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Entscheidung

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Ich bin allein. Wie immer eigentlich. Niemand mag mich wirklich. Wieso auch? Ich bin ein Monster mit viel zu großen Augenbrauen. Nicht nur das, ich habe sie alle einmal verletzt. Wer würde denn schon gerne mit mir befreundet sein? Wer würde mich mögen oder sogar mehr? Ich kann es langsam nicht mehr ertragen. Wie sie mich triezen, um mich loszuwerden, weil sie mich hassen. Heute wird mein letzter Tag auf Erden sein. Heute werde ich zu meiner letzten World Conference gehen und meinen letzten Willen hinterlegen. Nur ist die Frage, wie man am besten stirbt. In der Badewanne verbluten, eine Überdosis Schlaftabletten oder doch lieber der Strick. Ich denke ein Schuss ist zu laut, das würde die restlichen Hotelgäste nur stören. Genug überlegt, ich muss los.

Ich verlasse das Hotelzimmer im Anzug und mit einem schwarzen Aktenkoffer. Es ist komisch zu wissen, dass dies der letzte Tag meines Lebens sein soll. Mit diesem komischen Gefühl betrete ich den Konferenzraum und suche meinen Platz. Als ich mich setze, höre ich schon jemanden meinen Namen rufen. Jedoch reagiere ich nicht und starre nur den Tisch vor mir an. Die Tischplatte hat zwar keine besondere Maserung, doch besser als alle hier im Raum anzusehen. Selbst als Alfred mich schüttelt und fragt, was denn los sei, gebe ich keinen bissigen Kommentar von mir.

Nun endlich beginnt Ludwig mit der Konferenz. Es dauert nicht mehr lange, bis ich endlich die Erlösung bekomme, die mir schon seit Jahrtausenden zusteht. Gedankenverloren schaue ich im Raum hin und her. Ab und an nippe ich an einer Tasse Tee, meiner letzten wohlgemerkt. Die Ideen und Konzepte die hier geäußert werden sind zum größten Teil schlecht umsetzbar, besonders die von Alfred. Doch heute störe ich mich nicht daran und halte einfach meine Klappe. Warum soll ich mich denn dazu äußern, wenn ich Morgen nicht mehr erlebe? Das wäre schließlich sinnlos, oder etwa nicht?

Nun ist die Konferenz vorbei, wie immer ohne Ergebnisse zur Lösung der momentanen Probleme. Ich erhebe mich flüchtig und lasse meinen Koffer einfach liegen. Ich ignoriere die Stimmen, die nach mir rufen. Ich schaue kurz nach hinten und bemerke, dass mir jemand hinterher rennt. Nein, ich will mit niemandem reden. Ich fange erst an zu joggen, werde jedoch schneller und renne nun. Ich renne über zwei rote Ampeln mit der Gefahr überfahren zu werden. Nur noch wenige Meter trennen mich und das Hotel. Ich werde immer noch verfolgt und renne weiter.

Ich habe das Hotel erreicht und renne die Treppe hinauf, schließe oben die Tür meines Zimmers auf und knalle sie hinter mir zu. Ich lehne mich gegen sie und lasse mich langsam an ihr herabsinken. Ich keuche noch vor Anstrengung. Das ist gut! Ich muss keine Schlaftabletten mehr besorgen um schneller zu sterben. Ich betrete nun das Bad. Nachdem ich den Ausguss der Badewanne verschlossen habe, lasse ich das Wasser ein. Ich drehe mich nun zum Spiegel. Wenige Sekunden später war der Spiegel einmal und Scherben liegen am Boden. Eine der großen Scherben hebe ich auf, drehe den Wasserhahn der Badewanne zu und lege mich mitsamt Klamotten in das lauwarme Wasser.

Ich setze die Scherbe etwas unterhalb meines linken Handgelenks an. Sie schneidet die blasse Haut ein. Ein kleiner roter Faden ziert meinen Arm. Ich wiederhole dies, bis ich die Pulsader endlich getroffen habe. Jetzt ist der rechte Arm dran. Die Scherbe hat schon die Farbe Rot angenommen, die Farbe, die auch das Wasser annehmen wird. Nun ist auch die rechte Pulsader durchtrennt. Ich lasse die Scherbe auf den Fliesenboden fallen. Ich lehne mich in der Badewanne zurück und entspanne mich ein wenig. Das Brennen meiner Arme ignoriere ich gekonnt. Ich schließe die Augen und lasse mein Leben noch einmal an meinem inneren Auge vorbeiziehen. Ich muss weinen, jedoch lächle ich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-07-18T08:27:01+00:00 18.07.2012 10:27
Geile Story, ich nehm am Wettbewerb teil!
Von:  NukeUke
2012-04-06T22:49:42+00:00 07.04.2012 00:49
Q_Q
Der arme Arthur!
*schnief*
Immer auf die kleinen!
<3
*ihn knuddeln möchte*
Das Ende ist so traurig Dx da muss man erstmal überlegen wie es weiter gehen soll!

Ich werde aber am Wettbewerb teilnehmen!
Dass reizt mich dazu was zu schreiben!
<3


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