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You know, I´m Joker, but...

von

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Little Secrets...

Am nächsten Morgen…
 

Leise öffnet Alfred die Tür zu Bruce´ Schlafzimmer. Er will seinen verschlafenen Herren wecken, damit dieser nicht wieder zu spät zu einer wichtigen Firmenkonferenz kommt. Zielstrebig nähert er sich dem großen Bett, unter dessen Decke sich Bruce verkrochen zu haben scheint. Vorsichtig aber energisch stupst er den Körper unter der Decke an. „Aufstehen Master Bruce! Sie kommen noch zu spät zu ihrer Konferenz!“ Anstatt aber aufzustehen, wie Alfred es sich gewünscht hat, vergräbt sich Bruce noch tiefer in sein Bett und sieht dabei wie eine übergroße Raupe aus, die sich in ihrem Kokon versteckt. Alfred rümpft die Nase. So ein kindisches Verhalten ist normalerweise nicht so typisch für Bruce. Also versucht Alfred es noch einmal – diesmal aber mit etwas mehr Nachdruck. „Stehen sie auf. „Master Bruce! Es wird jetzt wirklich Zeit!“ Erneut stößt er Bruce an. Diesmal bekommt er immerhin ein grummeliges Knurren als Antwort. Dies irritiert den Butler nur noch mehr. Was soll denn das? „Also wirklich, jetzt reicht es aber!“ Erbost über dieses Verhalten, packt Alfred das Ende der Decke und zieht daran.
 

Automatisch setzt eine schwache Gegenwähr ein, doch schließlich gelingt es dem Butler die Decke zu bekommen. Doch wenn er gewusst hätte, was sich unter der Decke versteckt, hätte er sie nie angefasst. Der Schock trifft ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Die Decke fällt ihm aus seinen zitternden Händen und er Schrei presst sich aus seiner Kehle. Leicht verwirrt und verschlafen reibt sich Joker die Augen und blickt zu dem verängstigten Butler. „Muss ich wirklich schon aufstehen…?“, murmelt er müde. Bevor Alfred aus seiner Starre erwacht, geht die Tür zum Badezimmer auf, das an das Schlafzimmer grenzt und Bruce kommt mit feuchten Haaren, einem Handtuch um die Hüften und der Zahnbürste im Mund ins Zimmer. Noch ehe Bruce etwas sagen kann, löst sich Alfreds Starre und er holt schnaubend Luft. „Master Bruce, können sie mir erklären, was er in ihrem Bett zu suchen hat, um Himmerlswillen?“ „Schlafen…“, murmelt Joker ihm entgegen, schnappt sich die Decke und verkriecht sich wieder darunter. Finster blickt der Butler zu dem Clown unter der Decke und dann sieht er ernst zu seinem Herren.
 

„Er hatte einen Alptraum und hat gefragt, ob er bei mir schlafen kann.“, antwortet Bruce wahrheitsgemäß. „Und das soll ich ihnen jetzt wirklich glauben?“ „Ja, das wäre schön.“ „Aber das ist doch kindisch und…“ „Alfred bitte. Ich muss mich für die Konferenz fertig machen! Wir reden später.“ Mit diesen Worten verschwindet Bruce wieder im Bad. Einen Moment starrt Alfred die Tür einfach nur an, dann seufzt er resignierend und geht runter in die Küche. Eine halbe Stunde später ist Bruce endlich fertig und gesellt sich kurz zu Alfred in die Küche, um einen Kaffee zu trinken. Schweigend beobachtet der Butler den jungen Mann, doch dieser macht keine Anstalten das eben geschehene zu erklären. Allerdings ist er auch ein wenig in Eile wegen der Konferenz. So lässt Alfred es erstmal auf sich beruhen, auch wenn ihn diese Sache ganz krank macht. Schließlich verschwindet Bruce und lässt den ratlosen Mann zurück. Seufzend macht sich der Butler an seine Arbeit. Doch seine sonst so unerschütterliche Konzentration und Gelassenheit verlassen ihn schnell, während er versucht sich irgendeinen Reim darauf zu machen. Die Zeit schleppt sich nur so dahin und die Ruhe, die sich immer über das Anwesen legt, wenn Bruce es verlässt, ist jetzt alles andere als beruhigend für Alfred. Seine Gedanken brennen förmlich in seinem Kopf und schreien ihm entgegen. Sein Kopf scheint fast zu explodieren. Doch dann ein Geräusch, das ihn in die Realität zurückholt.
 

Er erkennt das Geräusch als das Knarzen der letzten Treppenstufe. Allerdings fällt ihm schlagartig wieder ein, dass Bruce ja gar nicht zu Hause ist und das außer ihm nur noch eine Person hier im Haus ist. Sofort spannt sich sein ganzer Körper an und er starrt nervös durch die offene Küchentür in den Flur hinaus. Alfred hat sich eigentlich gewünscht, dass Joker mit Bruce zusammen das Haus verlässt und dieser dann ein Auge auf diesen Verrückten hat. Doch wenn er sich das jetzt durch den Kopf gehen lässt, merkt er, dass sich diese Vermutung nur schlecht umsetzen lässt, wenn Bruce auf dieser Konferenz ist, an der Joker ja schlecht teilnehmen kann. Dennoch war es ein schöner Gedanke, ihn nicht im Haus zu haben. Aber irgendwie meint es das Schicksal gerade nicht so gut mit dem braven Butler. Jetzt hört er die Schritte des Clowns, die sich langsam der Küche nähern. Nervös dreht sich Alfred zum Herd um und putzt weiter, in der Hoffnung, dass der Clown ihn nicht sieht und hinein kommt. Doch sein Wusch bleibt ungehört.
 

Einen Augenblick später tritt Joker durch die Tür. Nun scheint er auch ausgeschlafen zu haben, obwohl es schon fast Mittag ist. Zumindest trägt er jetzt wieder sein Lächeln auf den Lippen, anstatt verschlafen durch seine Locken zu blinzeln. Viel Ähnlichkeit mit dem furchterregenden Clown hat er aber schon lange nicht mehr. Er trägt eine verwaschene Jeans und ein altes Shirt von Bruce, seine blonden Locken hat er mit einem Band nach hinten gebunden, um sie etwas unter Kontrolle zu bekommen und ohne die Schminke im Gesicht, sieht er irgendwie jung und unbehelligt aus, fast wie ein Student, der zum ersten Mal die Uni betritt. Das einzige, was ihn noch verrät, sind seine Narben, von denen Alfred den Blick nicht lassen kann, da er bei ihrem Anblick an all die schrecklichen Dinge denken muss, die er getan hat. Die Anwesenheit des Clowns macht ihn wieder ganz nervös, doch wo dieser jetzt in der Küche ist, traut er sich nicht mehr dem Verrückten den Rücken zuzukehren.
 

„Morgen!“, strahlt Joker ihm kindlich entgegen, während er sich an den Küchentisch setzt. Alfred schluckt, während er sich zusammennimmt, um diese Unterhaltung möglichst schnell zu beenden. Joker weiß natürlich, dass der Butler nicht das Beste von ihm denkt und es ihm unangenehm ist, in seiner Nähe zu sein. Der Clown kann das gut nachvollziehen, dennoch würde er gern ein besseres Verhältnis zu ihm haben und ihm zeigen, dass er nicht mehr der furchterregende Schurke ist, den der Butler im Hinterkopf hat. „Es ist schon fast Mittag, weswegen ich ihnen auch nur noch Kaffee anbieten kann.“, entgegnet Alfred schließlich, in der Hoffnung, dass der junge Mann am Tisch die Abneigung in seiner Stimme bemerkt. „Sag ich doch, morgen.“, lächelt er ihm entgegen. Dann schaut er den Butler mit großen Kinderaugen an. „Ich mag gar keinen Kaffee…“ Wer hätte das gedacht… Innerlich schüttelt Alfred den Kopf und versucht ruhig zu bleiben. Immerhin will er nichts Falsches sagen, um Joker vielleicht doch noch wütend zu machen, erst recht nicht in diesem Eldorado von scharfen Gegenständen.
 

„Was kann ich ihnen denn dann anbieten?“ „Hast du Kakao?“, kommt Jokers Gegenfrage, die ihn in Alfreds Augen nur noch kindlicher erscheinen lässt – oder eher noch verrückter. Welcher erwachsene Mann trinkt schon Kakao? „Sicher…“, seufzt Alfred nur. Während er sich um den Kakao kümmert, erklingt Jokers Stimme wieder. „Warum redest du mich eigentlich immer so förmlich an? Nenn mich doch einfach beim Vornamen!“ Alfred hatte gehofft, sich nicht weiter mit ihm unterhalten zu müssen, aber was soll´s. Langsam stellt er die fertige Tasse Kakao vor dem Joker auf den Tisch, bevor er auf dessen Frage antwortet. „Erstens wäre das unhöflich und ich bin dazu nicht berechtigt und zweitens kenne ich ihren Vornamen gar nicht.“ Joker lächelt ihn über den Rand der Tasse hinweg an, bevor er einen großen Schluck davon trinkt.
 

„Aber du weißt doch, dass ich Joker heiße!“, es klinkt schon fast vorwurfsvoll. Alfred kommt sich ein bisschen veralbert vor. ‚Will er mich damit jetzt nur ärgern, damit er mir seinen echten Namen nicht nennen muss, oder was soll das? Immerhin hat er doch damit angefangen…‘ Leicht rollt Alfred mit den Augen. „Aber Joker ist doch kein Name…“ Irritiert sieht der Clown zu ihm auf, während er seinen Kakao trinkt. Irgendetwas in seinen Augen, lässt Alfred dabei aber erkennen, dass der junge Mann dort vor ihm keinen Witz gemacht hat und dieses Etwas erschreckt den Butler noch mehr, als die Anwesenheit dieses Verrückten selbst. Wie schwer muss der Wahnsinn seinen genialen Geist wohl befallen haben? „Natürlich ist das mein Name! Welchen sollte ich denn auch sonst haben?“, schmollend blickt er Alfred ins Gesicht. Dieser weiß allerdings keine Antwort darauf. Die Kindlichkeit seines Anblicks zeigt Alfred nur, dass es weit schlimmer sein muss, als er es sich vorstellen kann. Irgendwie hat der Butler jetzt Mitleid mit ihm, was ihn wieder zu tiefst erschüttert.
 

Einige Minuten herrscht Schweigen. Dann hat Joker seinen Kakao ausgetrunken und erhebt sich vom Tisch. Er lächelt Alfred zwar wieder entgegen, als er an die Spüle tritt und seine Tasse ausspült, aber die Nachdenklichkeit in seinen Augen, entgeht dem Butler nicht. Kaum zu glauben, dass so etwas einen gesuchten Mörder wie ihn so zu treffen scheint. Langsam stellt er die Tasse neben der Spüle ab, bevor er sich mit einem erneuten Lächeln an Alfred wendet. „Danke für den Kakao. – Ich geh ein bisschen an die Luft…“ Alfred nickt nur und hofft, dass der Clown nichts anstellt, wenn er allein draußen ist, sonst könnte Alfred sich das nie verzeihen. Immer noch von diesem seltsamen Mitleid überkommen, beobachtet er, wie Joker die Küche verlässt und dann aus seinem Sichtfeld verschwindet. Seufzend macht sich der Butler wieder an die Arbeit.
 

Am Nachmittag…
 

Nachdem sich Alfred ganz sicher ist, dass Joker wirklich das Haus verlassen hat, entspannt er sich wieder. Die Zeit vergeht und der Butler denkt schon gar nicht mehr an seine Begegnung mit dem Verbrecher. Als er schließlich seine Arbeit in die Bathöhle verlegt, stutzt er. Der Platz auf dem normalerweise das Batpod steht, ist leer. Nachdenklich betrachtet er die Stelle. Es kommt ihm schon sehr komisch vor. Immerhin wird Bruce wohl kaum mit dem Batpod zu seiner Konferenz gefahren sein und kaputt ist es ja auch nicht, dass er es zur Reparatur gebracht haben könnte. Allerdings kann der Grauhaarige dagegen jetzt auch nichts tun, also putzt er weiter. Eine Weile vergeht noch, bis Bruce nach Hause kommt. „Wie war die Konferenz, Master Bruce?“ „Viel zu lang und viel zu langweilig. Aber immerhin hab ich es geschafft, bis zum Ende wach zu bleiben!“ Eine Leistung, auf die Bruce recht stolz ist, da er das normalerweise nicht so leicht schafft. „Das freut mich zu hören. Allerdings habe ich mich vorhin gefragt, was sie mit dem Batpod gemacht haben.“ „Was meinst du denn damit?“, kommt es irritiert von dem Schwarzhaarigen. „Naja, es steht nicht auf seinem Platz…“ „Was?“
 

Perplex betritt Bruce die Bathöhle, um sich selbst davon zu überzeugen. „Dass kann doch wohl nicht wahr sein…“, empört sie Bruce lautstark. Doch ehe er einen Gedanken an eine bestimmte Person verlieren kann, öffnet sich der geheime Eingang der Höhle und das markante Brummen des Motorrads erfüllt die Stille. Kurz darauf hält das Batpod vor Bruce´ Füßen. Mit verschränkten Armen und wütendem Blick beobachtet Bruce, wie Joker sich den Helm abnimmt und ihn frech angrinst. „Na, wie war die Konferenz?“ „Ich würde lieber erst mal wissen wollen, was du mit meinem Bike gemacht hast!“ Die Wut in der Stimme des Älteren ist nicht zu überhören, dennoch bleibt Joker ganz ruhig. „Ich hab mich gelangweilt und dachte mir, ich könnte eine kleine Spritztour machen.“, kommt es fröhlich von dem Clown. „Und dafür suchst du dir ausgerechnet Batmans Bike aus? Spinnst du? Ich hab eine ganze Garage voll mit Motorrädern!“, wütend zerrt er Joker weg vom Batpod. „Reg dich ab, Herzchen. Ich bin nur durch den stillgelegten U-Bahntunnel gefahren und hab ein paar Ratten erschreckt.“, versucht sich Joker zu verteidigen. „Dass ist doch völlig egal! Es ist und bleibt Batmans Bike und du hast deine Finger davon zu lassen!“, wütend schupst Bruce den Joker gegen die nächste Wand.
 

„Nun mal ganz ruhig, mein Großer!“ Er packt nun seinerseits Bruce am Kragen, dreht sich mit ihm herum und drückt nun ihn gegen die Wand. Beschwichtigend lächelt er ihm entgegen, doch Bruce versteht da keinen Spaß. „Lass den Scheiß, ich mein es ernst!“ „Ich weiß. Ich mein das auch ernst. Reg dich ab. Ich will jetzt auch artig sein…“, entgegnet der Blonde seinem aufgebrachten Gegenüber. Warnend knurrt Bruce ihn an, doch Joker lächelt nur frech und verringert den Abstand zwischen ihnen. Bruce versucht ihn von sich zu drücken und ihm klarzumachen, dass das alles kein Spaß ist. Doch Joker ist wesentlich stärker, als er aussieht und packt seine Handgelenke. Er drückt sie über Bruce´ Kopf gegen die Wand und presst sich dann gegen ihn, damit der Schwarzhaarige sich nicht wehren kann. Wütend funkelt Bruce ihn an.
 

Allerdings hat sich Joker davon ja noch nie beeindrucken lassen und er wird jetzt ganz sicher nicht damit anfangen. „Lass mich sofort los, du Spinner!“ Diese Beleidigung kommentiert Joker nur mit einem abfälligen Laut. Dann jedoch versucht er Bruce zu küssen. „Nicht…“, entkommt es dem Älteren, während er versucht auszuweichen. Dann ertönt plötzlich ein dumpfes, metallisches Geräusch. Jokers Augen weiten sich, dann sackt er auf einmal zusammen und kracht zu Boden. Irritiert blickt Bruce den reglosen Mann auf dem Boden an, auf dessen Hinterkopf sich langsam eine rote Blume ausbreitet.
 

„Alles in Ordnung, Master Bruce?“, ertönt die etwas atemlose Stimme des Butlers vor ihm. Als Bruce aufsieht, steht Alfred mit einer Bratpfanne in der Hand da und blickt ihm besorgt in die Augen. „Alfred, was…?“ „Ich dachte, er würde ihnen etwas antun wollen…“, versucht sich Alfred zu rechtfertigen. „Schon gut, alles in Ordnung.“ „Dann bin ich ja beruhigt.“ Erleichtert legt Alfred die Pfanne beiseite. Bruce geht derweil runter auf die Knie und tastet nach Jokers Puls. „Du hast ihn ja ganz schön erwischt, ich bin beeindruckt!“ Alfred wird leicht rot um die Nase. „Das liegt wohl eher an der guten, schweren, gusseisernen Bratpfanne. Ich hab gar nicht so fest zugeschlagen.“, verlegen blickt Alfred zu Boden. „Ich bring ihn wohl lieber nach oben, damit ich ihn im Auge hab, wenn er aufwacht.“ Gemächlich nimmt Bruce den bewusstlosen Clown auf die Arme und trägt ihn in sein Schlafzimmer. Warum gerade dahin, weiß Bruce auch nicht so genau, immerhin hat Joker ja auch ein eigenes Zimmer. Schulterzuckend legt er den Blonden auf sein Bett.
 

Alfred bleibt derweilen in der Höhle zurück und fragt sich zum wiederholten Mal, warum Bruce ihn nicht einfach vor die Tür setzt. Seufzend lässt er die Schultern hängen und nimmt seine Arbeit wieder auf. Vielleicht ergibt sich später ja noch eine Gelegenheit für ein Gespräch. Als Bruce dann gerade mit Verbandszeug und Desinfektionsmittel aus dem Bad kommt, regt sich Joker. Der Schwarzhaarige setzt sich zu ihm aufs Bett und wartet, bis der Clown die Augen aufmacht. Angestrengt blinzelt Joker. Das helle Deckenlicht blendet ihn und lässt seinen Kopf fast explodieren. Schwerfällig richtet er sich auf und reibt sich den schmerzenden Schädel. Als seine Finger in das feuchte Blut tauchen, zuckt er schmerzlich zusammen. Etwas irritiert blickt er auf seine blutigen Finger, ehe er Bruce´ Stimme hört.
 

„Alfred hat dich ganz schön erwischt, was?“ „Was…? „Er dachte, du würdest mich angreifen und hat dir eine Bratpfanne über den Schädel gezogen.“, erläutert Bruce, während er etwas von dem Desinfektionsmittel auf ein Tuch träufelt. „Dein Butler ist ja gemeingefährlich!“, kommt es lächelnd von Joker. „Nein, nur besorgt.“, entgegnet Bruce leicht amüsiert. „Bist du noch böse?“, fragt der Blonde mit einem unschuldigen Blick. Etwas grob drückt Bruce das Tuch auf die Wunde seines Gegenübers, der dadurch merklich zusammenzuckt und sich einen Schmerzlaut nur knapp verkneifen kann. „Ein bisschen.“ Das fiese Grinsen. Das Bruce jetzt auflegt, lässt Joker irgendwie hoffen, dass er ihn doch noch milde stimmen kann. Also schenkt er ihm ein genauso freches Grinsen, das nur kurz abgeschwächt wird, als Bruce ihm ein Pflaster auf die Wunde drückt. „Meinst du, ich kann das wieder gutmachen, ohne dass mir jemand eine überzieht?, kommt es dann von Joker, der ihm merklich näher gekommen ist.
 

Bruce überlegt kurz und für einen Augenblick sieht es wirklich so aus, als würden Jokers Augen so etwas wie Reue widerspiegeln. Schließlich gibt der Schwarzhaarige nach. „Versuch´s doch mal!“, neckt er ihn. Der Clown schenkt ihm ein freches Grinsen, bevor er die letzten Zentimeter überwindet und Bruce einen Kuss aufdrückt. Der Dunkle Ritter erwidert den Kuss und schnell vertieft sich das Ganze. Jokers Hand wandert unter sein Shirt und streicht dort über die muskulöse Brust. Bruce tut es ihm gleich ohne den Kuss zu unterbrechen. Langsam trennen sie sich, um sich gegenseitig von den störenden Oberteilen befreien zu können. Frech grinst Joker ihm wieder entgegen. Fragend sieht Bruce ihn an, bevor er von dem Clown rücklings auf das Bett gepresst wird. Herausfordernd funkeln sie sich an. „So wie in den guten alten Zeiten! Na, gibst du auf?“ „Niemals!“, erwidert Bruce gespielt ernsthaft. „So gefällt mir das!“ Noch ehe Joker sein freches Lächeln wieder aufsetzen kann, stößt Bruce ihn von sich runter und drückt ihn stattdessen in die Laken. „Wirst du mich jetzt verhaften?“, kommt es lachend von dem Clown. „Nein, aber du hast das Recht zu Schweigen!“, erwidert Bruce, bevor er sich zu einem erneuten Kuss herabbeugt.
 

Während die beiden ihr Spielchen noch weiter vertiefen, bemerken sie nicht, dass sich die Tür geöffnet hat. Alfred wollte nur sehen, ob es Bruce auch gut geht und der Clown nicht wieder irgendetwas anstellt, doch was er stattdessen zu sehen bekommt, verschlägt ihm die Sprache. So etwas ist das Letzte, an das er jemals gedacht hätte. Bruce´ Experimentierfreude scheint zwar grenzenlos zu sein, aber so etwas ausgerechnet mit seinem schlimmsten Feind zu tun, übersteigt jegliches Verständnis, das Alfred aufbringen kann. Erst recht nachdem Joker Bruce so schreckliche Dinge angetan hat. Mehr als angewidert wendet Alfred den Blick ab, schließt die Tür und geht wieder nach unten.
 

Er setzt sich an den Küchentisch und versucht zu verstehen, was er dort gesehen hat, doch es will einfach nicht in seinen Kopf. Er ist noch immer in Gedanken versunken, als Bruce später in die Küche kommt, um sich eine Flasche Wasser zu holen. „Fühlst du dich nicht gut, Alfred?“, kommt es besorgt von Bruce, als er seinen Butler dort so am Tisch sitzen sieht. „Mir geht es den Umständen entsprechend, Master Bruce. Doch wie geht es ihnen?“ Etwas irritiert setzt sich der Schwarzhaarige zu ihm an den Tisch. „Gut, gut. Aber was meinst du mit ‚den Umständen entsprechend‘?“ „Wie soll ich sagen? Ich habe sie gesehen, wie sie und dieser, dieser…“ Weiter braucht Alfred es gar nicht auszuführen. Bruce hebt die Hand, um ihm anzudeuten, dass er es nicht aussprechen muss. Ein paar Minuten sitzen sie schweigend beisammen. Alfred mustert ihn genau, während Bruce angesträngt versucht, diese Tatsache zu akzeptieren. Irgendwann musste es ja soweit kommen. Doch Bruce hatte gehofft, es noch etwas länger geheim halten zu können.
 

Schließlich bricht Alfred das Schweigen. „Master Bruce, ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, aber wieso und warum ausgerechnet er?“ Bruce holt tief Luft. „Ich weiß auch nicht genau. Er hat irgendetwas an sich, das mich schon immer fasziniert hat, nur nicht unbedingt auf diese Weise. Außerdem weiß er schon eine ganze Weile, wer hinter der Maske steckt und ich hab keine Ahnung woher. Doch er ist sehr schlau und deswegen hab ich ihn hier gelassen, als eine Art Selbstschutz. Er hat ein sehr anziehendes Wesen und irgendwie hab ich so das Gefühl, ihn unter Kontrolle zu haben, wenn ich ihn an mich binde. Mal ganz davon abgesehen, dass der erste Schritt von ihm ausging, nachdem er mir gesagt hatte, wer ich wirklich bin und ich ihn damit zu Schweigen bringen konnte. Dass hört sich vielleicht bescheuert an, aber ich weiß nicht recht, wie ich es sonst erklären soll…“ Mit leichter Verzweiflung in den Augen, blickt er zu Alfred. Er fühlt sich wie ein kleines Kind, das beim Unfug machen erwischt wurde. Alfred lässt das Ganze einen Moment auf sich wirken, bevor er erneut spricht.
 

„Stecken da denn irgendwelche Gefühle hinter oder ist das mehr eine Art Kampf? Sie sahen sich so vertraut aus…“ „So etwas wie Liebe ist das auf keinen Fall! Doch Gefühle gibt es das schon, schätz ich. Ich kann es aber nicht beschreiben. Es ist so seltsam und verwirrend. Joker hat mir mal gesagt, dass er sich erst mit mir so richtig komplett fühlt und da war das noch nicht zwischen uns. Aber ich finde, dass trifft es irgendwie. Ohne ihn fehlt mir etwas…“ „Dann ist das auch der Grund, warum sie ihn damals wie heute nicht töten konnten, trotz alledem?“ „Ja und weil Batman es sich geschworen hat, nicht zu töten!“ „Dann wird ich das wohl so akzeptieren müssen, auch wenn es mir schwer fällt.“ Alfred schenkt ihm ein leichtes Lächeln, das Bruce vorsichtig erwidert. „Doch ich hoffe, dass sie ihn in Zaum halten können!“ „Ich werd es versuchen. Aber er wird dir nichts tun, dazu hat er gar keinen Grund.“ Diesen Ausspruch nimmt Alfred allerdings skeptisch zur Kenntnis. So ganz Vertrauen will er dem Clown noch nicht. Keiner weiß, was für kranke Gedanken, dieser kranke Geist hat…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  eien_no_Alucard
2014-11-12T14:13:23+00:00 12.11.2014 15:13
Oh ARMER Alfred. Der schock sitz sicher SEHR tief. *sich sorg um das alte Herz von Alfred*

Oh NEIN! Jetzt auch noch das...bleibt dem Guten Butler denn gar nichts erspart? :(

Oh Nein. Jetzt unterhalten sie sich. Armer Alfred.

Ja Alfred, selbst in deinem Alter, kann man noch was dazu Lernen ;).

Oh nee das Batpod ist weg und J. auch ...das heist...J. hat spass mit dem Batpod ^^

*total lach flasch hab* Er hat "Ratten" erschreckt ^^ aber sicher NICHT nur die^^

Oh man…Burce was lässt du nur alles mit dir machen…*grins* das bekommt J. heute abend noch zu spüren ;).

Und Schwupps kommt Alfred dazwischen ^^ gut so *vor Lachen fast vom Stuhl fall*


Immer für alles gut die GUSSEISERNE Bratpfanne. Sie Rettet mal wieder jemanden ^^ – oh man das ist zu gut – und Bruce passt wieder mal auf J. auf *smile* das ist so süss von Ihm.

OH und schon wieder muss Bruce J. versorgen…und er will es wieder gut machen der J. Ich frage mich nur wie *grins* .

OH FUCK…sie fangen gerade an und Alfred sieht es^^ der arme Kerl^^

Und Oh je….jetzt noch ein Vater/Sohn Gespräch ^^ armer Bruce^^ *lach flash hab*

Ihm Ruhig stellen? *laut lach* so nennt man es heute so also wenn zwei Männer *grins*

Ich denke der gute Bruce hat Gefühle für J. Auch wenn er es selber nicht glauben möchte…er sieht den Teil, den Jack gerne vergessen würde. Seinen Lieben teil. Den Teil der sich nach Sicherheit und Geborgenheit sehnt!

Von:  _TrafalgarLaw_
2014-02-28T11:49:33+00:00 28.02.2014 12:49
Armer Alfred >o<
Das er da keinen Herzinfakt erlitten hatte als er die beiden Im Bett erwischt hat >_<'

Aber ein tolles Kapitel! *~*
Schnell weiter!

Dein Robin ~


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