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Wenn du die Wahl hast

zwischen Liebe und Verstand. KakashixSakura
von

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Was wäre wenn...

Der Krieg vorbei, die Schlacht gewonnen und doch, ein grauer Schleier, der den Triumph überdeckt, einhüllt, beschattet. Es war wohl nicht nötig zu sagen, dass das halbe Dorf zerstört worden war, Häuser, die mühevoll erbaut worden waren, Gebäude, die für das tägliche Leben benötigt wurden, Menschenleben, um die man noch heute trauerte. Vier Jahre später. Und dieser Schatten, waren sich alle insgeheim einig, würde nie ganz verschwinden, sich nie vollends lockern und der Sonne, die auf die Köpfe der Menschen schien, wieder die Kraft geben, das angeschlagene Innerstes aller Bewohner zu wärmen, zu heilen, vergessen lassen. Mit jedem vergangenen Tag aber machten sich die Veränderungen in Konoha bemerkbarer. Die Menschen gingen wieder öfters auf den Markt, blieben länger, trafen sich wieder um Sake zu trinken und auch die Stimmung des Hokage lockerte sich.
 

Naruto Uzumaki. Verheiratet mit Hinata und glücklicher Vater von Zwillingen. Geduld war sein zweiter Vorname... oder auch nicht. „Kinder, bitte, ich bin müde. Lasst mich doch ein bisschen schlafen“, murmelte der Blonde und drehte den Kopf auf die andere Kopfstütze des Sessels. Lächelnd sahen sich seine Kinder an und schlugen, wie auf Kommando, beide auf den Brustkorb ihres Vaters ein.

„Komm schon, Papa. Wir haben so lange nicht mehr miteinander gespielt.“ Dabei streckte er die Arme so weit zur Seite aus, wie er nur konnte. Naruto lächelte sanft und streichelte seinen Söhnen über den Kopf. Sowie Hinata den Raum betrat und die Kinder sie registrierten, flüchteten sie vom Schoß ihres erschöpften Vaters und schmiegten sich an die Beine ihrer Mutter, die ihnen automatisch den Schopf tätschelte.
 

„Was sagt ihr dazu, wenn wir euch zu Onkel Kakashi bringen?“ Während der eine begeistert nickte, schüttelte der, um nur ein paar Minuten, Ältere verneinend den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Sowohl Naruto als auch Hinata waren überrascht über die Reaktion. Deshalb ging sie in die Hocke und blickte ihrem Sohn in die blauen Augen, in das von blonden Locken umrahmte Gesicht und setze einen Schmollmund auf. „Aber warum denn, mein Schatz?“ Seufzend ließ er die Arme neben seinem Körper baumeln und gestand dann seufzend: „Ich möchte lieber zu Sakura.“ Bevor Hinata antworten konnte, vernahmen sie alle das Gelächter des Hokage, der sich kichernd eine Träne aus dem Augenwinkel strich. Sein Sohn sah ihm nicht nur ähnlich, er erinnerte ihn auch noch an sein altes Ich.
 

„Dann rufen wir eben beide an und ihr seid zufrieden. Gleich morgen, ich verspreche es, aber jetzt muss ich schlafen... Sonst kann ich euch nicht zu ihnen bringen.“
 

Der morgige Tag, 8 Uhr. Bei Sakura:
 

„Was?!“ Die müde und gereizte Stimme am anderen Ende der Leitung brachte den jungen Mann zum Lachen, was seine Freundin noch mehr verstimmte, „Naruto. Nach 5 Stunden Schlaf habe ich keine Nerven für dein Gelächter. Ich schätze, du hast nicht angerufen, um mich wegen meiner Miesepetrigkeit auszulachen.“ Die Ironie war kaum zu überhören.

„Nein, tatsächlich habe ich nicht angerufen, um dich auszulachen...“ Sein Satz wurde durch das hörbare Seufzen seiner Gesprächspartnerin unterbrochen, „Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob es okay wäre, wenn du und Kakashi heute auf die Kinder aufpasst. Hinata und ich brauchen unbedingt ein bisschen Zeit für uns.“

Sakura lächelte leicht, nickte und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, als sie daran erinnert wurde, dass er sie nicht sehen konnte. „Ja, ist okay. Kommt zu mir. Wir passen hier auf.“ Sie dachte daran, was für ein schlaues Füchschen sie doch war, nachdem sie jetzt noch ein paar Minuten länger im Bett liegen konnte, doch nur eine Sekunde nachdem sie zugesagt und aufgelegt hatte, knallte ihre Tür gegen die Wand und in der Tür standen ein Kakashi, der halb am schlafen war und die Zwillinge.
 

„Ich hätte es besser wissen müssen. Kommt rein, es ist kalt.“ Sie rieb sich die nackten Oberarme wärmer und schlurfte in die Küche. „Kaffee?“, lautete ihre knappe Frage an Kakashi, der nickte und die Kinder aufwies, sich doch vor den Fernseher zu pflanzen, solange sie frühstückten. Müde legte er den Kopf auf den Küchentisch ab und schmunzelnd setzte die Rosahaarige ihm die dampfende Tasse vor die Nase. Der Geruch nach den gerösteten Bohnen ließen den Grauhaarigen aufschauen und sich einen großen Schluck der wohltuenden Flüssigkeit genehmigen. Eine unangenehme Stille legte sich über die zwei, weswegen beide die kleine, weiße Küche inspizierten, die Fliesen zählten und beide beharrlich schwiegen.
 

Sakura fragte sich, wann sie an dem Punkt angelangt waren, dass sie nichts zu bereden hatten, nichts mehr zu erzählen, wann sie erwachsen geworden war. Traurig senkte sie den Blick und beobachtete den Kaffee, der ihr Spiegelbild präsentierte, die kurzen Haare, die hohe Stirn, die kleine Nase, die hohen Wangenknochen. Aus dem Wohnzimmer vernahm sie Waffengeräusche, die dem Fernseher zu verdanken waren, aber sonst war alles still. Lediglich das Ticken der Uhr war auch noch zu vernehmen und manchmal das Schlürfen ihres Gegenübers. Als sie den Blick anhob, erkannte sie, dass er wieder in seinem Lieblingsbuch las und scheinbar keine Notiz von ihr nahm. Diesen Moment nutzte sie aus, um ihn sich genauer anzusehen.
 

Das erste Mal, dass sie Kakashi als attraktiv abgestempelt hatte, war, als Sasuke gegangen war. Ein Jahr später, oder zwei, als sie beide auf gemeinsamer Mission waren und es wie aus Kübeln geregnet hatte. Sie war fast von einem nassen Baumstamm gerutscht und die schlimmen Verletzungen, die sie von einem verlorenen Kampf davongetragen hatte, hatten es ihr nicht ermöglicht, ihr Gleichgewicht wiederherzustellen. Aber Kakashi war schneller gewesen und hatte sie aufgefangen und seitdem Sasuke gestorben war, füllten ihr Herz nur noch die Kinder, Naruto, Hinata und auch ihre Lehrer Kakashi und Tsunade.
 

Manchmal, wenn sie nicht einschlafen konnte, malte sie sich Situationen aus, die wahrscheinlich nie passieren würden und einmal hatte sie sich die beiden vorgestellt. Was passiert wäre, wenn Kakashi in sie verliebt wäre und sie rettete, als sie zu stürzen drohte. Ob er sie dann geküsst hätte? Mitten im Regen und vom Kampf mit feindlichen Shinobis verletzt. Ob er sie getröstet hätte, wenn sie um Sasuke geweint hätte? Ob er ihre traurige Seele geheilt hätte? Sie wusste es nicht.
 

Sie seufze lautlos und registrierte erst jetzt, dass Kakashi sie schon seit geraumer Zeit beobachtete. „Was ist los?“, fragte sie besorgt und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich wieder löste und ihr ins Gesicht fiel. Langsam erhob er seine Hand und kam damit ihrem Gesicht immer näher. Nur noch ein Zentimeter, bevor er die Haarsträhne berührte und sie ihr hinter das Ohr strich.

„Kommt schon! Die Serie ist vorbei!“ Die Kinder stürmten in die Küche und ließen beide zusammenzucken. Kakashis Hand lag wieder unbewegt auf dem Küchentisch. Seufzend stimmte Sakura schließlich zu, indem sie sich erhob und ihre langen Beine in das Wohnzimmer bewegte. Die knappen Shorts die sie anhatte unterstrichen ihren Hintern, weswegen Kakashi es vermied, sich umzudrehen.
 

Mit seinem ewigen Pokerface begab er sich schließlich auch nach wenigen Minuten in den Raum und fand ein schönes Szenario vor. Sakura hatte sich, wie die Zwillinge ebenfalls auf den Bauch gelegt und malte konzentriert etwas auf das weiße Blatt Papier unter sich. Kakashi merkte, dass die beiden Kinder ihr höchst erstaunt zusahen, weshalb auch sein Interesse geweckt wurde. Er lugte ihr über die Schultern und für einen Moment entglitten ihm seine Gesichtszüge. Das war doch er! Sie hatte ihn ohne Maske gezeichnet, wahrscheinlich so, wie sie dachte, dass er ohne aussah. Auf ihrem Bild trug er einen Schnauzer, hatte eine dicke Oberlippe und generell sah er ziemlich asymmetrisch aus.
 

„Das ist doch wohl ein Scherz?“ Die beiden Jungs grinsten.

„Etwas fehlt noch!“, warf der dunkelhaarige Kleine ein und schnappte sich einen roten Stift. Mit seinem kleinen Po schubste er Sakura zur Seite, die nur ein halb ernst gemeintes, genervtes „Ja, ja“ ausstieß und sich zur Seite rollte. Kurz werkte der Kleine herum, ließ die Zunge aus dem Mund hängen und malte ihm schließlich einen roten Kuss auf die Wange.

„Und von wem ist der, Blödian?“, fragte der Blonde ungeduldig und tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Stirn. Unschlüssig ließ der andere den roten Stift fallen und schien tatsächlich nicht zu wissen, von wem der Kuss war.

„Na, von Tante Sakura!“, flötete er und beide fingen an zu kichern, als die Rosahaarige ihrem Lehrer einen panischen Blick von unten zuwarf und sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen legte, als sie an den Moment von vorhin zurückdachte.
 

„Wisst ihr Kinder“, begann Kakashi seine Erklärung, „das war ein guter Einfall und jetzt lasst uns ihre Wohnung ein wenig verwüsten!“ Gegen Ende hin wurde er immer lauter, bis er sogar brüllte und mit einem lauten Schrei auf das Sofa sprang. Geschockt schnappte der Mund der Rosahaarigen auf und sogar die beiden Jüngeren schienen einen Moment lang zu skeptisch, um darauf zu reagieren, aber nach nur wenigen Sekunden taten sie es ihm nach und begannen mit unsichtbaren Schwertern zu fechten. Lächelnd stand Sakura auf und machte sich daran, ihr Zimmer ein wenig aufzuräumen und die schmutzigen Tassen zu waschen.
 

Mit einem prüfenden Blick in den Kühlschrank registrierte sie, dass sie noch Tomatensauce und Fleisch übrig hatte und bei einem zweiten Blick ins Küchenregal, fand sie sogar noch Spaghetti. Seitdem Hinata verheiratet war und nicht mehr unter der strengen Obhut ihres Vaters litt, hatte die Dunkelhaarige oft bei ihr übernachtet und ihr einige leichte Rezepte beigebracht. Solche, die auch tatsächlich schmeckten und nicht nur so aussahen. Während Kakashi den ganzen Vormittag den Unterhalter spielte, räumte sie ein wenig auf, brachte auch ihr Äußeres in Ordnung und kochte schließlich das, was sie vorher schon auf den Küchentresen gelegt hatte.
 

Hinter sich hörte sie einen lauten Knall und wie etwas zu Bruch ging. „Ehm... Nichts passiert!“, schallte Kakashis Stimme rüber zu ihr und schmunzelte, als sie die Panik aus seiner Stimme heraushörte.

„Die Lampe ist wie neu“, warfen die Zwillinge mitein und mitten in der Bewegung hielt sie inne. Die Zwiebel, die zur Hälfte aufgeschnitten war, rollte ein wenig zur Seite, als sie sie liegen ließ, um einen Blick ins Wohnzimmer zu werfen. Die drei Männer hatten sich um die Scherben versammelt und blickten mit großen Augen auf, als sie im Türrahmen stand, die Arme vor der Brust verschränkt. Den Zwillingen sah man an, dass sie sich vor den Folgen fürchteten, nur Kakashi blickte sie mit diesem ausdruckslosen Gesicht an, das sie schon von früher kannte.
 

Sie formte die Hände zu Klauen und öffnete den Mund für ein Löwengebrüll. „Lauft!“, rief Kakashi gespielt erschrocken aus und verpuffte, während die beiden anderen schreiend nach oben rannten. Als die Kinder außer Sichtweite waren, grinste Sakura nur schelmisch, schnappte sich eine Schaufel und den Kehrbesen und fegte das zerbrochene Glas in den Behälter. Als sie damit fertig war, schrie sie hinauf, dass sie wieder runterkommen könnten und der Dämon in ihr wieder besiegelt war, aber in der Wohnung blieb es weiterhin still. Schulterzuckend verstaute sie das Werkzeug und machte sich wieder daran, die Zwiebel zu schneiden... Und wie es kommen musste, kullerten schon nach wenigen Schnitten dicke Tränen über ihre Wangen.
 

So sensibel wie sie war, geisterten schon bald Gedanken an früher in ihrem Kopf herum, sodass sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr unterscheiden konnte, ob sie wegen der Zwiebel weinte oder weil die Dinge so kamen, wie sie nun mal gekommen sind. „Du blöde Kuh, heulst immer nur rum!“ Sie wischte sich mit dem Handballen über die Augen und war kurz davor die Zwiebel in die Pfanne zu schütten, als sie zwei starke Arme spürte, die sich um ihre Taille legten und einen harten Körper, der sich an ihren Rücken presste. Sie konnte nichts anderes tun, als dazustehen und völlig perplex zu schweigen, unfähig irgendeinen, auch wenn nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sakura Haruno war sprachlos und der Grund war Kakashi Hatake.
 

Sie spürte, wie schnell sein Herz in seinem Brustkorb pochte und schniefte noch ein letztes Mal, bevor er die Stille durchbrach. „Du bist keine blöde Kuh.“ Sein Atem streifte ihr Ohr, weswegen sich ihre Nackenhaare aufstellten und eine Gänsehaut ihre Arme bedeckte. Seine tiefe Stimme vibrierte in ihrem Brustkorb, weswegen sie den Kopf ein wenig senkte und somit versuchte, dem vorzubeugen. Das Blut rauschte ihr in den Ohren und auch ihr klopfendes Organ machte sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit bemerkbar. Wann hatte sie das letzte Mal so gefühlt? Die Schmetterlinge im Bauch mit so einer Intensität empfunden? Wann?
 

Und noch bevor Kakashi der nächste Satz über die Lippen gleiten konnte, setzte das Getrampel ein und er ließ ab von ihr und wandte sich an die Zwillinge, die wenig später in die Küche gerannt kamen. „Ein Shinobi muss lernen, unbemerkbar zu sein.“ Und als er ihnen von der Akademie, die sie besuchen würden, zu erzählen anfing, fuhr auch Sakura mit ihrer Aufgabe fort, nicht jedoch ohne an den Was-wäre-wenn-Moment zu denken... Sie hatte eine Vermutung: Sie war in Kakashi verliebt, aber es gab 3 Gründe, weshalb es niemals funktionieren könnte.
 

1. Er war älter, als sie. Viel älter.

2. Er war ihr Lehrer gewesen und das Verhältnis zu Lehrer und Schüler musste immer im normalen Bereich bleiben.

3. Sie würden nie akzeptiert werden.
 

Aber wieso fühlte sie sich so, als ob sie es tatsächlich riskieren würde. Sie hatte vor, es zu versuchen, es zu wagen, wenn er sie wollte und sie war bereit, die Konsequenzen zu tragen. „Das Essen ist fertig“, murmelte sie, als sie die Gleichgültigkeit spürte, die von ihm auskam, als sie sich umdrehte und die dampfenden Spaghetti im Topf auf den Tisch stellte. Enttäuscht schöpfte sie den Zwillingen etwas auf ihre Teller und wünschte ihnen einen guten Appetit. Bei ihrem Lehrer machte sie dasselbe und übergoss das Essen schließlich noch mit der Tomatensauce, bevor sie sich setzte und ebenfalls zu essen anfing.
 

Mittlerweile war es bereits 13 Uhr, das Geschirr abgewaschen und getrocknet, die Kinder wieder mit Spielen beschäftigt. Kakashi hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und las sein Icha-Icha-Buch, während Sakura nach oben ging, um nach dem Rechten zu sehen. Die beiden Jungs waren auf ihrem Bett eingeschlafen und lächelnd stand sie im Türrahmen und beobachtete, wie der Jüngere den Kopf auf den Arm des Älteren gebettet hatte und mit offenem Mund schlief. Sasuke und Daisuke. Naruto hatte es nicht geschafft, seinen Freund nach Konoha zurückzubringen und hatte dann aus Traurigkeit seinem älteren Sohn den Namen seines verstorbenen Seelenverwandten gegeben. Manchmal fragte er, warum er so genannt worden war, aber der Blondschopf nickte dann immer nur ab und meinte, er wäre noch zu jung dafür.
 

Manchmal war dann sein Sohn eingeschnappt, aber mit einem Eisbecher konnte Naruto ihn immer versöhnen. Langsam schloss sie die Tür und ging dann ins Wohnzimmer, wo sie dasselbe Bild wie oben erwartete. Ein Kakashi, der schlief. Auf seinem Bauch das geöffnete Buch. Mit leisen Schritten ging Sakura auf ihn zu und fischte das Buch behutsam von seinem Shirt (er hatte seine Dicke Jacke schon seit ewigen Zeiten ausgezogen) und einmal mehr erwischte sie sich dabei, wie sie die Muskeln betrachtete, die unter seinem Shirt versteckt waren. Dem Drang, die Konturen nachzufahren, konnte sie kaum widerstehen, weshalb sie sich um ihre Achse drehte und eine beliebige Seite aufschlug.
 

„Komm schon, ah, fester, ja!“ Die Frau hob ihr Becken ein wenig an, damit ich fester in sie eindringen konnte, „Oh, ja, gib's mir.“ Ich schwöre, ihr stöhnen würde mich noch wahnsinnig...
 

„Was tust du da?“, hauchte ihr eine Stimme ins Ohr und hielt sie mit dem Arm an der Taille fest. Röte kroch ihr Gesicht empor, aber sie war nicht gewillt, ihm das Buch so schnell zurückzugeben. Sie streckte die andere Hand weit von sich, sodass er es nicht an sich nehmen konnte und ignorierte gekonnt, dass er versuchte, sie mit seiner sexy Stimme einzulullen, „Komm schon, Sakura-chan, das ist nichts für dich.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken, kaum bemerkbar, aber doch da, zumindest für sie, oder sie gehörte in die Klapse. Ihr Lehrer und sie küssen? Niemals! Nicht Kakashi, der kein zweites Mal so gleichgültig geboren worden war.
 

Tatsächlich half ihr dieser Gedanke, dass sie ihm nicht nachgab. Der Gedanke, dass das hier nur Show war und der echte Kakashi nachher wieder sein Pokerface aufsetzen würde und ihr mehr, als nur genug verdeutlichen würde, wie egal sie ihm doch war. Sie schüttelte den Kopf, was ihn zum Lächeln brachte. Sie wollte also spielen? Und noch bevor er, damit anfangen konnte, sie weiterhin zu manipulieren, riss sie sich von ihm los und sprintete ins Bad, in dem sie sich verbarrikadierte. Das Klopfen an der Tür setzte Sekunde später ein und grinsend setzte sie sich auf den heruntergeklappten Klodeckel. „Sie hinterließ mit ihren Fingernägeln tiefe Kratzer auf meinem Rücken, knabberte an meinem Ohr, stieß mich ab, nur um mich dann wieder zu ihr hinunterzuziehen, in völligem Bewusstsein, dass ihr Mann sogleich von der Arbeit zurückkehren konnte.“
 

Sakura spürte bereits, wie erregt sie dieses Büchlein machte, obwohl sie erst einen Satz gelesen hatte. „Sakura, gib es mir“, hörte sie Kakashi knurren und glucksend las sie laut vor: „“Was tust du da?“ Ihr Mann stürmte ins Zimmer hinein und erblickte zwei Frauen.“ Geschockt weiteten sich ihre smaragdgrünen Augen, während ihr Mund aufklappte.

„Du lässt mir keine andere Wahl.“ Und noch bevor Sakura das Unvermeidliche stoppen konnte, schlug er ihr die Badezimmertür ein und nagelte sie an die kalten Fliesen. Das Buch, das auf ihrem Schoß gelegen hatte irgendwo in der Ecke.
 

Er presste seinen Unterleib gegen den ihren und registrierte die Angst, die ihre Augen ihm zeigten. Sie war schon immer ein offenes Buch für ihn gewesen. Gefühle unterdrücken hatte sie nie gelernt. Zu schwach, hätte wahrscheinlich Sasuke jetzt gesagt, aber Kakashi war der Meinung, dass es viel mehr Mut erforderte, seine Gefühle zu offenbaren, als sie hinter einer dicken Mauer zu verstecken und sich dann zu wundern, warum sie niemand einzureißen versuchte. Er hatte seine Arme links und rechts von ihrem Kopf an der Wand abgestützt und versuchte, sich jedes Detail in ihrem Gesicht einzuprägen. Die blasse Haut, den guten Geruch zu speichern.
 

Der Grauhaarige wusste, dass es ihm nicht gestattet war, eine Schülerin zu lieben, seine Schülerin zu verehren... Nicht nur, weil sie viel jünger war als, als er, sondern auch wegen der Gesellschaft, in der sie gefangen waren und weil er ihr Lehrer war. Allen ihnen war unmissverständlich klargemacht worden, dass sie mit ihren Schülern ein professionelles Verhältnis zu haben hatten, aber manchmal war das Herz eben stärker, als der Verstand. Er kam ihrem Gesicht näher, noch näher und zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte. Seufzend legte er seine Stirn an die ihre und wandte sich schließlich ab von ihr, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Es sollte wohl nicht sein.
 

„Wir kommen die Kinder... Was ist denn mit deiner Tür passiert, Sakura-chan?“ Narutos verblüfftes Gesicht lugte in den Flur, von dem man eine gute Aussicht auf das Bad hatte. Kakashi war mittlerweile die schlafenden Kinder holen gegangen, die er dann den beiden Elternteilen übergab.

„Danke. Wir hatten schon lange keinen so schönen Tag.“ Hinatas sanfte Stimme ließ alle drei Erwachsenen lächeln.

„Ich hoffe doch, ihr bekommt kein drittes und viertes Kind.“ Sowie Kakashi den Satz ausgesprochen hatte, verwandelte sich der Hautton der Beiden in ein sattes rot. Naruto ließ nur noch ein kleinlautes Dankeschön verlauten, bevor auch schon die Tür geschlossen wurde und der Grauhaarige und Sakura verlegen im Flur standen.
 

„Ich gehe dann besser.“ Die Rosahaarige nickte und wollte gerade die Tür hinter ihm schließen, als ihr sein Bein zwischen Tür und Türrahmen einen Strich durch die Rechnung machte, „Nein, ich will dich. Jetzt sofort.“ Und mit diesem Geständnis presste er sie an die Wand, ließ sich von ihr die Maske runterreißen und besiegelte mit dem folgenden Kuss ihr Versprechen: Sie wollten auf keinen Fall nachher Stoff haben, sich Was-wäre-wenn-Szenarien auszumalen. Sie wollten es versuchen und nachher nicht bereuen, es nicht gewagt zu haben.
 

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finished.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Meyumi
2016-03-03T15:27:36+00:00 03.03.2016 16:27
heyyy :)

richtig lustig der anfang xD und wie kakashi mit den kindern umgeht ist echt niedlich :D
ppuuh ich hab richtig herzklopfen bekomm, bei manchen stellen, weil ichs mir so gut vorstellen konnte x3
schade dass es ein OS ist und nichts längeres :) darauf könnte man gut aufbauen.
das mit dem buch war auch einfach nur zu witzig xD ich hab sogar laut gelacht als ich das gelesen hab xDD
jedenfalls, bevor ich mich hier irgendwo reinsteigere, super süße KakaSaku FF <3 *schwärm*

lG Miku_Vocaloid
Von:  Guardian
2015-09-05T19:25:46+00:00 05.09.2015 21:25
Hallooo :D

Am Anfang: Hää? Wieso Naruto XD
Ich war tatsächlich verwundert. wieso die Geschichte so beginnt, aber dann habe ich weiter gelesen und dann hats Sinn gemacht. Ich fand es irgendwie süß, das Kakashi und Sakura die Nannys von Sasuke und DAisuke sind. War schon richtig gespannt, wue es weiter gehen sollte. Das Sakura die Zwibel als Vorwand nimmt, das sie ihr Leid für einen kleinen Augenblick zeigt, fand ich schön, auch die folgende Reaktion von Kakashi. Ach, das schlägt mein Fanherz höher.

Als Sakura dann auch noch sein Buch klaut und ließt... uiui :D
Ich fand es super geschrieben, habe nichts auszusetzten und habe mich gefreut, das du die tolle Geschichte veröffentlicht hast :D
Dein schreibstil ist flüßig zu lesen, hatte keinerlei Probleme ;)

Liebe Grüße
Von:  SakuraHatake90
2013-11-06T17:27:53+00:00 06.11.2013 18:27
hammer geschrieben konnte richtig mit fühlen mein herz klopft immer noch wie verrückt
Von:  Lunasan
2013-06-06T15:01:44+00:00 06.06.2013 17:01
Hai, und klasse Ons. Es hat spass gemacht ihn zu lesen und man konnte sich es sich fast bildlich vorstellen. Dein was-wäre-wenn war einmalig. Das ende klang so offen... wäre toll wenn du vielleicht eine fortsetztung schreiben könntes. Lg Luna
Von:  narutoistcool
2013-01-06T06:33:55+00:00 06.01.2013 07:33
Also.. WOOOW *__*
Ich bin begeistert. Du hast das in so fröhlichen Worten geschrieben das ich mir das Bildlich alles vorstellen konnte.
Zum kröhnenden Abschluss würde noch *hust* eine Adult Szene rein passen :P
Bitte Bitte Bitte schreib die hihi

LG Narutoistcool
Von:  Kleines-Engelschen
2012-10-01T17:06:57+00:00 01.10.2012 19:06
was für ein geiler OS. Da würde ich mich ja glatt über eine Fortsetzung freuen.
Mach auf alle Fälle weiter so!

greetz
Von:  Quiana
2012-10-01T10:52:22+00:00 01.10.2012 12:52
Lalala :D

Gleich kurz vorweg, bevor ich es vergesse: Den kleinen Gastauftritt von Itachi auf Seite vier (?) hat mir sehr gefallen ;) Nur ein kleiner Tippfehler, ich habe auch schon mal Itachi anstatt Kakashi geschrieben.

Ein bisschen hat mich die Idee an einen anderen Sakura und Kakashi OS erinnert. Ich meine, dass sie da auch auf das Kind von Naruto und Hinata aufpassen mussten, allerdings war da der Verlauf der Geschichte anders ;)

Oh, und ich mag es, dass der neue Sasuke die blonden Haare hat, das ist mal was anderes. Ehrlichgesagt mag ich es eigentlich gar nicht so gerne, wenn die Kinder der Protagnoisten wie verstorbene Eltern oder Freunde heißen, aber egal.

Die Thematik die du dir ausgesucht hast, ist gut gelungen. Endlich mal wieder ein guter Kakashi x Sakura-OS, yay!
Die Gedankenumsetztung ist dir auch ganz gut gelungen - wegen der Lehrer-Schüler-Sache und dem ganzen Zweifel zum Beispiel.
Höhö, aber dann hat das Verlangen doch gesiegt und oh - vom Icha-Icha Buch will ich gar nicht erst anfangen... ô.ô :D

:3
Von:  Sakura___Uchiha
2012-10-01T08:40:10+00:00 01.10.2012 10:40
Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen. Ich mag Kakashi einfach, einfach toll. Ein klasse One-Shout, hat mir gut gefallen.
Überleg es dir wegen einer Fortsetzung, würde mich freuen :))
Lasse dir einen lieben Gruß da
Von:  Itachi89
2012-09-30T21:32:05+00:00 30.09.2012 23:32
Oh wie schön.
Toller Os und klasse Schreibstil.
Ich mag das Pair und geb Saku vollkommen recht, besser so, als
Was-wäre-wenn-Szenarien^^
Lg Ita



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