich und so blieb ihnen eine unvorstellbare Qual aus.

„In die Zelle mit dir.“

„Ja…“ Juugo betrat seine ungemütlichen vier Wände. Das fahle Licht der Sonne schien durch die Gitterstäbe und der dadurch verursachte Schatten hinterließ einen melancholischen Eindruck: Das war Juugos Leben. Wie ein eingesperrter Vogel, der seit Jahren die Welt da draußen nicht erblickt hatte. Mochte Kimimaro auch ein eingesperrter Vogel sein, so war jener Käfig aber golden.

„Ich muss mit dir reden.“ Kimimaro warf die Tür hinter sich zu. Um die Toten würde sich ein anderer kümmern, Orochimarus Wünsche waren von Wichtigkeit. Der Weißschopf machte einen gezielten Schritt auf die Liege zu und warf seinem Freund einen aufmunternden Blick zu. „Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Das passiert manchmal. Und das bist ja nicht du, der das zu verantworten hat.“

„Und doch sind es meine Hände, an denen das Blut dieser Menschen klebt.“ Das schlechte Gewissen war die eine Sache, er hob seinen Kopf an und schaute direkt in die grünen Irden seines Freundes. Wie einzigartig diese doch waren. Sein Blick glitt tiefer und als er das Mal auf der Brust entdeckte, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. „Du trägst es…“

„Ja.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er berührte das Zeichen mit immenser Zärtlichkeit. Ein Schatz, den er einzig und allein Juugo zu verdanken hatte. „Du hast mir das Leben gerettet… ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.“

Juugo zwang sich zu einem Lächeln. „Du hast mir nicht zu danken… ich danke dir.“ Denn bevor es zu einer Bekanntschaft zwischen ihnen gekommen war, da hatte Juugo einsam und alleingelassen in einer Hölle gelebt. Und nun hatte er einen Freund; und dieser war sein ein und alles. Was wäre denn gewesen, wenn das Juin ihn abgestoßen hätte? Dass Orochimaru ihn dafür hätte hassen können, war noch zu verkraften, denn so wirklich mögen tat er diesen nicht, aber ihm selbst wäre das Weiterleben schwergefallen. Welche Gründe sprachen denn für das Leben, wenn man so verdorben und abscheulich war wie Juugo? Er war schlimmer als ein Monster, denn er tötete ohne die Konsequenzen zu bedenken: Er nahm Männern das Leben, die eine Familie zu ernähren hatte. Die Ermordung an Frauen schien seiner bösen Seite ein großes und vor allem perverses Vergnügen zu bereiten. Und die Kinder… zu unschuldig, um überhaupt eine böse Tat im Leben vollbracht zu haben, für die man sie hätte bestrafen können. Ja, Juugo hasste diese andere Seite in ihm. „Was wäre denn gewesen… wenn du gestorben wärst?“

„Ich lebe aber noch, über alles andere lässt sich streiten.“ Natürlich hatte er diesbezüglich schlaflose Nächte verbracht. Wer wäre dann der geeignete Körper für Orochimaru gewesen? Und Juugo…? Keiner hatte es bislang geschafft, ihn ohne Gewalt und Medikamente zur Ruhe zu zwingen. „Komm zu mir.“ Er hatte Platz auf der ungemütlichen Liege genommen. Wie grässlich es doch sein musste, auf so einem Ding zu schlafen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er Juugo ein ordentliches Bett gezeigt, eins, das so groß war wie das von Orochimaru. Diesem Mann verdankte er eine Art Luxusleben, auch wenn er mit einer bescheidenen Variante hätte auch leben können. Er selbst war in einer Hölle großgeworden, keine Liege, keine Waschgelegenheit, und war mit allem dankbar gewesen, das Orochimaru ihm geboten hatte. Aber er ähnelte seinem Meister so sehr, dass er sich langsam aber sicher daran gewöhnte, zu verlangen, was sein Herz begehrte.

Juugo kam der stillen Aufforderung nach. Er ließ seinen Freund nicht aus den Augen, besonders das Juin fixierend. „Versteh mich doch…“

„Tu ich doch. Und das bedeutet mir viel. Wirklich. Aber… lass uns reden. Es ist dringend.“ Er machte eine kleine Pause, seine Worte genau durch den Kopf gehen lassend, und nach einer genauen Überlegung fing dieser auch schon zu sprechen an: „Du musst mir was versprechen… tu es für mich, ja?“

„Um was geht es denn…?“, fragte dieser so misstrauisch wie möglich. Juugo ahnte Böses.

„Versprich es mir erst. Und das musst du auch halten, ja?“

„Na schön…“

Der Weißschopf seufzte erleichtert auf, ein großer Stein war ihm wirklich vom Herzen gefallen. Eine Bitte wie diese hätte er ja nicht erzwingen können. Denn sobald dieser zu Orochimarus Körper werden würde, dann hätte er keine Gewalt mehr über Juugo. „Du magst mich doch sehr, oder?“

„Das weißt du doch… wie sehr ich dich mag.“ Mögen war wohl untertrieben. Juugos gesamte Welt drehte sich um Kimimaro, wie ein Besessener dachte er stundenlang an den einzigen Freund, den er hatte und den er nicht verlieren wollte.

Er lächelte sanft und umfasste eine Hand Juugos. „Ich mag dich auch… aber ich bitte dich, als dein Freund, dir nicht wehzutun, hörst du? Du bist wichtig für Orochimaru, dein Juin verhilft ihm zu wahrer Macht. Und es hat mein Leben gerettet.“

Der rothaarige Hüne spürte die Hand. Sie war so weich, und so drückte er diese mit einer Zärtlichkeit, die über das freundschaftliche Ausmaß hinauszugehen schien. Eine starke Anziehungskraft ging von ihm aus. „Ich will dich nicht verlieren… du bist doch so viel nützlicher für ihn… warum, in aller Welt, musst du ihm deine Treue auf diese Art beweisen? Ist er das wert?“ Ein Finger hatte sich bestimmend auf seine Lippen gelegt, Kimimaro wies ihn an, zu schweigen.

„Kein schlechtes Wort mehr, ja? Ich kann auch anders, Juugo, und das wird dir nicht gefallen.“ Natürlich, ihm jetzt die Freundschaft zu kündigen, wäre mehr als unangebracht gewesen. Er wollte ja Juugo am Leben halten und nicht diesem noch einen Grund geben, dieses zu beenden. „Es ist mein Traum… Orochimaru zeigte mir die Welt da draußen, er machte mich stark und vor allem… dank ihm weiß ich jetzt, wie schön das Gefühl ist, gebraucht zu werden… Wie ist es denn für dich, zu wissen, dass ich dich mag… dass ich mir Sorgen um dich mache…? Gefällt es dir etwa nicht?“

„Doch, du hast ja recht.“

„Ja also. Mach dir doch nicht so viele Gedanken. Sobald Orochimaru meinen Körper in seinen Besitz genommen hat, dann bin ich ein Teil von ihm. Ein Teil von mir lebt in ihm weiter. Ich werde doch nicht sterben.“

„Ja…“ Juugo senkte seinen Kopf und starrte die Hand des anderen an. „Dein Körper lebt… aber dein Geist… wird sterben…“ Es war kein Trost, zu wissen, dass Kimimaros Geist durch die Raffinesse und Kaltblütigkeit einer falschen Schlage ersetzt wurde. „Aber… ich werde mich deinem Willen beugen, das ist meine Art, dir für all das zu danken.“

„Und du wirst Orochimaru keine Schwierigkeiten machen?“

„Wenn das dein Wunsch ist… dann ja.“

Zufriedenheit umspielte die Lippen Kimimaros. Sanft strich er ihm über den Kopf, etwas Blutiges fand sich an seiner Hand wieder. Er musterte dies mit Besorgnis. „Dein Kopf… er blutet.“

Der Rotschopf suchte die Stelle auf, die schmerzhaft pochte. Er hatte sich wohl den Kopf gestoßen, aber körperliche Schmerzen bemerkte er nur am Rande. „Ist nur eine Platzwunde…“

„Sicher?“ Der Kaguya überprüfte die Wunde. Sie war nicht tief und vor allem nicht tödlich. „Du solltest dich was schlafen legen, du hast einen anstrengenden Tag gehabt.“ Er richtete sich auf, dem sitzenden Juugo zulächelnd, und wandte sich Richtung Tür. „Ich habe eine Idee: Ich werde Orochimaru um Erlaubnis bitten, dass ich dir die Natur zeigen darf. Wir zusammen. Und im Gegenzug versprichst du ihm die ewige Treue. Denn das würde mir viel bedeuten. Du bist mir wichtig und ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen.“

Juugo hörte ihm zu, nickend beugte er sich seinem Willen, wie so oft. Er hatte ja praktisch keine andere Wahl als diese. Denn der Gedanke, Kimimaro würde ihn hassen können wegen einer eigentlich gutgemeinten Entscheidung, war unerträglich.

Lächelnd öffnete Kimimaro die schwere Metalltür. „Und tu dir nichts… es würde mich kränken.“

„Keine Sorge… ich werde ihm nichts tun... vorerst.“

Er blieb wie angewurzelt stehen. Diese Stimme war so düster gewesen… sie hatte gar nicht nach Juugo geklungen. Kimimaro warf zögernd einen Blick über die Schulter. „Juugo…?“ Dieser saß nur da, in Erinnerungen schwelgend, und sagte kein Wort. Dann aber, als er bemerkte, dass Kimimaro ungewohnt lange an der Tür verharrte, sah dieser fragend auf.

„Was ist?“

„Ach nichts… ich dachte, du hättest was gesagt.“

„Eigentlich nicht.“

„Dann… sehen wir uns morgen, ja?“ Und mit einem schlechten Gefühl trat er aus der Zelle. Die robuste Tür schloss sich mit einem ohrenbetäubenden Geräusch, das das wahnsinnige Lachen in der Innenkammer übertönte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dabi
2012-09-21T16:24:48+00:00 21.09.2012 18:24
Das Kapitel habe ich verdammt schnell gelesen XD°
Es ging irgendwie schneller als sonst, vielleicht auch, weil mich nichts störte beim lesen :D

Also, du weißt wie sehr ich die beiden zusammen liebe und freue mich jedes mal wenn ein Kapitel online ist <3

Leider weis ich nur gerade wirklich nicht viel zu sagen ^^°

Juugo war wirklich toll, aber das Ende gefiel mir besonders gut, weil ich den bösen Juugo irgendwie voll gerne mag, und das was da kam, hatte einfach was für sich~
Kimimaro war einfach wieder so, wie ich ihn mir vorstelle :D
Einfach jemand der alles für Orochimaru tun würde, und das mag ich so an ihm <3

Leider ging mir das alles nur zu schnell vorbei :(
Will mehr lesen, weil ich es schon sehr interessant finde und es wirklich was fesselndes hat ^^

War wieder schön zu lesen gewesen und hoffe es geht bald weiter :D
Und hoffe sie schreibt sich weiter von selbst, dann hab ich mehr zu lesen <3
Hach ich liebe Juugo und Kimi <3


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