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Seltsame Entdeckungen

Wozu Misstrauen führen kan
von

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Noch mehr Entdeckungen

Percy war nicht sehr überrascht, als es schließlich klopfte. Neveo schlief recht friedlich seit etwa einer Stunde, er würde ihn bald wecken müssen, aber erst mal hoffte er selbst auf ein paar Antworten oder intelligente Vorschläge zum Sachverhalt. Er hörte auch, wie die Tür sich öffnete, legte sein Buch beiseite, Neveo noch immer im Arm. Er hatte den Jüngeren in eine Decke gewickelt, da er immer noch recht kalt zu sein schien, aber in der letzten Stunde war es besser geworden. „Lord“, sprach Percy, machte so den Anderen, der an ihm vorbei ins Schlafzimmer laufen wollte, auf sich aufmerksam, darauf achtend, leise zu sein.
 

Erschrocken fuhr Tom herum, er hatte seinen General sicher nicht in einem Sessel am Kamin erwartet, doch da saß der Mann, seinen Sohn, der in eine Decke eingewickelt war, auf dem Schoß. Der Jüngere schlief offensichtlich, war wieder ruhig. Er wirkte gesünder, als vorher. Zumindest das. „Neveo hat sich beruhigt?“, stellte er daher fest.
 

Percy nickte einfach nur, wartete, bis auch der Lord sich gesetzt hatte. „Er hatte schreckliche Schmerzen und fast eine halbe Stunde gebraucht, um wieder klar denken zu können und zu reagieren und auch da muss er noch Probleme gehabt haben und er war wie immer vollkommen erschöpft. Er schläft ja auch jetzt.“
 

Tom schüttelte den Kopf, er hätte Alles getan, um es seinem Sohn einfacher zu machen, doch das hätte vorausgesetzt, dass der ihnen die Wahrheit gesagt, nein, überhaupt mit ihnen geredet hätte. „Ich weiß einfach nicht, warum er uns das nicht gesagt hat! Was dachte er denn, dass passieren würde?!“ Er hatte sich inzwischen natürlich weiter in das Buch eingelesen und wusste, dass sie dem Jungen mit der Trennung wirklich geschadet hatten, doch wie zum Henker hätten sie das wissen müssen?! „Wir wüssten ohne den Zusammenbruch bis heut nicht, was wirklich vorgeht“, seufzte Tom. „Und ich habe noch immer keine Ahnung, warum es so weit gekommen ist, warum ausgerechnet heute, warum jetzt?“
 

„Weil er nicht abgelenkt war“, antwortete Percy. „Sein manisches, vieles Backen, es hat ihn gezwungen, sich auf etwas vollkommen zu konzentrieren. Er hat gesagt, dadurch hat er es geschafft, alles Andere zu verdrängen.“
 

Kurz verdunkelte sich Toms Blick. „Diese Ziege, die Frau, von der mein Sohn dachte, sie sei seine Tante, sie hat ihn geschlagen, wenn er was verbrannt hat, wenn etwas nicht perfekt war. Ein Mal hat sie seine Hand auf den Herd gedrückt, daher kommt die Verbrennung auf der linken Handfläche, ein anderes Mal, als mein Sohn vor Schmerzen nicht mehr stehen konnte, umgekippt ist und so den Speck verbrannt hat, wurde er verprügelt und wochenlang in den Schrank gesperrt, der jahrelang sein Zimmer gewesen sein muss. Daher ist er so auf Essen und auf Perfektion fixiert, nehme ich an. Das erklärt, warum er sich da so ablenken konnte. Aber hätte er heute nicht auch was Neues lernen sollen? Ich versteh das nicht! So einfach ist Runik wirklich nicht!“
 

Was bei Percy eine andere Information wieder vor holte. „Neveo hat mir gesagt, dass er immer, wenn er nicht schlafen konnte, was wohl oft gewesen sein muss, heimlich in die Bücherei gegangen ist, um zu lesen und zu lernen. Ich denke, er kann weit mehr, als wir auch nur ahnen. Er hat sich heute schlicht gelangweilt, war nicht abgelenkt und so konnte sein Schmerz vielleicht das erste Mal wirklich vortreten“, schloss Percy.
 

„Das… ist ein Alptraum“, stellte Tom, nicht das erste Mal, leise fest. Es tat so weh, dass sein eigenes Kind ihm kaum vertraute, es ja auch, bedachte man die Vergangenheit, kaum konnte, doch er hasste es, das Letzte, was er von Mirée hatte, so leiden zu sehen.
 

„Was wollt Ihr dagegen tun?“, fragte Percy nun sehr direkt. „Ich möchte ihn nicht allein lassen, aber ich weiß auch nicht, wie ich meinen momentanen Job erfüllen soll, wenn ich Neveo mitnehme. Dann wäre er der Öffentlichkeit zu stark ausgesetzt. Gerade jetzt ist es wichtig…“
 

„Es gibt nichts wichtigeres, als Neveos Gesundheit“, konterte Tom knapp. „Lucius wird dich vorerst vertreten und den Andeutungen nach, die er mir geschickt hat, könnte sich in den nächsten beiden Wochen vieles drastisch ändern. Das Wizgamont tritt zusammen und ich soll Lupin und Black noch am Leben lassen.“ Dass er die Beiden in den letzten Wochen schlicht vergessen hatte, erwähnte er nicht mal.
 

Überrascht hob Percy die Augenbraue, doch er war auch wirklich erleichtert, wobei er das nur zeigte, indem er Neveo etwas näher an sich drückte. Gut zu wissen, dass sein Lord wirklich war, wie er ihn immer eingeschätzt hatte. Er stellte seinen Sohn über alles Andere. „Gut“, nickte er. „Ich will aber auf dem Laufenden bleiben, mich mit Lucius und Cornelius absprechen.“
 

„Natürlich, etwas Anderes habe ich von dir nicht erwartet, mein roter General“, gab Tom zurück, konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als sein Sohn grummelnd nach dem Finger schlug und ihn auswich, als Percy begann, über dessen Augen zu streichen, sicher, um ihn zu wecken, immerhin gab es gleich Mittagessen und noch immer war der Junge bedenklich dünn, schien einfach nichts anzusetzen, was aber auch durchaus mit dem Problem zusammenhängen konnte, dass seine Magie so stark schwankte. „Wollt ihr hier essen oder bei uns?“
 

Kurz überlegte Percy, zuckte dann aber die Schultern. „Hier in den Räumen fühlt Nev sich am ruhigsten. Aber Ihr könntet hier essen.“ Er wollte seinem Gefährten helfen, eine bessere Beziehung zu seinem Vater aufzubauen und seinem Lord, seinen Sohn kennen zu lernen, dazu war eine Umgebung am besten, in dem sich der Schwächere sicher fühlte.
 

Tom nickte, sah zu seinem Sohn, der nun doch blinzelte. Der Junge schien auch nach dem Schlafen noch müde zu sein, wie auch die letzten Tage und Wochen. Sie alle hatten seiner Heilung und Genesung eigentlich nur im Weg gestanden, ohne es zu merken. „Wacher?“, fragte er, lächelte, als der Jüngere nach einer ganzen Weile schließlich nickte, ohne aber Anstalten zu machen, sich aus der Decke oder von seinem Platz zu bequemen.
 

Nur ungern ließ Neveo zu, dass sein Bewusstsein an die Oberfläche trat, er war noch immer erschöpft, aber ihm war angenehm warm und er hörte unter sich den ruhigen Herzschlag von Percy, der ihn nachts auch oft in den Schlaf begleitete. Also sah er auf, direkt in die Augen des Anderen, der ihm verkündete, dass das Mittagessen wartete. Er seufzte, schloss noch mal die Lider, sah auf – und erblickte seinen Vater. Was machte der hier? Die Anwesenheit des Rotäugigen war für ihn immer noch so eine Sache. Der Wunsch nach Anerkennung und die Angst…
 

Ruhig schälte Percy seinen Gefährten schließlich aus der Decke. „Dann mach dich frisch, wir bereiten den Tisch vor.“ Er wartete, bis der Jüngere weg tapste, sah dann zum Lord. „Wie genau wird es dann weitergehen?“
 

„Nun, mein roter General“, gab Tom zurück, während auch er aufstand, sich streckte und zum Kamin trat, wo ein Foto gerahmt stand, das sein Sohn wohl noch nicht entdeckt haben dürfte. Es zeigte Neveo als Leopard, eingerollt auf dem Kissen in seinem Büro. „Du wirst meinen Sohn begleiten. Ich muss auch dem äußeren Zirkel jetzt langsam seine Existenz verkünden – und eure… Verbindung.“ Ja, das war noch immer so ein Punkt, der ihm nicht schmeckte, aber wie gesagt, es war geschehen und dagegen anzukämpfen, würde am Ende wieder nur einen Verletzen. „Gleichzeitig werde ich dich offiziell vor Allem als seinen Leibwächter einsetzen, so, dass kaum Fragen aufkommen werden über deine dauernde Anwesenheit. Sobald die Sache im Ministerium geklärt ist, wird Neveo auch öfter in der Öffentlichkeit erscheinen müssen, ich will, dass du ihm Etikette und Politik beibringst. Er muss sich auf öffentlichem Parkett bewegen können und…“
 

„Lord“, wandte Percy leise ein, er hasste es, den Anderen unterbrechen zu müssen, doch er mochte die Richtung, in die das Ganze gerade ging, gar nicht. „Lord, ich… ich denke, Euer Sohn ist nicht wirklich in Politik interessiert und er fürchtet die Öffentlichkeit. Ich will euch nicht zu nahe treten, aber… ich glaube nicht, dass er als Nachfolger gut geeignet ist. Es würde ihn nur unter Druck setzen…“
 

Kurz war Tom versucht, den Anderen wirklich zu bestrafen. Er hasste es, wenn man ihm ins Wort fiel. Doch hätte Percy einen Laut von sich gegeben, wäre sein Kind gekommen, hätte das gesehen und sich zweifellos noch mehr vor ihm gefürchtet. Dumm, ganz dumm. Zudem war das, was Percy sagte ja auch wahr. „Das ist mir auch klar“, knirschte er. „Ich will auch nicht, dass du ihn zu meinem Nachfolger ausbildest, du Hornochse! Ich will, dass er weiß, wie er sich in der Öffentlichkeit verhalten muss, um in Ruhe gelassen zu werden! Dass er, wenn es mal an der Zeit ist, vermutlich nicht mein Nachfolger sein wird, bedenkt man, dass er sich am liebsten hinter einem Backofen verschanzt, ist mir durchaus bewusst! Das ändert nichts daran, dass Neveo öffentliche Pflichten haben wird!“ Oh, ihm war klar, dass sein wahrscheinlichster Nachfolger am Ende der Rotschopf sein würde, doch Neveo würde trotzdem im Zentrum der Öffentlichkeit stehen.
 

Oh. Nun, Percy hätte nicht von dem Schlimmsten ausgehen dürfen, doch wie gesagt, er hatte Prioritäten, auch, wenn einige seiner Geschwister und auch seine Eltern ihm ja immer was Anderes unterstellt hatten. „Es tut mir Leid“, sprach er leise. „Ich mache mir einfach nur Sorgen.“
 

Das holte Tom aus seiner Wut. Eigentlich konnte er dankbar sein, dass sein General zuerst an das dachte, was sein Gefährte sagen oder nicht ertragen würde, statt an seine Vorteile, denn nicht ein Mal war in den letzten Wochen ein Anspruch gefallen, den der Rotschopf durchaus hätte offiziell stellen können. Er nickte knapp, erkannte die Entschuldigung damit vorerst an. Vor Allem, da er nicht wollte, dass Probleme zwischen ihnen am Ende auf Neveos Rücken ausgetragen würden, der war schon kaum breit genug für das, was ihm noch bevorstehen würde. „Gehen wir zum Esstisch.“
 

Müde betrachtete Neveo sich selbst im Spiegel, er hatte sich noch immer nicht an dieses neue Gesicht gewöhnt. Er hatte vorher schon manchmal ausgesehen, wie ein Mädchen, jetzt war es, mit den großen, blauen Augen, den langen Wimpern und den höheren Wangenknochen noch schlimmer geworden, dazu fand er ja selbst, dass er zu dürr war und obwohl er ständig naschte, gutes Essen bekam und überall Süßigkeiten fand, schien er einfach nichts anzusetzen. Kein Wunder, dass Percy ihn, seit diesem ersten Mal, nicht mehr wirklich geküsst hatte. Nun, was erwartete er schon? Er spritzte sich Wasser ins Gesicht, trocknete sich wieder ab. Und jetzt hatte er schon wieder Leute enttäuscht, seine Schwäche gezeigt. Wäre ihm das in Hogwarts passiert, hätte er nicht mal das erste verdammte Schuljahr überlebt! Doch dann zwang Neveo sich dazu, zu lächeln. Wenn er nicht gleich wieder raus kommen würde, würde Percy sich nur Sorgen machen, oder schlimmer, sein Vater würde hier drin auftauchen. Es war dumm, doch er hatte Angst, mit dem Mann allein zu sein, warum genau wusste er nicht, doch es war so. Also trat Neveo aus dem Zimmer, lief ins Wohnzimmer, wo der Tisch gedeckt war. Die beiden Männer saßen schon, redeten leise, vermutlich wieder über Politik, ein Thema, für das er sich einfach nicht zu erwärmen vermochte, Tom hielt in seiner Hand einen Kelch, den er leicht schwenkte.
 

„Ah“, lächelte Percy, deutete auf den Platz neben ihm und gegenüber seines Lords, strich dem Jüngeren kurz über die Arme und legte einige Schnitten Pizza auf dessen Teller, sein Gefährte hatte wohl noch nicht mal gesehen, was es da gab, der Rotschopf hatte die entsetzten Elfen darum gebeten, dieses Essen bei einem renommierten, italienischen Restaurant aus der Muggelwelt zu beschaffen. Seine Brüder hatten ihm gesagt, dass Neveo das mal erwähnt hatte, zusehen zu müssen, wie sein fetter Cousin das Zeug in sich rein gestopft hatte und er zusehen musste.
 

Neveo genoss die kurze Berührung, er sah, wie sein Teller verschwand, dann wiederkam, doch er stockte, als er das roch, er kannte den Geruch, das… das… das war…! „Pizza?!“
 

„Die Hauselfen waren sauer, weil ich sie geschickt habe, um Muggelessen zu kaufen, aber ja, ich dachte, das ist mal was Anderes“, erklärte Percy, lächelte, als er dieses Strahlen sah. Und wie der Jüngere sofort zuschlug, sich durch drei der Sorten probierte, voller Genuss im Gesicht, voller Begeisterung.
 

Überrascht beobachtete Tom den Jungen, er hatte noch nie gesehen, dass der so viel gegessen hatte, er sah selbst etwas misstrauisch auf die dreieckigen Stücke, nahm eines davon und biss sehr vorsichtig hinein, überrascht, dass es gar nicht so schlimm, sondern ganz erträglich schmeckte. Etwas, das dazu führte, dass sein General leise lachte und selbst in sein Stück biss.
 

Neveo wusste nicht, wie viel er gegessen hatte, von dem Essen, das er immer nur gerochen hatte und von dem er nie hatte nehmen dürfen, doch er fühlte sich sehr, sehr aufgebläht. Ein wenig hilflos sah er zu Percy, der ihn sichtlich amüsiert angrinste. „Was… ist jetzt?“, fragte er schließlich.
 

„Nun, ich dachte, wir sehen mal, was du wirklich weißt“, erklärte der Rotschopf seinem Gefährten. „Ich würde gern wissen, wie gut du in der Schule bist, was du kannst, damit wir dir was beibringen können, was neu ist. Grundlagen der schwarzen Magie, Blutrituale oder so, Runik gehobene Arithmetik.“
 

Automatisch wurde Neveo feuerrot. Wie sollte er das jetzt sagen? Ohne, dass es klang, als würde er seine Nase irgendwo in den Wolken haben. „Ich… hab viele Bücher gelesen“, erklärte er leise. „Und… ich hab heimlich selbst Traumlostrank und Heiltränke gemacht, ist… eigentlich wie Kochen, wenn einem Niemand was in den Kessel schmeißt oder wenn ich nicht so tun müsste, als würd ich es nicht verstehen.“
 

Tom wusste, er sah sehr dumm aus, denn sein Kiefer war soeben auf dem Tisch aufgeschlagen. Selbst jetzt noch musste er sich anhören, dass sein Sohn, trotz des Talents seiner Eltern, jeden Trank zu verpfuschen verstanden hatte und jetzt das! Nun, Tränke konnte man testen, ohne, dass der Junge Magie einsetzen musste, Dasselbe galt für Herbologie, theoretische Magie, Latein, Runik und andere Dinge.

„Ich denke… wir sollten das wirklich testen“, stimmte auch Percy zu, der wenig überrascht war, er wusste, sein Kleiner war nicht dumm. „Wir werden Tests für dich erarbeiten und dann deine Stunden anpassen. Außerdem fürchte ich, musst du Sachen wie magische Etikette lernen“, fügte er hinzu. „Und den Aufbau unserer Welt, denn das wird euch ja nie beigebracht, in dieser grausamen Schule. Ich hätte das alles auch nie gewusst, hätte ich mir das Wissen nicht selbst angelesen.“
 

Neveo wusste, sein Gesicht sah enttäuscht aus. Zurecht. Er mochte keine Politik, er verstand nicht, wie die magische Welt funktionierte, doch er war sich auch nicht sicher, es wissen zu wollen. Er wollte einfach nur seine Ruhe! „Kann… ich nachher in die Küche?“, fragte er nur leise.
 

Percy seufzte, er hob das Kinn des Jüngeren. „Du magst nicht, nicht wahr? Aber dein Vater spielt künftig eine wichtige Rolle und es ist für dich auch wichtig, die Welt in der du leben wirst, zu verstehen. Aber ich verspreche dir, wir machen nur, was nötig ist, damit du dich nicht blamierst, wie früher, nur, weil man dir nichts erklärt hat. Und ja, für heut lassen wir es gut sein. Ich gehe nachher mit dir runter, ich denke, ich würde gern mal sehen, wie du da unten zauberst.“
 

„Und mach doch bitte genug für Sev und Lucius“, grinste Tom. „Die Beiden sind süchtig nach den Sachen, die du da unten ausknobelst.“
 

Nun wurde Neveo wirklich rot. War das so was wie ein Lob gewesen? Eine Anerkennung, obwohl es nichts mit den Dingen zu tun hatte, die sein Vater mochte? Doch er nickte natürlich, sah dann auf. Vielleicht war Tom doch nicht so unheimlich, gerade jetzt sah er eher aus, wie… Cedric, wenn der was Lustiges gedacht hatte, selbst die dunkelroten Augen machten ihm so keine Angst mehr.
 


 


 


 


 


 


 


 


 

„Wir haben nicht offen!“, knurrte Fred, doch erneut erklang das harsche, verlangende Klopfen. Großartig! Wieder einer, der schwer von Begriff war! Wütend putzte er sich die Hände an der Schürze ab, immerhin war er gerade dabei, Produkte herzustellen, die überall so gefragt waren, dass er, nun, wo Neville und Luna nicht mehr da waren, kaum hinterher kam, trat zur Tür und riss sie auf – nur um zu stocken. Vor ihm stand ein Mann, fast so hoch und breit wie die Tür, Muskeln an wirklich jeder Stelle des Körpers, die Haare, trotz des nicht zu alt wirkenden Gesichtes, silberweiß. „Wir.. haben nicht offen..“, wiederholte er, weit weniger laut als das erste Mal, nicht wissend, wie er reagieren sollte.
 

„Das war mir schon beim ersten Mal klar“, konterte Fenrir amüsiert, musterte den Rotschopf der vor ihm stand. Lecker. Und erst dieser Duft! Nein, er sollte lieber Percy nicht sagen, wie lecker dessen Bruder roch, nein, nicht lecker, besser! Unwiderstehlich! Nein! Zurückhalten! Sofort! Pfui! Böser Wolf!
 

„Was wollen Sie?“, fragte Fred schließlich, immer noch nicht in der Lage, sich auf was Anderes als die Muskeln am Oberarm zu konzentrieren, die sich so eindeutig unter dem Hemd abhoben, das nebenher etwas kalt für die Jahreszeit schien.
 

„Ich weiß nicht, aber vielleicht bespricht man einige Dinge besser in einem Haus?“, fragte der Werwolf, rollte sein Hemd auf, so, dass man das Mal sah. Denn auch das Hemd war ihm eigentlich zuwider. Nur fiel man ohne Oberbekleidung und Schuhe im Winter immer so verdammt auf und er wurde ja weiterhin gesucht. Zum Glück erkannte man ihn nicht, da er seine Illusion, die Alle fürchteten, natürlich nicht trug wenn er in die Öffentlichkeit ging. Zumindest, wenn er nicht erkannt werden wollte. Es war ganz lustig, Angst und Schrecken zu verbreiten wenn man kämpfte, wenn sich Auroren schon in die Hose machten, wenn sie einen nur sahen, doch beim Einkaufen konnte das wirklich, wirklich hinderlich sein. Oder beim Anmachen von Gefährten…
 

Noch immer vollkommen abgelenkt trat Fred beiseite, ließ zu, dass der eindrucksvolle Mann den leeren Verkaufsraum betrat, bevor er schnell wieder abschloss, denn eigentlich verkauften sie von hier aus nicht viel. Es ging mehr über Eulenversandt raus oder eben über die Stände, die sie inzwischen in fast jedem magischen Geschäft aufgestellt hatten. Für die Post hatten sie inzwischen sogar acht eigene Eulen, davon eine, die auch Überseeflüge absolvierte.
 

Amüsiert trat Fenrir ein, beobachtete, wie der Rotschopf, nach weiteren langen Blicken, die Ladentür schließlich abschloss und sein Starren wieder aufnahm. Nur um das noch zu provozieren, ließ er die Muskeln unter dem Hemd noch mal spielen, während er sich scheinbar in der Auslage umsah. „Hab gehört, eure Sachen machen einigen Lehrern eine Menge Ärger.“
 

„Nun, dafür waren sie gedacht“, brachte Fred schließlich raus, wobei sein Mund erschreckend trocken schien. „Wie… kann ich helfen?“
 

„Der Lord schickt mich“, erklärte Fenrir ruhig, ließ sich von dem Rotschopf aus dem Laden und in die Wohnung darüber bringen.
 

„Weswegen?“, fragte Fred, noch immer etwas abgelenkt. Es war so schlimm, dass er schließlich regelrecht in die Küche floh, um selbst schnell Kaffee aufzukochen. Eigentlich mochte er das Zeug nicht, aber er bezweifelte auch, dass der Mann da vor ihm ein Teetyp war.
 

Fenrir konnte gar nicht anders, als leise über das Verhalten des Rotschopfes zu lachen, der nicht bereit war, seinen Instinkten einfach so nachzugeben. Wobei das durchaus seine Reize hatte, auch, wenn er nicht vorhatte, das lang zu dulden, denn selbst von hier aus konnte er diesen herrlichen Geruch aus Erregung und dem eigenen Duft seines Gefährten wahrnehmen. Nun, vorerst würde er sich zurückhalten. Erst das Geschäft, dann der Spaß. Immerhin ging es um was Wichtiges. „Es geht um die Bitte.“
 

Ah. Das holte Fred dann doch, zumindest zum Teil, zurück in die Realität. Sie beide, sein Bruder und er, hatte Percy gebeten, den Lord zu fragen, beitreten zu dürfen, nicht zwingend um dem Mann zu dienen, sondern um ihren kleinen Freund zu schützen, der schon mehr als genug durchgemacht hatte und einfach ein paar Freunde in seiner Nähe brauchte. Selbstverständlich wollten sie ihre Geschäfte weiterführen, aber sie wollten auch auf Neveo achten, wenn ihr Bruder mal wieder beschäftigt war und sich nicht um den Jüngeren kümmern konnte, etwas, das ihr kleiner Freund wirklich hasste. Er legte einige der Kekse, die ihr Ehrenbruder gebacken hatte, auf einen Teller, stellte ihn auf das Tablett mit den Tassen, dem Kaffee, der Milch und dem Zucker und trat zurück zu dem Mann, der ihn so ungesund faszinierte. „Was hat der Lord gesagt?“, fragte er, stellte eine Tasse vor seinen Gast.
 

„Im Grunde würde er euch gern haben….“
 

„Aber was?“, fragte Fred, nun doch etwas verletzt. „Sind wir ihm nicht gut genug? Will er mal am falschen Ende unserer netten, kleinen Erfindungen stehen?!“
 

Noch etwas, das Fenrir amüsierte, diese Beleidigung, als nicht würdig angesehen zu werden. „Ich hoffe doch, dass das keine Drohung war“, meinte er nur, lehnte sich dann zurück. „Es ist unhöflich, Ältere zu unter… Gott, sind diese Kekse gut!“ Das Zeug war ja Hammer! Wo hatten die Zwillinge das her? Er war eigentlich kein Fan von Süßkram, als bekennender Fleischfresser, doch Himmel, dafür würde sogar er sein Steak liegenlassen!
 

„Was?“; zischte Fred. „Was sagt der werte Herr?!“ Er wusste, vermutlich hätte er gesabbert, als er sah, wie sehr Fenrir die Kekse ihres kleinen Freundes genoss, der um Längen besser buk und kochte, als seine eigene, ach so hoch gelobte Mutter. Doch im Moment war er dafür zu sauer. Als der Mann erneut zum Teller griff, packte Fred ihn und zog ihn außer Reichweite. „Ich will eine Antwort!“
 

„Das ist nicht nett, Welpe!“, jammerte Fenrir, der die Köstlichkeit gerade verschwinden sah, doch dann ging er auf die Frage ein. Schon, um die Kekse wieder zu bekommen. Und dann würde er sie nicht mehr aus der Hand geben! „Der Lord fühlt sich vom Angebot geehrt, aber er fragt, ob ihr nicht stattdessen direkt in den Dienst seines Sohnes treten wollt und jetzt rück die Leckerlies wieder raus, du Monster!“
 

Das brachte Fred zum Lachen, er brachte den Teller wieder in Reichweite des Mannes, der den packte und die Kekse regelrecht in seinen Mund schaufelte, dabei stöhnend den Keksgöttern seinen Respekt zollte und bei jedem zweiten Biss verlangte zu wissen, woher dieses Ambrosia denn stammte. Oh, das musste er George erzählen! Das war zu toll! Ein Todesser, der abhängig von Neveos Keksen war! Hmmm… vielleicht könnte man die letzten Idioten im Brathuhnorden mit Keksen ködern. ‚Come to he dark side – we got cookies‘? Das würde vermutlich auch noch klappen!
 

Erst, als der Mann, von dem Fred erst jetzt einfiel, dass er vollkommen vergessen hatte, nach dem Namen zu fragen, mit seinem ungesunden Mahl fertig war und er sich nicht mehr auf die Krümel konzentrieren musste, die dem an den Lippen hingen, wurde ihm klar, was der Lord da von George und ihm wollte. Eigentlich kam er ihnen entgegen! Sie mussten nicht für einen Anderen, sie konnten direkt für ihren kleinen Bruder arbeiten! „Wo unterschreiben wir?“, fragte er daher schließlich, als der Mann, der nun ganz manierlich seine Tasse hielt, ihn ansah. George war nicht da, doch in der Sache konnte er auch für sie beide sprechen. Dafür musste er seinen Zwilling nicht rufen, es gab Dinge, die wollte er gar nicht so genau wissen, zum Beispiel, mit wem der um wenige Minuten Jüngere sich gerade herumtrieb oder was die dabei taten.
 

Traurig blickte Fenrir auf den nun leeren Teller, auf dem nicht mal mehr Krumen lagen, bevor er den Kaffee nahm und mit etwas Milch verrührte. Oh, er war sich der Blicke zu bewusst, ließ erneut seine Muskeln etwas spielen, sah dann auf. „Nun, der Lord will seinen Sohn dem gesamten Orden in vier Tagen vorstellen, ihr sollt vorher schon kommen, in drei Tagen, am Samstagabend, dort erhaltet ihr das Zeichen vom jungen Prinzen, das sich von seinem eigenen unterscheidet, ihr sollt dann an seiner Seite vorgestellt werden.“
 

Fred nickte, strich nachdenklich über seinen rechten Unterarm, wo dann das Zeichen, welches auch immer, sitzen würde. Sie würden es beide mit Stolz tragen. Und Samstagabend war gut, da war der Laden zu, am Sonntag würden sie ihn ohnehin nicht aufmachen, besser getimt ging es gar nicht. Dumm nur, dass er jetzt keine Ablenkung mehr hatte und sich nicht davon abhalten konnte, dem Fremden die Klamotten vom Körper zu starren.
 

Noch eine Weile ließ Fenrir den Jüngeren gewähren, immer noch überrascht, dass sein Gefährte männlich war. Nun, vielleicht war es im Endeffekt nicht so überraschend, bedachte man, dass ihm die Weichheit der meisten Frauen schlicht zuwider war. Dann allerdings stand er auf, was der Rotschopf als Zeichen seines Abschieds zu nehmen schien, sich ebenfalls erhob und mit einer gewissen Enttäuschung im Gesicht zur Tür lief, durch die sie eben gekommen waren und nun ja, gehen musste er, um seinem Lord zu sagen, dass dessen Pläne nach Wunsch liefen. Aber das hatte auch noch eine halbe Stunde Zeit, oder eine, oder noch etwas mehr…
 

Mit einem Grinsen wartete Fenrir, bis der Rotschopf auf seiner Höhe war, er trug übrigens immer noch eine Arbeitsschürze, dann packte er den Jüngeren am Hals, zerrte ihn zu sich und schnupperte noch mal, nur um bestätigt zu finden, was er vorher schon vermutet hatte. „Meins“, grinste er, nahm Fred zwischen sich und der Wand gefangen. „Ganz allein meins! Du gehörst mir, Rotkäppchen!“
 

Was..?! Fred spürte Hände, die ihn packten, ihn zurückdrängten, bis er plötzlich mit dem Rücken gegen die Wand an der Tür zur Treppe stand, nicht fähig, sich von den starken, muskelbewehrten Armen zu befreien, die ihn hielten. „W…!“, weiter kam er nicht, denn in dem Moment, als er seinen Mund öffnete, um zu fragen, was über den Mann gekommen war, spürte er, wie eine fremde Zunge seinen Mund eroberte. Und es fühlte sich gut an! Natürlich hatte er schon geküsst, Jungs, Mädchen, ein paar, wenige Männer, doch nie hatte es sich gut angefühlt, nie hatte er gefunden, was er gesucht hatte. Bis zu diesem Augenblick, als er, in seinem eigenen Haus, von einem Fremden überrannt wurde, von dem er noch nicht mal den Namen kannte!
 

Fenrir grinste, als der Jüngere zweifellos protestieren wollte, unterband das mit einem fordernden Kuss, spürte, wie der Rotschopf einfach nachgab und ihn gewähren ließ. Erst, als sein Gefährte keine Luft mehr bekam, ließ er ab, küsste sich stattdessen den Hals entlang, bis zu der Stelle, wo die Schultern begannen. Oh, er spürte die Erregung des Anderen an seinem Oberschenkel und er roch sie noch deutlicher. Ein Geruch, den er immer wieder haben wollte! Er wartete, bis der Jüngere vollkommen entspannt war, dann biss er ein Mal schnell und heftig zu, bis Blut in seinen Mund lief. Er wollte dem Rotschopf nicht weh tun, doch das hier musste sein. Er kennzeichnete seinen Besitz, so einfach war das. Niemand kam auf die Idee, ihn anzupissen und ihm was wegzunehmen. Er merkte, wie der Andere zuckte, doch er hielt ihn ohne große Probleme genau da, wo er ihn haben wollte. Außerdem ließen die Bewegungen nach, als seine Zähne aus der Wunde glitten und er stattdessen begann, das Blut aufzulecken und die Heilung der Wunde zu beschleunigen. Er hatte den Jüngeren nicht zum Wer gemacht, noch nicht, vielleicht auch gar nicht, das war dessen Entscheidung, bisher hatte er Diesen einfach nur markiert.
 

„Was zum…?!“, fragte Fred aufgebracht, als er den Mann anstarrte, der ihn so heftig gebissen hatte. Das hatte weh getan! Und die Augen! Sie …sie wurden… golden, für einen kurzen Moment, bevor sie wieder ganz normal und braun wirkten. Ein Wer! Ein Werwolf hatte ihn gebissen!
 

„Keine Sorge, Rotkäppchen“, grinste Fenrir, packte den Kopf des Anderen. „Es ist nicht mal kurz vor Vollmond, ich hab dich nicht zu einem Kind des Mondes gemacht, es ist deine Entscheidung das zu werden. Ich hab nur mein Revier abgesteckt“, er grinste etwas. „Und ich hoffe nicht, dass du außer mir noch zu anderen Gästen so nett bist, ich bin ein wenig… eifersüchtig.“
 

„Wer zum Henker…?!“
 

Da musste Fenrir wirklich lachen. Jetzt! Jetzt fragte sein Gefährt erst, wer er war! Erneut kam er dem Gesicht des Rotschopfes ganz nah. „Gestatten?“, hauchte er. „Greyback mein Name. Fenrir Greyback, hauseigener Werwolf vom dunklen Lord und unter Anderem zuständig für die Sicherheit vom Prinzen. Heißt, wir werden auch zusammen arbeiten, denn ich werde deinen Bruder und dich im Kampf unterrichten“, er küsste den Anderen erneut, spürte dessen Erregung. Schade, dass er keine Zeit für eine ordentlich Nummer hatte, dafür, sein Revier unwiederbringlich abzustecken, doch das musste warten, in weniger als einer halben Stunde sollte er wirklich, wirklich zurück sein um einige Dinge zu regeln, doch so sollte er seinen armen Gefährten wirklich nicht zurücklassen.
 

Was?! Wer?! Ein Kindsmörder und Menschenfleischfresser?! Er hatte gerade mit dem aggressivsten, gefährlichsten Mörder neben dem Lord selbst geknutscht?! Und tat es schon wieder?! Fred wusste, wäre er nicht so benebelt von den Muskeln, die ihn an die Wand drückten und dem Knie, das ihm etwas Reibung gab und der Zunge, die ihm die Seele aus dem Körper zu massieren versuchte. Vermutlich so gut wie erfolgreich.
 

Sein Hirn gab Fred die ungebetene Information über den angeblich ach so abstoßenden Werwolf, wie er doch aussehen musste, doch weder sah der Mann abstoßen aus, noch stank er, ganz im Gegenteil! Der Kerl war ein Adonis! Gut, etwas haariger wohl, aber an den richtigen Stellen! Und diese Muskeln! Ja, der Rotschopf wusste, er hatte… so seine eigenen Schwächen. Außerdem – auch Voldemort hatte sich ja nicht als vollkommen irre, sondern eigentlich als guter Boss für Percy und liebender Vater erwiesen. Zumindest schien er ja für Neveo Einiges in Bewegung zu setzen und schweres Geschütz aufzufahren, wenn der Beste gerade Greyback abgestellt hatte! Dann allerdings streikte sein Gehirn, denn eine ziemlich große Hand riss einfach mal so eben den Knopf seiner Hose auf und umschloss sein bestes Stück. Ja, Fred war sich sicher, so geil war er noch nie gewesen!
 

Ja, das gefiel Fenrir schon besser, er hatte sich persönlich beleidigt gefühlt, als die Gedanken des Jüngeren doch tatsächlich von ihm weg gewandert waren, doch nun hatte er, was er wollte – dessen Aufmerksamkeit ganz allein bei sich. Der Zwilling versuchte, sich mehr an seinem Knie zu reiben, während er sich gleichzeitig streckte, den Kopf bog, um Fenrir mehr Zugang zu gewähren. Es würde nicht lang dauern. Und tatsächlich, nur nach wenigen Sekunden spürte der Werwolf, wie sein Gefährte kurz starr wurde, dann, wie er in sich zusammen sackte und die Hose feucht wurde. Zufrieden nippte er an dem Mal, den Geruch genießend, das beste Stück des Jüngeren haltend, bis der zur Ruhe kam, erst dann hob er seine Hand, blickte auf die Flüssigkeit da, wartete, bis die verhangenen, hellblauen Augen ihn musterten, bevor er sie ableckte.
 

Okay, stellte Fred fest, das war unheimlich. Er hatte sich gerade, in seiner Wohnung, an eine Wand gedrückt, von einem ihm eigentlich Fremden, der nebenbei ein gesuchter Schwerverbrecher war, der sicher auch irgendwas getan haben musste, selbst, wenn ein Teil nur Einbildung war, einen runterholen lassen. Und er hatte es genossen, mehr, als bei anderen Leuten. Viel, viel mehr. Er wusste, egal, wer der Kerl war und gleich, welchen Preis er dafür würde bezahlen müssen, er würde immer wieder zu dem Werwolf schleichen. Auch, wenn er nicht wusste, was er für Diesen sein sollte, denn die Vorstellung, eben nur ein dreckiges Geheimnis zu sein, ein Seitensprung, war für ihn ein Gräuel.
 

Einen Moment gab Fenrir dem Rotschopf Zeit, wieder runter zu kommen, hob dann dessen Kopf. „Ich muss gehen“, erklärte er schließlich, sah sofort die grenzenlose Enttäuschung in dem verständnislosen Gesicht. Der arme Junge hatte keine Ahnung, was da gerade über ihn gekommen war. „Aber heut Abend bin ich wieder da“, fügte er an. „Ich mag mein Fleisch Rare, nur ganz kurz und heiß angebraten und ich fang unter zwei ordentlichen Steaks gar nicht erst an. Wenn ich wiederkomme und ich was im Magen hab, kannst du Fragen stellen, Rotkäppchen. Und vergiss nicht – du gehörst nur mir!“ Mit den Worten drehte Fenrir sich um, um zu verschwinden, wenn auch nur für ein paar Stunden.
 

Noch immer vollkommen sprachlos sackte Fred schließlich zu Boden, noch immer mit verrutschter Schürze und kaputter, nasser Hose, er hatte im Moment nicht mal die Kraft, sich selbst aufzurichten, während er verzweifelt versuchte zu verstehen, was eigentlich gerade geschehen war. Er spürte das leichte Stechen an seinem Hals, die Erschöpfung nach einem wirklich guten Orgasmus und der Unfähigkeit zu begreifen, wie er die Worte nehmen sollte.
 

Er hatte sich gerade von Fenrir Greyback, einem gesuchten, gefürchteten und sicher nicht zu Unrecht als aggressiv geltenden Werwolf einen runterholen lassen und wie gesagt, selbst, wenn die Gerüchte übertrieben waren, von ungefähr kamen sie auch nicht! Der Lord hatte die Potters angegriffen und getötet, so, wie viele Andere auch! Wie viel von den Geschichten war wahr? Was sollte er denken? Wie mit dem umgehen, was geschehen war und… würde der Kerl wirklich am Abend wieder auftauchen, war er sicher kein Werwolf?
 

So fand George seinen Bruder schließlich, als er zurück in die Wohnung kam. Er hatte einige Zutaten besorgt und sich einfach umgehört unter dem Leuten, die nicht fassen konnten, dass ihr Held hatte Kinder umbringen wollen, einfach mal eben so, um eine ‚Gefahr im Keim zu ersticken‘, wobei sie sich nicht über die Slytherins sorgten, sondern darüber, was mit denen hätte passieren können, die in die Schusslinie geraten werden. Auch irgendwo ein Armutszeugnis, das zeigte, wie tief Dumbledore die Leute in seine Propaganda gezogen hatte. Doch es wurden auch kritische Stimmen laut, die Fragen stellten. Zumindest ein paar. Ein erstes, gutes Zeichen, das ihm willkommen gewesen war. Die Frage, was Tom eigentlich ursprünglich bewegt hatte, einen Krieg von dem Ausmaß heraufzubeschwören und warum die doch eigentlich so einflussreichen Reinblüter den auch noch unterstützten. Was George gezeigt hatte, wie schlecht seine Brüder, seine Schwester und er eigentlich erzogen worden waren, von der Mutter, die sie hatte aufwachsen lassen, als wären sie praktisch muggelgeborene Kinder, trotz des eigentlich hohen Status, den sie hätten haben müssen.
 

Nun, er hatte mit Fred reden wollen, war zurück gegangen und hatte den Anderen nicht im Labor gefunden, während unfertige Produkte unter Stasiszaubern warteten. Also war er hoch gegangen, denkend, dass Fred unterwegs war, doch sein Bruder saß an der Wand neben der Eingangstür, nur knapp außerhalb der Reichweite der Tür, eine Hand in seinem Nacken, Haare und Kleidung in absoluter Unordnung, die Augen unfokussiert und geweitet. Ja, und dann sah George, was er wirklich nie hatte sehen wollen. Die offene Hose mit dem verräterisch feuchten Fleck. „Was war denn hier los?“, fragte er schließlich verwirrt. „Ich dachte, ich bin der mit den dummen Abenteuern, der nie nachdenkt.“
 

Erschrocken blickte Fred auf, sah, dass sein Bruder schon zurück war, ihn auch noch so gesehen haben musste! Hastig bedeckte er sich mit seiner Arbeitsschürze, rieb seinen Kopf und gab das Bissmal frei. „Fenrir Greyback war hier, er wollte mit uns reden und… Merlin, George, der Mann sah aus, wie ein Gott! Und… und… und dann, als er gesagt hat, was er sagen sollte, ich wollt ihn raus bringen, ehrlich, nicht was mit ihm anfangen, da hat er mich an die Wand gedrückt, mich gebissen, mir gesagt, dass ich ihm gehöre und dann…!“
 

„Ähhh… ich glaub, genauer will ich es gar nicht wissen“, erklärte George entschieden. Er starrte seinen Bruder an, während sein Hirn die Informationen zusammenführte. Da Fred meist die Produkte herstellte, hatte er mehr Zeit gehabt, sich mit den Kollegen seines Bruders zu beschäftigen, mit dem einen oder Anderen geredet. Er wusste von ihnen, dass Greyback zwar nicht wahllos Leute umbrachte, doch ungefährlich war der Werwolf auch nicht. Aber so was von gar nicht! „Du… hast dich mit Greyback eingelassen?!“
 

„Mich eingelassen?! Der Kerl hat mich mehr oder weniger überfallen! Der ist breit wie ein Schrank und voller Muskeln! Was hätt ich den tun sollen?!“
 

George hob die Augenbraue. Er wusste von Freds Manie und dessen Vorlieben, hatte ja auch gesehen, was für Kerle den Älteren anmachten. Und Greyback musste so ziemlich jedem feuchten Traum seines Zwillings entsprechen. „Und du bist nicht mal auf die Idee gekommen, das Juckpulver in der Tasche deiner Schürze einzusetzen oder die Hauselfen zu rufen, die den Besten mit ihrer Magie schneller raus geworfen hätten, als er hätte gucken können? Freddie, wem lügst du hier eigentlich in die Tasche?“
 

Oh! Juckpulver! Hauselfen! Daran hatte er nicht mal gedacht! Er wusste, er war feuerrot, sah seinen Bruder an. „Ich… hab keine Ahnung, was los war, ich…!“
 

„Meine Güte! Du hattest ne nette Nummer mit ihm und…! Ist… das da ein Bissmal?!“, fragte George, der nun doch kurz vor einer Hysterie stand. „Hat er dich zu…?!“
 

„Angeblich nicht“, gab Fred nur zurück. „Angeblich hat er mich nur markiert und… er hat gesagt, er kommt heut Abend wieder und will viel angebratenes Steak“, fügte er an, während er schauderte, aber nicht vor Angst, sondern, trauriger weise aus Vorfreude, den Älteren wiederzusehen.
 

„Aha?“, fragte George, dem langsam ein Licht aufging. Er stand in Kontakt mit Bill, manchmal zumindest, wusste, dass sein Bruder mit einer Halbveela zusammengekommen war und wie die in ihm ihren Gefährten gefunden hatte. Danach hatte er sich über so was wie Gefährten erkundigt, Bücher gelesen, nicht in Hogwarts, die hatten eine saubere Bücherei, interessante Dinge hatte es da noch nie frei zugänglich gegeben, doch in einem Laden in der Nokturngasse hatte er ein interessantes, altes Buch gefunden, darin hatte es auch Kapitel über die angeblich so gefährlichen und gehirnlosen Werwölfe gegeben.
 

Darüber, dass Wer nur dann den Verstand verloren, wenn sie sich nicht selbst akzeptieren konnten und sich gegen ihre Natur wehrten, wie es viele Wer taten, die nicht in einem Rudel lebten, wie Lupin. Außerdem natürlich das wirklich Interessante, dass Werwölfe ihre Gefährten bissen, wenn sie dominant waren, was meist der Fall war, dass sie bis zum Tod ihres Erwählten absolut treu blieben und sich als Beschützer fühlten. „Na, das wird ein interessanter Abend werden, aber meinst du, du könntest dich vielleicht umziehen?“, fragte George. „Ich geb dir gleich ein Buch, das ich vor ein paar Wochen in der Nokturngasse gefunden hab, das solltest du vor heut Abend gelesen haben und… warum war Greyback überhaupt hier? Soweit ich das verstanden hab, geht er freiwillig nicht unter Zauberer, er kann die Gesellschaft nicht ausstehen!“
 

„Äh… es ging… um…“, es dauerte tatsächlich mehrere Momente, bevor Fred sich wieder bewusst wurde, warum der Beste hier ursprünglich aufgetaucht war. „Um…. unseren Wunsch, Percys Karriere zu folgen…“
 

„Ah?“, fragte George, strich sich automatisch über den rechten Unterarm. „Und?“
 

„Nun, der Lord wünscht nicht, dass wir ihm folgen, er will, dass wir dem Prinzen folgen“, grinste Fred, während er sich endlich wieder auf die noch immer etwas wackeligen Beine arbeitete. „Wir sollen die Leibwächter von unserem kleinen Bruder werden!“ Doch dann wurde seine Stimmung wieder etwas gedämpft. „Mit… Greyback…“
 

„Hmm“, murmelte George. Er hatte dagegen absolut nichts einzuwenden. Nur musste er erst mit dem Wer reden, der seinen älteren Bruder erst so verwirrt hatte und dann einfach ohne Erklärung verschwunden war! „Dann werd ich noch mal los gehen und ordentliches Fleisch besorgen“, erklärte er. „Und du – geh bloß ins Bad!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  Liar
2012-06-17T06:48:01+00:00 17.06.2012 08:48
Hi,

Tom sollte endlich mal langsam machen, der zusammenbruch müsste ihm doch gezeigt haben dass sein kleiner noch niocht so weit ist. Gut das wenigstens 2 ihn zu bremsen wissen^^
Dass mit Fred und Greyback ist wirklich mal anderes. Hoffentlich benimmt Greyback sich anständig sonst wird Neveo ihm zeigen wo´s lang geht^^
Mach weiter so

LG liar
Von:  kaya17
2012-06-16T10:20:10+00:00 16.06.2012 12:20
Hahaha das war wirklich witzig^^
hr hr Greyback und Fred, nicht schlecht^^ mal
was anderes. Ich finds super
Von:  KisaSoma
2012-06-16T08:03:11+00:00 16.06.2012 10:03
hi
Kapi noch nicht gelesen aber ausgedruckt, wird warscheinlich wieder klasse

die kisa
Von:  sasa56
2012-06-16T00:27:41+00:00 16.06.2012 02:27
super kapitel
das ist so was von geil
jetzt ist fred der gefährte von greyback
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Schizo_Squalo
2012-06-15T20:58:47+00:00 15.06.2012 22:58
XD GAIEEEEEEEEEEEEEEL

Das is so genial ich könnt mich vor lachen immernoch in´n Dreck schmeißen. Echt ich hab Tränen gelacht.
Freddi und Grayback das nenn ich doch mal ne Konstelation die reinhaut....im wahrsten Sinne des Wortes muahahahahaha
Von:  Amy-Lee
2012-06-15T18:49:55+00:00 15.06.2012 20:49
Hi, es war toll.
Fenrir und Fred das gefällt mir mal was neues,
bin ja mal gespannt wer der Gefährte von George ist.
Das der Wer jetzt auch noch süchtig nach Neveos "Leckerlies" geworden ist,
fand ich lustig und das man mit den Werken von unserem kleinen so einige ködern könnte dem stimme ich zu ein versuch wäre es alle mal Wert.
Was Neveo wohl alles kann werden wir dann ja im Ergebnis der Tests wissen.
Ich freue mich schon auf Dienstag.
Bye
Von:  toya-chan
2012-06-15T15:12:56+00:00 15.06.2012 17:12
Huhu (^-^)
Aw~ (*-*)
Du kannst du nicht an so einer Stelle aufhören?! Hoffentlich vergeht die Zeit bis Dienstag gaaanz schnell! (>_<)
Ich finde es sehr toll das Fenrir der Gefährte von Fred ist, auch wenn dieser mir sehr leid tut weil der ja absolut keine Ahnung hat was so wirklich los ist. Aber die sind schon ein süßes Päärchen! Wie wohl Fred reagieren wird wenn er checkt das Fenrir sein Gefährte ist?
Neveo tut mir wirklich leid...
Hoffentlich wird es jetzt wo Percy 'zuhause' bleiben kann besser und er erholt sich wieder, vorallem seine Magie.
Der kleine ist ja richtig traurig weil er keinen Kuss mehr von Percy bekommt, wann das wohl der Ältere checkt? Hoffentlich redet sich Neveo da nicht zu viel ein.
Wann sich das Verhältnis zwischen Tom und Neveo sich wohl verbessert?
Freu mich schon rießig auf das nächste Kapitel am Dienstag! Hab ein schönes Wochenende (:
LG
toya-chan (^-^)~
Von:  Omama63
2012-06-15T11:45:47+00:00 15.06.2012 13:45
Ein klasse Kapitel.
Da hat Fred sich ja einen wilden Gefährten angelacht.
Das wird bestimmt noch lustig mit den Beiden. Georg wird ihn bestimmt auch noch mit Andeutungen in Verlegenheit bringen.
Freue mich schon auf Dienstag.
Danke für die ENS.
Von:  ai-lila
2012-06-15T11:45:35+00:00 15.06.2012 13:45
Hi~~

Oh was wird Sev staunen, wenn er Neveo in Tränken testet.
Denn auch in diesen dürfte der Kleine nicht so schlecht sein wie gedacht.
Fen und Fred??? Cooooool!!! *__________*b
Freue mich für die Beiden.

Das war wieder ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  Mikan000
2012-06-15T11:25:46+00:00 15.06.2012 13:25
Hi ^^
Ein super Kapitel. Hab am Ende kichern müssen, wegem Fred. XD
Klingt nicht schlecht, Fenrir und Fred. Jetzt fehlt nur noch Georg.
Ich hoffe, die Beziehung zwischen Vater und Sohn bessert sich.
Kann es kaum ertragen, wie der Kleine vorm Vater zittert. Armer Tom.
Es ist Lustig wie süchtig die Leute von den Kecksen das Neveo backt werden.
Danke für die Ens.
Gruß


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