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Finera - Dawn of the Dark

von

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Zukunftspläne

Ende September
 

- Summer -
 

„Oh Gott, ich bin fix und alle!“ Summer streckte sich auf der Wolldecke auf dem Boden der Länge nach aus und starrte an die Decke des Restaurants, die so ziemlich das einzige war, was sie in den letzten zwei Wochen nicht renoviert hatten. Neben ihr lag ein Pizzakarton, der noch immer herrlich duftete, aber keinen Inhalt mehr besaß, denn der war vollständig und in Rekordgeschwindigkeit in Summers Magen gelandet.

„Du liegst jetzt im Fresskoma, hm?“

Sie streckte Rain die Zunge raus, rollte sich zur Seite, dann wieder hoch in eine sitzende Position und ließ ihren Blick stolz über die fertig tapezierten Wände gleiten. Henry hatte sich tolle Farben ausgesucht, das ganze Restaurant wirkte frisch und einladend mit den Farben Blau, Sand und ein wenig Gold an den Borten. „Und wie findest du es, Henry?“

Henry, der gerade die leeren Pappkartons aufsammelte und in die Küche zum Mülleimer brachte, drehte sich um und strahlte überglücklich. „Das ist toll, ich freue mich schon so, wenn es endlich losgeht und die Gäste kommen. Aber einen Eröffnungstermin habe ich mir noch nicht überlegt.“

„Du kannst trotzdem bis dahin bei uns wohnen, wenn du willst. Dann bist du auch nicht so alleine hier und Mom freut sich bestimmt auch total.“

„Jetzt dränge ihn doch nicht so, Summer!“

„Nein, schon okay. Ich glaube, ich bleibe hier, komme euch aber hin und wieder besuchen.“

„Oh“, sagten die Zwillinge wie aus einem Mund und nachdem Henry in die Küche verschwunden war, stand ihnen beiden die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Rain nagte an ihrer Unterlippe und Summer zog einen Flunsch wie bei zehn Tagen Regenwetter.

Dann war die gute Stimmung irgendwie vorbei und auch Rain stand auf, um den restlichen Müll, den sie im Laufe des Wochenendes fabriziert hatten, wegzuräumen. Sie sagte nichts, sondern starrte nur vor sich hin, nahm anschließend den Besen in die Hand und fegte durch den Gästebereich.

Summer schaute ihrer Schwester eine Weile zu, dann erhob am Ende auch sie sich seufzend, klopfte die Decke vor der Tür aus, faltete sie ordentlich zusammen und legte sie auf einen der Tische. Sie hatten zu dritt wirklich viel geleistet und ihre Großeltern waren in den vergangenen zwei Wochen immer wieder rüber gekommen, um auch mitzuhelfen. Nun, nach zwei Wochen harter Arbeit, war das Restaurant fertig renoviert und auch die Finanzierung mit Joel geklärt. Er hatte Henry einen zinslosen Kredit gewährt und ihm gleichzeitig ein äußerst großzügiges Willkommensgeschenk überwiesen. Da hatte es zwar etwas Krach zwischen den beiden gegeben, aber nun war wieder alles gut und alles, was Henry noch tun musste, war, sich in seiner neuen Wohnung über dem Restaurant gemütlich einzurichten.

Hin und wieder hatte sie Henry zu einem kleinen Trainingskampf genötigt, wenn sie abends nicht beide zu erschöpft gewesen waren. Natürlich hatte sein Nachtara stets gewonnen, doch Summer konnte zusehen, wie ihre beiden Pokémon stärker wurden und das freute sie. Nur, dass Rain ihr Karpador so gar nicht trainieren wollte, verstand sie nicht. Sie hatte ihr schon oft gesagt, dass sie ihm dann wenigstens die Freiheit schenken sollte, doch das wollte ihre sture Schwester auch nicht. „Blöde Kuh“, murmelte Summer leise, streckte den Rücken durch und wartete, bis Henry wieder aus der Küche kam.

„Du stehst hier ja so rum“, witzelte dieser und lachte. „Wenn nicht schon alles sauber wäre, würde ich dir jetzt den Besen in die Hand drücken.“

„Das macht Rain schon.“

Henry wandte sich zu der Ecke um, in der Rain gerade mit dem Putzen fertig geworden war. „Hey, das hättest du wirklich nicht machen müssen, das bisschen Staub bringt uns nicht um.“

„Nein, ein Restaurant muss immer blitzeblank sein, außerdem mag ich es ordentlich.“

Er nickte. „Da fällt mir ein, ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, wann genau es mit deinem Studium losgeht. Du willst nach Einall, nicht wahr? Dann werden wir uns wohl nur noch in den Ferien sehen.“

Rain stellte den Besen fort, dann lehnte sie sich gegen einen der Tische. „In fünf Monaten beginnt das nächste Semester und dann werde ich nach Stratos City ziehen, ja.“

Summer spürte genau den Seitenblick, den Rain ihr zuwarf. „Guck mich nicht so an, ich kann auch nichts dafür, dass du den Semesterbeginn verpasst hast. Wir hätten nicht wissen können, dass die Turfu-Region für neue Trainer gesperrt wird. Ich leide da genauso drunter, schon vergessen? Jetzt habe ich zwei Orden ganz umsonst erkämpft und muss in einer anderen Region neu anfangen.“ Gefrustet verschränkte sie die Arme vor dem Körper. Ihre Mutter hatte die Orden der Finera-Region erkämpft, ganz genau wie ihr Vater, aus diesem Grund war Summer nicht gerade motiviert, es ebenfalls hier zu versuchen. Sie wollte sich nicht ständig mit ihren Eltern vergleichen müssen, sondern unabhängig von ihnen erfolgreich werden.

„Ich habe dir nie die Schuld daran gegeben“, erwiderte Rain sofort und ihr Blick sah aus, als wäre sie tödlich beleidigt.

„Stopp, hört auf damit“, schaltete Henry sich sofort ein und stellte sich zwischen die beiden Streithähne. „Schluss jetzt. Ihr habt beide noch immer alle Möglichkeiten offen. Wieso reist ihr in den nächsten Monaten nicht wieder zusammen? Rain, du musst sowieso noch fünf Monate warten und Summer, du willst doch am liebsten so schnell wie möglich aufbrechen. Ich glaube, dass es euch gut tun würde, wenn ihr so ein Abenteuer zusammen bestreitet. Und wenn Rain dann nach Einall geht, bist du schon stark genug, um alleine klar zu kommen.“

Summer fand die Idee gar nicht mal so schlecht, sie wusste ja selbst nicht, wieso sie sich in letzter Zeit immer mit Rain streiten musste. „Ich mag die Idee, was meinst du?“

„Ich weiß nicht. Eigentlich habe ich dazu keine Lust.“

Henry rollte mit den Augen und packte Rain bei den Schultern. „Nun komm schon und spring mal über deinen Schatten. Das wird dir im Studium bestimmt nützlich sein, wenn du schon so viele Erfahrungen gesammelt hast.“ Als Rain sich noch immer nicht rührte, zwickte Henry ihr spielerisch in die Wange. „Ich begleite euch auch die ersten Wochen, na, was sagst du jetzt?“

„Du begleitest uns?“ Sofort begann Summers Herz schneller zu schlagen und mit leuchtenden Augen schaute sie zu ihrer Schwester. „Rain?“

Auch sie strahlte in gewisser Weise von innen heraus, bekam sogar den Hauch von roten Wangen und nickte schließlich. „Gut, aber nur, bis mein Studium anfängt.“

„Das ist toll!“, jubelte Summer und zog an Henrys Arm, damit sie ihn umarmen konnte. Sie würde ihn also doch öfter sehen – mehr noch, er würde sie bei ihrem Abenteuer begleiten, da rückte das Restaurant, das Henrys Zukunftsplan war, für Summer komplett in den Hintergrund. „Lasst uns sofort mit dem Planen anfangen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2015-02-17T23:22:45+00:00 18.02.2015 00:22
Oh-o. Dem Herrn fällt gar nicht auf, dass er hier der Motor für die Zusammenarbeit ist. Schön, dass Rain gar nicht durchscheinen lässt wieso ihr zunächst die "Lust" an der Reise fehlt. Man könnte es auf das nutzlose Karpador schieben, aber... ach, die Verwicklung nimmt zu schön an Fahrt auf. Der Grad zwischen Freundschaft und weiterem Interesse ist eben dünn.

Ich mag bei den Mädels auf alle Fälle die deckungsgleiche Einstellung etwas außerhalb des Schattens der Eltern erreichen zu wollen. Die Stimmungsschwankungen sind toll, weil sie direkt aus dem Leben gegriffen sein könnten!
Von:  yazumi-chan
2014-11-18T11:12:22+00:00 18.11.2014 12:12
Oh dear, oh dear xD
Frage aus Interesse, falls du das sagen darfst/sagen willst: Was genau will Rain denn studieren? :D
Mal sehen, welche Region sich die drei ausgucken. Was mir sehr gefällt, ist, dass du hier so viele Regionen mit einbaust :D
Antwort von:  Kalliope
18.11.2014 12:21
Sie möchte PR studieren, zumindest ist das im Moment ihr Plan, aber ob sich das bis ans Ende der Fanfiction so bestätigen wird, muss sich zeigen :)
Antwort von:  yazumi-chan
18.11.2014 12:25
Public Relations? Ich hätte jetzt eher etwas Wissenschaftliches vermutet, da sie sich so für Milena interessiert, aber vielleicht entscheidet sie sich ja noch um.
Antwort von:  Kalliope
18.11.2014 12:27
Ja~ warten wir es einfach mal ab ;) Es wird auf jeden Fall noch genug passieren, was ihre Entscheidung beeinflussen wird.
Antwort von:  yazumi-chan
18.11.2014 12:29
So ein Studium ist aber auch aufregend :`D
Von:  fahnm
2013-06-02T00:40:18+00:00 02.06.2013 02:40
Spitzen Kapi^^
Von:  Yurippe
2013-06-01T13:06:53+00:00 01.06.2013 15:06
Wie will er sie denn begleiten, wenn er ein Restaurant führen muss?
Und wieso denke ich nur, dass das mit Sicherheit Streit geben wird? ^^;
Antwort von:  Kalliope
01.06.2013 20:09
Er hat ja noch keinen Eröffnungstermin festgesetzt, da kann er sie noch 3-4 Wochen begleiten. :)


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